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ZUGEHÖRIGE INFORMATION
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Diese
Anmeldung beansprucht den Nutzen aus der United States Provisional
Application Serial No. 60/240,432, eingereicht am 13. Oktober 2000,
mit dem Titel "Process
for Producing Poly(1,4-cyclohexylenedimethylene 1,4-cyclohexanedicarboxylate)
and the Reactor Grade Polyester Therefrom".
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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Verfahren zur Produktion von Poly(1,4-cyclohexylendimethylen-1,4-cyclohexandicarboxylat)
und spezieller Verfahren, die durch die Zugabe gewisser Phosphor-haltiger
Verbindungen zum Polymerisationsverfahren ein verringerten Maß an Isomerisierung
von Dimethyl-trans-1,4-cyclohexandicarboxylat zu Dimethyl-cis-1,4-cyclohexandicarboxylat
und erhöhte
Polymerisationsgeschwindigkeiten aufweisen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Polyester
von cycloaliphatischen Disäuren
und cycloaliphatischen Diolen wurden zuerst im U.S. Patent Nr. 2,891,930
an Caldwell et al. offenbart und sind bei einer Anzahl von Anwendungen,
wie in Mischungen mit Polycarbonat, Polyacrylat und anderen Polyestern,
nützlich.
Das U.S. Patent Nr. 5,486,562 an Borman et al. offenbart Mischungen
von Poly(alkylencyclohexandicarboxylat) und amorphen Copolymer-Harzen.
Das U.S. Patent Nr. 5,498,668 an Scott offenbart Mischungen eines
aliphatischen oder cycloaliphatischen Polyesters mit einem Acryl-Polymer.
Die europäische
Patentanmeldung 0 902 052 A1 an Hoefflin et al. offenbart eine Polyester-Acryl-Blend-Formmasse.
Zusammensetzungen, die ein Polycarbonat, ein cycloaliphatisches
Harz, ein Ultraviolettlicht-Absorptionsmittel und einen Katalysatorquencher
umfassen, sind im U.S. Patent Nr. 5,907,026 an Factor et al. offenbart.
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Cycloaliphatische
Polyester werden allgemein durch Umsetzung eines cycloaliphatischen
Diols, wie 1,4-Cylcohexandimethanol (CHDM), und einer cycloaliphatischen
Disäure
oder ihres Ester-Derivats, wie 1,4-Dimethylcyclohexandicarboxylat
(DMCD), in einem für
lineare Polyester typischen Zweistufen-Verfahren hergestellt. Ein derartiges
Verfahren ist jenes, das im U.S. Patent Nr. 2,465,319 an Whinfield
et al. beschrieben ist. Ein nützlicher
Polyester dieses Typs ist Poly(1,4-cyclohexylendimethylen-1,4-cyclohexandicarboxylat), nachstehend
als PCCD bezeichnet.
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In
der ersten Stufe des Verfahrens zur Herstellung von PCCD werden
CHDM und DMCD in Anwesenheit eines geeigneten Katalysators umgesetzt,
um eine Esteraustauschreaktion zu bewirken. Der Esteraustausch wird
typisch bei Temperaturen im Bereich von 180 bis 220°C durchgeführt. Katalysatoren,
die für
den Esteraustausch verwendet werden können, umfassen Titan, Lithium,
Magnesium, Calcium, Mangan, Cobalt, Zink, Natrium, Rubidium, Cäsium, Strontium,
Chrom, Barium, Nickel, Cadmium, Eisen und Zinn. Normale Katalysatorkonzentrationen
liegen im Bereich von 1 bis 500 ppm. Am üblichsten wird Titan als Esteraustauschkatalysator
für PCCD
verwendet. Typisch werden wegen der Schwierigkeit der Entfernung
von großen Überschüssen des
hochsiedenden CHDM-Diols während
der Polykondensation in der zweiten Stufe niedrige Molverhältnisse
von Diol zu Diester verwendet. So ist der Polymerisationsgrad, der
in einer vernünftigen
Zeitspanne erhalten werden kann, beschränkt (E. V. Martin und C. J.
Kibler, S. 83–134
in "Man-Made Fibers:
Science and Technology",
Bd. III, herausgegeben von Mark, Atlas und Cernia, 1968). Eine stöchiometrische
Menge von Diol zu Diester kann verwendet werden, oder es kann, falls
wesentliche Mengen des Diesters aufgrund von Verflüchtigung
verloren werden, ein leichter molarer Überschuss des Diesters verwendet
werden. Das Reaktionsprodukt am Ende des Esteraustauschs in der
ersten Stufe besteht aus Polymer mit niedrigem Molekulargewicht
mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad von etwa 2 bis
10.
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In
der zweiten Stufe wird durch Erhöhen
der Temperatur auf etwa 260 bis 290°C und Anlegen eines Vakuums
von 0,5 bis 1,0 Torr, um die Entfernung von Reaktionsnebenprodukten
zu unterstützen,
eine Polykondensation bewirkt. Metalle wie Titan, Antimon, Zinn,
Gallium, Niob, Zirconium, Aluminium, Germanium oder Blei können verwendet
werden, um die Polykondensation zu katalysieren, und sie liegen
typisch im Bereich von 1 bis 500 ppm vor. Am üblichsten wird Titan als Polykondensationskatalysator
für PCCD
verwendet. Die Polykondensation kann auch in der Festphase durchgeführt werden.
In diesen Verfahren wird das Vorpolymer mit niedrigem Molekulargewicht
isoliert, verfestigt und granuliert. Das feste Vorpolymer wird dann
bei einer Temperatur von etwa 20 bis 40°C unterhalb seines Schmelzpunkts
unter Vakuum oder in Anwesenheit eines Stickstoffstroms erwärmt.
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CHDM
und DMCD liegen beide sowohl als geometrische cis- als auch als
trans-Isomere vor.
Die Gleichgewichtskonzentration der Isomere bei DMCD ist 65% trans
und 35% cis. DMCD mit einem trans-Isomerengehalt von mehr als der
Gleichgewichtskonzentration kann durch eine Anzahl von Verfahren
produziert werden, wie demjenigen, das im U.S. Patent Nr. 5,231,218
an Sumner et al. beschrieben ist. Für die nützlichsten Polymereigenschaften
sollte das zur Herstellung von PCCD verwendete Ausgangs-DMCD einen
trans-Gehalt von mehr als der Gleichgewichtsmenge von 65% aufweisen.
Vorzugsweise beträgt
die Menge des trans-Isomers in dem Ausgangs-DMCD-Monomer mehr als
98 Gew.-% und beträgt
die Menge des cis-Isomers weniger als 2 Gew.-%. Das Ausgangs-CHDM-Monomer, wie
es typisch bereitgestellt wird, enthält 70 Gewichtsprozent trans-Isomer
und 30 Gewichtsprozent cis-Isomer. Ein hoher Gehalt an trans-Einheiten ist erwünscht, da
die Einverleibung von cis-CHDM- oder cis-DMCD-Einheiten in die Polymerkette die Kettenregelmäßigkeit unterbricht,
den Schmelzpunkt erniedrigt und den Kristallinitätsgrad, der sich in dem Polymer
entwickeln kann, verringert, wie von Wilfong in J. Polymer Sci.,
Bd. 54, 385–410
(1961) beschrieben.
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Ein
Nachteil des üblichen
Verfahrens zur Herstellung von PCCD ist, dass einige der trans-DMCD-Einheiten
während
des Polymerisationsverfahrens zum cis-Isomer isomerisieren, was
den Schmelzpunkt des Polymers erniedrigt und den Kristallinitätsgrad im
Polymer verringert. Das Isomerisierungsausmaß der trans-DMCD-Einheiten, das während der
Polymerisation auftritt, hängt
von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Katalysatorart und
-konzentration, der Reaktionstemperatur und der Verweilzeit im Reaktor.
Verfahren, die eine kürzere
Zeit im Reaktor erfordern, sind wünschenswert, da weniger Zeit
für das
trans-DMCD zur Verfügung steht,
eine Isomerisierung zum cis-Isomer einzugehen. Normalerweise gibt
es keine Isomerisierung der trans-CHDM-Einheiten während des
Polymerisationsverfahrens. 1 veranschaulicht
die Auswirkung von cis-DMCD-Einheiten
in der Polymerkette auf den Schmelzpunkt von PCCD. Der Schmelzpunkt
nimmt für
jede einprozentige Zunahme der cis-DMCD-Einheiten um etwa 2°C ab.
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Das
U.S. Patent Nr. 5,939,519 an Brunelle beschreibt den Bedarf an PCCD
mit höherer
Kristallinität. Das
Verfahren erfordert die Einverleibung von Amid-Segmenten mit bis zu etwa 18 Molprozent,
bezogen auf die gesamten Ester- und Amid-Segmente, in PCCD, um die
Kristallinität
zu erhöhen,
was das Polymer wesentlich teurer macht.
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Das
U.S. Patent Nr. 6,084,055 an Brunelle offenbart ein Verfahren zur
Herstellung von Poly(1,4-cyclohexandicarboxylaten) mit maximalem
Molekulargewicht und maximaler Kristallinität. Die Reaktion wird in einer
Reihe von fortschreitend zunehmenden Temperaturen unterhalb von
265°C mit
einer Verweilzeit im Bereich von 40 bis 120 Minuten bei Temperaturen über 250°C durchgeführt, und/oder
die Reaktion wird mit einer anfänglichen
Stufe der Reaktion in Anwesenheit mindestens eines aliphatischen
C2-6-Diols durchgeführt. Obwohl unter Verwendung
dieses Verfahrens zufriedenstellende Ergebnisse erhalten werden
können,
sind der enge Temperaturbereich und die Verweilzeit-Anforderungen
unerwünscht,
da die Polymerisationsgeschwindigkeiten beschränkt sind.
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Das
U.S. Patent Nr. 5,986,040 an Patel et al. offenbart kristalline
PCCD-Harze, in denen das trans-cis-Verhältnis von Struktureinheiten
aus DMCD im Polymer größer als
etwa 6 zu 1 ist und das trans-cis-Verhältnis von Struktureinheiten,
die von CHDM abstammen, größer als
etwa 1 zu 1 im Polymer ist. Der Polyester weist eine Viskosität von mehr
als etwa 4200 Poise und eine Schmelztemperatur im Bereich von etwa
216 bis etwa 230°C
auf. Ein Verfahren zur Herstellung dieses Polymers ist ebenfalls
offenbart. Patel lehrt die Bedeutung des Ausgangs-Molverhältnisses
von DMCD zu CHDM, um das Ausmaß der
trans-cis-Isomerisierung von CMCD zu steuern. Die Zugabe von Phosphit-Verbindungen
zu PCCD als Farb-Stabilisatoren ist offenbart, obwohl keines der
Beispiele angibt, dass Stabilisatoren zugesetzt wurden.
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Das
U.S. Patent Nr. 5,453,479 an Borman et al. offenbart die Verwendung
eines Polyveresterungs-Katalysators, der aus einer Phosphor-Verbindung
und einer Titan-Verbindung besteht, um Polyester zum Mischen mit
Polycarbonaten herzustellen. Die Verfahrensvorteile sind eine Erhöhung der
Festigkeit und Formzykluszeit der Mischung.
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Die
Nach-Reaktions-Zugabe von Phosphit-Quenchern in Mischungen von Polycarbonat,
cycloaliphatischen Polyestern und Ultraviolettlicht-Absorptionsmitteln
ist im U.S. Patent Nr. 5,907,026 an Factor et al. offenbart. Der
Phosphit-Katalysatorquencher
wird beim Nachreaktionsmischen von PCCD mit anderen Polymeren zugesetzt.
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Demgemäß gibt es
einen Bedarf an einem schnellen, einfachen, kostengünstigen
Verfahren zur Herstellung von PCCD mit einem verringerten Ausmaß der Isomerisierung
der trans-DMCD-Einheiten zu cis-DMCD-Einheiten in der Technik. Die
vorliegende Erfindung ist demgemäß hauptsächlich auf
die Bereitstellung eines derartigen Verfahrens gerichtet.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
einem Verfahren zur Produktion eines Polyesters von Reaktorgüte weist
ein Poly(1,4-cyclohexylendimethylen-1,4-cyclohexandicarboxylat)
durch die Zugabe einer Phosphor-haltigen Verbindung zu dem Reaktionsverfahren
ein verringertes Ausmaß der
Isomerisierung des trans-Isomers zum cis-Isomer von 1,4-Dimethylcyclohexandicarboxylat
und eine erhöhte
Polymerisationsgeschwindigkeit auf. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- a) Umsetzen einer mindestens 80 Molprozent
1,4-Cyclohexandicarbonsäure
umfassenden Disäure
oder eines mindestens 80 Molprozent 1,4-Dimethylcyclohexandicarboxylat
umfassenden Ester-Derivats
der Disäure
und eines mindestens 80 Molprozent 1,4-Cyclohexandimethanol umfassenden Glycols
bei einer ausreichenden Temperatur, um eine Veresterung der Disäure oder
eine Umesterung des Ester-Derivats zu bewirken;
- b) Polykondensieren des Produkts von Schritt a) bei Temperaturen
und Drücken
in Anwesenheit eines geeigneten Katalysators, um eine Polykondensation
zu bewirken;
- c) Zugeben von 1 bis 800 ppm Phosphor, wobei alle Gewichtsteile
auf das Gewicht des Polyesters bezogen sind und der Phosphor in
Form einer Phosphor-haltigen Verbindung zugesetzt wird; und
- d) nach Schritt c) Entfernen eines Poly(1,4-cyclohexylendimethylen-1,4-cyclohexandicarboxylat)-Polyesters
von Reaktorgüte
mit einer inneren Viskosität
von 0,4 bis 2,0 dl/g.
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Die
Phosphor-haltige Verbindung ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus:
- (1) einem Phosphatester mit der Formel: in der R1 ein
Wasserstoffatom oder ein (C1-C20)-Rest
ist, der gegebenenfalls O-, Cl- oder Br-Atome einschließt, und
R2 und R3 der gleiche
(C1-C20)-Rest oder
eine Kombination von verschiedenen (C1-C20)-Resten sind, die gegebenenfalls O-, Cl-
oder Br-Atome einschließen;
- (2) einem Phosphatester mit der Formel: in der R von einem Diol abgeleitet
ist; R1 und R4 Wasserstoffatome
oder (C1-C20)-Reste
sein können,
die gegebenenfalls O-, Cl- oder Br-Atome einschließen; und
R2 und R3 der gleiche
(C1-C20)-Rest oder
eine Kombination von verschiedenen (C1-C20)-Resten sind, die gegebenenfalls O-, Cl-
oder Br-Atome einschließen;
- (3) einem Diphosphatester mit der Formel: in der R1 und
R4 Wasserstoffatome oder (C1-C20)-Reste sein können, die gegebenenfalls O-,
Cl- oder Br-Atome einschließen,
und R2 und R3 der
gleiche (C1-C20)-Rest
oder eine Kombination von verschiedenen (C1-C20)-Resten sind, die gegebenenfalls O-, Cl-
oder Br-Atome einschließen;
und
- (4) einem Phosphonatester mit der Formel: in der R1 ein
Wasserstoffatom oder ein (C1-C20)-Rest
ist, der gegebenenfalls O-, Cl- oder Br-Atome einschließt, und
R2 und R3 der gleiche
(C1-C20)-Rest oder
eine Kombination von verschiedenen (C1-C20)-Resten
sind, die gegebenenfalls O-, Cl- oder Br-Atome einschließen.
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Weiter
wird eine Reaktionsprodukt-Polyester-Zusammensetzung von Poly(1,4-cyclohexylendimethylen-1,4-cyclohexandicarboxylat)
mit einer inneren Viskosität
von 0,4 bis 2,0 dl/g erzeugt. Die Polyester-Zusammensetzung umfasst
eine Disäure-Komponente
aus Resten von mindestens etwa 80 Molprozent 1,4-cyclohexandicarbonsäure, bezogen auf 100 Molprozent
Disäure-Komponente;
eine Glycol-Komponente aus Resten von mindestens etwa 80 Molprozent
1,4-Cyclohexandimethanol,
bezogen auf 100 Molprozent Glycol-Komponente; 0 bis 500 ppm Veresterungskatalysator
oder 1 bis 500 ppm Umesterungskatalysator; 1 bis 500 ppm Polykondensationskatalysator
und 1 bis 800 ppm Phosphor aus einer Phosphor-haltigen Verbindung,
wie oben beschrieben. Alle Gewichtsteile sind auf das Gewicht des
Polyesters bezogen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Auftragung des Schmelzpunktes gegen den Prozentsatz an cis-DMCD-Einheiten, welche
die Auswirkung von cis-DMCD-Einheiten in der Polymerkette auf den
Schmelzpunkt von PCCD veranschaulicht.
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2 ist
eine Auftragung der inneren Viskosität gegen die Polykondensationszeit,
welche veranschaulicht, dass der Zusatz von Phosphor in Form eines
Phosphatesters eine erhöhte
Polykondensationsgeschwindigkeit zur Folge hat.
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3 ist
eine Auftragung der inneren Viskosität gegen den Prozentsatz an
cis-DMCD-Einheiten,
welche veranschaulicht, dass der Zusatz von Phosphor in Form eines
Phosphatesters eine erhöhte
innere Viskosität
zur Folge hat.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Poly(1,4-cyclohexylendimethylen-1,4-cyclohexandicarboxylat)
(PCCD) mit einem verringerten Gehalt an cis-1,4-Dimethylcyclohexandicarboxylat (cis-DMCD)-Einheiten
in der Polymerkette und einer erhöhten Polymerisationsgeschwindigkeit.
Durch die Zugabe gewisser Phosphor-haltiger Verbindungen zum Verfahren
zur Herstellung von PCCD aus 1,4-Cyclohexandimethanol (CHDM) und
1,4-Dimethylcyclohexandicarboxylat (DMCD) wird das Ausmaß der Isomerisierung
von trans-DMCD-Einheiten
zu cis-DMCD-Einheiten verringert und die Polymerisationsgeschwindigkeit erhöht. Die
Steuerung der Isomerisierung von trans-DMCD-Einheiten ist für das Verfahren zur Produktion
von PCCD von Bedeutung, da jede Zunahme der cis-DMCD-Einheiten ein
Polymer mit einem niedrigeren Schmelzpunkt und eine Verringerung
der Kristallinität
des Polymers zur Folge hat.
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Die
vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Produktion eines PCCD-Polyesters
von Reaktorgüte, das
von einer Mischung von Polymeren zur Erzeugung des Polyesters verschieden
ist. Der so erzeugte Polyester von Reaktorgüte weist eine innere Viskosität von 0,4
bis 2,0 dl/g auf und besitzt Struktureinheiten aus einer Disäure-Komponente,
die Struktureinheiten aus mindestens 80 Molprozent 1,4-Cyclohexandicarbonsäure umfasst,
und einer Glycol-Komponente, die Struktureinheiten aus mindestens
80 Molprozent 1,4-Cyclohexandimethanol umfasst. Die Struktureinheiten
aus 1,4-Cyclohexandicarbonsäure
(CHDA) können
entweder von der Säure
selbst oder vorzugsweise ihrem Ester-Derivat, DMCD, abgeleitet sein.
Die Molprozentsätze
der Disäure-Komponente
und der Glycol-Komponente sind beide auf 100 Molprozent bezogen.
In dem Verfahren werden die Disäure-Komponente und die
Glycol-Komponente bei einer ausreichenden Temperatur umgesetzt, um
eine Veresterung, wenn CHDA verwendet wird, oder eine Umesterung
zu bewirken, wenn DCMD verwendet wird. Das Reaktionsprodukt der
Disäure-Komponente
und der Glycol-Komponente wird dann einer Polykonden sation bei Temperaturen
und Drücken
in Anwesenheit eines geeigneten Katalysators zur Bewirkung der Polykondensation
unterzogen.
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Das
unterscheidende Merkmal der vorliegenden Erfindung ist die Zugabe
von Phosphor in Form gewisser Phosphor-haltiger Verbindungen zu
dem Verfahren zur Herstellung von PCCD. Der Phosphor wird in einer
Menge von 1 bis 800 Teilen pro Million (ppm), bevorzugt 1 bis 310
ppm und bevorzugter 5 bis 91 ppm zugesetzt. Die zugesetzten Gewichtsteile
des Phosphors sind die Teile des elementaren Phosphors und sind auf
das Gewicht des durch das Verfahren erzeugten Polyesters von Reaktorgüte bezogen.
Jedoch wird der Phosphor dem Verfahren nicht in seiner elementaren
Form zugesetzt, sondern wird dem Verfahren vielmehr in Form gewisser
Phosphor-haltiger Verbindungen zugesetzt. Die verwendeten Phosphorhaltigen
Verbindungen sind ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus den folgenden:
- (1)
einem Phosphatester mit der Formel: in der R1 ein
Wasserstoffatom oder ein (C1-C20)-Rest
ist, der gegebenenfalls O-, Cl- oder Br-Atome einschließt, und
R2 und R3 der gleiche
(C1-C20)-Rest oder
eine Kombination von verschiedenen (C1-C20)-Resten sind, die gegebenenfalls O-, Cl-
oder Br-Atome einschließen;
- (2) einem Phosphatester mit der Formel: in der R von einem Diol abgeleitet
ist; R1 und R4 Wasserstoffatome
oder (C1-C20)-Reste
sein können,
die gegebenenfalls O-, Cl- oder Br-Atome einschließen; und
R2 und R3 der gleiche
(C1-C20)-Rest oder
eine Kombination von verschiedenen (C1-C20)-Resten sind, die gegebenenfalls O-, Cl-
oder Br-Atome einschließen;
- (3) einem Diphosphatester mit der Formel: in der R1 und
R4 Wasserstoffatome oder (C1-C20)-Reste sein können, die gegebenenfalls O-,
Cl- oder Br-Atome einschließen,
und R2 und R3 der
gleiche (C1-C20)-Rest
oder eine Kombination von verschiedenen (C1-C20)-Resten sind, die gegebenenfalls O-, Cl-
oder Br-Atome einschließen;
und
- (4) einem Phosphonatester mit der Formel: in der R1 ein
Wasserstoffatom oder ein (C1-C20)-Rest
ist, der gegebenenfalls O-, Cl- oder Br-Atome einschließt, und
R2 und R3 der gleiche
(C1-C20)-Rest oder
eine Kombination von verschiedenen (C1-C20)-Resten
sind, die gegebenenfalls O-, Cl- oder Br-Atome einschließen.
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Vorzugsweise
ist die Phosphor-haltige Verbindung aus dem Phosphatester der vorstehenden
Gruppe (1), worin R1, R2 und
R3 die gleichen (C1-C20)-Reste oder eine Kombination von verschiedenen
(C1-C20)-Resten sind,
welche gegebenenfalls O-, Cl- oder Br-Atome einschließen, oder
dem Phosphatester der Gruppe (2) ausgewählt, worin R von einem Diol
abgeleitet ist, R1, R2,
R3 und R4 der gleiche
(C1-C20)-Rest oder
eine Kombination von verschiedenen (C1-C20)-Resten ist, die gegebenenfalls O-, Cl-
oder Br-Atome einschließen.
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Spezielle
Beispiele für
Phosphor-Verbindungen, die in dieser Erfindung verwendet werden
können, umfassen,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Trimethyl phosphat, Triethylphosphat, Tributylphosphat,
Tributoxyethylphosphat, Tris(2-ethylexyl)phosphat,
Trioctylphosphat, Triphenylphosphat, Tritolylphosphat, Ethylenglycolphosphat,
Triethylphosphonoacetat, Dimethylmethylphosphonat, Tetraisopropylmethylendiphosphonat
und Merpol A.
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Die
Phosphor-haltige Verbindung enthält
bevorzugt nicht mehr als eine an jedes Phosphormolekül gebundene
-OH-Gruppe, da die Polykondensationsgeschwindigkeit im Vergleich
zur Polykondensationsgeschwindigkeit, wenn mehr als eine -OH-Gruppe
direkt an Phosphor gebunden ist, schneller ist.
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Die
Phosphor-haltige Verbindung kann zu jeder Zeit während des Verfahrens zugesetzt
werden. Vorzugsweise wird die Phosphor-haltige Verbindung vor oder
nach der Umsetzung der Disäure-Komponente
und Glycol-Komponente zugesetzt, da eine schnellere Polykondensationsgeschwindigkeit
erzielt wird. Bevorzugter wird die Phosphor-haltige Verbindung vor
der Veresterungs- oder Umesterungsreaktion zugesetzt, da die Polykondensationsgeschwindigkeit
am schnellsten ist, wenn die Phosphor-haltige Verbindung zu diesem
Zeitpunkt zugesetzt wird.
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Für die Veresterung
kann ein Katalysator verwendet werden oder nicht. Die Menge des
Veresterungskatalysators beträgt
0 bis 500 ppm, bevorzugt 10 bis 200 ppm, bevorzugter 20 bis 100
ppm. Für
die Umesterung ist die Anwesenheit einer ausreichenden Menge eines
Umesterungskatalysators in einer Menge von 1 bis 500 ppm, bevorzugt
10 bis 200 ppm, bevorzugter 20 bis 100 ppm erforderlich. Beispiele
für Veresterungs-
oder Umesterungskatalysatoren, die verwendet werden können, sind
Mangan, Zink, Magnesium, Calcium, Titan, Silber, Molybdän, Gold,
Cobalt, Nickel, Kalium, Natrium, Lithium, Rubidium, Cäsium, Strontium,
Barium, Kupfer, Silber, Quecksilber, Zinn, Cadmium, Bismut, Aluminium,
Chrom, Zirconium, Eisen und Blei. Bevorzugt steigert ein derartiger
Katalysator nicht das Ausmaß der
Isomerisierung von trans-DMCD-Einheiten während der Bildung des Polymers,
so dass der Wirkung der Zugabe von Phosphor entgegengewirkt wird,
oder steigert nicht merklich den Vergilbungsgrad oder die Dunkelheit
des Polymers. Aus diesem Grund sind Veresterungs- und Umesterungskatalysatoren
wie Titan, Calcium, Strontium, Chrom, Zirconium und Aluminium bevorzugt.
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Polykondensationskatalysatoren
liegen in einer Menge von 1 bis 500 ppm, bevorzugt 5 bis 200 ppm und
bevorzugter 20 bis 100 ppm vor. Geeignete Polykondensationskatalysatoren
umfassen bevorzugt Titan, Germanium, Zirconium und Aluminium, da
sie nicht das Ausmaß der
trans-DMCD-Isomerisierung steigern oder sich negativ auf die Farbe
des Polymers auswirken.
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Ähnlich wie
Phosphor wird der Veresterungs-, Umesterungs- und Polykondensationskatalysator
dem Verfahren nicht in seiner elementaren Form zugesetzt, sondern
vielmehr als in der Technik wohlbekannte Metall-haltige Verbindungen.
Die Gewichtsteile der zugesetzten Metalle sind die Teile des elementaren
Metalls und sind auf das Gewicht des durch das Verfahren erzeugten
Polyesters von Reaktorgüte
bezogen.
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Der
bevorzugteste Katalysator für
die vorliegende Erfindung ist Titan, das sowohl als Veresterungs- oder
Umesterungskatalysator als auch als Polykondensationskatalysator
verwendet wird. Das bevorzugte Molverhältnis von Phosphor aus der
Phosphor-haltigen Verbindung zu Titan beträgt etwa 0,2 zu 2,4. Bevorzugter beträgt das Verhältnis etwa
0,4 zu 1,4. Beispiele für
Titan-haltige Verbindungen, die verendet werden können, sind,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Tetraisopropyltitanat, Acetyltriisopropyltitanat, Tetrabutyltitanat, Titandiisopropanolatbis(2,4-pentandionat)
und Tetrakis(2-ethylhexyl)orthotitanat.
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Die
Disäure-Komponente
des PCCD-Polyesters umfasst Struktureinheiten aus mindestens etwa
80 Molprozent, bevorzugt 90 Molprozent und bevorzugter 100 Molprozent
CHDA. Die Disäure-Komponente
des PCCD-Polyesters kann gegebenenfalls mit bis zu etwa 20 Molprozent,
bevorzugt 10 Molprozent, einer oder mehrerer Dicarbonsäuren modifiziert
sein. Derartige modifizierende Dicarbonsäuren umfassen aromatische Dicarbonsäuren bevorzugt
mit 8 bis 14 Kohlenstoffen oder deren Esterderivate, aliphatische
Dicarbonsäuren bevorzugt
mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen oder deren Esterderivate und cycloaliphatische
Dicarbonsäuren
mit 8 bis 12 Kohlenstoffen oder deren Esterderivaten. Beispiele
für Dicarbonsäuren, die
als Modifikationsmittel verwendet werden könnten, umfassen Terephthalsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalin-2,6-dicarbonsäure, Cyclohexandiessigsäure, Diphenyl-4,4'-dicarbonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Azelainsäure und
Sebacinsäure.
Esterderivate dieser Säuren
können
im Verfahren zur Herstellung des PCCD-Polyesters verwendet werden.
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Die
Glycol-Komponente des PCCD-Polyesters umfasst Struktureinheiten
aus mindestens 80 Molprozent, bevorzugt 90 Molprozent, bevorzugter
100 Molprozent CHDM. Die Glycol-Komponente des Polyesters kann gegebenenfalls
mit bis zu etwa 20 Molprozent, bevorzugt 10 Molprozent, eines oder
mehrerer Diole modifiziert sein. Derartiger modifizierenden Diole
umfassen cycloaliphatische Diole bevorzugt mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen,
aliphatische Diole bevorzugt mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen und
Polyetherglycole. Beispiele für
derartige Diole sind Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol,
Propan-1,4-diol, Butan-1,4-diol, Pentan-1,5-diol, Hexan-1,6-diol,
Neopentylglycol, 2,4-Dihydroxy-1,1,3,3-tetramethylcyclobutan und Poly(tetramethylenetherglycol).
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Weiter
kann der PCCD-Polyester geringe Menge (weniger als 1 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht des Polyesters) trifunktioneller oder tetrafunktioneller
Comonomere enthalten, wie Trimellithsäureanhydrid, Trimethylolpropan,
Pyromellithsäuredianhydrid,
Pentaerythrit oder andere allgemein in der Technik bekannte Polyester-bildende
Polysäuren
oder Polyole.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung eine Reaktionsprodukt-PCCD-Polyester-Zusammensetzung
mit einer inneren Viskosität
(IV) von 0,4 bis 2,0 dl/g, bevorzugt 0,8 bis 1,2 dl/g. Die IV wird
bei 25°C
unter Verwendung einer Polymer-Konzentration von 0,5 Gew.-% in einem
Lösungsmittel
gemessen, das aus 60% Phenol und 40% 1,1,2,2-Tetrachlorethan besteht.
Die Reaktionsprodukt-Polyester-Zusammensetzung umfasst eine Disäure-Komponente
aus Resten von mindestens 80 Molprozent 1,4-Cyclohexandicarbonsäure, bezogen
auf 100 Molprozent Disäure-Komponente;
eine Glycol-Komponente aus Resten von mindestens 80 Molprozent 1,4-Cyclohexandimethanol,
bezogen auf 100 Molprozent Glycol-Komponente; 0 bis 500 ppm Veresterungskatalysator
oder 1 bis 500 ppm Umesterungskatalysator; 1 bis 500 ppm Polykondensationskatalysator
und 1 bis 800 ppm Phosphor in Form der oben beschriebenen Phosphor-haltigen
Verbindung; alle Gewichtsteile sind auf das Gewicht des Polyesters
bezogen. Die bevorzugten Ausführungsformen,
die dem oben beschriebenen Verfahren zugehören, sind für die Reaktionsprodukt-Polyester-Zusammensetzung
anwendbar.
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Diese
Erfindung kann weiter durch die folgenden Beispiele von bevorzugten
Ausführungsformen
derselben veranschaulicht werden, obwohl es sich versteht, dass
diese Beispiele lediglich für
Zwecke der Erläuterung
eingeschlossen sind und nicht den Bereich der Erfindung beschränken sollen,
falls nicht speziell anders angegeben.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel erläutert
die Auswirkung des Phosphatesters Triphenylphosphat auf die Eigenschaften
von PCCD. In einen 500 Milliliter (ml)-Rundkolben wurden 100,1 Gramm
(g) (0,4 Mol) Dimethylcyclohexandicarboxylat (DMCD), 72,1 g (0,4
Mol) 1,4-Cyclohexandimethanol (CHDM) und 70 Teile pro Million (ppm)
Titan als Titan(IV)-isopropanolat eingeführt. Es wurde analysiert, dass
das DMCD-Ausgangsmaterial
98,5 Gewichtsprozent (Gew.-%) trans-Isomer und 1,5 Gew.-% cis-Isomer
enthielt. Das CHDM-Monomer enthielt 70 Gew.-% trans-Isomer und 30
Gew.-% cis-Isomer. Nach Einführen
der Reaktanten wurde der Kolben an einen Polymerisationsreaktor
angeschlossen, der mit einem Überkopfrührer, Stickstoff einlass,
Kondensationskolben und einer Vakuumquelle ausgestattet war. Ein
auf 185°C
vorgeheiztes geschmolzenes Bad aus Belmont-Metall wurde angehoben,
um den Kolben zu umgeben. Die Belmont-Metallbad-Temperatur wurde über eine
30-minütige Zeitspanne
von 185°C
auf 220°C
erhöht,
wobei ein langsamer Stickstoffstrom in das System einströmte. Die Reaktion
wurde mit einer Geschwindigkeit von 100 Umdrehungen pro Minute (U/min)
gerührt.
Die Temperatur wurde 30 Minuten bei 220°C gehalten, um die Esteraustausch-Reaktionszeitspanne
zuvervollständigen.
In diesem Stadium wurden 50 ppm Phosphor als Triphenylphosphat durch
den Stickstoffeinlass in den Kolben gegeben. Die Temperatur wurde
dann über
eine 25-minütige
Zeitspanne auf 270°C
erhöht.
Nach Anhalten des Stickstoffstroms wurde der Druck von Atmosphärendruck
auf 0,5 Torr verringert, und die Rührgeschwindigkeit wurde über eine
10-minütige
Zeitspanne von 100 U/min auf 20 U/min verlangsamt. Die Polykondensationsreaktion
wurde fünf
Stunden unter diesen Bedingungen fortgesetzt. Nach Beendigung der
Reaktion wurde der Kolben aus dem Belmont-Metallbad entfernt, und das Polymer
wurde unter Stickstoffatmosphäre
abgekühlt. Das
Polymer wurde aus dem Kolben gewonnen und in einer Wiley-Mühle auf
eine Teilchengröße von etwa
6 mm gemahlen. Die innere Viskosität (IV) wurde unter Verwendung
einer Polymerkonzentration von 0,5 Gew.-% bei 25°C in einem Lösungsmittel gemessen, das aus
60 Gew.-% Phenol und 40 Gew.-% 1,1,2,2-Tetrachlorethan bestand. Der Polymer-Vergilbungsgrad
und die Helligkeit wurden mit einem Hunter-Ultrascan-Instrument gemessen
und in CIELAB-Einheiten mitgeteilt. Die Titan- und Phosphor-Konzentration
wurde durch Röntgenfluoreszenz
gemessen. Die Menge der cis-DMCD-Einheiten im Polymer wurde durch
kernmagnetische Resonanzspektroskopie erhalten.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel erläutert
die Auswirkung des Phosphatesters Merpol A auf die Eigenschaften
von PCCD. Merpol A ist im Handel von Stepan, Co., erhältlich.
Man folgte dem Verfahren von Beispiel 1, außer dass 18 ppm Phosphor aus
Merpol A anstelle von Triphenylphosphat in den Kolben gegeben wurden.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel erläutert
die Auswirkung von Phosphorsäure
auf die Eigenschaften von PCCD. Das Verfahren von Beispiel 1 wurde
verwendet, außer
dass 49 ppm Phosphor aus Phosphorsäure anstelle von Triphenylphosphat
zugesetzt wurden.
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Vergleichsbeispiel 1
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Dieses
Beispiel erläutert
die Eigenschaften von PCCD, ohne dass irgendeine Phosphat-Verbindung zugesetzt
wurde. Man folgte dem Verfahren von Beispiel 1, außer dass
keine Phosphor-Verbindung zugesetzt wurde.
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel zeigt die Auswirkung des Phosphit-Stabilisators Distearylpentaerythritdiphosphit (Weston
619) auf die Eigenschaften von PCCD. Das Verfahren von Beispiel
1 wurde verwendet, außer
dass 31 ppm Phosphor aus Weston 619 anstelle von Triphenylphosphat
zugesetzt wurden.
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel zeigt ebenfalls die Auswirkung eines Phosphit-Stabilisators
auf die PCCD-Eigenschaften. Das Verfahren von Beispiel 4 wurde verwendet,
außer
dass 43 ppm Phosphor aus dem Phosphit Bis(2,4-di-tert-butylphenyl)pentaerythritdiphosphit
(Ultranox 626) anstelle von Weston 619 verwendet wurden.
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Beispiel 6
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Dieses
Beispiel erläutert
die Auswirkung von phosphoriger Säure (H3PO3) auf die Eigenschaften von PCCD. Das Verfahren
von Beispiel 4 wurde verwendet, außer dass 43 ppm Phosphor aus
phosphoriger Säure anstelle
von Weston 619 verwendet wurden.
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Vergleichsbeispiel 2
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Dieses
Beispiel zeigt die Eigenschaften von PCCD, das ohne jegliches zugesetztes
Phosphit hergestellt wurde. Man folgte dem Verfahren von Beispiel
4, außer
dass kein Phosphit zugesetzt wurde.
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Die
Ergebnisse der Beispiele 1 bis 3 und des Vergleichsbeispiels 1 in
Tabelle 1 erläutern
die Auswirkung von Phosphatestern auf die Eigenschaften von PCCD.
Der Zusatz eines Phosphatesters zum Reaktionsverfahren verringert
das Ausmaß der
Isomerisierung von trans-DMCD zum cis-Isomer. Die Ergebnisse zeigen auch,
dass der Zusatz von Phosphatestern Polymer mit einer höheren IV
als derjenigen der Kontrolle erzeugt, wohingegen der Zusatz von
Phosphorsäure
die IV des Polymers verringert. Dies zeigt an, dass die Polymerisationsgeschwindigkeit
verlangsamt wird, wenn eine Phosphor-Verbindung mit einer hohen
Zahl von sauren -OH-Gruppen, die an Phosphor gebunden sind, verwendet
wird. Eine langsamere Polymerisationsgeschwindigkeit ist nicht erwünscht, da
sie die Zeitspanne erhöht,
die im Polymerisationsreaktor benötigt wird, um die Ziel-Polymer-IV zu erreichen,
was die für
die trans-cis-Isomerisierung von DMCD verfügbare Zeitspanne erhöht. Deshalb
wird die Verwendung von neutralen Phosphor-Verbindungen gegenüber jenen
vorgezogen, die eine höhere
Zahl von an Phosphor gebundenen sauren -OH-Gruppen enthalten.
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Die
Beispiele 4 bis 7 und das Vergleichsbeispiel 2 in Tabelle 1 erläutern die
Auswirkung von Phosphiten auf die Eigenschaften von PCCD. Diese
Verbindungen weisen die folgende allgemeine Struktur auf:
in der R1, R2 und R3 aus
der Gruppe von Alkyl-, Aryl- oder Wasserstoffsubstituenten ausgewählt sind.
Diese Verbindungen unterscheiden sich von Phosphaten bezüglich der
Oxidationsstufe von Phosphor. Die Oxidationsstufe von Phosphor in
Phosphiten ist +3, verglichen mit +5 in Phosphaten. Die Daten zeigen,
dass, obwohl die Verwendung von Phosphiten in PCCD das Ausmaß der trans-cis-Isomerisierung
von DMCD verlangsamt, die Verwendung von Phosphiten auch die Polykondensationsgeschwindigkeit
unerwünscht
verlangsamt, wie durch die geringere Polymer-IV angezeigt. Dies
ist keine wünschenswerte
Auswirkung, da die erforderliche Verweilzeit im Reaktor, um die
gewünschte
Polymer-IV zu erreichen, erhöht
wird und mehr Zeit für
das Stattfinden einer trans-cis-Isomerisierung
ermöglicht.
Deshalb ist die Verwendung von neutralen oder sauren Phosphit-Verbindungen
zur Verringerung der Isomerisierung in PCCD nicht bevorzugt.
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Beispiele 7–13
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Das
Verfahren von Beispiel 2 wurde verwendet, außer dass der Phosphor-Gehalt
aus dem Phosphatester Merpol A von 17 auf 114 ppm abgeändert wurde.
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Vergleichsbeispiel 3
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Das
Verfahren der Beispiele 7 bis 13 wurde verwendet, außer dass
kein Merpol A zugesetzt wurde.
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Die
Ergebnisse der Beispiele 7–13
und des Vergleichsbeispiels 3 sind in Tabelle 2 angegeben. Die Beispiele
7 bis 13 erläutern
das optimale P/Ti-Molverhältnis,
wenn eine Phosphatester-Phosphorquelle verwendet wird. Die höchste Polymer-IV
und der niedrigste cis-DMCD-Gehalt treten bei P/Ti-Molverhältnissen
zwischen etwa 0,4 und 1,4 auf. Bei P/Ti-Molverhältnissen von mehr als etwa
2,4 tritt eine signifikante Verringerung der Polymer-IV auf. Deshalb
sind P/Ti-Molverhältnisse
von weniger als 2,4 bevorzugt und weiter sind Molverhältnisse
von etwa 0,4 bis 1,4 am meisten bevorzugt.
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Beispiele 14–25
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Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde verwendet, außer dass zusätzlich zu
den 70 ppm Titan als Titan(IV)-isopropanolat ein Cokatalysator in
den Reaktionskolben gegeben wurde. In Beispiel 14 wurden 50 ppm Lithium
als Lithiumacetat zugesetzt. In Beispiel 15 wurden 50 ppm Natrium
als Natriumacetat zugesetzt. In Beispiel 16 wurden 50 ppm Rubidium
als Rubidiumacetat zugesetzt. In Beispiel 17 wurden 50 ppm Cäsium als Cäsiumacetat
zugesetzt. In Beispiel 18 wurden 50 ppm Strontium als Strontiumacetat
zugesetzt. In Beispiel 19 wurden 50 ppm Mangan an Manganacetat zugesetzt.
In Beispiel 20 wurden 50 ppm Nickel als Nickelacetat zugesetzt.
In Beispiel 21 wurden 50 ppm Cadmium als Cadmiumacetat zugesetzt.
In Beispiel 22 wurden 50 ppm Zinn als Dibutylzinndiacetat zugesetzt.
In Beispiel 23 wurden 50 ppm Chrom als Chrom(III)-acetat zugesetzt.
In Beispiel 24 wurden 50 ppm Silber als Silberacetat zugesetzt.
In Beispiel 25 wurden 50 ppm Molybdän als Molybdänacetat
zugesetzt.
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Vergleichsbeispiel 4
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Dieses
Beispiel erläutert
die Eigenschaften von PCCD ohne jeglichen zugesetzten Cokatalysator.
Man folgte dem Verfahren der Beispiele 14 bis 25, außer dass
kein Cokatalysator zugesetzt wurde.
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Beispiele 26–31
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Das
Verfahren der Beispiele 14 bis 25 wurde verwendet, um zusätzliche
Cokatalysatoren mit Titan zu bewerten. In Beispiel 26 wurden 50
ppm Calcium als Calciumacetat zugesetzt. In Beispiel 27 wurden 50
ppm Blei als Blei(II)-acetat zugesetzt. In Beispiel 28 wurden 50
ppm Germanium als Germaniumdioxid zugesetzt. In Beispiel 29 wurden
50 ppm Antimon als Antimon(III)-oxid zugesetzt. In Beispiel 30 wurden
50 ppm Magnesium als Magnesiumacetat zugesetzt. In Beispiel 31 wurden
50 ppm Gold als Gold(III)-acetat zugesetzt.
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Vergleichsbeispiel 5
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Dieses
Beispiel wurde durchgeführt,
um die Eigenschaften von PCCD ohne Cokatalysator zu bestimmen. Man
folgte dem Verfahren der Beispiele 26–31, aber es wurde kein Cokatalysator
zugesetzt.
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Beispiele 32–35
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Diese
Beispiele folgten dem gleichen Verfahren wie bei den Beispielen
14 bis 25, außer
dass andere Cokatalysatoren bewertet wurden. In Beispiel 32 wurden
50 ppm Zink als Zinkacetat zugesetzt. In Beispiel 33 wurden 50 ppm
Cobalt als Cobaltacetat zugesetzt. In Beispiel 34 wurden 50 ppm
Barium als Bariumacetat zugesetzt. In Beispiel 35 wurden 50 ppm
Aluminium als Aluminiumacetat zugesetzt.
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Vergleichsbeispiel 6
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Das
Verfahren der Beispiele 32 bis 35 wurde für Vergleichsbeispiel 6 durchgeführt, außer dass
kein Cokatalysator zugesetzt wurde.
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Beispiele 36–39
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Diese
Beispiele folgten dem Verfahren der Beispiele 14–25, außer dass andere Cokatalysatoren
bewertet wurden. In Beispiel 36 wurden 50 ppm Bismut als Bismutacetat
zugesetzt. In Beispiel 37 wurden 50 ppm Zirconium als Zirconiumisopropanolat
zugesetzt. In Beispiel 38 wurden 50 ppm Kupfer als Kupfer(II)-acetat
zugesetzt. In Beispiel 39 wurden 50 ppm Eisen als Eisen(III)-acetat zugesetzt.
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Vergleichsbeispiel 7
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Dem
gleichen Verfahren wie in den Beispielen 36–39 wurde gefolgt, aber es
wurde kein Cokatalysator zugesetzt.
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Die
Ergebnisse der Beispiele 15 bis 39 in Tabelle 3 erläutern die
Auswirkung von Cokatalysatoren in Verbindung mit Titan auf die Polymereigenschaften
und das Ausmaß der
trans-cis-Isomerisierung von DMCD. Lithium-, Natrium-, Rubidium-,
Cäsium-,
Mangan-, Nickel-, Cadmium-, Zinn-, Molybdän-, Blei-, Magnesium-, Gold-,
Zink-, Cobalt- und Eisen-Cokatalysatoren hatten alle höhere Gehalte
an cis-DMCD-Einheiten
im Polymer als in der Kontrolle zum Ergebnis und werden deshalb
nicht bevorzugt, um PCCD mit einem geringen Gehalt an cis-DMCD-Einheiten
herzustellen. Calcium-, Germanium-, Strontium- und Zirconium-Cokatalysatoren wiesen
eine sehr geringe oder keine Auswirkung auf das Ausmaß der DMCD-Isomerisierung auf.
Antimon, Barium, Chrom, Kupfer, Bismut, Silber und Aluminium hatten
alle einen geringeren Gehalt an cis-DMCD-Einheiten im Polymer zur
Folge als die Kontrolle. Jedoch waren im Vergleich zur Kontrolle
die mit Bismut-, Kupfer-, Silber- und Antimon-Katalysatoren hergestellten
Polymere unannehmbar dunkel (niedriges L*), vermutlich aufgrund
der Reduktion des Ions zu seiner metallischen Stufe. Deshalb sind
die bevorzugten Cokatalysatoren Aluminium, Barium, Zirconium, Strontium,
Chrom, Calcium und Germanium, welche das Ausmaß der trans-cis-DMCD-Isomerisierung
nicht erhöhen
und Polymer mit annehmbarer Farbe ergeben.
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Beispiel 40
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Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde verwendet, außer dass ein Zweihals-Rundkolben verwendet
wurde, der mit einer Probeentnahmeeinrichtung ausgestattet war,
um Proben aus der Reaktion zu entnehmen, während der Kolben unter Vakuum
verblieb. Es wurde keine Phosphat-Verbindung in den Kolben gegeben. Proben
wurden etwa alle 30 Minuten während
der End-Polykondensationsstufe
entfernt. Die Proben wurden bezüglich
IV und cis-DMCD-Einheiten
analysiert.
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Beispiel 41
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Das
Verfahren von Beispiel 40 wurde verwendet, außer dass 70 ppm P als Phosphatester
Merpol A vor Beginn der Esteraustauschstufe zugesetzt wurden.
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Beispiel 42
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Das
Verfahren von Beispiel 40 wurde verwendet, außer dass 70 ppm P als Phosphat
Merpol A nach Beendigung der Esteraustauschstufe zugesetzt wurden.
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Die
Ergebnisse der Beispiele 40 bis 42 sind in den 2 und 3 aufgetragen,
welche die Auswirkung des Phosphatesters Merpol A auf die Polykondensationsgeschwindigkeit
und den cis-DMCD-Gehalt veranschaulichen. Die Daten in 2 zeigen,
dass die Zugabe der Merpol A-Phosphatester-Verbindung entweder vor
oder nach der Esteraustausch-Zeitraums zu einer höheren Polykondensationsgeschwindigkeit
führt. Die
Ergebnisse zeigen weiter, dass die Polykondensationsgeschwindigkeit
schneller ist, wenn die Phosphat-Verbindung zu Beginn des Esteraustausch-Zeitraums
zugesetzt wird. In 3 ist die IV gegen die cis- DMCD-Einheiten der
Beispiele 40 bis 42 aufgetragen. Diese Grafik veranschaulicht die
vorteilhafte Auswirkung der Phosphatester-Verbindung auf die Menge
an cis-DMCD-Einheiten,
die in dem Polymer gebildet werden. Man erhält eine höhere IV und einen niedrigerer
Gehalt an cis-DMCD-Isomer, wenn der Phosphatester zugesetzt wird.
Weiter veranschaulicht sie, dass der vorteilhafteste Einspeisungszeitpunkt
des Phosphatesters vor dem Esteraustausch-Zeitraum liegt.
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Tabelle
2 Auswirkung
des P/Ti-Molverhältnisses
auf PCCD-Eigenschaften unter Verwendung von Merpol A-Phosphatester
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Tabelle
3 Bewertung
von Cokatalysatoren in PCCD
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