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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein latentes Härtungsmittel für ein Epoxyharz
sowie eine härtbare Epoxyharzzusammensetzung,
welche das Mittel enthält.
Genauer betrifft die Erfindung ein latentes Epoxyharz-Härtungsmittel,
dessen Ausführungsformen
eine gute Lagerungsstabilität
und schnelle Niedrigtemperatur-Härtbarkeit
von Epoxyharzzusammensetzungen zeigen, die diese enthalten, und
betrifft eine das Mittel enthaltende härtbare Epoxyharzzusammensetzung,
deren Ausführungsformen
gute Lagerungsstabilität
und eine schnelle Niedrigtemperatur-Härtbarkeit zeigen.
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Kürzliche
bemerkenswerte Entwicklungen in der Elektronik haben es ermöglicht,
den Integrationsgrad von Halbleiter-IC-Chips stark zu erhöhen, und haben die Produktion
von IC-Vorrichtungen
im Massenmaßstab ermöglicht.
Damit sind kleine, dünne
und hoch qualitative elektrische Anwendungen nun populär geworden. Es
ist ein Problem bei der kürzlichen
Popularisierung solcher elektronischer Anwendungen, wie die Massenmaßstabproduktivität der Produkte
erhöht
und die Produktionskosten hiervon gesenkt werden können. Epoxyharzzusammensetzungen
werden als Klebstoffe beziehungsweise Haftstoffe für elektronische
Anwendungen verwendet, wobei diese ein latentes Epoxyharz-Härtungsmittel
erfordern. Es ist stark erwünscht,
die Qualität des
Härtungsmittels
bzw. des Härters
weiter zu verbessern. Es erübrigt
sich jedoch zu erwähnen,
dass die Anwendungen von Epoxyharzen nicht darauf beschränkt sind.
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Epoxyharzzusammensetzungen
werden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine ist eine Zweipackungs-Zusammensetzung,
in welcher der Hauptbestandteil Epoxyharz und ein Härter hierfür direkt
vor Verwendung vermischt werden, und das andere ist eine Einpackungs-Zusammensetzung,
bei welcher der Hauptbestandteil Epoxyharz zuvor mit einem Härter dafür vermischt
wurde. Letztere Einpackungs-Zusammensetzung ist aus dem Grund bevorzugt,
dass diese nicht das Problem eines unrichtigen Mischens der konstituierenden
Bestandteile aufweist, und sie für
maschinell angetriebene Automatisierungslinien anwendbar ist. Die
Einpackungs-Epoxyharzzusammensetzung erfordert einen Härter, der
nicht mit einer Epoxyharzverbindung bei Raumtemperatur reagiert,
aber bei Erwärmen/Erhitzen
mit der Verbindung zu reagieren beginnt, um sie zu härten. Das
Härtungsmittel
dieses Typs wird als latentes Härtungsmittel
bezeichnet.
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Einige
latente Härtungsmittel
für Epoxyharze
sind vorgeschlagen worden. Typische Beispiele sind Dicyandiamide,
Dihydrazide zweiwertiger Säuren,
Bortrifluoridaminkomplexe, Guanamine, Melamine und Imidazole. Durch
Mischen eines Dicyandiamids, Melamins oder Guanamins mit einer Epoxyverbindung
hergestellte Epoxyharzzusammensetzungen weisen eine gute Lagerungsstabilität auf, sie
erfordern jedoch ein lang andauerndes Härten bei hoher Temperatur von
nicht niedriger als 150°C.
Das Kombinieren der Zusammensetzung mit einem Härtbeschleuniger zur Verkürzung der
Härtezeit
ist ein allgemeines Verfahren im Stand der Technik. Der Härtungsbeschleuniger
bewirkt die Verkürzung
der Aushärtzeit
von Epoxyharzzusammensetzungen, die diesen enthalten, seine Zugabe
vermindert jedoch die Lagerungsstabilität der Zusammensetzungen beträchtlich.
Epoxyharzzusammensetzungen, die ein latentes Härtungsmittel enthalten, ausgewählt aus
einer Gruppe, bestehend aus Dihydraziden zweiwertiger Säuren und
Imidazolen, können
bei relativ niedrigen Temperaturen härten, deren Lagerungsstabilität ist jedoch
nicht gut. Bortrifluoridaminkomplexe sind korrosiv und weisen einige
negative Einflüsse
auf die Eigenschaften der gehärteten Produkte
von Epoxyharzzusammensetzungen, die diese enthalten, auf. Unter
diesen Umständen
ist ein latentes Härtungsmittel
für Epoxyharze,
welches Epoxyharzzusammensetzungen mit guter Lagerungsstabilität und schneller
Niedrigtemperatur-Härtbarkeit
erzeugt, stark erwünscht.
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Um
die oben erwähnten
Probleme zu lösen,
wird ein Härtungsmittel
eines Dialkylaminaddukts mit einer Epoxyverbindung in den Japanischen
Patentoffenlegungen Nrn. 155222/1981 und 100127/1982 vorgeschlagen;
und ein Härtungsmittel
eines Aminoalkohols oder eines Aminophenoladdukts mit einem Epoxyharz wird
in der Japanischen Patentoffenlegung Nr. 53526/1984 vorgeschlagen.
In USP 4,066,625 und 4,268,656 ist ein Härtungsmittel einer Imidazolverbindung
oder eines N-Methylpiperazins mit einer an dessen sekundärer Aminogruppe
angefügten
Epoxyverbindung vorgeschlagen. Die gemäß in diesem Stand der Technik
vorgeschlagenen Verfahren hergestellten Härtungsmittel sind jedoch dahingehend
problematisch, dass sie bei Zugabe zu Epoxyharzzusammensetzungen
zur Verbesserung der Niedrigtemperatur-Härtbarkeit der Zusammensetzungen
die Lagerungsstabilität
der Zusammensetzungen vermindern und sie damit die Lagerfähigkeit
oder Topfzeit von Klebstoffen und Beschichtungsmaterialien, welche
die Epoxyharzzusammensetzung enthalten, verkürzen. In der Japanischen Patentoffenlegung
Nr. 296525/1991 ist eine Einpackungs-Epoxyharzzusammensetzung vorgeschlagen,
welche ein Härtungsmittel
enthält,
das durch thermische Umsetzung eines Epoxids mit im Mittel mehr
als einer Epoxygruppe im Molekül,
eines N,N-Dialkylaminoalkylamins, eines zyklischen Amins mit einem
aktiven Wasserstoff-enthaltenden
Stickstoffatom in dem Molekül
und einem Diisocyanat hergestellt wird. Die in diesem Stand der
Technik vorgeschlagene Epoxyharzzusammensetzung ist jedoch immer noch
hinsichtlich der Niedrigtemperatur-Härtbarkeit und Lagerungs stabilität nicht
zufriedenstellend. Überdies ist
in diesem Stand der Technik bezüglich
der Härtbarkeit
der Zusammensetzung bei einer Temperatur von 70°C oder niedriger nichts offenbart.
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Mit
diesen Problemen im Sinn haben die Erfinder erkannt, dass Ausführungsformen
ihrer Erfindung wünschenswerterweise
bereitstellen würden:
(1) ein latentes Härtungsmittel,
welches eine Epoxyharzzusammensetzung mit guter Lagerungsstabilität und Niedrigtemperatur-Härtbarkeit
erzeugt; und (2) eine härtbare Epoxyharzzusammensetzung,
die durch Vermischen des Mittels und einer Epoxyverbindung hergestellt
wird, welche eine gute Lagerungsstabilität aufweist und in einem kürzeren Zeitraum
bei niedrigeren Temperaturen härtbar
ist als herkömmliche
Epoxyharzzusammensetzungen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein latentes Härtungsmittel
für Epoxyharze
bereitgestellt, welches die zwei Bestandteile enthält:
- (A) ein radikalisch polymerisiertes Polymer
eines Monomers mit mindestens einer polymerisierbaren Doppelbindung,
das mindestens eine tertiäre
Aminogruppe im Molekül
enthält,
und
- (B) ein Polymer mit mindestens einer Hydroxygruppe im Molekül,
wobei
die Komponenten eine feste Lösung
bilden, die bei 25°C
fest sein kann.
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Weiterhin
wird eine härtbare
Epoxyharzzusammensetzung bereitgestellt, die durch Vermischen dieses latenten
Härtungsmittels
mit einem Epoxyharz hergestellt wird.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind unten ausführlich beschrieben.
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Ein
Bestandteil (A) des Härtungsmittels
der vorliegenden Erfindung ist ein radikalisch polymerisiertes Polymer
eines Monomers mit mindestens einer polymerisierbaren Doppelbindung,
welches mindestens eine tertiäre
Aminogruppe im Molekül
aufweist. Zur Einführung
mindestens einer tertiären
Aminogruppe in das Polymermolekül
sind verschiedene Verfahren einsetzbar. Beispielsweise wird ein
Acrylat- und/oder Methacrylatmonomer als Teil des radikalisch zu
polymerisierenden Monomers verwendet, und das erhaltene Polymer
wird mit mindestens einer eine tertiäre Aminogruppe-enthaltenden
Alkoholverbindung zur Umesterung an der Estergruppe in dem Polymer
umgesetzt, um die tertiäre(n)
Aminogruppe(n) in das Polymer einzuführen; oder ein Acrylat- und/oder
Methacrylatmonomer wird als ein Teil des radikalisch zu polymerisierenden
Monomers verwendet, und das erhaltene Polymer wird mit mindestens
einer eine tertiäre
Aminogruppe-enthaltenden Aminverbindung zum Esteramidaustausch an
der Estergruppe in dem Polymer umgesetzt, um die tertiäre(n) Aminogruppe(n)
in das Polymer einzuführen;
oder ein Monomer mit sowohl mindestens einer polymerisierbaren Doppelbindung
und mindestens einer tertiäre
Aminogruppe in dem Molekül
wird radikalisch polymerisiert.
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Die
in dem Verfahren, welches eine Umesterung oder einen Ester-Amid-Austausch
umfasst, um mindestens eine tertiäre Aminogruppe in das radikalisch
polymerisierte Polymer einzuführen,
zu verwendende Acrylatverbindung, beinhaltet beispielsweise Methylacrylat,
Isoamylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Laurylacrylat, Benzylacrylat,
Phenoxyethylacrylat, Isobornylacrylat oder Methoxydipropylenglycolacrylat;
und die in dem Verfahren zu verwendende Methacrylatverbindung schließt beispielsweise
Methylmethacrylat, n-Butylmethacrylat, i-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat,
Laurylmethacrylat, Benzylmethacrylat und Cyclohexylmethacrylat ein.
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Beispiele
der tertiären
Aminogruppen sind Dialkylaminogruppen, wie Dimethylamino- oder Diethylaminogruppen,
sowie eine Imidazolylgruppe und eine Imidazolingruppe.
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Beispiele
der tertiäre
Aminogruppe(n)-enthaltenden Alkoholverbindungen zur Umesterung sind
2-Dimethylaminoethanol, 2-Diethylaminoethanol, 1-(2-Hydroxy-3-phenoxypropyl)-2-methylimidazol
oder 1-(2-Hydroxy-3-butoxypropyl)-2-phenylimidazolin. Beispiele der tertiäre Aminogruppe(n)-enthaltenden Aminverbindungen
für den
Ester-Amid-Austausch sind tertiäre
Aminogruppe(n)-enthaltende primäre
oder sekundäre Aminverbindungen,
wie beispielsweise Dimethylaminopropylamin, Diethylaminopropylamin,
Dimethylaminoethylamin, N-Aminoethylpiperazin oder N,N-Dimethylaminoethylpiperazin.
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Für eine verbesserte
Niedrigtemperatur-Härtbarkeit
der Epoxyharzzusammensetzung, welche das Härtungsmittel der vorliegenden
Erfindung enthält,
ist/sind die tertiäre(n)
Aminogruppe(n) in dem radikalisch polymerisierten Polymer bevorzugt
(eine) Dimethylaminogruppe(n).
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In
dem Verfahren der radikalischen Polymerisation eines Monomers sowohl
mit mindestens einer polymerisierbaren Doppelbindung und mindestens
einer tertiären
Aminogruppe in dem Molekül
weist das erzeugte Polymer die tertiäre(n) Aminogruppe(n) auf. Beispiele
der Monomere mit sowohl mindestens einer polymerisierbaren Doppelbindung
und mindestens einer tertiären
Aminogruppe in dem Molekül
sind 2-(N,N-Dimethylamino)ethylacrylat,
2-(N,N-Dimethylamino)ethylmethacrylat, 2-(N,N-Diethylamino)ethylmethacrylat, 3-(N,N-Dimethylamino)propylacrylamid
und dergleichen.
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Bei
der radikalischen Polymerisation des eine polymerisierbare Doppelbindung
enthaltenden Monomers können
in Kombination mit den oben erwähnten
Acrylaten, Methacrylaten, 2-(N,N-Dimethylamino)ethylacrylat,
3-(N,N-Dimethylamino)propylacrylamid und anderen, ein oder mehrere
Acrylamide, wie N-Isopropylacrylamid,
Acryloylmorpholin oder N,N-Diethylacrylamid verwendet werden. Weiterhin
kann die radikalische Polymerisation auf irgendeine bekannte Weise
bewirkt werden, beispielsweise wird das Monomersystem in Gegenwart
eines radikalischen Polymerisationsinitiators wie Peroxide oder
Diazoverbindungen erhitzt.
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Wenn
erwünscht,
können
beliebige andere radikalisch polymerisierbare Monomere, beispielsweise Olefine
wie Styrol oder Allylverbindungen, wie Allylamin oder Diallylphthalat
in das Polymer copolymerisiert werden. Weiterhin können, wenn
erwünscht,
auch ein polyfunktionelles Acrylat und/oder Methacrylat, wie beispielsweise
1,6-Hexandioldiacrylat, Neopentylglycoldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat,
Ethylenglycoldimethacrylat oder Trimethylolpropantrimethacrylat
in das Polymer copolymerisiert werden.
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Für eine verbesserte
Niedrigtemperatur-Härtbarkeit
der das Härtungsmittel
enthaltenden Epoxyharzzusammensetzung weist das radikalische Polymer
bevorzugt einen Erweichungspunkt nicht höher als 150°C auf, bevorzugter nicht höher als
120°C.
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Zur
verbesserten Lagerungsstabilität
der Epoxyharzzusammensetzung ist es erwünscht, dass Bestandteil (A)
(d. h. das radikalisch polymerisierte Polymer eines Monomers, das
mindestens eine polymerisierbare Doppelbindung enthält, welches
mindestens eine tertiäre
Aminogruppe in dem Molekül
enthält)
mindestens eine Amidbindung aufweist. Das Polymer kann durch radikalisches
Polymerisieren eines Monomers mit sowohl mindestens einer tertiären Aminogruppe
und mindestens einer Amidbindung und weiterhin mindestens einer
polymerisierbaren Doppelbindung hergestellt werden; oder durch Polymerisieren
eines Acrylat- und/oder Methacrylatmonomers als Teil des radikalisch
zu polymerisierenden Monomers, gefolgt von einer Umsetzung des erhaltenen
Polymers mit mindestens einer tertiäre Aminogruppe(n)-enthaltenden
Aminverbindung zur Amidierung, um die tertiäre(n) Aminogruppe(n) und Amidbindung(en)
in das Polymer einzuführen.
Beispiele des Monomers mit sowohl mindestens einer tertiären Aminogruppe
und mindestens einer Amidbindung und weiterhin mindestens einer
polymerisierbaren Doppelbindung sind Acrylamidverbindungen mit mindestens
einer tertiären
Aminogruppe in dem Molekül,
wie beispielsweise 3-(N,N-Dimethylamino)propylacrylamid. Wie oben
erwähnt,
sind Beispiele der tertiäre
Aminogruppe(n)-enthaltenden Aminverbindungen tertiäre Aminogruppe(n)-enthaltende
primäre
oder sekundäre
Aminverbindungen, wie beispielsweise Dimethylaminopropylamin, Diethylaminopropylamin,
Dimethylaminoethylamin, N-Aminoethylpiperazin oder N,N-Dimethylaminoethylpiperazin.
Für eine
verbesserte Niedrigtemperatur-Härtbarkeit
der Epoxyharzzusammensetzung sind Dimethylaminogruppe(n)-enthaltende
primäre
oder sekundäre
Aminverbindungen, wie Dimethylaminopropylamin oder N,N-Dimethylaminoethylpiperazin
bevorzugt.
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Das
Polymer mit mindestens einer Hydroxygruppe in dem Molekül, welches
ein anderer Bestandteil (B) des Härtungsmittels der vorliegenden
Erfindung ist, ist nicht besonders definiert, solange es mindestens eine
Hydroxygruppe im Molekül
aufweist, und dessen Gemisch mit dem anderen Bestandteil (A), dem
radikalisch polymerisierten Polymer mit mindestens einem eine polymerisierbare
Doppelbindung enthaltenden Monomer, welches mindestens eine tertiäre Aminogruppe
in dem Molekül
aufweist, kann bei 25°C
fest sein.
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Die
Hydroxygruppe schließt
eine phenolische Hydroxygruppe und eine alkoholische Hydroxygruppe ein.
Für eine
verbesserte Niedrigtemperatur-Härtbarkeit
der Epoxyharzzusammensetzung ist die Hydroxygruppe bevorzugt eine
alkoholische Hydroxygruppe.
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Der
Bestandteil (B), das Polymer mit mindestens einer Hydroxygruppe
in dem Molekül,
schließt
beispielsweise radikalisch polymerisierte Polymere von Acrylaten
mit mindestens einer Hydroxygruppe in dem Molekül und/oder Methacrylaten mit
mindestens einer Hydroxygruppe in dem Molekül ein; radikalisch polymerisierte
Polymere von mehrwertigen Alkoholen, wie Polyvinylalkohol, Polyvinylbutyral;
Polymere von Polyphenolen; Kondensate von mehrwertigen Alkoholen
und Polycarbonsäuren;
Phenoxyharze, die durch Umsetzung einer Phenolverbindung wie Bisphenol
A oder Bisphenol S mit Epichlorhydrin erhalten werden; und Polyaddukte
von Epoxyharzen und aktiven Wasserstoffverbindungen.
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Beispiele
der Acrylate mit mindestens einer Hydroxygruppe im Molekül und der
Methacrylate mit mindestens einer Hydroxygruppe im Molekül sind 2-Hydroxyethylacrylat,
4-Hydroxybutylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat,
Bisphenol A-Diglycidylether/Methacrylsäureaddukt und Pentaerythritoltriacrylat.
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Beispiele
der Polyphenolpolymere sind beispielsweise radikalisch polymerisiere
Polymere von Polyphenolen, wie beispielsweise para-Vinylphenolpolymere,
die durch Polymerisieren von p-Hydroxystyrol erhalten werden; und
Phenol-Novolak-Harze und Resolharze, die durch Polykondensation
einer Phenolverbindung wie Phenol, Cresol, Catechol, Bisphenol A,
Bisphenol S, Resorcinol, Tetrabrombisphenol A oder Biphenyl, mit Formalin
erhalten werden.
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Beispiele
der Kondensate von Polycarbonsäureverbindungen
und mehrwertigen Alkoholverbindungen sind Polykondensate von Adipinsäure und
Pentaerythritol und dergleichen.
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Das
mit einer aktiven Wasserstoffverbindung umzusetzende Epoxyharz zur
Erzeugung eines Polyadditionsprodukts davon ist eine Verbindung
mit mindestens zwei Epoxygruppen im Molekül. Konkret schließt dies
Glycidylether ein, die durch Umsetzung eines Polyphenols, wie Bisphenol
A, Bisphenol F, Bisphenol S, Hexahydrobisphenol A, Tetramethylbisphenol
A, Hydrochinon, Catechol, Resorcinol, Cresol, Tetrabrombisphenol
A, Trihydroxybiphenyl, Benzophenon, Bisresorcinol, Bisphenolhexafluoraceton,
Tetramethylbisphenol A, Tetramethylbisphenol F, Tris(hydroxyphenyl)methan,
Bixylenol, Phenol-Novolak oder Cresol-Novolak, mit Epichlorhydrin
erhalten werden; Polyglycidylether, die durch Umsetzung eines aliphatischen
mehrwertigen Alkohols wie Glycerin, Neopentylglycol, Ethylenglycol,
Propylenglycol, Butylenglycol, Hexylenglycol, Polyethylenglycol
oder Polypropylenglycol mit Epichlorhydrin erhalten werden; Glycidyletherester,
die durch Umsetzung einer Hydroxycarbonsäure, wie p-Hydroxybenzoesäure oder β-Hydroxynaphthoesäure, mit
Epichlorhydrin erhalten werden; Polyglycidylester, die aus Polycarbonsäuren, wie
Phthalsäure,
Methylphthalsäure,
Isophthalsäure,
Terephthalsäure, Tetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Endomethylentetrahydrophthalsäure, Endomethylen-hexahydrophthalsäure, Trimellithsäure oder
Polyfettsäure
erhalten werden; Glycidylaminoglycidylether, die aus Aminophenolen
oder Aminoalkylphenolen erhalten werden; Glycidylaminoglycidylester,
die aus Aminobenzoesäure
erhalten werden; und Glycidylamine, die aus Anilin, Toluidin, Tribromanilin,
Xylylendiamin, Diaminocyclohexan, Bisaminomethylcyclohexan, 4,4'-Diaminodiphenylmethan
oder 4,4'-Diaminodiphenylsulfon
erhalten werden. Hierunter sind Glycidylether, die durch Umsetzung
von Polyphenolen mit Epichlorhydrin erhalten werden, bevorzugt.
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Die
aktive Wasserstoffverbindung ist eine Verbindung, die in ihrem Molekül mindestens
zwei aktive Wasserstoffatome aufweist, die zur Reaktion mit Epoxygruppen
in der Lage sind. Beispielsweise weist die Verbindung eine funktionelle
Gruppe auf, die aus einer Aminogruppe, einer phenolischen Hydroxygruppe,
einer alkoholischen Hydroxygruppe, einer Mercaptogruppe, einer Carboxylgruppe
und einer Hydrazidogruppe ausgewählt
ist, und weist mindestens zwei aktive Wasserstoffatome der Gruppe
in dem Molekül
auf. Konkret beinhaltet dies Aminverbindungen, beispielsweise aliphatische
Aminverbindungen, wie Cyclohexylamin, Piperazin, Metaxylylendiamin,
1,3-Bis(aminomethyl)cyclohexan, Isophorondiamin, Diaminocyclohexan, 3,9-Bis(3-aminopropyl)-2,4,8,10-tetroxaspiro[5,5]undecan;
tertiäre
Aminogruppe(n)-enthaltende aliphatische primäre Aminverbindungen, wie Dimethylaminopropylamin,
Diethylaminopropylamin, Dimethylaminoethylamin, N-Aminoethylpiperazin;
aromatische Aminverbindungen, wie Phenylendiamin, Toluylendiamin,
Diaminodiphenylmethan, Diaminodiphenylsulfon; sowie Polyphenolverbindungen,
wie Bisphenol A, Bisphenol F, Bisphenol S, Hexahydrobisphenol A, Tetramethylbisphenol
A, Hydrochinon, Catechol, Resorcinol, Cresol, Tetrabrombisphenol
A, Phenol-Novolak-Harz, Resolharz; mehrwertige Alkoholverbindungen,
wie Trimethylolpropan, Pentaerythritol, Tris(hydroxyethyl)isocyanurat;
Polymercaptoverbindungen, wie 2-Mercaptoethylether; Verbindungen
mehrwertiger Carbonsäuren,
wie Adipinsäure,
Phthalsäure;
Hydrazidverbindungen, wie Phenylacetohydrazid; Aminosäureverbindungen,
wie Alanin oder Valin; und Verbindungen mit mindestens zwei verschiedenen
funktionellen Gruppen, wie 1-Mercapto-3-phenoxy-2-propanol, Mercaptoessigsäure, N-Methylethanolamin,
Diethanolamin, Hydroxybenzoesäure,
Aminobenzoesäure
oder Milchsäure.
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Ein
oder mehrere dieser Verbindungen können allein oder in Kombination
verwendet werden. Unter den aktiven Wasserstoffverbindungen sind
Aminverbindungen, Polyphenolverbindungen und mehrwertige Alkoholverbindungen
bevorzugt. Bevorzugter sind tertiäre Aminogruppe(n)-enthaltende
aliphatische primäre Aminverbindungen
und Polyphenolverbindungen.
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Wenn
ein Epoxyharz mit einer solchen aktiven Wasserstoffverbindung umgesetzt
wird, kann eine monofunktionelle Glycidyletherverbindung, wie Butylglycidylether
oder Phenylglycidylether, eine monofunktionelle Glycidylesterverbindung,
wie Glycidylbenzoat oder eine Monoepoxyverbindung, wie Styroloxid
dazugegeben werden, wenn erwünscht.
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Bei
dessen Herstellung kann das Polymer des Bestandteils (B) mit mindestens
einer Epoxygruppe in dem Molekül
mit einer Verbindung copolymerisiert werden, die keine Hydroxygruppe
im Molekül
aufweist. Das Polymer des Bestandteils (B) kann sowohl (eine) alkoholische
Hydroxygruppe(n) als auch (eine) phenolische Hydroxygruppe(n) enthalten.
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Für eine verbesserte
Lagerungsstabilität
der Epoxyharzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist das
Polymer des Bestandteils (B) mit mindestens einer Hydroxygruppe
in dem Molekül
bevorzugt bei 25°C
fest. Für
eine verbesserte Einheitlichkeit/Gleichförmigkeit des gehärteten Produkts
der Harzzusammensetzung ist das Polymer des Bestandteils (B) bevorzugter
ein Reaktionsprodukt eines Epoxyharzes und einer aktiven Wasserstoffverbindung.
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Weiterhin
ist es für
eine verbesserte Lagerungsstabilität der Epoxyharzzusammensetzung
wünschenswerter,
dass das Polymer des Bestandteils (B) mit mindestens einer Hydroxygruppe
im Molekül
Urethan- und/oder Harnstoffbindung(en) in dem Molekül aufweist.
Urethan- und/oder Harnstoffbindung(en) können in das Polymermolekül eingeführt werden,
indem beispielsweise das Polymer mit mindestens einer Hydroxygruppe
im Molekül
mit einer Isocyanatverbindung umgesetzt wird; oder durch Umsetzen
eines Epoxyharzes mit einer aktiven Wasserstoffverbindung und mit
einer Isocyanatverbindung.
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Die
Isocyanatverbindung schließt
beispielsweise Monoisocyanatverbindungen ein, wie beispielsweise Phenylisocyanat
oder Octadecylisocyanat; Diisocyanatverbindungen, wie Isophorondiisocyanat,
Metaxylylendiisocyanat, 1,3-Bis(isocyanatmethyl)cyclohexan, 2,4-Toluylendiisocyanat,
2,6-Toluylendiisocyanat,
1,6-Hexandiisocyanat, 1,5-Naphthalindiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat
oder Diphenylmethandiisocyanat, die in irgendeiner Form ihrer Isomerengemische
vorliegen können;
Carbodiimid-modifizierte Derivate und Biuret-modifizierte Derivate
solcher Isocyanatverbindungen; und Isocyanat-Präpolymere durch Umsetzung von
Isocyanatverbindungen und Polyolverbindungen, wie beispielsweise
ein Reaktionsprodukt von 2,4-Toluylendiisocyanat und Trimethylolpropan.
Diisocyanatverbindungen sind bevorzugt.
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Für eine verbesserte
Niedrigtemperatur-Härtbarkeit
der Epoxyharzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist es wünschenswert,
dass der Erweichungspunkt des Polymers des Bestandteils (B) mit
mindestens einer Hydroxygruppe im Molekül nicht höher als 150°C ist, bevorzugt nicht höher als
120°C. Wenn
der Erweichungspunkt des Polymers des Bestandteils (B) höher als
150°C ist,
wird die Niedrigtemperatur-Härtbarkeit
der Epoxyharzzusammensetzung stark vermindert sein.
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Das
latente Härtungsmittel
für ein
Epoxyharz der vorliegenden Erfindung umfasst eine feste Lösung, die
die zwei Bestandteile (A) und (B) enthält. Obwohl die Bestandteile
einen niedrigen Erweichungspunkt aufweisen und daher schwierig einzeln
zu zerkleinern sind, kann deren feste Lösung leicht zu einem feinen
Pulver gemahlen werden und gleichmäßig in einer Epoxyharzzusammensetzung
dispergiert beziehungsweise verteilt werden. Selbst wenn der Bestandteil
(A) alleine vermahlen und zu einer Epoxyharzzusammensetzung gegeben
werden kann, könnte
das erhaltene Gemisch nicht einheitlich gehärtet werden, da der Bestandteil
(A) schlecht mit der Epoxyharzzusammensetzung mischbar ist. Wenn
der Bestandteil (A) mit dem Bestandteil (B) kombiniert wird und
eine feste Lösung
bildet, ist die feste Lösung
gut mit einer Epoxyharzzusammensetzung mischbar, und die Epoxyharzzusammensetzung,
welche die feste Lösung
enthält,
kann einheitlich gehärtet werden.
Wenn andererseits Bestandteil (B) allein zu einer Epoxyharzzusammensetzung
gegeben wird, konnte die Niedrigtemperatur-Härtbarkeit und die Lagerstabilität der Epoxyharzzusammensetzung
nicht verbessert werden.
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Bei
der Herstellung der Bestandteile (A) und (B) kann in Abhängigkeit
der Eigenschaften der umzusetzenden Ausgangsverbindungen ein Lösungsmittel
verwendet werden oder nicht. Das Lösungsmittel ist nicht spezifisch
definiert und kann ein übliches
sein. Wenn jedoch zu viel Lösungsmittel
in der festen Lösung
verbleibt, sind die Eigenschaften des gehärteten Produkts der Epoxyharzzusammensetzung
vermindert. Daher sind Lösungsmittel
mit einem hohen Siedepunkt nachteilig. Das Lösungsmittel beinhaltet beispielsweise
Wasser; Alkohole, wie Methanol, Ethanol oder Isopropanol; Ketone,
wie Aceton, Methylethylketon; Ester, wie Ethylacetat; und aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Toluol oder Xylol.
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Zur
Herstellung der festen Lösung
der Bestandteile (A) und (B) sind verschiedene Verfahren einsetzbar.
Beispielsweise werden die Bestandteile (A) und (B) separat hergestellt
und in einem Lösungsmittel
gelöst, welches
diese beiden löst,
und das Lösungsmittel
wird aus der erhaltenen Lösung
entfernt; oder die zwei Bestandteile werden auf eine Temperatur
erhitzt, bei der sie schmelzen und dann in der Schmelze verknetet;
oder einer der zwei Bestandteile wird zunächst hergestellt, und der andere
Bestandteil wird in Gegenwart der zuvor hergestellten Komponente
hergestellt. In Abhängigkeit
der Eigenschaften der jeweiligen Bestandteile werden geeignete Verfahren
zur Herstellung der festen Lösung
gewählt.
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Das
Verhältnis
des Bestandteils (A) zum Bestandteil (B), d. h. (A)/(B) kann zwischen
1/20 und 3/1, bezogen auf das Gewicht, liegen. Wenn das Verhältnis des
Bestandteils (A) kleiner als 1/20 ist, ist die Niedrigtemperatur-Härtbarkeit
der Epoxyharzzusammensetzung, welche das Härtungsmittel enthält, minderwertig, und
mit der Zusammensetzung werden die Vorteile der vorliegenden Erfindung
nicht erreicht. Wenn andererseits das Verhältnis des Bestandteils (A)
größer als
3/1 ist, ist die Lagerungsstabilität der Epoxyharzzusammensetzung
schlecht.
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Die
feste Lösung
der Erfindung kann bei 25°C
fest sein. Wenn sie bei 25°C
nicht fest ist, ist die feste Lösung
sehr schwer zu vermahlen/zerkleinern, und selbst wenn sie vermahlen
ist, konnte sie nicht bei Raumtemperatur gelagert und gehandhabt
werden und konnte nicht in eine Epoxyharzzusammensetzung eingemischt
werden. Bevorzugt fällt
der Erweichungspunkt der festen Lösung zwischen 40°C und 150°C. Wenn der Erweichungspunkt
geringer als 40°C
ist, ist die Lagerungsstabilität
der Epoxyharzzusammensetzung, welche das Härtungsmittel enthält, minderwertig;
wenn er jedoch höher
als 150°C
ist, ist die Niedrigtemperatur-Härtbarkeit
der Harzzusammensetzung minderwertig.
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Die
feste Lösung
der vorliegenden Erfindung kann (einen) beliebige(n) Bestandteil(e)
enthalten, die die Vorteile der vorliegenden Erfindung nicht nachteilig
beeinflussen. Beispielsweise können
herkömmliche Verbindungen,
die als Härtungsmittel
oder als Härtbeschleuniger
für Epoxyharze
bekannt sind, zu der festen Lösung
gegeben werden, wie beispielsweise Imidazolverbindungen, einschließlich 2-Methylimidazol, 1,2-Dimethylimidazol,
1-Benzyl-2-phenylimidazol, 1-(2-Hydroxy-3-phenoxypropyl)-2-methylimidazol;
tertiäre
Aminverbindungen, einschließlich
2,4,6-Tris(dimethylaminomethyl)phenol; Phosphinverbindungen, einschließlich Triphenylphosphin,
solange die Vorteile der vorliegenden Erfindung nicht nachteilig
beeinflusst werden. Das Lösungsmittel
und der Katalysator, die bei der Herstellung der Bestandteile (A)
und (B) verwendet werden, sowie die in den erzeugten Bestandteilen
verbleibenden nicht-umgesetzten Verbindungen können auch in der festen Lösung vorliegen,
solange sie die Vorteile der Erfindung nicht nachteilig beeinflussen.
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Die
in dem Härtungsmittel
der vorliegenden Erfindung enthaltene feste Lösung wird im Allgemeinen zu
Teilchen mit einer für
die Verwendung gewünschten
Teilchengröße zerkleinert
beziehungsweise vermahlen. Die Teilchengröße hiervon kann von 0,03 μm bis 300 μm betragen.
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Auf
den Markt gebracht, kann das latente Härtungsmittel für Epoxyharze
der vorliegenden Erfindung, wenn erwünscht, jedes bekannte Härtungsmittel
enthalten, beispielsweise Dicyandiamide, Hydrazidverbindungen, Guanaminverbindungen
oder Phenol-Novolak-Harze, sowie andere Additive, wie Oberflächenbehandlungsmittel,
anorganische Füllstoffe
und Pigmente.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung ist eine härtbare
Epoxyharzzusammensetzung, welche eine Epoxyverbindung mit mindestens
zwei Epoxygruppen in dem Molekül
und das latente Härtungsmittel
für Epoxyharze
der vorliegenden Erfindung umfasst.
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Das
Epoxyharz kann eine Verbindung mit mindestens zwei Epoxygruppen
in dem Molekül
sein. Es schließt
sämtliche
bekannte Epoxyharze ein, beispielsweise Glycidylether, die durch
Umsetzung von Polyphenolen, wie Bisphenol A, Bisphenol F, Bisphenol
S, Hexahydrobisphenol A, Tetramethylbisphenol A, Diallylbisphenol
A, Hydrochinon, Catechol, Resorcinol, Cresol, Tetrabrombisphenol
A, Trihydroxybiphenyl, Benzophenon, Bisresorcinol, Bisphenol-hexafluoraceton,
Tetramethylbisphenol A, Tetramethylbisphenol F, Tris(hydroxyphenyl)methan,
Bixylenol, Phenol-Novolak oder Cresol-Novolak, mit Epichlorhydrin
erhalten werden; Polyglycidylether, die durch Umsetzung von aliphatischen
mehrwertigen Alkoholen, wie Glycerin, Neopentylglycol, Ethylenglycol,
Propylenglycol, Butylenglycol, Hexylenglycol, Polyethylenglycol
oder Polypropylenglycol, mit Epichlorhydrin erhalten werden; Glycidyletherester,
die durch Umsetzung von Hydroxycarbonsäuren, wie p-Hydroxybenzoesäure oder β-Hydroxynaphthoesäure, mit
Epichlorhydrin erhalten werden; Polyglycidylester, die aus Polycarbonsäuren, wie
Phthalsäure,
Methylphthalsäure,
Isophthalsäure,
Terephthalsäure,
Tetrahydrophthalsäure,
Hexahydrophthalsäure,
Endomethylen-tetrahydrophthalsäure,
Endomethylen-hexahydrophthalsäure,
Trimellithsäure
oder Polyfettsäuren
erhalten werden; Glycidylaminoglycidylether, die aus Aminophenolen
oder Aminoalkylphenolen erhalten werden; Glycidylaminoglycidylester,
die aus Aminobenzoesäure
erhalten werden; Glycidylamine, die aus Anilin, Toluidin, Tribromanilin,
Xylylendiamin, Diaminocyclohexan, Bisaminomethylcyclohexan, 4,4'-Diaminodiphenylmethan
oder 4,4'-Diaminodiphenylsulfon
erhalten werden; alizyklische Epoxyharze, wie beispielsweise 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxycyclohexancarboxylat;
und Polyolefinepoxide.
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Die
Menge des latenten Härtungsmittels
für Epoxyharz
der vorliegenden Erfindung, das in der Epoxyharzzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann von 0,3 bis 50 Gew.-Teilen,
bezogen auf 100 Gew.-Teile der Epoxyverbindung in der Zusammensetzung,
betragen. Wenn der Anteil des Härtungsmittels
kleiner als 0,3 Gew.-Teile ist, konnte die Harzzusammensetzung nicht
zufriedenstellend härten;
andererseits werden bei mehr als 50 Gew.-Teilen die Eigenschaften
des gehärteten
Produkts der Harzzusammensetzung nachteilig beeinflusst. Wenn das
latente Härtungsmittel
für Epoxyharze
der vorliegenden Erfindung jedoch als Härtbeschleuniger für bekannte
Härter
verwendet wird, soll dessen Menge nicht auf diesen Bereich eingeschränkt sein.
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Wenn
erwünscht,
kann die Epoxyharzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung andere
bekannte Härtungsmittel
von beispielsweise Phenolverbindungen, Säureanhydriden, Dicyandiamiden,
Hydrazidverbindungen, Thiolverbindungen, Guanaminen oder Melaminen
enthalten, sowie (einen) Härtbeschleuniger
von beispielsweise Imidazolverbindungen oder tertiären Aminen,
zusätzlich
zu dem latenten Härtungsmittel
der vorliegenden Erfindung. Weiterhin kann die Epoxyharzzusammensetzung
wenn erwünscht
andere Additive enthalten. Beispiele solcher Additive sind anorganische
Füllstoffe
wie Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Calciumcarbonat, Aluminiumhydroxid,
Magnesiumhydroxid, Talk, Bentonit, Bariumcarbonat oder Aerosil;
Viskositätseinstellmittel,
wie Acryloligomere oder Silicone; Kopplungsmittel, wie Silan-Kopplungsmittel;
Flammschutzmittel, wie Phosphate, Phosphor-enthaltende Epoxyverbindungen,
Stickstoff-enthaltende Phenolharzes Füllstoffe, wie Nylonteilchen,
Polystyrolteilchen, vernetzte Kautschukteilchen, Acryl-Kern/Schale-Teilchen,
Kern/Schale-Teilchen
vom Kautschuktyp, Siliconteilchen oder Ethylen-Acrylsäure-Copolymer-Teilchen; Harzmodifikatoren,
wie flüssige
Acrylmonomere mit Carboxylenden; und Pigmente.
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BEISPIELE
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind, nur zur Erläuterung, ausführlicher
unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele beschrieben.
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Herstellungsbeispiel 1
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110
g 3-(N,N-Dimethylamino)propylacrylamid (Produkt DMAPAA von Kojin)
und 220 ml Isopropylalkohol wurden in einen 1000-ml-Dreihalskolben, der mit einem Rückflusskondensator
und einem Rührer
ausgestattet war, eindosiert und auf 60°C erhitzt. Unter Rühren noch
bei 60°C
wurden 3,0 g t-Butylperoxy-2-ethylhexanoat (Produkt Perbutyl O von
Nippon Yushi), verdünnt
mit 6 ml Isopropylalkohol, zugegeben. Langsam erhitzt, wurde das
Gemisch unter Wärme
2 Stunden Rückflussbehandelt,
um die Reaktion abzuschließen.
Isopropanol wurde unter vermindertem Druck verdampft, und 3-(N,N-Dimethylamino)propylacrylamid-Polymer wurde
erhalten. Dieses war bei 25°C
halbfest. Die Abwesenheit des 3-(N,N-Dimethylamino)propylacrylamid-Monomers
in dem Polymer wurde durch 1H-NMR bestätigt.
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Herstellungsbeispiel 2:
Dimethylaminoethylacrylat-Polymer
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110
g N,N-Dimethylaminoethylacrylat (Produkt DMAEA von Kojin) und 240
ml Toluol wurden in einen 1000-ml-Dreihalskolben, der mit einem
Rückflusskondensator
und einem Rührer
ausgestattet war, eindosiert, unter Entgasung eingefroren, dann
mit Stickstoff gespült
und in einer Stickstoffatmosphäre
auf 55°C
erhitzt. Unter Rühren
noch bei 55°C
wurden 3,3 g 1,1,3,3-Tetramethylbutylperoxy-2-ethylhexanoat
(Produkt Perocta O von Nippon Yushi) dazugegeben. Das Gemisch wurde
langsam über
einen Zeitraum von 2 Stunden auf 70°C erhitzt und dann 2 Stunden
unter Wärme
Rückfluss-behandelt,
um die Reaktion abzuschließen.
Toluol wurde unter vermindertem Druck verdampft, und es wurde N,N-Dimethylaminoethylacrylat-Polymer
erhalten. Dieses war bei 25°C
viskosflüssig.
Die Abwesenheit von N,N-Dimethylaminoethylacrylat-Monomer in dem
Polymer wurde durch 1H-NMR bestätigt.
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Herstellungsbeispiel 3
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40
g des in Herstellungsbeispiel 1 hergestellten 3-(N,N-Dimethylamino)propylacrylamid-Polymers, welches
Bestandteil (A) des latenten Härtungsmittels
der vorliegenden Erfindung ist, und 100 g Bisphenol-A-Typ-Epoxyharz
(Produkt Epikote 828 von Japan Epoxy Resin mit einem Epoxyäquivalent
von 190) und 40 g N-(2-Aminoethyl)piperazin, welches die Ausgangsmaterialien
zum Erhalt des Bestandteils (B) des Härtungsmittels sind, wurden
schnell bei Raumtemperatur vermischt. Unter Kontrolle der Reaktionswärme wurden die
Materialien bei 60°C
1 Stunde umgesetzt und dann 1 Stunde bei 120°C. Das Reaktionsprodukt war
eine feste Lösung,
die bei Raumtemperatur fest war. Es wurde zu einem Pulver mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 10 μm zerkleinert.
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Herstellungsbeispiel 4
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40
g des in Herstellungsbeispiel 1 hergestellten 3-(N,N-Dimethylamino)propylacrylamid-Polymers, welches
Bestandteil (A) des latenten Härtungsmittels
der vorliegenden Erfindung ist, und 80 g Bisphenol-A-Typ-Epoxyharz
(Produkt Epikote 828 von Japan Epoxy Resin mit einem Epoxyäquivalent
von 190), 40 g N-(2-Aminoethyl)piperazin und 6 g Isophorondiisocyanat,
welches die Ausgangsmaterialien zum Erhalt des Bestandteils (B)
des Härtungsmittels
sind, wurden auf die gleiche Weise wie in Herstellungsbeispiel 3
umgesetzt. Das Reaktionsprodukt war eine feste Lösung, die bei Raumtemperatur
fest war. Es wurde zu einem Pulver mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 10 μm zerkleinert.
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Herstellungsbeispiel 5
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40
g des in Herstellungsbeispiel 1 hergestellten 3-(N,N-Dimethylamino)propylacrylamid-Polymers, welches
Bestandteil (A) des latenten Härtungsmittels
der vorliegenden Erfindung ist, und 80 g Bisphenol-A-Typ-Epoxyharz
(Produkt Epikote 828 von Japan Epoxy Resin mit einem Epoxyäquivalent
von 190), 40 g N-(2-Aminoethyl)piperazin und 11 g Isophorondiisocyanat,
welches die Ausgangsmaterialien zum Erhalt des Bestandteils (B)
des Härtungsmittels
sind, wurden auf die gleiche Weise wie in Herstellungsbeispiel 3
umgesetzt. Das Reaktionsprodukt war eine feste Lösung, die bei Raumtemperatur
fest war. Es wurde zu einem Pulver mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 10 μm zerkleinert.
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Herstellungsbeispiel 6
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40
g des in Herstellungsbeispiel 2 hergestellten N,N-Dimethylaminoethylacrylat-Polymers,
welches Bestandteil (A) des latenten Härtungsmittels der vorliegenden
Erfindung ist, und 80 g Bisphenol-A-Typ-Epoxyharz (Produkt Epikote
828 von Japan Epoxy Resin mit einem Epoxyäquivalent von 190), 40 g N-(2-Aminoethyl)piperazin
und 6 g Isophorondiisocyanat, welches die Ausgangsmaterialien zum
Erhalt des Bestandteils (B) des Härtungsmittels sind, wurden
auf die gleiche Weise wie in Herstellungsbeispiel 3 umgesetzt. Das
Reaktionsprodukt war eine feste Lösung, die bei Raumtemperatur
fest war. Es wurde zu einem Pulver mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 10 μm zerkleinert.
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Herstellungsbeispiel 7
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125
g 1-(2-Hydroxy-3-phenoxypropyl)-2-methylimidazol, 65 g 2,4,6-Tris(dimethylaminomethyl)phenol und
105 g Bisphenol A wurden vermischt und bei 110°C gelöst. Hierzu wurden 210 g Bisphenol-A-Typ-Epoxyharz
(Produkt Epikote 828 von Japan Epoxy Resin mit einem Epoxyäquivalent
von 190), das zuvor auf 60°C erhitzt
wurde, gegeben, und es wurde schnell vermischt. Unter Kontrolle
der Reaktionswärme
wurden diese Materialien bei 110°C
bis 130°C
2 Stunden umgesetzt, wobei ein hellgelber Feststoff erhalten wurde.
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Herstellungsbeispiel 8
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80
g 3-(N,N-Dimethylamino)propylacrylamid-Polymer, das in Herstellungsbeispiel
1 hergestellt wurde, welches der Bestandteil (A) des latenten Härtungsmittels
der vorliegenden Erfindung ist, und 120 g des in Herstellungsbeispiel
7 erhaltenen Reaktionsprodukts, welches Bestandteil (B) des Härtungsmittels
ist, wurden in Schmelze bei 150°C
vermischt. Das erhaltene Produkt war eine feste Lösung, die
bei Raumtemperatur fest war. Dieses wurde zu einem Pulver mit einer
mittleren Teilchengröße von 10 μm zerkleinert.
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Vergleichsherstellungsbeispiel
1
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Unter
Verwendung von 40 g N,N-Dimethylbenzylamin anstelle von 3-(N,N-Dimethylamino)propylacrylamid-Polymer
wurde das gleiche Verfahren wie in Herstellungsbeispiel 4 durchgeführt. Das
erhaltene Produkt war bei Raumtemperatur viskos und konnte nicht
vermahlen werden.
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Vergleichsherstellungsbeispiel
2
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Ohne
Verwendung des Bestandteils (A), dem 3-(N,N-Dimethylamino)propylacrylamid-Polymer,
wurde das gleiche Verfahren wie in Herstellungsbeispiel 4 durchgeführt. Das
heißt,
80 g Bisphenol-A-Typ-Epoxyharz (Produkt Epikote 828 von Japan Epoxy
Resin mit einem Epoxyäquivalent
von 190), 40 g N-(2-Aminoethyl)piperazin und 6 g Isophorondiisocyanat
wurden schnell bei Raumtemperatur vermischt und bei 60°C 1 Stunde und
dann 1 Stunde bei 120°C
umgesetzt, wobei die Reaktionswärme
kontrolliert wurde. Das Reaktionsprodukt war eine feste Lösung, die
bei Raumtemperatur fest war. Es wurde zu Pulver mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 10 μm zerkleinert.
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Beispiele 1 bis 4
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Unter
Verwendung einer Vakuum-Mahlvorrichtung (von Ishikawa Kojo) wurden
20 Gew.-Teile der jeweils in den Herstellungsbeispielen 3, 4, 6
oder 8 mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 10 μm erhaltenen Pulver, die als
Härtungsmittel
dienten, 100 Gew.-Teile Epoxyharz (Epikote 828) und 1 Gew.-Teil
Siliciumdioxidteilchen (Produkt Aerosil #200 von Nippon Aerosil)
unter vermindertem Druck unter Entlüftung vermischt, um eine Epoxyharzzusammensetzung
zu erhalten.
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Beispiel 5
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Unter
Verwendung einer Vakuum-Mahlvorrichtung (von Ishikawa Kojo) wurden
20 Gew.-Teile des in Herstellungsbeispiel 5 erhaltenen Pulvers mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 10 μm, welches als Härtungsmittel
dient, 100 Gew.-Teile Bisphenol-F-Typ-Epoxyharz (Produkt Epikote
807 von Japan Epoxy Resin mit einem Epoxyäquivalent von 167) und 1 Gew.-Teil Siliciumdioxidteilchen
(Produkt Aerosil #200 von Nippon Aerosil) unter vermindertem Druck
unter Entlüftung
vermischt, um eine Epoxyharzzusammensetzung zu erhalten.
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Vergleichsbeispiele 1,
2
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Eine
Epoxyharzzusammensetzung wurde auf die gleiche Weise wie in den
Beispielen 1 bis 4 erhalten, wobei jedoch das in Herstellungsbeispiel
7 oder Vergleichsherstellungsbeispiel 2 erhaltene Produkt als Härtungsmittel
verwendet wurde.
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Bewertung
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Die
in den Beispielen 1 bis 5 sowie Vergleichsbeispielen 1 und 2 erhaltenen
Epoxyharzzusammensetzungen wurden gemäß den unten erwähnten Verfahren
getestet, um deren Härtbarkeit
und Lagerungsstabilität zu
bewerten. Die Testergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
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Härtbarkeitstest
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Die
Gelierungszeit jeder Probe bei 70°C
wurde gemessen; und die Haftfestigkeit unter Scherung jeder auf
Stahlplatten aufgebrachten und bei 60°C 2 Stunden gehärteten Proben
wurde gemessen. Konkret wurde ein Gelierungszeittestgerät Nr. 153
(von Yasuda Seiki Sangyo) zur Messung der Gelierungszeit verwendet.
Die Haftfestigkeit unter Scherung wurde gemäß JIS K-6850 (1999) gemessen,
und die Stahlplatten wurden vor Verwendung in dem Test mit Aceton
entfettet.
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Test auf Lagerungsstabilität
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Die
Epoxyharzzusammensetzungen wurden in einem Thermostat bei 25°C gelagert,
und die Anzahl der Tage, nach denen die Viskosität jeder Probe, gemessen mit
einem E-Typ-Viskometer, das Zweifache der Anfangsviskosität erreichte,
wurden gezählt.
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt ist, weisen Beispiele der Epoxyharzzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Niedrigtemperatur-Härtbarkeit
und Lagerungsstabilität
im Vergleich zu herkömmlichen
auf. Daher ist deren Bearbeitbarkeit bei Verwendung für Haftstoffe/Klebstoffe,
Beschichtungsmaterialien, Versiegelungsmittel, Formungsmaterialien
und Verbundstoffe hervorragend. Weiterhin sind, da diese Beispiele einer
Harzzusammensetzung selbst bei so niedrigen Temperaturen von 60°C bis 70°C schnell
härten,
diese zur Verbindung von Strukturen aus Materialien mit geringer
Wärmebeständigkeit
wie Kunststoffen, für
die herkömmliche
Einpackungs-Epoxyharzklebstoffe nicht einsetzbar sind, vorteilhaft.
Weiterhin können
Ausführungsformen
der Harzzusammensetzung selbst bei der Verbindung von Teilen winziger
Instrumente/Geräte eingesetzt
werden, wo eine hohe Maßgenauigkeit
erforderlich ist, sowie bei der Verbindung von Teilen wärmeempfindlicher
elektronischer Vorrichtungen, wofür herkömmliche Einpackungs-Epoxyharzhaftstoffe
nicht einsetzbar sind. Überdies
kann die Energie zum Härten
derartiger Haftstoffe reduziert werden, da diese Ausführungsformen
der Harzzusammensetzung selbst bei niedrigen Temperaturen schnell
härten.
Wie oben angegeben ist, weist die Epoxyharzzusammensetzung, welche
das Härtungsmittel
der vorliegenden Erfindung enthält, bemerkenswerte
gewerbliche Vorteile auf.