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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Protein-Mikroreihen,
ganz allgemein insbesondere ein Verfahren, das ein Substrat auf
Gelatinebasis verwendet, wobei die Gelatineoberfläche modifiziert
ist, um die spezifische Bindung von biologischen Molekülen zu verbessern.
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Die
Vervollständigung
des menschlichen Genom-Projektes hat das rasche Wachstum eines neuen
interdisziplinären
Gebietes der Proteomics beflügelt,
das umfasst:
Die Identifizierung und Charakterisierung von
vollständigen
Sätzen
von Proteinen, kodiert durch das Genom, die Synthese von Proteinen,
nach-translationale Modifizierungen, wie auch detaillierte Kartografierungen
von Protein-Wechselwirkungen bei zellularem Regulations-Niveau.
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Obgleich
die 2-dimensionale Gel-Elektrophorese in Kombination mit der Massen-Spektrometrie
immer noch die dominierende Technologie beim 0Proteinstudium ist,
hat die erfolgreiche Implantation und Anwendung der DNA-Mikroarray-Technologie
auf die Gen-Profilierung und Gen-Entdeckung Wissenschaftler dazu veranlasst,
eine Protein-Mikroreihen-Technologie zu entwickeln und eine Proteinanalyse
auf Mikrochip-Basis auf dem Gebiet der Proteomics anzuwenden. Beispielsweise
wird in der WO 00/04382 und in der WO 00/04389 ein Verfahren zur
Herstellung von Protein-Mikroreihen (protein microarrays) beschrieben.
Ein Schlüsselelement
der Offenbarung ist ein Substrat, bestehend aus einem festen Träger, beschichtet
mit einer Monoschicht aus einem dünnen organischen Film, auf
dem ein Protein oder ein ein Protein einfangendes Mittel immobilisiert
werden kann. Dünne
Filme und Verfahren zur Herstellung derselben werden in der WO 98/08086 beschrieben.
In der US-A-6 887 701 B2 wird eine Mikroreihe erzeugt durch Bündelung
zahlreicher Hohlfasern, die mit einem Gelierungsmittel gefüllt sind
und Molekülen
von Interesse und Unterteilung der gebündelten Fasern in Scheiben
(disks).
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Eine
Nitrocellulosemembran wurde weit verbreitet verwendet als ein Protein-Blottingsubstrat
im Rahmen der Western-Blotting- und Enzym-gebundenen Immunosorbent-Analyse
(ELISA). Im Falle der WO 01/40312 und der WO 01/40803 werden Antikörper auf
eine Nitrocellulosemembran aufgetüpfelt unter Verwendung eines
gerasterten Roboter-Gerätes.
Es wurde gezeigt, dass derartige aufgetüpfelte Antikörper-Mikroreihen
auf einem Nitrocellulose-Membransubstrat
geeignet sind für
die Analyse von Proteinmischungen in einer großen parallelen Weise. In der
WO 98/29736 beschreiben L.G. Mendoza u.A. eine Antikörper-Mikroreihe mit Antikörpern, die
auf einem N-Hydroxysuccinimidylester modifizierten Glassubstrat
immobilisiert sind. In der US-A-5 981 734 und in der WO 95/04594
wird eine Hydrogelsubstrat-Technologie auf Polyacrylamidbasis für die Herstellung
von DNA-Mikroreihen beschrieben. In jüngerer Zeit wurde in Anal.
Biochem. (2000) 278, 123–131
gezeigt, dass die gleiche Hydrogel-Technologie geeignet ist als
Substrat für
die Immobilisierung von Proteinen bei der Herstellung von Protein-Mikroreihen.
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In
den oben zitierten Beispielen ist das gemeinsame Merkmal im Falle
dieser unterschiedlichen Versuche das Erfordernis eines festen Trägers, der
eine covalente oder nicht-covalente Bindung eines Proteins oder
eines ein Protein einfangenden Mittels auf der Oberfläche des
Trägers
ermöglicht.
Im Falle der DNA-Mikroreihen-Technologie ist eine Vielzahl von Oberflächen für die Abscheidung
von vor-synthetisierten Oligos und PCR hergestellte cDNA-Sonden
hergestellt worden. Ungleich der DNA jedoch neigen Proteine dazu,
sich an die Oberflächen
in einer nicht spezifischen Weise zu binden, wobei sie ihre biologische
Aktivität
einbüßen. Dies
bedeutet, dass die Attribute für
ein Protein-Mikroreihen-Substrat verschieden sind von jenen für ein DNA-Mikroreihen-Substrat
derart, dass das Protein-Mikroreihen-Substrat nicht nur eine Oberflächen-Funktionalität liefern
muss, die dazu befähigt
ist, mit Protein einfangenden Mittel zu reagieren, sondern auch
einer nicht-spezifischen Proteinbindung in Bereichen widerstehen
muss, in denen keine Protein-einfangenden Mittel abgeschieden sind.
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Es
wurde gezeigt, dass Rinder-Serumalbumin (BSA) ein geeignetes Reagenz
beim Blockieren von Proteinen von einer nicht-spezifischen Oberflächenbindung
ist. Polyethylenglykol und Phospholipide wurden ebenfalls dazu verwendet,
um Oberflächen
zu passivieren und eine Oberflächen-Resistenz
gegenüber
einer nicht-spezifischen Bindung zu erzeugen. Sämtliche dieser Methoden leiden
jedoch an Nachteilen, entweder deshalb, weil die Oberflächenpräparation
langwierig ist oder weil die Methode der Oberflächen-Modifizierung komplex
und schwierig ist, weshalb die Methode keine ideale Lösung für eine industrielle
Herstellung im großen
Maßstab
ist.
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Infolgedessen
besteht immer noch ein Bedürfnis
zur Herstellung von kostengünstigen
und leicht herzustellenden Materialien, die als Matrix auf einem
festen Träger
für die
Bindung von Protein einfangenden Mitteln dienen. Die Praxis benötigt ein
Substrat mit einer chemischen Funktionalität für die Immobilisierung von Protein
einfangenden Mitteln, wobei ein solches Substrat keine Proteine
an Bereiche auf der Gelatineoberfläche binden muss, die ohne immobilisierte
Protein einfangende Mittel sind.
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Die
vorliegende Erfindung strebt danach, einige der Probleme zu lösen, die
oben diskutiert wurden durch Bereitstellung von:
einem Substrat
auf Gelatinebasis zur Herstellung von Protein-Reihen, wobei das
Substrat umfasst: Gelatine, die praktisch resistent gegenüber einer
nicht-spezifischen Bindung ist sowie eine trifunktionelle Verbindung A-L-B,
die an eine Oberfläche
der Gelatine gebunden ist; worin A eine funktionelle, mit der Gelatine
reagierende Gruppe ist; L eine verbindende Gruppe ist, die mit A
und mit B reagiert und B eine funktionelle Gruppe ist, die mit einem
ein Protein einfangenden Mittel reagiert, worin die funktionelle
Gruppe ist Aldehyd, Epoxy, Hydrazid, Vinylsulfon, Succinimidylester,
Carbodiimid, Maleimid, Dithio, Iodoacetyl, Isocyanat, Isothiocyanat,
Aziridin, Carboxy, Amino, Chloromethyl, eine Affinitäts-Markierung,
Streptavidin, Biotin, Glutathion-S-Transferase, Glutathion, eine
Histidin-Markierung oder eine löslich
machende Gruppe, ausgewählt
aus einer Carboxylsäure-,
Sulfonsäure-,
Phosphonsäure-,
Hydroxaminsäure-,
Sulfonamid-, Hydroxygruppe oder entsprechenden Salzen hiervon, worin
A die gleiche oder eine unterschiedliche Bedeutung von B haben kann.
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Ebenfalls
bereitgestellt wird ein Verfahren zur Herstellung eines Substrates
auf Gelatinebasis für
die Herstellung von Proteinreihen mit den Stufen der Bereitstellung
eines Trägers;
der Beschichtung des Trägers mit
einer Zusammensetzung, die Gelatine enthält, die praktisch resistent
gegenüber
einer nicht-spezifischen Bindung ist; und der Befestigung einer
trifunktionellen Gruppe A-L-B an einer Oberfläche der Gelatine; worin A eine
funktionelle, mit der Gelatine reagierende Gruppe ist; L eine verbindende
Gruppe ist, die mit A und mit B reagiert; und worin B eine funktionelle
Gruppe ist, die mit einem ein Protein einfangenden Mittel rea giert,
worin die funktionelle Gruppe ist Aldehyd, Epoxy, Hydrazid, Vinylsulfon,
Succinimidylester, Carbodiimid, Maleimid, Dithio, Iodoacetyl, Isocyanat,
Isothiocyanat, Aziridin, Carboxy, Amino, Chloromethyl, eine Affinitäts-Markierung,
Streptavidin, Biotin, Glutathion-S-Transferase,
Glutathion, eine Histidin-Markierung oder eine löslich machende Gruppe, ausgewählt aus
einer Carboxylsäure-,
Sulfonsäure-,
Phosphonsäure-,
Hydroxaminsäure-, Sulfonamid-
oder einer Hydroxygruppe oder entsprechenden Salzen hiervon, wobei
A gleich B oder von B verschieden sein kann.
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Die
Erfindung ist besonders geeignet zur Herstellung von Protein-Mikroreihen.
Die Erfindung stellt ein Gelatinesubstrat bereit, mit mindestens
einer Oberfläche,
an die bestimmte Funktionalitäten
gebunden sind. Infolgedessen ist die Gelatineoberfläche, behandelt
oder modifiziert, praktisch resistent gegenüber einer nicht-spezifischen
Bindung. Ferner reagieren die Funktionalitäten spezifisch mit Protein
einfangenden Mitteln, mit denen sie in Kontakt gelangen. Infolgedessen
ermöglicht
das Substrat der Erfindung einen hohen Grad an spezifischer Bindung
zwischen der modifizierten Gelatineoberfläche und Protein einfangenden
Mitteln.
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Gelatinesubstrate,
die gemäß dieser
Erfindung modifiziert wurden, erfordern eine sehr niedrige Konzentration
an einer biologischen Probe bei der Herstellung von Protein-Mikroreihen
im Vergleich mit unmodifizierten Gelatine-Substraten. Ferner können die
Gelatine-Substrate der Erfindung leicht zu niedrigen Kosten hergestellt
werden. Die Eignung des beanspruchten Substrates für eine Proteinbindung
wird unten in den Beispielen veranschaulicht unter Anwendung verschiedener
chemischer Modifizierungsmethoden und Enzym-gebundenen Immunosorbent-Assays
(ELISA).
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Ganz
allgemein kann eine Protein-Mikroreihe (protein microarray) dadurch
hergestellt werden, dass zunächst
ein fester Träger
modifiziert wird, nämlich
der Protein-Mikroreihenträger,
worauf sich die Abscheidung von verschiedenen Protein einfangenden
Mitteln auf dem modifizierten Substrat an vordefinierten Stellen anschließt. Träger der
Wahl für
die Protein-Mikroreihen-Anwendungen
können
organischer, anorganischer oder biologischer Natur sein. Zu einigen,
in üblicher
Weise verwendeten Trägermaterialien
gehören
Glas, plastische Materialien, Metalle und Halbleiter. Der Träger kann
transparent oder opaque sein, flexibel oder starr. In einigen Fällen kann
der Träger
eine poröse
Membran sein, zum Beispiel aus Nitrocellulose und Polyvinylidendifluorid
und die Protein einfangenden Mittel werden auf der Membran durch
physikalische Adsorption abgeschieden. Um jedoch die Robustheit
zu verbessern und die Reproduzierbarkeit, ist es wünschenswerter,
die Protein einfangenden Mittel auf dem Substrat durch eine chemische,
co-valente Bindung zu immobilisieren.
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Um
Proteine einfangende Mittel auf einem festen Träger zu immobilisieren, muss
der Träger
durch bestimmte chemische, funktionelle Mittel modifiziert werden.
Im Allgemeinen ist das chemisch funktionelle Mittel ein bi-funktionelles
Molekül,
das dargestellt werden kann durch A-L-B, worin A und B chemische
Funktionalitäten
sind, die dazu in der Lage sind, mit Gelatine und mit Protein einfangenden
Mittelmolekülen
zu reagieren oder auf diese einzuwirken, sodass diese auf dem Substrat
immobilisiert werden, wobei sie gleich oder verschieden sein können und
L stellt eine verbindende Gruppe dar. Vorzugsweise ist L ein Diradikal
von einer solchen Menge, dass der kürzeste Bindungsweg zwischen
den Enden, die A und B miteinander verbinden nicht größer als
10 Atome ist.
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Es
gibt zwei Klassen von bi-funktionellen Mitteln: 1) homofunktionelle
Mittel, wenn A = B ist; und 2) heterofunktionelle Mittel, wenn A ≠ B ist. Zu
einigen, üblicher
Weise verwendeten Funktionalitäten
A und B gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Aldehyd, Epoxy, Hydrazid, Vinylsulfon, Succinimidylester, Carbodiimid,
Maleimid, Dithio, Iodoacetyl, Isocyanat, Isothiocyanat, Aziridin.
Die verbindende Gruppe L umfasst jede geeignete Kombination von
relativ nicht-labilen, co-valent gebundenen, chemischen Einheiten,
die ausreichen, um die zwei Funktionalitäten A und B miteinander zu
verbinden. Diese chemischen Einheiten können bestehen aus, ohne dass
eine Beschränkung
hierauf erfolgt, einer einzelnen Bindung, einem Kohlenstoffatom,
einem Sauerstoffatom, einem Schwefelatom, einer Carbonylgruppe
einer Carboxylestergruppe
einer Carboxylamidgruppe
einer Sulfonylgruppe
einer Sulfonamidgruppe
einer Ethylenoxygruppe,
einer Polyethylenoxygruppe, einer Aminogruppe
worin die Substituenten
X, Y und Z jeweils unabhängig
voneinander stehen für
ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1–10 Kohlenstoffatomen und einer
linearen oder verzweigten, gesättigten
oder ungesättigten Alkylgruppe
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen (zum Beispiel Methyl, Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, t-Butyl,
Hexyl, Decyl, Benzyl, Methoxymethyl, Hydroxyethyl, Isobutyl und
n-Butyl); einer substituierten oder unsubstituierten Arylgruppe
mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen (wie Phenyl, Naphthyl, Anthryl, Tolyl,
Xylyl, 3-Methoxyphenyl, 4-Chlorophenyl, 4-Carbomethoxyphenyl und
4-Cyanophenyl); und einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe
mit 5 bis 14 Kohlenstoffatomen, wie Cyclopentyl, Cyclohexyl und
Cyclooctyl); einer substituierten oder unsubstituierten, gesättigten
oder ungesättigten,
heterozyklischen Gruppe (wie Pyridyl, Pyrimidyl, Morpholino und
Furanyl); einer Cyanogruppe. Einige löslich machende Gruppen können ebenfalls
in A-L-B eingeführt
werden und zu Beispielen von diesen löslich machenden Gruppen gehören, ohne
dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Carboxylsäure-,
Sulfonsäure-,
Phosphonsäure-,
Hydroxaminsäure-,
Sulfonamid- und Hydroxygruppen (und ihre entsprechenden Salze).
A und B können
ferner in Form von leicht reaktiven Funktionalitäten bezüglich Quervernetzern vorliegen,
in welchem Falle zu Beispielen gehören, ohne dass eine Beschränkung hierauf
erfolgt, Carboxy, Amino und Chloromethyl usw.. A und B können Affinitäts-Kennzeichen sein
(affinity tags), die dazu befähigt
sind, nicht-co-valent mit Proteine einfangenden Mitteln zu reagieren,
die dazu bestimmt sind, auf dem Substrat immobilisiert zu werden.
Beispielsweise gehören
zu einigen, in üblicher Weise
verwendeten Kennzeichnungs- oder
Tag-Systemen, ohne dass eine Beschränkung hierauf erfolgt, Streptavidin
und Biotin, Histidin-Tags und Nickelmetallionen, Glutathion-S-Transferase
und Glutathion. Ein Fachmann sollte dazu in der Lage sein, ein Protein
einfangendes Fusionsmittel aufzufinden unter Verwendung der Rekombinations-DNA-Technologie
und ein Element einer Kennzeichen-Erkennungs-Einheit kann in ein Protein
einfangendes Mittel auf diese Weise eingeführt werden.
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Ist
ein Protein-Mikroreihensubstrat modifiziert worden, werden Protein
einfangende Mittel auf dem Substrat angeordnet, um einen Protein-Mikroreihengehalt
zu erzeugen. Proteine einfangende Mittel sind Moleküle, die
mit Proteinen in hoher Affinität
und hoher Spezifizität
reagieren können.
In typischer Weise ist es wünschenswert,
dass eine Affinitäts-Bindungskonstante
zwischen einem ein Protein einfangenden Mittel und einem Target-Protein
von größer als
106 M–1
vorliegt. Es gibt verschiedene Klassen von Molekülen, die als Protein einfangende
Mittel auf einer Protein-Mikroreihe (protein microarray) verwendet
werden können.
Antikörper
sind eine Klasse von natürlich
vorkommenden Proteinmolekülen,
die dazu befähigt
sind, Targets mit hoher Affinität
und Spezifizität
zu binden. Die Eigenschaften und Protokolle der Verwendung von Antikörpern können ermittelt
werden in der Literaturstelle "Using
Antibodies; A Laboratory Manual",
(Cold Spring Harbor Laboratory Press, von Ed Harlow und David Lane,
Cold Spring Harbor, NY 1999). Antigene können ebenfalls als Pro teine
einfangende Mittel verwendet werden, wenn Antikörper beabsichtigte Targets
für die
Ermittlung sind. Proteingerüste,
wie ganze Protein/Enzyme oder ihre Fragmente können ebenfalls als Protein
einfangende Mittel verwendet werden. Zu Beispielen gehören Phosphotasen,
Kinasen, Proteasen, Oxidasen, Hydrolyasen, Cytokine oder synthetische
Peptide. Nukleinsäureliganden
können
als Protein einfangende Mittelmoleküle verwendet werden nach einer
in vitro Auswahl und Anreicherung für ihre Bindungsaffinität und Spezifizität gegenüber bestimmten
Targets. Das Prinzip für
derartige Auswahlverfahren findet sich in Science, Band 249, 505–510, 1990
und in Nature, Band 346, 818–822,
1990. Die US-A-5 110 833 beschreibt eine alternative Klasse von
synthetischen Molekülen,
die eine Antikörper-Bindungsaffinität und Spezifizität nachahmen
und sie lassen sich leicht herstellen nach dem sogenannten Molecular
Imprinting Polymer (MIP). Diese Technologie wurde beschrieben in
Chem. Rev. Band 100, 2495–2504,
2000.
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In
der Praxis wird eine Protein-Mikroreihe in Kontakt mit einer biologischen
Flüssigkeitsprobe
gebracht und Proteine in der Probe werden adsorbiert von sowohl
Bereichen, die aufgetüpfelt
wurden mit spezifischen Proteine einfangenden Mitteln und von Bereichen
ohne Proteine einfangenden Mitteln. Da die Protein-Mikroreihe zur
Messung von spezifischen Reaktionen zwischen Proteine einfangenden
Mitteln auf dem Chip mit bestimmten Proteinen oder anderen Molekülen in der
biologischen Flüssigkeitsprobe
verwendet wird, führt
die nicht-spezifische Bindung von Probenproteinen an nicht-aufgetüpfelten
Bereichen zu einem hohen Hintergrundgeräusch oder Störpegel.
Das Merkmal nicht-spezifische Bindung bezieht sich auf die Tendenz
von Proteinmolekülen
an der festen Oberfläche
in einer nicht-selektiven Weise anzuhaften. Dieser hohe Störpegel,
der sich aus der nicht-spezifischen Bindung ergibt, stört Reporter-Signale,
die von dem aufgetüpfelten
Bereich ermittelt werden sollen, wenn nicht die nicht-spezifische
Bindung in einer geeigneten Weise blockiert wird. In typischer Weise
wird die Protein-Mikroreihe in eine Lösung eingetaucht, die ein Blockierungsmittel
enthält,
um die nicht-spezifischen Bindungsstellen zu blockieren, bevor diese
in Kontakt mit der beabsichtigten Analyt-Lösung gelangen. Eine üblicher
Weise angewandte Methode zur Blockierung einer nicht-spezifischen
Proteinblockierung besteht darin, die Oberfläche des Substrates mit einem
großen Überschuss
an Rinder-Serumalbumin zu behandeln. Der nicht-betüpfelte
Oberflächenbereich
kann ebenfalls chemisch modifiziert werden mit Polyethylenglykol
(PEG), Phospholipid oder Polylysin, um eine nicht-spezifische Bindung
zu verhindern.
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Gelatine
ist in der fotografischen Industrie als Bindemittel für verschiedene
chemische Komponenten verwendet worden und das Verfahren zur Herstellung
einer hoch-qualitativen Gelatine ist in der Industrie gut eingeführt. Da
Gelatine aus biologischen Materialien hergestellt wird, ist sie
biologisch verträglich
mit Protein einfangenden Mittel auf der Protein-Mikroreihe. Die
mit Gelatine beschichtete Oberfläche
liefert eine biologisch gutartige Oberfläche für die Immobilisierung von Protein
einfangenden Mitteln auf der Protein-Mikroreihe. Wie im Falle dieser
Erfindung gezeigt wird, führt
Gelatine zu einer Oberfläche,
die den Störpegel
wesentlich reduziert, der eine Folge einer nicht-spezifischen Bindung
ist. Normalerweise wird Gelatine auf ein Substrat aufgetragen und
eine Gelierung erfolgt durch einen Prozess, durch den Gelatinelösungen oder
Suspensionen von Gelatine und anderen Materialien ein kontinuierliches,
dreidimensionales Netzwerk bilden, das keinen stabilen Zustand aufweist.
Dies kann auftreten in Polymeren durch Polymerisation in Gegenwart
von polyfunktionellen Monomeren durch eine co-valente Quervernetzung
eines gelösten
Polymeren, das reaktive Seitenketten aufweist und durch sekundäre Bindung,
beispielsweise Wasserstoffbindung, zwischen Polymermolekülen in Lösung. Polymere,
wie Gelatine, zeigen eine thermische Gelierung, die vom letzteren
Typ ist. Der Prozess der Gelierung oder des Absitzens ist gekennzeichnet
durch eine diskontinuierliche Erhöhung der Viskosität. (vgl. P.I.
Rose, "The Theory
of the Photographic Process",
4. Auflage, T.H. James Herausgeber, Seiten 51 bis 67).
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Das
Gelatinesubstrat, das in dieser Erfindung beschrieben wird, kann
entweder aufgetragen werden, wie es auf jedem festen Träger vorliegt
oder mit einem Härtungsmittel
oder einer Kombination vom mehreren Härtungsmitteln, die in die Gelatine
eingemischt sind. Der Grad an Härtungsmittel
sollte bei 0 bis 20 Gew.-% liegen und vorzugsweise bei 0,5 bis 8
Gew.-% der gesamten aufgetragenen Gelatine.
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Es
gibt zwei Typen von Gelatine: mit Säure vorbehandelte Gelatine
und mit Alkali vorbehandelte Gelatine. Die bevorzugte Gelatine ist
die alkalisch vorbehandelte Gelatine aus Rinderknochenmark, doch
kann die Gelatine auch von anderen Quellen stammen. Zu Beispielen
gehören,
ohne dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, Schweinegelatine, Fischgelatine. Das bi-funktionelle
Mittel A-L-B kann entweder während
oder nach dem Auftragen der Gelatine auf einen festen Träger eingeführt werden.
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Beschichtungsmethoden
werden ausführlich
beschrieben von Edward Cohen und Edgar B. Gutoff in Kapitel 1 von "Modern Coating And
Drying Techology",
(Interfacial Engineering Series, v.1) (1992), VCH Publishers Inc.,
New York, NY. Im Allgemeinen enthält eine flüssige Beschichtungszusammensetzung
ein Bindemittel, ein Lösungsmittel
zur Lösung
oder zur Suspendierung der Komponenten und gegebenenfalls Additive, wie
oberflächenaktive
Mittel, Dispergiermittel, Plastifizierungsmittel, Biocide, Quervernetzungsmittel
für die
Zähigkeit
und Unlöslichkeit
und leitfähige
Materialien zur Minimierung der statischen Aufladung. Sämtliche
Komponenten werden vermischt und gelöst oder dispergiert und die
Beschichtungsflüssigkeit
wird einem Applikator zugeführt,
wo sie auf ein Substrat aufgebracht wird unter Anwendung verschiedener
Beschichtungstechniken. Dann wird der Beschichtung Wärme zugeführt, um
das Lösungsmittel
zu verdampfen und um den erwünschten Film
zu produzieren oder die Beschichtung wird verfestigt durch Einwirkung
von ultravioletter Strahlung oder durch Einwirkung eines Elektronenstrahls.
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Die
am meisten geeignete Beschichtungsmethode – einschließlich der Beschichtungsgeschwindigkeit – hängt von
der Qualität
und gewünschten
Funktionalität
ab und den verwendeten Materialien, zum Beispiel dem Substrat, dem
Lösungsmittel,
dem Gewicht und der Viskosität
der Beschichtung, usw.. Für
ein einschichtiges Format können
zu geeigneten Beschichtungsmethoden gehören die Tauchbeschichtung,
die Stabbeschichtung, die Beschichtungsmesser-Beschichtung, die
Blade-Beschichtung, die Luftmesserbeschichtung, die Gravure-Beschichtung,
die Vorwärts-Walzen-
und Umkehr-Walzen-Beschichtung und die Schlitz- und Extrusionsbeschichtung.
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Die
Beschichtungsgeschwindigkeit kann ebenfalls ein wesentliches Merkmal
bei der Auswahl der Beschichtungsmethode sein. Obgleich die meisten
Methoden bei niedrigen Geschwindigkeiten angewandt werden können und
sämtliche
Methoden begrenzte, obere Geschwindigkeiten aufweisen, arbeiten
einige Methoden besser bei hohen Geschwindigkeiten.
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Die
Vorhangbeschichtung erfordert eine Minimum-Strömungsgeschwindigkeit, um die
Integrität
des Vorhanges aufrecht zu erhalten. Infolgedessen ist dieses Verfahren
beschränkt
auf höhere
Geschwindigkeiten, wenn eine dünne
Beschichtung erhalten werden soll. Bei der Gleitflächen-Beschichtung
von mehreren Schichten, ist es wahrscheinlicher, dass Grenzflächen-Instabilitäten auf
dem Gleittrichter auftreten, wenn die Schichten sehr dünn sind.
Höhere Geschwindigkeiten
mit ihren höheren
Strömungsgeschwindigkeiten
und dickeren Schichten auf dem Gleittrichter tendieren zur Vermeidung
dieser Instabilitäten.
Verwiesen wird auf Seite 12, "Modern
Coating And Drying Technology",
supra.
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Die
Gelatine liegt in einer abgeschiedenen Menge von 0,2 bis 100 g/m2, vorzugsweise 10 bis 50 g/m2 vor.
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Jede
allgemein bekannte Beschichtungsmethode, wie eine Wulstbeschichtung
oder Vorhangbeschichtung kann zur Herstellung des Gelatinesubstrates
angewandt werden. Die Gelatine kann mit jedem anderen Beschichtungshilfsmittel
aufgetragen werden, wie oberflächenaktiven
Mitteln und Dickungsmitteln, um die physikalischen Eigenschaften
einzustellen. Die im Rahmen der Erfindung verwendete Gelatine kann
chemisch modifiziert werden entweder vor, während oder nach dem Beschichtungsprozess,
um weitere chemische Funktionalitäten herbeizuführen, die
reagieren können
oder sich umsetzen können
mit biologisch aktiven Molekülen
oder Zusammensetzungen, die an dieses Substrat gebunden werden sollen.
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Die
Erfindung lässt
sich besser veranschaulichen durch Bezugnahme auf die folgenden
speziellen Ausführungsbeispiele.
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BEISPIELE
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Beispiel 1.
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung einer Gelatineschmelze
und das Verfahren des Auftragens der Schmelze auf einen reflektierenden
Träger.
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Formulierung 1-1:
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Diese
wurde hergestellt durch Zugabe von 3,0 g von Gelatine des Typs IV
in 9,1 g Wasser, 0,032 g des Beschichtungshilfsmittels Nonylphenoxypolyglyzerin
in 0,3 g Wasser, 0,06 g des Beschichtungshilfsmittels Natrium-Octylphenolpoly(ethenoxy)sulfonat
in 0,8 g Wasser, 0,15 g Ethen, 1,1'-(Methylenbis(sulfonyl))bis in 8,25
g Wasser zu 98,3 g destilliertem Wasser.
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Formulierung 1-2:
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Diese
wurde hergestellt durch Zugabe von 3,0 g Gelatine vom Typ IV in
9,1 g Wasser, 0,032 g des Beschichtungshilfsmittels Nonylphenoxypolyglyzerin
in 0,3 g Wasser, 0,06 g des Beschichtungshilfsmittels Natrium-Octylphenolpoly(ethenoxy)sulfonat
in 0,8 g Wasser, 0,30 g Ethen, 1,1'-(Methylenbis(sulfonyl))bis in 16,5 g
Wasser zu 89,9 g destilliertem Wasser.
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Formulierung 1-3:
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Diese
wurde hergestellt durch Zugabe von 3,0 g Gelatine vom Typ IV in
9,1 g Wasser, 0,032 g des Beschichtungshilfsmittels Nonylphenoxypolyglyzerin
in 0,3 g Wasser, 0,06 g des Beschichtungshilfsmittels Natrium-Octylphenolpoly(ethenoxy)sulfonat
in 0,8 g Wasser, 0,45 g Ethen, 1,1'-(Methylenbis(sulfonyl))bis in 24,75 g
Wasser zu 81,5 g destilliertem Wasser.
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Formulierung 1-4:
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Diese
wurde hergestellt durch Zugabe von 3,0 g Gelatine vom Typ IV in
9,1 g Wasser, 0,032 g des Beschichtungshilfsmittels Nonylphenoxypolyglyzerin
in 0,3 g Wasser, 0,06 g des Beschichtungshilfsmittels Natrium-Octylphenolpoly(ethenoxy)sulfonat
in 0,8 g Wasser, 0,60 g Ethen, 1,1'-(Methylenbis(sulfonyl))bis in 32,9 g
Wasser zu 73,2 g destilliertem Wasser.
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Formulierung 1-5:
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Diese
wurde hergestellt durch Zugabe von 3,0 g Gelatine vom Typ IV in
9,1 g Wasser, 0,032 g des Beschichtungshilfsmittels Nonylphenoxypolyglyzerin
in 0,3 g Wasser, 0,06 g des Beschichtungshilfsmittels Natrium-Octylphenolpoly(ethenoxy)sulfonat
in 0,8 g Wasser, 0,75 g Ethen, 1,1'-(Methylenbis(sulfonyl))bis in 41,15 g
Wasser zu 64,8 g destilliertem Wasser.
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Die
Formulierungen 1-1 bis 1-5 wurden auf ein reflektierendes, fotografisches
Papiersubstrat unter Verwendung einer Beschichtungsvorrichtung aufgetragen.
Die Formulierungen wurden durch eine Beschichtungsschlitzdüse bei einer
Temperatur von 45 °C
auf ein 12,7 cm breites Band aufgebracht, das sich mit einer Geschwindigkeit
von 3,7 m/Min. bewegte. Die Strömungsgeschwindigkeit
wurde eingestellt zur Erzeugung einer Gelatinebeschichtungsstärke von
86,1 g/m2. Die Beschichtungen wurden abgeschreckt
in einem 2,4 m langen Abschreckabschnitt, der bei einer Temperatur
von 4 °C
gehalten wurde sowie einer relativen Feuchtigkeit von 56,6 % RH,
worauf die Beschichtungen in zwei Trocknungsabschnitten getrocknet
wurden, die eine Länge von
9,8 m bzw. 11,6 m hatten. Der erste Trocknungs abschnitt wurde bei
einer Temperatur von 21 °C
und einer relativen Feuchtigkeit von 33,2 % RH gehalten und der
zweite Abschnitt wurde bei einer Temperatur von 37,8 °C und einer
relativen Feuchtigkeit von 18,6 % RH gehalten.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel veranschaulicht das Verfahren der Untersuchung einer Gelatinebeschichtung
unter Anwendung einer modifizierten Enzym-gebundenen Immunosorbent-Analyse
(ELISA).
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Das
Verfahren zur Durchführung
des modifizierten ELISA-Analyseverfahrens war, wie folgt.
- 1. Ziegen-Antimäuse-Antikörper IgG von Sigma wurde in
PBS (Phosphatsalzpuffer, pH-Wert
7,4) in einer Konzentration von 1 mg/ml gelöst. Eine Reihe von verdünntem Ziegen-Antimäuse-Antikörper IgG
wurde manuell auf eine Nitrocellulosemembran und beschichtete Gelatinesubstrate
aufgeträufelt.
Die beträufelten Substrate
wurden in einer feuchten Kammer eine Stunde lang bei Raumtemperatur
inkubiert.
- 2. Die Substrate wurden vier Mal in PBS-Puffer mit 1 % Triton
X100® jeweils
5 Minuten lang gewaschen, wobei sie geschüttelt wurden.
- 3. Die gewaschenen Substrate wurden in PBS-Puffer mit 1 % Glyzin
15 Minuten lang unter konstantem Schütteln gewaschen.
- 4. Die Substrate wurden vier Mal in PBS-Puffer mit 1 % Triton® X100
unter Schütteln
gewaschen.
- 5. Mäuse-IgG
von Sigma wurde in PBS-Puffer mit 0,1 % Tween® 20
zu 1 μg/ml
verdünnt,
um die gesamte Oberfläche
der Substrate zu bedecken und die Substrate wurden bei Raumtemperatur
1 Stunden lang inkubiert.
- 6. Die Substrate wurden vier Mal mit PBS-Puffer mit 1 % Triton
X100® jeweils
5 Minuten lang unter konstantem Schütteln gewaschen.
- 7. Die Substrate wurden in Ziegen-Antimäuse-IgG-Meerrettich-Peroxidase-Konjugatlösung (verdünnt in PBS
mit 1 % Glyzin auf einen geeigneten Titer) bei Raumtemperatur 1
Stunde lang unter Schütteln
inkubiert unter Bedeckung der gesamten Oberfläche der Substrate.
- 8. Die Substrate wurden vier Mal mit PBS-Puffer mit 1 % Triton
X100® jeweils
5 Minuten lang unter konstantem Schütteln gewaschen und zwei Mal
mit Wasser gespült.
- 9. Die Farbe wurden entwickelt in einer Meerrettich-Peroxidase-Substratlösung, die
enthielt 3,3'-Diaminobenzidintetrahydrochlorid
(DAB) von der Firma Sigma unter Beachtung der Anleitung des Herstellers.
-
Die
Substrate mit den auf ihren Oberflächen entwickelten Farben wurden
an der Luft getrocknet und die Reflexionsdichten des betüpfelten
Bereiches und des nicht-betüpfelten
Bereiches wurden mittels eines Perkin-Elmer PDS-Mikrodensitometers
mit einer Status 'A' Filtration gemessen.
Die Daten sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
-
-
Die
Hintergrunddichten wurden verursacht durch eine nicht-spezifische
Proteinbindung auf der Oberfläche
des Substrates. Die Ergebnisse zeigen, dass alle fünf erfindungsgemäßen Beispiele
zu viel geringeren Hintergrunddichten führten als die Vergleichsprobe
auf einer Nitrocellulosemembran.
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Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Modifizierung von aufgetragener Gelatine
unter Verwendung von homobifunktionellen Quervernetzern zur Verbesserung
ihrer Oberflächen-Protein-Bindungskapazität.
- 3-1: Gelatine wurde gemäß Beispiel 1 aufgetragen und
die Beschichtung wurde in einen 0,01 M Phosphatpuffer mit einem
pH-Wert von 7,0, enthaltend 1,25 % Glutaraldehyd eingetaucht. Die
Reaktion wurde 3 Stunden lang bei Raumtemperatur ablaufen gelassen
und die Beschichtung wurde mit Wasser gespült. Die erhaltene Schiff'sche Base wurde reduziert
unter Verwendung einer 10 mg/ml Natriumborohydridlösung. Die
Beschichtung wurde mit destilliertem Wasser gewaschen und an der
Luft getrocknet. Ziegen-Antimäuse-Antikörper wurde
auf das derart behandelte Substrat aufgetröpfelt und dieses wurde, wie
in Beispiel 2 beschrieben, untersucht.
- 3-2: Gelatine wurde, wie Beispiel 1 beschrieben, aufgetragen
und die Beschichtung wurde in 0,01 M Phosphatpuffer mit einem pH-Wert
von 7,0, enthaltend 10 mM Bis(sulfosuccinimidyl)suberart eingetaucht.
Die Reaktion wurde 1 Stunden lang bei Raumtemperatur ablaufen gelassen
und die Beschichtung wurde mit destilliertem Wasser gespült und an
der Luft getrocknet. Ziegen-Antimäuse-Antikörper wurde auf das derart behandelte
Substrat aufgetröpfelt
und dieses wurde untersucht, wie in Beispiel 2 beschrieben.
- 3-3: Gelatine wurde, wie Beispiel 1 beschrieben, aufgetragen
und die Beschichtung wurde in 0,01 M Phosphatpuffer mit einem pH-Wert
von 7,0, enthaltend 10 mM Cyanurchlorid eingetaucht. Die Reaktion
wurde 1 Stunden lang bei Raumtemperatur ablaufen gelassen und die
Beschichtung wurde mit destilliertem Wasser gespült und an der Luft getrocknet.
Ziegen-Antimäuse-Antikörper wurde
auf das derart behandelte Substrat aufgetröpfelt und dieses wurde, wie
in Beispiel 2 beschrieben, untersucht.
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Die
Oberflächen-Protein-Bindungskapazität wurde
gemäß dem ELISA-Protokoll,
wie in Beispiel 2 beschrieben, untersucht. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 2 zusammengestellt.
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Modifizierung von aufgetragener Gelatine
unter Verwendung von heterobifunktionellen Quervernetzern zur Verbesserung
der Oberflächen-Protein-Bindungskapazität.
- 4-1: Gelatine wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben,
aufgetragen und die Beschichtung wurde eingetaucht in 0,01 M Phosphatpuffer
mit einem pH-Wert von 7,0, enthaltend 10 mM N-(γ-Maleimidobutyryloxy)succinimidester.
Die Reaktion wurde 1 Stunden lang bei Raumtemperatur ablaufen gelassen
und die Beschichtung wurde mit destilliertem Wasser gespült und an
der Luft getrocknet.
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Ziegen-Antimäuse-Antikörper wurde
in 0,05 M DTT reduziert und bei Raumtemperatur 10 Minuten stehen
gelassen. Unmittelbar vor der Verwendung wurde die reduzierte Antikörperlösung vier
Mal mit Ethylacetat extrahiert, um DTT von der Probe zu entfernen.
-
Ziegen-Antimäuse-Antikörper wurde
auf die derart behandelte Substratoberfläche aufgetröpfelt und untersucht, im Wesentlichen,
wie in Beispiel 2 beschrieben, mit der Ausnahme, dass Cystein anstelle
von Glyzin in den Stufen 2 und 7 verwendet wurde. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
-
-
- * Kein Spot-Signal konnte bei diesen Mengen an Ziegen-Antimäuse-IgG
ermittelt werden. Die Behandlung der Gelatineoberflächen mit
homobifunktionellen und heterobifunktionellen Quervernetzern verbesserte
die Protein-Oberflächen-Bindungskapazität und ermöglichte
eine geringere Abscheidung von zu ermittelnden Antikörpermolekülen (Signale
waren bereits erkennbar bei 10 Nanogramm Proteinen, die auf die
modifizierten Oberflächen
aufgetüpfelt
wurden).
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die nicht-spezifische Bindung an Protein
von einer beschichteten Gelatineoberfläche.
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Ein
Siliziumwafer oder Glas wurde behandelt mit 10 Gew.-% NaOH-Lösung in
Ethanol 10 Minuten lang, worauf 30 Minuten lang bei 580 °C gealtert
wurde. Eine wässrige
1 Gew.-% Lösung
von 3-Aminopropyltriethoxysilan (APS, von der Firma Gelest Inc.)
wurde hergestellt und unter Verwendung von Essigsäure auf einen
pH-Wert von 3,5 gebracht. Nach Einbringen des behandelten Wafers
oder Glases in die APS-Lösung wurde
der pH-Wert der Lösung
mit NaOH auf 5,5 eingestellt. Die Reaktion wurde 1 Stunden lang
ablaufen gelassen, worauf die Oberfläche gründlich mit Wasser gespült wurde
und in Stickstoff getrocknet wurde. Die APS-Schicht, die auf die Oberfläche des
Glases oder der Waferscheibe aufgepfropft worden war, wurde gemessen
durch Ellipsometrie (GAERTNER® L116B) und es wurde gefunden,
dass die Schicht eine Dicke von 8 Å hatte. Die Gelatine- und
Polyethylenimin-(PEI) Oberflächen
wurden weiter verändert,
in dem die APS-Oberfläche
mit einer 10 mM Cyanchloridlösung
(von Aldrich®)
in Acetonitrillösung
1 Stunde lang behandelt wurde und worauf die Slides über Nacht
in 0,1 Gew.-% Lösungen
von Gelatine und PEI (von Aldrich®, MW
~ 2000) eingetaucht wurden. Es wurde gefunden, dass die Oberflächen eine
gebundene Schicht von Gelatine und PEI aufwiesen mit Dicken von
47 Å bzw.
30 Å.
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Die
nicht-spezifische Protein-Bindung an die drei funktionellen Amingruppen
enthaltenden Oberflächen
wurde getestet durch Einweichen der mit APS, Gelatine und PEI beschichteten
Slides in eine 100 μg/ml Rinder-Serumalbumin
(BSA von der Firma Sigma®) Lösung in einer Phosphatpufferlösung eines
pH-Wertes von 7, 60 Minuten lang und 2 Minuten langes Spülen mit
Wasser. Die Mengen an BSA, das nicht-spezifisch an die Oberflächen adsorbiert
worden war, wurde durch Ellipsometrie bestimmt. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 3 zusammengestellt:
-
Tabelle
3: BSA nicht-spezifische Bindung an Amin enthaltende Oberfläche von
Gelatine, APS und PEI Tabelle
3
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Gelatineoberfläche eine beträchtlich
geringere, nichtspezifische Bindungskapazität hatte als die anderen eine
funktionelle Amingruppe enthaltenden Materialien. Zu bemerken ist zum
Beispiel, dass die aufgetragene Gelatineoberfläche beträchtlich weniger BSA absorbierte
als die mit Amin beschichteten Oberflächen.