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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf leicht vernetzte Polymere
und Copolymere, die allgemein von einer oder mehreren ungesättigten
Carbonsäuren
abgeleitet sind und die mit einem oder mehreren Wirkstoffen und
einem oder mehreren Arzneimittelhilfsstoffen gemischt werden, wobei
das Gemisch wünschenswerte
Eigenschaften, wie gute Rieselgeschwindigkeiten und eine geeignete
Verpressbarkeit, hat, so dass es ohne weitere Verarbeitung durch
eine Form rieseln und direkt zu einer Tablette oder anderen festen
Darreichungsform verpresst werden kann.
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Hintergrund
der Erfindung
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Bisher
waren Rheologiemodifikatoren für
die Verwendung bei der Bildung von direkt verpressten Tabletten
im Allgemeinen ungeeignet, im Allgemeinen aufgrund ihrer feinen
Teilchengröße, ihrer
statische Aufladung erzeugenden Natur und der schlechten Rieseleigenschaften,
die sie Pulvergemischen, wie pharmazeutischen Gemischen, verliehen.
Um solche Pulvergemische zu bilden, wurde ein Rheologiemodifikator
in Form eines nichtgranulierten Pulvers mit einem Wirkstoff und
einem Arzneimittelhilfsstoff gemischt und granuliert. Anschließend wurde
das granulierte Gemisch zu einer Tablette verpresst. Zu den verwendeten
Rheologiemodifikatoren gehörten
Verbindungen wie Carbopol® 934 PNF, 971 PNF, 974
PNF, 940, 941 und 934, die von der B. F. Goodrich Company hergestellt
werden. Zu den weiteren ähnlichen
Rheologiemodifikatoren gehören
Synthalen K, L und M, die von 3V/Sigma hergestellt werden, Hivis
Wako, das von Wako Pure Chemicals Co. hergestellt wird, und Aqupec,
das von Sumitomo Seika hergestellt wird.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Feste
Darreichungsformen, wie Tabletten, für die pharmazeutische Verwendung
werden aus einem Gemisch von granulären rheologiemodifizierenden
Polymeren oder Copolymeren, Wirkstoffen und Arzneimittelhilfsstoffen
direkt verpresst. Der Rheologiemodifikator ist ein Homopolymer oder
Copolymer, das von einer oder mehreren ungesättigten Carbonsäuren abgeleitet
und leicht vernetzt ist. Das rheologiemodifizierende Polymer oder
Copolymer wird zu einer wünschenswerten
Korngröße, wie
etwa durch Kompaktierung zu großen Agglomeraten
oder Aggregaten, verarbeitet und anschließend zu kleineren Körnern aufgebrochen
und im Allgemeinen gesiebt, um geeignete Teilchengrößen zu erhalten,
die geringe Mengen an Staub aufweisen. Das Polymer oder Copolymer
quillt in einem wässrigen
Medium stark auf und ist für
die Verwendung in Mensch oder Tier geeignet. Das Polymer oder Copolymer
kann für
eine oder mehrere spezielle Endverwendungen mit zahlreichen anderen
Typen von Wirkstoffen kombiniert werden. Außerdem können zahlreiche verschiedene Typen
von Arzneimittelhilfsstoffen verwendet werden. Die Kombination aus
dem einen oder den mehreren Arzneimittelhilfsstoffen, Wirkstoffen
und dem rheologiemodifizierenden Polymer oder Copolymer bildet wegen
ihrer guten Rieseleigenschaften und Verpressbarkeit beim Mischen
im Allgemeinen für
direkt verpressbare Tabletten geeignete Gemische.
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S.
I. Ofoelule, A. Chukwu, "Use
of acryli", Bolletino
Chimico Farmaceutico, Vol. 138, Nr. 10, 1999, Seite 526–530, offenbart
die Verwendung von Acryl- und Methacrylsäurederivaten als Retardmatrices
für Theophyllinhydrat-Tabletten.
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N. Çelebi
et al., "Development
and evaluation of a buccoadhesive propanolol tablet formulation", Pharmazie, VEB
Verlag Volk und Gesundheit, Berlin, DD, Vol. 50, Nr. 7, 1. Juli
1995 (1995-07-01), Seite 470–472, ISSN:
0031-7144, offenbart buccoadhäsive
Tabletten, die durch direktes Verpressen hergestellt werden.
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M.
M. Meshali et al., "Preparation
and evaluation of theophylline sustained-release tablets", Drug Development
and Industrial Pharmacy, Vol. 22, 1996, Seite 373–376, offenbart
Theophyllin-Retardtabletten, die Carbopol 974P umfassen.
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Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
Figur zeigt schematisch eine Kompaktier/Granulier-Apparatur.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Der
polymere Rheologiemodifikator sorgt für eine gezielte Freisetzung
von biologischen Wirkstoffen, die in einer Tablette enthalten sind,
so dass der Modifikator der Erfindung, wenn man ihn in Wasser bringt,
aufquillt, wobei ein viskoses Gel entsteht, das die Diffusion des
Wirkstoffs verzögert.
Die rheologiemodifizierenden Polymere oder Copolymere sind von einem
oder mehreren ungesättigten
Carbonsäuremonomeren
abgeleitet, die im Allgemeinen eine oder zwei Carbonsäuregruppen
und vorzugsweise eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung aufweisen
und im Allgemeinen insgesamt 3 bis etwa 10 Kohlenstoffatome und
vorzugsweise 3 bis etwa 5 Kohlenstoffatome enthalten, wie α,β-ungesättigte Monocarbonsäuren, zum
Beispiel Acrylsäure,
Methacrylsäure
und Krotonsäure
und dergleichen, oder Dicarbonsäuren,
wie Itaconsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Aconitsäure
und dergleichen. Außerdem
können
auch Halbestermonomere solcher Disäuren mit Alkanolen, die 1 bis
etwa 4 Kohlenstoffatome enthalten, verwendet werden. Zu den bevorzugten
Säuren
gehören Acrylsäure oder
Maleinsäure.
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Gegebenenfalls
können
auch ein oder mehrere sauerstoffhaltige ungesättigte Comonomere mit insgesamt
3 bis etwa 40 Kohlenstoffatomen, wie Ester der obigen ungesättigten
(Di)carbonsäuren,
d. h. Mono- oder Diester, insbesondere Alkylester, die insgesamt
1 bis etwa 30 Kohlenstoffatome in der Alkylgruppe enthalten, als
Comonomere zur Bildung des Copolymers verwendet werden. Beispiele
für solche
Ester sind Ethylacrylat, Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Dodecylacrylat,
Hexadecylacrylat und Octadecylacrylat und dergleichen, wobei die
C10- bis C30-Acrylate
bevorzugt sind.
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Eine
weitere wahlfreie Klasse von Comonomeren sind die verschiedenen
Anhydride der oben genannten Carbonsäuren, wie Maleinsäureanhydrid
und dergleichen. Eine weitere wahlfreie Klasse von geeigneten Comonomeren
sind die verschiedenen Alkylvinylether, bei denen die Alkylgruppe
1 bis etwa 20 Kohlenstoffatome enthält; Beispiele dafür sind Ethylvinylether,
Methylvinylether und dergleichen.
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Die
Menge des einen oder der mehreren sauerstoffhaltigen Säurecomonomere,
wenn welche verwendet werden, ist im Allgemeinen eine kleinere Menge,
wie etwa 0,01 bis etwa 40 Gew.-%, vorzugsweise etwa 0,5 bis etwa
35 Gew.-% und vorzugsweise etwa 1 bis etwa 25 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht aller Monomere und Comonomere, die das rheologiemodifizierende
Polymer oder Copolymer bilden. Die Menge des einen oder der mehreren
ungesättigten
Carbonsäuremonomere,
von deren Halbester oder Kombinationen davon, beträgt also
im Allgemeinen etwa 60 bis 99,99 Gew.-%, vorzugsweise etwa 65 bis
etwa 99,5 Gew.-% und vorzugsweise etwa 75 bis etwa 99 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht aller Monomere oder Comanomere, die das rheologiemodifizierende
Polymer oder Copolymer bilden.
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Die
verschiedenen rheologiemodifizierenden Polymere oder Copolymere
der vorliegenden Erfindung sind im Allgemeinen wasserfrei. Das heißt, sie
enthalten im Allgemeinen 5 Gewichtsteile oder weniger, vorzugsweise
3 Gewichtsteile oder 2 Gewichtsteile oder weniger und vorzugsweise
1 Gewichtsteil oder weniger oder sogar null, d. h. überhaupt
keine, Gewichtsteile Wasser pro 100 Gewichtsteile des einen oder
der mehreren rheologiemodifizierenden Polymere oder Copolymere.
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Das
eine oder die mehreren rheologiemodifizierenden Polymere oder Copolymere
enthalten außerdem
im Allgemeinen geringe Gewichtsmengen an mehrwertigen Metallkationen,
wie Eisen, zum Beispiel 1 Gewichtsteil oder weniger, vorzugsweise
0,1 Gewichtsteil oder weniger und vorzugsweise 0,01 Gewichtsteil
oder weniger, pro 100 Gewichtsteile aller rheologiemodifizierenden
Polymere oder Copolymere. Die rheologiemodifizierenden Polymere
oder Copolymere können
bis zu fünf
Gewichtsteilen einwertiger Metallkationen, wie Natrium, Kalium und
dergleichen, enthalten.
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Es
ist ein wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung, dass das rheologiemodifizierende
Polymer oder Copolymer mit einem oder mehreren mehrfach ungesättig ten
Monomeren oder Comonomeren leicht vernetzt ist. Zu den geeigneten
Vernetzungsmitteln gehören
im Allgemeinen die verschiedenen Allylether von Saccharose oder
Pentaerythrit oder Derivate davon oder verschiedene Polyalkohole.
Spezielle Beispiele dafür sind
Diallylphthalat, Divinylbenzol, Allyl(meth)acrylat, Ethylenglycoldi(meth)acrylat,
Divinylglycolmethylenbisacrylamid, Trimethylolpropantri(meth)acrylat,
Diallylitaconat, Diallylfumarat oder Diallylmaleat. Derivate von Ricinusölen oder
Polyolen, etwa mit einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure veresterte
und dergleichen, können
ebenfalls verwendet werden. Zu den bevorzugten Vernetzungsmitteln
gehören
Allylether von Saccharose, Allylether von Pentaerythrit, Diallylphthalat
und Kombinationen davon.
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Die
Menge des Vernetzungsmittels beträgt etwa 0,01 bis etwa 2 Gewichtsteile,
vorzugsweise etwa 0,02 bis etwa 1,5 Gewichtsteile und vorzugsweise
etwa 0,03 bis etwa 1 Gewichtsteil pro 100 Gesamtgewichtsteile des
einen oder der mehreren Monomere oder Comonomere. Leicht vernetzte
rheologiemodifizierende Polymere oder Copolymere werden verwendet,
solange sie sich unter leichtem Druck, wie in einer Kompaktierapparatur
und in einer Mühle,
unter Bildung von granulären,
leicht rieselfähigen
Gemischen anpassen können. Hochgradig
vernetzte rheologiemodifizierende Polymere oder Copolymere passen
sich häufig
unter leichtem Druck nicht an und zerbrechen folglich in einer Mühle und
bilden dadurch feine Teilchen, die nicht leicht rieselfähig sind
und daher zur Bildung einer direkt verpressten festen Darreichungsform
ungeeignet sind. Solche mäßig bis
hochgradig vernetzten Polymere oder Copolymere erzeugen auch leicht
Fischaugen. Das heißt, wenn
man sie in Wasser gibt, weisen sie unvollständig aufgequollene Teilchen
auf, die in dem transparenten Gel leicht sichtbar sind.
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Beispiele
für geeignete
leicht vernetzte kommerziell erhältliche
rheologiemodifizierende Polymere oder Copolymere sind Carbopol® 941,
971 PNF und 981, die von B. F. Goodrich hergestellt werden, sowie
Synthalen L, das von 3V/Sigma hergestellt wird, Aqupec HV-501 und
HV 501E, die von Sumitomo Seika hergestellt werden.
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Die
Polymere oder Copolymere der vorliegenden Erfindung werden nach
herkömmlichen
Verfahren hergestellt, die in der Technik und in der Literatur bekannt
sind, wie etwa durch Dispersions- oder Fällungspolymerisation unter
Verwendung geeigneter organischer Lösungsmittel, wie verschiedener
Kohlenwasserstoffe, Ester, halogenierter Kohlenwasserstoffverbindungen
und dergleichen; spezielle Beispiele dafür sind aromatische Lösungsmittel,
wie Benzol oder Toluol, verschiedene cycloaliphatische Lösungsmittel,
wie Cyclohexan, verschiedene Ester, wie Ethylacetat und Methylformiat,
Ethylformiat, verschiedene chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Dichlormethan,
und Kombinationen davon. Zu den bevorzugten Lösungsmitteln gehören im Allgemeinen
Benzol, Methylenchlorid, Gemische von Ethylacetat und Cyclohexan
oder Ethylacetat und dergleichen.
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Das
eine oder die mehreren Monomere oder Comonomere werden in einer
in der Technik und Literatur bekannten Weise polymerisiert, wie
es in den US-Patenten Nr. 2,798,053, 3,915,921, 4,267,103, 5,288,814 und
5,349,030 beschrieben ist, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
Vorzugsweise haben die rheologiemodifizierenden Polymere oder Copolymere
in Wasser einen sauren pH-Wert
von etwa 2,0 bis etwa 4,0, vorzugsweise etwa 2,5 bis etwa 3,5.
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Es
ist auch ein wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung, die leicht
vernetzten rheologiemodifizierenden Polymere oder Copolymere zu
granulieren. Dies kann mit in der Technik und Literatur bekannten
Verfahren erreicht werden, wie zum Beispiel durch Walzenkompaktierung,
durch Schroten oder durch Verwendung von Nassverfahren, wie einer
Wirbelschicht.
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Ein
gewünschtes
Verfahren zur Granulierung ist in der Zeichnung dargelegt. Ein Granulator,
der allgemein durch die Zahl 1 bezeichnet ist, enthält eine
Eintragvorrichtung 10, die das leicht vernetzte rheologiemodifizierende
Polymer und Copolymer zum Boden des Trichters 12 zuführt. Dann
wird das Polymer oder Copolymer durch den Zufuhrkanal 14 dem
oberen Trichter 16 zugeführt. Der Trichter 16 enthält zusätzlich granulierte Überkorn-
und/oder Feinkorn-Polymere oder -Copolymere, die keine geeignete
Größe haben,
wie im folgenden dargelegt wird. Das leicht vernetzte Polymer oder
Copolymer im Trichter 16 wird dann zusammen mit den granulierten Überkorn-
und/oder Feinkorn-Polymeren oder -Copolymeren über die horizontale Speiseschnecke 18 dem
Granulator zugeführt.
Die Rotationsgeschwindigkeit der horizontalen Speiseschnecke 18 kann
so eingestellt werden, dass ein kontinuierliches Rieseln der Polymere
oder Copolymere verschiedener Größe in den
Granulator ohne Verstopfen möglich
ist. Dann komprimiert und entlüftet
die vertikale Schnecke 20 die ihr zugeführten Polymere oder Copolymere
verschiedener Größe und führt dieselben
den Kompaktierwalzen 22 zu. Ein hydraulisches Betätigungselement 24 übt einen
geeigneten Druck auf die Kompaktierwalzen aus.
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Über das
hydraulische Betätigungselement
oder eine andere Kompaktierungsvorrichtung wird Druck auf die Kompaktierwalzen
ausgeübt,
so dass ein kompaktiertes Material mit einer Dichte von etwa 0,3
g/cm3 bis etwa 1,5 g/cm3 entsteht.
Vorzugsweise beträgt
die Dichte des kompaktierten Materials etwa 0,38 g/cm3 bis etwa
0,5 g/cm3. Diese Dichten bilden ausreichend
feste Aggregate und/oder Agglomerate, so dass die Menge der Unterkornteilchen
reduziert werden kann, ohne so viel von den Hohlräumen, Rissen
und Spalten (Hohlraumvolumen) innerhalb der Aggregate und Agglomerate
zu entfernen, dass verhindert wird, dass sie in Wasser oder Elektrolytlösungen gleichmäßig aufquellen.
Die Kompaktierwalzen können
Umfangsriffelungen, Lochvertiefungen oder Riffelungen in der axialen
Richtung über
die Breite der Walze aufweisen.
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Vorzugsweise
rotieren die Kompaktierwalzen gegensinnig, so dass die ihnen zugeführten Rheologiemodifikatoren
verschiedener Größe zwischen
die Walzen gezogen und komprimiert werden und anschließend nach
unten in den Vorbrechmechanismus 26 fallen. Der Vorbrechmechanismus 26 bricht
die komprimierten rheologiemodifizierten Chips verschiedener Größe zu Flocken
auf, die dann in die Reibemühle 28 fallen. Die
Reibemühle
bricht die Chips anschließend
weiter zu Flocken auf, die durch das Sieb 30 fallen. Dann
fallen die granulierten Teilchen in die Siebapparatur 32,
die im Allgemeinen eine Menge von Sieben enthält, die Überkorn- sowie Unterkornteilchen
(d. h. Feingut) aussondern. Die Teilchen mit der gewünschten
Größe werden dem
Produktbehälter 36 zugeführt. Die Über- und
Unterkornteilchen 38 werden durch den Zufuhrmechanismus 40, der
sie in den Zufuhrkanal 14 leitet, in den Kreislauf zurückgeführt, wodurch
die Überkorn-
und Unterkornteilchen in den oberen Trichter 16 zurückgeführt werden.
Das obige Granulierungsverfahren ist in der US-Patentanmeldung Serial
No. 09/329,471 dargelegt, die am 10. Juni 1999 für "Controlled Release Polyacrylic Acid Granules
and a Process for Preparing the Same" eingereicht wurde und auf die hier
ausdrücklich
Bezug genommen wird.
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Die
granulierten rheologiemodifizierenden Polymere und Copolymere haben
vorzugsweise einen speziellen Teilchengrößebereich, so dass ein rieselfähiges Gemisch
entsteht, wenn sie mit dem einen oder den mehreren Wirkstoffen und
dem einen oder den mehreren Arzneimittelhilfsstoffen gemischt wird.
Vorzugsweise kann die Teilchen- oder Korngröße des einen oder der mehreren
Polymere oder Copolymere so klassiert werden, dass sie in die Größenbereiche
fällt,
wie sie durch Siebe des Typs U.S. Standard Mesh definiert sind.
Zum Beispiel ist die Teilchengröße der granulierten
rheologiemodifizierenden Polymere oder Copolymere im Allgemeinen
so groß,
dass sie durch 40 mesh fallen, aber auf 200 mesh zurückgehalten
werden, und vorzugsweise so groß,
dass sie durch 45 mesh fallen, aber auf 150 mesh zurückgehalten
werden, und vorzugsweise so groß, dass
sie durch 50 mesh fallen, aber auf einem 100-mesh-Sieb zurückgehalten
werden. Die Menge des Überkorn-
oder Unterkornmaterials, das in solchen Bereichen enthalten ist,
ist auch allgemein eingeschränkt.
Zum Beispiel kann das Überkornmaterial
innerhalb eines gewünschten
Teilchengrößenbereichs
enthalten sein, wenn die Teilchen etwa länglich sind. Unterkornteilchen
oder Feingut kann ebenfalls innerhalb des gewünschten Teilchengrößenbereichs
zu finden sein, wenn dieselben etwa an Produkten mit gewünschter
Teilchengröße kleben
oder dazwischen eingeschlossen sind. Die Menge des Überkornmaterials,
das innerhalb der granulären
Teilchen der obigen gewünschten
Bereiche enthalten ist, beträgt
im Allgemeinen etwa 5 Gew.-% oder weniger, vorzugsweise etwa 3 Gew.-%
oder weniger und vorzugsweise etwa 1 Gew.-% oder weniger, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Teilchen, die durch das Sieb mit der größeren Maschenweite
fallen, aber auf dem Sieb mit der kleineren Maschenweite zurückgehalten
werden. Ähnlich
beträgt
die Menge des Feinguts, das innerhalb der Kornteilchen der obigen
gewünschten
Bereiche enthalten ist, im Allgemeinen etwa 25 Gew.-% oder weniger,
vorzugsweise etwa 20 Gew.-% oder weniger und vorzugsweise etwa 15
Gew.-% oder weniger, bezogen auf die gesamten Teilchen, die durch
das Sieb mit der größeren Maschenweite
fallen, aber auf dem Sieb mit der kleineren Maschenweite zurückgehalten
werden. Unter dem Strich resultiert, dass Körner geeigneter Größe verwendet
werden, die frei durch eine Form rieseln, so dass sie direkt verpresst
werden können. Wie
oben erwähnt,
gilt dies nicht für
granuläre
rheologiemodifizierte Teilchen, die aus mäßig bis hochgradig vernetzten
Polymeren oder Copolymeren hergestellt werden, da dieselben leicht
zerbrechen und übermäßige Mengen
an feinen Teilchen bilden, die die Form mit dem gewünschten
Durchmesser oder eine andere schmale Verengung verstopfen. Wenn
man sie verpresst, um die Bildung übermäßiger Mengen an feinen Teilchen
zu vermeiden, bilden die rheologiemodifizierten Teilchen häufig Fischaugen,
wie es oben beschrieben ist, und das Quellen wird behindert, so
dass die gewünschten
Eigenschaften für
die gesteuerte Freisetzung beeinträchtigt werden.
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Die
granulierten leicht vernetzten rheologiemodifizierenden Polymere
oder Copolymere der vorliegenden Erfindung haben mehrere günstige Eigenschaften,
wie Verdickungseffizienz, Schüttdichte
und Klopfdichte. Wenn sie in einer Konzentration von 10 Gramm pro
Liter in Wasser dispergiert und auf einen pH-Wert von 7 neutralisiert
werden, behalten die granulierten Polymere oder Copolymere im Allgemeinen
wenigstens 70, 80 und sogar 90 Prozent der Verdickungskapazität des ursprünglichen
Pulvers bei. Die Viskosität
einer solchen Lösung
beträgt
vorzugsweise wenigstens 350, 400 oder 450 und vorzugsweise wenigstens
1400, 1600 oder 1800 Centipoise bis etwa 16 000 Centipoise.
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Die
Schüttdichte
des Granulats wird nach einem typischen Schüttdichteverfahren für Pulver
gemessen. Ein 30- bis 100-ml-Becher wird verwendet, der nach dem
Befüllen
einmal leicht angeklopft werden kann. Das Pulver wird aus einem
Pulvertrichter eingefüllt,
der sich etwa 4 bis 8 cm oberhalb des Randes des Bechers entleert.
Das überschüssige Material,
das sich oberhalb des Randes des Bechers ansammelt, kann durch Kratzen
mit einem Spatel entfernt und das Gewicht des Inhalts bestimmt werden.
Die Schüttdichte
ist das Gewicht des Inhalts, dividiert durch sein Volumen. Geeignete
Schüttdichten
liegen im Allgemeinen in einem Bereich von etwa 0,35 bis etwa 0,60
und vorzugsweise etwa 0,38 bis etwa 0,55 Gramm pro Kubikzentimeter.
Die Klopfdichte kann ebenfalls bestimmt werden, indem man einen
100-ml-Messzylinder anstelle eines Bechers verwendet. Das Pulver
wird aus der Unterseite eines Pulvertrichters eingefüllt, wie
es oben dargelegt ist. Eine Klopfdichteapparatur, wie eine J. Englesmann
A-G Tap Density Apparatus, wird verwendet, um den Zylinder und den Inhalt
1000mal anzuklopfen. Das Volumen und das Gewicht des Pulvers nach
dem Klopfen werden aufgezeichnet, und die Dichte wird als Gewicht
dividiert durch Volumen berechnet. Geeignete Klopfdichten liegen
im Bereich von etwa 0,40 bis etwa 0,70, vorzugsweise etwa 0,42 bis
etwa 0,60 und vorzugsweise etwa 0,45 bis etwa 0,58 Gramm pro Kubikzentimeter.
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Eine
wichtige Komponente der direkt verpressten festen Darreichungsform,
wie einer Tablette, ist die Verwendung eines Wirkstoffs. Solche
Wirkstoffe werden im Allgemeinen als biologische Wirkstoffe, wie
pharmazeutische, medizinische, Nährstoffe
und dergleichen, klassifiziert.
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Beispiele
für biologische
Wirkstoffe sind Tretinoin, Progesteron, Methylsalicylat, Capsaicin,
Lidocain, Prilocain, Methylnicotinat, Crotamiton, Avobenzon, Oxybenzon,
Kaolin, Pectin, Sulfamethoxazol, Fentoin, Albendazol, Pilocarpin-HCl,
Phenylpropanolamin-HCl, Fluocinonid, zubereitete Wirkstoffe im 1998
Physicians Desk Reference® und dergleichen.
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Zu
den verschiedenen Klassen von Arzneimitteln, die verwendet werden
können,
gehören
die folgenden: Androgenotherapeutika, Anästhetika, Anorektika, Antiallergiemittel,
Antiasthmamittel, antibakterielle Mittel, Antibiotika, Antidepressiva,
Antidermatosemittel, Antidiarrhoe-Mittel, Antiemetika, Fungizide,
entzündungshemmende
Mittel, entzündungshemmende
Analgetika, entzündungshemmende
Antipruritika, entzündungshemmende
gefäßverengende
Mittel, Antimalariamittel, antiparasitische Mittel, Antiseptika,
antivirale Mittel, Antibrechmittel, Mittel gegen Bronchitis, Verbrennungen,
Bindehautentzündung,
für die
Hornhauttherapie, gegen Husten, Estrogen, für die Magen-Darm-Behandlung,
gegen Glaucome, für
die Hämorrhoidenbehandlung,
gegen Haarausfall, Herzkrankheiten, Herzrhythmusstörungen,
Impotenz, Abführmittel,
Progestogen, blutableitendes Mittel, Abmagerungsmittel, gegen Spasmophilie,
für die
Zahngesundheit, Urologie, Venentherapie, Wundbehandlung und dergleichen.
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Verschiedene
andere medizinische Wirkstoffe, die verwendet werden können, sind
Acetazolamid, Aescin, Aesculi hippocastan, Allantoin, Amfepramon,
Aminopropylon, Amorolfin, Androstanolon, Arnica, Bamethansulfat,
Benproperinembonat, Benzalkoniumchlorid, Benzocain, Benzoylperoxid,
Benzylnicotinat, Betamethason, Betaxolol-Hydrochlorid, Buphenin-Hydrochlorid,
Coffein, Calendula, Campher, Cetylpyridiniumchlorid, Chlorochinphosphat,
Clarithromycin, Clemastinhydrogenfumarat, Clindamycin-2-dihydrogenphosphat,
Clobetasolpropionat, Clotrimazol, Codeinphosphat, Croconazol, Crotamiton,
Dexamethasonacetat, Dexpanthenol, Diclofenac, Diethylaminsalicylat,
Diflucortolon, Diflucortolonvalerat, Diflucortolon, Chlorchinaldol,
Difluorprednat, Dimethylsulfoxid, Dimeticon-350-Siliciumdioxid, Dimetinden, Dimetindenmaleat,
Disopyramid, Domperidon, Ergotoxin, Estradiol, Estriol, Etofenamat,
Felbinac, Flubendazol, Flufenaminsäure, Fluocinolon, Fluocinolonacetonid,
Fluocortolon, Fusidinsäure,
Gelacturoglycani, Heparin, Hydrocortison, Hydroxyethylsalicylat,
Ibuprofen, Idoxuridin, Imidazolsalicylat, Indomethacin, Isoprenalinsulfat,
Ketoprofen, Levomenthol, Lidocain-Hydrochlorid, Lindan, Menthol, Mepyramin,
Mesalazin, Methylnicotinat, Methylsalicylat, Metronidazol, Miconazol, Minoxidil,
Naftifin, Nalixidinsäure,
Naproxen, Niflumsäure,
Nifuratel, Nifuratelnystatin, Nifuroxazid, Nitroglycerin, Nonivamid,
Nystatinnifuratel, Omoconazolnitrat, o-Rutosid, Oxatomid, Oxerutin,
Oxyphenbutazon, Pancreatin, Pentosanpolysulfat, Phenolphthalein,
Phenylbutazonpiperazin, Phenylephrin, Pilocarpin, Piroxicam, Pflanzenextrakte,
Polidocanol, Polycarbophil, Polysaccharid, Kaliumphosphat, Prednisolon,
Prilocain, Primycinsulfatlidocain, Progesteron, Proteine, racemischer
Campher, Verapamil, Viloxazin, Vitamin B6, Xylit, Xylometazolin,
Zincum hyaluronicum und dergleichen.
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Weitere
aktive Verbindungen sind Retacnyltritinoin, Retinolpalmitat, Salicylamid,
Salicylsäure,
Sobrerol, Natriumalginat, Natriumhydrogencarbonat, Natriumfluorid,
Natriumpentosanpolysulfat, Natriumphosphat, Tenpin, Theophyllin,
Throm boplastin, Thymol, Tocopherolacetat, Tolmetin, Tretinoin, Troxerutin
und dergleichen.
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Verschiedene
pharmazeutische Wirkstoffe, die verwendet werden können, sind
Ascorbinsäure,
Guaifenesin, Chinidingluconat, Aspirin, Isosorbiddinitrat, Chinidinsulfate,
Atenolol, Isoniazid, Natriumvalproat, Caramiphen-HCl, Lithiumcarbonat,
Sulfamethizol, Chlorpheniraminmaleat, Mepyraminmaleat, Theophyllin,
Dexchlorpheniramin, Methadon-HCl, Thiamin, Diethylpropion-HCl, Metoclopramid,
Tridecamin, Diphenhydramin, Nitrofurantoin, Verapamil-HCl, Ephedrin-HCl,
Phenylpropanolamin-HCl, Viloxazin, Furosemid, Pseudoephedrin, 2-Ethylhexylsalicylat,
Clocortolonpivalat, Kaolin, Permethrin, Adapalen, Crotamiton, Lidocain,
Phenylbenzimidazolsulfonsäure,
Albendazol, Desoximetason, Menthol, Phenylpropanolamin, Avobenzon,
Dimethicon, Mesalamin, Pilocarpin-HCl, Benzalkoniumchlorid, Methylnicotinat,
Piperonylbutoxid, Benzocain, Erythromycin, Methylsalicylat, Prilocain,
Benzoylperoxid, Ethylhexyl-p-methoxycinnamat, Metronidazol, Progesteron,
Betamethasondipropionat, Fenytoin, Naftifin-HCl, Pyrethrum-Extrakt, Betaxolol-HCl,
Fluocinonid, Nalidixinsäure, Rimexolon,
Campher, Guaifenesin, Nitrofurantoin-Monohydrat, Simethicon, Capsaicine,
Homosalat, Octylmethoxycinnamat, Sulfamethoxazol, Clarithromycin,
Hydrocortison, Oxybenzon, Tretinoin, Clindamycinphosphat, Hydrocortisonvalerat,
Padimat, Zinkchlorid, Clobetasolpropionat, Hydrochinon, Pectin,
2-Ethylhexylsalicylat, Clocortolonpivalat, Kaolin, Permethrin, Adapalen,
Crotamiton, Lidocain, Phenylbenzimidazolsulfonsäure, Albendazol, Desoximetason,
Menthol, Phenylpropanolamin, Avobenzon, Dimethicon und Mesalamin.
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Wie
dem Fachmann und in der Literatur bekannt ist, kann die Menge der
verschiedenen Wirkstoffe stark variieren und hängt zum Beispiel von der Art
der Endverwendung, der biologischen oder pharmazeutischen Aktivität des Inhaltsstoffs,
der gewünschten
biologischen pharmazeutischen Dosis und dergleichen ab. So kann
der Wirkstoff zum Beispiel in einer Menge von wenigen ppm bis zu
ungefähr
80 Gew.-% der direkt verpressten Tablette verwendet werden.
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Die
Arzneimittelhilfsstoffe werden im Allgemeinen so verwendet, dass
man ein wünschenswertes
langsames Freisetzungsprofil sowie weitere wünschenswerte Attribute einer
verpressten Tablette, wie Färbe,
Härte,
Bruchfestigkeit und geringe Sprödigkeit
usw., erhält.
Entsprechend kann es sich bei diesen Arzneimittelhilfsstoffen um
einen oder mehrere Füllstoffe,
Bindemittel, Färbemittel,
Beschichtungsmittel, Retardierungsverbindungen und dergleichen handeln.
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Um
ein rieselfähiges
Gemisch herzustellen, das die leicht vernetzten rheologiemodifizierten
Polymere oder Copolymere der vorliegenden Erfindung sowie die Wirkstoffe
enthält,
werden vorzugsweise nur direkt verpressbare Arzneimittelhilfsstoffe
verwendet. Einige Beispiele für
geeignete Arzneimittelhilfsstoffe sind mikrokristalline Cellulose,
wie Avicel® PH101,
Avicel® PH102,
Avicel® PH200,
Avicel® PH301
und Avicel® PH302,
die von der FMC Corporation erhältlich
sind, Vivapur 101 und Vivapur 102, die von der Rettenmaier und Söhne GmbH
erhältlich
sind, Emcocel 50 M und Emcocel 90 M, die von der Penwest Company
erhältlich
sind, Dicalciumphosphat, wie Elcema®, das
von Degussa erhältlich
ist, A-Tab®,
DiTab®,
das von Rhodia erhältlich
ist, Lactosemonohydrat, wie Flow-Lac® 100,
Pharmatose® DCL11,
Pharmatose® DCL15,
Pharmatose® DCL21,
die von DMV International erhältlich
sind, Tablettose® 80, das von Meggle erhältlich ist,
und Tricalciumphosphat, wie Tri-Tab®, Fast-Flo-Lactose
von Foremost und Prosolve® (Silicified MCC) von
Penwest.
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Die
Menge des einen oder der mehreren Arzneimittelhilfsstoffe, die in
der direkt verpressbaren festen Darreichungsform verwendet wird,
ist einfach der Rest des Materials, das erforderlich ist, um eine
geeignete feste Darreichungsform, zum Beispiel eine verpresste Tablette,
mit einer gewünschten
Menge an Wirkstoff sowie einer gewünschten Menge an granuliertem
leicht vernetztem rheologiemodifizierendem Polymer herzustellen.
Die Mengen des Arzneimittelhilfsstoffs können also stark variieren.
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Das
eine oder die mehreren leicht vernetzten rheologiemodifizierenden
Polymere oder Copolymere, der eine oder die mehreren Wirkstoffe
sowie der eine oder die mehreren Arzneimittelhilfsstoffe werden
in irgendeiner herkömmlichen
Weise miteinander gemischt, so dass ein Gemisch entsteht. Zum Beispiel
kann es in einem Schalenmischer, einem V-Mischer, einem Doppelkegelmischer,
einem Bandmischer und dergleichen gemischt werden. Das Gemisch,
das das granulierte leicht vernetzte Polymer oder Copolymer enthält, wird dann
direkt einer im Allgemeinen beliebigen herkömmlichen Tablettiermaschine
zugeführt,
wobei eine gewünschte
Menge des Gemischs durch eine Öffnung
einer Tablettierform zugeführt
wird. Die Form wird geschlossen und verpresst das Gemisch unter
Bildung einer festen Darreichungsform geeigneter Größe und Form,
wie einer Tablette. Unerwarteterweise brauchen das verwendete granulierte
leicht vernetzte rheologiemodifizierende Polymer oder Copolymer
in dem Gemisch des gewünschten
direkt verpressbaren Arzneimittelhilfsstoffs und der Wirkstoff nicht
granuliert zu werden, sondern wie oben erwähnt, können sie direkt einer direkt
verpressenden Tablettiermaschine zugeführt werden, um eine feste Darreichungsform
und dergleichen zu bilden. Das heißt, die vorliegende Erfindung
ist im Allgemeinen frei von irgendwelchen weiteren Verarbeitungs-
oder Compoundierschritten zwischen der Bildung des Gemischs, das
die drei oben genannten Komponenten umfasst, und der Bildung einer
festen Darreichungsform aus diesen.
-
Ein
wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
die granulären
Tablettiergemische geeignete Rieseleigenschaften oder Rieselindices
haben, und dieselben können
in einer in der Technik und Literatur bekannten Weise leicht bestimmt
werden. Zum Beispiel kann der Rieselindex mit einem FlodexTM-Gerät
gemessen werden, das ein ungefähr
8–10 cm
langes Rohr mit einem Durchmesser von 35–45 mm umfasst. Bodenverschlüsse mit Öffnungen
mit stufenweise größerem Durchmesser
werden in der Apparatur verwendet, bis sich erweist, dass die Öffnung einen
ausreichend großen
Durchmesser hat, so dass der Inhalt des Rohrs im Wesentlichen aus
dem Rohr entleert werden kann, wenn die Öffnung von der Bedienperson
freigegeben wird. Es wird ein Rieselindexwert zugeordnet, der gleich
dem Durchmesser der Öffnung,
durch die das Material leicht rieselt, in mm ist. Wenn die Öffnung zu
klein ist, erfolgt eine Überbrückung, wobei
eine wesentliche Menge des Inhalts des Rohrs im Rohr zurückgehalten
wird. Die granulären
Tablettiergemische der vorliegenden Erfindung haben FlodexTM-Werte von im Allgemeinen 25 oder 20 oder
weniger, vorzugsweise 15 oder 10 oder weniger und vorzugsweise 8,
6, 5, 4 oder weniger und sogar 3 oder weniger.
-
Vorzugsweise
sind die Rieseleigenschaften des verpressbaren granulären Gemischs
der vorliegenden Erfindung so, dass es wenigstens durch ein Loch
mit derselben Größe als der
Durchmesser der Form, in der die Tablette hergestellt werden soll,
oder durch ein kleineres Loch rieseln kann. Mit anderen Worten,
wenn der Tablettendurchmesser 16 mm beträgt, sollte das verpressbare
Gemisch in der Lage sein, wenigstens durch ein 16-mm-Loch, vorzugsweise
wenigstens einen um 1 mm kleineren Durchmesser, d. h. 15 mm, vorzugsweise
einen um wenigstens 2 mm kleineren Durchmesser, d. h. 14 mm oder
weniger, zu rieseln.
-
Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele, die
dazu dienen, die vorliegende Erfindung zu veranschaulichen, aber
nicht einzuschränken,
besser zu verstehen sein.
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In
den folgenden Beispielen ist R ein rheologiemodifizierendes Polymer
oder Copolymer, E ist der Arzneimittelhilfsstoff, und AI ist der
Wirkstoff. Beispiel
1
- 2.) Die obige Zubereitung wurde 15 Minuten
lang in einem Patterson-Kelly-Doppelschalenmischer
(Seriennummer B10497) gemischt.
- 3.) In 8-oz-Flasche gegeben und getestet.
Physikalische
Eigenschaften der Zubereitung Flodex-Rieselindex: | 4
mm |
Rieselgeschwindigkeit: | 9,46
g/s |
Schüttdichte: | 0,655
g/cm3 |
Klopfdichte: | 0,790
g/cm3 |
Hausner-Verhältnis: | 1,206 |
Verpressbarkeit: | 17,09 |
% Feuchtigkeit: | 14 |
-
*
EX 507 ist Carbopol
® 971 PNF, das von B. F.
Goodrich hergestellt und vertrieben wird; es handelt sich im Wesentlichen
um ein Homopolymer von Acrylsäure,
das leicht mit Allyletherpentaerythrit vernetzt ist und in einer
Weise, wie sie oben dargelegt ist, granuliert wurde. Beispiel
2
- 2.) Die obige Zubereitung
wurde 15 Minuten lang in einem Patterson-Kelly-Doppelschalenmischer (Seriennummer B10497)
gemischt.
- 3.) In 8-oz-Flasche gegeben und getestet.
Physikalische
Eigenschaften der Zubereitung Flodex-Rieselindex: | 4
mm |
Rieselgeschwindigkeit: | 11,84
g/s |
Schüttdichte: | 0,668
g/cm3 |
Klopfdichte: | 0,821
g/cm3 |
Hausner-Verhältnis: | 1,229 |
Verpressbarkeit: | 18,64 |
% Feuchtigkeit: | 20 |
Beispiel
3 - 2.) Die obige Zubereitung
wurde 25 Minuten lang in einem Patterson-Kelly-Doppelschalenmischer (Seriennummer B10497)
gemischt.
- 3.) In 8-oz-Flasche gegeben und getestet.
Physikalische
Eigenschaften der Zubereitung Flodex-Rieselindex: | 4
mm |
Rieselgeschwindigkeit: | 7,19
g/s |
Schüttdichte: | 0,599
g/cm3 |
Klopfdichte: | 0,731
g/cm3 |
Hausner-Verhältnis: | 1,220 |
Verpressbarkeit: | 18,06 |
% Feuchtigkeit: | 8 |
-
Wie
aus dem obigen hervorgeht, war der Rieselindex des verpressbaren
Gemischs der Beispiele 1, 2 und 3, das ein granuläres rheologiemodifizierendes
Polymer enthielt, ausgezeichnet, d. h., es kann leicht durch eine Öffnung mit
einem Durchmesser von 4 mm rieseln.
-
Dagegen
ergaben die im folgenden dargelegten Beispiele 4 und 5, bei denen
dasselbe granuläre
rheologiemodifizierende Polymer verwendet wurde, keine für die Herstellung
von direkt verpressbaren Gemischen geeigneten Rieselindices, da
kein direkt verpressbarer Arzneimittelhilfsstoff verwendet wurde. Beispiel
4
- 2.) Die obige Zubereitung
wurde 15 Minuten lang in einem Patterson-Kelly-Doppelschalenmischer (Seriennummer B10497)
gemischt.
- 3.) In 8-oz-Flasche gegeben und getestet.
Physikalische
Eigenschaften der Zubereitung Flodex-Rieselindex: | 18
mm |
Rieselgeschwindigkeit: | 0
g/s |
Schüttdichte: | 0,525
g/cm3 |
Klopfdichte: | 0,708
g/cm3 |
Hausner-Verhältnis: | 1,349 |
Verpressbarkeit: | 25,85 |
% Feuchtigkeit: | 18 |
Beispiel
5 - 1.) In einem Mörser mit
Pistill miteinander gemischt:
- 3.) Die obige experimentelle Zubereitung wurde 25 Minuten lang
in einem Patterson-Kelly-Doppelschalenmischer (Seriennummer B10497)
gemischt.
- 4.) 3,0 g Magnesiumstearat wurden zu der Zubereitung gegeben,
und es wurde 2 Minuten lang gemischt.
- 5.) In 100-Gramm-Proben aufgeteilt und in drei 8-oz-Flaschen
gegeben und getestet.
Physikalische
Eigenschaften der Zubereitung Flodex-Rieselindex: | 16
mm |
Rieselgeschwindigkeit: | 3,35
g/s |
Schüttdichte: | 0,495
g/cm3 |
Klopfdichte: | 0,634
g/cm3 |
Hausner-Verhältnis: | 1,281 |
Verpressbarkeit: | 21,92 |
% Feuchtigkeit: | 9 |
Beispiel
6
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Beispiel
6 wurde in ähnlicher
Weise wie Beispiel 5 hergestellt, d. h. Cab-O-Sil und Theophyllin
wurden zunächst
in einem Mörser
mit Pistill miteinander gemischt und dann zusammen mit herkömmlichem
kristallinem Theophyllin, der kristallinen wasserfreien Lactose
und dem gepulverten Carbopol in einen V-Mischer gegeben und 25 Minuten
lang in einem Doppelschalenmischer gemischt und dergleichen. Die
folgenden physikalischen Eigenschaften wurden erhalten: Physikalische
Eigenschaften der Zubereitung
Flodex-Rieselindex: | 26
mm |
Rieselgeschwindigkeit: | kein
Rieseln, g/s |
Schüttdichte: | 0,550
g/cm3 |
Klopfdichte: | 0,753
g/cm3 |
Hausner-Verhältnis: | 1,369 |
Verpressbarkeit: | 26,96 |
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Dieses
Beispiel zeigt, dass die Verwendung eines nichtgranulierten rheologiemodifizierenden
Polymers die Rieselgeschwindigkeit drastisch reduzierte, was sie
für die Bildung
eines direkt verpressten festen Artikels, wie einer Tablette, völlig unannehmbar
machte.
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Die
granulären
Gemische der Beispiele 1 bis 3 wurden in einer Tablettiermaschine
getestet und ergaben geeignete direkt verpresste Tabletten. Das
heißt,
das granuläres
Polymer enthaltende Gemisch an sich wurde verpresst und ohne irgendwelche
vermittelnden, Zwischen- oder andere Schritte zu einer Tablette
geformt. Das Verfahren zur Herstellung der verpressten Tabletten
beinhaltet also einfach das Rieselnlassen der geeigneten Menge des
Gemischs aus granulärem
rheologiemodifizierendem Polymer oder Copolymer, Wirkstoff und Arzneimittelhilfsstoff
in eine Form und Verpressen desselben. Das Verfahren ist also frei
von irgendwelchen anderen Schritten. Die durch die Beispiele 1,
2 und 3 hergestellten Tabletten hatten gute Eigenschaften der gesteuerten
Freisetzung. Das heißt,
die Freisetzungszeit des Acetaminophens betrug 260 Minuten, wenn
sie unter Verwendung von synthetischer Darmflüssigkeit in einer Paddelapparatur
des USP-Typs II getestet wurde.
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Im
Einklang mit den Patentstatuten wurden zwar der beste Modus und
die bevorzugten Ausführungsformen
dargelegt, doch ist der Umfang der Erfindung nicht auf diese, sondern
nur durch den Umfang der beigefügten
Ansprüche
beschränkt.