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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft mechanische Systeme zur Behandlung
von kongestiver Herzinsuffizienz. Insbesondere betrifft die Erfindung
Vorrichtungen, die mechanisch mit dem versagenden Herzen eines Patienten
gekoppelt sind, um seine Pumpfunktion zu verbessern.
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Beschreibung
der verwandten Gebiete
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Kongestive
Herzinsuffizienz ist gekennzeichnet durch das fehlende Vermögen des
Herzens, Blut mit ausreichenden Fördermengen zu pumpen, um den
metabolischen Bedarf von Geweben zu decken, insbesondere den Bedarf
an Sauerstoff. Traditionell wird kongestive Herzinsuffizienz mit
verschiedenen Medikamenten behandelt. Es gibt außerdem eine starke Tradition
der Verwendung von Vorrichtungen zur Verbesserung des Herzzeitvolumens.
Beispielsweise haben Ärzte
viele Ausführungen
von angetriebenen linksventrikulären
Hilfspumpen eingesetzt. Es wurden Mehrkammer-Schrittmacher eingesetzt,
um zum Verbessern des Herzzeitvolumens das Schlagen der Herzkammern
optimal zu synchronisieren. Für
die ventrikuläre
Unterstützung
wurden verschiedene Skelettmuskeln als potenzielle autologe Energiequellen
untersucht. Unter diesen hat die dynamische Kardiomyoplastie unter
Verwendung des Latissimus dorsi-Muskels für das meiste Interesse gesorgt.
Es wurde vorgeschlagen, dass die heilsamen Auswirkungen dieser Operation
sowohl von der aktiven, dynamischen systolischen Unterstützung als auch
dem passiven, adynamischen Gürten
des Herzens herrühren,
das die diastolische Dehnung der Herzkammer begrenzt.
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Um
diese vorteilhaften klinischen Eigenschaften zu nutzen, haben Forscher
und Herzchirurgen mit prosthetischen "Gürteln" um das Herz experimentiert.
Eine solche Konstruktion, über
die in der Literatur berichtet wird, ist ein prosthetischer "Strumpf", der um das Herz
gewickelt wird. Andere haben die Anwendung eines intraventrikulären Splints
vorgeschlagen, um das Volumen der linken Herzkammer zu verkleinern.
In beiden Fällen
sind mehrere Konstruktionsmängel
offensichtlich.
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Der
intraventrikuläre
Splint ragt beispielweise durch die linke Herzkammerwand. Folglich
können
einige Bestandteile des Splints mit dem Blut des Patienten in Berührung kommen.
Dadurch entsteht ein Potenzial für
Thrombogenese oder die Bildung von Blutgerinnseln. Darüber hinaus
ist zur Platzierung des Splints die Perforation der Herzkammerwand
erforderlich, was zu Leckproblemen wie Blutungen oder Hämatombildung
führen
kann. Außerdem
sind die Optionen für
die Orientierung des Splints eingeschränkt, da sich ein Ende zur epikardialen
Oberfläche
der linken Herzkammer erstreckt.
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Das
Zusammenziehen gegenüberliegender Wände der
Herzkammer kann nach dem LaPlace'schen
Gesetz durch Verkleinerung des Herzkammerdurchmessers die durchschnittliche
Wandbeanspruchung verringern. Dadurch kann jedoch eine unregelmäßige Kontur
der Herzkammerwand entstehen. Das führt zu Beanspruchungskonzentrationen
in den Regionen der Herzkammer, die zwischen den örtlich begrenzten
Druckstellen liegen. Folglich kann dies zur Entstehung von Aneurysmen
und Fibrose sowie der Einschränkung
der Kontraktilität
und Nachgiebigkeit der Herzkammer führen. Außerdem kann die resultierende
unregelmäßige Kontur
der endokardialen Oberfläche
der linken Herzkammer zu örtlicher
Hämostase
oder Turbulenz führen,
was wiederum Thrombusbildung und mögliche Thromboembolien zur
Folge haben kann.
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Koronare
Herzkrankheit ist die Ursache für ungefähr 70% der
kongestiven Herzinsuffizienzen. Der akute Myokardinfarkt ("AMI") infolge der Verstopfung
einer Koronararterie ist ein häufiger
Auslöser, der
schlussendlich zur Herzinsuffizienz führen kann. Der Prozess, nach
dem dies stattfindet, wird als Remodelling bezeichnet und wird im
Text "Heart Disease", 5. Ausgabe, E.
Braunwald, Kap. 37 (1997) beschrieben. Beim Remodelling nach einem
Myokardinfarkt finden zwei verschiedene Arten von physikalischen
Veränderungen
der Größe, Form
und Dicke der linken Herzkammer statt. Bei der ersten, als Infarktexpansion
bekannt, findet eine örtliche
Verdünnung
und Dehnung des Herzmuskels in der Infarktzone statt. Dieser Herzmuskel
kann je nach Schwere des Infarkts progressive Phasen funktioneller
Beeinträchtigung
durchschreiten. Die Phasen reflektieren die zu Grunde liegende Abnormalität der Herzmuskelwandbewegung
und umfassen eine anfängliche
Dyssynchronie, gefolgt von Hypokinese, Akinese und schließlich, bei
Fällen,
die zu einem linksventrikulären
Aneurysma führen,
Dyskinese. Diese Dyskinese ist als "paradoxe" Bewegung beschrieben worden, da sich
die Infarktzone während der
Systole nach außen
ausbeult während
sich der Rest der linken Herzkammer nach innen zusammenzieht. Folglich
erhöht
sich das endsystolische Volumen in dyskinetischen Herzen gegenüber nicht
dyskinetischen Herzen.
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Die
zweite physikalische Eigenschaft einer remodellierenden linken Herzkammer
ist die versuchte Kompensation der nicht infarzierten Region des
Herzmuskels für
die infarzierte Region, indem sie hyperkinetisch wird und akut expandiert,
was dazu führt,
dass die linke Herzkammer kugelförmiger
wird. Dies hilft, nach einem Infarkt das Hubvolumen zu erhalten.
Diese Veränderungen
erhöhen
die Wandbeanspruchung im Herzmuskel der linken Herzkammer. Es wird
geglaubt, dass Zugbeanspruchung der Wand einer der wichtigsten Parameter
für die
Stimulierung des linksventrikulären
Remodelling ist (Pfeffer et al. 1990). Als Reaktion auf die erhöhte Zugbeanspruchung
der Wand folgt die weitere Dilatation der Herzkammer. So kann ein
Teufelskreis entstehen, bei dem Dilatation zu weiterer Dilatation
und größerer funktioneller
Beeinträchtigung
führt.
Auf Zellebene finden ebenfalls nachteilige Anpassungen statt. Dies
verstärkt
die funktionelle Verschlechterung weiter.
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Es
wurde mehrfach vorgeschlagen, dass eine elastische Ummantelung um
das Herz den Remodellingprozess, der bei Herzen mit Insuffizienz
aktiv stattfindet, bremsen kann, so dass die Behandlung mit Latissimus
dorsi-Kardiomyoplastie angezeigt ist. Bisherige experimentelle Arbeiten
haben gezeigt, dass passive Latissimus dorsi-Muskeln für diese
Anwendung anscheinend am besten geeignet sind. Oh et al. (1997)
hat experimentelle Ergebnisse veröffentlicht, die zeigen, dass
bei einem experimentellen Modell von Herzinsuffizienz eine relativ
inelastische prosthetische Stoffummantelung zum Erreichen des umgekehrten
Remodelling gegenüber
adynamischem Latissimus dorsi weniger wirksam ist. Dies wurde der
höheren
Elastizität
der Muskelummantelung zugeschrieben.
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Es
wird geglaubt, dass die Verwendung einer Vorrichtung zum Bereitstellen
von kompressiver Verstärkung, ähnlich wie
bei der adynamischen Kardiomyoplastie, bei der Behandlung von dilatierten
Herzen mit Insuffizienz eine therapeutische Wirkung haben könnte. Da
die Herzinsuffizienz nur das klinische Endstadium eines kontinuierlichen
Remodellingprozesses ist, wäre
eine solche Vorrichtung möglicherweise
in der Lage, das Remodelling nach einem Myokardinfarkt lang vor
dem Eintreten der Herzinsuffizienz zu bremsen oder aufzuhalten.
An eine solche Vorrichtung würden
andere funktionelle Anforderungen gestellt als an eine Vorrichtung,
die ausschließlich
zur Behandlung einer etablierten Herzinsuffizienz verwendet wird.
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Eine
Anforderung besteht in der Bereitstellung einer geringen elastischen
Druckbeanspruchung auf die epikardiale Oberfläche der linken Herzkammerwand.
Die Vorrichtung muss die Expansion und Kontraktion des Herzens zulassen,
jedoch ständig
einen sanften elastischen Druck auf die linke Herzkammer ausüben. Dies
würde die
Zugbeanspruchung in der Wand in Umfangs- und Längsrichtung reduzieren und
dadurch die Leistungsfähigkeit
verbessern, den Energieverbrauch senken, die neurohormonelle Aktivierung
reduzieren, vorteilhafte Zellveränderungen
fördern
und die Herzdimensionen stabilisieren. Diese mechanische Wirkung
wird häufig
als "myokardiale
Schonung" bezeichnet.
Die Vorrichtung muss die myokardiale Schonung bewirken, ohne die
Bewegung oder die Dimensionen des Herzens einzuschränken. Außerdem darf
sie die Form des Herzens nicht aktiv verändern, indem sie es zieht oder
quetscht. Das Aufbringen einer starren Sperre zum Begrenzen der
Ausdehnung oder das Quetschen des Herzens können sogar potenziell gefährlich sein.
In "The Role of
the Pericardium in the Pathophysiology of Heart Failure" stellt Shabetai
fest, dass der Herzbeutel einen Druck von 3–4 mmHg auf das Herz ausübt. Die
Herzfunktion kann bereits durch eine geringfügige Erhöhung des durch den Herzbeutel
ausgeübten
Drucks nachteilig beeinflusst werden. Beispielsweise treten Anzeichen
einer Herztamponade bereits bei perikardialen Drücken von nur 5–10 mmHg
auf.
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Eine
zweite Anforderung an eine solche Vorrichtung besteht in der Bereitstellung
einer Verstärkung,
die die weitere Formänderung
der linken Herzkammer verhindert, ohne die Form durch ihren Einsatz
akut zu verändern.
Die Vorrichtung wäre
wirksam, sowohl die globale Dilatation zu einer kugelartigeren Form
als auch die lokale Infarktexpansion nach einem Myokardinfarkt zu
verhindern. Falls sich die lokale Infarktexpansion mit einer solchen
Vorrichtung minimieren lässt,
kann sogar die kompensierende globale Dilatation und Zunahme der
Sphärizität verhindert
werden. Es wird eine schwache Druckunterstützung benötigt, die sich an die epikardiale
Kontur anpasst. Mit der Ausdehnung der linken Herzkammer bzw. Teilen
der linken Herzkammer würden
sie auf einen größeren Druck
von der Vorrichtung stoßen.
Das Vorhandensein der Vorrichtung würde wahrscheinlich bewirken,
dass sich das Remodelling der linken Herzkammer umkehrt und sich
ihre Dimensionen stabilisieren und sogar schrumpfen. Wenn dies stattfindet,
wäre die
Vorrichtung in der Lage, wie ein Latissimus dorsi-Muskel mit der
linken Herzkammer zu schrumpfen. Die Vorrichtung würde mit
abnehmendem Durchmesser weniger Druck ausüben. Umgekehrt würde die
Vorrichtung mit zunehmendem Durchmesser bzw. zunehmender lokaler
Ausdehnung einen allmählich
zunehmenden Druck ausüben. Diese
Idealvorstellung wurde von Oh et al. in ihrer Beschreibung der Vorteile
einer passiven Latissimus dorsi-Muskelummantelung zum Ausdruck gebracht.
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Die
Fähigkeit
der Vorrichtung, sich mit dessen Schrumpfen bzw. Ausdehnung an die
Form des Herzens anzupassen ist äußerst wichtig.
Sie müsste dazu
eine sehr hohe Elastizität
aufweisen. Die linke Herzkammer eines dilatierten Herzens mit Insuffizienz
dehnt sich nicht stark aus, da kleine Durchmesseränderungen
zum Erreichen des notwendigen Hubvolumens ausreichen. Im Gegensatz
dazu hat ein normales Herz einen viel kleineren Durchmesser der
linken Herzkammer. Li (1997) hat beispielsweise festgestellt, dass
zum Erreichen eines Hubvolumens von 70 cm3 sich
eine normale Herzkammer mit einem Radius von 2,8 cm auf 1,7 cm zusammenzieht – eine Abnahme
von 40%. Eine dilatierte Herzkammer mit einem Radius von 4,5 cm
erreicht das selbe Hubvolumen bereits durch Zusammenziehen auf 4,2
cm – eine
Abnahme von nur 7%. Um das selbe Hubvolumen wie ein dilatiertes
Herz zu erreichen, muss sich der Durchmesser der Herzkammer des
normalen Herzens daher um einen größeren Betrag ändern. Folglich
ist eine Vorrichtung mit ausreichender Elastizität zur Behandlung von dilatierten
Herzen mit eingetretener Insuffizienz möglicherweise nicht in der Lage,
ein Herz mit normalen Dimensionen, das einen Myokardinfarkt erlitten
hat, zu behandeln.
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Die
Fähigkeit
eines Harnisch, sich an die Form des Herzens anzupassen ist außerdem bei
der Verhinderung der Herzinsuffizienz mit Dilatation nach akuten
Myokardinfarkten von theoretischer Bedeutung, da es wichtig sein
kann, während
der Systole, insbesondere der frühen
Systole für
Verstärkung
zu sorgen. Prosthetische Stoffe stellen eine relativ inelastische
Sperre dar, die nur an den Enden der Diastole wirkt. Abgesehen davon,
dass sie für
stärkere myokardiale
Schonung in einem größeren Teil
des Herzzyklus sorgt, würde
eine Vorrichtung, die bis in die Systole mit dem Herzen in Druckkontakt
bleibt, dem "paradoxen
Ausbeulen" der Infarktregion
entgegenwirken, die bei dyskinetischen, aneurysmatischen Herzen
während
der Systole auftritt. Dadurch kann die Infarktexpansion verringert
und daher das Ausmaß des
weiter stattfindenden Remodelling eingeschränkt werden.
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Ein
weiteres Problem mit der Inelastizität von Stoffummantelungen oder
Gestricken besteht darin, dass normale, gesunde Veränderungen
der Herzdimensionen nicht berücksichtigt
werden können.
Neben chronischen pathologischen Veränderungen des Herzkammerdurchmessers,
wie sie beispielsweise beim Remodelling auftreten, finden außerdem normale
physiologische Veränderungen
statt. Beispielsweise kann sich das Herz, um dem erhöhten Stoffwechselbedarf
infolge physischer Anstrengung oder körperlicher Betätigung nachzukommen,
akut ausdehnen. Eine Ummantelung muss sich an diese Zunahmen anpassen
können,
ohne überhöhte Drücke auszuüben.
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Ein
schwerwiegendes Problem bei der Verwendung von Stoffen wie Gestricken
und Geweben, sowie anderen Materialien, die bisher für diese
Anwendung eingesetzt wurden, ist die Kopplung der Dimensionen in
zueinander senkrechten Richtungen. Wenn sie in eine Richtung gestreckt
werden, führt dies
zu einer erheblichen Verkürzung
in der dazu senkrechten Richtung. Typischerweise gilt, dass je größer die
Elastizität,
desto größer die
in der jeweils senkrechten Richtung auftretende Verkürzung. Wenn es
in einer Ummantelung um das Herz eingesetzt wird, kann ein solches
Material zu ernsthaften Problemen führen. Die größte Ausdehnung
und Wandbeanspruchung findet in Umfangsrichtung um die linke Herzkammer
statt. Es ist daher logisch, die nachgiebigere Richtung des Stoffes
parallel dazu auszurichten. Wenn sich die linke Herzkammer füllt und
der Durchmesser zunimmt, dehnt sich der Stoff in der Umfangsrichtung.
Das führt
zur Verkürzung
in der Längsrichtung,
die zur Richtung der Dehnung senkrecht ist. Bei Verwendung in einer
Herzummantelung führt
dies gegenüber
dem nicht ummantelten Herzen zu erhöhter Sphärizität der Herzkammer während der Diastole.
Die Sphärizität ist definiert
als Verhältnis des
Durchmessers zur Länge
des Herzens bzw. der Herzkammer. Die erhöhte Sphärizität der linken Herzkammer korreliert
mit verringerter Überlebenszeit
und erhöhtem
Auftreten von Mitralklappeninsuffizienz. Kono (1992) und Douglas
(1989) haben dies in veröffentlichten
Studien dokumentiert. Es besteht Bedarf an einer Struktur, die sich
nicht verkürzt
und die Sphärizität nicht
verstärkt,
während
sie für
elastische Druckverstärkung
des Herzens, insbesondere der linken Herzkammer, sorgt.
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Seit
Mitte der 1980er Jahre wird ein vielversprechendes Verfahren klinisch
bewertet. Bei dem Verfahren, der dynamischen Kardiomyoplastie, wird der
Latissimus dorsi-Muskel des Patienten chirurgisch seziert, in die
Brusthöhle
eingeführt
und dann um das Herz gewickelt und daran befestigt. Ein implantierbarer
elektrischer Stimulator wird an den Muskel angeschlossen, um ihn
zu stimulieren und mit dem Herzen zu synchronisieren. Dies bewirkt,
dass sich der Muskel zusammenzieht und transformiert wird, so dass
er ermüdungsresistenter
wird. Die ursprüngliche
Prämisse
hinter der dynamischen Kardiomyoplastie bestand darin, dass diese
Muskelkontraktionen dank der Geometrie der Ummantelung das Herz
komprimieren und so für
systolische Unterstützung
sorgen würden.
Falls erfolgreich, könnte
eine im Wesentlichen vom Patienten mit Energie versorgte, relativ
kostengünstige,
leicht zu platzierende ventrikuläre
Unterstützungsvorrichtung
ohne Blutkontakt eingesetzt werden.
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Der
erste gemeldete klinische Fall einer dynamischen Kardiomyoplastie
mit einer Latissimus dorsi-Ummantelung wurde 1985 veröffentlicht.
Seit dem wurden über
1.000 Patienten mit dieser experimentellen Operation behandelt.
Zahlreiche veröffentlichte
Studien haben gezeigt, dass die Operation den klinischen Status
gemäß Einstufung
auf der Klassierungsskala der New York Heart Association ("NYHA") deutlich verbessert,
eine leichte aber deutliche Verbesserung der hämodynamischen oder systolischen Funktion
bewirkt und die Zahl der Krankenhausaufenthalte des Patienten nach
der Operation reduziert. Eine Verbesserung der Überlebenszeit wurde jedoch noch
nicht konsequent nachgewiesen. Außerdem ist es Patienten der
NYHA Klasse IV, vielleicht aufgrund ihres gebrechlichen Zustands,
mit der Operation nicht gut ergangen. Deswegen wurde ihr Einsatz
auf Patienten der NYHA Klasse III beschränkt. Es scheint, dass die Skelettmuskelummantelung,
wahrscheinlich wegen ihres Abbaus mit der Zeit, nicht für anhaltendes
Kompression des Herzens mit der Zeit sorgt. Der klinische Nutzen
der Operation scheint jedoch anzudauern. Dieses Paradox hat umfangreiche Forschung
zu den zugrundeliegenden Mechanismen der dynamischen Latissimus
dorsi-Kardiomyoplastie nach sich gezogen.
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Diese
Forschung hat mehrere unabhängig additive
hypothetische Mechanismen aufgezeigt, um den Nutzen der dynamischen
Kardiomyoplastie zu erklären.
Experimentelle Arbeiten haben gezeigt, dass das ursprüngliche
Konzept der systolischen Kompression des Herzens, insbesondere der
linken Herzkammer, hämodynamischen
Nutzen hat. Außerdem
scheint jedoch ein erheblicher Nutzen aus dem Vorhandensein der
passiven unstimulierten Latissimus dorsi-Ummantelung allein gezogen werden zu können. Drs.
Chiu (1992), Carpentier (1993) und Andere haben die Hypothese aufgestellt,
dass das Vorhandensein der Latissimus dorsi-Ummantelung eine vorteilhafte passive
Funktion über
den Nutzen der Verstärkung
der systolischen Kompression hinaus bietet. Es wurde spekuliert,
dass die Muskelummantelung als Gürtel
um das Herz wirkt. Es wird geglaubt, dass der Gürtel dem Herzen eine physikalische
Eingrenzung auferlegt, um es daran zu hindern, sich über seine
Grenzen hinaus auszudehnen. Dies wird üblicherweise als "Gürteleffekt" bezeichnet. Eine separate und ebenso
starke Hypothese war, dass die Muskelummantelung dem nativen Herzmuskel
hilft, einen Teil der Last zu tragen, wodurch nach dem LaPlace'schen Gesetz im Wesentlichen
die Zugbeanspruchung des Herzmuskels bzw. die Wandbeanspruchung
reduziert wird, indem eine dickere Wand erzeugt wird. Dies wurde
dank der Verringerung der Wandbeanspruchung und der begleitenden
Abnahme der Sauerstoffaufnahme als "myokardialer Schonungseffekt" bezeichnet. Es wird
geglaubt, dass die Vorteile dieser beiden passiven Mechanismen sich zu
den Vorteilen der systolischen Kompression der Kardiomyoplastie
addieren. Veröffentlichte
experimentelle Arbeiten von Nakajima et al. (1994), Chen et al.
(1995), Kawaguchi et al. (1992 u. 1994), Kass et al. (1995), Capouya
et al. (1993), Chekanov (1994) und Anderen unterstützen die
Gültigkeit
der hypothetischen Mechanismen.
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Das
Konzept der Verwendung einer permanent implantierbaren passiven,
nicht kontrahierenden Ummantelung um das Herz, um seine weitere
Verschlechterung zu verhindern, ist nicht neu. Es wurden Vorschläge in der
Literatur veröffentlicht.
Kass et al. (1995) haben die Frage gestellt, ob ein "künstlicher elastischer Strumpf" anstelle eines Skelettmuskels verwendet
werden kann. Sie haben spekuliert, dass bei der dynamischen Kardiomyoplastie
die Latissimus dorsi-Ummantelung
einen Teil ihres Nutzens erbringt, indem sie als elastische Einengung
um die epikardiale Oberfläche
wirkt. Sie schlagen weiter vor, dass sich die passive Skelettmuskelummantelung mit
zunehmender Dehnung allmählich
versteift, im Gegensatz zum Herzbeutel, der bei geringer Dehnung äußerst nachgiebig
ist, wenn er über
die Ruhedimensionen hinaus gedehnt wird, jedoch sehr steif wird.
Im ganzen Artikel wird die Bedeutung des allmählichen Erhöhens der Steifigkeit über den
gesamten Bereich der Herzfunktionsdimensionen betont. Trotz der
konzeptuellen Diskussion wird jedoch auf keine Weise erwähnt, wie
eine Herzummantelung konstruiert oder hergestellt werden kann, die
sowohl im gesamten Bereich der Herzdimensionen elastisch ist als
auch mit zunehmender Dehnung allmählich steifer wird.
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Vaynblat
at al. (1997) berichten über
den experimentellen Einsatz einer prosthetischen Ummantelung aus
expandiertem Polytetrafluorethylen ("ePTFE") bei Tieren. Sie haben die Ummantelung
aus dünnen
Lagen von ePTFE-Material konstruiert, deren Größe an das Herz angepasst war
und die genäht wurden,
um die Ummantelung zu vervollständigen. Elastizität und Dehnvermögen von
ePTFE sind stark eingeschränkt.
Es hat sich gezeigt, dass die Ummantelungen aus ePTFE-Lagen die
Herzkammerdilatation in einem Herzinsuffizienzmodell reduzierten,
die Herzfunktion wurde jedoch nicht verbessert.
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Oh
et al. (1998) berichten über
eine ähnliche Studie,
in der eine Gitterlage aus Marlex-Polypropylen verwendet wurde. In dieser
Studie verglichen sie die Vorteile von adynamischen Latissimus dorsi-Muskelummantelungen
ohne Schrittmacher mit denen, die aus Marlex-Lagenmaterial hergestellt waren. Es hat
sich gezeigt, dass die Latissimus dorsi-Ummantelung die Dilatation
der linken Herzkammer in einem Herzinsuffizienzmodell in größerem Maß bremste
als die Marlex-Ummantelung. Die Überlegenheit
der Latissimus dorsi-Ummantelung wurde großteils ihrer "elastischen Dehnbarkeit" und der dadurch
entstehenden dynamischen Einengung zugeschrieben. Diese Eigenschaft
des "Nachgebens
und Stützens" konnte mit prosthetischen
Membranen wie Marlex und ePTFE nicht erhalten werden. Darüber hinaus haben
die fibrösen
Reaktionen, die durch die prosthetischen Membranen voraussichtlich
eingeleitet werden, eine weitere nachteilige Auswirkung auf die Nachgiebigkeit.
Den umstrittenen Punkt von Kass weiter unterstützend, stellen Oh et al. fest,
dass der Herzbeutel "praktisch
keine einschränkende
Wirkung auf die chronische Herzdilatation hat". Trotzdem erwähnen die Autoren, dass die
Latissimus dorsi-Kardiomyoplastie, ob dynamisch oder adynamisch,
ein äußerst invasiver
und komplizierter chirurgischer Eingriff ist. Der Ausschluss von
Patienten der NYHA-Klasse IV von den klinischen Versuchen mit dynamischer
Kardiomyoplastie wurde teilweise damit begründet.
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Oh
et al. schlagen vor, dass das Einbinden des Herzens mit einer prosthetischen
Membran dennoch von Vorteil sein kann, selbst mit Mängeln, da
es für
minimal invasive chirurgische Verfahren geeignet ist.
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Keine
dieser prosthetischen Herzummantelungen verhält sich auf diese Weise im
gesamten Bereich der Herzdimensionen elastisch. Daher entsteht nur
ein "Endgürteleffekt". Die myokardiale
Schonung tritt nur kurzzeitig am Ende der Diastole auf. Da diese inelastischen
Ummantelungen der Dilatation an den Enden der Diastole entgegenwirken,
verhindern sie außerdem,
dass sich das Herz über
diese Grenzdimension hinaus ausdehnt, um erhöhten physiologischen Ansprüchen nachzukommen,
beispielsweise bei körperlicher
Betätigung.
Selbst wenn die Ummantelungen das wünschenswerte umgekehrte Remodelling
und Schrumpfung des Herzens bewirken könnten, ist eine Ummantelung
auf Grund von ihrem festgelegten Umfang außerdem möglicherweise nicht in der Lage,
gleichmäßig mit
einem Herzen mit abnehmendem Umfang zu schrumpfen. Die prosthetischen
Ummantelungen können
sogar wie ein faserverstärktes
Verbundmaterial mit dem Herzen in Wechselwirkung treten und Umfang
und Durchmesser des Herzens fixieren oder "zementieren", so dass es nicht schrumpfen kann.
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Da
die drei vorangehend diskutierten, zugrunde liegenden mechanischen
Mechanismen der dynamischen Kardiomyoplastie als sich unabhängig addierend
betrachtet werden, wird geglaubt, dass das Hinzufügen einer
aktiven systolischen Unterstützung
für das
Herz von größerem Nutzen
wäre als eine
passive Ummantelung allein. In einem veröffentlichen Experiment von
Mott et al. (1998), wurde dynamisch stimulierter Latissimus dorsi
mit nicht stimuliertem adynamischen Latissimus dorsi in einem experimentellen
Herzinsuffizienzmodell verglichen. Es hat sich gezeigt, dass die
dynamische, stimulierte Ummantelung in einem viel größeren Maß in der
Lage war, das Remodelling umzukehren als eine nicht stimulierte
Latissimus dorsi-Ummantelung. Mott et al. spekulieren außerdem,
dass die dynamischen und adynamischen Funktionen von Latissimus
dorsi-Ummantelungen vielleicht sich ergänzende Nutzen für Herzen
mit Insuffizienz bieten. Die adynamische Ummantelung sorgt für Verstärkung nur
während
der Diastole, während
die dynamische Ummantelung für Verstärkung während der
Systole sorgt.
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Weitere
Bekräftigung
dieser Idee findet sich in veröffentlichten
anekdotischen Berichten dokumentierter hämodynamischer Verschlechterung
bei Patienten, bei denen Kardiomyostimulatoren ausgefallen sind
und die Latissimus dorsi-Ummantelung nicht mehr stimuliert haben.
Dies lässt
weiter vermuten, dass der systolische Unterstützungsmechanismus für mehr Nutzen
sorgt als ein passiver Gürtel
allein.
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Trotz
der vorherrschenden Ansicht, dass stimulierte Latissimus dorsi-Ummantelungen
von größerem Nutzen
sind als nicht stimulierte Ummantelungen, hat die Art und Weise,
wie die dynamische Kardiomyoplastie klinisch ausgeführt wurde,
ihren klinischen Erfolg und damit ihre Akzeptanz eingeschränkt. Die
der dynamischen Kardiomyoplastie zugrunde liegenden Mechanismen
waren Gegenstand umfangreicher Untersuchungen.
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Ein
weiteres Anliegen war die Erhaltung des Latissimus dorsi als Energiequelle.
Aufgrund von Muskelatrophie und Fibrose konnte die verfügbare Kontraktionskraft
nicht aufrecht erhalten werden. Ischämie, insbesondere des distalen
Teils des Muskels, dessen Blutzufuhr durch die chirurgische Dissektion
unterbrochen wurde, wurde als bedeutende Ursache betrachtet. Außerdem ist
von Einigen spekuliert worden, dass die Beschädigung des Nervus thoracodorsalis
bei der Operation und als Folge der Verlegung des Muskels eine Ursache
für den
Verlust der Kontraktilität
des Muskels ist. Ein weiteres mögliches
Problem ist die unnatürliche
Konfiguration, in der der Muskel arbeiten muss. Die Vorlasten und Nachlasten,
gegen die der Muskel arbeitet sind gegenüber denen eines in situ Latissimus
dorsi klar verändert.
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Die
Komplexität
und Invasivität
der Operation der dynamischen Kardiomyoplastie wurden ebenfalls
impliziert. Selbst wenn der Muskel langfristig lebensfähig bleiben
sollte, ist seine Fähigkeit
physikalisch eingeschränkt,
die systolische Unterstützung bereitzustellen,
die einmal die Hoffnung der dynamischen Kardiomyoplastie war. Cho
et al. (1994) haben eine Studie veröffentlicht, in der dreidimensionale Magnetresonanztomographie-Rekonstruktion
(3-D MRI) zur Analyse experimenteller dynamischer Kardiomyoplastie
verwendet wurde. Die Autoren haben festgestellt, dass die Stimulation
der Muskelummantelung eine erhebliche Translation des Herzens in
der Ebene der kurzen Achse der linken Herzkammer und Rotation um
die lange Achse bewirkt hat. Es wurde nur wenig Kompression der
kurzen Achse und in Radialrichtung gesehen. Es wurde jedoch eine
Kompression der langen Achse beobachtet. Diese Kompression der langen
Achse wurde in einer ähnlichen Studie
bestätigt,
die von Pusca et al. (1998) veröffentlicht
wurde. Das lässt
vermuten, dass die vom Latissimus dorsi bereitgestellte Muskelkraft
nicht sehr effektiv zur systolischen Unterstützung genutzt wird.
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Eine
Beobachtung von Hayward ist besonders beachtenswert. Der Autor schlägt vor,
dass die kontraktilen Eigenschaften des distalen Teils des Latissimus
dorsi-Muskels in der dynamischen Kardiomyoplastie am meisten degenerieren.
Dies wird auf Ischämie
und den Einsatz des Muskels in einer ineffizienten Konfiguration
zurückgeführt. Dies
ist jedoch der Teil des Muskels, der mit dem Herz in Kontakt ist und
von dem erwartet wird, dass er es komprimiert. Der proximale Teil
des Muskels, der besser durchblutet und in einer lineareren, effizienteren
und natürlicheren
Konfiguration orientiert ist, hat keinen Kontakt mit dem Herzen.
Die Stimulation des Muskels führt also
eher zu stärkerer
Kontraktion des proximalen Teils des Muskels – dem Teil, der nicht das Herz
komprimiert. Die Kontraktion dieses Teils des Muskels führt zu Translation
und Rotation des Herzens, wie Cho im Experiment beobachtet hat.
Da das Herz an seinem oberen Ende an den großen Gefäßen befestigt ist, wäre zu erwarten,
dass es sich verhält,
als wäre
es an dieser Stelle an einem Drehpunkt befestigt. Daher sollten
alle auf das Herz aufgebrachten lateralen Kräfte oder Momente zu lateraler
Translation und Rotation führen.
In dieser Hypothese mit oberem Drehpunkt gäbe es jedoch weniger Freiheit
für die vertikale
Translation. Daher würde
jede auf das Herz ausgeübte
vertikale Kraft eher eine Kompression in Längsrichtung als eine Translation
bewirken. Es ist daher nicht überraschend,
dass die Stimulation des Muskels mehr Translation, Rotation und
Anheben des ganzen Herzens bewirkt.
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Selbst
wenn der distale Teil des Latissimus dorsi-Muskels lebensfähig bleibt,
kann es eine physikalische Grenze dafür geben, wie groß sein systolisch
hämodynamischer
Nutzen sein kann. Das Gesamtvolumen der linken Herzkammer ist empfindlicher
auf Änderungen
der Dimension der kurzen Achse, d.h. des Durchmessers als der Dimension
der langen Achse, d.h. der Länge.
Das Volumen eines Zylinders beispielsweise, ist proportional zu
seiner Länge
und zum Quadrat seines Durchmessers. Es wäre daher zu erwarten, dass
die größte Volumenänderung
durch eine Änderung
des Durchmessers der Herzkammer bewirkt werden kann. Skelettmuskeln wie
der Latissimus dorsi können
sich um weniger als 15% ihrer Länge
verkürzen.
Ausgehend davon, dass der Muskel am Epikard haftet, könnte sich
der Umfang der Herzens um nur 15% verringern. Für Näherungszwecke kann die linke
Herzkammer als Zylinder betrachtet werden. Wenn sich der Umfang
eines Zylinders mit 5 cm Durchmesser um 15% verringert, ändert sich
das Volumen des Zylinders um ca. 28%. Es ist interessant festzustellen,
dass dieser Wert mit den maximalen Ejektionsfraktionen übereinstimmt,
die klinisch und experimentell erreicht wurden. Mit einer Vorrichtung,
die nicht auf 15% Dehnung oder Verkürzung beschränkt ist,
könnte
diese Einschränkung
der Ejektionsfraktion möglicherweise überwunden
werden und für
mehr hämodynamische
Verbesserung gesorgt werden, insbesondere beim Herzzeitvolumen.
Mangelhafte Zunahmen der Ejektionsfraktion und des Herzzeitvolumens
wurden als Mängel
der dynamischen Kardiomyoplastie genannt.
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Eine
weitere Einschränkung
der dynamischen Kardiomyoplastie ist die potenziell fehlende Übereinstimmung
der Orientierung der Verkürzungsrichtung
der Latissimus dorsi-Muskelfasern und denen des Epikards. Die Hauptverkürzungsrichtung entspricht
jeweils der Orientierungsrichtung der Muskelfasern. Obwohl die Muskelfaserorientierung
des Herzmuskels in der linken Herzkammer variiert, folgt die Hauptverkürzungsrichtung,
Berichten zufolge, der Orientierung der Epikardmuskelfasern, die
linksschraubenförmig
vom Scheitel zur Sohle der Kammer verlaufen. Wenn angenommen wird,
dass sich der Latissimus dorsi an die epikardiale Oberfläche des
Herzens anheftet, würde
die mangelnde Übereinstimmung
der Muskelfaserorientierungen zu einem ineffizienten Energietransfer
führen.
Jeder Muskel verkürzt
und dehnt sich in einem gewissen Maß quer zur Faserrichtung des
anderen. Um die Sache noch zu verschlimmern, berichten Strumpf et
al. (1993) von einer bedeutenden Erhöhung der Steifigkeit passiver
Skelettmuskeln quer zur Faserrichtung. Folglich kann die Muskelummantelung
das Ausmaß der
myokardialen Verlängerung
und Verkürzung
und damit die Herzfunktion einschränken.
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Ein
weiterer Widerstand kann von der durch den Muskel selbst hinzugefügten Trägheit herrühren. Es
wird geschätzt,
dass ein ausgewachsener Latissimus dorsi-Muskel ungefähr 600 g
wiegt. Dieses zusätzliche
Gewicht verleiht dem Herzen erhebliche zusätzliche Trägheit. Das kann für die Beeinträchtigung der
Herzfunktion im direkten Anschluss an das Einsetzen des Muskels
verantwortlich sein, über
die von Corin et al. (1992) und Chen et al. (1992) berichtet wird
und wie es von Vaynblat at al. (1997) vorgeschlagen wird.
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Experimentelle,
passive, nicht stimulierte Latissimus dorsi-Kardiomyoplastie-Ummantelungen schienen
am besten Remodelling und Herzinsuffizienz zu bremsen. In einem
klinischen Umfeld ist die zum Sezieren des Muskels und für seine
Befestigung um das Herz erforderliche Operation sehr langwierig und
traumatisch. Selbst wenn sich eine solche Therapie als klinisch
wirksam erweisen würde,
schränkt dieser
Faktor ihre potenzielle Akzeptanz ein.
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Dementsprechend
besteht auf dem Gebiet nach wie vor Bedarf an einer prosthetischen
Ummantelung, die sich in der Richtung senkrecht zur Hauptrichtung
der Herzkammerausdehnung nicht verkürzt und die die Wandbeanspruchung
reduziert, indem sie während
eines bedeutenden Anteils der Herzzyklus für Druckkontakt sorgt. Darüber hinaus
besteht Bedarf an einer Vorrichtung, die durch Bremsen des Remodellingprozesses
neben der Behandlung auch bei der Vorbeugung von Herzinsuffizienz
nach einem akuten Myokardinfarkt hilft.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Dementsprechend
ist es eine Hauptaufgabe und ein Hauptvorteil der vorliegenden Erfindung,
einige oder alle der zuvor erwähnten
Nachteile zu überwinden.
Die Erfindung betrifft einen Herzharnisch gemäß der Definition in Anspruch
1 und ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Harnischs gemäß der Definition
in Anspruch 14.
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In
gewissen Ausführungsformen
umfasst der Herzharnisch Biegegelenke, die im Wesentlichen U-förmig, V-förmig, rechteckwellenförmig, tropfenförmig oder
schlüssellochförmig sind.
Vorteilhafterweise ist mindestens eines der Biegegelenke aus einer
ersten Reihe mit einem anderen der Biegegelenke aus einer zweiten
Reihe verbunden.
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In
manchen bevorzugten Ausführungsformen
umfassen die Biegegelenke mindestens eine Litze aus Nitinol. Die
Litze(n) kann bzw. können
einen Draht oder ein Band umfassen.
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In
manchen Ausführungsformen
umfasst der Herzharnisch weiter eine Energiequelle, die Energie an
den Harnisch liefert und bewirkt, dass sich der Harnisch zusammenzieht.
Diese Energiequelle kann elektrische Energie an mindestens eines
der Biegegelenke liefern und dadurch bewirken, dass mindestens eines
der Biegegelenke ein Biegemoment erzeugt. Alternativ kann die Energiequelle
mechanische Energie an den Herzharnisch liefern, beispielsweise über ein
Seil. Vorteilhafterweise ist die Energiequelle über transkutane Radiofrequenzsignale programmierbar
und kann über
transkutane elektromagnetische Kopplung und/oder transkutane induktive
Feldkopplung aufgeladen werden.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung hat der Herzharnisch eine Vielzahl
von Federelementen und der Harnisch ist dazu angepasst, um mindestens eine
Herzbasis herum platziert zu werden. Die Federelemente stehen miteinander
in Wechselwirkung, so dass sich der Harnisch, als Reaktion auf den
mechanischen Herzzyklus, ohne wesentliches Ausdehnen oder Zusammenziehen
in der Längsdimension
des Harnischs im Bereich der Herzbasis, in einer im Wesentlichen
quer verlaufenden Dimension des Harnischs im Bereich der Herzbasis
ausdehnt und zusammenzieht.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der Herzharnisch dazu angepasst,
um mindestens eine Herzspitze herum platziert zu werden. Die Federelemente
stehen miteinander in Wechselwirkung, so dass sich der Harnisch,
als Reaktion auf den mechanischen Herzzyklus, ohne wesentliches
Ausdehnen oder Zusammenziehen in der Querdimension des Harnischs
im Bereich der Herzspitze, in einer im Wesentlichen längs verlaufenden
Dimension des Harnischs im Bereich der Herzspitze ausdehnt und zusammenzieht.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst mindestens einen länglichen
Streifen, der dazu bemessen ist, um die Basis einen Herzkammer herum zu
passen, so dass sich der Streifen im Wesentlichen quer zur Längsachse
des Herzens erstreckt. Der Streifen umfasst mindestens ein Federelement,
dass dazu konfiguriert ist, zu bewirken, dass der Streifen, ohne
wesentliche Kraft in einer Längsrichtung,
Kraft in einer im Wesentlichen quer verlaufenden Richtung auf die
Basis der Herzkammer ausübt.
Dieser Streifen kann mindestens eine wellenförmige Litze umfassen.
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In
manchen Ausführungsformen
umfasst das Federelement einen mittleren Abschnitt und zwei Armabschnitte.
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In
einem weiteren Aspekt kann der Harnisch der offenbarten Ausführungsformen
in einem Herzen mit einer Herzkammer, die als Reaktion auf diastolisches
Füllen
die Sphärizität ändert, kongestive
Herzinsuffizienz behandeln oder verhindern. Der Harnisch umfasst
eine Vielzahl miteinander verbundener Federelemente, die die diastolische
Ausdehnung der Herzkammer auf einen Ausdehnungsgrad begrenzen, ohne
natürlich
auftretende Änderungen
der Sphärizität der Herzkammer
durch den selben Grad der Ausdehnung infolge diastolischem Füllen des Herzens
wesentlich zu verändern.
Alternativ kann der Harnisch die diastolische Ausdehnung der Herzkammer
auf einen Ausdehnungsgrad begrenzen und gleichzeitig den Betrag
einer natürlich
auftretenden Zunahme der Sphärizität der Herzkammer
durch den selben, durch diastolisches Füllen verursachten Ausdehnungsgrad
erheblich verringern.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst der Harnisch eine Reihe
miteinander verbundener Federelemente, wobei jede Feder einen mittleren Abschnitt
und ein Paar Armabschnitte umfasst, die sich entlang jeweiliger
Pfade erstrecken, die von jeweiligen Seiten des mittleren Abschnitts
ausgehen und mit zunehmender Entfernung vom mittleren Abschnitt
entlang mindestens einem Abschnitt der Pfade zueinander hin konvergieren.
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In
einem weiteren Aspekt umfasst der Harnisch eine erste und eine zweite
Litze eines Materials, wobei jede Litze mehrere Gelenke hat. Die
Gelenke werden jeweils durch ein Paar Armabschnitte gebildet, die
sich von einer mittleren Position erstrecken und bei jedem Gelenk
in der Vielzahl von Gelenken der ersten Litze sind beide Armabschnitte
in einem Gelenk der zweiten Litze, zwischen den Armabschnitten des
Gelenks der zweiten Litze angeordnet. In manchen Ausführungsformen
umfasst mindestens eine der Litzen eine Biegung.
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Außerdem wird
ein Verfahren zum Montieren eines Herzharnischs offenbart, das Folgendes
umfasst: das Bereitstellen einer Vielzahl von Ringen, wobei die
Ringe jeweils eine Reihe periodischer Wellen aufweisen, wobei die
Ringe jeweils nicht an anderen der Ringe angebracht sind, und Verbinden
der Ringe untereinander durch Verschachtelung der Wellen, ohne dass
die Kontinuität
der Ringe unterbrochen wird.
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In
noch einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung einen Herzharnisch,
der eine Vielzahl von miteinander verbundenen Federelementen umfasst, die
aus Metall bestehen.
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In
gewissen Ausführungsformen
umfasst der Herzharnisch miteinander verbundene Litzen eines Materials.
Der Harnisch hat außerdem
mindestens ein Polster mit einem Rand, der für die Platzierung in der Nähe mindestens
einer Koronararterie orientiert ist, um die Kompression der Arterie
durch den Harnisch zu reduzieren. In weiteren Ausführungsformen umfasst
der Harnisch miteinander verbundene Litzen eines Materials, die über eine
Außenseite
einer Herzkammer des Herzens verlaufen, ohne über einen wesentlichen Teil
der Länge
mindestens einer der folgenden Koronararterien zu verlaufen: der
Ramus interventricularis anterior, der rechten Koronararterie, der
Ramus circumflexus, der Ramus interventricularis posterior und der
Ramus marginalis sinister. Und in manchen Ausführungsformen umfasst der Harnisch
ein Stützglied,
das einen Abschnitt der Litzen stützt, wobei das Glied Seitenabschnitte
hat, die auf gegenüberliegenden
Seiten der mindestens einen Koronararterie angeordnet sind.
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Außerdem wird
eine Vorrichtung zum Verabreichen eines Herzharnischs mit Seitenabschnitten und
einem Spitzenabschnitt offenbart. Die Vorrichtung umfasst einen
Katheterkörper
mit einem distalen Endabschnitt, der dazu konfiguriert ist, den
Harnisch in einem im Wesentlichen umgekehrten Zustand zu halten,
wobei eine Innenseite des Harnischs nach außen, von einer Herzkammer weg
weist und eine Außenseite
nach innen zur Herzkammer weist. Die Vorrichtung umfasst weiter
ein Aktivierungsglied, das relativ zum Katheterkörper distal beweglich ist. Der
Spitzenabschnitt des Harnischs ist lösbar mit dem Katheterkörper verbunden.
Das Aktivierungsglied treibt die Seitenabschnitte des Harnischs
relativ zum Spitzenabschnitt distal und nach außen, so dass sich der Harnisch
in Umfangrichtung ausweitet. Der Harnisch wird dadurch umgestülpt, so
dass er die Herzkammer mindestens teilweise umgibt, wobei die Innenseite
des Harnischs nach innen zur Herzkammer weist und die Außenseite
von der Herzkammer weg weist. In manchen Ausführungsformen umfasst der distale
Endabschnitt einen Saugnapf.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Verabreichen
eines Herzharnischs auf ein Herz. Das Verfahren umfasst das Bereitstellen
eines Katheters mit einem umgekehrten Harnisch, der an einem distalen
Endabschnitt des Katheters angebracht ist, das Einführen des
Katheters in einen Thorax, so dass der Spitzenabschnitt des umgekehrten
Harnischs zur Spitze einer Herzkammer proximal ist und das Umstülpen von
Seitenabschnitten des Harnischs, während der Spitzenabschnitt
des Harnischs proximal zu einer Spitze der Herzkammer positioniert
bleibt.
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Ein
Herzharnisch kann zusammen mit einer Verabreichungsvorrichtung verwendet
werden und die Verabreichungsvorrichtung kann eine lösbare Saugvorrichtung
und eine Entfaltungsvorrichtung umfassen. Die lösbare Saugvorrichtung steht
mit einer Saugkraftquelle in Verbindung und ist dazu bemessen und
konfiguriert, dichtend am Herzen des Patienten anzugreifen. Die
Entfaltungsvorrichtung ist dazu konfiguriert, lösbar an der Herzverstärkungsvorrichtung
anzugreifen und ist relativ zur lösbaren Saugvorrichtung beweglich.
Die Verabreichungsvorrichtung kann außerdem einen Körperabschnitt
zum Aufnehmen des Herzharnischs umfassen.
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Außerdem wird
ein Verfahren zum Herstellen eines Herzharnischs offenbart. Das
Verfahren umfasst das Bilden eines länglichen Glieds mit Wellen aus
einem Bogen eines Materials. In einer bevorzugten Anordnung umfasst
das Bilden des länglichen Glieds
das Bilden der Wellen in einer Ebene, die im Wesentlichen zum Bogen
des Materials parallel ist. In manchen Ausführungsformen umfasst das Bilden des
länglichen
Glieds das Schneiden des länglichen Glieds
auf einer flachen Oberfläche
und in gewissen Anordnungen umfasst das Verfahren weiter das Tempern
des Material, wobei die Wellen in einem beträchtlichen Winkel relativ zur
Ebene orientiert sind.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden für den Fachmann
aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen offensichtlich,
wenn diese zusammen mit den beiliegenden Zeichnungen und Patentansprüchen betrachtet
wird.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Ansicht des Säugetierherzens
mit am Herzen platziertem Herzharnisch.
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2A–2C zeigen
das elastische Biegegelenk, in einer entspannten Position und unter Spannung.
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3 zeigt
V-förmige
Biegegelenke.
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4 zeigt
U-förmige
Biegegelenke.
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5 zeigt
rechteckwellenförmige
Biegegelenke.
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6 zeigt
tropfenförmige
Biegegelenke.
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7 zeigt
schlüssellochförmige Biegegelenke.
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8A-8E zeigen
verschiedene Arten von Verbindungen zwischen Streifen oder Reihen von
Biegegelenken.
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9A–9C zeigen
das Prinzip der Entkopplung der Längsausdehnung von der Querausdehnung
der Biegegelenke.
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10A–10B zeigen das Ineinandergreifen von Reihen von
Biegegelenken.
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11A–11B zeigen das Ineinanderweben von Reihen von
Biegegelenke.
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12 ist
eine schematische Darstellung der Durchmesser- und Längendimensionen
der Herzwand.
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13 ist
ein Graph des Verhältnisses
von Sphärizität gegenüber Volumen
einer Latexblase: alleine, zusammen mit der Anwendung des Herzharnischs
und zusammen mit der Anwendung eines Polyesterstrickstrumpfes.
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14 ist
ein schematisches Diagramm des am Herzen platzierten Herzharnischs,
wobei die linke Herzkammer von steiferen, dickeren Gelenken umgeben
ist als die rechte Herzkammer.
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15 ist
ein schematisches Diagramm des Herzharnischs, der nur auf die linke
Herzkammer aufgebracht ist.
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16A–16B zeigen die Anwendung von zwei Schutzstreifen
neben einer Koronararterie, tief im Herzharnisch und auf der Oberfläche des
Epikards.
-
17 ist
ein schematisches Diagramm eines am Herzharnisch befestigten Drahtrahmens,
der eine Koronararterie umgibt.
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18A–18B sind schematische Darstellungen einer Wickelausführungsform
des Herzharnischs mit einem Befestigungsstreifen, der an der Vorderkante
des Herzharnischs angebracht ist.
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19 ist
eine schematische Querschnittsdraufsicht des menschlichen Thorax,
in den eine Herzharnisch-Verabreichungsvorrichtung durch einen Zwischenrippenraum
eingeführt
ist und das Herz berührt.
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20–20B sind Querschnittsansichten einer Herzharnisch-Verabreichungsvorrichtung.
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21–25 sind
schematische Darstellungen fortschreitender Schritte in der Anwendung des
Herzharnischs auf ein Herz unter Verwendung der Herzharnisch-Verabreichungsvorrichtung.
-
26A–26D sind schematische Darstellungen einer "Blütenblatt"-Ausführungsform
der Herzharnisch-Verabreichungsvorrichtung.
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27A–27B sind schematische Darstellungen von scharfen
Ankern, die sich von den Biegegelenken des Herzharnischs in den
Myokard (Herzmuskel) erstrecken.
-
28 ist
eine Seitenansicht einer Ausführungsform
der Herzharnisch-Verabreichungsvorrichtung
mit gebogenem Körper,
nah bei einem menschlichen Herz.
-
29 ist
eine Seitenansicht einer Ausführungsform
der Herzharnisch-Verabreichungsvorrichtung
mit geradem Körper,
nah bei einem menschlichen Herz.
-
30–31 zeigen
fortschreitende Schritte bei der Platzierung des Herzharnischs an
einem menschlichen Herzen unter Verwendung der Herzharnisch-Verabreichungsvorrichtung.
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32 ist
eine schematische Darstellung eines auf das menschliche Herz angewandten
Herzharnischs mit direktem Anlegen elektrischen Stroms an den Herzharnisch.
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33–34 sind
schematische Darstellungen des am menschlichen Herzen platzierten Herzharnischs
zusammen mit einer Betätigungsvorrichtung
und einem Seil zum Aufbringen von mechanischer Kraft auf den Herzharnisch.
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35a ist eine schematische Draufsicht eines Rings
von Gelenken, nachdem sie aus einem Bogen von Material geschnitten
wurden.
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35b ist eine schematische Seitenansicht eines
Rings von Gelenken, nachdem sie aus einem Bogen von Material geschnitten
wurden.
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36a ist eine schematische Draufsicht eines Rings
von Gelenken, nachdem er in eine abgeschrägte Konfiguration gedreht wurde.
-
36b ist eine schematische Seitenansicht eines
Rings von Gelenken, nachdem er in eine abgeschrägte Konfiguration gedreht wurde.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
-
Die
bevorzugte Ausführungsform
umfasst eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Behandlung etablierter
kongestiver Herzinsuffizienz sowie zur Verhinderung ihres Eintretens
nach einem akuten Myokardinfarkt. Obwohl in dieser Diskussion häufig auf
kongestive Herzinsuffizienz verwiesen wird, die durch einen akuten
Myokardinfarkt verursacht wird, kann der Herzharnisch der offenbarten
Ausführungsformen
zur Behandlung kongestiver Herzinsuffizienz verwendet werden, die
durch Insuffizienz der Vorwärtspumpfunktion
infolge beliebiger Krankheiten entsteht, beispielsweise idiopathische
dilatative Kardiomyopathie, hypertrophische Kardiomyopathie und virale
Kardiomyopathie. Der Harnisch wirkt durch Aufbringen einer elastischen
Druckverstärkung
auf die linke Herzkammer, um schädliche
und überhöhte Zugbeanspruchung
der Wand zu reduzieren und der Formänderung der linken Herzkammer
während
der Diastole zu widerstehen. Die Verwendung dieses Harnisch kann
den Remodellingprozess bremsen und potenziell umkehren, der nach
einem Myokardinfarkt in der linken und/oder rechten Herzkammer auftritt.
-
Der
Harnisch bringt während
eines erheblichen Teils des Herzzyklus Druckverstärkung um
die linke Herzkammer auf und minimiert dabei die Veränderung
der Form von Herzkammer und Herz. Statt eine Dimension aufzuzwingen, über die
hinaus sich das Herz nicht ausdehnen kann, versucht die bevorzugte
Ausführungsform
dem enddiastolischen Volumen keine feste Grenze zu setzen. Statt
dessen folgt die Vorrichtung der bevorzugten Ausführungsform der
Kontur des Epikards und setzt der Wanddehnung kontinuierlich einen
sanften Widerstand entgegen. Das vermeidet das Potenzial, gefährliche
restriktive und konstriktive Bedingungen zu schaffen, ähnlich wie
sie bei restriktiver Kardiomyopathie, konstriktiver Perikarditis
und Herztamponade auftreten.
-
Ein
großer
Vorteil des Harnischs der offenbarten Ausführungsformen ist seine Elastizität. Mit Elastizität wird die
Fähigkeit
eines Materials oder Gegenstands bezeichnet, sich zu verformen und
seine Form wiederzuerlangen, wenn eine Last darauf aufgebracht und
dann entfernt wird. Je größer die
Verformung von der es sich erholen kann, desto größer ist
die Elastizität
des Materials bzw. Gegenstands. Dank Elastizität kann der Herzharnisch sich
an die Form des Herzens anpassen und Druck darauf ausüben während es
sich füllt
und entleert. Die Elastizität des
Harnischs wird durch Verwendung von Gelenken erreicht, die U-förmig sein
können
und sich unter Last elastisch biegen. Diese Gelenke können auf
verschiedene Weisen in Mustern angeordnet oder vernetzt werden,
um an einem erwünschten
Ort für
ein erwünschtes
Maß an
Unterstützung
zu sorgen. Ein weiterer vorteilhafter Aspekt des Herzharnischs ist die
Tatsache, dass die Gelenke so angeordnet sind, dass die Verkürzung während der
Ausdehnung in Umfangsrichtung minimiert oder vermieden wird, insbesondere
in der Längsrichtung.
Dadurch kann die Vorrichtung das Herz verstärken, ohne notwendigerweise
seine Sphärizität in großem Maß zu verändern.
-
Neben
der Bereitstellung passiver elastischer Unterstützung des Herzens kann die
Vorrichtung auch eine Verbindung zum Herzen bereitstellen, die die
Anwendung nichtkardialer Energie zur Unterstützung der systolischen Ventrikulärfunktion
ermöglicht.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
umfasst ein Muster verbundener Gelenkelemente, die dazu konfiguriert
sind, mit der linken Herzkammer komprimierend in Kontakt zu sein.
In einer weiteren bevorzugten Anordnung sind die verbundenen Gelenkelemente
mit der rechten Herzkammer oder mit beiden Herzkammern in Kontakt.
Das Muster der Gelenkelemente sorgt für selektiven elastischen Widerstand gegen
die Dehnung während
der Diastole und für Verstärkung der
Kontraktion während
der Systole. Typischerweise widerstehen elastische Materialien der
Verformung mit einer Kraft, die mit zunehmender Verformung zunimmt.
Diese Kraft wird im Material gespeichert und wird während der
Entlastung des Materials freigesetzt. Da geglaubt wird, dass die
Wandbeanspruchung in der linken Herzkammer in der Umfangsrichtung
am größten ist,
sind die Gelenke vorwiegend dazu ausgerichtet, in dieser Richtung
zu wirken, es kann jedoch wünschenswert
sein, auch etwas elastische Unterstützung in der Längsrichtung oder
einer anderen Richtung zu haben.
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1 zeigt
ein Säugetierherz 2 mit
darauf aufgebrachtem Herzharnisch 4. In dieser Abbildung umgibt
der Herzharnisch beide Herzkammern von der Spitze bis zur Basis.
Es ist zu beachten, dass die Gelenke in dieser abgebildeten Ausführungsform
relativ klein sind, in anderen bevorzugten Ausführungsformen können die
Gelenke jedoch größer sein.
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Jedes
Gelenk 6 sorgt für
unidirektionale Elastizität,
indem es in einer Richtung wirkt und in der Richtung senkrecht zu
dieser Richtung keine große Elastizität bereitstellt. 2a–2c zeigen
eine bevorzugte Ausführungsform
des elastischen Gelenks. 2a zeigt,
wie das Gelenk 6 allgemein U-förmig sein kann, mit einem mittleren
Abschnitt 8, der mindestens einen inneren und einen äußeren Krümmungsradius
hat und zwei Armen 10, die sich vom mittleren Abschnitt 8 erstrecken.
Die zwei Arme 10 sind so ausgerichtet, dass sie ungefähr senkrecht zur
Hauptrichtung der Elastizität
sind. Die Bestandteile des Gelenks 6 liegen flach in einer
Ebene, die zur Oberfläche
des Epikards parallel ist. Wenn sich die Herzkammer bei kongestiver
Insuffizienz ausdehnt, werden daher die Enden der Arme 10 auseinander
gezogen, wie in 2b gezeigt. Dadurch wird ein
Biegemoment auf den mittleren Abschnitt 8 aufgebracht.
Mechanisch erzeugt dies einen Zustand, in dem im mittleren Abschnitt 8 des
Gelenks 6 die Außenseite
der Krümmung 12 unter
Druck steht und die Innenseite der Krümmung 14 unter Zug
steht. Diese Druck- und Zugregion 12 bzw. 14 sind
durch eine neutrale Achse getrennt. Die Spannungen können unterschiedlich
verteilt werden, indem die Form des mittleren Abschnitts 78 verändert wird.
Wie beispielsweise in 3–7 gezeigt
ist, können
die Gelenke 6 V-förmig
(3), U-förmig
(4), rechteckwellenförmig (5), tropfenförmig (6)
oder schlüssellochförmig (7)
sein. Die Verformung und die Aufnahme der Last in der Gelenkstruktur 6 wird hauptsächlich durch
das Biegen des mittleren Abschnitts 8 und der Arme 10 übernommen.
Es wird nur wenig Last als reiner Zug parallel zur Drahtrichtung aufgenommen.
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Ein
vorteilhaftes Merkmal besteht darin, dass die Gelenke 6 so
ausgeführt
sind, dass die Elastizitätsgrenze
oder Streckgrenze ihres Materials während des Gebrauchs nicht überschritten
wird. In anderen Worten, die Gelenke 6 arbeiten in ihrem
elastischen Bereich, so dass sie sich bei Entlastung zu ihrer ursprünglichen
spannungsfreien Konfiguration erholen können. Darüber hinaus besteht ein bedeutender
Aspekt für
die Verwendung eines Harnischs 4, der aus elastischen Gelenken 6 besteht,
darin, dass der Harnisch 4 so bemessen ist, dass er in
elastischem Druckkontakt mit dem Herzen 2 bleibt.
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Eine
weitere vorteilhafte Eigenschaft der elastischen Biegegelenke 6 besteht
darin, dass sie mit zunehmender Biegung eine zunehmende Widerstandskraft
ausüben.
Je mehr sie gedehnt werden, desto größer wird die Kraft, mit der
sie widerstehen. Insgesamt wird sich ein aus diesen Gelenken 6 aufgebauter
Harnisch 4 auf ähnliche
Weise verhalten. Ein Ziel der Eingürtung des Herzens bzw. der
linken Herzkammer gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
besteht darin, einen sanften Druck auf die Oberfläche des
Epikards des Herzens 2 auszuüben.
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Wenn
sich die linke Herzkammerwand lokal oder global ausdehnt, wirkt
ihr lokal bzw. global zunehmender Druck von den Gelenken 6 entgegen.
Erhöhter
Druck, der vom Harnisch 4 ausgeübt wird, senkt die Wandbeanspruchung
in der linken Herzkammer und kann so die weitere Infarktexpansion, globale
Dilatation und Remodelling verhindern. Der Herzharnisch 4 gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
widersteht mechanisch Größen- und
Formänderungen,
die nach einem akuten Myokardinfarkt im Herzen 2 stattfinden.
Darüber
hinaus ist der Harnisch 4 möglicherweise in der Lage, den
nach einem Infarkt stattfindenen Remodellingprozess rückgängig zu
machen. Wenn umgekehrtes Remodelling stattfindet und sich Form und
Größe der linken
Herzkammer folglich zum Normalen hin zurück verkleinern, nimmt der Widerstandsdruck
vom Harnisch 4 entsprechend ebenfalls ab.
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Eines
der wirksamsten Mittel zum Begrenzen der Infarktausdehnung und zum
Verhindern des Einsetzens des Remodellingprozesses nach einem akuten
Myokardinfarkt ist die Revaskularisation des infarzierten und gefährdeten
Herzmuskels. In den meisten Fällen
wird dies durch einen Koronararterienbypass erreicht. Die Anwendung
eines Herzharnischs gemäß der bevorzugten
Ausführung
während der
Bypasstransplantation kann für
weiteren Nutzen sorgen. Es wurde experimentell gezeigt, dass der myokardiale
Schonungseffekt des Harnischs durch Reduzieren der Zugbeanspruchung
der Wand den myokardialen Energieverbrauch und daher den myokardialen
Sauerstoffbedarf senkt. Falls ein Bypass mit der Zeit stenosiert
und dazu führt,
dass der Herzmuskel ischämisch
wird, kann der Harnisch möglicherweise
das eventuell resultierende Remodelling bremsen. Außer in Begleitung
zum Koronararterienbypass könnte
die Anwendung des Herzharnischs auch zum Zeitpunkt von Operationen
zu Reparatur oder Ersatz von Aortenklappen oder Mitralklappen erfolgen.
-
Die
Gelenke 6 können
in spiralförmigen
Elementen, die in dieser Diskussion auch als Ringe 80, Reihen
oder Streifen 20 bezeichnet werden, um die linke Herzkammer
oder das Herz angeordnet werden. Streifen 20 können eines
oder mehrere miteinander verbundene Gelenke 6 enthalten.
Gelenke 6 in einem Streifen 20 sind so orientiert,
dass sie die selbe Elastizitätsachse
haben, wie andere Gelenke 6 in einem Streifen 20.
Streifen 20 können
miteinander verbunden oder unabhängig
voneinander sein. Wie in 8a–8e gezeigt,
können
Streifen 20 aus Gelenken 6 durch Verbindungselemente 16 auf
verschiedene Weise miteinander verbunden werden. Beispielsweise
kann ein Verbindungselement 16 den Armabschnitt eines Gelenks 6 in
einem ersten Streifen 20 mit dem mittleren Abschnitt 8 eines
Gelenks 6 in einem zweiten Streifen 20 verbinden.
-
In 8b ist
eine andere Konfiguration dargestellt. Der mittlere Abschnitt eines
Gelenks 6 in einem ersten Streifen 20 ist mit
einem Verbindungselement 16 mit dem mittleren Abschnitt
eines anderen Gelenks 6 in einem zweiten Streifen 20 verbunden. Wie
in 8c gezeigt, kann das Verbindungselement abgewinkelt
sein, um einen federartigen Mechanismus zwischen den Streifen 20 bereitzustellen. 8d zeigt
eine weitere Konfiguration des Verbindungselements 16,
die für
eine festere Unterstützung zwischen
Gelenken 6 in verschiedenen Reihen 20 sorgt.
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Miteinander
verbundene Streifen 20 können durch längs orientierte
Gelenke 18 verbunden werden, die als Verbindungen zwischen
den Streifen 20 dienen. Diese längs orientierten Gelenke 18 sorgen für elastisches
Zurückfedern
in der Längsrichtung während die
Streifen 20 aus Gelenken 6 für die übliche Elastizität in der
Querrichtung sorgen. Diese Anordnung sorgt für eine isotropere elastische
Struktur als die zuvor beschriebenen Ausführungsformen.
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Ein
vorteilhaftes Merkmal der bevorzugten Ausführungsform ist die Entkopplung
der Wirkung des Harnischs in der Umfangs- oder Querrichtung von
der in der Längsrichtung.
Diese Entkopplung wird erreicht, indem sich ein Gelenk 6 in
Umfangs- oder Querrichtung dehnen oder biegen kann, ohne stark in Längsrichtung
an den benachbarten Gelenken zu ziehen. Dieses Prinzip ist in 9a–9c veranschaulicht.
Die entspannte oder endsystolische Konfiguration der Reihen bzw.
Streifen 20 von Gelenken 6 ist in 9a gezeigt.
Es gibt in Längsrichtung
eine erhebliche Überlappung
der Gelenke 6 von einem Streifen zum anderen. In 9b ist
zu sehen, dass beim Auseinanderziehen der Streifen in der Längsrichtung
(entlang der Y-Achse) wenig oder keine Verkürzung der Streifen 20 von
Gelenken 6 in der Querrichtung (d.h. entlang der X-Achse) stattfindet.
Dieser Mangel an Verkürzung
in der X-Achse liegt daran, dass das Auseinanderziehen der Streifen 20 von
Gelenken 6 in der Y-Richtung eine nur sehr geringe Kompression
der Gelenke 6 bewirkt.
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9c zeigt
eine begleitende Eigenschaft der Gelenke 6, die am ehesten
zu sehen ist, wenn der Herzharnisch 4 auf ein lebendes
Herz 2 angewandt wird: Das Dehnen der Streifen 20 von
Gelenken 6 in der Quer-(X-Achsen)Richtung erzeugt nur sehr
geringe oder keine Verkürzung
in der Längs-(Y-Achsen-)Richtung.
Im Bereich der Herzbasis, die nah bei den Ausflussklappen (Aortenklappe und
Pulmonalklappe) liegt, ist es vorteilhaft, dass sich die Reihen 20 von
Gelenken 6 in der Umfangs- oder Querrichtung (d.h. entlang
der X-Achse) ausdehnen und zusammenziehen, während in der Längsrichtung (d.h.
entlang der Y-Achse) wenig oder keine Verkürzung stattfindet. Dieses Phänomen ist
in 9c veranschaulicht. In größerer Nähe zur Herzspitze kann es vorteilhafter
sein, dass sich die Reihen oder Streifen 20 von Gelenken 6 in
der Längsrichtung
(d.h. entlang der Y-Achse) auseinander bewegen, während in der
Umfangs- oder Querrichtung
(d.h. entlang der X-Achse) nur sehr wenig oder keine Verkürzung stattfindet.
Dieses Phänomen
ist in 9b veranschaulicht.
-
Eine
zusätzliche
Möglichkeit
zum Entkoppeln der Längsausdehnung
des Harnischs von der Querausdehnung des Harnischs besteht in der
Verwendung elastisch zurückfedernder
Verbindungselemente 16, wie in 8a und 8c gezeigt.
Außerdem
stellen die Verbindungsgelenke 18, wie in 8e gezeigt,
eine zusätzliche
Möglichkeit
zum Entkoppeln des Ausdehnens und Zusammenziehens der Gelenke 6 im
Harnisch 4 in Längs-
und Querrichtung dar.
-
Alternativ
können,
wie in 10 und 11 gezeigt,
die Reihen oder Streifen 20 von Gelenken 6 ineinandergreifend
(10a und 10b)
oder ineinander verwebt (11a und 11b) angeordnet werden. Um Streifen 20 von
Gelenken 6 ineinandergreifend anzuordnen, wird der mittlere
Abschnitt 8 eines Gelenks 6 aus einer ersten Reihe
oder einem ersten Streifen 20 zwischen die Arme 10 eines
Gelenks aus einer zweiten Reihe platziert. Dieses Platzieren eines "Gelenks in einem
Gelenk" erfolgt
für eines
oder mehrere Gelenke 6 in einem ersten Streifen 20 relativ
zu den Gelenken in einem zweiten Streifen. Um Streifen 20 von
Gelenken 6 ineinander zu verweben, wie in 11a und 11b gezeigt,
werden die Streifen 20 so konfiguriert, dass ein Arm 10 eines
ersten Gelenks 6 aus einem ersten Streifen 20 unter dem
mittleren Abschnitt 8 eines zweiten Gelenks aus einem zweiten
Streifen liegt, während
der andere Arm 10 des ersten Gelenks 6 über dem
mittleren Abschnitt 8 des zweiten Gelenks aus dem zweiten
Streifen liegt.
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Eine
weitere Ausführungsform
umfasst ein Netz aus verschiedenen Gelenken (nicht abgebildet). In
diesem Netz haben die Gelenke in einem Streifen unterschiedliche
Höhen.
So kann auf ein kurzes Gelenk ein hohes Gelenk folgen, darauf ein
kurzes Gelenk und so weiter in einem Streifen. Dieses Netz aus unterschiedlichen
Gelenken bietet die Möglichkeit, die
Steifigkeit des Harnischs so maßzuschneidern, dass
sich die Steifigkeit mit dem Grad der Ausdehnung verändert. Beispielsweise
fangen die hohen Gelenke bei einem ersten Schwellenwert der Ausdehnung
an, sich zu verformen und die kürzeren
Gelenke, die steifer sind, fangen an an sich bei einem höheren Schwellenwert
der Ausdehnung zu verformen. Diese Anordnung kann vorteilhafterweise
eine Druck-Durchmesser-Kurve für
den Harnisch liefern, die zwei verschiedene Steifigkeitsspitzen
bei verschiedenen Durchmessern aufweist – wobei der Durchmesser der
Dehnung der Herzkammerwand oder dem Ausdehnungsgrad entspricht.
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Ein
wichtiger Unterschied zwischen der entkoppelten Gelenkharnischkonstruktion
der bevorzugten Ausführungsform
und einem gestrickten Stoffharnisch oder "Herzstrumpf" ist die Fähigkeit des Gelenkharnischs, Änderungen
der Sphärizität des darunter
liegenden Herzens genau zu folgen, unabhängig davon, ob das Herz gesund
oder erkrankt ist. Dies wurde experimentell durch Verwendung einer
aufgeblasenen Latexblase bewiesen, die ein Herz beim Expandieren
und Kontrahieren simuliert. Zuerst wurden relative Änderungen
der Sphärizität der Blase gemessen.
Es ist zu beachten, dass die Sphärizität definiert
ist als Durchmesser (D) geteilt durch die Länge (L):
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-
Diese
Beziehung ist in 12 veranschaulicht, die den
Durchmesser (D) des Herzens in der Querdimension und die Länge (L)
des Herzens in der Längsrichtung
zeigt. Die Ergebnisse dieses Experiments sind in 13 veranschaulicht.
Wenn die Blase alleine aufgeblasen wurde (d.h. ohne Anwesenheit
eines Harnischs) erzeugte sie eine Sphärizität-Volumen-Kurve, die als mittlere
Kurve in 13 abgebildet ist. Wenn ein "Strumpf" aus Polyestergestrick
auf die Blase angewandt wurde, fand eine große Zunahme der Sphärizität mit zunehmendem
Volumen der Blase statt, wie durch die obere Kurve in 13 veranschaulicht.
Wenn jedoch der elastische Gelenkharnisch 4 der bevorzugten
Ausführungsform auf
die Blase angewandt wurde, lag die Sphärizität-Volumen-Kurve näher bei
der der ungehinderten alleinigen Blase. Die Sphärizitätskurve des elastischen Gelenkharnischs
ist die unterste Kurve in 13. Der
elastische Gelenkharnisch der bevorzugten Ausführungsform folgt daher ziemlich
genau den Sphärizitätsänderungen über einen
Volumenbereich der darunter liegenden Struktur, in diesem Fall einer
Latexblase. Der sich nicht verkürzende
elastische Gelenkharnisch 4 hatte wenig Auswirkung auf den
Sphärizitätsindex
mit zunehmendem Blasenvolumen. Die Werte des Sphärizitätsindex lagen sogar etwas unter
denen für
die Blase allein. Die Anwesenheit des gestrickten Strumpfs hingegen
hat die Sphärizität der Blase
mit zunehmendem Volumen deutlich erhöht. Dies zeigt die potenzielle
Bedeutung der elastischen Eigenschaft ohne Verkürzung des Harnischs bezüglich seiner
Anwendung auf das menschliche Herz. Der Harnisch hat die Fähigkeit,
entweder (1) Änderungen
der Sphärizität einer
oder beider Herzkammern während
Systole und Diastole zu "folgen" (d.h. minimal zu
verändern)
oder (2) den Sphärizitätsindex
des Herzens relativ zu einem ungehinderten Herzen (d.h. ohne Harnisch)
mit fortschreitender Diastole progressiv zu verringern, egal ob
das Herz gesund ist oder an kongestiver Insuffizienz leidet.
-
Die
Gelenke 6 sind aus Nitinol, das einen höheren Elastizitätsmodul
bzw. eine höhere
Steifigkeit hat als Polymere oder Gewebe. Das ermöglicht die Verwendung
von weniger Masse und Volumen von Material, um die selbe mechanische
Verstärkungsfestigkeit
zu erreichen. Prosthetische Materialien, die direkt auf das Epikard
aufgebracht werden, insbesondere wenn sich Epikard und das Material
ein gewisses Maß relativ
zueinander bewegen können, können Fibrose
induzieren, die durch zu Narbenbildung führende Kollagenablagerungen
gekennzeichnet ist. Folglich neigt ein Implantat, bei dem eine geringere
Oberfläche
mit dem Epikard in Berührung
ist, weniger zur Erzeugung von Fibrose auf der Herzoberfläche. Sehr
starke Fibrose kann zu konstriktiver Perikarditis und schlussendlich,
mit katastrophalen Folgen, zu erhöhten Venendrücken führen.
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Nitinol
ist für
die Herstellung des Harnischs 4 besonders geeignet. Es
hat die vorteilhafte Fähigkeit, über einen
sehr großen
Dehnungsbereich von bis zu 4% elastisch zu bleiben. Dieser Bereich
ist größer als bei
anderen Metallen. Es erzeugt eine relativ gutartige Fremdkörperreaktion
und ist relativ verträglich
mit Magnetresonanztomographie, da es nicht stark ferromagnetisch
ist. Nitinol ist außerdem
korrosions- und ermüdungsbeständig. Darüber hinaus
sind Metalle wie Nitinol kriechfester als Polymere oder Materialien auf
Gewebebasis. In einer passiven Anwendung eines elastischen Harnischs
würde das
Gelenk 6 in einem austenitischen Zustand bei Körpertemperatur geformt,
wenn keine Last anliegt und das Material in einem spannungsfreien
Zustand ist. Wenn der Harnisch auf das Herz platziert wird, kann
der Kontaktdruck zwischen Harnisch und Herz durch Spannung Martensit
in der sonst austenitischen Struktur erzeugen.
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Die
Gelenkelemente können
aus Draht hergestellt werden oder sie können aus Blechen oder Rohrmaterial
oder einer Kombination derselben geschnitten werden. Um eine solche
Struktur aus Nitinoldraht herzustellen, wird der Draht gewickelt
und in der gewünschten
Konfiguration festgehalten. Er wird dann während ca. 20 Minuten bei ca.
470°C getempert,
um die Form festzulegen. Alternativ kann Nitinolrohrmaterial mit
einem Laser geschnitten werden, um die gewünschte Struktur zu erhalten.
Eine Alternative ist das photochemische Ätzen von Nitinolblechen. Bei
den beiden letzten Verfahren kann ein anschließendes Tempern vorgenommen
werden.
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Neben
der Veränderung
der Richtung der elastischen Unterstützung kann auch das Ausmaß der Unterstützung bzw.
der Steifigkeit verändert
werden. Dies kann mit Gelenken unterschiedlicher Form oder mit unterschiedlichen
Materialdimensionen erreicht werden. Aufgrund des Unterschieds in
der Nachgiebigkeit der linken und rechten Herzkammer kann es wünschenswert
sein, dass die linke Seite des Harnischs steifer ist als die rechte.
Das kann auf verschiedene Weisen erreicht werden. Eine Harnischstruktur
kann mit steiferen Gelenken an der Oberfläche der linken Herzkammer als
an der rechten hergestellt werden, wie in 14 gezeigt.
Die Gelenke, die die linke Herzkammer 22 bedecken sind dicker,
kleiner oder anderweitig steifer als die Gelenke, die die rechte
Herzkammer 24 bedecken. Außerdem sind in 14 die
einzelnen Streifen 20 von Gelenken sowie das interventrikuläre Septum 25 zwischen
der linken Herzkammer (LV) und der rechten Herzkammer (RV) gezeigt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann ein zwei Streben umfassender Draht- oder Kunststoffrahmen (nicht
abgebildet) in den Harnisch 4 integriert werden. Der Rahmen
wirkt ähnlich
wie eine Wäscheklammer,
indem er einen Klemmdruck entlang 180 Grad voneinander entfernten
Vektoren ausübt,
der den Betrag begrenzt, um den sich die Herzkammer(n) ausdehnen
können.
Der Betrag des vom Rahmen ausgeübten
Drucks kann angepasst werden, indem der Rahmen größer oder
kleiner oder dicker oder dünner
gemacht wird. Der Harnisch kann außerdem mehr als einen Rahmen
aufweisen. Die zwischen den Drahtrahmen oder zwischen Streben von
Rahmen positionierten Gelenke 6 des Harnischs können unterschiedliche
Dicken oder Größen haben, um
unterschiedliche Steifigkeiten aufzubringen und mehr oder weniger
Ausdehnung der Herzkammer zuzulassen.
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In
einer weiteren Ausführungsform,
die in 15 gezeigt ist, kann der Herzharnisch
selektiv nur auf die linke Herzkammer aufgebracht werden (oder die
rechte Herzkammer), je nachdem welche Seite die Insuffizienz aufweist.
In dieser Abbildung ist der Herzharnisch auf die linke Herzkammer
aufgebracht, da die linke Herzkammer häufiger eine Insuffizienz aufweist
als die rechte Herzkammer. Der Harnisch kann auf verschiedene Weisen
an der linken Herzkammer verankert werden, einschließlich mit Ankerstreben,
die sich in das interventrikuläre
Septum 25 erstrecken, wie in 15 gezeigt.
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Vorteilhafterweise
wird ein Großteil
oder die ganze Oberfläche
der linken Herzkammer vom Harnisch 4 bedeckt. Dadurch wird
für maximale
Verstärkung
gesorgt – sowohl
global, um die globale Formänderung
und Ausdehnung zu bremsen, als auch lokal, um Dünnerwerden und Dehnung der
Herzkammerwand in einem infarzierten Bereich zu verhindern. Es ist
zu beachten, dass dies nicht heißt, dass der eigentliche Oberflächenbereich
des Harnisch, der mit dem Epikard in Berührung ist, groß sein muss.
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16a und 16b zeigen
einen Schutzmechanismus zum Minimieren der Kompression einer oder
mehrerer Koronararterien 26. Um das Risiko einer Ischämie zu minimieren,
kann der Druck des Harnischs auf eine epikardiale Koronararterie 26 gemindert
werden, indem Schutzstreifen 28 auf beide Seiten der Koronararterie 26 platziert
werden. Dieser Mechanismus hebt den Harnisch 4 von der
Koronararterie 26 ab. Ein geeignetes Material für den Schutzstreifen
kann expandiertes Polytetrafluorethylen ePTFE sein.
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Eine
weitere Möglichkeit
zum Minimieren des Drucks auf die Koronararterie 26 ist
in 17 gezeigt. Ein Drahtrahmen 30, der parallel
zur Koronararterie 26 verläuft, kann in den Harnisch 4 integriert
werden. Die Gelenke 6 können
am Drahtrahmen 30 aufgehängt werden, wie Vorhänge an einer Vorhangstange.
Die Gelenke 6 erstrecken sich über die Oberfläche des
Herzmuskels zwischen den Koronararterien von einem Arm des Drahtrahmens 30 zum
anderen.
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Vorteilhafterweise
liegt die Nachgiebigkeit des elastischen Harnischs 4 im
Bereich der Nachgiebigkeit von nativem Herzbeutel oder Latissimus
dorsi-Muskelummantelungen. Vorzugsweise nimmt die Nachgiebigkeit
des Harnischs 4 als Funktion der Dehnung allmählich zu.
Im Arbeitsbereich des Harnisch darf die Nachgiebigkeit nicht so
weit sinken, dass der Harnisch 4 konstriktiv wird. Daher übersteigt der
vom Harnisch 4 auf das Herz 2 ausgeübte Druck vorzugsweise
nicht 10 mmHg. Falls jedoch nur die linke Herzkammer mit dem Harnisch 4 verstärkt wird, sind
höhere
Drücke
möglich,
ohne konstriktive Bedingungen zu schaffen.
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Es
sind verschiedene Ausführungen
mit entkoppelten Gelenken 6 möglich. Die Gelenke 6 können kontinuierlich
um beide Herzkammern gewickelt sein oder nur um die linke oder nur
um die rechte Herzkammer. Der Harnisch 4 kann einen Saum
für die
Größenanpassung
haben oder er kann in einer Größe passend
für alle
ausgeführt
sein. Ein Nitinolharnisch kann in der Größe vorangepasst bereitgestellt
werden, um zu den Dimensionen des Herzens eines Patienten zu passen.
Alternativ können
die Komponenten des Harnischs in einem Kit bereitgestellt werden,
den ein Chirurg im Operationssaal, basierend auf Größeninformationen,
die vor oder zur Zeit der Operation erhalten werden, individuell
zusammensetzen kann. Ein Kit kann aus modularen Komponenten bestehen,
die sich schnell zusammensetzen lassen. Die Verwendung von Gelenkstreifen 20,
die ringförmig
sind und verschiedene Durchmesser und Steifigkeiten haben, ist eine
Möglichkeit.
Der Chirurg kann Gelenke 6 zwischen benachbarten Gelenkstreifen 20 ineinander
greifen lassen, um die Streifen 20 miteinander zu verbinden,
wie in 10b gezeigt. Die genaue Größenanpassung
kann erleichtert werden, indem eine Ausführung mit Riemenschnalle oder
Haftverschluss (z.B. ein Klettverschluss wie Velcro®) verwendet
wird, wie in 18a und 18b gezeigt. 18a und 18b zeigen den
um das Herz 2 gewickelten Harnisch 4 mit einem vorderen
Klappe 32, in die ein Haftstreifen wie beispielsweise Velcro® integriert
ist, um den Harnisch 4 am Herzen 2 zu befestigen.
Eine solche Ausführung lässt sich
mit dem gestrickten Strumpf früherer
Ausführungen
nicht ohne Weiteres erreichen.
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Die
Verabreichung des Harnischs 4 kann mit herkömmlichen
Verfahren der Herzthorax-Chirurgie durch
eine mediane Sternotomie erfolgen. Alternativ kann der Harnisch 4 durch
minimal invasiven chirurgischen Zugang zur Brusthöhle verabreicht
werden, wie in 19 gezeigt. Eine Verabreichungsvorrichtung 36 kann
zwischen den Rippen des Patienten in die Brusthöhle 34 eingeführt werden,
um direkten Zugang zum Herzen 2 zu erlangen. Vorzugsweise
wird ein solches minimal invasives Verfahren am schlagenden Herzen,
ohne Verwendung eines kardiopulmonaren Bypass, durchgeführt. Zugang
zum Herzen kann mit herkömmlichen
chirurgischen Ansätzen
geschaffen werden. Der Herzbeutel kann ganz geöffnet werden oder es kann ein
kleiner Schnitt im Herzbeutel (Perikardiotomie) gemacht werden,
um dem Verabreichungssystem 36 Zugang zum Herzen 2 zu
verschaffen. Das Verabreichungssystem 36 der offenbarten
Ausführungsformen
umfasst eine integrierte Einheit aus mehreren Komponenten, wie in 20a und 20b gezeigt.
Vorzugsweise befindet sich eine lösbare Saugvorrichtung, wie
beispielsweise ein Saugnapf 38 an der distalen Spitze der
Verabreichungsvorrichtung 36. Dieser negativen Druck ausübende Saugnapf 38 wird
verwendet, um die Spitze des Herzens 2 zu halten. Negativer
Druck kann auf den Napf aufgebracht werden, indem eine Spritze oder
andere Unterdruckvorrichtung verwendet wird. Ein Unterdruckverschluss
lässt sich
durch ein Einwegeventil, einen Absperrhahn oder einen Schlauchschieber
realisieren. Der Saugnapf 38, der vorteilhafterweise aus
einem biokompatiblen Material hergestellt ist, ist vorzugsweise
steif, um allfälligen
Unterdruckverlust durch Herzmanipulation zu verhindern. Dadurch
wird für
Traktion gesorgt, mittels derer der Harnisch 4 nach vorne
auf das Herz 2 geschoben werden kann. Außerdem kann
der Saugnapf 38 benutzt werden, um das Herz 2 anzuheben,
um das Voranbewegen des Harnischs 4 zu erleichtern oder
die Visualisierung und chirurgische Manipulation der Rückseite
des Herzens 2 zu ermöglichen.
Nachdem ein fester Halt an der Spitze des Herzens 2 erreicht ist,
wird der Harnisch 4, der im Körper 46 der Verabreichungsvorrichtung 36 zusammengelegt
ist, durch Betätigungsfinger 40 distal
zum Herzen 2 voranbewegt. Der Harnisch 4 kann
vorher umgekehrt (d.h. von innen nach außen gekehrt) werden, damit
er sich beim Voranbewegen über
die Oberfläche
des Herzens 2 abrollen oder umstülpen kann. In dieser Diskussion
bedeutet der Begriff "umstülpen" richtig herum kehren,
d.h. einen Umkehrprozess rückgängig machen.
Nachdem der Harnisch 4 in seine Endposition voranbewegt
wurde wird die Saugkraft gelöst und
das Verabreichungssystem 36 wird vom Harnisch 4 und
dem Herzen 2 gelöst.
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21–25 zeigen
das Aufbringen des Herzharnischs 4 auf das Herz 2 in
verschiedenen Stufen. 21 zeigt die Verabreichungsvorrichtung, bei
der es sich in einer Ausführungsform
um einen Katheter handeln kann, der einen Körper 46 und einen
Griff 44 umfasst. Der Katheterkörper 46 wird durch
die Haut 48 des Patienten voranbewegt. Der Saugnapf 38 bewegt
sich in die Nähe
der Spitze 42 des Herzens 2. Der Harnisch befindet
sich umgekehrt (d.h. von innen nach außen gekehrt) und zusammengelegt
im Körper 46 der
Verabreichungsvorrichtung.
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22 zeigt
das Angreifen des Saugnapfs 38 an der Spitze 42 des
Herzens 2. Saugkraft kann auf die Spitze 42 des
Herzens 2 aufgebracht werden, indem der Griff 44 in
eine oder mehrere Richtungen bewegt wird oder indem eine Spritze
oder andere Saugvorrichtung (nicht abgebildet) verwendet wird.
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23 zeigt
das Voranbewegen des Harnischs 4 durch die Betätigungsfinger 40 im
Körper 46 der
Verabreichungsvorrichtung. Der Harnisch 4 kann über das
Herz 2 voranbewegt werden, indem der Griff 44 relativ
zum Körper 46 der
Verabreichungsvorrichtung zum Herzen 2 hin bewegt wird.
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24 zeigt
das weitere Voranbewegen und Abrollen oder Umstülpen des Harnischs 4,
wenn sich die Betätigungsfinger 40 relativ
zum Körper 46 der Verabreichungsvorrichtung
distal und nach außen bewegen.
Der Saugnapf 38 greift weiterhin am Herzen 2 an.
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25 zeigt
den Abschluss der Platzierung des Harnischs 4 am Herzen 2.
Nachdem der Harnisch 4 am Herzen 2 in Position
ist, kann der Griff 44 aus dem Körper 46 der Verabreichungsvorrichtung herausgezogen
werden, so dass der Betätigungsfinger 40 zurück in den
Körper 46 der
Verabreichungsvorrichtung hereingezogen wird. Der Saugnapf 38 wird
auch vom Herzen 2 und dem Harnisch 4 gelöst und die
Verabreichungsvorrichtung wird durch die Haut 48 aus dem
Patienten herausgezogen.
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26a–26d zeigen eine weitere Ausführungsform der Verabreichungsvorrichtung,
in der die Betätigungsfinger 40 der
Vorrichtung eine Schlaufen- oder "Blütenblatt"-Konfiguration bilden.
In 26a werden die Betätigungsfinger 40 in
den Körper 46 der
Verabreichungsvorrichtung zurückgezogen. 26b und 26c zeigen
ein fortschreitendes Voranbewegen der Betätigungsfinger distal vom Körper 46 der
Verabreichungsvorrichtung. Wenn sich die Finger 40 voranbewegen,
expandieren sie nach außen
in eine größere Schlaufen-
oder Blütenblattkonfiguration. 26d ist eine Endansicht des Körpers 46 der Verabreichungsvorrichtung
und der blütenblattförmigen Betätigungsfinger 40.
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Der
Harnisch 4 kann mit Nähten
oder Klammern am Herzen 4 befestigt werden, um zu verhindern,
dass er migriert. Alternativ kann sich der Harnisch 4 selbst
am Epikard verankern, um zu verhindern, dass er migriert. Diese
Selbstverankerung kann erreicht werden, indem nach innen weisende
Dornen oder Anker 50 in die Harnischstruktur 4 integriert
werden, wie in 27a und 27b gezeigt.
Die Anker 50 erstrecken sich vorzugsweise von den Gelenken 6 in
die Wand des Herzens 2.
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28 zeigt
eine alternative Ausführungsform
der Verabreichungsvorrichtung. Der Körper 46 der Verabreichungsvorrichtung
ist gekrümmt,
um die Platzierung und/oder Manipulation der Vorrichtung durch den
Chirurgen zu erleichtern. Außerdem
ist eine Spritze 52 gezeigt, um Flüssigkeiten einzuspritzen oder
eine Saugkraft am distalen Saugnapf 38 zu erzeugen, um
den Saufnapf 38 an der Spitze 42 des Herzens 2 zu
befestigen. Außerdem
ist der Harnisch 4 gezeigt, der teilweise in den Körper 46 der
Verabreichungsvorrichtung eingezogen ist.
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29 zeigt
eine alternative Ausführungsform
der Verabreichungsvorrichtung. Der Körper 46 der Verabreichungsvorrichtung
ist in dieser Ausführungsform
gerade.
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30 zeigt
das Voranbewegen des Harnischs 4 und der Betätigungsfinger 40 auf
das Herz 2.
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31 zeigt
die abgeschlossene Platzierung des Harnischs 4 auf dem
Herzen 2 durch die Verabreichungsvorrichtung. Es ist zu
beachten, dass die Betätigungsfinger 40 eine
Schlaufe bilden und in manchen Ausführungsformen sind die Betätigungsfinger 40 aus
elastischem Material hergestellt, um elastische Riemen oder Bänder zu
bilden.
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Der
Harnisch 4 hat nicht nur die Fähigkeit, als passive Einschränkung um
das Herz zu wirken, sondern kann auch aktiv angetrieben werden,
um während
der Systole für
Kontraktionsunterstützung zu
sorgen. Dies kann durch Aufbringen von elektrischer oder mechanischer
Energie auf den Harnisch 4 erreicht werden.
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Falls
im beanspruchten Zustand elektrischer Strom oder Wärme auf
den Harnisch 4 aufgebracht werden, nimmt die durch die
Biegeverformung erzeugte Widerstandkraft zu. Im Wesentlichen erzeugt der
Harnisch 4 eine Kontraktionskraft, wenn Strom an den Harnisch 4 angelegt
wird. Es ist daher möglich, einen
ansonsten passiven elastischen Harnisch aktiv anzutreiben, um für systolische
Pumpunterstützung zu
sorgen. Dieser Effekt ist additiv in der myokardialen Schonung,
die der Harnisch 4 vorteilhafterweise bietet.
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Während der
Systole und vielleicht am Ende der Diastole kann Strom an den Harnisch 4 angelegt werden,
damit er sich zusammenzieht und daher die linksventrikuläre Kontraktion
unterstützt.
Ein solcher Mechanismus ist in 32 gezeigt.
Der Harnisch 4 umgibt das Herz 2. Ein elektrisches
Kabel 60 erstreckt sich von einer internen Energieversorgung 54 zum
Harnisch 4.
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In
diesem Zusammenhang ist die interne Energieversorgung 54 eine
Vorrichtung, die elektrische Energie an den Harnisch 4 liefert.
Sie kann auch eine Batterie umfassen und in manchen Ausführungsformen
einen Radiofrequenzwandler zum Empfangen und/oder Senden von Radiofrequenzsignalen
an einen und von einem externen Radiofrequenz-(RF-)Wandler 56,
der RF-Signale von der internen Energieversorgung 54 senden
und/oder empfangen kann. So kann der externe RF-Wandler 56 eine
Batterie in der internen Energieversorgung 54 aufladen.
Außerdem
kann der externe RF-Wandler 56 dazu benutzt werden, Programminformationen
zu elektromechanischen Messungen und/oder Schrittmacherinformationen,
Herzrhythmus, Grad der Kontraktilität von Herzkammer oder Harnisch,
Herzfrequenzinformationen oder Ähnlichem
vom externen RF-Wandler 56 an die interne Energieversorgung 54 oder
umgekehrt zu schicken. Alternativ kann der externe RF-Wandler 56 elektrische
Energie durch induktive Feldkopplung zwischen dem externen RF-Wandler 56 und
der internen Energieversorgung 54 liefern.
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In
manchen Ausführungsformen
kann eine externe Energieversorgung 58 verwendet werden, bei
der es sich um eine Batterie in verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen
handelt. Die externe Energieversorgung 58 kann Strom an
den externen RF-Wandler 56 liefern, der seinerseits durch
induktive Feldkopplung elektrische Energie an die interne Energieversorgung 54 liefert.
Die Technologie für
diese induktive Feldkopplung, einschließlich elektronischer Programmierung
und Energieübertragung über induktive
RF-Kopplung ist bereits entwickelt und wird beispielsweise in Herzschrittmachern,
automatischen internen Herzdefibrillatoren, Gehirnstimulatoren und
linksventrikulären
Unterstützungsvorrichtungen
eingesetzt.
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Der
Energiebedarf der Vorrichtung der offenbarten Ausführungsformen
ist deutlich geringer als der herkömmlicher linksventrikulärer Unterstützungsvorrichtungen,
da das native Herz in der vorliegenden Anwendung weiter einen Teil
der Arbeit übernimmt. Der
angetriebene Harnisch 4 verstärkt lediglich die nativen Herzkontraktionen.
-
Statt
dass ein Nitinolharnisch 4 für aktive systolische Unterstützung sorgt,
kann ein veränderlicher
Strom an das Nitinol angelegt werden, um einfach die passive Steifigkeit
des Harnischs 4 zu verändern.
So wird die Energie nicht genutzt, um das Herz 2 während der
Systole aktiv zu komprimieren. Der Harnisch 4 ist statt
dessen ein passiver elastischer Harnisch mit verstellbarer Nachgiebigkeit.
Ein Arzt kann die Energiezufuhr zu einem Harnisch 4 verstellen,
um den Betrag des Widerstandsdrucks zu verändern, den er während Systole
und Diastole auf die linke Herzkammer ausübt. Die passive Steifigkeit
des Harnischs 4 kann so eingestellt werden, dass sie sich innerhalb
des Herzzyklus ändert
oder sie kann so eingestellt werden, dass sie auf konstantem Niveau bleibt.
Beispielsweise kann der Arzt, wenn der Herzharnisch 4 auf
das Herz 2 platziert wird, den Harnisch 4 auf
einen bestimmen Steifigkeitsgrad einstellen. Je nach Reaktion des
Patienten, kann der Arzt die Steifigkeit dann erhöhen oder
verringern, indem er die elektrischen Stimulationsparameter an den
Harnisch 4 verändert.
Einstellung und Stimulation des Harnischs können durch einen implantierbaren,
einem Schrittmacher ähnlichen
Kasten, der internen Energieversorgung 45 erfolgen, der über mindestens
einen Draht 60 elektrisch mit dem Harnisch verbunden ist.
Dies ist eine Ausführungsform
der in 32 dargestellten Konfiguration.
-
Der
Harnisch 4 kann, je nach den Bedürfnissen des Patienten, mit
einem implantierbaren Schrittmacher oder einem internen Herzdefibrillator
integriert werden.
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Mechanische
Energie kann über
gleitende Seile 70 auf den Harnisch 4 aufgebracht
werden, wie in 33 und 34 gezeigt.
Ein Seil 70 kann sich über
die Oberfläche
des Harnischs 4 zwischen zwei Punkten erstrecken. Das Seil 70 ist
eigentlich ein inneres Gleitelement, das teilweise in einem äußeren Gehäuse 68 untergebracht
ist. Die mechanische Betätigung
des Seils 70, beispielsweise durch einen Betätigungskasten 62,
bewirkt, dass die zwei Komponenten, die in 33 und 34 als
Streben 72 im Harnisch 4 dargestellt sind, sich
relativ zueinander verschieben oder anderweitig bewegen. Wenn das Ende 74 des
Gehäuses 68 an
einer Strebe 72 befestigt ist und das distale Ende des
Seils 70 an einer anderen Strebe 72 befestigt
ist, bewirkt die Betätigung des
Seils, dass sich die beiden Streben relativ zueinander näher zusammen
und/oder weiter auseinander bewegen, wodurch sich das Herz zusammenzieht und/oder
ausdehnt. Wenn dies zeitlich auf die Systole abgestimmt wird, sorgt
dieser Mechanismus für kontraktile
Unterstützung.
-
Außerdem zeigen 33 und 34 den Betätigungskasten 62,
der elektrische Energie in mechanische Energie zum Bewegen des Kabels 70 im Gehäuse 68 wandelt,
ein Stromkabel 64, das sich von der internen Energieversorgung 54 zum
Betätigungskasten 62 erstreckt
und ein elektrisches Sensorkabel 66, das Herzkontraktionen
oder elektrische Herztätigkeit
wie ein EKG-Signal
messen kann. Diese Messung ist ähnlich
wie die Messung der elektrischen Herztätigkeit von Schrittmachern,
wobei Informationen zu Frequenz und Rhythmus des Herzschlags empfangen
werden. Außerdem
zeigen 33 und 34 den
externen RF-Wandler 56 und die externe Energieversorgung 58,
wie zuvor beschrieben.
-
33 zeigt
die Streben 72 ohne Befestigung aneinander, während sie
in 34 an einem Punkt 76 in der Nähe der Spitze
des Herzens 2 aneinander befestigt sind. Diese beiden unterschiedlichen
Ausführungsformen
können
für unterschiedliche
mechanische und hämodynamische
Vorteile bei Betätigung
des Seils 70 und der darauf folgenden Kontraktion und Expansion
des Herzens 2 sorgen.
-
35a–36b zeigen ein Verfahren zum Herstellen der Streifen
oder Reihen von Gelenken 6. Ein Blech (oder mehr als ein
Blech) aus Nitinol oder einem anderen geeigneten Material wird geschnitten, um
einen einzigen, kontinuierlichen Ring 80 aus Gelenken 6 zu
bilden. Dieser Ring 80 ist anfänglich flach, nachdem er aus
dem Materialblech geschnitten wurde, wie in 35a (Draufsicht)
und 35b (Seitenansicht) gezeigt. Der Ring 60 ist
vorzugsweise parallel zur Oberfläche
(z.B. ein Tisch oder Brett), auf der der Ring 60 geformt
wird. Der Ring wird dann manipuliert, um eine bandartige Konfiguration
zu erzeugen, die zylindrisch oder abgeschrägt sein kann, wie in 36a (Draufsicht) und 36b (Seitenansicht)
gezeigt.
-
Im
Vergleich zu herkömmlichen
linksventrikulären
Unterstützungsvorrichtungen
hat der Harnisch 4 der offenbarten Ausführungsformen zahlreiche Vorteile.
Er kann auf minimal invasive Weise verabreicht werden und er kann
dauerhaft implantiert werden, ohne anschließend entfernt werden zu müssen. So
bietet er die Möglichkeit
einer inkrementellen Therapie nach Bedarf. Falls nötig, kann
er angetrieben werden, um kontraktile Unterstützung zu bieten. Wenn dies
nicht erforderlich ist, kann die Energiezufuhr abgestellt werden,
so dass er als passive elastische Verstärkung für das Herz mit Insuffizienz
dienen kann.
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Darüber hinaus
kann ein solches System mit einem Bruchteil des Energiebedarfs einer
linksventrikulären
Unterstützungsvorrichtung
für Kreislaufunterstützung sorgen.
Linksventrikuläre
Unterstützungsvorrichtungen
haben eine Leistungsaufnahme von schätzungsweise mindestens 10 Watt.
Das Herz selbst arbeitet mit nur ungefähr einem Watt Leistung. Da
ein angetriebener Harnisch mit dem vorhandenen Herzen arbeitet,
sollte er nicht annähernd
so viel Energie benötigen,
wie eine linksventrikuläre
Unterstützungsvorrichtung.
Da der Harnisch 4 nicht direkt mit Blut in Berührung kommt,
ist es außerdem
nicht notwendig, den Patienten mit Antikoagulationsmitteln wie beispielsweise
Warfarin (Coumadin) oder Heparin zu behandeln. Es besteht außerdem kein
unabhängiger
Grund dafür,
den Patienten mit Aggregationshemmern zu behandeln. Ein Harnischsystem
umfasst weniger Gerätschaften
als eine linksventrikuläre
Unterstützungsvorrichtung.
Durch dies und andere Eigenschaften wird die Lebensqualität des Patienten weniger
gemindert. Schlussendlich ist ein solches System relativ einfach
und daher weniger kostenaufwändig
als eine linksventrikuläre
Unterstützungsvorrichtung.
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Die
Energie zum Betätigen
des Seils 70 kann von einer internen oder einer externen
Quelle kommen. Bei einer internen Quelle kann es sich entweder um
einen Skelettmuskel wie einen in situ Latissimus dorsi-Muskel oder
um einen mechanischen Motor handeln. Falls Energie benötigt wird,
kann sie transkutan, wie vorangehend beschrieben, zugeführt werden,
unter Anwendung vorhandener Technologie, die beispielsweise von
Herstellern linksventrikulärer
Unterstützungsvorrichtungen
entwickelt wurde.
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Der
Umfang der Erfindung ist durch die angehängten Patentansprüche definiert.