DE60117377T2

DE60117377T2 - Verankerungssystem zum befestigen von gegenständen an knochen

Info

Publication number: DE60117377T2
Application number: DE60117377T
Authority: DE
Inventors: Lionel C. Plymouth Sevrain
Original assignee: ORTHOPLEX BOSTON LLC; OrthoPlex LLC
Current assignee: ORTHOPLEX BOSTON LLC; OrthoPlex LLC
Priority date: 2000-05-25
Filing date: 2001-05-25
Publication date: 2006-10-12
Anticipated expiration: 2021-05-26
Also published as: AU6197901A; KR20030011081A; CA2408411A1; ZA200208539B; US20030135216A1; ATE318112T1; EP1284667A2; KR100810198B1; NZ521926A; BR0110445A; MXPA02011446A; JP2003533329A; EP1284667B1; WO2001089400A3; CN1427696A; WO2001089400A2; AU2001261979B2; DE60117377D1

Description

HINTERGRUND DER ERFINDUNG
(a) Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft Geräte zum Anbringen verschiedener Gegenstände, etwa Prothesen oder Implantate, an Knochen, einschließlich dem Verankern von spinalen Instrumenten an Wirbeln der menschlichen Wirbelsäule.
(b) Beschreibung des Standes der Technik
Die US Patente Nr. 5 366 455 (Dove u. a. am 22. November 1994 erteilt), 5 672 175 (Martin am 30 September 1997 erteilt), 5 733 284 (Martin am 31. März 1998 erteilt) und 5 437 672 (Alleyne am 1. August 1995 erteilt) offenbaren Geräte zum Verankern verschiedener Stützen, insbesondere Spinalorthesen an die Wirbelsäule, diese Geräte sind offensichtlich dazu eingerichtet, sich außerhalb des spinösen Fortsatzes oder Kanals und damit des spinalen Strangs zu erstrecken.
Die US Patente 5 800 433 (Benzel u. a. am 1. September 1998 erteilt) und 5 954 722 (Bono am 21. September 1999 erteilt) lehren Verankerungssysteme mit Schrauben, die derart winklig angeordnet sind, so dass sie aufeinander zu konvergieren.
Die US Patente 5 904 683 (Pohndorf u. a. am 18. Mai 1999 erteilt) und 5 980 523 (Jackson am 9. November 1999 erteilt) offenbaren anteriore zervikale wirbelstabilisierende Geräte, die unter Verwendung verschiedener Schraubenarten an Ort und Stelle gehalten werden.
Um die Schrauben daran zu hindern, sich zu lockern, wurden verschiedene Systeme verwendet, etwa das Richten der Schrauben entlang unterschiedlicher Richtungen (d. h. divergierend oder konvergierend), Schaffen eines Verriegelungsmechanismus an der Schraube (beispielsweise einer Kontermutter), Modifizieren des Gewindes der Schraube (Höhe und Tiefe), Eingreifen jeder Schraube in zwei Gewebe mit unterschiedlicher Dichte usw.
Das US Patent 5 603 713 (Aust u. a.) offenbart ein Fixationsmittel für die anteriore Lende, das dazu ausgebildet ist, zwei kortikale Flächen über das Einbringen einer Schraube zu halten. Die Tatsache, dass die Schrauben die kortikalen Flächen ergreifen, dient zum Stärken der Verbindung mit dem Knochen und zum Reduzieren der erforderlichen Schraubenlänge.
Alternative Lösungen für andere Knochen und Verbindungen werden beispielsweise durch das US Patente 5 480 402 und 5 514 137 geschaffen, die ein Kompressionsverriegelungssystem zum Stabilisieren von Schulterbrüchen offenbaren. Das US Patent 5 514 137 offenbart eine Vielzahl von Verfahren von orthopädischen Fixationsmitteln an Knochen, einschließlich temporärer Fixationen für die Dauer der Reparatur von Brüchen usw.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Verankerungssystem für das Befestigen von verschiedenen Gegenständen am Knochen, wie Spinaleinrichtungen oder Instrumenten an die Wirbelsäule zu schaffen.
Es ist weiter eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verankerungssystem zu schaffen, bei dem ein Lockern über die Zeit verhindert ist.
In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung wird ein Verankerungssystem zum Befestigen eines Gegenstands an einen Knochen geschaffen, mit ersten und zweiten Verankerungsgliedern (20), die jeweils proximale und distale Enden aufweisen, wobei die proximalen Enden dazu geeignet sind, den Gegenstand am Knochen zu halten, während die distalen Enden sich im Knochen befinden, dadurch gekennzeichnet, dass die proximalen Enden voneinander beabstandet gehalten werden und die ersten und zweiten Verankerungsglieder dazu geeignet sind, im Knochen miteinander verbunden zu sein.
Vorzugsweise bilden die distalen Enden miteinander zusammenwirkende Eingriffsvorrichtungen zum Verbinden der distalen Enden miteinander in dem Knochen.
Die miteinander zusammenwirkenden Eingriffsvorrichtungen sind vorzugsweise austauschbare Außengewindemittel und Innengewindemittel, die jeweils an den distalen Enden der zweiten und ersten Verankerungsglieder vorgesehen sind.
Vorzugsweise weist die Außengewindevorrichtung einen Gewindeabschnitt auf, der am distalen Ende des zweiten Verankerungsglieds vorgesehen ist, wobei die Innengewindevorrichtung eine Gewindeöffnung aufweist, die am distalen Ende des ersten Verankerungsgliedes schräg ausgebildet ist, wobei der Gewindeabschnitt dazu geeignet ist, die Gewindeöffnung durch das Gewinde zu ergreifen.
Vorzugsweise weisen das erste und das zweite Verankerungsglied jeweils erste und zweite Schrauben auf, wobei die erste Schraube die Gewindeöffnung bildet.
Optional ist das proximale Ende des ersten Verankerungsglieds mit Indexmitteln zum Angeben einer Ausrichtung des Innengewindemittels in den Knochen, wodurch der Eingriff in dieses Innengewindemittel durch das Außengewindemittel und das zweite Verankerungsglied erleichtert wird.
Vorzugsweise weisen die proximalen Enden sowohl des ersten als auch des zweiten Verankerungsglieds einen Kopf auf, der durch ein ein Drehmoment erzeugendes Werkzeug kann zum Einbringen des ersten bzw. des zweiten Verankerungsglieds in dem Knochen ergriffen werden, wobei die Indexmittel zumindest auf dem Kopf des ersten Verankerungsglieds vorgesehen ist.
Optional weist das Außengewindemittel einen Gewindeabschnitt auf, der am distalen Ende des zweiten Verankerungsglieds vorgesehen ist, wobei das Innengewindemittel eine Gewindeöffnung aufweist, die durch eine Kugel gebildet wird, die drehbar in einer Buchse montiert ist, die am distalen Ende des ersten Verankerungsmittels ausgebildet ist und der Gewindeabschnitt dazu geeignet ist, die Gewindeöffnung durch das Gewinde zu ergreifen.
Vorzugsweise weist das Verankerungsglied ein Stützglied auf, wobei die proximalen Enden des ersten und des zweiten Verankerungsglieds dazu geeignet sind, das Stützglied am Knochen zu halten, während die distalen Enden im Knochen unter Bildung eines dreieckigen Rahmens miteinander verbunden sind.
Vorzugsweise ist das Stützglied mit einem Paar von Löchern versehen, wobei das erste und das zweite Verankerungsglied dazu eingerichtet sind, sich durch die Löcher hindurch zu erstrecken und die proximalen Enden in das Stützglied benachbart zu den Löchern eingreifen.
Vorzugsweise konvergieren das erste und das zweite Verankerungsglied von ihren proximalen Enden hin zu ihren distalen Enden, wobei die distalen Enden mit miteinander korrespondierenden Einrichtungen zum Verbinden der distalen Enden miteinander im Knochen versehen sind.
Vorzugsweise sind die miteinander korrespondierenden Eingriffsmittel austauschbare Außen- bzw. Innengewindemittel, die jeweils an den distalen Enden des ersten bzw. des zweiten Verankerungsglieds vorgesehen sind.
Vorzugsweise weisen die Außengewindemittel einen Gewindeabschnitt auf, der am distalen Ende des zweiten Verankerungsglieds vorgesehen ist, wobei die Innengewindemittel mit einer Gewindeöffnung versehen sind, die am distalen Ende des ersten Verankerungsglieds schräg ausgebildet ist, wobei der Gewindeabschnitt dazu geeignet ist, in die Gewindeöffnung einzugreifen.
Das erste und das zweite Verankerungsmittel weist vorzugsweise jeweils eine erste bzw. eine zweite Schraube auf, wobei die erste Schraube die Gewindeöffnung ausbildet.
Optional ist das proximale Ende des ersten Verankerungsglieds mit Indexeinrichtungen versehen zum Anzeigen einer Ausrichtung des Innengewindemittels im Knochen, wodurch der Eingriff der männlichen Gewindeeinrichtung des zweiten Verankerungsglieds in diesen erleichtert wird.
Vorzugsweise weisen die miteinander kooperierenden Eingriffsmittel austauschbare männliche und weibliche Einrichtungen auf, die jeweils an den distalen Enden des zweiten bzw. des ersten Verankerungsglieds vorgesehen sind.
Vorzugsweise weisen die aufnehmenden Einrichtungen einen länglichen Schlitz auf und die eingestzten Einrichtungen eine seitliche Verlängerung am distalen Ende des zweiten Verankerungsglieds auf, wobei das distale Ende und die seitliche Verlängerung des zweiten Verankerungsglieds durch den Schlitz einsetzbar sind, wobei bei einem ausreichenden Drehen des distalen Endes des zweiten Verankerungsglieds die seitliche Verlängerung hinter dem distalen Ende des ersten Verankerungsglieds verriegelt wird.
Vorzugsweise sind das distale Ende des zweiten Verankerungsglieds und die seitliche Verlängerung T-förmig, L-förmig oder dornförmig.
Optional sind das erste und das zweite Verankerungsglied gewindelose Stifte oder Nägel.
Optional weisen die miteinander zusammenwirkenden Eingriffseinrichtungen ein Außengewindemittel am distalen Ende des zweiten Verankerungsglieds und eine Öffnung im distalen Ende des ersten Verankerungsglieds auf, die geeignet ist, das das Außengewindemittel bei einem Drehen des Außengewindemittels an dieses anschlägt.
Vorzugsweise weist das Außengewindemittel einen Gewindeabschnitt auf, der am distalen Ende des zweiten Verankerungsglieds vorgesehen ist, wobei die Öffnung durch eine Kugel gebildet wird, die drehbar an einer Buchse montiert ist, die am distalen Ende der zweiten Verankerungseinrichtung ausgebildet ist.
KURZE ERLÄUTERUNG DER ZEICHNUNGEN
Nachdem der Gegenstand der Erfindung allgemein angegeben worden ist, wird jetzt auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen, die ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellen. Dabei zeigt:
1 eine schematische Schnittansicht eines Brückenelements, das an einem Lumbarwirbel unter Verwendung eines Verankerungssystems in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung befestigt ist;
2 eine schematische perspektivische Rückansicht einer Brückenplatte, die an einem Paar von Cervikalwirbeln unter Verwendung des Verankerungssystems nach der vorliegenden Erfindung befestigt ist.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
1 zeigt ein Verankerungssystem S in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung, das hier schematisch gezeigt ist in Eingriff mit einem Lumbalwirbel V der menschlichen Wirbelsäule zum festen Halten einer Spinalprothese oder eines Spinalinstruments, etwa einer Stützplatte P, an dieser von posterior.
2 zeigt zwei Verankerungssysteme S, die einen Gegenstand, etwa eine Cervikalplatte P' halten, die nach dem klassischen anterioren oder antero-lateralen Ansatz der Halswirbelsäule positioniert sind und die hier verwendet werden, um zwei oder mehr benachbarte Wirbel miteinander zu verbinden, hier den Wirbel V₁ mit dem Wirbel V₂. Wenn eine Bandscheibe anterior aus dem Raum zwischen zwei benachbarten Wirbeln entfernt ist (siehe 30 in 2), ist es bekannt, die Wirbel miteinander zu verbinden, um eine Stabilität der Wirbelsäule zu schaffen. Dies kann durch Einbringen von Platten an die Wirbel erfolgen. Um die Scheiben zu ersetzen, kann eine spinale Prothese installiert werden, eine derartige Prothese weist typischerweise ein Paar von oberen und unteren Platten auf, die jeweils mit Schrauben an dem oberen und unteren Wirbel befestigt werden, zwischen denen der Wirbel die Bandscheibe entfernt ist, wobei eine prothetische Scheibe zwischen diesen Wirbeln vorgesehen ist, die von der Platte an Ort und Stelle gehalten werden. Die US-Patente 5,258,031 (erteilt an Salib u. a. am 2. November 1993) und 6,001,130 (erteilt an Bryan u. a. am 14. Dezember 1999) offenbaren bekannte Beispiele von Bandscheibenprothesen, die an benachbarte Wirbel unter Verwendung von Schrauben, die sich darein erstrecken, offenbaren. In diesen Fällen wird eine Schraube verwendet, um die oberen und unteren Stützeinrichtungen an dem jeweiligen Wirbel zu befestigen. Andererseits lehrt das US-Patent 5,755,796, dass Ibo u. a. am 26. Mai 1998 erteilt worden ist, eine Bandscheibenprothese, wobei die oberen und unteren Platten an dem jeweiligen Wirbel durch ein Paar von Schrauben befestigt sind, die horizontal voneinander beabstandet sind. Diese Prothese wird anterior mit der Wirbelsäule befestigt, die Schrauben sind so kurz, dass sie den Spinalkanal nicht erreichen.
Das vorliegende Verankerungssystem S weist (sowohl in 1 als auch in 2) erste und zweite Schrauben 10 bzw. 12'' auf, die dazu eingerichtet sind, in den Wirbel unter einem Winkel und zueinander konvergierend, wie in 1 gezeigt, eingeführt zu werden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erste Schraube 10 größer als die zweite Schraube 20 und bildet nahe seinem distalen Ende eine schräge, mit einem Gewinde versehene Öffnung 12. Die beiden Schrauben 10 und 12 haben einen flachen Kopf 14 und 24, die eine Eindrückung ausbildet, die von einem Schraubenzieher oder dgl. ergriffen werden kann, zum Einbringen eines Drehmoments auf diese und zum Verursachen, dass die Schrauben 10 und 20 sich drehend den Wirbel V ergreifen und graduell in Längsrichtung in üblicher Weise in diesen eindringen. In 1 sind diese Eindrückungen Schlitze 16 und 26 zur Verwendung mit einem Schraubenzieher mit einem flachen Blatt, obwohl die Eindrückungen kreuzförmig, quadratisch, hexagonal, torxförmig usw. ausgebildet sein können.
Die zweite Schraube 20 hat einen mit einem Gewinde versehenen Schaft, wobei wenigstens der distale Abschnitt kleiner ist als derjenige der ersten Schraube 10, da die zweite Schraube 20 dazu eingerichtet ist, sich durch die Öffnung 12 der ersten Schraube 10 zu erstrecken, um so diese über die Gewinde zu ergreifen. Die Außengewinde der zweiten Schraube 20 sind dazu ausgebildet, die Innengewinde der Öffnung 12 der ersten Schraube 10 zu ergreifen, um so die distalen Enden der beiden Schrauben 10 und 20 miteinander zu verbinden. Wenn diese distalen Enden so ergriffen sind, wobei die Schrauben 10 und 20 sich konvergierend erstrecken, ist dort ein Widerstand, wo die beiden Schrauben 10 und 20 in Eingriff miteinander sind, gegenüber den Kräften, die dazu neigen, die Schrauben graduell zu lockern, wodurch es den Schrauben 10, 20 unmöglich ist, sich zu lösen (außer, wenn der Wirbel V selbst zerstört wird, wo er von den Schrauben 10 und 20 ergriffen wird, oder wenn eine der Schrauben 10 oder 20 bricht).
Die erste Schraube 10 wird als Mutter für die zweite Schraube 20 und dies innerhalb des Wirbels V selbst, wie in den 1 und 2 gezeigt, anders als bei üblichen Mut tern, die normalerweise die Schraube oder den Bolzen außerhalb des Gegenstands, durch den sich die Schraube oder der Bolzen erstreckt, ergreift.
Die erste Schraube 10 ist vorzugsweise an seinem Kopf 14 mit Indizes (Farbe, Index usw.) versehen, um die Position des distalen Endes anzugeben, so dass die Position oder Ausrichtung der Gewindeöffnung 12 einfacher bestimmt werden kann, wodurch die Einführung der zweiten Schraube durch diese erleichtert wird. Ein Zielsystem kann als eine Führung während des Schraubvorgangs verwendet werden. Zum Sicherstellen einer genauen Ausrichtung der beiden Schrauben 10 und 12 und ihres Eingriffs miteinander kann eine Schablone verwendet werden, um beide Schrauben von einem anfänglich gebenen Abstand entlang einer gegebenen Ebene und entlang vorgegebener Winkel zu führen. Alternativ kann auch eine Neuronavigationseinrichtung verwendet werden, also eine Computersoftware, die dazu in der Lage ist, digitale Daten, die von einem bildgebenden medizinischen Bildes des stereotaktischen Abstands, in dem der Chirurg arbeiten wird, genommen worden ist.
Die Schräge der Gewindeöffnung 12 durch die erste Schraube 10 hängt von dem Winkel ab, d. h. von dem Abstand auf der Platte P/P' zwischen den beiden Schrauben 10 und 20 (d. h. allgemein gesprochen den Abstand zwischen den Köpfen 14 und 24) in einer horizontalen Ebene als auch von den Richtungen der Schrauben 10 und 20 in der Sagittalebene.
Die beiden Schrauben 10 und 20 erstrecken sich in Bohrungen, die in der Platte P/P' definiert sind, ihre Köpfe 14 und 24 sind normalerweise an der Proximalfläche der Platte P/P'' anstoßend (wie in 2 gezeigt, aber anders als in der schematischen Darstellung von 1, wo die Köpfe 14 und 24 mit Abstand von der Platte lediglich zu Darstellungszwecken beabstandet sind). Die Bohrungen in der Platte P/P'' sind typischerweise winklig zueinander angeordnet, um das Kreuzen der Schrauben 12 und 20 an einem genauen Ort in dem Wirbel V sicherzustellen und so den Gewindeeingriff der zweiten Schraube 20 der Öffnung 12 der ersten Schraube 10 sicherzustellen, wenn die Schraube 10 vollständig fest (d. h. in dem Wirbel V verschraubt ist) und die Position der Öffnung 12 wird mittels der Indizes auf dem Kopf 14 bestimmt.
Die beiden Schrauben 10 und 20 und die Platte P/P' bilden einen dreieckigen Rahmen (der in 1 gut erkennbar ist) der fest, geschlossen und an Ort und Stelle verriegelt ist, dessen Komponenten in einem festen Medium, d. h. dem Wirbel V, mit einander verriegelt sind, wodurch ein Herausdringen der Schrauben 10 und 20 aus dem Wirbel entgegengewirkt wird. Jede der drei Komponenten 10, 20 und P/P' dieses Rahmens ist einstückig mit der vorangehenden Komponente und mit der nächsten Komponente. Der dreieckige Schraubvorgang ist ein Konzept, das auf dem Prinzip beruht, dass ein Rahmen deutlich fester ist als eine offene Struktur. Durch Verbinden der beiden Schrauben an ihren distalen Enden wird es möglich, einen derartigen Rahmen zu bilden. Diese dreieckige Ausbildung ist weiter insofern bequem, als es dem Verankerungssystem S erlaubt, neben der festen Sicherung der Platte P/P' an den Wirbeln V, V₁ und V₂ und ein Lockern der Platte P/P' bezüglich zu diesen Wirbeln zu verhindern, sich um den spinalen Fortsatz oder den Kanal C zu erstrecken und damit um den Spinalstrang, wenn die Platte P/P' beispielsweise posterior installiert wird (siehe 1).
In dem Fall der Verwendung des Verankerungssystems S zum Installieren der Platte P' an den benachbarten Wirbeln V₁ und V₂ der Wirbelsäule (2) entlang eines anterolateralen Wegs, beispielsweise nachfolgend an das Entfernen der vorgefallenen Bandscheibe, kann eine Osteosynthese durch Befestigen einer Platte P' (d. h. einer Platte vom „Senegas"-Typ) mit zwei Verankerungssystemen S, wie in 2 gezeigt, realisiert werden. Die Platte P' wird um den intersomatischen Raum zentriert, der anstelle der natürlichen Bandscheibe vorgesehen ist, die durch eine Bandscheibenprothese ersetzt ist. Die ersten Schrauben 10 werden sodann in den linken Löchern 14 der Platte P' entlang einer aneroposterioren Achse oder leicht schräg von links nach rechts positioniert, da der Schraubenzieher durch die Dicke der oseo-trachealen Achse (verlagert nach links) gehindert wird, wo die ersten Schrauben durch die linken Bohrungen 14 und in die Wirbel V₁ und V₂ eingeschraubt werden. Nachdem die ersten Schrauben vollständig in die Wirbel V₁ und V₂ eingesetzt und unter Verwendung ihrer Indizes richtig positioniert sind, können die zweiten Schrauben 20 durch die rechten Bohrungen 14 der Platte P' und in die Wirbel V₁ und V₂ eingeschraubt werden, was einfacher ist als das Einschrauben der ersten Schraube 10, da die Schraube 20 einfacher von rechts nach links geneigt werden können, da das jugulocarotide Bündel nicht so obstruktiv ist. Eine Sichtkontrolle kann den richtigen Eingriff der beiden Schrauben 10 und 20 in dem Verankerungssystem sicherstellen.
In dem Fall, dass die Platte P von 1 posterior wenigstens an dem Wirbel V an dem Wirbel V mit dem Verankerungssystem befestigt ist, kann die Bestimmung des Eingangspunkts in jedem der Petikel des Wirbels V entsprechend Roy-Camille ver wirklicht werden. Die Platte P oder eine Verbindungsstange wird sodann horizontal und quer positioniert, so dass dann Löcher den vorgegebenen Eingangspunkten gegenüberliegen. Die Schrauben 10 und 20 werden sodann wie oben angegeben installiert, um den vorgenannten dreieckigen Rahmen zu bilden. Dieser dreieckige Rahmen, der fest und intra-vertebral ist, kann sodann am oberen und unteren Rahmen unter Verwendung von Platten oder Stangen in üblicher Weise verfestigt werden.
Um den Eingriff der zweiten Schraube 20 in die erste Schraube 10 sicherzustellen, kann die Öffnung 12 in der ersten Schraube 10 anstatt mit einem Gewinde versehen zu sein, die Form eines sphärischen Sockels, der drehbar eine Kugel aufnimmt, ausgebildet sein. Eine Bohrung erstreckt sich, typischerweise diametral, durch diesen Ball definiert ein Innengewinde, d. h. ein Innengewinde, das von dem Außengewinde eines zweiten Gewindes schraubend ergriffen wird. Sodann kann die Kugel in der Pfanne rotiert werden, um eine Korrektur der Richtung der zweiten Schraube 20 relativ zu der ersten Schraube 10 zu ermöglichen, wenn, mit anderen Worten, die zweite Schraube 20 leicht in ihrer Orientierung in Bezug auf das Loch, das in der Kugel der ersten Schraube 10 ausgebildet ist, kann die Kugel leicht rotiert werden, damit die Längsachse einer Bohrung mit der Achse der zweiten Schraube 20 fluchtet.
Es ist auch möglich, eine gewindelose Öffnung in der ersten Schraube 10 statt der Gewindeöffnung 12 vorzusehen, in solch einem Fall wäre die Öffnung insofern selbstschneidend, als dass das Außengewinde der zweiten Schraube 20 ein Gewinde der Öffnung der ersten Schraube 10 bei einem Dreheingriff in diese schneidet. Entsprechend könnte die oben erwähnte Kugel auch gewindelos und selbstschneidend sein. Weiter könnte die erste Schraube 10 durch einen gewindelosen Stift oder Nagel ersetzt sein, der translatorisch in den Knochen einsetzbar ist und der eine Öffnung (Gewindeöffnung oder selbstschneidend) an seinem distalen Ende zum Aufnehmen der zweiten Schraube 20 ausbildet.
Es ist weiter möglich, längliche Verankerungsmittel statt der oben beschriebenen und hier gezeigten Schrauben 10 und 20 zu verwenden als auch andere Mittel zum Sichern des distalen Endes derartiger Verankerungsmittel miteinander. Beispielsweise könnten die Schrauben 10 und 20 durch gewindelose Stifte oder Nägel ersetzt sein, die translatorisch in den Knochen eingesetzt werden. In einem solchen Fall könnten das distale Ende des einen der Verankerungsmittel eine Öffnung definierten, etwa einen länglichen Schlitz, durch den das distale Ende (das beispielsweise flach wäre) des zweiten Verankerungsmittels eingesetzt werden könnte. Ein Verriegelungsmechanismus zwischen den beiden distalen Enden könnte die Form eines lateralen Stifts haben, der sich von dem distalen Ende des zweiten Verankerungselements erstreckt, das, nach einem Führen durch den länglichen Schlitz in dem nächsten Verankerungsmittel um eine 1/4tel Drehung gedreht wird, so dass er sich hinter dem Körper des ersten Verankerungsmittels erstreckt. Ein derartiger Stift könnte in dem distalen Ende des zweiten Verankerungsmittels vorgesehen sein in einer L-Form oder T-Form oder einer Dorn-Form.
Das gemeinsame Merkmal besteht darin, dass zwei längliche Elemente in den Knochen einsetzbar sind, deren distale Enden miteinander verriegelt werden können, um ein unerwünschtes Herausziehen eines der beiden länglichen Elemente aus dem Knochen zu verhindern.
Obwohl das vorliegende Verankerungssystem S dargestellt ist in der Verwendung zum Sichern einer Platte P/P' an einem oder mehreren lumbalen (1) oder cervikalen (2) Wirbeln, kann das System S auch verwendet werden, um Stangen statt Platten zu sichern, beispielsweise an der dorso-lumbalen Wirbelsäule. Es kann verwendet werden zum Befestigen verschiedener Gegenstände an verschiedene Knochen des Körpers, nicht lediglich der Wirbelsäule. Das System S kann so nicht nur wie oben beschrieben und hier dargestellt verwendet werden, sondern auch in orthopädischen, neurochirurgischen, HNO, maxillo-facialen und stomatologischen Anwendungen.
Jede Komponente des Verankerungssystems besteht aus einem biokompatiblen Material oder aus einem Material, das derart beschichtet werden kann.

Claims

Verankerungssystem für das Montieren eines Gegenstands an einen Knochen, umfassend erste (10) und zweite Verankerungsglieder (20), die jeweils proximale und distale Enden aufweisen, wobei die proximalen Enden geeignet sind, den Gegenstand am Knochen zu halten, während die distalen Enden sich im Knochen befinden; dadurch gekennzeichnet, dass die proximalen Enden voneinander im Abstand gehalten werden und die ersten und zweiten Verankerungsglieder geeignet sind, im Knochen direkt miteinander verbunden zu sein.
Verankerungssystem wie in Anspruch 1 definiert, wobei die distalen Enden miteinander kooperierende Eingriffsvorrichtungen definieren für das Verbinden der distalen Enden miteinander im Knochen.
Verankerungssystem wie in Anspruch 2 definiert, wobei die miteinander kooperierenden Eingriffsvorrichtungen austauschbare männliche Gewindevorrichtungen und weibliche Gewindevorrichtungen umfassen, die jeweils an den distalen Enden der zweiten und ersten Verankerungsglieder bereitgestellt sind.
Verankerungssystem wie in Anspruch 3 definiert, wobei jede männliche Gewindevorrichtung einen Gewindeabschnitt umfasst, der am distalen Ende des zweiten Verankerungsglieds bereitgestellt ist, und wobei die weibliche Gewindevorrichtung eine Gewindeöffnung umfasst, die am distalen Ende des ersten Verankerungsglieds schräg definiert ist, wobei der Gewindeabschnitt geeignet ist, die Gewindeöffnung durch das Gewinde in Eingriff zu nehmen.
Verankerungssystem wie in Anspruch 4 definiert, wobei die ersten und zweiten Verankerungsglieder jeweils erste und zweite Schrauben umfassen, wobei die erste Schraube die Schraubenöffnung definiert.
Verankerungssystem wie in Anspruch 3 definiert, wobei das proximale Ende des ersten Verankerungsglieds mit Indizienvorrichtungen ausgestattet ist zum Anzeigen einer Orientierung der weiblichen Gewindevorrichtung im Knochen, wodurch der Eingriff darin der männlichen Gewindevorrichtung des zweiten Verankerungsglieds ermöglicht wird.
Verankerungssystem wie in Anspruch 6 definiert, wobei die proximalen Enden eines jeden der ersten und zweiten Verankerungsglieder mit einem Kopf ausgestattet sind, der durch ein Drehmoment erzeugendes Werkzeug in Eingriff genommen werden kann zum Ineingriffnehmen der ersten und zweiten Verankerungsglieder im Knochen, wobei die Indizienvorrichtung zumindest auf dem Kopf des ersten Verankerungsglieds bereitgestellt ist.
Verankerungssystem wie in Anspruch 3 definiert, wobei die männliche Gewindevorrichtung einen Gewindeabschnitt umfasst, der am distalen Ende des zweiten Verankerungsglieds bereitgestellt ist, und wobei die weibliche Gewindevorrichtung eine Gewindeöffnung umfasst, die durch eine Kugel definiert ist, die drehbar in einer Buchse montiert ist, die am distalen Ende der ersten Verankerungsvorrichtung definiert ist und der Gewindeabschnitt geeignet ist, die Gewindeöffnung durch das Gewinde in Eingriff zu nehmen.
Verankerungssystem wie in einem der vorhergehenden Ansprüche definiert, umfassend des Weiteren ein Stützglied, wobei die proximalen Enden der ersten und zweiten Verankerungsglieder geeignet sind, das Stützglied am Knochen zu halten, während die distalen Enden im Kochen unter Bildung eines dreieckigen Rahmens miteinander verbunden sind.
Verankerungssystem wie in Anspruch 9 definiert, wobei das Stützglied ein Paar Löcher definiert, wobei die ersten und zweiten Verankerungsglieder geeignet sind, sich durch die Löcher hindurch zu erstrecken, wobei die proximalen Enden in das Stützglied neben den Löchern eingreifen.
Verankerungssystem wie in Anspruch 10 definiert, wobei die ersten und zweiten Verankerungsglieder von den proximalen Enden auf die distalen Enden zu konvergieren, wobei die distalen Enden kooperierende Vorrichtungen für das Verbinden der distalen Enden miteinander im Knochen definieren.
Verankerungssystem wie in Anspruch 11 definiert, wobei die kooperierenden Eingriffvorrichtungen austauschbare männliche und weibliche Gewindevorrichtungen, die jeweils an den distalen Enden der zweiten und ersten Verankerungsglieder bereitstellt sind, umfassen.
Verankerungssystem wie in Anspruch 12 definiert, wobei die männlichen Gewindevorrichtungen einen Gewindeabschnitt umfassen, der am distalen Ende des zweiten Verankerungsglieds bereitgestellt ist, und wobei die weiblichen Gewindevorrichtungen eine Gewindeöffnung umfassen, die am distalen Ende des ersten Verankerungsglieds schräg definiert ist, wobei der Gewindeabschnitt geeignet ist, die Gewindeöffnung durch das Gewinde in Eingriff zu nehmen.
Verankerungssystem wie in Anspruch 13 definiert, wobei die ersten und zweiten Verankerungsglieder jeweils erste und zweite Schrauben umfassen, wobei die erste Schraube die Schraubenöffnung definiert.
Verankerungssystem wie in Anspruch 12 definiert, wobei das proximale Ende des ersten Verankerungsglieds mit Indizienvorrichtungen ausgestattet ist zum Anzeigen einer Orientierung der weiblichen Gewindevorrichtung im Knochen, wodurch der Eingriff darin der männlichen Gewindevorrichtung des zweiten Verankerungsglieds ermöglicht wird.
Verankerungssystem wie in Anspruch 2 definiert, wobei die miteinander kooperierenden Eingriffsvorrichtungen austauschbare männliche und weibliche Vorrichtungen umfassen, die jeweils an den distalen Enden der zweiten und ersten Verankerungsglieder bereitgestellt sind.
Verankerungssysfem wie in Anspruch 16 definiert, wobei die weiblichen Vorrichtungen einen längsgezogenen Schlitz umfassen und die männlichen Vorrichtungen eine seitliche Verlängerung am distalen Ende des zweiten Verankerungsglieds enthalten, wobei das distale Ende und die seitliche Verlängerung des zweiten Verankerungsglieds durch den Schlitz einsetzbar sind, wobei auf ausreichendes Drehen des distalen Endes des zweiten Verankerungsglieds hin die seitliche Verlängerung hinter dem distalen Ende des ersten Verankerungsglieds verriegelt wird.
Verankerungssystem wie in Anspruch 17 definiert, wobei das distale Ende des zweiten Verankerungsglieds und die seitliche Verlängerung eines unter T-förmigen, L-förmigen und dornförmigen sind.
Verankerungssystem wie in Anspruch 17 definiert, wobei die ersten und zweiten Verankerungsglieder gewindelose Stifte oder Nägel sind.
Verankerungssystem wie in Anspruch 2 definiert, wobei die miteinander kooperierenden Eingriffsvorrichtungen eine männliche Gewindevorrichtung am distalen Ende des zweiten Verankerungsglieds und eine Öffnung im distalen Ende des ersten Verankerungsglieds umfassen, die geeignet ist, durch die männliche Gewindevorrichtung auf den Dreheingriff der männlichen Gewindevorrichtung hin angeschlagen zu werden.
Verankerungssystem wie in Anspruch 20 definiert, wobei die männliche Gewindevorrichtung einen Gewindeabschnitt umfasst, der am distalen Ende des zweiten Verankerungsglieds bereitgestellt ist, und wobei Öffnung durch eine Kugel definiert ist, die drehbar in einer Buchse montiert ist, die am distalen Ende der ersten Verankerungsvorrichtung definiert ist.