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Technisches Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf dezellularisierte Gefäßprothesen,
die beständig
gegenüber Verschluss
durch Thromben sind und einen niedrigen Grad von Immunogenität aufweisen.
Die Gefäßprothesen
sind frei von Zellen und beschichtet mit einem antithrombogenen
Wirkstoff und mit einem Wachstumsfaktor, der die Neubildung von
Zellen fördert
und ferner die Immunogenität
vermindert.
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Technischer Hintergrund der
Erfindung
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Die
chronische Veneninsuffizienz ist in den Vereinigten Staaten und
weltweit ein großes
gesundheitliches Problem. Mehr als 7 Millionen Menschen sind betroffen
und mindestens 500 000 entwickeln daraus ein Unterschenkelgeschwür. Jährlich treten
schätzungsweise
900.000 neue Fälle
auf. Die chronische venöse
Insuffizienz ist ein allgemeiner Begriff, der alle Ursachen der
chronischen Venenkrankheit einschließt. Sie tritt in einer primären Form
mit gedehnten Klappen und erweiterten Venenwänden und in einer auf Thrombophlebitis folgenden
Sekundärform
mit vernarbten und verformten Klappen und verdickten Venenwänden mit
Längssepta
und schwer geschädigtem
Lumen auf. Andere Ursachen der venösen Insuffizienz, wie Klappenaplasie,
kongenitale Missbildungen und externe Obstruktion treten weniger
häufig
auf.
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Die
mit der venösen
Insuffizienz verbundenen klinischen Symptome reichen von schweren
Schmerzen und wiederkehrenden Geschwürbildungen bis zu nicht manifesten
Symptomen. Die betroffene Stelle scheint für die Schwere der Symptome
wichtig zu sein. So ist die Varikose des oberflächlichen Venensystems gewöhnlich gutartig
und die Inzidenz von ernsten Komplikationen ist niedrig. Dagegen
ist die Insuffizienz der tiefen Venen oder der Perforansvenen häufiger mit
Schmerzen, Schwellung, Geschwürbildung
und langandauernder Behinderung verbunden.
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Die
gegenwärtigen
grundsätzlichen
Behandlungsverfahren der venösen
Insuffizienz beruhen auf der Verhinderung des Refluxes und der Verminderung
des venösen
Drucks. Jedoch zielen die konservativen Behandlungen, darunter Bettruhe,
Hochlegen der Gliedmaßen,
Verabreichung milder Diuretika und elastische Kompressionsstrümpfe mehr
auf die Linderung der Symptome als auf die zu Grunde liegende Erkrankung.
Sie sind nicht besonders erfolgreich.
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Eine
direkte Klappenplastik kann durch Straffung überflüssiger spitzer Ränder ausgeführt werden, während eine
indirekte Klappenplastik eine Manschette aus Dacron oder Polytetrafluorethylen
(PTFE) um die Klappe herum anwendet. Ungeachtet merklicher Gewinne
bei den hämodynamischen
Messungen tritt eine klinische Verbesserung häufig weniger hervor. Reparatur
und Ersatz der Venenklappen sind Versuche, die Leistungsfähigkeit
des tiefen Venensystems wieder herzustellen. Die Reparatur der Venenklappen
ist jedoch der Beschränkung
unterworfen, dass sie nur für
Patienten ohne vorausgegangene tiefe Venenthrombose geeignet ist.
Wenn der Klappenmechanismus merklich beschädigt oder zerstört ist,
kann die Klappentransplantation die einzige verfügbare Option sein, die eine
Linderung der Symptome und eine Verminderung des venösen Drucks bietet.
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Menge
und Qualität
der Spenderklappen bleiben in hohem Maße problematisch. Beim typischen
Patienten sind bis zu 30 bis 40% der brachialen oder axillaren Klappen
fehlerhaft. Zu sätzlich
haben viele Patienten ein erweitertes Venensystem, das nicht zu
einem axillaren oder brachialen Venentransplantat mit kleinerem Durchmesser
passt. Folglich unterliegt die Klappentransplantation beträchtlichen
Einschränkungen
bei der Anwendung als chirurgische Methode.
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Kleinkalibrige
Gefäßtransplantate
mit Innendurchmessern von weniger als 6 mm werden in großem Umfang
für Bypasse
der Aorta-Koronararterie und der Infrapoplitealarterie zur Behandlung
der arteriellen Verschlusserkrankung und als arteriovenöse Zuleitungen
für die
Hämodialyse
im Endstadium der Nierenerkrankung verwendet. Zurzeit sind weiterhin
autogene Saphenavenen die meist verwendeten Gefäßprothesen für Verfahren
zur Rekonstruktion kleinkalibriger Arterien. Die primäre Durchgängigkeit
eines arteriellen Bypass mit Saphenavenen nach vier Jahren ist 40–70%. Ein
praktisches Hindernis für
die Herstellung solcher Bypasse ist jedoch die Tatsache, dass 10
bis 40% der Patienten keine brauchbare Saphenavene haben, die erfolgreich transplantiert
werden kann.
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Die
vorausgehende Gewinnung von Gefäßgewebes
zur Verwendung bei chirurgischen Verfahren am Herzen oder an Gefäßen, Venenstripping
der Varikose und vorausgehende Thrombophlebitis sind die meist verbreiteten
Gründe
für eine
erfolglose autogene Saphenavenen-Transplantation. Für die klinische
Anwendung werden alternative Quellen für kleinkalibrige Gefäßprothesen
mit einer Durchgängigkeit,
die vergleichbar oder besser als jene der autogenen Saphenavenen
ist, dringend benötigt.
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Es
wurden auch allogene venöse
Transplantate von Leichen verwendet. Diese liefern eine annehmbare
Funktion des frischen Transplantats, zeigen nach zwei Jahren jedoch
schlechte Ergebnisse. Moderne Verfahren der Kryokonservierung, darunter
Einfrieren mit gesteuerter Geschwindigkeit, Lagerung bei –190°C und Gefrierschutzmittel
wie Dimethylsulfoxid und Chondroitinsulfat verbessern die Lebensfähigkeit
von kryokonservierten allogenen Saphenavenen-Transplantaten. Erfolgreiche
Ergebnisse mit unveränderten
kryokonservierten allogenen Saphenavenen-Transplantaten für die Rekonstruktion
der infrainguinalen Tibia-Arterie erreichten eine Durchgängigkeit
im Bereich von 10 bis 50% nach einem Jahr. Die langfristigen Vorteile
für den Patienten
wurden jedoch durch Abstoßung
und unerwartet frühen
Verschluss des Venentransplantats beeinträchtigt. Die mit mechanischem
Versagen des Gefäßes, wie
Aneurysma oder Ruptur des Transplantats, zusammenhängenden
Komplikationen traten im Vergleich mit frischen autogenen Venen
häufiger
auf und verursachten höhere
Morbidität.
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Synthetische
Gefäßprothesen
aus Dacron und PTFE haben einen gewissen klinischen Erfolg erzielt, obwohl
sie für
die Rekonstruktion großer
und mittelgroßer
Arterien nicht ideal sind. Außerdem
neigen Ersatzgefäße mit einem
Durchmesser von weniger als 6 mm zu einem frühen Verschluss des Transplantats.
Das am häufigsten
angetroffene Versagen synthetischer Transplantate beruht auf Thrombose
und anastomotischer Hyperplasie. Die den synthetischen Transplantatmaterialien
innewohnenden Eigenschaften und ihre begrenzte spontane Reendothelisierung
beim Menschen tragen zur hohen Thrombogenität der Oberfläche bei.
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Das
Implantieren von mit Glutaraldehyd fixierten Nabelvenen-Transplantaten
von Rindern und Menschen wurde umfangreich geprüft und wegen des häufigen Auftretens
von Aneurysmen innerhalb von zwei Jahren nach dem Implantieren weitgehend
verworfen. Die meisten dieser Transplantate versagten wegen verzögerter Heilung
der Gefäße und degenerativer
Veränderungen.
Die Immunreaktion auf das hoch immunogene, chemisch modifizierte
Venenmaterial war gekennzeichnet durch Einwanderung vielkerniger
Riesenzellen und verminderter Rezellularisierung des Transplantats.
Außerdem
störte
die Fixierung mit Glutaral dehyd die natürliche Konfiguration des Matrixproteins.
Die cytotoxische Wirkung des Glutaraldehyds verhinderte die Einwanderung
von Zellen in die Wand des Transplantats. Die Degeneration der Transplantate
führte
zu einer hoch thrombogenen Oberfläche und daraus folgendem Verschluss
der Gefäße durch
Thrombose.
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Bei
einer bestimmten Prothese tragen viele Faktoren zum erreichten Ausmaß der Durchgängigkeit
bei. Dazu gehören
die dem gewählten
Material innewohnenden Eigenschaften, die Thrombogenität der Oberfläche, die
Verträglichkeit,
und bei textilen Transplantaten die Porosität. Die Oberflächeneigenschaften
des Materials scheinen entscheidend dafür zu sein, die gewünschte langfristige
Durchlässigkeit
von kleinen Ersatzgefäßen sicherzustellen.
Zahlreiche Forscher haben versucht, durch Modifizieren des Prothesenmaterials,
um es biologisch inert zu machen, die klinische Leistungsfähigkeit
von Gefäßtransplantaten
mit kleinem Durchmesser zu optimieren, aber ein solches inertes
Material muss erst noch entwickelt werden. Ein alternativer Lösungsweg
zur Optimierung der biologischen Komponenten des Prothese-Gewebe-Komplexes
führte
zur Entwicklung von Biohybrid-Materialien. Einige Beispiele umfassen
synthetisches Material, das mit lebensfähigen Zellen geimpft ist, Beschichtungen
aus biologischen Verbindungen wie Albumin und Kollagen und aus Polymeren,
die für
günstige
biologische Reaktionen bekannt sind, synthetisierte Materialien.
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Im
Allgemeinen haben von Tieren oder Menschen gewonnene biologische
Materialien spezielle und einzigartige mikrostrukturelle, mechanische,
hämodynamische
und biochemische Eigenschaften, die mit der gegenwärtig verfügbaren Technologie
nicht völlig
reproduziert werden können.
Daher haben biologisch gewonnene Materialien ein großes Potenzial
als Rohstoffe für
implantierbare künstliche
Organe. Die Verwendung von Schweineorganen zur Xenotransplantation
ist eine attraktive Option, um den Mangel an verfügbaren Organen für die Transplantation
in Menschen zu überwinden.
Das Problem der akuten Abstoßung
bleibt jedoch ungelöst.
Für die
beim Wirt hervorgerufene Abstoßungsreaktion
sind hauptsächlich
die Moleküle
auf der Zelloberfläche
der xenogenen Organe verantwortlich. So ist die Immunabstoßung von
allogenem oder xerogenem Gewebe und die daraus folgende Abnahme
der Langzeitstabilität
des Transplantats Haupthindernisse für die erfolgreiche Entwicklung
des idealen Transplantats.
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Die
am stärksten
immunogenen Teile von allogenen oder xenogenen Gefäßtransplantaten
sind die Zellbestandteile. Dagegen zeigt reifes Kollagen geringe
oder gar keine Antigenität,
insbesondere wenn es von Individuen derselben Art übertragen
wird. Beispielsweise ist die Induktion einer Immunreaktion gegen
gereinigtes Rinderkollagen, wenn es für kosmetische Zwecke injiziert
wird, oder in mit Rinderkollagen imprägnierten Gefäßtransplantaten,
sehr gering. Andererseits macht die chemische Vernetzung des Kollagens
dieses hoch immunogen und kann die Biokompatibilität mit dem
Wirt drastisch vermindern.
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Eine
leicht verfügbare
synthetische, biologische oder biohybride Venenklappe in verschiedenen
Größen würde die
rekonstruktive Venenchirurgie, einschließlich des erwünschten
Zieles, Klappen an mehreren Stellen einzusetzen, sehr erleichtern.
Die Entwicklung einer Klappenprothese für Gefäße oder Venen, welche die Wahrscheinlichkeit
der langfristigen Thrombose und Immunabstoßung vermeidet, würde die
Behandlung der chronischen venösen
Insuffizienz revolutionieren.
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Auch
bei implantierbaren Stents für
Gefäße gibt
es Probleme mit Thrombogenität
und schlechter Gewebeverträglichkeit.
Gefäßstents
sind Stützvorrichtungen,
die zur Verstärkung
oder Dehnung eines Blutgefäßes nach
Ballonangioplastie oder Endarterektomie angewendet werden. Sie werden
aus syntheti schem Material hergestellt, das typischerweise thrombogen
ist und geringe Gewebeverträglichkeit
hat. Stents versagen hauptsächlich
wegen thrombolytischen Verschlusses und Restenose durch übermäßiges Gewebewachstum.
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Daher
besteht ein Bedürfnis
nach einem Transplantat, das haltbar ist und seine strukturelle
Integrität aufrechterhalten
kann. Insbesondere muss es seine mechanische Festigkeit in allen
Dimensionen erhalten, so dass Verformungen durch Aufweitung und
Streckung minimiert werden. Das Transplantat muss lange Zeit lagerfähig sein.
Es muss in vielen Größen verfügbar sein,
um die große
Vielfalt von Gefäßrekonstruktionen
zu bedienen. Die Prothese muss Infektionen widerstehen. Bei der
Operation muss das ideale Transplantat hervorragende Eigenschaften
bei der Handhabung haben, darunter Flexibilität, leichtes Anbringen der Naht
und minimale Nahtloch- und interstitielle Blutung. Die Nachgiebigkeit
des idealen Transplantats sollte sich nahe an die des Wirtsgefäßes annähern. Idealerweise
sollte die Turbulenz an der Anastomose minimal sein, um Intimahyperplasie
zu vermindern. Außerdem
sollte nach dem Anbringen im Patienten die innere Oberfläche beständig gegen
Thrombozytenaggregation und Thrombose sein und Immunogenität vermeiden,
wie sie durch chemische Modifikation von biologischem Material hervorgerufen
werden kann. Schließlich
muss in dieser Zeit der Kostenbeschränkung das Transplantat relativ
kostengünstig
und leicht herzustellen sein.
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Pieper
et al. (2000), Biomaterials 21(6): 581–593, offenbaren das Konzept,
Glykosaminoglykane unter Verwendung von 1-Ethyl-3-(dimethylaminopropyl)carbodiimid
(EDC) und N-Hydroxysuccinimid
kovalent an Kollagen zu binden.
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US-A-5,899,936 offenbart
eine Gefäßprothese,
die dezellularisiert, mit Zelladhäsionsfaktoren, einem Glykosaminoglykan
und einem Wachstumsfaktor behandelt und dann durch Inkuba tion mit
einem speziellen Zelltyp rezellularisiert ist.
US-A-5,899,936 offenbart keine kovalent
mit einer antithrombogenen Verbindung und einem Wachstumsfaktor
verbundene Gefäßprothese,
bei der das Gefäßgewebe
vor der Implantation dezellularisiert bleibt.
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WO 98/04300 offenbart ein
Verfahren zur Behandlung von Geweben unter Verwendung von lebensfähigen oder
nicht lebensfähigen
Zellen, bevorzugt Mikroorganismen. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf
die Verwendung von Mikroorganismen als in vitro-Quelle von Verbindungen
für die
Verarbeitung von Gewebe zur Herstellung von Biomaterial, das bei
der Herstellung von Bioprothesen verwendbar ist.
WO 98/04300 offenbart, dass ein erfindungsgemäß behandeltes
Bioprothese-Gewebe weiter bearbeitet werden kann, offenbart aber
nicht explizit, dass es zur Verbindung des Gewebes mit einer antithrombogenen
Verbindung und einem Wachstumsfaktor verwendet werden kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung löst
die oben beschriebenen Probleme durch Bereitstellung einer Gefäßprothese,
umfassend dezellularisiertes, an eine antithrombogene Verbindung
kovalent gebundenes Gefäßgewebe,
wobei die antithrombogene Verbindung ferner an einen Wachstumsfaktor
nichtkovalent gebunden ist. Die dezellularisierten Blutgefäße und Gefäßklappen
umfassen Kollagen- und Elastinmatrixproteine von minimaler Immunogenität, einen
antithrombogenen Wirkstoff und einen Wachstumsfaktor zur Förderung
der Rezellularisierung des Transplantats.
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Die
erfindungsgemäßen Gefäßprothesen
haben neuartige Eigenschaften, die Vorteile gegenüber derzeitigen
synthetischen oder modifizierten natürlichen Gefäßtransplantaten bieten. Die
Rezellularisierung der Transplantate beseitigt die Hauptursache
für die
Induktion der Immunabstoßung.
Diese Pro thesen sind auch geeignete Substrate für das Einwandern von Gefäßzellen
des Wirts, das Anheften von Zellen, Proliferation, Migration und
Differenzierung, weil sie aus nativen Matrixproteinen bestehen.
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Die
kovalentes Verknüpfung
der Gefäßprothese
mit einem antithrombogenen Wirkstoff, einschließlich von, aber nicht beschränkt auf
Heparin, eröffnet
eine nichtkovalente Verknüpfungsstelle
für Wachstumsfaktoren
wie Heparin bindende Wachstumsfaktoren, einschließlich von,
aber nicht beschränkt
auf den basischen Fibroblastenwachstumsfaktor (bFGF), der die Heilung
und Remodellierung der Gefäße verbessert
und beschleunigt. Daher haben die erfindungsgemäßen biotechnischen biologischen
Gefäßprothesen
langfristige Durchgängigkeit
und geringere Wahrscheinlichkeit für postoperative Komplikationen.
Diese Transplantate begünstigen
die Patienten, indem die Rekonvaleszenz beschleunigt und die Möglichkeit
der Abstoßung
oder Blockierung des Transplantats vermindert wird.
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Die
erfindungsgemäßen dezellularisierten
Transplantate bestehen hauptsächlich
aus Kollagen- und Elastinmatrixproteinen, die unter den Arten weitgehend
erhalten sind und geringe Immunogenität aufweisen. Dies erlaubt die
Verwendung von xenogenen Transplantaten einer Art für eine andere,
vermindert die derzeitige Abhängigkeit
von allogenen Quellen für
Transplantatmaterial und erweitert wesentlich die Versorgung mit verfügbaren Prothesen.
Die dezellularisierte Matrix ist bei Langzeitlagerung stabil, so
dass das gewünschte Transplantat
bei Bedarf leicht verfügbar
ist. Diese Eigenschaft ermöglicht
dem Gefäßchirurgen,
eine Prothese auszuwählen,
die besser dem Durchmesser des aufnehmenden Blutgefäßes entspricht.
Daher erhält
man einen besseren Blutstrom, bei dem eine anastomotische Thrombusbildung
weniger wahrscheinlich ist.
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Die
erfindungsgemäßen Gefäßprothesen
erlauben auch, andere pharmazeutische Wirkstoffe an die immunologisch
inerte biologische Matrix zu binden oder anderweitig zu immobilisieren.
Diese und andere Vorteile der vorliegenden Erfindung können mit
den derzeit verfügbaren
Technologien nicht erzielt werden.
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Gefäßprothese
bereitzustellen, die einen an der dezellularisierten Gefäßprothese
immobilisierten antithrombogenen Wirkstoff umfassen kann, um Oberflächen mit
verminderter Thrombogenität
zu schaffen.
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Es
ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Gefäßprothese
mit verminderter Immunogenität
bereitzustellen, die ein hohes Maß mechanischer Festigkeit für eine Langzeitstabilität aufrecht
erhält
und für
die chirurgische Implantation geeignet ist.
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Noch
ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Gefäßprothese
bereitzustellen, die lagerstabil ist.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine dezellularisierte
Gefäßprothese
bereitzustellen, welche eine ausreichende mechanische Festigkeit
behält,
um der Bildung eines Aneurysmas zu widerstehen, und die das chirurgische
Nähen bei
minimaler Leckage am Ort der Naht unterstützt.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine dezellularisierte,
antithrombogene, an einen Wachstumsfaktor gebundene Gefäßprothese
mit synthetischen Gefäßstents
und Stentklappenvorrichtungen zu kombinieren.
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Noch
ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Dezellularisierung von Gefäßgewebe
be reitzustellen, so dass dieses eine verminderte Thrombogenität und Immunogenität aufweist
und sich an die mechanische Festigkeit von nativen Blutgefäßen annähert.
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Es
ist auch ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
Verknüpfung
dezellularisierten Gefäßgewebes
mit zumindest einem antithrombogenen Wirkstoff und zum Anbringen
einer zweiten Verknüpfung mit
zumindest einem Zellwachstumsfaktor bereitzustellen, so dass das
modifizierte Gefäßgewebe
als Gefäßprothese
verwendet werden kann.
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Die
erfindungsgemäßen dezellularisierten,
heparinierten und an den Wachstumsfaktor gebundenen Gefäßgewebe
sind den derzeit verwendeten Prothesen überlegen, weil sie xenogene
Transplantate mit verminderter Neigung zu immunologischer Abstoßung bereitstellen.
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Noch
ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, dass die dezellularisierten,
heparinierten, ein Wachstumsfaktor gebundenen Gefäßprothesen
in vielfältigen
Verfahren zum Ersatz oder zur Rekonstruktion von Gefäßen, bei
der Transplantation von Venenklappen bei chronischer venöser Insuffizienz,
zum Ersatz von Venen, zum Ersatz von Herzklappen und als Gefäßflicken
nach Endarterektomie der Carotisarterie, Thrombektomie der Femoralarterie
und anderen Reparaturen von Gefäßwänden Anwendung
finden können.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist es, dass die Kombination
aus dezellularisiertem Gefäßimplantat,
Heparin und Heparin bindendem Wachstumsfaktor eine neue technologische
Plattform für
die Entwicklung von vielen Medizinprodukten bereitstellt.
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Diese
und andere Merkmale, Aufgaben und Vorteile der Erfindung und bevorzugte
erfindungsgemäße Ausführungsformen werden
aus der folgenden eingehenden Beschreibung offensichtlich.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1A und 1B zeigen
die Nachgiebigkeit (Elastizität)
verschiedener Gefäßprothesen,
gezeigt durch die Veränderung
des Durchmessers der Prothese bei unterschiedlichem Innendruck.
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2A und 2B zeigen
den Einfluss von bFGF auf die Zellproliferation und die Migration
in vitro.
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3A zeigt
die kovalente Bindungseffizienz und die Stabilität von dezellularisierten Schweinearterien
bei der Lagerung in 70% Alkohol über
verschieden lange Zeit.
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3B zeigt
die kovalente Bindungseffizienz und die Stabilität von dezellularisierten Schweinearterien
bei Inkubieren in PBS bei 37°C über verschiedene
lange Zeit.
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4 zeigt
den Berstdruck von Gefäßen, die
in Alkohol konserviert wurden, dezellularisiert oder mit Heparin
behandelt.
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5A und 5B zeigen
die Nahtfestigkeit von frischen, in Alkohol konservierten und mit
Heparin behandelten Gefäßen.
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Eingehende Beschreibung der
Erfindung
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In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung dezellularisierte Gefäßprothesen
bereit, an denen ein antithrombogener Wirkstoff immobilisiert ist
und bei denen ein Wachstumsfaktor an den antithrombogenen Wirkstoff
gebunden ist. Die Entfernung der Zellbestandteile des Gefäßgewebes
eliminiert die Hauptquelle der antigenen Determinanten des Gewe bes
und vermindert weitgehend das immunogene Potenzial der Transplantate.
Der antithrombogene Wirkstoff vermindert die Wahrscheinlichkeit
einer Gefäßthrombose,
die typischerweise postoperative Komplikationen wegen der hoch thrombogenen
Natur des frisch freigelegten Kollagens des entkleideten Transplantats
verursacht.
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Die
Beschichtung des Transplantatgewebes mit zumindest einem Wachstumsfaktor
fördert
die Rezellularisierung des inerten Matrixgewebes, was die Durchgängigkeit
des Transplantats wesentlich steigert, und vermindert die Möglichkeit
der Abstoßung
oder Stenose des Gefäßes. Dies
verringert die Beschwerden und die Gefahr für den Patienten, der andernfalls
weitere Korrekturmaßnahmen,
einschließlich
Nachoperation, benötigen
würde.
In einer Ausführungsform
bietet die vorliegende Erfindung ein immunologisch inertes Prothesenmaterial,
das bei Langzeitlagerung stabil ist, leicht mit Wachstumsfaktor
beschichtet werden kann und die Prognose für eine erfolgreiche Gefäßtransplantation
verbessert. Diese Transplantate sind für den Empfänger immunologisch annehmbar
und widerstehen dem Verschluss durch Thrombose oder Restenose.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zum Dezellularisieren
eines ausgeschnittenen Gefäßgewebes
und zum Verknüpfen
der extrazellulären
Matrix mit einem antithrombogenen Wirkstoff und einen Wachstumsfaktor
bereit. Dieses Verfahren setzt aufeinander folgende Schritte ein: Einweichen
des Gewebes in Wasser, mechanischer Entfernung der Zelltrümmer, und
dann Behandeln des Gewebes mit zumindest einer Protease, zumindest
einer Lipase und zumindest einer Nuklease. Die Prothese wird in
mindestens einem Netzmittel gespült
und mit dem Fachmann bekannten Mitteln gelagert, so dass ihre strukturelle
und mechanische Integrität
und die antithrombogene Beschichtung erhalten bleiben.
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Der
Begriff "Gefäßgewebe" wird hier so verwendet,
dass er ein Blutgefäß, einen
Abschnitt davon, eine oder mehrere aus einem Blutgefäß ausgeschnittene
Klappen, eine in einem Abschnitt eines Blutgefäßes zurückgehaltene Klappe, eine ausgeschnittene
und von nicht zur Klappe gehörendem
Gewebe freie Aorten- oder Lungenklappe, eine in ausgeschnittenen
Blutgefäßen oder
im Herzgewebe zurückgebliebene
Aorten- oder Lungenklappe oder beliebiges anderes Gefäßgewebe,
das für
die Verwendung als Prothese geeignet ist, bedeutet. Blutgefäße können Arterien
und Venen, Abschnitte davon und Gefäßbetten mit Arterien oder Venen umfassen.
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Der
Begriff "dezellularisiert" wird hier so gebraucht,
dass die Zellbestandteile aus dem Gefäßgewebe durch physikalische,
chemische oder enzymatische Mittel oder eine beliebige Kombination
daraus entfernt wurden. Das zurückbleibende
dezellularisierte Gefäßgewebe
umfasst die extrazelluläre
Matrix des nativen Gefäßgewebes
und kann, ohne darauf beschränkt
zu sein, Elastin, Kollagen, Fibrin und andere extrazelluläre Proteine
oder Nichtproteinverbindungen umfassen, die in Gefäßgewebe
zu finden sind, oder eine beliebige dem Fachmann bekannte Kombination
aus diesen.
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Der
Begriff "Prothese", "Gefäßprothese", "Gefäßprothesen" oder "Gefäßimplantat" sind hier so verwendet,
da sie ein chirurgisches Implantat oder Implantate bedeuten, die
aus dem Gefäßsystem
eines menschlichen oder tierischen Patienten abgeleitet oder in
dieses eingesetzt sind. Der Begriff soll auf chirurgische Implantate
aus synthetischen oder natürlichen
Materialien oder eine beliebige Kombinationen daraus angewendet
werden, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf dezellularisiertes Gefäßgewebe.
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Der
Begriff "Transplantat" wird hier so verwendet,
dass er ein beliebiges chirurgisches Implantat bedeutet, sei es
von Geweben des empfangenden Patienten oder von Geweben eines Spenders
derselben oder einer anderen Art als der Empfänger abgeleitet. Das Transplantat
kann vollständig
oder teilweise synthetisch sein und aus beliebigem geeignetem, dem
Fachmann wohlbekanntem Material bestehen.
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Der
Begriff "antithrombogenen
Wirkstoff" wird
hier so verwendet, dass er eine beliebige Verbindung oder eine Kombination
von Verbindungen bedeutet, welche die Induktion der Thrombusbildung
oder die Stabilität
des Thrombus minimieren. Antithrombogene Verbindungen umfassen Glykosaminoglykane
wie Heparin, Heparinsulfat, Dermatansulfat und jedes andere dem
Fachmann bekannte Glykosaminoglykan mit antithrombotischer Aktivität. Antithrombogene
Verbindungen können
auch Dextran und seine Derivate, Hirudin und seine Derivate und
Cumarin und seine Derivate umfassen, einschließlich von, aber nicht beschränkt auf
4-Hydroxycumarin, Warfarin, Dicumarol, Phenprocumon und Acenocumarol,
Indan-1,3-dion, Anisindon und jede andere dem Fachmann bekannte
verwandte Verbindung. Die antithrombogene Verbindung kann thrombolytische Wirkstoffe
umfassen, einschließlich
von, aber nicht beschränkt
auf Proteine, die Blutthrombi auflösen, einschließlich Urokinase,
Plasminogenaktivator, Antithrombin III und modifizierte Formen von
diesen. Die antithrombogene Verbindung kann auch jede andere Verbindung
umfassen, die auf einer dezellularisierten Gefäßprothese immobilisiert werden
kann und welche die Bildung von thrombolytischen Verschlüssen der
Gefäßprothese
verhindert oder bei deren Destabilisierung mitwirkt.
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Der
Begriff "Wachstumsfaktor" wird hier so verwendet,
dass er jedes Protein oder jede Nichtproteinverbindungen bedeutet,
welche das Wachstum von Zellen induzieren oder fördern kann. Solche Zellen umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Endothelzellen, glatte Muskelzellen und Fibroblasten. Wachstumsfaktoren
können,
ohne darauf beschränkt
zu sein, den Fibroblastenwachstumsfaktor (FGF), den basischen Fibroblastenwachstumsfaktor
(bFGF), den sauren Fibroblastenwachstumsfaktor (aFGF), den Heparin
bindenden Epidermiswachstumsfaktor (HBEGF), den von Thrombozyten
abgeleiteten Wachstumsfaktor (TDGF), den Epidermiswachstumsfaktor
(EGF), den transformierenden Wachstumsfaktor Alpha (TGF-α), den transformierenden
Wachstumsfaktor Beta (TGF-β),
den Gefäßendothelzellen-Wachstumsfaktor (VEGF),
den Plazenta-Wachstumsfaktor (PIGF), den insulinartigen Wachstumsfaktor
(IGF) oder jeden anderen dem Fachmann bekannten Wachstumsfaktor,
oder ein Fragment oder Derivat davon, umfassen.
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Die
Begriffe "Stent" und "Gefäßstent" werden hier so verwendet,
dass sie eine in einen Patienten implantierte Prothesenvorrichtung
bedeuten, sei es im Lumen eines Blutgefäßes oder das Äußere eines
Blutgefäßes umschließend. Die
Vorrichtung kann ganz oder teilweise aus synthetischem Material
bestehen, einschließlich
von, aber nicht beschränkt
auf Dacron, PTFE oder anderes vom Fachmann verwendetes Material. Die
synthetische Stentvorrichtung kann auch mit biologisch erhaltenem
Material kombiniert werden oder ausschließlich aus nicht synthetischem
Material bestehen.
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Der
Begriff "allogen" wird hier so verwendet,
dass er ein Transplantat aus chirurgisch implantiertem Material
bedeutet, das von einem Spender einer Art gewonnen wurde und in
einem Empfänger
der gleichen Art verwendet wird.
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Der
Begriff "xenogen" wird hier so verwendet,
dass er ein Transplantat aus chirurgisch implantiertem Material
bedeutet, das von einem Tier einer Art gespendet und in einen Empfänger einer
anderen Art implantiert wurde. Die Arten der Spender können Schweine,
Schafe, Kühe,
verschiedene Primaten, Menschen und jede genetisch modifizierte
Variante von diesen umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein.
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Die
Begriffe "Protease" oder "Peptidase" werden hier so verwendet,
dass sie jedes Enzym bedeuten, das ein Protein zu Peptiden oder
ein Peptid zu den Aminosäurebestandteilen
verdauen kann, einschließlich von,
aber nicht beschränkt
auf Trypsin, Proteinase K oder jede andere dem Fachmann bekannte
Protease oder Peptidase.
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Der
Begriff "Lipase" wird hier so verwendet
dass er jedes dem Fachmann bekannte Enzym, modifiziertes Enzym oder
Kombinationen aus diesem bedeutet, welches Lipide verdauen kann.
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Der
Begriff "Nuklease" wird hier so verwendet,
dass er ein Enzym oder ein chemisches Verfahren oder Kombinationen
daraus bedeutet, welche spezifisch Nukleinsäuren abbauen und zerstören, einschließlich von, aber
nicht beschränkt
auf Desoxyribonuklease (DNase), Ribonuklease (RNase), Mikrokokkennuklease,
Exonuklease III, S1-Nuklease oder jede andere den Fachmann bekannte
Nuklease.
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Der
Begriff "Netzmittel" wird hier so verwendet,
dass er jede Verbindung oder Zusammensetzung bedeutet, welche Lipide
aus Gewebe solubilisieren und extrahieren kann, einschließlich von,
aber nicht beschränkt
auf Triton X-100, Natriumdodecylsulfat (SDS), Natriumlaurylsulfat
(SLS) oder jedes andere den Fachmann bekannte Netzmittel oder Kombinationen
daraus.
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Die
Entfernung der Zellbestandteile aus Gefäßgewebe eliminiert die Hauptquelle
der Immunogenität einer
von einem natürlichen
Spender gewonnenen Gefäßprothese.
Die vorliegende Erfindung führt
keine künstliche
Immunogenität
ein, weil eine chemische Vernetzung der Matrixproteine vermieden
wird.
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Die
erfindungsgemäßen Prothesen
haben mehrere Anwendungen, einschließlich von, aber nicht beschränkt auf
Verfahren zur Rekonstruktion von Arterien, Behandlung von arteriellen
Verschlusserkrankungen, Verfahren zum Ersetzen oder zur Rekonstruktion
von Venen, Behandlung von venösen
Verschlusserkrankungen, venöse
Klappentransplantate und Modifikationen von Gefäßstents zur Verwendung bei
der Behandlung von Gefäßstenosen.
Die vorliegende Erfindung ist als prothetischer Ersatz für kleinkalibrige
Gefäße in der
Aorta-Koronararterie, als Bypass für die Arteria iliaca externa
und die Arteria infrapoplitea, die Vena cava superior und inferior,
die Vena portae und die Vena iliaca externa und andere Venen der
Gliedmaßen,
bei denen Schäden
zu chronischer venöser
Insuffizienz führen
können,
geeignet, ohne darauf beschränkt
zu sein. Eine Stent-Klappenvorrichtung
kann auch für
einen minimal invasiven Zugang zur Venenklappen-Transplantation verwendet
werden. Ein Gefäßflicken
kann zur Endarterektomie der Carotisarterie, zur Thrombektomie der
Femoralarterie und zur Reparatur von Gefäßwänden verwendet werden.
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Heparin übt einen
starken antikoagulierenden Effekt aus, indem es die Inhibitorwirkung
von Antithrombin III induziert. Einige bei der Gefäßheilung
beteiligte Wachstumsfaktoren haben eine hohe Affinität für die Bindung
an Heparin. bFGF ist ein Heparin bindender Wachstumsfaktor mit starker
Wirkung auf Proliferation und Migration von Endothelzellen und glatten
Muskelzellen. Wenn er an einer heparinierten Oberfläche erfolgreich gebunden
ist, fördert
bFGF Proliferation und Migration der Wirtszellen in das Transplantat,
beschleunigt Heilung und Wiederaufbau der Gefäße und vermindert den Abbau
des Transplantats.
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Eine
Stentvorrichtung kann die heparinierte und mit Wachstumsfaktor beschichtete
dezellularisierte Gefäßprothese
weiter unterstützen.
Der Stent kann angrenzend auf die äußere Oberfläche des Gefäßes angebracht oder in das
Lumen des Transplantats eingesetzt werden, so dass seine Außenfläche an der Innenfläche des
Gefäßes anliegt.
Dieser Weg verleiht dem entkleideten Gefäß mechanische Unterstützung bis
die Rezellularisierung die Matrix durch die neuerliche Abscheidung
von Kollagen, Elastin oder anderen Matrixbausteinen wieder verstärkt hat.
Der Stent wirkt jeglicher Tendenz zur Ruptur der implantierten Prothese
entgegen.
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Eine
Gefäßklappenprothese,
die erfindungsgemäß dezellularisiert
und mit antithrombogenem Wirkstoff und Wachstumsfaktor beschichtet
ist, ist voll arbeitsfähig
und stellt einen großen
Fortschritt gegenüber alternativen
Mitteln zur Linderung der Veneninsuffizienz dar, wie Venenmanschetten,
Anwendung äußeren Drucks
auf das betroffene Gebiet und Verabreichung von Diuretika.
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Die
vorliegende Kombination aus Dezellularisierung, Heparinbindung und
einem Heparin bindenden Wachstumsfaktor ist eine neue technologische
Plattform für
die Entwicklung von vielen Medizinprodukten. Sie bietet auch ein
Mittel zum Anheften weiterer pharmazeutisch aktiver Wirkstoffe an
die immunologisch inerte biologische Matrix.
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Nach
Implantieren eines erfindungsgemäßen biotechnischen
Gefäß-Xenotransplantats
in einen Menschen oder eine andere Tierart besiedeln die Wirtszellen
rasch das zellfreie Xenotransplantat. Bei geeigneter hämodynamischer
Stimulation und Remodellierung des Matrixproteins dringen glatte
Muskelzellen und Endothelzellen des Wirtsgefäßes in die Prothese ein und
lassen sich im Transplantat beziehungsweise auf seiner inneren Oberfläche nieder.
Schließlich
gleicht das Xenotransplantat einer nativen Gefäßstruktur mit funktionellen
Zelltypen und Matrixbausteinen und liefert eine ausgedehnte Durchgängigkeit.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein antithrombogener Wirkstoff am dezellularisierten Gefäßgewebe
im mobilisiert und bedeckt dieses, wodurch es weniger thrombogen
wird. Die beschichtete Prothese umfasst auch einen immobilisierten
Wachstumsfaktor, der seine physiologische Funktion beibehält und mit
Endothelzellen, glatten Muskelzellen oder Fibroblasten wechselwirkt,
um die Rezellularisierung nach der Implantation der Gefäßprothese
zu fördern.
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In
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist der antithrombogene Wirkstoff Heparin. Der Wachstumsfaktor kann
jeder Faktor sein, der den Prozess der Heilung und der Remodellierung
des Gefäßtransplantats
beschleunigt, wobei er die langfristige Durchgängigkeit des biotechnischen
biologischen Transplantats wesentlich verbessert. Der bevorzugte
Wachstumsfaktor kann, ohne darauf beschränkt zu sein, ein Heparin bindender
Wachstumsfaktor wie bFGF oder aFGF sein, der eine hohe Affinität für das an
das dezellularisierte Gefäßtransplantate
gebundene Heparin hat.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
ist das Heparin kovalent an die Oberfläche des dezellularisierten
Gefäßgewebes
mittels eines Linkermoleküls
wie etwa, ohne darauf beschränkt
zu sein, 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl) carbodiimid. Der bevorzugte
Heparin bindende Wachstumsfaktor ist bFGF, der an das Heparin auf
der Oberfläche
des Gefäßgewebes
gebunden ist.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das dezellularisierte Gefäßgewebe
ein arterielles Gefäßtransplantat,
das bezüglich
des Empfängers
des Transplantats allogen oder xenogen sein kann.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
ist das Gefäßgewebe
ein Venenklappentransplantat, das bezüglich des Empfängers des
Transplantats allogen oder xenogen sein kann.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das Gefäßgewebe
eine Venenklappenprothese, wobei das ausgeschnittene Venensegment
zumindest eine funktionelle Klappe umfasst, die dezellularisiert
und hepariniert werden kann und auf der Wachstumsfaktoren immobilisiert
werden können,
ohne dass die Klappenwirkung verloren geht.
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Noch
eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt eine Gefäßstentabdeckung
bereit, worin allogene oder xenogene Venen oder Arterien erfindungsgemäß dezellularisiert
und hepariniert werden können und
Wachstumsfaktoren an das Heparin gebunden werden können. Die
Gefäßprothese
kann entweder auf der inneren oder der äußeren Oberfläche von
Gefäßstents
angebracht werden, und zwar vor oder nach der chirurgischen Implantation
in den Wirt. Die Stents können
aus jedem geeigneten, dem Fachmann bekannten Material bestehen.
Für einen
minimal invasiven Weg zur Transplantation von Venenklappen können an
den erfindungsgemäßen Venenklappenprothesen
Gefäßstents
oder Stent-Klappen-Vorrichtungen angebracht werden.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Gefäßflicken, wobei allogene oder
xenogene Venen oder Arterien dezellularisiert, hepariniert, mit
Wachstumsfaktoren behandelt und als arterielles oder venöses Flickmaterial
in Verfahren wie Endarterektomie der Carotisarterie und Thrombektomie des
Femoralarterie, Ersatz von Venen und Reparatur von Venenverletzungen
verwendet werden.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Dezellularisieren
von Gefäßgewebe,
Verknüpfen
des Gewebes mit zumindest einem antithrombogenen Wirkstoff und Anbringen
einer zweiten Beschichtung aus zumindest einem Wachstumsfaktor.
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In
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird das ausgeschnittene Gefäßgewebe durch
aufeinander folgendes Waschen des Gewebes mit hypotonischer Lösung und
mechanisches Entfernen der Zelltrümmer dezellularisiert. Das
mechanische Entfernen kann, ohne darauf beschränkt zu sein, Schaben, Schütteln, Entfernen
mit Pinzetten oder anderen geeigneten Instrumenten, Schneiden oder
jedes andere dem Fachmann bekannte Verfahren umfassen. Die teilweise
dezellularisierte Prothese kann dann mit zumindest einer Protease,
zumindest einer Lipase, zumindest einer Nuklease und zumindest einem
Netzmittel behandelt werden, so dass die extrazelluläre Matrix
der Prothese von Zellmaterial entkleidet ist.
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Die
Protease kann im Konzentrationsbereich von etwa 0,1% w/v bis angenähert 10%
w/v sein. Die Behandlungsdauer mit der Protease kann von mindestens
5 Minuten bis zu etwa einer Stunde reichen, bei einer Temperatur
von etwa 20 bis näherungsweise
37°C.
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Die
Lipase kann im Konzentrationsbereich von etwa 0,1% w/v bis angenähert 10%
w/v sein. Die Behandlungsdauer mit der Lipase kann von mindestens
5 Minuten bis zu etwa einer Stunde reichen, bei einer Temperatur
von etwa 20 bis näherungsweise
37°C.
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Die
Nuklease kann im Konzentrationsbereich von etwa 0,1 U/ml bis angenähert 10
U/ml sein. Die Behandlungsdauer mit der Nuklease kann von mindestens
5 Minuten bis zu etwa einer Stunde reichen, bei einer Temperatur
von etwa 20 bis näherungsweise
37°C.
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Jeweils
nach dem Protease-, Lipase- und Nukleaseschritt wird das Gefäßgewebe
in vorgewärmter phosphatgepufferter
Salzlösung
(PBS) oder in Wasser gewaschen. Die Gewebe werden dann mit den folgenden
Schritten behandelt: a) Netzmittel mit einer Konzentration von etwa
10%, b) Dehydrocholsäure
mit einer Konzentration von etwa 5 bis näherungsweise 30%, c) Waschungen
mit destilliertem Wasser und d) eine Lösung von Natriumdodecylsulfat
mit einer Konzentration von etwa 0,5% w/v bis etwa 10% w/v. Das
Netzmittel und die nachfolgenden Schritte können bei einer Temperatur von
etwa 20 bis etwa 37°C
ausgeführt
werden. Bei dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das dezellularisierte Gefäßgewebe
in einer Alkohollösung
gelagert.
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Eine
andere bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform
ist ein Verfahren zum Immobilisieren eines antithrombogenen Wirkstoffs
an zumindest einer Oberfläche
des dezellularisierten Gefäßgewebes
durch Perfundieren des Gewebes mit einer Lösung von Hydroxylamin mit einer
Konzentration von etwa 0,5 mol/l bis etwa 1,0 mol/l, gefolgt von
Perfundieren mit einer Lösung
eines Linkermoleküls
wie, ohne darauf beschränkt zu
sein, 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid (EDC) und einem
antithrombogenen Wirkstoff wie, ohne darauf beschränkt zu sein,
Heparin, in einem Gewichts Verhältnis
von etwa 1:1.
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In
der meist bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das dezellularisierte und heparinierte Gefäßgewebe etwa 5 Minuten mit
einer Lösung
eines Wachstumsfaktors wie, aber nicht beschränkt auf, bFGF mit einer Konzentration
von etwa 5 μg/ml
bis etwa 50 μg/ml
behandelt.
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In
anderen Ausführungsformen
können
die dezellularisierten, heparinierten und mit Wachstumsfaktor behandelten
Transplantate andere Verbindungen mit therapeutischen Eigenschaften
umfassen, einschließlich, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Urokinase, Stickoxiddonoren, Vektoren zur Einführung von
Genen oder andere vasoaktive Wirkstoffe. Diese Verbindungen können Thrombose
des Transplantats verhindern oder den Hei lungsprozess des Transplantats
abwandeln, die Hämostase
steuern oder die Physiologie des Transplantats oder seines Empfängers in
anderer Weise modifizieren.
-
Die
Erfindung wird anhand spezieller Beispiele eingehender beschrieben.
Die folgenden Beispiele werden zur Veranschaulichung angeboten und
sind nicht dazu gedacht, die Erfindung in irgendeiner Weise zu beschränken oder
zu definieren.
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Beispiel 1
-
Verfahren zum Dezellularisieren von Gefäßgewebe
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren, das alle zellulären Komponenten
des ausgeschnittenen Gefäßgewebes
wirksam entfernt und dabei das extrazelluläre Gerüst aus Kollagen und Elastin
intakt lässt.
Die bevorzugte Vorschrift zum Dezellularisieren folgt nun.
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Gefäßgewebe
wurde etwa 4 Tage bei etwa 4°C
in destilliertes Wasser eingetaucht. Das destillierte Wasser wurde
täglich
gewechselt. Das gelöste
Adventitiagewebe wurde von den Gefäßen abgeschnitten. Das dezellularisierte
Gewebe wurde dreimal mit 200 ml phosphatgepufferter Salzlösung (PBS),
pH 7,4, vorgewärmt auf
37°C, gewaschen.
Das Gefäßgewebe
wurde dann nacheinander eingeweicht in: (1) 200 ml 0,25% Trypsin-EDTA 30 min bei 37°C, (2) dreimal
in PBS, pH 7,4, vorgewärmt
auf 37°C,
200 ml pro Waschung, (3) 200 ml 0,5% Lipase 30 min bei 37°C, (4) dreimal
in PBS, pH 7,4, vorgewärmt
auf 37°C,
200 ml pro Waschung, (5) dreimal in PBS, pH 8,8, vorgewärmt auf
37°C, 200
ml pro Waschung, (6) 200 ml Mikrokokkennuklease, 1 U/ml, 30 min
bei 37°C,
(7) destilliertes Wasser von 37°C,
(8) 200 ml Triton X-100, 10%, 10 min bei 37°C, (9) destilliertes Wasser
bei 37°C,
(10) 200 ml Dehydrocholsäure,
10%, 10 Minuten bei 37°C,
(11) destilliertes Wasser, (12) SDS, 10%, 200 ml 10 min bei 37°C und (13)
destilliertes Wasser bei 37°C.
Die dezellularisierten Gewebe wurden sterilisiert und in 70% Ethanol
bei 4°C
oder eingefroren gelagert.
-
Mehr
als 200 Gefäße, darunter
aus einem lokalen Schlachthof gewonnene frische Carotisarterien
von Schweinen und frische Klappen externer Jugularvenen (EJV) von
Hunden wurden nach diesem Verfahren verarbeitet.
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Beispiel 2
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Prüfung
mit dem Lichtmikroskop und dem Transmissionselektronenmikroskop
(TEM)
-
Die
histologische Prüfung
der Schweine-Carotisarterien nach dem Prozess der Dezellularisierung zeigte
intakte interne elastische Schichten und lamellare Elastinblätter in
der Media. Färbung
mit Hämatoxylin und
Eosin zeigte keine Anzeichen von zurückgebliebenem Kernmaterial
in den Gefäßwänden, was
eine erfolgreiche Dezellularisierung über die gesamte Dicke der Gefäße anzeigte.
Um mikrostrukturelle Veränderungen in
den Gefäßen durch
die Dezellularisierung und die Mobilisierung von Heparin zu untersuchen
und die Entfernung der Zelltrümmer
zu bestätigen,
wurde TEM durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigten eine vollständige Entfernung des Zellmaterials
aus den Mediaschichten, während
die grundlegende extrazelluläre
Mikrostruktur intakt geblieben war. Die histologische Färbung einer
Klappe der Hunde-EJV vor der Dezellularisierung zeigte Endothelzellen
auf der lumenalen Oberfläche
der Vene und der Klappe. In der Media des Gefäßes waren glatte Muskelzellen
(SMCs) vorhanden. In einer dezellularisierten Klappe einer Hunde-EJV
waren andererseits alle Endothelzellen und SMCs entfernt und die
Proteine Kollagen und Elastin der extrazellulären Matrix waren zurückgeblieben.
Die Klappe behielt ihre strukturelle Integrität.
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Beispiel 3
-
Biotinylierung dezellularisierten Gefäßgewebes
-
Die
Biotinylierung der dezellularisierten Transplantate erlaubte eine
Untersuchung des Metabolismus und der Remodellierung der Matrixproteine
des Transplantats nach der Implantation, weil die histologische Färbung die
Originalmatrix des Transplantats darstellte. Neu gebildete dezellularisierte
Prothesen wurden durch Substitution mit Aminogruppen unter Verwendung
von N-Hydroxysuccinimidylbiotin biotinyliert. Die dezellularisierten
Gefäßgewebe
wurden in 10 ml N-Hydroxysuccinimidylbiotin
(1 nmol/μl
in N,N-Dimethylformamid) oder Biotinamidocaproat-N-hydroxysuccinimidester
(1 nmol/μl
in N,N-Dimethylformamid) eingetaucht und auf einer Schüttelmaschine
18–24
Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Die Transplantate wurden dann
mit destilliertem Wasser gewaschen und bei 4°C gelagert. Die Wirksamkeit
der Biotinylierung wurde durch Streptavidin-Peroxidase-Färbung nach
dem Verfahren von Chen et al., J. Surg. Res. 60, 409–416 (1996),
das hier durch Zitat vollständig
einbezogen wird, untersucht.
-
Mehr
als 50 dezellularisierte Arterien wurden unter Anwendung des oben
beschriebenen Verfahrens biotinyliert. Alle Gefäße zeigten starke Streptavidin-Peroxidase-Färbung, was
eine erfolgreiche Biotinylierung anzeigt. Um die Stabilität der Markierung
mit Biotin zu prüfen,
wurden die biotinylierten Gefäße in einem
Gewebekulturinkubator inkubiert. Nach 80 Tagen Inkubationszeit wurde
keine wesentliche Abschwächung
der Biotinfärbung
festgestellt.
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Beispiel 4
-
Immobilisierung von Heparin und bFGF an
dezellularisiertem Gefäßgewebe
-
Dezellularisierte
Gefäße bestehen
hauptsächlich
aus den Matrixproteinen Kollagen und Elastin, die eine geringe Immunogenität haben.
Diese Proteine sind die bestgeeigneten Substrate für das Anheften,
die Proliferation, Migration, den Metabolismus und die Differenzierung
von Gefäßzellen.
Dezellularisierte Gefäße legen
auf der inneren Oberfläche
jedoch Kollagen frei, welches eine hohe Thrombogenität hat. Die
kovalente Immobilisierung von Heparin auf den Matrixproteinen des
Transplantats vermindert die Thrombogenität der Prothese.
-
bFGF
hat eine starke Affinität
für Heparin
(Kd = 2 × 10–9 mol/l).
Die mit bFGF verbundenen heparinierten Transplantate bieten eine
verstärkte
Reendothelisierung und Zellmigration über das Transplantat und eine beschleunigte
Heilung des Transplantats. Die beschleunigte Heilung der biohybriden
Venenklappentransplantate mit vollständiger Reendothelisierung,
Remodellierung des subendothelen Gewebes und Neoangiogenese kann
die langfristige Durchgängigkeit
verbessern und die Klappenfunktion erhalten. Detaillierte Verfahren
sind unten beschrieben.
-
Heparin
wurde durch Verknüpfung
mit den Aminogruppen der dezellularisierten extrazellulären Matrixproteine
immobilisiert. Ein dezellularisiertes und biotinyliertes Transplantat
wurde mit Hydroxylaminsulfat (1 mol/l) perfundiert. Das Transplantat
war in einem Umlaufsystem eingebaut und das Hydroxylaminsulfat wurde mit
einer Geschwindigkeit von 7,4 ml/min eine Stunde lang durch das
Gefäß gepumpt.
Das Vernetzungsmittel 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid
(EDC) aktivierte die Carboxylgruppen des Heparins. Die Immobilisierung
des Heparins auf vorbehandelten Transplantaten wurde durch Zirkulieren
einer Heparin-EDC-Lösung
(Gewichtsverhältnis 1:2)
durch das Umlaufsystem mit einer Geschwindigkeit von 7,4 ml/min über 18 Stunden
bei Raumtemperatur durchgeführt.
Mit 0,05 mol/l Salzsäure
wurde ein pH von 1,5 aufrechterhalten. Nach der Reaktion wurde destilliertes
Wasser mit 7,4 ml/min eine Stunde lang durch das Transplantat zirkuliert um
ungebundenes Heparin auszuwaschen. Das Transplantat kann dann sterilisiert
und bei etwa 4°C
in 70% Ethanol gelagert werden. Nach der Lagerung in 70% Ethanol
wurden die heparinierten Transplantate in physiologischer Salzlösung gespült und dann
in 2 ml bFGF (50 µg/ml)
5 min lang eingetaucht und eingeweicht, unmittelbar bevor sie in
den Patienten oder das Tier implantiert wurden.
-
Beispiel 5
-
Wirksamkeit und Stabilität des Heparins
nach der Immobilisierung von Heparin auf den Gefäßgeweben
-
Um
die Menge des Heparins in einer Probe zu bestimmen wurde eine colorimetrische
Analyse durchgeführt.
Zur Erstellung einer Eichkurve wurde in jedes von sieben Reagenzgläsern 2,5
ml Toluidinblau O eingebracht. Unterschiedliche Mengen Heparin von
etwa 0,01 bis 0,07 mg wurden zum Farbstoff zugegeben und das Volumen
mit 0,2% w/v Natriumchlorid auf 5 ml aufgefüllt. Die Reagenzgläser wurden
30 Sekunden gerührt. Zu
jedem Reagenzglas wurden 5 ml n-Hexan zugegeben und 30 Sekunden
heftig gerührt.
Die wässrige Schicht
wurde 1:10 mit Ethanol verdünnt
und die optische Dichte einer jeden Probe wurde spektralfotometrisch bei
631 nm innerhalb von 30 Minuten nach der Reaktion bestimmt.
-
Der
Heparingehalt des heparinierten Transplantats wurde analysiert,
in dem man einen 1 cm-Abschnitt des Transplantats in ein Reagenzglas
gab und 2,5 ml Toluidinblau O und 2,5 ml 0,2% w/v Natriumchlorid
zufügte.
Das Verfahren wurde fortge setzt wie für die im vorigen Absatz beschriebene
Bestimmung des löslichen Heparins.
-
Mehr
als 200 dezellularisierte Arterien wurden kovalent mit Heparin verknüpft. Die
Heparinanalysen wurden unter Anwendung der Bestimmungsmethode mit
Toluidinblau O wie oben beschrieben ausgeführt. Die Bindungseffizienz
des Heparins wurde durch quantitative Bestimmung des Heparingehalts
unmittelbar nach der Immobilisierung des Heparins ausgeführt.
-
Paraffinschnitte
von dezellularisierten Gefäßen mit
oder ohne Heparinbehandlung wurden mit Toluidinblau (Konzentration
0,05% mg/ml) eingefärbt,
um die Wirksamkeit der Heparinimmobilisierung weiter zu untersuchen.
Gefäße mit Heparinbehandlung
zeigten eine gleichmäßige positive
Färbung
mit Toluidinblau über
die ganze Dicke der Gefäßwände, während dezellularisierte
Gefäße ohne
Heparinbehandlung mit Toluidinblau nicht anfärbten. Diese Ergebnisse zeigen,
dass Heparin erfolgreich mit den dezellularisierten Gefäßen über ihre
ganze Dicke verknüpft
war.
-
Die
Stabilität
der Heparinbindung wurde mit dem colorimetrischen Verfahren mit
Toluidinblau entweder nach Lagerung des mit Heparin verknüpften Transplantats
in 70% Alkohol oder in PBS bei 37°C über 1 Tag,
7 Tage, 14 Tage bzw. 21 Tage geprüft.
-
Es
wurde nur ein minimaler Verlust von Heparin aus dezellularisierten
heparinierten Arterien von Schwein oder Hund beobachtet, selbst
nach 10 Tagen bei 37°C.
Diese Daten zeigen: (a) dass das Verfahren zur Immobilisierung von
Heparin wirksam und zuverlässig
ist, (b) die Biotinylierung der erfindungsgemäß hergestellten Gefäßprothesen
die Wirksamkeit der Heparinbindung nicht beeinträchtigt und (c) die Heparinbindung
mindestens 21 Tage stabil ist. Außerdem werden die verarbeiteten Transplantate
mit 70% Alkohol leicht sterilisiert und sind bei Langzeitlagerung
stabil. Die mit Heparin verknüpften
Prothesen verlieren selbst nach 2 Jahren Lagerung in 70% Alkohol
keine wesentlichen Mengen Heparin.
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bFGF-Bindung:
Nach Lagerung in 70% Ethanol werden die heparinierten Transplantate
in physiologischer Kochsalzlösung
gespült
und dann in 2 ml bFGF (50 µg/ml)
5 min eingetaucht und eingeweicht, bevor sie unmittelbar in den
empfangenden Patienten oder das Tier implantiert werden. Die 3A und 3B zeigen die
kovalente Verknüpfung
des Heparins mit dezellularisierten Carotisarterien vom Schwein
nach Lagerung in 70% Alkohol über
unterschiedliche Zeiträume
und Inkubation in PBS bei 37°C über einen
anderen Zeitraum.
-
Beispiel 6
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Messung der durch Gefäßprothesen induzierten Blutgerinnung
(Reagenzglasmethode)
-
2
cm lange Gefäßabschnitte
mit oder ohne Heparinbehandlung wurden in PBS bei 37°C 0, 3, 7,
14 oder 21 Tage inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Gefäße in Längsrichtung
aufgeschnitten und ein 1 cm2 großes Stück wurde
aus der Mitte eines jeden Gefäßes ausgeschnitten.
Die Adventitia wurde von jeder Probe durch vorsichtiges Sezieren
entfernt. Jede quadratische Gewebeprobe wurde dann in 9 Teile gleicher
Größe zerschnitten
und in 5 ml-Reagenzgläser
eingebracht.
-
Für jede Untersuchung
wurde von der gleichen freiwilligen Versuchsperson venöses Blut
entnommen und nachfolgend 2 ml Blut rasch in jedes Reagenzglas mit
der Gewebeprobe eingebracht. Die Reagenzgläser wurden dann schnell mit
Folie verschlossen und in eine Schüttelmaschine gestellt. Die
Gläser
wurden visuell auf die Bildung von Gerinnseln auf den Gewebe proben
während
des Schüttelns
untersucht. Die zwischen dem Auftragen des Blutes und der Bildung
von Gerinnseln vergangene Zeitdauer wurde als Gerinnungszeit notiert. Wenn
sich kein Gerinnsel bildete, wurde der Versuch nach einer Stunde
abgebrochen. Zu jedem Zeitpunkt wurden drei heparinierte Gefäße und zwei
Vergleichsgefäße geprüft. Alle
Vergleichsgefäße bildeten
Gerinnsel bei einer mittleren Gerinnungszeit von 13,9 Minuten.
-
Keines
der heparinierten Gefäße bildete
während
der 60 Minuten Versuchsdauer Gerinnsel. Diese Ergebnisse zeigen,
dass das Heparin trotz der kovalenten Verknüpfung mit der Gefäßwand seine
Wirkung, die Gefäße nichtthrombogen
zu machen, behält.
Ferner blieb die Verknüpfung
des Heparins während
3 Wochen Inkubation in PBS bei physiologischer Temperatur stabil.
Tabelle 1 beschreibt die Ergebnisse der in vitro Bestimmung der
Gerinnungszeit. Tabelle 1
Invitro-Bestimmung
der Gerinnungszeit |
Tag | Heparin | Vergleich |
0 | – (> 60 min) | – (> 60 min) |
3 | – (> 60 min) | +
(7,1 min) |
7 | – (> 60 min) | +
(12,1 min) |
14 | – (> 60 min) | +
(20,5 min) |
21 | – (> 60 min) | +
(19,4 min) |
-
Die
heparinierten dezellularisierten Transplantatabschnitte (Heparin)
bildeten innerhalb von 60 min Versuchsdauer auch nach Inkubation
bis zu 21 Tagen im PBS bei 37°C
keine Gerinnsel, während
alle nicht heparinierten dezellularisierten Transplantatabschnitte
(Vergleich) Gerinnsel bildeten.
-
Beispiel 7
-
Implantation von dezellularisiertem nicht
hepariniertem Gefäßgewebe
in Tiere
-
Nach
den in den Beispielen 1–5
beschriebenen Verfahren dezellularisierte und heparinierte Schweinearterien
haben hervorragende Handhabungseigenschaften, darunter gute Flexibilität, leichtes
Anbringen der Naht und minimales Bluten an den Nadelstichen. Drei
dezellularisierte und heparinierte Schweine-Carotisarterien (Xenotransplantate)
wurden in die rechte Carotisarterie von drei Hunden implantiert.
Jeder Hund erhielt ein Transplantat. Postoperativ wurde den Hunden
keine Antikoagulation gegeben. Ein bzw. zwei nach 24 bzw. 67 Tagen
getötete
Hunde hatten durchgängige
Transplantate. Die Anastomosen waren ohne Erweiterung des Lumens
völlig
ausgeheilt.
-
Das
nach 24 Tagen durchgängig
befundene Transplantat zeigte, dass Fibroblasten in die dezellularisierte
Matrix des Transplantats eingewandert waren und dass endothelartige
Zellen die Innenfläche
nicht kontinuierlich bedeckten. Die nach 67 Tagen durchgängigen Transplantate
zeigten ausgedehnte Bedeckung der Innenfläche mit Endothelzellen, wie
sich durch positive Einfärbung
des für
Endothelzellen spezifischen, zum Faktor VIII gehörenden Antigens zeigte. Auf
beiden ursprünglichen
Matrixflächen
waren glatte Muskelzellen vorhanden, welche die Immunreaktion des α-Aktins zeigten.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Oberfläche des dezellularisierten
und heparinierten Transplantats nicht thrombogenen war und dass
durchgängige
Transplantate eine beschleunigte Heilung und Remodellierung aufweisen,
die zum langfristigen Aufrechterhalten der Durchgängigkeit
notwendig ist. Weitere zwei Hunde erhielten einen Monat lang bilaterale
arteriovenöse
Femoraltransplantate (dezellularisierte und heparinierte Schweine-Carotisarterien).
Die histologische Untersuchung zeigte eine ausgedehnte Infiltration
mit Wirtszellen und einen beschleunigten Heilungsprozess.
-
Beispiel 8
-
Einfluss von Heparin auf die Abscheidung
von Thrombozyten auf einer dezellularisierten Gefäßprothese,
und die Funktion von Gefäßklappenprothesen
-
Es
wurden das Nulllinien-Ausmaß der
Thrombozyten Abscheidung auf einer frischen EJV-Klappe vom Hund
und auf einer dezellularisierten EJV-Klappe vom Hund und der Einfluss
von Biotinylierung, kovalenter Verknüpfung von Heparin und Bindung
von bFGF darauf untersucht. Die kombinierte Wirkung von Dezellularisierung,
Biotinylierung und Heparinierung auf die Funktion der Venenklappen
wurde in einer Ex vivo-Studie an einem arteriovenösen (A-V)
Shunt untersucht. Die Einzelheiten des Verfahrens sind in den folgenden
Absätzen
erklärt.
-
Radioaktive Markierung der Thrombozyten
und Ex vivo-Abscheidung
der Thrombozyten im A-V-Shunt
-
Autologe
Thrombozyten werden mit 111Indiumoxid markiert.
Ungefähr
30 Minuten vor der Shunt-Untersuchung werden die markierten Thrombozyten
intravenös
in die Tiere reinfundiert. Sechs erwachsene Mischlings-Hunde werden
mit Natriumthiamylal (15 mg/kg) anästhesiert und mit Isofluran
erhalten. Carotisarterie und EJV werden isoliert und an den entsprechenden
Enden für
Eingang und Ausgang eines A-V-Shunts mit Kanülen versehen. Der A-V-Shunt
besteht aus jeweils einem Abschnitt des Transplantatmaterials, in
Serie miteinander verbunden. Die Transplantate haben einen nominalen
Durchmesser von 6 mm und sind etwa 5 cm lang. Der Blutstrom wird
auf etwa 100 ml/Minute eingestellt, indem der Ausgangsschlauch des
Shunts teilweise verschlossen wird. Im Abstand von 30 Minuten werden
drei Bilder des Implantats aufgenommen.
-
Prüfsystem
für Venenklappen.
Ein Prüfsystem
für Venenklappen
besteht aus einem Gefäßadapter, zwei
Spritzen, zwei Manometern und einem Angioskopsystem. Schließen und Öffnen der
Venenklappen wird auf dem Bildschirm direkt sichtbar gemacht und
auf Videoband aufgenommen. Gleichzeitig wird der Druck stromab und
stromauf von der Klappe registriert.
-
Fünf Paare
frischer und dezellularisierter EJV-Klappen wurden in diesem System
geprüft
und entsprachen den Kriterien einer funktionsfähigen Venenklappe. Das heißt, eine
voll funktionsfähige
Venenklappe mit einem externen Träger öffnet und schließt vollständig bei
Druckdifferenzen unterhalb von etwa 3, und nach dem Schließen der
Klappe erfolgt auch bei oberhalb etwa 100 kein Rückfluss. Beim Druck null sind
die Segel der Klappen offen. Es wurden keine Unterschiede zwischen
frischen und dezellularisierten Venenklappen festgestellt.
-
Beispiel 9
-
Einfluss von bFGF auf die Proliferation
und Migration der Zellen in vitro
-
Glatte
Muskelzellen (SMCs) und Endothelzellen wurden aus der Carotisarterie
beziehungsweise der Femoralvene vom Hund isoliert. Für die Bestimmung
der Zellproliferation wurden SMCs oder Endothelzellen in Platten
mit 24 Näpfchen
plattiert und nach 24 Stunden wurden unterschiedliche Mengen von
bFGF zu jeweils vier Näpfchen
zugefügt.
Als Vergleich dienten Zellen ohne Zusatz von bFGF. Die Zellen wurden
nach der in Chen et al., J. Surg. Res. 69, 300–308 (1997) angegebenen Methode
gezählt,
welche hier vollständig
durch Zitat einbezogen wird.
-
Die
Zellmigration wurde in einer modifizierten Boyden-Kammer mit einem
Cellulosenitratfilter von 5 µm Porendurchmesser
bestimmt. Die Zellen und verschiedene Mengen bFGF wurden in die
Kammer gegeben. Nach 3 Stunden Inkubation wurden die durch die Poren
gewanderten Zellen gezählt.
Die Wirkungen von bFGF auf die Proliferation und Migration der Zellen
sind in den 2A bzw. 2B gezeigt.
Humanes rekombinantes bFGF hat einen starken positiven Effekt auf
Proliferation und Migration glatter Muskelzellen und Endothelzellen
vom Hund. Diese Ergebnisse veranschaulichen die Bedeutung von bFGF
für die
Beschleunigung der Heilung des Gefäßtransplantats.
-
Beispiel 10
-
Leistungsfähigkeit des Venenklappen-Allotransplantats
-
Die
Leistungsfähigkeit
eines biohybriden Venenklappen-Allotransplantats
wird mit einer autogenen EJV-Klappe in einem Vergleichsversuch gegenübergestellt.
Ein biohybrides Venenklappen-Allotransplantat wird in die Femoralvene
eines Hundes mittels Anastomose Ende an Ende implantiert. In gleicher
Weise wird eine autogene EJV-Klappe in die gegenüberliegende Femoralvene implantiert.
Die Hunde werden 5 Gruppen von je 6 Hunden zugeordnet. Die Gruppen
sind zur Tötung
nach 7, 14, 28 Tagen, 3 Monaten und 6 Monaten vorgesehen. Die geprüften Parameter
umfassen die Durchgängigkeit,
die Klappenfunktion, die Morphometrie, die Remodellierung der Matrix
und den zellulären
Aufbau der Wand des Transplantats (d. h. Endothelzellen, SMCs, T-Zellen,
B-Zellen, Makrophagen und Neutrophile).
-
Erwachsene
männliche
Mischlingshunde wurden anästhesiert.
Nach Sektion der geeigneten Längen einer
EJV und beider Femoralvenen wurde Heparin (100 Einheiten/kg) systemisch
verabreicht und eine Kontrolle der Gefäße eingerichtet. Ein Abschnitt
der EJV-Klappe von 5 cm wurde entfernt und mit einer PTFE-Transplantatmanschette
in eine Femoralvene implantiert. In der kontralateralen Femoralvene
wurde ein biohybrides Venenklappen-Allotransplantat angebracht.
Unmittelbar nach der Implantation der Transplantate und nach der
Tötung
wurde eine Kontrastphlebographie durchgeführt. Nach der Entnahme wurde auch
eine angioskopische Untersuchung und eine Druckprüfung in
der Klappe durchgeführt.
Alle Hunde wurden mit Coumadin antikoaguliert, beginnend 1 Woche
vor der Operation, nach dem Verfahren von Rosenberg et al. (J. Neurochem.
46, 640–648
(1985)), das hier vollständig
durch Zitat einbezogen wird. Die Verabreichung von Bromdeoxyuridin,
Tötung,
die in situ Perfusionsfixierung und die Entnahme der Proben wurden
ausgeführt
wie von Chen et al. (Ann. Vasc. Surg. 10, 147–155 (1996), J. Vasc. Surg.
22, 237–247
(1995)) beschrieben, welche hier vollständig durch Zitat einbezogen
werden. Histologische, morphometrische, immuncytochemische und statistische
Analysen wurden nach Verfahren ausgeführt, die dem Fachmann wohlbekannt
sind.
-
Beispiel 11
-
Dezellularisierte, heparinierte und mit
Wachstumsfaktor beschichtete Schweinearterien-Transplantate
-
Carotisarterien
vom Schwein mit etwa 4 mm Durchmesser wurden dezellularisiert, wobei
hauptsächlich
die Matrixproteine Kollagen und Elastin zurückblieben. Weil die Aminosäuresequenzen
von Kollagen und Elastin zwischen den verschiedenen Arten weitgehend
aufrechterhalten sind, ist dieses auf der Matrix basierende Transplantat
weniger immunogen, wenn es in Schweine (allogenes Transplantat)
oder in andere Arten (xenogenes Transplantat) implantiert wird.
Anders als bei Transplantaten aus synthetischen Kollagenschläuchen, die
kein Elastin enthalten und nicht flexibel sind, behalten die erfindungsgemäßen dezellularisierten
Prothesen die native Konfiguration von Kollagen und Elastin und
auch ihre Festigkeit, Elastizität
und Flexibilität bei.
Wegen der passenden Nachgiebigkeit zwischen Transplantaten und Wirtsgefäßen ist
die Dehnungsbelastung und die Hyperplasie an der Anastomose vermindert.
Die Biotinylierung der dezellularisierten Transplantate erlaubt
die Untersuchung von Metabolismus und Remodellierung des Matrixproteins
des Transplantats nach der Implantation, weil das histologische
Biotin-Streptavidin-Peroxidase-Färbeverfahren
die ursprüngliche Matrix
des Transplantats nachweist.
-
Eine
dezellularisierte Schweinearterie hat freiliegendes, hoch thrombogenes
Kollagen auf der inneren Oberfläche.
Die kovalente Verknüpfung
von Heparin mit den Aminogruppen der Matrixproteine des Transplantats
vermindert die Thrombogenität
des Transplantats. Verfahren und Bedingungen für die kovalente Verknüpfung von
Heparin sind im Beispiel 4 beschrieben. Diese Verfahren werden modifiziert,
um eine Bindung von ungefähr
15 USP Heparin/cm2 des dezellularisierten
Transplantats zu erreichen.
-
Zum
Sterilisieren des Transplantats und zur Stabilisierung der Heparin-Verknüpfung wurde
eine 70%-Lösung
von Ethanol verwendet. bFGF wurde wie in Beispiel 4 beschrieben
an das Transplantat gebunden.
-
Bestimmung
der bFGF-Bindung: Die Effizienz der bFGF-Bindung wurde durch radioaktive
Markierung des bFGF untersucht. Die Bindung des bFGF wurde in vivo
unter Verwendung eines Perfusionssystems für Gefäße über unterschiedliche Inkubationszeiten
bei 37°C
geprüft.
Nach der Methode von Bashkin et al. (Biochem. 28, 1737–1743 (1989)),
die hier durch Zitat vollständig
einbezogen wird, wurde bFGF mit 125I markiert. bFGF
(100 µg)
wurde 2,5 Stunden auf Eis mit 125I-markiertem
Bolton-Hunter-Reagenz
in 400 µl
100 mmol/l-Natriumphosphatpuffer bei pH 8,5 gemischt. Überschüssiges Bolton-Hunter-Reagenz
wurde durch Zugabe von 3 ml Wasser mit 0,2 mg Lysin und 45 min Inkubation
auf Eis zerstört.
Danach wurden 300 µl
einer 0,5% Gelatine zugesetzt und das Reaktionsgefäß mit 3,5
ml Gelfiltrationspuffer (50 mmol/l Tris-HCl, 0,05% Gelatine, 1 mmol/l Dithiothreit
und 0,3 mol/l NaCl, pH 7,5) gespült.
Die vereinigte Probe wurde der Gelfiltration auf einer Sephadex G-25-Säule unterworfen,
die mit dem gleichen Puffer äquilibriert
war.
-
Die
Effizienz der 125I-bFGF-Bindung wurde durch
Inkubation verschiedener Verdünnungen
von 125I-bFGF mit heparinierten Transplantaten
gemessen. Alle Transplantate wurden dreimal mit PBS gewaschen, in
0,5 cm lange Abschnitte geschnitten und die Radioaktivität mit einem
Gammazähler
gemessen.
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Die
Stabilität
der 125I-bFGF-Bindung an die heparinierten
Transplantate wird geprüft,
indem PBS durch mit 125I-bFGF beschichtete
Transplantate mit 100 ml/min bei 37°C gepumpt wird. Die auf dem
Transplantat zurückbleibende
Radioaktivität
wird nach 4 Stunden, 8 Stunden, 24 Stunden, 48 Stunden, 7 Tagen
und 14 Tagen gemessen.
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Verarbeitete
Schweinearterien behalten ihre Festigkeit (Bersten bei einem Druck
von 5 Atmosphären) und
haben hervorragende Handhabungseigenschaften, darunter gute Flexibilität, Leichtigkeit
des Anbringens der Naht und minimales Nadelstichbluten.
-
Beispiel 12
-
Thrombozytenablagerung im A-V-Shunt ex
vivo
-
Sechs
erwachsene Schweine von jeweils 40 bis 60 kg wurden mit Natriumthiamylal
(15 mg/kg) anästhesiert,
intubiert und mit 1% Isofluran erhalten. Im Hals wurde ein ventraler
Mittellinienschnitt angebracht und die Carotisarterien und die externe
Jugularvene isoliert. Die Gefäße wurden
an den entsprechenden Eingängen
und Ausgängen
eines A-V-Shunts mit Kanülen
angeschlossen. Die Schweine erhielten kein Antikoagulant. Der A-V-Shunt
besteht aus jeweils einem Abschnitt des Trans plantatmaterials, in
Serie miteinander verbunden. Zur Verbindung der einzelnen Abschnitte
und zur Bildung der Eingänge
und Ausgänge
des Shunts wird Polyethylenschlauch von medizinischer Qualität mit einem
Innendurchmesser von etwa 3,17 mm verwendet. Die Transplantate haben
einen Nenndurchmesser von 4 mm und sind etwa 5 cm lang.
-
Autologe
Thrombozyten werden mit 111Indiumoxid markiert.
Ungefähr
30 Minuten vor der Untersuchung werden die markierten Thrombozyten
den Tieren reinfundiert. Der Blutstrom wird durch teilweises Verschließen des
Ausgangsschlauches des Shunts auf etwa 150 ml/min eingestellt. Mit
einer Gammakamera werden alle 30 min über 90 min Bilder des Transplantats
aufgenommen.
-
Beispiel 13
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Modifizierte allogene Gefäße sind
nicht immunogen und nicht thrombogen, haben beschleunigte Heilung
und langfristige Durchgängigkeit
mit wenigen Komplikationen durch das Transplantat
-
Die
biotechnischen kleinkalibrigen Transplantate aus Carotisarterien
vom Schwein (allogen) werden durch Anastomose Ende-zu-Seite in Femoralarterien
von Schweinen implantiert. Die Anastomose Ende-zu-Seite ist die
gebräuchlichste
Methode für
einen Bypass aus kleinkalibrigem Transplantat bei der Rekonstruktion
menschlicher Arterien.
- Gruppe 1 (Heparineffekt): Die Leistungsfähigkeit
eines mit Biotin-Heparin verknüpften
dezellularisierten Transplantats wird mit einem mit Biotin verknüpften Transplantat
verglichen. In jedem Tier erhält
eine Femoralarterie ein mit Biotin-Heparin verknüpftes dezellularisiertes Transplantat
und das kontralaterale Gefäß erhält ein mit Biotin
verknüpftes
dezellularisiertes Transplantat als internen Vergleich. Zu jedem
der 4 Zeitpunkte, nach 1 Woche, 2 Wochen, 4 Wochen und 3 Monaten,
wurden sechs Schweine verwendet.
- Gruppe 2 (bFGF-Effekt): Um zu prüfen, ob bFGF die Heilung des
Transplantats beschleunigt, wurden jedem der 4 Zeitpunkte, nach
1 Woche, 2 Wochen, 4 Wochen und 3 Monaten, sechs Schweine zugeordnet.
Bei jedem Tier erhielt eine Femoralarterie ein mit Biotin-Heparin
verknüpftes
dezellularisiertes Transplantat mit bFGF-Behandlung und das kontralaterale
Gefäß erhielt
ein mit Biotin-Heparin verknüpftes
dezellularisiertes Transplantat ohne bFGF-Behandlung als internen
Vergleich.
-
Die
Durchgängigkeit
des Transplantats, die Anzahl der Blutzellen und die Gerinnungsparameter
wurden regelmäßig überwacht.
Die Zellreaktionen, einschließlich
der Endothelisierung des Transplantats, der entzündungsbedingten Infiltration
durch Neutrophile, Lymphozyten und Makrophagen und die Immigration
von Fibroblasten und SMCs in die Media des Transplantats wurden
quantitativ erfasst. Der Metabolismus des Transplantatproteins,
hauptsächlich
Proteinabbau, und die Absorption wurden dokumentiert. Es wurden
morphometrische Messungen aufgezeichnet, darunter Lumendurchmesser,
Dicke und Fläche
der Neointima und Zellproliferation an der Anastomose und in der
Mitte des Transplantats. Detaillierte Aufzeichnungen sind unten
aufgeführt.
-
Erwachsene
männliche
Schweine von 40 bis 60 kg werden anästhesiert. Nach Sektion der
geeigneten Längen
der Femoralarterien wurde Heparin (100 Einheiten/kg) systemisch
verabreicht und eine Gefäßkontrolle eingerichtet.
Ein dezellularisiertes Transplantat mit einer Länge von 5 cm und einem Innendurchmesser
von 4 mm wurde durch Anastomose Ende-zu-Seite in eine Femoralarterien
eingesetzt, während
im kontralateralen Gefäß ein Vergleichstransplantat
(4 mm Durchmesser, 5 cm lang) angebracht wurde. Die Tiere wurden
nach 1 Woche, 2 Wochen, 4 Wochen und 3 Monaten getötet. Die
Durchgängigkeit
des Transplantats wurde mit Doppler-Ultraschall überwacht. Einmal wöchentlich
wurde Blut entnommen, um das Blutbild und die aktivierte partielle
Thromboplastinzeit (aPTT) zu prüfen.
-
24
Stunden vor der Tötung
wurde 50 mg/kg Bromdeoxyuridin (BrdU) in 50 ml normaler Salzlösung gelöst intraperitoneal
verabreicht. Bei der Tötung
wurden die Tiere anästhesiert
und die Femoralarterien und die Transplantate freigelegt. Die Durchgängigkeit
der Transplantate wird durch direkte Inaugenscheinnahme, durch Messung
des Blutstroms mit einem Ultraschall-Durchflussmesser und durch
histologische Analyse bestimmt.
-
Es
wurde eine Sternotomie ausgeführt
und Ringerlösung
mit einem Druck von etwa 120 durch eine großkalibrige Nadel in den linken
Ventrikel infundiert, während
das Tier gleichzeitig durch eine im rechten Atrium angebrachte Kanüle blutleer
gemacht wurde. Nach Entfernung des Bluts aus dem Kreislaufsystem
wurde das Tier in situ durch Perfusion mit 2,5% Glutaraldehyd in
PBS über
20 Minuten bei einem Druck von etwa 120 fixiert. Die Transplantate
mit 3 cm-Abschnitten der anhängenden
Femoralarterie wurden entnommen, über Nacht in 10% gepuffertem
Formalin fixiert und in 70% Alkohol überführt.
-
Senkrecht
zur Längsachse
des Gefäßes wurden
Querschnitte der Proben im Abstand von 2 mm zwischen Ferse und Spitze
einer jeden Anastomose und im Abstand von 5 mm längs des gesamten Transplantats und
der anhängenden
nativen Gefäße genommen.
Die Proben wurden in Paraffin eingebettet und Schnitte angefertigt,
die mit Hämatoxylin
und Eosin und Verhoff-Masson-Färbung gefärbt wurden.
Mit einem Computer wurden morphometrische Messungen der Dicke und
der Fläche
der Neointima und der Lumendurchmesser durchgeführt.
-
Um
charakterisierende Zelltypen und proliferierende Zellen zu identifizieren
wurde ein Avidin-Biotin-Komplex/Immunoperoxidase-Verfahren
nach dem Fachmann wohlbekannten Techniken durchgeführt. Zur Identifizierung
von glatten Muskelzellen, Endothelzellen, T-Lymphozyten, B-Lymphozyten
und Makrophagen wurden primäre
monoklonale Antikörper
verwendet die spezifisch für α-Aktin, Faktor
VIII-verwandtes Antigen, T-Zellen (CD43), B-Zellen (L26) bzw. Makrophagen
(HAM56) sind. Für
negative Vergleiche wird anstelle von primärem Antikörper präimmunes Mausserum verwendet.
-
Proliferierende
Zellen wurden mit einem primären
monoklonalen Antikörper
für BrdU
identifiziert. BrdU-positive Zellen wurden manuell gezählt. Positiv
gefärbte
Zellen wurden als Prozentsatz aller Zellen ausgedrückt, was
den BrdU-index ergibt. Je Schnitt wurden mindestens 10 Gesichtsfelder
gezählt.
-
Zur
Ermittlung der Signifikanz der Unterschiede in der Durchgängigkeit
zwischen den behandelten Transplantaten und den Vergleichen wurde
die Chi-Quadrat-Analyse angewendet. Zum Vergleich der Zellzahlen
und der Daten der morphometrischen Messungen wurde der Student-t-Test
angewendet. Die Ergebnisse wurden als signifikant angesehen, wenn
der p-Wert kleiner als 0,05 war.
-
In
allen Fällen
zeigten die erfindungsgemäßen Transplantate überlegene
Durchgängigkeit,
höhere
Invasion des Transplantats durch die Wirtszellen und ausgedehntere
Absorption des extrazellulären
Matrixproteins des Transplantats, als man es bei jedem anderen Typ
eines mit Glutaraldehyd gehärteten
biologischen Transplantats sieht, mit dem die erfindungsgemäßen Prothesen
verglichen werden.
-
Beispiel 14
-
Vergleich zwischen erfindungsgemäßen biotechnischen
allogenen Transplantaten sowie autogenen Venentransplantaten und
einem ePTFE-Transplantat am Modell Schwein
-
Diese
Untersuchung vergleicht erfindungsgemäße biotechnische allogene Transplantate
mit autogenen Venentransplantaten und ePTFE-Transplantaten am Modell
Schwein. Die Saphenavene des Schweins ist sehr kurz und enger als
die Femoralarterie des Schweins und ist daher als Transplantat für einen
Femoral-Bypass ungeeignet.
Dagegen ist die epigastrische Vene des Schweins lang und hat einen ähnlichen
Durchmesser wie die Femoralarterie des Schweins.
- Gruppe
3 (Allotransplantat vs. Autotransplantat). Um die erfindungsgemäßen biotechnischen
Allotransplantate mit frischen autogenen Venentransplantaten zu
vergleichen, wird ein biotinyliertes und hepariniertes Allotransplantat
mit oder ohne angeheftetem bFGF in die Femoralarterie eines Schweins
implantiert. Ein frisches autogenes epigastrisches Venentransplantat
wird in das kontralaterale Gefäß implantiert.
Sechs Tiere wurden nach einem Monat und nach sechs Monaten untersucht.
- Gruppe 4 (Allotransplantat vs. ePTFE-Transplantat). Um die erfindungsgemäßen biotechnischen
Allotransplantate mit ePTFE-Transplantaten
zu vergleichen, wird ein biotinyliertes und hepariniertes Allotransplantat, oder
das gleiche mit angeheftetem bFGF, in die Femoralarterie eines Schweins
und ein ePTFE-Transplantat in
das kontralaterale Gefäß implantiert.
Sechs Tiere wurden nach einem Monat und nach sechs Monaten untersucht.
-
Die
Inkorporierung der Wirtszellen, der Abbau des Transplantatmaterialproteins
und morphometrische Messungen werden zahlenmäßig erfasst. Die Durchgängigkeit
des Transplan tats, das Blutbild und die Gerinnungsparameter wurden
regelmäßig überwacht.
Detaillierte Vorschriften sind in den vorangehenden Beispielen angegeben.
-
In
allen Fällen
zeigten die erfindungsgemäßen Transplantate überlegene
Durchgängigkeit,
höhere
Invasion des Transplantats durch die Wirtszellen und ausgedehntere
Adsorption des extrazellulären
Matrixproteins des Transplantats, als man mit den PTFE-Transplantaten
sehen konnte, mit denen die erfindungsgemäßen Prothesen verglichen werden.
-
Beispiel 15
-
Vergleich zwischen erfindungsgemäßen biotechnischen
xenogenen Prothesen vom Schwein sowie autogenen Venentransplantaten
vom Hund und ePTFE-Transplantaten am Modell Hund
-
Vernetzte
xenogene biologische Gefäßtransplantate
wurden viele Jahre lang als alternative Wahl für Prothesen bei der arteriellen
Rekonstruktion verwendet. Ein Hauptvorteil der xenogenen Transplantate
ist ihre im Vergleich zu allogenen Transplantaten bequeme Verfügbarkeit
in verschiedenen Größen. Dezellularisierte xenogene
Transplantate sind weniger immunogen bei besseren Heilungseigenschaften.
Die kovalente Verknüpfung
mit Heparin beugt der Thrombose vor und die Behandlung mit bFGF
beschleunigt den Heilungsprozess des Gefäßes und verhindert einen Abbau
des Transplantats. In dieser Untersuchung wurden erfindungsgemäß biotechnisch
hergestellte xenogene Transplantate vom Schwein mit autogenen Venentransplantaten und
mit ePTFE-Transplantaten am Modell Hund verglichen. Die Saphenavene
des Hundes ist relativ lang und hat eine ähnliche Größe wie die Femoralarterie des
Hundes. Daher benutzt man die Saphenavene als Transplantat für den femoralen
Bypass.
- Gruppe 5 (Xenotransplantat vs. Autotransplantat).
Um die biotechnischen Xenotransplantate mit frischen autogenen Venentransplantaten
zu vergleichen, wird ein biotinyliertes und hepariniertes Xenotransplantat,
oder das gleiche Transplantat. mit angeheftetem bFGF, in die Femoralarterie
eines Hundes, und ein frisches autogenes Saphenavenen-Transplantat
in das kontralaterale Gefäß implantiert.
Die Gefäße werden
nach einem Monat und nach sechs Monaten untersucht. Zu jedem Zeitpunkt
wurden sechs Tiere ausgewählt.
- Gruppe 6 (Xenotransplantat vs. ePTFE-Transplantat). Um die erfindungsgemäßen biotechnischen
Xenotransplantate mit ePTFE-Transplantaten
zu vergleichen, wurde ein biotinyliertes und hepariniertes Xenotransplantat,
oder das gleiche mit angeheftetem bFGF, in eine Femoralarterie des
Hundes und ein ePTFE-Transplantat in
das kontralaterale Gefäß implantiert.
Nach einem Monat und nach sechs Monaten wurden jeweils sechs Tiere
untersucht. Die Infiltration der Wirtszellen, der Abbau des Transplantatmaterialproteins
und morphometrische Messungen wurden zahlenmäßig erfasst. Die Durchgängigkeit
des Transplantats, das Blutbild und die Gerinnungsparameter wurden
regelmäßig überwacht.
Detaillierte Vorschriften sind in den vorangehenden Beispielen angegeben.
-
In
allen Fällen
zeigten die erfindungsgemäßen Transplantate überlegene
Durchgängigkeit,
höhere
Invasion des Transplantats durch die Wirtszellen und ausgedehntere
Adsorption des extrazellulären
Matrixproteins des Transplantats, als man mit den PTFE-Transplantaten
sehen konnte, mit denen die erfindungsgemäßen Prothesen verglichen werden.
-
Beispiel 16
-
Histologie der Klappe der externen Jugularvene
beim Hund
-
In
einer normalen Klappe der externen Jugularvenen des Hundes sind
die Zellbestandteile deutlich sichtbar. Bei dezellularisierten Klappen
der externen Jugularvenen des Hundes sind jedoch die Zellbestandteile
vollständig
entfernt.
-
Beispiel 17
-
Histologie der EJV-Klappe beim Hund
-
Eine
normale, mit Hämatoxylin
und Eosin gefärbte
EJV-Klappe vom Hund
zeigte Endothelzellen. Dezellularisierte EJV-Klappen vom Hund zeigten Venenklappen
ohne Endothelzellen.
-
Beispiel 18
-
Immobilisierung von Heparin auf dezellularisierten
biologischen Gefäßprothesen
-
Die
dezellularisierten Transplantate wurden umgestülpt (innen nach außen) und
mit 1 mol/l Hydroxylaminsulfat 1 Stunde lang vorbehandelt. Die Carboxylgruppen
des Heparins wurden durch das Vernetzungsmittel 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid
(EDC) aktiviert. Die Immobilisierung des Heparins auf dezellularisierten
Transplantaten wurde durch Inkubation des dezellularisierten Gefäßmaterials über Nacht
bei 27°C
mit Heparin-EDC-Lösung,
Gewichtsverhältnis
1:2, wobei der pH mit 0,05 mol/l Salzsäure auf 1,5 gehalten wurde,
erreicht. Ungebundenes Heparin wurde mit destilliertem Wasser ausgewaschen.
Eine colorimetrische Bestimmung zur Ermittlung der Menge Heparin
in der Probe wurde wie im einzelnen im Beispiel 5 angegeben ausgeführt. Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 gezeigt.
| Heparin-Immobilisierung |
| 1
Tag (USP/cm2) | 10
Tage (USP/cm2) |
Schweinecarotisarterie | 17,02 | 15,01 |
Hundecarotisarterie | 14,71 | 13,62 |
Hunde-EJV | 13,33 | 12,07 |
-
Beispiel 19
-
Gefäßimplantation
in Hunde
-
Erfindungsgemäß bearbeitete
Schweine-Carotisarterien wurden in die Carotisarterien und die Femoralarterie
und Femoralvene von Hunden implantiert. Jeder Hund erhielt bilaterale
carotis-arterio-arterielle Bypass-Transplantate und bilaterale femoral-arterio-venöse Transplantate
für einen
Zeitraum von einer Woche, zwei Wochen, einem Monat, zwei Monaten,
drei Monaten und sechs Monaten. Die Durchgängigkeit wird mittels einer
wöchentlichen
Duplexultraschalluntersuchung und mit Durchflussmessungen bei der
Tötung
dokumentiert. Die Gefäßheilung
des Transplantats wird durch histochemische und immunhistochemische
Untersuchungen, darunter Identifikation des Zelltyps, die Zellproliferation
und morphometrische Analysen (Lumendurchmesser sowie Dicke und Fläche der
Neointima) analysiert.
-
Der
Metabolismus des Matrixproteins wird durch Biotin-Streptavidin-Färbung wie
oben in Beispiel 3 beschrieben gemessen. Die Immunreaktion der empfangenden
Hunde auf die Implantation des Xenotransplantats wird ebenfalls
untersucht, einschließlich
der Aktivierung des Komplementärsystems,
Produktion spezifischer Antikörper
für das
Schweinekollagen und die T-zellspezifische
Aktivierung gegenüber
dem Schweinekollagen.
-
Die
Rolle der bFGF-Bindung bei der Beschleunigung der Gefäßheilung
wird durch Verwendung paarweiser interner Vergleiche in unterschiedlichen
Hunden untersucht. Bei dieser Studie wurden sechs Hunde verwendet.
Jeder Hund erhielt ein Transplantat mit gebundenem bFGF in eine
Carotisarterie und ein anderes in eine Femoralarterie und Femoralvene.
Jeder Hund erhielt auch auf der kontralateralen Seite zum internen Vergleich
in die Carotisarterien und Femoralvene Transplantate, aber ohne
gebundenes bFGF. Die Hunde wurden nach einem Monat getötet. Die
Durchgängigkeit
und die Gefäßheilung
der mit bFGF beschichteten und der unbeschichteten Gefäßprothesen
wurden miteinander verglichen.
-
Die
Leistungsfähigkeit
der erfindungsgemäßen biotechnischen
Transplantate der Schweine-Carotisarterien wird am Modell Hund mit
autogenen Saphenavenen-Transplantaten sowohl mittels carotis-arterio-arterieller
Bypass-Transplantate als auch femoral-arterio-venöser Transplantate
verglichen. Bei dieser Studie wurden sechs Hunde verwendet. Jeder
Hund erhielt sowohl in der Carotisarterie als auch in der Femoralvene
je ein biotechnisches Xenotransplantat und die kontralaterale Seite
erhielt als internen Vergleich ein autogenes Saphenavenen-Transplantat.
Die autogenen größeren Saphenavenen
wurden von den Beinen des Hundes entnommen. Die Hunde wurden nach
einem Monat getötet.
Die Durchgängigkeit
und die Gefäßheilung
von biotechnischen Xenotransplantaten und autogenen Saphenavenen-Transplantaten
wurden miteinander verglichen.
-
Die
Leistungsfähigkeit
der Xenotransplantate in vivo wird mit kleinkalibrigen ePTFE-Transplantaten (mit
einem Innendurchmesser von Ziffer 4 mm) verglichen. Bei dieser Studie
wurden sechs Hunde verwendet. Jeder Hund erhielt ein biotechnisches
Xenotransplantat sowohl in der Carotisarterie als auch in der Femoralvene
und die kontralaterale Seite erhielt ePTFE-Transplantate als internen Vergleich.
Die Hunde wurden nach einem Monat getötet. Die Durchgängigkeit
und die Gefäßheilung
wurden zwischen Xenotransplantaten und ePTFE-Transplantaten verglichen.
-
Die
Leistungsfähigkeit
von Xenotransplantaten in vivo wird mit im Handel erhältlichen
glutaraldehydfixierten Carotisarterien-Transplantaten vom Rind (bezogen
von St. Jude Medical, Inc. St. Paul, Minnesota) verglichen. Wiederum
wurden bei dieser Untersuchung sechs Hunde verwendet. Jeder Hund
erhielt sowohl in die Carotis- als auch in die femorale Position
ein biotechnisches Xenotransplantat und die kontralaterale Seite
erhielt als internen Vergleich glutaraldehydfixierte Rindercarotisarterien-Transplantate.
Die Hunde wurden nach einem Monat getötet. Die Durchgängigkeit
und die Gefäßheilung
wurden zwischen den Xenotransplantaten und dem glutaraldehydfixierten
Carotisarterien-Transplantaten vom Rind verglichen.
-
Unmodifizierte
Xenotransplantate wurden mit erfindungsgemäßen biotechnischen Xenotransplantaten verglichen.
Für diese
Untersuchung wurden sechs Hunde verwendet. Jeder Hund erhielt je
ein biotechnisches Xenotransplantat sowohl in die Carotisarterie
als auch in die Femoralvene und die kontralaterale Seite erhielt frische
Schweine-Carotisarterien als interne Vergleiche. Die Hunde werden
nach einem Monat getötet.
Durchgängigkeit
und Gefäßheilung
werden zwischen biotechnischen Xenotransplantat und frischen Schweine-Carotisarterien
verglichen.
-
Die
Remodellierung der Gefäße und die
Gefäßfunktionen über längere Zeit
wurden im Hundemodell der carotis-arterio-arteriellen Bypass-Transplantate und
der femoral-arterio-venösen Transplantate
untersucht. Bei dieser Studie wurden drei Tiere verwendet. Jedes
Tier erhielt vier biotechnische Schweine-Carotisarterien, zwei an
der Carotisposition und zwei an der Femoralposition. Jeden Monat
wurde mittels Duplexultraschalluntersuchung die Durchgängigkeit
bestimmt. Beginnend nach sechs Monaten wurde alle drei Monate die
motorische Funktion der Gefäße der Gefäßprothesen
als Reaktion auf Norepi nephrin für
die Kontraktion und auf Acetylcholin für die endothelabhängige Relaxation
untersucht. Als Antwort auf die vasoaktive Wirkstoffe wurden Angiogramm
und Lumendurchmesser des Transplantats analysiert. Alternativ wurden
Messungen mit intraluminalem Gefäßultraschall
(IVUS) zur Messung von Durchmesseränderungen des Transplantats
als Antwort auf die Wirkstoffe durchgeführt. Nach drei Jahren wurden
die Tiere getötet.
Das Transplantat wurde zur myografischen Analyse der motorischen
Gefäßfunktionen
sowie zur histologischen und molekularen Analyse der normalen glatten
Muskelzellen und der Endothelzellen-Phänotypen, wie auch der Matrixkomponenten
und Struktur entnommen.
-
Beispiel 20
-
Messung der Nachgiebigkeit von biotechnischen
Gefäßgeweben
-
Die
Nachgiebigkeit von Gefäßen wurde
unter Verwendung eines speziell angefertigten Systems bestimmt.
Das System bestand aus einem digitalen Druckaufnehmer (Cole-Parmer,
Vernon Hills, IL), einer Kolbenpumpe (Harvard Apparatus, Holliston,
MA), einer speziell angefertigten einstellbaren Kanüle, einem Schlauchsystem
(Cole-Parmer), einem Video-Camcorder (Panasonic, Japan) und einem
Pentium II-PC (Dell, Round Rock, TX) mit einer Video-Aufnahmekarte
(video acquisition board, Data Translations, Marlboro, MA). Die
Gefäße wurden
mit 2-0-Seidenfaden
an die einstellbare Kanüle
genäht.
Danach wurde das System mit PBS von 37°C gespült, um Luft aus dem Gefäßabschnitt
und dem Schlauchsystem zu entfernen. Um viskoelastische Effekte
zu vermindern, wurden die Gefäße durch
vorangehendes Testen auf Nachgiebigkeit konditioniert, indem sie
langsam auf 220 mm Hg unter Verwendung der Kolbenpumpe aufgepumpt
wurden und dieser Druck über
45 Sekunden gehalten wurde. Danach wurden die Gefäße langsam
auf 0 mm Hg entleert. Nach 4 Zyklen Aufpumpen auf 220 mm Hg-Entleeren
wurden die Gefäße langsam
auf 200 mm Hg aufgepumpt und die Länge der Kanüle wurde eingestellt, um eine
Krümmung
im Gefäß zu beseitigen.
Bei dieser Länge
wurde die Kanüle
fixiert.
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Während des
Nachgiebigkeitstests wurden Gefäß und Kanülenanordnung
in ein Bad von PBS bei 37°C
eingetaucht, um physiologische Temperaturbedingungen zu simulieren.
Nachdem Äquilibrieren
wurden die Gefäße unter
Verwendung der Kolbenpumpe in Stufen von 10 mm von 0 auf 200 mm
Hg aufgepumpt. Danach wurden die Gefäße in 10 mm-Stufen entleert.
Die Außendurchmesser
der Gefäße wurden
bei jeder Stufe unter Verwendung des Video-Camcorders aufgezeichnet.
Zur Messung des Durchmessers wurden die Videobilder dann auf einen
PC heruntergeladen. Für
jede Stufe des Drucks von 0 bis 200 mm und zurück auf 0 mm Hg wurden die Gefäßdurchmesser
in Pixeln unter Verwendung von Scion Image (Scoin Corp., Frederick,
MD) gemessen. Die prozentuale Änderung
des Durchmessers relativ zum Durchmesser bei 0 mm Hg wurde als Delta
D = 100 × (Dp – Do)/Do
berechnet, wobei Delta D die prozentuale Änderung des Durchmessers, Dp
der Durchmesser bei einem bestimmten Druck und Do der Bezugsdurchmesser
bei 0 mm Hg ist. Die mittlere Nachgiebigkeit im physiologischen
Druckbereich, angenommen mit 70–130
mm Hg, wurde als Anstieg der linearen Regressionsgeraden durch ΔD über dem
Druck zwischen 70 und 130 mm Hg als Prozent Durchmesseränderung
pro mm Hg berechnet. Die Daten wurden dann auf die Nachgiebigkeit
von frischen Gefäßen normiert,
die mit 100% angenommen wurde.
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Die
Nachgiebigkeit wurde für
dezellularisierte und dezellularisierte heparinierte Gefäße bestimmt
und mit der Nachgiebigkeit von frischen und in Alkohol konservierten
Carotis-Communisarterien
vom Schwein, mit ePTFE-Gefäßtransplantaten
und mit im Handel erhältlichen
glutaraldehydfixierten Rindercarotisarterien und Gefäßtransplantaten
aus menschlichen Umbilicalvenen (HUV) verglichen. Die ePTFE-Transplantate
(n = 2) waren am steifsten und änderten
im Bereich von 0–200
mm Hg ihren Durchmesser nur um 2,8% (1A und B).
Das mit Glutaraldehyd fixierte Rindertransplantat (n = 2) war fast
so steif wie das ePTFE-Transplantat und änderte seinen Durchmesser im
Bereich von 0–200
mm Hg nur um 4,8%, während
das glutaraldehydfixierte HUV-Transplantat (n = 2) im gleichen Druckbereich
seinen Durchmesser nur um etwa 13,8% änderte. Frische, lebende Gefäße (n =
4) nahmen über
den Druckbereich von 200 mm Hg im Durchmesser um 73% zu, während dezellularisierte
Gefäße (n =
4) die am wenigsten steifen waren und zwischen 0 und 200 mm Hg ihren
Durchmesser um 88% vergrößerten.
Die Immobilisierung von Heparin versteifte die dezellularisierten
Gefäße (n =
2) etwas, die im Versuchsbereich ihren Durchmesser um 69% vergrößerten,
was fast identisch mit dem Verhalten von frischen Gefäßen war.
Die Konservierung frischer Gefäße (n =
4) mit Alkohol versteifte diese beträchtlich im Vergleich zu frischem
lebenden Gefäßen, weil
sie ihren Durchmesser über
200 mm Hg nur um 56% ausdehnten.
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Die
mittlere Nachgiebigkeit der Gefäße im physiologischen
Druckbereich von 70–130
mm Hg wurde ebenfalls aus den Druck-Durchmesser-Daten (2C) berechnet. Die mittlere Nachgiebigkeit
von frischen Gefäßen während des
Aufblasens war 0,172%/mm Hg. Die Verknüpfung von Heparin mit den Gefäßen reduzierte
die Nachgiebigkeit im physiologischen Druckbereich weiter auf 0,0975%/mm
Hg, was ungefähr
57% der Nachgiebigkeit der frischen Gefäße war. Zum Vergleich wurde
auch die Nachgiebigkeit von handelsüblichen Transplantaten aus
glutaraldehydfixierten Rinderarterien und menschlichen Umbilicalvenen
wie auch aus ePTFE berechnet. Glutaraldehydfixierte HUV-Transplantate hatten
eine Nachgiebigkeit von 0,053%/mm Hg, nur 31% der Nachgiebigkeit
frischer Gefäße. Die
Nachgiebigkeit von glutaraldehydfixierten Rinderarterien Transplantaten
war 0,031%/mm Hg; nur 18% der Nachgiebigkeit von frischen Schweine-Carotis-communis-Arterien. Die
von den geprüften
Proben am wenigsten nachgiebigen waren die ePTFE-Transplantate,
die eine Nachgiebigkeit von nur 0,024%/mm Hg; etwa 14% der Nachgiebigkeit
der frischen Gefäße im physiologischen
Druckbereich hatten. Diese Ergebnisse deuten an, dass die heparinierten
dezellularisierten Gefäß-Xenotransplantate,
obwohl im physiologischen Bereich weniger nachgiebig als frische
native Gefäße, fast
doppelt so nachgiebig wie die vorhandenen kleinkalibrigen biologischen
Gefäßtransplantate
und etwa viermal nachgiebiger als synthetische Transplantate sind.
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1A und
B zeigen den Druck über
dem Durchmesser für
frische Schweine-Carotis-communis-Arterien (PCA, frisch), alkoholkonservierte
PCA (alkoholkonserviert), dezellularisierte PCA, heparinierte dezellularisierte
PCA (Heparin), ePTFE-Transplantat,
glutaraldehydfixierte menschliche Umbilicalvene (HUV) und glutaraldehydfixierte
Rinderarterien (Rind). Auf der Basis der Druck/Durchmesser-Daten
wurde die mittlere Nachgiebigkeit im physiologischen Druckbereich
von 70–130
mm Hg bestimmt und mit der Nachgiebigkeit frischer Gefäße verglichen.
Die dezellularisierten Gefäße waren
die nachgiebigsten, gefolgt von frischen Gefäßen, alkoholkonservierten bzw.
heparinbehandelten Gefäßen.
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Beispiel 21
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Prüfung
des Berstdrucks von biotechnischen Gefäßgeweben
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Die
für den
Berstdruck der Gefäße verwendete
Vorrichtung war dieselbe wie bei der Prüfung der Nachgiebigkeit. Die
Gefäße wurden
mit 2-0-Seidenfaden an die Kanüle
genäht
und man ließ sie
sich bei ansteigendem Druck frei ausdehnen. Die Gefäße wurden
mit PBS bei Raumtemperatur mit etwa 45 mm Hg/Sekunde aufgeblasen,
wobei der Druck mit dem Druckaufnehmer auf einen Pentium II-PC (Gateway,
North Sioux City, SD) mit einer Datenerfassungskarte (National Instruments
Co., Austin, TX) aufge nommen wurde. Der Berstdruck wurde als höchster vor
dem Versagen des Gefäßes erreichter
Druck bis zur Messgrenze des Druckaufnehmers von 2300 mm Hg definiert.
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Von
den geprüften
frischen Gefäßen (n =
4) barst keines innerhalb der Versuchsgrenze von 2300 mm/Hg. Eines
von vier alkoholkonservierten Gefäßen barst bei einem Druck von
1194 mm Hg, wie auch eines der vier dezellularisierten Gefäße bei 1654
mm Hg (4). Zwei heparinierte Gefäße wurden geprüft und eines
barst bei 1912 mm Hg, das andere aber bis zur Versuchsgrenze des
Drucks nicht. Diese Ergebnisse zeigen an, dass die Gefäße immer
noch einen hohen Sicherheitsabstand von über zehnfach gegenüber dem
physiologischen Druck haben, obwohl sie während der Verarbeitung etwas
von der Festigkeit verlieren können.
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4 zeigt
die Ergebnisse, wenn die Gefäße geprüft wurden,
um den maximalen Druck zu bestimmen, dem sie vor dem Bersten widerstehen
können,
um die Sicherheit nach der Implantation sicherzustellen. Keines
der vier frischen Gefäße barst
bis zur Versuchsgrenze von 2300 mm Hg Druck. Von den geprüften vier alkoholkonservierten
und dezellularisierten Gefäßen barst
jeweils nur eins vor der Druckgrenze des Versuchs. Zwei heparinierte
Gefäße wurden
geprüft
und eines barst. Diese Ergebnisse zeigen, dass die heparinierten Transplantate
ausreichend fest sind, um dem physiologischen Druck zu widerstehen.
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Beispiel 22
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Prüfung
der Nahtfestigkeit von biotechnischen Gefäßgeweben
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Zur
Prüfung
der Gefäße auf Nahtfestigkeit
wurde eine spezielle Vorrichtung verwendet, die aus einem Kraftaufnehmer
(Omega Engineering Inc., Stamford, CT), einem digitalen Messgerät (Omega),
einer Datenerfassungskarte (National Instru ments), einem Pentium
II-PC (Gateway) und einem motorgetriebenen Stativ (Harvard Apparatus)
bestand. 3–4
cm lange Abschnitte der Gefäße wurden
an einem Ende im Winkel von 45° abgeschnitten
und mit dem anderen Ende in die Stativklemme der Vorrichtung für die Nahtfestigkeit
eingeklemmt. Dann wurde ein Nahtfaden im abgewinkelten Ende des
Gefäßes an der
Spitze, an der Ferse, auf der linken oder rechten Seite, 2 mm vom
Ende angebracht, als Schleife durch einen Haken am Kraftaufnehmer geführt und
die Enden des Fadens mit mindestens 7 Knoten zusammen gebunden,
um ein Abgleiten zu vermeiden. Das Gefäß wurde dann vom Kraftaufnehmer
mit einer konstanten Geschwindigkeit von 0,8 mm/Sekunde weg gezogen,
bis der Faden aus dem Gefäß herausgezogen
wurde oder riss. Die maximale Kraft auf den Faden wurde als Nahtfestigkeit
des Gefäßes aufgezeichnet.
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Es
wurden fünf
gewöhnlich
bei der Anastomose von Gefäßen verwendete
Typen von Nahtfäden
angewendet. Jeder Fadentyp wurde dreimal an der Ferse, Spitze, linken
und rechten Position von frischen, alkoholkonservierten und heparinierten
Gefäßen geprüft. Der
Mittelwert der resultierenden 12 Versuche mit jeder Faden-Gefäß-Kombination
wurde verglichen (5A). Die heparinierten Gefäße hatten
eine signifikant (p < 0,05)
höhere
Nahtfestigkeit mit einem 5-0 Goretex-Faden im Vergleich mit frischem
und alkoholkonservierten Gefäßen, während die
alkoholkonservierten Gefäße eine
signifikant höhere
Nahtfestigkeit mit 8-0 Goretex im Vergleich mit frischen und heparinierten
Gefäßen hatten.
Es gab keinen Unterschied in der mittleren Nahtfestigkeit für alle geprüften Fadentypen
zwischen frischen, alkoholkonservierten und heparinierten Gefäßen (5B).
Daher sollten heparinierten Transplantate eine ausreichende Nahtfestigkeit
besitzen, um in vivo Kräften
an der Anastomose zu widerstehen.
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Die 5A und
B zeigen die für
frische, alkoholkonservierte und heparinierte Gefäße unter
Verwendung von 5 klinisch bedeutenden Nahtfäden bestimmte Nahtfestigkeit
(A). Heparinierte Gefäße hatten
mit 5-0 Goretex-Faden eine signifikant höhere Nahtfestigkeit, während die
alkoholkonservierten Gefäße eine
signifikant höhere
Nahtfestigkeit mit 8-0 Goretex-Faden
zeigten. Die mittlere Nahtfestigkeit für jeden Gefäßtyp wurde im Mittel bei den
Festigkeiten für
die 5 verwendeten Fadentypen gefundenen (B). Es gab keine signifikanten Unterschiede
zwischen frischen, alkoholkonservierten und heparinierten Gefäßen.