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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Fluidverarbeitung
und insbesondere Verfahren und Vorrichtungen zum steuerbaren Injizieren
von Fluidpaketen auf eine Oberfläche.
Genauer gesagt betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren und
Vorrichtungen zum programmierbaren Injizieren von Fluidpaketen auf eine
Oberfläche
unter Anwendung dielektrophoretischer Kräfte.
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2. Beschreibung des Stands
der Technik
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Chemische
Protokolle beinhalten oft eine Anzahl von Verarbeitungsschritten,
die Dosieren, Mischen, Transportieren, Teilen und weitere Manipulationen
von Fluiden umfassen. Beispielsweise werden Fluide oft in Teströhrchen hergestellt,
unter Verwendung von Pipetten dosiert, in unterschiedliche Teströhrchen übertragen und
mit anderen Fluiden gemischt, um eine oder mehrere Reaktionen zu
fördern.
Während
derartiger Prozeduren können
Reagenzien, Zwischenprodukte und/oder Endreaktionsprodukte überwacht,
gemessen oder in einer analytischen Vorrichtung abgetastet werden.
Eine Mikrofluid-Verarbeitung umfasst im Allgemeinen eine derartige
Verarbeitung und Überwachung
unter Verwendung winziger Fluidmengen. Die Mikrofluid-Verarbeitung
findet Anwendungen in riesigen Gebieten von Forschung und Industrie
einschließlich
beispielsweise in der diagnostischen Medizin, Umwelttests, Landwirtschaft,
Erkennung chemischer und biologischer Kriegsführung, Raummedizin, Molekularbiologie,
Chemie, Biochemie, Lebensmittelwissenschaft, klinischen Studien
und pharmazeutischen Langzeitstudien.
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Derzeitige
auf Fluidverarbeitung ausgerichtete Lösungsansätze zeigen mehrere Nachteile.
Ein derzeitiger Lösungsansatz
zur Mikrofluid-Verarbeitung verwendet eine Anzahl von Mikrofluidkanälen, die
mit Mikroventilen, Pumpen, Verbindern, Mischern und Detektoren konfiguriert
sind. Obwohl Geräte,
die Implementationen dieser herkömmlichen Lösungsansätze im Mikromaßstab verwenden,
wenigstens einen gewissen Grad an Nutzen zeigen können, bleibt
ein großer
Raum für
Verbesserungen bestehen. Z.B. fehlt es derzeitigen Mikrofluidgeräten an Flexibilität, da sie
auf einer festgelegten Leitungsbahn von Mikrokanälen beruhen. Mit festgelegten
Leitungsbahnen sind die Vorrichtungen in der Anzahl und der Art
von Aufgaben beschränkt,
die sie ausführen
können.
Ferner macht die Verwendung von festen Leitungsbahnen viele Arten
von Dosierung, Transport und Manipulation schwierig. Bei herkömmlichen
Geräten
ist es schwierig, einen Probentyp von einem anderen innerhalb eines
Kanals abzugrenzen.
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Das
Dokument US-A-4 333 086 wird als der am nächsten kommende Stand der Technik
betrachtet. Er offenbar ein Verfahren für die dosierte Injektion eines
Fluidpaketes (Farbstoffes), mit den Schritten:
Unter Druck
setzen eines das Paket enthaltenden Behälters (42) unter einem Druck,
der kleiner oder gleich als ein Grenzdruck (hold off pressure) (siehe
Zusammenfassung dritte Zeile), wobei das Paket ein erstes dielektrisches
Material (Farbstoff) enthält;
Erregen einer oder mehrerer Elektroden, die mit einer Oberfläche angrenzend
an den Behälter
(49, 51) verbunden sind, Unterwerfen des Paketes einer Austriebskraft
(siehe Spalte 3 Zeilen 46 - 63) von der einen oder den mehreren
Elektroden (49, 51, 53), um das Paket aus dem Behälter auf eine
Oberfläche
(53) auszutreiben.
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Weitere
derzeitige Lösungsansätze beziehen
elektrische Eigenschaften von Materialien mit ein. Insbesondere
wurden bestimmte elektrische Eigenschaften bereits eingesetzt, um
eine eingeschränkte
Anzahl von Fluidverarbeitungsaufgaben durchzuführen. Beispielsweise wurde
die Dielektrophorese angewendet, um die Charakterisierung und Trennung
von Partikeln einschließlich
biologischer Zellen zu unterstützen.
Ein Beispiel einer derartigen Vorrichtung ist in dem U.S. Patent
5,344,535 für
Betts beschrieben. Betts weist dielektrophoretische Sammelraten
und Sammelratenspektren für
dielektrisch polarisierbare Teilchen in einer Suspension nach. Partikelkonzentrationen
an einer bestimmten Stelle stromabwärts von einer Elektrodenstruktur
werden unter Verwendung einer Lichtquelle und eines Lichtdetektors
gemessen, welcher die erhöhte
oder verringerte Absorption oder Streuung des Lichtes misst, welche
wiederum eine Zunahme oder Abnahme in der Konzentration der in dem
Fluid suspendierten Teilchen anzeigt. Obwohl es für die Ermittlung
von dielektrischen Eigenschaften von Partikeln nützlich ist, ist ein derartiges
System in seiner Anwendung eingeschränkt. Insbesondere ermöglicht ein
solches System keine allgemeine Fluidverarbeitung, welche verschiedene
Wechselwirkungen beinhaltet, welche manchmal gleichzeitig durchgeführt werden,
wie z.B. Dosieren, Mischen, Vereinen, Transportieren, Teilen und
allgemeine Manipulation mehrerer Reagenzien und Reaktionsprodukte.
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Ein
weiteres Beispiel der Verwendung bestimmter elektrischer Eigenschaften
für spezifische
Verarbeitungsarten ist im U.S. Patent Nr. 5,632,957 an Heller et
al. offenbart. Hier kann eine gesteuerte Hybridisierung unter Verwendung
einer Matrix oder einer Anordnung elektronisch adressierbarer Mikrostellen
in Verbindung mit einer Permeationsschicht, einer Anlagerungsregion
und eines Reservoirs erzielt werden. Eine aktivierte Mikrostelle
zieht geladene Bindeelemente zu einer Elektrode hin. Wenn das Bindeelement
die Anlagerungsschicht kontaktiert, welche über der Permeationsschicht
angeordnet ist, wird das funktionalisierte spezifische Bindungselement
kovalent an der Anhaftungsschicht befestigt. Obwohl sie für spezifische
Aufgaben, wie z.B. die DNA-Hybridisierung
nützlich
ist, bleibt Raum für
Verbesserungen. Insbesondere ist ein derartiges System, das Befestigungsstellen
für bestimmte
Bindeelemente nutzt, für
spezielle Anwendungen und nicht für eine allgemeine Fluidverarbeitung
einer Vielzahl von Fluiden ausgelegt. Insbesondere ist ein derartiges
System zur Verwendung mit geladenen Bindeelementen ausgelegt, die
mit den Befestigungsstellen in Wechselwirkung treten.
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Ein
weiteres Beispiel einer Verarbeitung ist in dem U.S. Patent Nr.
5,126,022 an Soane et al. offenbart. Dort können geladene Moleküle durch
ein Medium, das einen Graben füllt,
in Reaktion auf von Elektroden erzeugte elektrische Felder bewegt
werden. Obwohl es für
Aufgaben, wie z.B. Trennung geeignet ist, bleibt Raum für eine Verbesserung
dahingehend, dass derartige Vorrichtungen für die Durchführung einer
großen Vielzahl
von Fluidverarbeitungs-Wechselwirkungsaktionen an einer großen Vielfalt
unterschiedlicher Materialien nicht gut geeignet sind.
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Es
gibt weitere Beispiele einer Anwendung von Dielektrophorese zur
Durchführung
spezifischer, eingeschränkter
Fluidverarbeitungsaufgaben. Das U.S. Patent Nr. 5,795,457 für Pethig
und Burt offenbart ein Verfahren zur Förderung von Reaktionen zwischen
in einer Flüssigkeit
suspendierten Partikeln durch Anwenden von zwei oder mehr elektrischen
Feldern mit unterschiedlichen Frequenzen auf Elektrodenanordnungen.
Obwohl es möglicherweise
zur Erleichterung bestimmter Wechselwirkungen zwischen vielen Partikeln
unterschiedlicher Arten nützlich
sein kann, ist das Verfahren für
eine allgemeine Fluidverarbeitung nicht gut geeignet. Das U.S. Patent
Nr. 4,390,403 an Batchelder offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Manipulation chemischer Spezies durch dielektrophoretische Kräfte. Obwohl
es für
die Induzierung bestimmter chemischer Reaktionen nützlich ist,
ist dessen Flexibilität
beschränkt
und erlaubt keine allgemeine programmierbare Fluidverarbeitung.
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Methoden
und Vorrichtungen, die sich mit vielen, wenn nicht allen, der eben
genannten Nachteile befassen, sind in der anhängigen U.S. Patentanmeldung
09/249,955, eingereicht am 12. Februar 1999 mit dem Titel "Method And Apparatus
for Programmable Fluidic Processing" offenbart. Dort sind Techniken offenbart, die
sich auf die Manipulation eines Materialpaketes unter Verwendung
einer Reaktionsoberfläche,
einer Einlassöffnung,
einer Einrichtung zum Erzeugen einer programmierbaren Manipulationskraft,
eines Positionssensors und einer Steuerung beziehen. In einer Ausführungsform
dieser Offenbarung wird das Material auf eine Reaktionsoberfläche mit
der Einlassöffnung
eingeführt.
Das Material wird zur Ausbildung eines Paketes aufgesplittet. Die
Position des Paketes wird mit dem Positionssensor erfasst. Eine
programmierbare Manipulationskraft (welche in einer Ausführungsform
eine dielektrophoretische Kraft beinhalten kann) wird auf das Paket an
einer bestimmten Position mit der Einrichtung für die Erzeugung einer programmierbaren
Manipulationskraft aufgebracht, welche abhängig von der Position des Paketes
durch die Steuerung einstellbar ist. Das Paket kann dann programmierbar
gemäß der programmierbaren
Manipulationskraft entlang beliebig gewählter Pfade bewegt werden.
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Das
U.S. Patent Nr. 5,858,192, mit dem Titel "Method and apparatus for manipulation
using spiral electrodes",
eingereicht am 18. Oktober 1996 und erteilt am 12. Januar 1999;
das U.S. Patent 5,888,370 mit dem Titel "Method and apparatus for fractionation
using generalized dielectrophoresis and field flow fractionation", eingereicht am
23. Februar 1996 und erteilt am 30. März 1999; das U.S. Patent 5,993,630
mit dem Titel "Method
and apparatus for fractionation using generalized dielectrophoresis
and field flow fractionation",
eingereicht am 31. Januar 1996 und erteilt am 30. November 1999;
das U.S.
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Patent
5,993,632 mit dem Titel "Method
and apparatus for fractionation using generalized dielectrophoresis
and field flow fractionation ",
eingereicht am 1. Februar 1999 und erteilt am 30. November 1999;
und die U.S. Patentanmeldung Seriennummer 09/395,890 mit dem Titel "Method and Apparatus
for fractionation using generalized dielectrophoresis and field
flow fractionation",
eingereicht am 14. September 1999, liefern einen Überblick über den
Stand der Technik, bevor die vorliegende Erfindung gemacht wurde.
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Die
U.S. Patentanmeldung mit dem Titel "Method and Apparatus for dielectrophoretic
manipulation of anlyte mixtures",
eingereicht am 14. Juni 2001; die U.S. Patentanmeldung mit dem Titel "Dielectrically-engineered
microparticels",
eingereicht am 14. Juni 2001; und die U.S. Patentanmeldung mit dem
Titel "Systems and
methods for cell subpopulation analysis", eingereicht am 14. Juni 2001, sind
ebenfalls, jedoch nach der vorliegenden Priorität von Juni 2000, für den Stand
der Technik repräsentativ.
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In
der U.S. Patentanmeldung Nr. 09/249,955 offenbarte Techniken offenbaren
signifikante Vorteile gegenüber
den vorstehend diskutierten herkömmlichen
Verfahren. Beispielsweise ermöglichen
sie die Fluidverarbeitung winziger Mengen von Proben und Reagenzien.
Die offenbarte Vorrichtung muss keine herkömmlichen Hardwarekomponenten,
wie z.B. Ventile, Mischer, Pumpen, verwenden. Die offenbarte Vorrichtung
kann einfach miniaturisiert werden und ihre Prozesse können automatisiert
oder programmiert werden. Die offenbarte Vorrichtung kann für viele
unterschiedliche Typen von Mikrofluid-Verarbeitung und Protokolle
verwendet werden, und sie kann in einem parallelen Modus betrieben
werden, wodurch mehrere Fluidverarbeitungsaufgaben und Reaktionen
gleichzeitig innerhalb einer einzigen Kammer durchgeführt werden.
Da sie nicht auf schmalen Röhrchen
oder Kanälen
beruht, können
Blockierungen minimiert oder beseitigt werden. Ferner können, wenn
Verstopfungen vorliegen, diese Verstopfungen lokalisiert und mittels
Positionserfassungstechniken vermieden werden.
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Um
die in der U.S. Patentanmeldung Nr. 09/249,955 offenbarte Vorrichtung
zu nutzen, muss ein Material auf die Reaktionsoberfläche aufgebracht
werden. Wie es in der U.S. Anmeldung Nr. 09/249,955 offenbart ist,
kann dieses unter Verwendung einer Einlassöffnung erfolgen. Die Einlassöffnung kann
einfach irgendeine Öffnung
in einer Wand oder alternativ eine Spritzennadel, eine Mikropipette,
ein Röhrchen,
ein Farbstrahlinjektor oder dergleichen sein.
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Obwohl
die Verwendung einer Spritze, einer Mikropipette oder dergleichen
die Injektion von Material auf die Oberfläche ermöglicht, bleiben Nachteile.
Beispielsweise liefert eine derartige Eingabe nicht immer eine systematische
kontrollierbare Materialinjektion. Insbesondere stellt die Verwendung
existierender Vorrichtungen und Techniken (einschließlich der
in der U.S. Patentanmeldung Nr. 09/249,955 offenbarten) nicht immer sicher,
dass ein steuerbarer Einzeltropfen pro Zeitpunkt injiziert wird.
Stattdessen führt
die herkömmliche
Technologie oft zu der Injektion eines Tropfens zu einem Zeitpunkt,
von zwei Tropfen zusammen zu einem anderen Zeitpunkt, usw. Somit
sind die Steuerbarkeit und Dosierungsfähigkeiten der existierenden
Technologie nicht vollständig
adäquat.
Ohne steuerbare Paketinjektion kann die Genauigkeit und Wiederholbarkeit
bestimmter Mikrofluid-Verarbeitungsaufgaben leiden.
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Im
Lichte des Vorstehenden wäre
es vorteilhaft, eine Technologie bereitzustellen, in welcher dosierte Materialpakete
systematisch auf eine Oberfläche
in einer zuverlässigen,
wiederholbaren Weise injiziert werden können. Es wäre ferner vorteilhaft, wenn
das Injektionsverfahren automatisiert wäre, so dass die Verarbeitung mit
geringem oder keinem Bedienereingriff stattfinden könnte. Derartige
Vorteile würden
nicht nur der in der U.S. Patentanmeldung Nr. 09/249,955 betrachteten
Mikrofluid-Verarbeitung nützen,
sondern auch in allen Bereichen der Fluidverarbeitung. Insbesondere
würden
derartige Vorteile jedem Gebiet nutzen, in welchem eine steuerbare
Art einer Injektion von Materialpaketen erwünscht ist.
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Alle
vorstehend aufgezählten
Probleme und Nachteile sollen nicht erschöpfend sein, sondern sind einige
von vielen, die tendenziell die Effektivität von bereits bekannten Verarbeitungs-
und Fluidinjektionstechniken beeinträchtigen. Weitere bemerkenswerte
Probleme können
ebenfalls vorliegen; jedoch sollten die vorstehend dargestellten
ausreichen, um zu demonstrieren, dass die in der Technik vorkommenden
Vorrichtungen und Verfahren alle zusammen nicht zufriedenstellend
waren, und dass ein Bedarf für
die hierin offenbarten Techniken besteht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
einem Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur dosierten
Injektion eines Fluidpaketes. Ein das Paket enthaltender Behälter wird
unter einem Druck kleiner als oder gleich einem Grenzdruck (hold
off pressure) gesetzt. Das Paket wird einer Austriebskraft unterworfen,
um das Paket aus dem Behälter
auf eine Oberfläche
auszutreiben.
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In
weiteren Aspekten kann der Austrieb Dielektrophorese beinhalten.
Er kann auch Magnetophorese oder jede andere geeignete Kraft beinhalten.
Die Austriebskraft kann durch eine Elektrode, eine Elektrodenanordnung
oder irgendeine andere geeignete Vorrichtung erzeugt werden. Die
Austriebskraft kann aus der Reaktionsoberfläche erzeugt werden.
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In
weiteren Aspekten kann der Behälter
einen Durchflussinjektor umfassen. Der Druck kann zwischen 65% und
85% des Grenzdruckes oder bevorzugter zwischen 75% und 85% des Grenzdruckes
betragen. Die Größe des Paketes
kann elektronisch gesteuert werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst die Entfernung des Paketes
von der Oberfläche über eine Ausgangsöffnung.
Es können
zwei oder mehr Ausgangsöffnungen
vorhanden sein, und die Ausgangsöffnungen
können
mit einer herkömmlichen
Fluidvorrichtung verbunden sein.
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Noch
ein weiterer Aspekt der Erfindung umfasst das Verfahren einer dosierten
Injektion von zwei oder mehr Fluidpaketen aus zwei oder mehr unter
Druck stehenden Behältern.
Eine Wechselpumpe kann verwendet werden. Die Wechselpumpe schaltet
die Austriebskraft zwischen einem ersten Paket in einem ersten unter Druck
stehenden Behälter
und einem zweiten Paket in einem zweiten unter Druck stehenden Behälter um.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur dosierten
Injektion eines Fluidpaketes. Ein das Paket enthaltender Behälter wird
auf einen Druck kleiner als oder gleich einem Grenzdruck gebracht,
wobei das Paket ein erstes dielektrisches Material enthält. Eine
oder mehrere mit einer Oberfläche
angrenzend an dem Behälter
verbundene Elektroden werden erregt, wobei die Oberfläche ein
Fluid mit einem zweiten dielektrischen Material aufweist. Das Paket
wird einer Auftriebskraft von einer oder mehreren Elektroden unterworfen,
um das Paket aus dem Behälter
auf eine Oberfläche
auszutreiben.
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So
wie hierin verwendet bezeichnet "Paket" ein aufgesplittetes
Material und kann ein Fluidpaket, ein eingekapseltes Paket und/oder
ein festes Paket bezeichnen. Ein Fluidpaket bezeichnet ein oder
mehrere Pakete von Flüssigkeiten
oder Gasen. Ein Fluidpaket kann ein Paket oder eine Blase aus Flüssigkeit
oder Gas bezeichnen. Ein Fluidpaket kann ein Paket aus Wasser, ein
Paket eines Reagenz, ein Paket eines Lösungsmittels, ein Paket einer
Lösung,
ein Paket einer Probe, eine Partikel- oder Zellensuspension, ein
Paket eines Zwischenproduktes, ein Paket eines Endreaktionsproduktes,
oder ein Paket aus einem beliebigen Material bezeichnen. Ein Beispiel
eines Fluidpaketes ist ein Paket einer in Öl suspendierten wässrigen
Lösung.
Ein eingekapseltes Paket bezeichnet ein von einer Materialschicht
eingeschlossenes Paket. Ein eingeschlossenes Paket kann ein Bläschen oder
eine andere Mikrokapsel aus Flüssigkeit
oder Gas sein, die ein Reagenz, eine Probe, ein Partikel, eine Zelle,
ein Zwischenprodukt, ein Endreaktionsprodukt oder ein beliebiges
Material enthalten können.
Die Oberfläche
eines eingekapselten Paketes kann mit einem Reagenz, einer Probe,
einem Partikel oder einer Zelle, einem Zwischenprodukt, einem Endreaktionsprodukt
oder einem beliebigen Material beschichtet sein. Ein Beispiel eines
eingekapselten Paketes ist ein Lipidbläschen, das eine in Wasser suspendierte
wässrige
Lösung
eines Reagenz enthält.
Ein festes Paket bezeichnet ein festes Material, das ein Reagenz,
eine Probe, ein Partikel oder eine Zelle, ein Zwischenprodukt, ein
Endreaktionsprodukt oder irgendein Material enthalten oder damit
bedeckt sein kann. Ein Beispiel eines festen Paketes ist eine Latexmikrokugel mit
einem Reagenz, das an seiner Oberfläche in einer wässrigen
Lösung
gebunden ist. Verfahren zum Erzeugen von Paketen gemäß Definition
hierin sind im Fachgebiet bekannt. Pakete können stark in Größe und Form variieren,
jedoch in dem hierin vorbeschriebenen Ausführungsformen können die
Pakete einen Durchmesser von etwa 100 nm bis etwa 1 cm haben.
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So
wie hierin verwendet, ist eine "herkömmliche
Fluidvorrichtung" eine,
die Kanäle
und/oder Röhrchen für einen
Fluidstrom enthält.
Ein "Behälter" ist hierin als ein
Behälter
oder Kanal definiert, welcher Fluide enthalten kann.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
nachstehenden Zeichnungen bilden einen Teil der vorliegenden Beschreibung
und sind im Rahmen eines Beispiels und nicht als Einschränkung enthalten,
um bestimmte Aspekte der vorliegenden Erfindung deutlicher zu demonstrieren.
Die Erfindung kann durch Bezugnahme auf eine oder mehrere dieser
Zeichnungen, in welchen gleiche Bezugszeichen ähnliche Elemente angeben, in
Kombination mit der detaillierten Beschreibung hierin präsentierter
spezifischer Ausführungsformen
verstanden werden.
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1 ist
eine grafische Darstellung und eine Veranschaulichung, die Druck-
und Volumeneigenschaften für
eine Wasserpaketausbildung aus einer Mikropipette mit 5 μm Durchmesser
gemäß Ausführungsformen der
vorliegenden Offenbarung darstellt. In dieser Figur tritt der Spitzendruck
auf, wenn der Radius des Paketes der halbe Durchmesser der Röhrchenblende
ist.
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2A, 2B, 2C, 2D und 2E sind
jeweils eine schematische Darstellung, die Stufen der dielektrischen
Paketinjektion gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellen.
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3 ist
eine schematische Darstellung, die eine Allzweck-Analysevorrichtung
gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellt. Die Vorrichtung verwendet
Paketinjektionstechniken gemäß Beschreibung
hierin.
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4 ist
eine schematische Darstellung, welche eine weitere Allzweckanalysevorrichtung
gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Offenbarung darstellt. Die Vorrichtung verwendet
Paketinjektionstechniken gemäß Beschreibung
hierin.
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5 ist
ein Bild, das einen Strom von Paketen von 57 μm darstellt, die aus einer Mikropipettenspitze durch
ein dielektrophoretisches Feld gemäß Ausführungsformen der vorliegenden
Offenbarung gezogen wird.
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6 ist
eine grafische Darstellung, welche die Beziehung zwischen Druck
und Pipettendurchmesser gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Offenbarung darstellt.
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7A, 7B, 7C und 7D zeigen
eine Darstellung, die die Meniskusventilprinzipien gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Offenbarung veranschaulicht.
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8 ist
eine grafische Darstellung, welche die Beziehung zwischen dem Grenzdruckverhältnis und dem
eingespritzten Tröpfchendurchmesser
für Trennungen
von 100 μm,
200 μm und
300 μm gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Offenbarung darstellt.
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9 ist
eine grafische Darstellung, welche die Beziehung zwischen dem Grenzdruckverhältnis und dem
Anfangströpfchendurchmesser
für Trennungen
von 100 μm,
200 μm und
300 μm gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellt.
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BESCHREIBUNG
VERANSCHAULICHENDER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegend offenbarten Verfahren und Vorrichtungen bieten viele
Vorteile. Beispielsweise ermöglichen
sie eine hoch auflösende,
dosierte Injektion von Fluidpaketen, die wiederum eine Fluidverarbeitung
winziger Mengen von Proben und Reagenzien ermöglichen. Sie ermöglichen
eine automatisierte Fluidinjektion, die gemäß einer speziellen Fluidverarbeitungsanwendung
programmiert werden kann. Sie ermöglichen die Erzeugung und Injektion
von Fluidpaketen mit unterschiedlichem Volumen in einer gut steuerbaren,
konsistenten Weise. Die Fähigkeit,
derartige dosierte Paket zu erzeugen und zu Injizieren, bietet die
Möglichkeit,
eine genaue, automatisierte Mikrofluid-Verarbeitung in einer Vielfalt
unterschiedlicher Gebiete auszuführen.
Die hierin beschriebenen Vorrichtungen können leicht miniaturisiert
(oder größer gemacht)
werden, um den Bedarf eines Benutzers zu erfüllen. Deren Prozesse können automatisiert
oder programmiert, manuell oder teilautomatisiert sein. Die hierin
offenbarten Techniken können
für viele
unterschiedliche Arten von Mikrofluid-Verarbeitung und Protokolle
verwendet werden, und sie können
in Prozessen angewendet werden, die in einer parallelen Art ausgeführt werden,
wodurch mehrere Fluidverarbeitungsaufgaben und Reaktionen gleichzeitig
innerhalb einer einzigen Kammer durchgeführt werden. Bereiche, welche
von dieser Technologie profitieren, umfassen; sind jedoch nicht
darauf beschränkt:
Blut- und Urin-Probenuntersuchungen
bzw. Assays, Keimdetektion, Verschmutzungsüberwachung, Wasserüberwachung,
Düngeranalyse,
die Detektion von chemischen und biologischen Kriegführungsmitteln,
Lebensmittelkeimdetektion, Qualitätskontrolle und Mischen, massiv
parallele molekulare biologische Protokolle, Gen-Engineering, Krebsdetektion
und pharmazeutische Entwicklung und Tests.
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Da
sich die vorliegende Offenbarung teilweise mit der Ausbildung und
Injektion von Fluidpaketen befasst, ist es nützlich, die Diskussion mit
einigen theoretischen Untermauerungen der hierin offenbarten Techniken
zu beginnen.
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Paket-Volumen/Druck-Eigenschaften
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Um
die Betriebsarten eines Paketinjektors zu verstehen, der dielektrophoretische
Austriebskräfte
verwendet, ist es nützlich,
zuerst den Druck zu betrachten, der auf ein Fluid-gefülltes Röhrchen ausgeübt werden muss,
um die Erzeugung eines Fluidpaketes an dem offenen Ende eines Röhrchens
zu bewirken. Hier wird der Fall betrachtet, in welchem der Durchmesser
der Röhrchenöffnung ausreichend
klein ist, so dass die Oberflächenenergieeffekte
das Fluid veranlassen, eine glatte Vorderseite zu bilden, und dass
zu Beginn der aufgebrachte Druck niedrig genug ist, so dass das
Fluid das Röhrchen
bündig
bis zu seinem Ende füllt.
Sobald sich der Druck erhöht,
wird angenommen, dass sich die Form des austretenden Paketes einem
Segment einer Kugeloberfläche
annähert.
Der Druck innerhalb eines Paketes ist proportional zu der Grenzflächenspannung γ an seiner
Oberfläche
und umgekehrt proportional zu seinem Radius r und ist gegeben durch:
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Zu
Beginn, wenn das Paket bündig
mit dem Ende des Röhrchens
ist, ist der effektive Radius unendlich, und somit ist der Druck
gleich 0. Sobald die Fluidoberfläche
gekrümmter
wird, nimmt der Radius ab. Sobald jedoch das Paket eine Halbkugel
an der Oberfläche
des Röhrchens
bildet, führt
jede weitere Zunahme im Volumen wieder zu einer Zunahme im Paketradius.
Wenn das Paket weiter wächst,
nimmt dessen Innendruck ab, da r weiter zunimmt. Somit hängt der
minimale Radius von dem Durchmesser der Öffnung ab und dieser bestimmt
wiederum den maximalen Druck in dem Paket.
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Dieser
Effekt ist in 1 dargestellt, welcher in den
Seitenabbildungen das Aussehen des von der Spitze einer Mikropipette
austretenden Fluids und in der grafischen Darstellung den entsprechenden
Druck innerhalb des Paketes während
der Paketausbildung darstellt. Aus der 1 ist ersichtlich,
dass wenn das Fluid unter Druck gesetzt wird, um ein Paket zu erzeugen,
das kleiner als eine Halbkugel ist, die Paketausbildung nicht fortschreitet,
da ein zusätzlicher
Druck erforderlich wäre,
um dieses zu erreichen. In diesem Falle kann man sagen, dass die
Paketausbildung "angehalten" wird. Wenn jedoch
der Druck bis zu dem Spitzenwert erhöht wird, strömt kontinuierlich
Fluid in das Paket, da die Zunahme der Paketgröße über die Halbkugelbedingung
hinaus leicht auftritt, da der interne Paketdruck mit zunehmendem
Volumen fällt.
Der Spitzendruck wird als der "Grenzdruck" bezeichnet, da die
Paketausbildung nicht fortschreitet, bis dieser Druck erreicht wird.
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In
hierin beschriebenen Injektorkonstruktionen kann eine Injektorspitze
mit einem Fluidreservoir verbunden sein, das entweder durch die
Bohrung eines Röhrchens
oder durch einen größeren Fluidbehälter gebildet
wird, mit welchem das andere Ende der Bohrung verbunden ist. Ein
derartiges Fluidreservoir kann auf einen Druck Pf eingestellt
werden, der durch eine externe Druckwelle geliefert wird, die von
einer geeigneten Quelle, wie z.B. einem Gasdruck, einer Pumpe, einer
unter Druck Stehenden Membrane, einer elektroosmotischen Fluiddruckquelle
oder irgendeiner anderen im Fachgebiet bekannten Vorrichtung erhalten
wird. Der Druckwert Pf kann unter dem Grenzdruck
für den
Injektor gehalten werden, so dass die Paketausbildung gemäß Darstellung
in dem linksseitigen Bild von 1 angehalten
wird.
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Auf ein Paket
induzierte dielektrische Kräfte
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In
einer Ausführungsform
können
elektrische Kräfte
genutzt werden, um die Ausbildung von Paketen wie den vorstehend
beschriebenen zu beeinflussen. Da die elektrischen Gleichungen geometrieabhängig sind, ist
die hier präsentierte
theoretische Diskussion lediglich als veranschaulichend und nicht
einschränkend
gedacht. Insbesondere stellt sie die physikalischen Prinzipien dar,
statt spezifische anwendbare Gleichungen auf alle unterschiedlichen
geometrischen Anordnungen zu liefern. Ein Fachmann auf diesem Gebiet
wird erkennen, dass in jeder gegebenen Ausführungsform die exakte Form
der Gleichungen sich etwas von den hier präsentierten unterscheiden kann,
aber die die Paketinjektion bestimmenden physikalischen Prinzipien ähnlich, wenn
nicht dieselben sind. Somit sind mit dem Vorteil der hierin angegebenen
veranschaulichenden Beispiele, Gleichungen und Lösungen, die auf beliebig unterschiedliche
Anordnungen anwendbar sind, für
den Fachmann auf diesem Gebiet leicht ersichtlich.
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Wenn
eine kleine Kugel aus einem ersten dielektrischen Material (welche
einen Festkörper,
eine Flüssigkeit
oder Gas beinhalten kann) in ein zweites unähnliches dielektrisches Material
eingeführt
wird, an welches ein elektrisches Feld angelegt wird, wird die Energie
des kombinierten Systems der dielektrischen Materialien im Vergleich
zu der Energie vor dem Auftreten der Einführung als Folge der Differenz
in den Polarisierbarkeiten der zwei dielektrischen Materialien geändert. Diese
Energieveränderung
ist proportional zu W welche angenähert werden kann als:
wobei
E das elektrische Feld ist, ε
s die
Dielektrizitätskonstante
des zweiten dielektrischen Materials, r der Radius der kleinen Kugel
und E das angelegte elektrische Feld ist. Der Term f
CM ist
der sogenannte im Fachgebiet bekannte Clausius-Mossotti-Faktor, der die Polarisierbarkeit
der Kugel in Form der Differenzen zwischen komplexen Dielektrizitätskonstanten
des ersten Materials, ε
* f und die des zweiten
Materials ε
* s ausdrückt, und
wenn das elektrische Feld nicht durch den Raum wandert gegeben ist
durch:
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Für den vorliegenden
Diskurs werde angenommen, dass das erste dielektrische Material
das Fluid ist, das von dem Ende eines Röhrchens gemäß Darstellung auf dem linksseitigen
Bild in 1 zu injizieren ist, und dass
das zweite Material eine nicht mischbare Flüssigkeit oder ein Gas ist,
die das Ende des Röhrchens und
das austretende Fluid umgibt. Die zweite Flüssigkeit oder das Gas können als
das "suspendierende
Medium" bezeichnet
werden.
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Ein
von dem Ende des Röhrchens
ausgehendes elektrisches Magnetfeld tendiert dazu, den Druck an der
Grenzfläche
des Fluid-suspendierenden Mediums zu verändern, und diese Druckänderung
verändert
wiederum das Volumen des Paketes gemäß
1. Die Druckänderung
kann durch Bestimmung der Änderungsrate
der elektrischen Energie W mit dem Fluidradius r abgeschätzt werden.
Diese ist gegeben durch:
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Der
Term 3πε
sr
2f
CM E 2 repräsentiert
eine Kraft, die sich aus der dielektrischen Energieänderung
in Verbindung mit der Verschiebung des Suspensionsmediums durch
das initiierte Fluid ergibt. Der Term
ist ein dielektrophoretischer
Term, der auf das Fluid als die Folge der Inhomogenität in dem
elektrischen Feld wirkt. Die Auswirkung dieser zwei Kraftanteile
auf den Druck in dem Fluid kann abgeschätzt werden, indem eine entsprechende
Druckänderung
P oder Kraft pro Flächeneinheit
ermittelt wird, die sich an der Grenzfläche des Fluidsuspendierenden
Mediums ergibt:
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Wenn
angenommen wird, dass das elektrische Feld aus einer Spannung V
entsteht, die zwischen dem Fluid in dem Röhrchen und einer zweiten Spitzenelektrode
angelegt ist, die in einem Abstand d außerhalb des Röhrchens
und innerhalb des Suspensionsmediums angeordnet ist, kann dann,
um die Auswirkungen auf den Paketdruck darzustellen, die Potentialkonfiguration
als ziemlich ähnlich
der angenähert
werden, die von einer Quelle der Stärke V/2 und einer Senke der
Stärke –V/2 eines
Vektorfeldes erzeugt wird, das an dem Ursprung positioniert ist,
und Z = d in der zweidimensionalen komplexen Ebene ist. Aufgrund
der Überlagerungstheorie ist
die Potentialverteilung in der z-Ebene dann:
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Durch
Differenzieren bezüglich
z werden das Vektorfeld und der Feldgradienten erhalten als:
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Durch
Einsetzen dieser Ausdrücke
in die für
die Druckänderung
an der Grenzfläche
des Fluid-suspendierenden Mediums wird die nachstehende Gleichung
erhalten:
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Der
elektrisch induzierte Druck hängt
von dem Quadrat der Spannung V ab, was nicht nur impliziert, dass
die Richtung der angelegten Spannung unwichtig ist, sondern dass
auch Wechselstrom-(AC)-Felder verwendet werden können. In der Praxis ist die
Verwendung von AC-Feldern sehr vorteilhaft, da Felder mit ausreichend
hoher Frequenz kapazitiv von Elektroden eingekoppelt werden können, die über eine
dünne Schicht eines
dielektrischen Materials (wie z.B. Teflon oder irgendein anderes
geeignetes Isolationsmaterial) in Kammern eingekoppelt werden können, in
welchen Fluidpaket-Manipulationen auszuführen sind. Zusätzlich ermöglicht die
Verwendung von AC-Feldern die Frequenzabhängigkeiten der dielektrischen
Permittivität
des Fluids ε* f des Suspensionsmediums
und des jedes anderen Materials innerhalb des Fluids auszunutzen,
falls dies erwünscht
ist. Diese Frequenzabhängigkeiten
führen
zu einem unterschiedlichen Verhalten der Materialien bei unterschiedlich
angelegten Feldfrequenzen und können
unter geeigneten Umständen
zu nützlichen Änderungen
in der Richtung der dielektrophoretischen Kräfte führen, sobald die Frequenz verändert wird.
-
Für eine Annäherung kann
die Auswirkung des elektrischen Feldes auf die Paketausbildung an
dem Röhrchenauslass
beurteilt werden, indem die Druckeigenschaften entlang der x-Achse
an der Position z = r überprüft wird.
Durch Einsetzen dieser Bedingung in die Druckgleichung in den frühen Stadien
der Paketausbildung, wenn r im Vergleich der Strecke d zu der anderen
Elektrode klein ist, kann die nachstehende Annäherungsgleichung geschrieben
werden:
-
In
diesem Falle wird die Druckänderung
an der Grenzfläche
des Fluid-suspendierenden Mediums durch die dielektrische Energie
bestimmt, welche sich aus der Verschiebung des Suspensionsmediums
ergibt.
-
Es
sollte betont werden, dass diese Druckänderung nicht von der Nettoladung
auf dem Paket abhängt, und
dieses sogar noch weiter dieses dielektrische Verfahren von denjenigen
unterscheidet, die von der elektrostatischen Nettoladung als ein
Mittel zur Injektion von Paketen oder zur Ausbildung von Teilchen
oder Aerosolen abhängen.
Tatsächlich
verändert,
wenn AC-Felder für
die dielektrische Injektion verwendet werden, das Vorhandensein
einer Nettoladung nicht den durch das angelegte AC-Feld induzierten
Druck, da die zeitlich gemittelte Magnitude eines AC-Feldes Null
ist. Falls es gewünscht
wird, kann jedoch das dielektrische Verfahren dazu eingesetzt werden,
die Injektion geladener Pakete zu verbessern. Durch Anlegen einer
Gleichspannungs-(DC)-Spannungskomponente
an das Fluid zusätzlich
zu einer AC-Komponente tragen die induzierten Pakete eine Ladung,
welche die Injektionseigenschaften beeinflusst.
-
Die
dielektrophoretischen Kräfte
können
durch eine Anordnung individueller Treiberelektroden, die auf einer
Oberseite einer Reaktionsoberfläche
hergestellt werden, erzeugt werden. Die Treiberelektrodenelemente
können
individuell mit elektrischen AC- oder
DC-Signalen adressierbar sein. Das Anlegen eines geeigneten Signals
an die Treiberelektrode baut ein elektrisches Feld auf, das eine
dielektrophoretische Kraft erzeugt, die auf das in einer Injektionsspitze
oder Behälter
enthaltene Paket einwirkt. Ein Umschalten unterschiedlicher Signale
auf unterschiedliche Elektroden baut elektrische Feldverteilungen
innerhalb einer Fluidvorrichtung auf. Dieses kann zur Injektion
unterschiedlicher Pakete aus unterschiedlichen Injektionsspitzen
in die Vorrichtung genutzt werden. Derartige elektrische Feldverteilungen
können
dazu genutzt werden, um Pakete in ein Unterteilungsmedium zu injizieren.
-
Dielektrische Injektion
von Fluidpaketen in Flüssigkeiten
mit niedriger Dielektrizitätskonstante
-
In
dem Falle von Wasserpaketen, die in ein nicht vermischbares Suspensionsmedium
mit niedriger Dielektrizitätskonstante
injiziert werden, ist das Wasser weitaus mehr polarisierbar als
das Suspensionsmedium und fCM nimmt einen
Wert sehr nahe an +1 an. In diesem Falle wird der Druck in dem Paket
durch das Vorhandensein des elektrischen Feldes erhöht.
-
Bei
einer Paketinjektion kann V einen Wert von etwa 180 Volt haben und
bei einem Röhrchendurchmesser
von 5 μm
und einem angelegten hydrostatischen Druck von etwa 50 kPa (siehe
Druckpaketvolumendaten zur Injektion in Bromdodekan, die in 1 angegeben
sind) wird dann die Druckerhöhung
P, die sich aus der Spannungsanlegung ergibt, mit etwa 18 kPa berechnet.
Die kombinierten hydrodynamischen und dielektrischen Drücke auf
der Grenzfläche
des Fluid-suspendierenden Mediums, die daher insgesamt 50 kPa + 18
kPa = 68 kPa sind, liegen gut über
dem Grenzdruck für
die in 1 dargestellte Öffnung. Daher strömt Fluid aus
dem Röhrchen
in das Paket und ermöglicht
auch die Ausbildung eines Paketes mit großer Abmessung. Sobald das Paketvolumen
30 fL überschreitet,
fällt der
für das
Füllen
des Paketes erforderliche Druck unter 50 kPa (siehe 1)
und das Paket nimmt in der Größe selbst
dann zu, wenn das elektrische Feld an diesem Punkt weggenommen wird.
-
Wenn
jedoch das Feld beibehalten wird, zeigen die vorstehenden Druckgleichungen,
dass sich das Vorzeichen des dielektrophoretischen Druckes dann ändert, wenn
r > d/2 ist, und die
dielektrophoretische Kraft nicht nur zum Paketwachstum beiträgt, sondern
auch eine zeitliche Kraftkomponente liefert, die auf eine andere
Elektrode hin gerichtet ist.
-
Im
Allgemeinen bleiben Pakete nicht perfekt kugelförmig, wie es in den vorstehenden
Ableitungen angenommen wird, da sie sich einer Form anpassen, in
welcher der Druck an der Grenzfläche
des Fluid-suspendierenden Mediums überall an der Grenze des Fluidsuspendierenden
Mediums gleich ist. Die vorstehenden Gleichungen nehmen an, dass
das Paket kugelförmig
bleibt. Seitliche Kräfte
können
ebenfalls auf das Paket mittels Dielektrophorese aüfgebracht
werden. Sobald diese die effektiven Adhäsionskräfte übersteigen, welche das Paket
mit der Öffnung
des Röhrchens
und der Fluidsäule
darin verbinden, schert das Paket von der Öffnung ab und wird zu der Sammelelektrode
gezogen. Es dürfte
sich verstehen, dass eine oder mehrere Elektroden für den Zweck
der Injektion von Paketen in dieser Weise konfiguriert werden, und
dass eine Vielfalt von Elektrodengeometrien verwendet werden kann.
Zusätzlich
können
zuvor injizierte und auf den Elektroden sitzende Fluidpakete selbst
das Feld in einer Weise verzerren, die nutzbringend zur Modifikation
des Injektionsverhaltens genutzt werden kann.
-
Es
dürfte
sich verstehen, dass die vorstehend zum Ausdruck gebrachten zugrunde
liegenden Prinzipien auf weitere Situationen angewendet werden können, und
dass im Allgemeinen im Fachgebiet bekannte numerische Techniken,
wie z.B. das Finite-Elemente- oder
andere Verfahren verwendet werden können, um Simulationen von Paketinjektionseigenschaften
für jede
beliebige gewünschte
Geometrie auszuführen.
-
Eine
Paketinjektion ist in 2 dargestellt,
in welcher ein hydrostatischer Druck unterhalb des Grenzdruckes
in 2A vorhanden ist, und das elektrische Feld gerade
eben zur Unterstützung
des Druckes und zum Herausziehen des Fluids in das Paket unter Verdrängung des
Suspensionsmediums angelegt wurde. Das Paket wächst in den 2B und 2C,
aber die von dem Feldgradienten nahe an der Injektionsspitze ausgehende
dielektrophoretische Kraft zieht das Paket auf die Spitze zurück. Sobald
das Paket über
die Hälfte
auf die Elektrode zuwächst,
trägt die
dielektrophoretische Kraft dazu bei, die Fluidinjektion zu vergrößern und
zieht das Paket zu der Elektrode. In 2E haben
laterale Kräfte
die Kohäsion
zwischen dem Paket, der Fluidsäule in
dem Injektionsrohr und der Röhrchenöffnung überwunden,
und das Paket hat sich abgelöst,
zu der Elektrode bewegt und den hohen Feldbereichen angepasst, welche
die Spitzen und Kanten der Elektrode umgeben. Auf diese Weise und
durch Modifizieren einer oder mehrerer der nachstehend in der Tabelle
1 aufgelisteten Parameter kann man konsistent und automatisch Fluidpakete
auf eine beliebige Oberfläche
dosieren. Auf diese Weise kann eine konsistente, hoch auflösende Mikrofluid-Verarbeitung
erzielt werden.
-
Der
vorstehend für
die Potentialverteilung V(z) verwendete Ausdruck ist für eine zweidimensionale Ebene
statt für
einen dreidimensionalen Raum geeignet, wie er in manchen Fällen zutrifft,
in welchen die Elektroden planar sind, und die Pakete auf einer planaren
Oberfläche
manipuliert werden. In anderen Fällen
können
dreidimensionale Gleichungen besser geeignet sein, und in noch weiteren
Fällen
können
im Fachgebiet bekannte Computersimulationen erforderlich sein, wenn
keine analytischen Lösungen
erzielt werden können. Trotzdem
sind die der Paketausbildung zugrunde liegenden physikalischen Prinzipien
im Wesentlichen in all diesen Fällen
die gleichen wie die für
die veranschaulichenden Zwecke hierin beschriebenen, und die Magnitude
der durch die Felder induzierten Druckänderungen wird in der Magnitude
vergleichbar sein.
-
Sobald
eine Injektion eines ersten Paketes erreicht wurde, können zusätzliche
Pakete injiziert und mit dem ersten Paket vereint werden, um ein
größeres Paket
auszubilden. Derartige Anwendungen sind in der U.S. Patentanmeldung
Nr. 09/249/955 erläutert.
In einigen Fällen
kann die Paketausbildung an der Öffnung fortschreiten,
bis das sich ausbildende Paket von der Öffnung abgelöst wird,
wenn es ein zuvor injiziertes Paket berührt. Fluid kann dosiert werden
und Pakete unterschiedlicher Größe können durch
dielektrische Injektion erzeugt werden. Da die Paketinjektion unter
dem Einfluss angelegter elektrischer Felder in einer Ausführungsform
auftritt, kann eine automatisierte elektrisch gesteuerte Paketformation
leicht durch Ein- und Ausschalten der Felder oder durch geeignetes
Einstellen der Signale zum Erzielen der Injektion von Paketen erreicht
werden. Sobald sie injiziert sind, können die Pakete in situ oder
anderweitig manipuliert und an gewünschte Orte mittels Dielektrophorese,
Wanderwellen-Dielektrophorese oder irgendeinen anderen geeigneten
Kraftmechanismus anschließend
an die Injektion bewegt werden. Techniken für die Manipulation der Pakete
werden in der U.S. Patentanmeldung Nr. 09/249,955 beschrieben.
-
Die Paketinjektion
beeinflussende Parameter
-
Es
ist instruktiv einige von den Parametern zu untersuchen, welche
den Druck, die Größe und die
Ausbildung von Paketen beeinflussen, die mittels dielektrischer
Einrichtungen injiziert werden. Diese beinhalten die in der nachstehenden
Tabelle 1 aufgelisteten:
Tabelle
1. Parameter, welche den Druck, die Größe und Ausbildung von Paketen
beeinflussen, die durch dielektrische Mittel injiziert werden.
-
Mit
dem Vorteil der vorliegenden Offenbarung wird der Fachmann auf diesem
Gebiet erkennen, dass jeder einzelne oder jede Kombination der vorstehenden
Faktoren ohne übermäßige Experimente
modifiziert werden kann, um unterschiedliche Einspritzeigenschaften
zu erhalten.
-
Zusätzliche
Aufgaben
-
Der
zum Entfernen des Paketes aus dem Röhrchen erforderliche Druck
kann von dem vorstehend angegebenen Ausdrücken abweichen, wenn die Oberflächeneigenschaften
des Röhrchens
einen erheblichen Beitrag zu den energetischen Eigenschaften des
zu injizierenden Fluids bilden. Dieses kann geschehen, wenn die
Röhrchenoberfläche eine
Affinität
für das
Fluid hat oder auch die Tendenz hat, dieses abzustoßen. Beispielsweise
könnte,
wenn das Fluid Wasser wäre,
dann eine hydrophile Röhrchenoberfläche eine
Bindungsenergie beitragen, die dazu tendieren könnte, das Paket in seiner Lage
festzuhalten. Im Gegensatz dazu würde eine hydrophobe Oberfläche zu einer
Abstoßungskraft
beitragen, welche es für
das Paket einfacher macht, sich aus der Öffnung während der Injektion zu befreien.
Durch Modifizieren der Oberfläche
des Röhrchens können die
energetischen Eigenschaften der Fluidinjektion gesteuert werden,
was wiederum die Injektionseigenschaften beeinflusst.
-
Ein
Beispiel einer Modifikation der Röhrchenoberfläche ist
die Silanisierung eines Glasröhrchens,
um es hoch hydrophob zu machen. Es ist wesentlich einfacher, wässrige Pakete
aus einer silanisierten Glasrohröffnung
zu trennen als aus einer Röhrchenöffnung,
die hydrophil ist.
-
Obwohl
die vorstehende Diskussion dielektrophoretische Kraft bzw. Kräfte betrifft,
die zu der Injektion eines Fluidpaketes beitragen, dürfte es
sich verstehen, dass eine beliebige Anzahl unterschiedlicher Kräftearten
dazu genutzt werden kann, um die hierin beschriebene Fluidpaketinjektion
zu erreichen. Insbesondere können
weitere Trennungskräfte
verwendet werden. Beispielsweise kann akustische Energie und/oder Schwingungsenergie
verwendet werden, um ein Paket aus einer Öffnung wirksam loszurütteln. Wenn
das Suspensionsmedium eine niedrige Viskosität aufweist, kann eine bewegungsinduzierte
Trennung trägheitsbedingt sein.
Andererseits kann, wenn das Suspensionsmedium eine ausreichend hohe
Viskosität
aufweist, die Paketablösung
dann durch einen hydrodynamischen Zug zwischen dem Paket und dem
Suspensionsmedium erzeugt werden, sobald die Öffnung ausreichend schnell
zurückgezogen
wird. Mit dem Vorteil der vorliegenden Offenbarung kann der Fachmann
auf diesem Gebiet auswählen,
auf andere Trennungskräfte
zurückzugreifen, sofern
sie ausreichen, um ein Fluidpaket aus einer Öffnung auf eine Oberfläche zu trennen,
um einen Fall dosierter Injektion zu erzielen.
-
So
wie hierin beschrieben, kann "ein" oder "eine" Eins oder mehr bedeuten.
So wie hierin in dem Anspruch bzw. den Ansprüchen verwendet, können die
Worte "ein" oder "eine", wenn sie mit dem
Wort "aufweisend" verwendet werden,
Eins oder mehr als Eins bedeuten. So wie hierin verwendet, kann "ein weiterer" wenigstens etwas
Zweites oder Mehrzahliges bedeuten.
-
Beispiel 1
-
Programmierbarer Fluidprozessor
-
In
einer Ausführungsform
können
Pakete dosierter Größe von einer
oder mehreren Einlassöffnungen auf
der Seitenwand bzw. Seitenwänden
eines programmierbaren Fluidprozessors (PFP) wie z.B. der in der U.S.
Patentanmeldung Nr. 09/249/955 beschriebenen Vorrichtung mittels
Dielektrophorese in einer nicht mischbaren Trägerflüssigkeit, welche die Reaktionsoberfläche bedeckt,
injiziert werden.
-
Ein
Fluidstrom kann in dem PFP digital statt kontinuierlich gemacht
werden, und die Pakete können elektronisch
gesteuert werden. Die einzigen beweglichen Teile in einem derartigen
Aufbau sind die Fluidpakete und es sind keine Ventile oder mechanischen
Pumpen erforderlich. Injektoren gemäß der vorliegenden Offenbarung
können
direkt an angrenzenden Reservoirs, die Reagenzien oder irgendein
anderes geeignetes Fluid oder Gas enthalten, angeschlossen werden.
Die Pakete können
in großem
Umfang in der Abmessung variiert werden, können aber in einer Ausführungsform
Durchmesser von etwa 20 bis etwa 100 μm haben. Die Pakete können Volumina
haben, die stark variieren, jedoch in einer Ausführungsform können die
Volumina in dem Bereich von 0,1 bis 1 nL liegen. On-Chip-Reservoirs gemäß der vorliegenden
Offenbarung mit Volumina von etwa 10 μL können somit bis zu etwa 105 Reagenzpakete liefern, welches für ein Assay
pro Minute für
etwa 60 Tage ausreichen würde.
-
Eine
Konstruktion einer PFP-basierenden Allzweck-Bioanalysevorrichtung,
die als "Bioflip" bezeichnet wird,
ist in 3 dargestellt. Sie ist bei der Ausführung zwei
getrennter Assays dargestellt, welche die Probennahme von zwei Probenströmen gefolgt
von der Mischung und Sequenzierung von zwei Reagenzien erfordert, die
aus einer Auswahl von 16 entnommen werden.
-
Proben
und Reagenzien, welche durch unterschiedliche Schattierungen dargestellt
sind, sind in den Reservoirs und Injektoren in dem Bioflip vorhanden.
Eine Verschmelzung von Paketen ist dargestellt, wie auch die Fähigkeit
von Paketströmen
eine Durchquerung ohne Kollision auszuführen (siehe in der U.S. Patentanmeldung
Nr. 09/249,955 enthaltenen Offenbarung bezüglich die Paketmanipulation
beinhaltenden Details). In dem dargestellten Prozess verläuft der
Strom der Pakete über
einen Sensor, wie z.B. einen Impedanzsensor, und wird später einer
von den vier Abfallleitungen zugeführt. Die Möglichkeit aus 16 Reagenzien
auszuwählen ermöglicht die
Durchführung
unterschiedlicher Assays. Abhängig
davon, wie groß die
Reaktionsoberfläche
gemacht wird, können
große
Anzahlen von vollständig
unterschiedlichen Assays parallel durchgeführt werden. Die diskrete Natur
der Pakete bedeutet, dass die unterschiedlichen Untersuchungen sowohl
räumlich
als auch zeitlich verschachtelt werden können.
-
Gemäß Darstellung
können
die Reservoirs einteilig mit Pipetten (dargestellt als lange schmale
Verlängerungen
der Fluidreservoirs) zusammengefasst sein. Alternativ können getrennte
Fluidreservoirs verwendet werden, und diese getrennten Reservoirs
können
nach jeder im Fachgebiet bekannten Weise mit den Fluidinjektoren
gekoppelt werden, welche Mikropipetten, Röhrchen oder dergleichen sein
können.
Mit jedem dieser Reservoirs ist ein Gasdruckreservoir gekoppelt.
Wie vorstehend beschrieben, kann der Gasdruck dazu genutzt werden,
um Druck auf das Fluid innerhalb eines Reservoirs so auszuüben, dass
beispielsweise der Grenzdruck erzielt werden kann. Das Gasreservoir
kann mit dem Fluidreservoir über
irgendeine in dem Fachgebiet bekannte Einrichtung gekoppelt sein.
Wie dargestellt, wird die Kopplung durch einen Druckverteiler erreicht. Ein
derartiger Druckverteiler kann eine beliebige Anzahl von Ventilen,
Druckmesser und andere Messtechnik enthalten, welche die Überwachung
und Aufbringung eines Gasdruckes auf die Fluidreservoire und die
Fluidpaketinjektoren ermöglichen.
Zusätzlich
können
geeignete optische Überwachungseinrichtungen,
wie z.B. CCD-Kameras oder dergleichen verwendet werden, um den Betrieb
der Injektoren, Reservoire oder des gesamten Systems visuell zu überwachen.
-
Beispiel 2
-
Fluidverarbeitungssystem
-
4 stellt
eine Blockdarstellung eines Fluidverarbeitungssystems dar, das Injektionstechnologie
gemäß den hierin
offenbarten Ausführungsformen
verwendet. Auf der rechten Seite von 4 ist eine
als "Bioflip" bezeichnet Fluidverarbeitungsvorrichtung
dargestellt. Diese kann in der Größe erheblich variieren, aber in
einer Ausführungsform
ist ihre Größe etwa
7,62 × 5,08 × 1,27 cm
(3'' × 2'' × 0,5''). Sie kann in der Form einer Kassette
vorliegen, die mit keiner umfangreicheren Benutzerschnittstelle
als einem Alarm und einer kleinen LCD ausgestattet ist. Sie kann
eigenständig
sein und autonom arbeiten. Sie kann durch eine in der Handeinheit (Windows
CE oder Gameboy-Art) gesteuert werden, die auf ihrer linken Seite
dargestellt ist.
-
Die
Paketinjektion von Material aus den Proben und Reagenzienreservoirs
kann durch Dielektrophorese ohne bewegliche Teile gesteuert werden,
die Paketgröße kann
durch Variieren von Parametern gesteuert werden, die vorstehend
diskutiert und in der Tabelle 1 aufgeführt sind, wie z.B. Öffnungsgröße und/oder
Druck, die Pakete können
auf einer zweidimensionalen Anordnung mittels Dielektrophorese oder
eine andere geeignete Manipulationskraft irgendwohin bewegt werden,
die Pakete können
vereint werden, und chemische Reaktionen können zustande gebracht werden,
wenn Proben- und Reagenzpakete auf einem Array vereint werden. Derartige
Reaktionen wurden auf zwei 2 × 8
und 8 × 8
oben offenen Arrays von fotolithografisch strukturierten Goldelektroden
auf Glas angesteuert durch diskrete Elektronik beobachtet.
-
Ein
Bild, das eine Paketinjektion aus einer Glasmikropipette von etwa
5 μm Öffnungsdurchmesser durch
Dielektrophorese darstellt, ist in 5 dargestellt.
Mit Pipettengröße, Abstand
der Pipettenspitze zur Elektrode, Druck und innerhalb geeigneter
Bereiche eingestellter AC-Spannung kann die Paketgröße und Injektionsrate
elektronisch gesteuert werden. Das Bild stellt beispielsweise einen
Strom von Paketen von 57 μm (ca.
100 pL) dar, die aus einer Mikropipettenspitze durch ein dielektrophoretisches
Feld gezogen werden. Eine geeignete Betätigung des Feldes ermöglicht eine
Injektion von Einzel- oder Mehrfachpaketen.
-
Die
Pakete können
quer über
das Array bewegt werden, oder sie können links auf einer nahe gelegenen
Elektrode so bleiben, dass sie sich mit zusätzlichen Paketen vereinen,
welche auf die Oberfläche
dosiert werden, um größere Volumina
mit ganzzahligen Volumenbeziehungen zu erzeugen. Injektionsraten
von 10 Paketen pro Sekunde sind erzielbar. In der dargestellten
Ausführungsform
wurden Spannungen von etwa 100 bis 200 Volt Spitze-Spitze zur Injektion
und etwa 30 Volt Spitze-Spitze zur Bewegung verwendet. In weiteren
Ausführungsformen
können
diese Werte jedoch weit variieren.
-
Beispiel 3
-
Druckbeziehungen
-
Die
statische Druckdifferenz, die zum Festhalten eines Paketes erforderlich
ist, wird im Allgemeinen ausgedrückt
durch:
wobei P
in und
P
ext die hydrostatischen Innen- und Außendrücke sind, γ die Oberflächenspannung
und r der Radius des Paketes ist. Somit ist der für die Aufrechterhaltung
eines Paketes erforderliche Differenzdruck umgekehrt proportional
zu dem Radius des Paketes.
-
Da
Wasser an hydrophilem Glas anhaftet, neigen injizierte Pakete dazu,
an der Spitze der Injektorspitzen anzuhaften, sofern die Außenoberfläche nicht
hydrophob gemacht ist. Dieses kann geschehen, indem die Pipetten
in ein Antibenetzungsmittel, wie z.B., jedoch nicht darauf beschränkt, Sigmacote®,
eine Siliconlösung in
Heptan oder ein Fluorpolymer, wie z.B. PFC 1601A von Cytonics, Inc.
eingetaucht wird.
-
Der
Druck innerhalb eines Paketes ist umgekehrt proportional zu dessen
Radius. Daher ist, wenn der Meniskus an der Injektorspitze eben
ist, der Radius unendlich und der Druck Null. Sobald Fluid strömt, um ein entstehendes
Paket auszubilden, nimmt der Meniskusradius ab, bis das Paket einen
Radius in Bezug auf den Injektoröffnungsdurchmesser,
die Benetzungsenergie der Injektorspitze und die Grenzflächenenergie
zwischen dem Paket und dem unvermischbaren Suspensionsfluid annimmt.
In diesem nimmt der Druck zunehmend größer werdendem Paketsvolumen
zu, was einen Fluidstrom begrenzt und eine Paketausbildung behindert. Über einem
kritischen Volumen nimmt jedoch der Paketradius mit zunehmendem
Volumen zu und der Druck in dem Paket nimmt ab, was einen Fluidstrom
oder eine Paketausbildung begünstigt.
Somit "verhindert" ein Injektor bis
zu einem gewissen kritischen hydrostatischen Druck eine Paketausbildung.
-
Solange
der angelegte hydrostatische Druck kleiner oder gleich als der Grenzdruck
ist, bleibt die wässrige/Kohlenwasserstoff-Grenze
stabil und es wird kein Fluid auf die Reaktionsfläche injiziert.
Jedoch kann eine angelegte dielektrophoretische Kraft (oder ein
anderer Typ von Kraft), welcher auf das entstehende Paket wirkt,
effektiv die hydrostatische Kraft unterstützen, was die Potentialbarriere
für die
Paketinjektion absenkt. Auf diese Weise können Fluide aus der Pipette
auf die Reaktionsoberfläche
unter Verwendung einer Kombination hydrostatischer und dielektrophoretischer
Kräfte
ausschließlich
herausgezogen werden.
-
Beispiel 4
-
Überlegungen zur Injektion
-
Die
Erfinder haben dielektrophoretische Kräfte zum Injizieren wässriger
Pakete auf 2 × 8
und 8 × 8 PFPs
eingesetzt. Die zwei oberen Kurven von 6 stellen
dar, wie der für
die spontane Injektion eines wässrigen
Paketes aus einer Pipette erforderliche statische Druck mit dem
Pipettenöffnungsdurchmesser
und dem Medium, in welche das Paket injiziert wird, variiert. Die
untere Kurve stellt dar, wie eine an den Bereich um die Pipettenöffnung herum
angelegte dielektrophoretische Kraft den statischen Druck reduziert, bei
welchem ein Paket injiziert wird. Die Differenz zwischen dem dielektrophoretischen
Injektionsdruck und dem statischen Injektionsdruck ist der "Grenzdruck", welcher durch die
Injektionsöffnung
vorgegeben ist. Durch Anwenden eines Subinjektions-Vordruckes, kann
eine echte Pumpe "ohne
bewegliche Teile" nur
unter Verwendung dielektrophoretischer Kräfte Reagenzpakete auf eine
Reaktionsoberfläche
injizieren.
-
6 stellt
dar, dass etwa 0,552 bar (8 psi) ausreichend niedrig sind, um eine
spontane Injektion eines wässrigen
Paketes in einen Kohlenwasserstoff aus einer Öffnung von etwa 2,5 μm Durchmesser
zu verhindern. Größere Öffnungen
verhindern eine Injektion bei niedrigeren Drücken. Die Kontrolle des Durchmessers injizierter
Pakete kann im Detail als eine Funktion der Pipettenöffnung,
des dielektrophoretischen Potentials, des Pipetten/Elektroden-Abstandes
und des Grenzdruckes verfolgt werden.
-
Pakete
wurden von Öffnungen
von etwa 2,5 bis etwa 12 μm
Durchmesser injiziert, bei DEP-Potentialen von etwa 100 bis etwa
250 Voltp-p, Pipetten/Elektroden-Abständen von
etwa 30 bis 300 μm
und hydrostatischen Drücke
von etwa 0,09 bis 0,38 bar (1,3 bis etwa 5,5 psi) injiziert.
-
Wässrige Pakete
wurden auf die Oberfläche
eines PFP mittels Glasmikropipetten injiziert, an welchen Wasser
leicht anhaftet. Eine Eintauchbeschichtung der Pipetten in ein Antibenetzungsmittel
wie z.B. Sigmacote®, eines Silikonlösung in
Heptan, oder PFC1601A von Cytonics, Inc., ein Fluorpolymer reduziert
die Wasseranhaftung und kann die Injektion von Paketen auf eine
PFP-Oberfläche
erleichtern.
-
Beispiel 5
Differenzmeniskusventil
-
In
einer Ausführungsform
kann ein Differenzmeniskusventil als eine Einrichtung zur Dosierung
von Fluidpaketen in einem programmierbaren Fluidprozessor ("PFP") und zur Sammlung
dieser nach der Verarbeitung verwendet werden. Die Erfinder haben
erkannt, dass es scheinbar zwei unterschiedliche Beiträge zu dem
Verhalten von eingeschlossenen Luftbläschen gibt, nämlich die
relativen Adhäsionsenergien
von Luft und Wasser zu der Kammeroberfläche und den Krümmungsradius
des Bläschens.
Der letztere steht in umgekehrter Beziehung zu dem Bläschendruck.
Das Differenzmeniskusventil der vorliegenden Offenbarung ist dafür ausgelegt,
diese zwei Eigenschaften auszunutzen, um ein Ventil zu konstruieren,
das für
die Injektion von Fluidpaketen in ein hydrophobes Fluid, wie z.B.
in PFP-Vorrichtungen, welche programmierbare dielektrophoretische
Arrays und programmierbare elektrophoretische Arrays enthalten,
geeignet ist.
-
Ein
Differenzmeniskusventil ist in 7 dargestellt.
Die dargestellte Vorrichtung besitzt keine beweglichen Teile und
keine Verengungen. Das Arbeitsprinzip ist ebenfalls in 7A dargestellt.
Hier wird die PFP-Kammer auf der rechten Seite, die Quelle (ein
Reservoir oder ein anderer geeigneter Behälter) der zu injizierenden
Flüssigkeit
auf der linken Seite angenommen. Das Mikrofluidröhrchen erweitert sich zu dem
Ende hin, das sich in der PFP-Kammer befindet, und dessen Innenseite
ist mit einem hydrophilen Material beschichtet. Jedes im Fachgebiet
bekannte hydrophile Material kann verwendet werden.
-
Wenn
die Kammer und das Röhrchen
wie in 2B gefüllt sind, tendiert die Ausbreitungsenergie
des hydrophilen Fluids entlang der hydrophilen Oberfläche dazu,
das hydrophile Fluid an das Ende des erweiterten Bereichs zu ziehen.
Wenn nun ein Druck auf das hydrophile Fluidende auf der linken Seite
gemäß Darstellung in 2C ausgeübt wird,
beginnt sich ein Paket auszuformen. Der Krümmungsradius bei der Paketformung, r1,
wird durch den Radius der ausgestellten Öffnung gesteuert. Da dieser
Radius groß ist,
ist der Druck in dem Paket relativ klein. Wenn andererseits Druck
ausgeübt
wird, um die hydrophile Flüssigkeit
in das Röhrchen
zu drücken,
verhindert die hydrophile Oberfläche
eine Adhäsion
des hydrophoben Fluids an der Röhrchenoberfläche. Die
Vorderkante des hydrophoben Fluids wird daher gezwungen, einen wesentlich
kleineren Radius, r2, anzunehmen, sobald sie versucht, in den engeren
Abschnitt des Röhrchens
einzutreten. Da r2 kleiner als r1 ist, ist der erforderliche Druck,
um das hydrophobe Fluid in das Röhrchen
zu drücken
größer als
der, der benötigt
wird, um ein hydrophiles Fluid in die entgegengesetzte Richtung
zum Ausbilden von Paketen in der Kammer zu drücken.
-
Beispiel 6
-
Differenzmeniskusinjektoren
-
In
einer Ausführungsform
kann ein Paketinjektor verwendet werden, welcher das vorstehend
beschriebene Differenzmeniskusventil beinhaltet. Insbesondere kann
die Spitze von PEEK-Röhrchenverbindern
die Differenzmeniskusventilkonstruktion beinhalten. Die Spitze von
PEEK-Röhrchenverbindern
kann präzisionsbearbeitet
werden, so dass sie mit der erforderlichen Injektorform gemäß Eremittlung
durch Berechnungen unter Verwendung im Fachgebiet bekannter Software
wie z.B. der "Surface
Evolver Software" bestimmt
wird. Eine Präzisionsbearbeitung
bietet die Flexibilität
einen breiten Bereich von Formen mit einer schnellen Gesamtentwicklungszeit
zu erzeugen. Injektoren (und Kollektoren) können gemäß in dem Fachgebiet bekannter Techniken
mikrobearbeitet werden, um die Dichte zu erhöhen und um die minimale injizierte
Paketgröße zu reduzieren.
-
Eine
externe Druckquelle für
die Betätigung
der Ventile kann durch eine Spritzenpumpe, ein unter Druck stehendes
Reservoir oder dergleichen bereitgestellt werden. Zusätzlich kann
wie vorstehend diskutiert, eine dielektrophoretische Kraft oder
eine andere geeignete Manipulationskraft in Verbindung mit dem Meniskusventilinjektor
verwendet werden, um sowohl Pakete zu injizieren als auch zu sammeln.
Das Quellenreservoir kann mit einer hydrophoben Schicht beschichtet
sein, die einen kleinen positiven Druck auf den wässrigen Inhalt
des Reagenz ausübt,
welches die hydrophile Beschichtung der Kapillare zu der PFP-Kammer
oder Oberfläche
gezogen wird. An der PFP-Grenzfläche
kann das Paket aus der Kapillare in das dielektrische Fluid gezogen
werden, indem ein Potential an eine oder mehrere Elektroden in der
Nähe der
Injektorspitze angelegt wird. Sobald es sich innerhalb der PFP-Kammer
befindet, kann das Paket nach Wunsch manipuliert und dann in der
Nähe der
Auslasskapillare positioniert werden.
-
Beispiel 7
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Differenzmeniskuskollektoren
-
In
einer Ausführungsform
können
Paketkollektoren das vorstehend diskutierte Meniskusventil verwenden.
An einer Auslasskapillare kann ein weiteres Differenzmeniskusventil
eines oder mehrere Paket absorbieren, wenn die Feldverteilung zwischen
der bzw. den Elektroden nahe an dem Auslass geeignet gewählt und ausgeschaltet wird,
wenn der Ventilzieheffekt aktiviert wird. Eines oder mehrere Abfallreservoire
können
auch eine interne hydrophile Beschichtung aufweisen, um jeden Druckgradienten
zu reduzieren, welcher das Reagenz innerhalb der Kapillare festhalten
kann.
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Beispiel 8
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Herstellungsbeispiele
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Verbinder
mit geringem Totvolumen können
zum Anschluss mikroskopischer Fluidkomponenten verwendet werden,
wie z.B. Spritzenpumpen, mit mikrogefertigten Miniaturfluidvorrichtungen.
Ein 1 mm OD-Verbinder kann durch Präzisionsbearbeitung eines Endes
einer Länge
eines PEEK-Röhrchens
so bearbeitet werden, dass nur die eigentliche Spitze in eine mikrobearbeitete Öffnung in
einen Fluidchip passt. Zusätzlich
kann eine Nut in die Röhrchenspitze
eingearbeitet werden, um einen kleinen O-Ring zum Erzeugen einer
Dichtung aufzunehmen.
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Die
Innenseite der Röhrchenspitze
kann bearbeitet werden, um eine geeignet geformte Düse auszubilden.
Das bearbeitete PEEK-Röhrchen
kann dann sowohl den Fluidverbinder aus auch den Probeninjektor ausbilden,
eine Konstruktion, welche von einem Konstruktionsstandpunkt her
Sinn macht, da der Fluidverbinder bereits für die Einführung von Proben-, Kammerfluid-
und anderen Lösungen
benötigt
wird. Ferner ermöglicht
die Verwendung des Röhrchens
die Beschichtung der Injektoren mit einem hydrophilen Film unabhängig von
der hydrophoben Kammerbeschichtung.
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Injektoren
können
aus einem PEEK-Röhrchen
mit einem Außendurchmesser
stark variierender Größe, jedoch
in nur einer Ausführungsform
hergestellt werden, wobei dessen Außendurchmesser bei etwa 500 μm und dessen
Innendurchmesser bei etwa 65 μm
liegen kann, welche ausreichend sein sollten, um Pakete zwischen
etwa 100 und 500 μm
Durchmesser zu erzeugen. In diesem Falle kann eine Spritzenpumpe
oder ein unter Druck stehendes Reservoir mit einem externen Ventil
verwendet werden, um Pakete in die Kammer zu injizieren.
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Injektoren
können
aus kommerziellen Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie-Rohrteilen präzisonsbearbeitet
werden. Dieses ist ein sehr unterschiedlicher Lösungsansatz zur MikroFlume-Herstellung,
welche in traditioneller Weise Silizium- oder Glas-basierende Mikrobearbeitung,
oder Kunststoffformung anwendet. Im Gegensatz zu praktisch allen
Lithographie-basierenden Mikrobearbeitungstechniken, welche nur
in der Lage sind, zweidimensionale oder "extrudierte"-Formen zu erzeugen, erlaubt die Präzisionsbearbeitung
eine freie Formung in drei Dimensionen mit Toleranzen von etwa 5 μm (vergleichbar
zu vielen Mikrobearbeitungsprozessen mit hohem Aspektverhältnis).
Konstruktionen mit schneller Gesamtentwicklungszeit sind ein weiterer
Vorteil der Präzisionsbearbeitung.
Sobald optimale Konstruktionen mittels Präzisionsbearbeitung erstellt sind,
kann ein Werkzeug hergestellt werden, um die Teile für eine Großvolumenproduktion
zu formen.
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Eine
im Fachgebiet bekannte geeignete Software wie z.B. Surface Evolver,
welche von NIST entwickelt wurde, kann dazu verwendet werden, die
Oberflächenspannung,
den Druck, und geometrische Effekte zu modellieren, welche die eingespritzte
Paketgröße bestimmen.
Derartige Programme können
auch dazu genutzt werden, um eine Lötperlenform nach dem Aufschmelzen
bei dem Vorhandensein elektronischer Komponenten zu analysieren,
und können
daher die Konstruktionsoptimierung unterstützen.
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In
einer Ausführungsform
kann eine Silizium-Mikrobearbeitung zur Losfertigung von Injektoranordnungen
hoher Dichte eingesetzt werden. Die Mikrobearbeitung ermöglicht kleinere
Injektoren, welche zu kleineren Paketgrößen führen, obwohl es schwieriger
wird, die Injektorspitzengeometrie zu steuern. Eine Ausrichtung der
Injektoren zu dem PFP-Anordnungschip
ist mit dem Mikrobearbeitungsansatz genauer, und dieses wird für die Paketgröße insbesondere
dann wichtig, wenn man sich auf dielektrophoretische Kräfte verlässt, um
Pakete in eine Kammer zu ziehen.
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Beispiel 9
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Dielektrisches Ventil
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist eine PFP-Wechselstation mit einem dielektrischen
Ventil vorstellbar. Dieses Ventil besitzt keine beweglichen Teile
und kann die Bewegung des Paketes durch die Vorrichtung hindurch
auf der Basis von Druck und den dielektrischen Eigenschaften des
Paketes und des umgebenden Mediums steuern. Dieser PFP weist einen
oder mehrere Injektionsöffnungen,
einen oder mehrere Ausgänge
oder Auslassöffnungen
und eine Wechselstation auf. Ein Tröpfchen wird von der Einlassöffnung mit
einem Druck:
injiziert, wobei r der Tröpfchenradius
und γ die
Grenzflächenspannung
des Tröpfchens
ist. Die Ausgangsöffnung,
welche als ein hydrophiles Röhrchen
konfiguriert ist, nimmt das Tröpfchen
aus der Oberfläche
der Vorrichtung in Abhängigkeit
von dem Tröpfchendruck
auf. Die Größe der Ausgangsöffnung steht
in umgekehrter Beziehung zu dem Druck, der für das Tröpfchen für den Eintritt in die Auslassöffnung erforderlich
ist. Daher erfordert eine Vorrichtung mit einer kleineren Ausgangsöffnung einen
höheren
Druck (d.h., ein kleinerer Tröpfchendurchmesser
oder eine größere Tröpfchengrenzflächenspannung)
um das Tröpfchen
in die Auslassöffnung
zu transportieren. Eine Veränderung
der Größe der Auslassöffnungen
kann dazu genutzt werden, um den Fluidstrom durch das dielektrische
Ventil zu steuern.
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Die
Auslassöffnung
kann jede Struktur sein, die einen Ausgang aus der Reaktionsoberfläche zulässt, wie
z.B. eine Öffnung
in einer Wand oder in einem Röhrchen.
Die Öffnung
kann jede geeignete Größe oder Form
haben. Alternativ kann die Auslassöffnung eine Mikropipette oder
irgendein anderes äquivalentes
Gerät sein,
das in der Lage ist, Material von der Reaktionsoberfläche zu sammeln.
Materialpakete können
von der Reaktionsoberfläche
von oben aus gesammelt werden. Eine Spritze oder irgendein anderes äquivalentes
Gerät kann
an einer Mikromanipulationseinrichtung angebracht sein, so dass
die Pakete präzise
von spezifischen Stellen auf der Reaktionsoberfläche gesammelt werden können. In
einer Ausführungsform
kann die Ausgangsöffnung
aus einer zylindrischen Röhrchenöffnung auf
der Reaktionsoberfläche
bestehen. Ein derartiges Röhrchen
kann einen Durchmesser von etwa 1 mm und eine Länge von etwa 3 cm oder länger aufweisen,
und kann hydrophil beschichtet sein.
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Die
Wechselstation kann beispielsweise verwendet werden, wenn es gewünscht ist,
mehrere Pakete aus mehreren Behältern
auf die Oberfläche
zu injizieren. Die Wechselstation ermöglicht die Verwendung mehrerer
Behälter
und mehrerer Ausgangsöffnungen,
während
gleichzeitig nur eine einzige Vorrichtung oder Anordnung wie z.B.
eine Anordnung von Elektroden verwendet wird, um die Injektion von
Paketen auf die Oberfläche
zu steuern.
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Beispiel 10
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Grenzdruck
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8 stellt
die Beziehung zwischen dem Druck in dem Fluidbehandlungssystem,
normiert auf den maximalen Grenzdruck (= 1) und den Durchmesser,
der auf die Reaktionsoberfläche
injizierten wässrigen Tröpfchen dar.
Eine Injektormündung
wurde in der Nähe
einer quadratischen Elektrode von 100 μm positioniert, die mit einem
elektrischen AC-Potential (dem dielektrophoretischen oder DEP-Feld)
erregt wurde. Das angelegte DEP-Feld war 180 Volt Spitze-Spitze
(V
p-p) bei 40 kHz. Die Injektormündung hatte
2,3 μm Durchmesser
in einem Abstand von 100, 200 oder 300 μm von der Kante der aktiven
Elektrode.
8 stellt dar, dass unter diesen
Bedingungen keine DEP-Tröpfcheninjektion
auftritt, wenn das Fluidhandhabungssystem unter einem Druck des
0,65-fachen maximalen Grenzdruckes liegt. Außerdem werden, wenn das System
auf das 0,75 – 0,85
des maximalen Grenzdruckes unter Druck gesetzt wird, Tröpfchen mit
einer festen Größe, die
dem Trennungsabstand plus der Elektrodenbreite von 100 μm entsprechen,
auf die Reaktionsoberfläche
injiziert. In dem Druckbereich zwischen dem 0,65 und 0,85-fachen
des maximalen Grenzdruckes werden Tröpfchen, oder Fluidaliquots
oder Zwischenprodukte mit kontrollierbarem und wiederholbarem Durchmesser
erzeugt. Die Linien der grafischen Darstellung in
8 sind
Kurven der Form
die an die Daten für den Trennungsabstand
angepasst sind.
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9 stellt
die Beziehung zwischen dem Druck in dem Fluidhandhabungssystem normiert
auf den maximalen Grenzdruck (=1) und dem Durchmesser der auf die
Reaktionsoberfläche
injizierten wässrigen Tröpfchen dar.
Eine Injektormündung
wurde in der Nähe
einer quadratischen Elektrode von 100 μm positioniert, die mit einem
elektrischen AC-Potential (dem dielektrophoretischen oder DEP-Feld)
erregt wurde. Das angelegte DEP-Feld war 180 Volt Spitze-Spitze
(Vp-p) bei 100 kHz. Die Injektormündung hatte
2,3 μm Durchmesser
in einem Abstand von 100, 200 oder 300 μm von der Kante der aktiven
Elektrode. 9 stellt dar, dass unter diesen
Bedingungen keine DEP-Tröpfcheninjektion
auftritt, wenn das Fluidhandhabungssystem unter einem Druck des
0,7-fachen maximalen Grenzdruckes liegt. Außerdem werden, wenn das System
auf das 0,86 des maximalen Grenzdruckes unter Druck gesetzt wird,
Tröpfchen
mit einer festen Größe von 300 μm (14 nL) entsprechen,
auf die Reaktionsoberfläche
injiziert. In dem Druckbereich zwischen dem 0,7 und 0,85-fachen des
maximalen Grenzdruckes werden Tröpfchen,
oder Fluidaliquots oder Zwischenprodukte mit kontrollierbarem und
wiederholbarem Durchmesser erzeugt.
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Beispiel 11
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Durchflussinjektor
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Ein
einen Durchflussinjektor enthaltender Behälter kann in einer Ausführungsform
dieser Erfindung verwendet werden. Die Behälter ermöglichen, dass Proben an der
Injektorspitze bevorzugt mit einer langsamen Strömungsgeschwindigkeit vorbei
strömen.
Dieses ermöglicht
das Spülen
weniger Tropfen der Probe so, dass immer eine frische Probe an der
Injektorspitze vorhanden ist.