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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf Materialien zur Verwendung als Beschichtungen
und Klebstoffe, die von einer Oberfläche, auf der sie aufgebracht
sind, ohne Beschädigung
dieser Oberfläche
gelöst
werden können. Die
Erfindung bezieht sich ferner auf Verfahren zum Lösen von
Klebstoffen und Beschichtungen von Basisflächen.
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Klebstoffverbindungen
und Polymerbeschichtungen werden allgemein beim Zusammenbau und
bei der Fertigbearbeitung von Fabrikgütern verwendet. Klebstoffverbindungen
werden anstelle von mechanischen Befestigungselementen, wie Schrauben,
Bolzen und Nieten, verwendet, um Verbindungen mit verringerten Bearbeitungskosten
und größerer Anpassungsfähigkeit
an den Herstellungsprozeß herzustellen.
Klebstoffverbindungen verteilen Beanspruchungen gleichmäßig, verringern
die Möglichkeit
von Ermüdungserscheinungen und
dichten die Verbindungen gegenüber
spezifischen Korrosionen ab. In gleicher Weise werden Beschichtungen
auf Polymerbasis allgemein auf der äußeren Oberfläche von
Industrie-Erzeugnissen aufgebracht. Diese Beschichtungen bilden
Schutzschichten, die die Oberfläche
ge genüber
Korrisionsreaktanten abdichten, wie sie auch eine Farbfläche darbieten,
die ästhetisch
gefälliger
sein kann.
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Unter
den besten Klebstoffen und Beschichtungen hinsichtlich Festigkeit
und Beständigkeit
befinden sich diejenigen auf der Basis wärmehärtbarer Polymere. Aufgetragen
in charakteristischer Weise als ein flüssiges Gemisch von Monomeren
niederen Molekulargewichts, benetzen diese Klebstoffe die Basisfläche und dringen
in deren Poren ein. Bei der Aushärtung
werden unlösliche
und nicht schmelzbare vernetzte Polymere gebildet, die mechanisch
untereinander verriegelt sind und sich häufig kovalent mit der Basis
verbinden, auf der sie aufgebracht sind. Gewöhnliche amingehärtete Epoxidharze
sind ein typisches Beispiel für
Klebstoffe und Beschichtungen, die wärmehärtende Gemische verwenden.
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Obschon
Klebeverbindungen zahlreiche Vorteile gegenüber mechanischen Befestigungselementen bieten,
so sind doch Klebeverbindungen im wesentlichen Dauerverbindungen.
Es stehen keine Verfahren zur Verfügung, nach denen ohne weiteres
klebstoffmäßig verbundene
Objekte auseinandergenommen werden können. Die existierenden Trennungsstrategien
verlangen in charakteristischer Weise zeitaufwendige chemische Verfahren,
die hohe Temperaturen und aggressive Chemikalien erfordern. Beispiele
derartiger Techniken sind im US-Patent Nr. 4,171,240 von Wong und
US-Patent Nr. 4,729,797 von Linde u.a. beschrieben. Obwohl diese
Techniken im allgemeinen effektiv sind, sind sie stark ätzend und
können
die Objekte, die getrennt werden, beschädigen, wodurch sie für zahlreiche
Anwendungsfälle
unbrauchbar werden.
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In
gleicher Weise sind herkömmliche
Beschichtungsmaterialien, wie Polyurethane, Epoxidharze, Phenolharze,
Melamine und dergleichen, im wesentlichen Dauerbeschichtungen. Derartige
Beschichtungen werden häufig
mit einem aggressiven chemischen Mittel entfernt, das auf die Beschichtungsfläche aufgetragen wird,
um das Beschichtungsmaterial abzubauen. Ferner wird eine mechanische
Abtragung, wie etwa Sandstrahlen oder Drahtbürsten, ebenfalls verwendet.
Obwohl diese Techniken bei der Entfernung der Polymerbeschichtung
effektiv sind, sind sie zeit- und arbeitsaufwendig und auch stark ätzend mit
der Wahrscheinlichkeit der Beschädigung
der Untergrundfläche.
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Um
Materialien zur Verfügung
zu stellen, die leichter von einem Basismaterial entfernt werden
können, beschreibt
der Stand der Technik Klebstoffe, die von Reaktionsmonomeren gebildet
sind, welche einem chemischen Abbau zugängliche Verbindungen enthalten.
Derartige Materialien sind im US-Patent Nr. 5,512,613 und 5,560,934
von Afzali-Ardakani u.a. und im US-Patent Nr. 4,882,399 von Tesoro
u.a. beschrieben. Außerdem
beschreiben S. Yang u.a. in "Reworkable
Epoxies: Thermosets with Thermally Cleavable Groups for Controlled
Network Breakdown",
Chem. Mater. 10: 1475 (1998) und Ogino u.a. in "Synthesis and Characterization of Thermally
Degradable Polymer Networks",
Chem. Mater. 10 (12): 3833 (1998) aushätbare Harze, die thermisch
instabile Verbindungen enthalten. Andere Polymere, die thermisch
instabile oder thermisch reversible Verbindungen enthalten, sind
im US-Patent Nr. 3,909,497 von Hendry u.a. und US-Patent Nr. 5,760,337
von Iyer u.a. beschrieben. Ein alternativer Ansatz zur Bindungsaufspaltung
ist im US-Patent
Nr. 5,100,494 von Schmidt beschrieben, der die Einbettung eines
Nichrom- Heizelements
in einem Thermoplast darstellt, so daß der Klebstoff durch Widerstandserwärmung erweicht
oder schmilzt. Obschon diese speziell ausgearbeiteten Materialien
leichter von der Basis abgespalten werden können, erfordern sie dennoch
Bedingungen, die für empfindliche
Basismaterialien oder angrenzende Klebebindungen unsanft sind.
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Uns
ist das US-Patent US (Weinberg Norma Louis/American Cyanamid CO)
bekannt, das Zusammensetzungen und Verfahren zur Erzeugung von Bindungsstrukturen
durch die elektrochemische Umwandlung einer Vorstufe in ein Härtungsmittel
in der Klebstoffzusammensetzung beschreibt.
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Uns
ist ferner das US-Patent US (Moulton u.a.) bekannt, das Verfahren
zur Verstärkung
der Haftung von Verbundelektroden an leitenden Kunststoffolien (z.B.
Stromabnehmer) und aus diesen Folien hergestellte elektrochemische
Zellen beschreibt.
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Ferner
ist uns das US-Patent US (Abraham Kuzikalail u.a.) bekannt, das
Li-Ion-(Lit)-leitende Feststoff-Polymerelektrolyte
beschreibt, die aus Solvaten von Li-Salzen bestehen, immobilisiert
(eingekapselt) in einer Matrix eines organischen Feststoffpolymers.
Insbesondere bezieht sich dieses Patent auf Feststoff-Polymerelektrolyte,
abgeleitet durch Immobilisierung von Komplexen (Solvaten), die zwischen
einem Li-Salz wie etwa
LiasF6, LiCF3SO1 oder LiCLO und einem Gemisch von aprotischen
organischen Lösungsmitteln
mit hohen dielektrischen Konstanten wie Ethylencarbonat (dielektrische
Konstante = 89,6) und Propylencarbonat (dielektrische Konstante =
64,4) in einer Polymermatrix wie Polyacrylnitril, Poly(Tetraethylenglycoldiacrylat)
oder Poly(Vinylpyrrolidinon) gebildet werden.
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Somit
bleibt in der Fachwelt ein Bedarf an einem Material, das geeignet
ist, selektiv und präzise
unter schonenden Bedingungen gelöst
zu werden. Ein derartiges Material sollte Klebverbindungen und Beschichtungen
bereitstellen, die bei vielfältigen
Anwendungsfällen
verwendet werden könnten,
bei denen eine leichte Entfernung des Material von der Oberfläche gewollt
ist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Durch
die vorliegende Erfindung ist eine Zusammensetzung geschaffen, die
zu einer starken, jedoch zeitweiligen Untergrundverbindung oder
-beschichtung fähig
ist, die ohne Beschädigung
des darunter liegenden Basismaterials entfernbar ist. Sie kann sowohl
bei zeitweiligen als auch bei Dauerverbindungs- und -beschichtungsfällen verwendet
werden.
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Wesentliche
und bevorzugte Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in dem beigefügten Hauptanspruch
bzw. den Unteransprüchen
angegeben.
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Eine
elektrochemisch lösbare
Zusammensetzung nach der Erfindung weist eine Matrixfunktionalität und eine
Elektrolytfunktionalität
auf. Die Matrixfunktionalität
erzeugt eine Klebeverbindung mit einem Basismaterial, und die Elektrolytfunktionalität vermittelt
der Zusammensetzung eine ausreichende Ionenleitfähigkeit zur Stützung ei ner
Faradayschen Reaktion an einer Zwischenfläche mit einer elektrisch leitfähigen Oberfläche in Kontakt
mit der Zusammensetzung. Die Klebverbindung wird an der Zwischenfläche beim
Anlegen eines elektrischen Potentials über die Zwischenfläche geschwächt. Bei
den bevorzugten Ausführungsformen
ist die lösbare
Zusammensetzung ein phasengetrenntes Material mit ersten Bereichen
von im wesentlichen Matrixfunktionalität und zweiten Bereichen von
im wesentlichen Elektrolytfunktionalität.
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Die "Matrixfunktionalität" eines Materials
ist die Fähigkeit
eines Materials oder eines Gemisches von Materialien, sich durch
mechanische oder chemische Bindung mit einem Basismaterial zu verbinden
und an dem Basismaterial kraft dieser Bindung anzuhaften. Die Matrixfunktionalität vermittelt
dem Material auch mechanische Festigkeit, so daß das Material in der Lage
ist, Last zwischen den Basismaterialien zu übertragen, oder, als Beschichtung,
selbsttragend ist.
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Die "Elektrolytfunktionalität" eines Materials
ist die Fähigkeit
des Materials, Ionen, entweder Anionen, Kationen oder beide, zu
leiten. Die Ionen werden durch ein Salz bereitgestellt, das dem
Material zugesetzt wird, oder chemisch in das Material als ein Ionomer
eingegliedert, d.h. ein Polymer, das ionisierte Gruppen enthält. Die
Elektrolytfunktionalität
wird als Ableitung von der Fähigkeit
der Zusammensetzung zum Solvatisieren von Ionen von zumindest einer
Polarität
gesehen.
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Der
Ausdruck "Faradaysche
Reaktion" bedeutet
eine elektrochemische Reaktion, bei der ein Material oxidiert oder
reduziert wird.
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Der
Ausdruck "Klebstoff" bezieht sich auf
Materialien auf Polymerbasis, die die Fähigkeit haben, Materialien
durch Oberflächenanhaftung
zusammenzuhalten. Ein Klebstoff bildet seinem Charakter nach eine Bindung
an ein Basismaterial durch mechanischen gegenseitigen Eingriff und
häufig
eine kovalente Bindung mit dem Basismaterial. Der Klebstoff ist
chemisch verschieden von dem gebundenen Basismaterial, und die gebundenen
Materialien können
ungleich zueinander sein.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Matrixfunktionalität durch ein Polymer gegeben,
das aus der Gruppe von Epoxidharzen, Phenolharzen, Acrylharzen,
Melaminharzen, Maleimidharzen und Polyurethanen ausgewählt ist.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung hat das Polymer eine
variable Vernetzungsdichte zur Bildung von Bereichen niederer Vernetzungsdichte
mit einer verhältnismäßig hohen
Ionenleitfähigkeit
und Bereichen hoher Vernetzungsdichte mit einer verhältnismäßig hohen
mechanischen Festigkeit.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Polymer Koordinierungsstellen
auf, die die Fähigkeit
zur Ionensolvatation haben und die Elektrolytfunktionalität der Zusammensetzung
stützen.
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Bei
weiteren Ausgestaltungen wird die Elektrolytfunktionalität durch
ein Elektrolytadditiv bereitgestellt, das aus der Gruppe von ionenleitfähigen Monomeren,
Oligomeren und Polymeren und Ionomeren ausgewählt ist und in Bereichen im
Polymer zur Bildung einer sekundären
Phase hoher Ionenleitfähigkeit
und Mobilität
lokalisiert sein kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die trennbare Zusammensetzung ein Klebstoff und kann eine Überlappungsscherfestigkeit
im Bereich von 13,8 bis 27,6 MPa (2000 bis 4000 psi) aufweisen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Zusammensetzung
eine Beschichtung und kann widerstandsfähig gegenüber einer Abschichtung von
einem Basismaterial sein, auf dem sie angebracht ist.
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Nach
einem anderen Aspekt der Erfindung ist eine elektrochemisch trennbare
Zusammensetzung mit einem ungehärteten
polymeren Material vorgesehen, das in sich einen Elektrolyt lokalisiert
hat. Das ungehärtete
polymere Material erzeugt in Kombination mit dem Elektrolyt eine
ausreichende Löslichkeit
und Mobilität für den Elektrolyt
zum Stützen
einer Faradayschen Reaktion an einer Oberfläche in elektrischem Kontakt
mit einer Elektrode.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung beinhaltet eine korrosionsbeständige Beschichtung,
bei der ein korrosionsanfälliges
Basismaterial als Beschichtung eine Zusammensetzung mit einer Matrixfunktionalität und einer
Elektrolytfunktionalität
aufweist, wobei die Matrixfunktionalität dem Basismaterial eine Klebeverbindung vermittelt
und die Elektrolytfunktionalität
soweit Ionenleitfähigkeit
der Zusammensetzung zur Verfügung
stellt, daß eine
Faradaysche Reaktion an einer Zwischenfläche mit dem Basismaterial gestützt wird.
Eine Korrosion des Substrats breitet sich nicht an der Zwischenfläche aus.
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Nach
noch einem weiteren Aspekt der Erfindung weist ein Verbindungsaufbau
zwei elektrisch leitfähige
Oberflächen
und eine Verbindung zwischen den beiden Oberflächen auf, die von der elektrochemisch trennbaren
Zusammensetzung nach der Erfindung gebildet ist. Die leitfähige Oberfläche kann
ein Artikel oder können
Artikel sein, der/die durch die Verbindung zu befestigen ist/sind,
oder sie kann ein leitfähiges
Element sein, das aus der Gruppe von Filmen, Folien, Gittern und
Maschenteilen ausgewählt
ist. Das leitfähige
Element kann ferner mit einem Artikel unter Verwendung eines herkömmlichen
Klebstoffs oder der lösbaren
Zusammensetzung nach der Erfindung verbunden sein.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die elektrisch leitfähige Oberfläche eine elektrisch leitfähige Beschichtung,
die auf einem Basismaterial aufgebracht ist, das nicht-elektrisch
leitend sein kann.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Verbindungsaufbau
eine erste und eine zweite elektrisch leitfähige Oberfläche und ein zwischen diesen
angeordnetes elektrisch leitfähiges
Element auf. Die elektrochemisch lösbare Zusammensetzung nach
der Erfindung wird dazu benutzt, das elektrisch leitfhäige Element
mit der ersten und der zweiten Oberfläche zu verbinden.
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Auch
ist ein Laminataufbau vorgesehen, der besonders vorteilhaft bei
der Verbindung unregelmäßiger oder
nicht-leitfähiger
Oberflächen
ist. Das Laminat weist ein erstes und zweites elektrisch leitfähiges Element auf,
die aus der Gruppe von Folien, Filmen, Netzen und Maschinenteilen
ausgewählt
sind, wobei die lösbare Zusammensetzung
nach der Erfindung zwischen diesen angeordnet und mit dem ersten
und zweiten Element verbunden ist.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Lösen einer
Zusammensetzung von einer elektrisch leitfähigen Oberfläche vorgesehen,
mit der sie verbunden ist. Das Verfahren beinhaltet, daß eine erste
elektrisch leitfähige
Oberfläche
vorgesehen ist, die mit der elektrochemisch lösbaren Zusammensetzung nach
der Erfindung behandelt ist, eine zweite elektrisch leitfähige Oberfläche mit
der Zusammensetzung kontaktiert wird und ein elektrischer Strom
durch die lösbare
Zusammensetzung geleitet wird, um eine Faradaysche Reaktion an der
Oberfläche
hervorzurufen, wodurch die Bindung zur Oberfläche geschwächt wird.
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Die
Bindung zwischen der lösbaren
Zusammensetzung und einem Basismaterial kann in kurzer Zeit durch
das Fließen
eines elektrischen Stroms über
den Klebfilm zwischen dem Basismaterial und der Zusammensetzung
geschwächt
werden. Charakteristisch ist, daß die Verbindung soweit geschwächt wird,
daß das Basismaterial
leicht von Hand von der lösbaren
Zusammensetzung getrennt werden kann. Zumindest eines der Basismaterialien
trennt sich leicht und ist im wesentlichen frei von einer restlichen
Klebezusammensetzung. Da das Trennungsverfahren Elektrizität anstelle
von Wärme
oder chemischen Reagenzien verwendet, ist eine unbeabsichtigte Trennung
während
des normalen Gebrauchs unwahrscheinlich.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, die nur
zum Zwecke der Veranschaulichung gezeigt werden und die die Erfindung
nicht beschränken:
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1 ist
eine Querschnittsdarstellung einer Klebeverbindung unter Verwendung
der Zusammensetzung nach der Erfindung und des Trennvorgangs nach
der Erfindung,
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2 ist
eine Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform der Erfindung unter
Einbeziehung einer leitfähigen
Folie in einen Verbindungsaufbau,
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3 ist
eine Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform der Erfindung unter
Einbeziehung einer leitfähigen
Beschichtung in einen Verbindungsaufbau,
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4A–C sind
Darstellungen verbundener Gegenstände nach der Erfindung unter
Einbeziehung elektrisch leitfähiger
Folien oder Beschichtungen in den Verbindungsaufbau,
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5 ist
eine Darstellung einer Klebeverbindung und einer elektrischen Schaltung
für ein
gleichzeitiges Lösen
an mehr als einer Zwischenfläche
in einer Klebeverbindung, und
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6A ist
eine perspektivische Zeichnung und 6B eine
Querschnittsdarstellung eines geklebten Laminataufbaus.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
elektrochemisch lösbare
Zusammensetzung nach der Erfindung besitzt Matrixfunktionalität und Elektrolytfunktionalität, wobei
die Elektrolytfunktionalität
ausreichende Ionenleitfähigkeit
zum Unterhalten einer Faradayschen Reaktion an einem elektrisch
leitfähigen
Basismaterial in Kontakt mit der Zusammensetzung zur Verfügung stellt.
Die Matrixfunktionalität
der lösbaren
Zusammensetzung sorgt für
die für
die beabsichtigte Verwendung benötigten
Klebe- oder Beschichtungseigenschaften, während der Elektrolyt die zum
Aufrechterhalten der Faradayschen Reaktion benötigte Ionenleitfähigkeit
und Ionenmobilität
bereitstellt.
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Das
elektrisch leitfähige
Basismaterial kann eine Oberfläche
eines Gegenstandes sein, der geklebt oder beschichtet ist. Stattdessen
kann das elektrisch leitfähige
Basismaterial eines sein, das der Beschichtung oder Klebung hinzugefügt wird,
um eine elektrochemisch abtrennbare Oberfläche zu schaffen.
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Die
Klebeeigenschaft der Zusammensetzung wird durch das Anlegen eines
elektrischen Potentials über
den Klebfilm zwischen der Zusammensetzung und dem Basismaterial
zerstört.
Ohne an eine bestimmte Arbeitsweise gebunden zu sein, wird angenommen,
daß die
Faradayschen Reaktionen, die an der Zwischenfläche von Zusammensetzung/Basismaterial
stattfinden, die wechselseitige Wirkung zwischen dem lösbaren Material
und dem Basismaterial zerstören,
wodurch die Verbindung zwischen diesen geschwächt wird. Die Zerstörung der
Klebezwischenfläche
kann das Ergebnis einer Anzahl von Prozessen sein, die an der Zwischenfläche stattfinden,
wie etwa ein chemischer Abbau des lösbaren Materials, eine Gasentwicklung
an der Basismaterialgrenzfläche
und/oder eine Materialversprödung,
möglicherweise
durch Veränderungen
in der Vernetzungsdichte der lösbaren
Zusammensetzung.
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Die
Matrixfunktionalität
kann durch eine von mehreren Klassen von Polymeren und Polymerharzen
bereitgestellt werden, die zum Verkleben oder Beschichten von Oberflächen verwendet
werden. Die Materialien können
aus im Handel erhältlichen
Polymerharzen, häufig
ohne Änderung,
hergestellt werden.
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Das
Polymer kann ein wärmehärtendes
Polymer sein, das der Verklebung oder Beschichtung eine hohe Festigkeit
und Lösemittelbeständigkeit
vermittelt, das jedoch schwierig von der Oberfläche zu entfernen ist. Ein wärmehärtendes
Polymer ist eines, bei dem sich ein lineares oder vernetztes Netz
durch die endgültige Zusammensetzung
zur Schaffung eines Polymers erstreckt, das wärmebeständig ist und das nicht fließt oder schmilzt.
Das Polymer wird typischerweise gebildet durch eine Reaktion in
situ oder durch Härtung
von Arten niederen Molekulargewichts, z.B. Epoxidharzen, oder durch
die chemische Umwandlung lösbarer
Vorläuferpolymere,
z.B. Bildung von Polyimid aus Polyamidsäure. Beispielhafte wärmehärtende Polymere
beinhalten hochkondensierte Polyimide, Polyurethane, Epoxidharze,
Phenolharze, Harnstoff- oder Melaminformaldehydkondensate, Acrylharze
und Alkydharze. Ein bevorzugtes Polymerharz zur Verwendung als Klebstoff
oder als Beschichtung ist Epoxidharz.
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Das
Polymer kann auch ein Thermoplast sein, der thermisch leicht behandelbar
ist und durch die Anwendung von Wärme zum Erweichen oder Fließen gebracht
werden kann. Diese Polymere sind linear oder leicht verzweigt und
typischerweise in einem Lösemittel
lösbar.
Beispielhafte thermoplastische Polymere beinhalten Acrylharze, Styrol/Butadienblockcopolymere
und dergleichen.
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Die
obigen Polymere sind zur Bereitstellung der Matrixfunktionalität der Zusammensetzung
gut geeignet; um jedoch eine Faradaysche Reaktion bei einem elektrisch
leitfähigen
Basismaterial zu unterhalten, muß die lösbare Zusammensetzung auch
eine ausreichende Ionenleitfähigkeit
besitzen, um einen Ionentransport in der Zusammensetzung zu ermöglichen.
Es wird daher eine Veränderung
des Polymers zum Fördern
oder Unterhalten einer Ionenleitfähigkeit oder zum Fördern der
Ionenlöslichkeit
angestrebt.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung weist das Polymer ionenkoordinierende Anteile auf,
die in der Lage sind, Ionen, und insbesondere Kationen, des Elektrolyts
zu solvatisieren. Beispielhafte ionenkoordinierende Anteile beinhalten
Alkoxygruppen, wie etwa Metoxy oder Etoxy, und Oligoether, wie etwa
Polyetylenoxid und dergleichen, Disulfidanteile, Thioalkylgruppen,
Alkyl- oder Alkenylnitrilgruppen und Polyvinylidenfluoridgruppen.
Lediglich als Beispiel sei angeführt,
daß ein
Epoxidharz gehärtet
werden kann, indem ein Diamin mit einem hohen Alkoxygehalt verwendet
wird, um zusätzliche
Sauerstoffplätze
zur Kationenkoordination bereitzustellen. Beispiel 2 beschreibt
die Verwendung des Diamins, 4,7,10-Trioxy-1,13-Tridecandiamin, für diesen
Zweck.
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Eine
andere Art, bei der das Polymer die Lösung und Diffusionsbewegung
der im Elektrolyt vorhandenen Ionen unterhält bzw. fördert, besteht darin, daß man eine
Glasübergangstemperatur
Tg hat, die unter der Lösungstemperatur liegt. Dieses
kann dadurch erreicht werden, daß die Lösungstemperatur erhöht oder
der Polymerzusammensetzung ein Weichmacher zugesetzt wird. Der Ausdruck "Weichmacher" bezeichnet einen elektrochemisch
stabilen Zusatzstoff, der die Tendenz hat, die Kristallinität bzw. Ordnung
der Zusammensetzung zu reduzieren. Beispielhafte Weichmacher beinhalten
Alkylcarbonate, Alkoxide niederen Molekulargewichts, zyklische Ester,
Alkohole, Nitrile, Amide und Harnstoffe. Zahlreiche weitere dem
Fachmann allgemein bekannte Weichmacher können ebenfalls mit Vorteil
zum Absenken von Tg verwendet werden. Es
kann zusätzlich
von Vorteil sein, wenn die Weichmachermoleküle zum Solvatisieren von Ionen
in der Lage sind, wie es die oben erwähnten beispielhaften Weichmacher
sind. Durch die Ionensolvatisierung erhöht der Weichmacherzusatz die
Konzentration von Salzen, die der Zusammensetzung zur Schaffung
der Ionenleitfähigkeit
zugesetzt werden können
(sh. unten).
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Es
kann auch eine heterogene Härtung
zur Herbeiführung
einer niedrigen Tg verwendet werden. Ein heterogen
gehärtetes
Duroplast ist eines, bei dem die Vernetzungsdichte bzw. der Grad
der Polymerkondensation in der Zusammensetzung variiert, was zu
Bereichen mit hohen und niedrigen Glasübergangstemperaturen führt. Dieses
kann dadurch erreicht werden, daß die Menge des Vernetzungs-
oder Härtungsmittels
im Polymer lokal verändert
wird.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung erhält
man ein heterogen gehärtetes
Polymer durch das Zusetzen einer Komponente zu dem Polymerharz,
die als Reservoir für Überschußhärtungsmittel
oder -vernetzungsmittel dient. Beispielhafte Reservoirs beinhalten
poröse
Keramiken wie Zeolithe, Tonerden oder Polymergels. Lediglich als
Beispiel sei angeführt,
daß ein
Zeolith mit einem Überschuß an Aminhärtungsmittel
infundiert und in ein Epoxidpolymerharz eingemischt werden kann.
Das Vorhandensein des Überschußamins während einer
thermisch aktivierten Härtung
führt zur
Bildung eines heterogenen Materials mit örtlichen Bereichen hohen Amingehalts
und niedriger Vernetzungsdichte nahe den in eine Matrix stöchiometrischen
Materials hoher Vernetzungsdichte eingebetteten Zeolithpartikeln.
Idealerweise verbinden sich die Bereiche niedriger Vernetzungsdichte
zur Bildung kontinuierlicher Wege mit niedrigerem Glasübergang
und höherer
Ionenleitfähigkeit.
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Bei
einigen Ausführungsformen
der Erfindung weist die elektrochemisch lösbare Zusammensetzung eine
gesonderte Elektrolytphase zur Bereitstellung der Elektrolytfunktionalität der lösbaren Zusammensetzung auf.
Ein Elektrolyt kann in Verbindung mit jedem beliebigen der oben
erwähnten
Polymere verwendet werden. Der Elektrolyt kann ein Ionensolvatisierungsmolekül einschließlich eines
Weichmachers oder ein ebenfalls zur Ionensolvatisierung befähigtes Oligomer
oder Polymer sein. Üblicherweise
wird eine Ionensolvatisierung mit polaren Molekülen oder Molekülen erreicht,
die leicht polarisiert werden. Der Elektrolyt kann auch einen Teil oder
Bereich eines Polymers bilden, der der Zusammensetzung zugesetzt
wird. Zum Beispiel kann die lösbare Zusammensetzung
ein Block- oder Graftcopolymer mit Bereichen hoher Ionenleitfähigkeit
und Bereichen einer anderen gewünschten
Eigenschaft, wie etwa Kompatibilität mit dem Polymerharz, aufweisen.
Die polymerharzmischbaren Bereiche fördern die Dispersion des Blockcopolymers
durch das gesamte Harz mit den in Bereichen oder Mizellen assoziierten
polaren, ionenleitfähigen
Zonen. Ohne die polymerharzmischbaren Bereiche kann es sein, daß bestimmte
Kombinationen von Polymer und Elektrolyt nicht kompatibel genug
zur Bildung einer cohäsiven
Zusammensetzung sind und die mechanische und/oder Klebefestigkeit
leiden würden.
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Die
Elektrolytfunktionalität
der lösbaren
Zusammensetzung stellt eine zur Aufrechterhaltung einer Faradayschen
Reaktion an einer Grenzfläche
mit einer elektrisch leitfähigen
Oberfläche
ausreichende Ionenleitfähigkeit
bereit. Die ausreichende Leitfähigkeit
kann ohne weiteres dadurch aufgebaut werden, daß eine Zusammenstellung hergestellt
und eine Spannung an einen Klebfilm mit einem elektrisch leitfähigen Basismaterial
angelegt wird. Wenn ein Stromfluß eingehalten wird, kann eine
Faradaysche Reaktion an dem Klebfilm angenommen werden. Eine ausreichende
Ionenleitfähigkeit
kann auch empirisch festgestellt werden, indem man eine Spannung
an den Klebfilm anlegt und feststellt, ob die Klebung geschwächt wird.
Zusammensetzungen mit Ionenleitfähigkeiten
im Bereich von 10–11 bis 10–5 S/cm2 bei Raumtemperatur werden als im Rahmen
der Erfindung liegend angesehen. Materialien mit höheren Ionenleitfähigkeiten
erfordern kürzere
Lösungszeiten. Zusammensetzungen
mit Ionenleitfähigkeiten
im Bereich von 10–9 bis 10–7 S/cm2 bei Raumtemperatur werden bevorzugt.
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Der
Elektrolyt ist gewünschtermaßen ionenleitfähig und
in der Lage, eine Ionendiffusion eines in diesem solvatisierten
Salzes zu unterhalten. Bei den meisten Ausfüh rungsformen werden Komplexionensalze
der Zusammensetzung zur Bereitstellung der Ionenleitfähigkeit
zugegeben. Geeignete Salze umfassen Alkalimetall-, Alkalinerd- und
Ammoniumsalze. Bevorzugte Salze umfassen mehratomige Anionen hoher
Dissoziationskonstante, wie etwa Hexafluorphosphat, Tetrafluorborat,
Hexafluorantimonat und Perchlorat.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird die Elektrolytfunktionalität
durch ein Ionomer bereitgestellt. Das Ionomer ist ein Polymer oder
Oligomer mit ionisierten Gruppen, die Ionen liefern, die in der
Lage sind, in der Zusammensetzung solvatisiert zu werden.
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Der
Elektrolyt ist in die lösbare
Zusammensetzung in einer Menge einbezogen, die ausreicht, die erforderliche
Ionenleitfähigkeit
zum Unterhalten der Faradayschen Reaktion des Lösungsprozesses bereitzustellen.
Die aktuelle Menge des in einer bestimmten Zusammensetzung verwendeten
Elektrolyts ist abhängig von
der Ionenleitfähigkeit
des Polymers und der Fähigkeit
des Elektrolyts, einen kontinuierlichen leitenden Weg in der Zusammensetzung
zu bilden. Obschon ein kontinuierlicher Weg nicht absolut erforderlich
ist, fördert
er die Effizienz des Prozesses. Wo Ionen gezwungen sind, durch Bereiche
höheren
Widerstands hindurchzutunneln, sind höhere Spannungen und längere Zeiten
für das
Ablösen
erforderlich.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
werden etwa gleiche Mengen des Matrixpolymers und des Elektrolyts
verwendet, obgleich eine größere Reichweite
von Zusammensetzungen als im Rahmen der Erfindung liegend angesehen
wird. Dem Fach mann ist bewußt,
daß ein
großer
Bereich von Zusammensetzungen verwendet werden kann, um eine im
wesentlichen kontinuierliche leitfähige Elektrolytphase in Abhängigkeit
von den verwendeten Materialien und wie sich die Zusammensetzungsphase
entmischt, zu erhalten. In einigen Fällen kann ein anscheinend hoher
Grad an Elektrolyt, z.B. 50 Vol.-%, ohne eine überlagernde Gefährdung der
Klebe- oder mechanischen Eigenschaften der lösbaren Zusammensetzung zugesetzt
werden. Es wird angenommen, daß die
Zusammensetzung ihre Festigkeit aufgrund der Ionenverstärkung beibehält, die
typischerweise in Polymersystemen beobachtet wird, die Salze oder
Ionomere enthalten. Es können
sich Ionenbereiche bilden, die als Pseudovernetzungen in den ionenleitfähigen Bereichen
oder als Vernetzungen zwischen dem leitenden Bereich und dem Matrixpolymer
wirken.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
ist die lösbare
Zusammensetzung eine phasengetrennte Zusammensetzung mit Bereichen
reich an Elektrolyt mit hoher Ionenleitfähigkeit und Bereichen reich
an Matrixpolymer mit hoher mechanischer oder Klebefestigkeit. Eine
phasengetrennte Zusammensetzung kann aus einem anfangs mischbaren
Gemisch von Polymerharz und Elektrolyt bestehen. Der Elektrolyt
kann sich von dem wachsenden Vernetzungswerk des Harzes während der
Härtung
absondern. Die Phasentrennung kann durch Erhöhung des Molekulargewichts
des Polymerharzes, des oligomeren (oder polymeren) Elektrolytzusatzes oder
beider begünstigt
werden.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
führt die
Phasentrennung zu Bereichen mit hoher Ionenleitfähigkeit, die einen kontinuierlichen
Weg in der Zusammensetzung bil den. Ohne einen kontinuierlichen Weg
müssen
die Ionen die Bereiche des Materials mit hoher Festigkeit und niedriger
Leitfähigkeit
während
des elektrochemischen Trennvorgangs durchlaufen. Bikontinuierliche
Vernetzungen bzw. solche mit Zwischendurchdringung erzeugen vorteilhaft
einen kontinuierlichen ionenleitfähigen Weg ohne Beeinträchtigung
der mechanischen Festigkeit des Verklebungspolymerharzes. Phasengetrennte
Zusammensetzungen mit den gewünschten
Mikrostrukturen kann man durch Veränderung der relativen Anteile
der verschiedenen Komponenten der lösbaren Zusammensetzung erhalten.
Zum Beispiel kann eine Zusammensetzung mit etwa gleichen Volumenanteilen
des Polymers und des Elektrolyts in der Weise aushärten, daß ein kontinuierlicher
ionenleitfähiger Weg
geschaffen wird.
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Ein
bevorzugter Elektrolytzusatz zur Bildung einer phasengetrennten
Mikrostruktur ist ein Graftcopolymer mit einem Rückgrat mit niedriger Affinität zu dem
Polymerharz und schwebenden Polymerblöcken hoher Ionenleitfähigkeit.
Das Rückgrat
mit niedriger Affinität
dient als Auslösepunkt
für eine
Phasentrennung durch Erzeugung kleiner nicht lösbar gemachter Bereiche mit
dem vorgehärteten
Harz, während
die hochionenleitfähigen
schwebenden Polymerblöcke
mit dem Matrixpolymerharz zusammenwirken. Während der Härtung trennt sich die ionenleitfähige Polymerphase
von dem härtenden
Harz und wächst
um die Bereiche niedriger Löslichkeit,
was zu einem gut dispergierten und kontinuierlichen Vernetzungsaufbau
führt.
Ein beispielhaftes Graftcopolymer beinhaltet ein Siloxanrückgrat,
anpolymerisiert mit aminendständigen
Poly(etylenglykol)-Schwebeblöcken.
Ein Graftcopolymer kann ein Kammpolymer sein. Ein Kammpolymer ist
ein Graftcopolymer, bei dem Blöcke
oder schwebende Oligomereketten eines ungleichen Polymers mehr oder
weniger regelmäßig entlang
dem Polymerrückgrat
wiederholt werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann die Klebfilmfestigkeit der lösbaren Zusammensetzung durch
die Verwendung ionenmodifizierter Oligomere (als Elektrolytkomponente)
verstärkt
werden. Zum Beispiel können
aminfunktionalisierte Oligomere (wie etwa das aminendständige Poly(siloxan)-Graft-Poly(etylenglykol),
oben beschrieben, in das entsprechende Ammoniumsalz durch Ionenaustausch
der Aminogruppe mit einem Ammoniumkation umgewandelt werden. Der
resultierende hochviskose Elektrolyt ist ohne weiteres mit Polymerharzen,
und insbesondere mit Amin-härtbaren
Epoxidharzen, mischbar. Ein Gemisch von etwa gleichen Volumen des
Ionen-ausgetauschten Elektrolyten und von Epoxidharz kann zur Ausbildung
eines Klebstoffmaterials mit hoher Klebfilmfestigkeit ausgehärtet werden,
das eine ausreichende Ionenleitfähigkeit zur
Stützung
der elektrochemischen Trennung besitzt.
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Obschon
die Erfindung in erster Linie mit Bezugnahme auf Epoxidharze beschrieben
worden ist, können
andere Polymerharze in Übereinstimmung
mit der Erfindung benutzt werden.
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Zum
Beispiel können
Bismaleimide direkt durch Epoxidharze in den elektrochemisch lösbaren Formulierungen
ersetzt werden. Die Wahl des geeigneten Bismaleimids wird zur Gewährleistung
einer adäquaten Phasentrennung
der Polymermatrixphase von der Ionenleitfähigkeitsphase getroffen. Die
hochpolare Ionenkoordinierungsfä higkeit
der zyklischen Imidgruppe kann dazu führen, die zwischen den beiden
Phasen auftretenden Ionenwechselwirkungen kompatibel zu machen.
Um dies zu beheben, kann das Bismaleimid zur Verringerung seiner
Polarität
modifiziert werden, um die härtungsinduzierte
Phasentrennung zu erhöhen.
Diese Einstellungen können
empirisch zur Erzielung der Phasentrennung unter Kontrolle der Phasendimensionen
und des Grades der mechanischen Verbundenheit zwischen den Phasen
vorgenommen werden.
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Beimischungen
eines Kammpolymers, wie der oben beschriebenen, mit Monomeren von
Tiolen und Trienen gemäß Gleichung
1 würden
ebenfalls ein homogenes Gemisch ergeben. Eine Polymerisation mit
freien Radikalen durch thermische Zersetzung von Azobis(Isobutylnitril)
(AIBN) würde
zu Polymervernetzungsbildung und Phasentrennung des Kammpolymers
führen.
Eine Kontrolle der Phasenmorphologie, der Dimension und der Wechselwirkung
zwischen den Phasen wird auch durch einen Einschluß von mit
Ammoniumsalz modifizierten Alkylthiolen vermittelt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden Phenol- oder Melaminharze für das lösbare Material nach der Erfindung
verwendet. Selbstkondensierende Harze wie Phenole oder Melamin (Harnstoff) Formaldehyd
können
mit ionenleitfähigen
Oligomeren oder Polymeren modifiziert und dann zur Bildung von phasengetrennten
Materialien ausgehärtet
werden, vorausgesetzt, daß der
ionenleitfähige
Zusatz keine Funktionalitäten
enthält,
die mit Formaldehyd kondensieren. Die Phasentrennung wird kontrolliert
durch Einstellen der Anteile, die im Matrixharz und Ionenleitfähigkeitszusatz
vorhanden sind, um eine Phasentrennung im Spätstadium zu begünstigen,
und durch vorgezogene Initiierung unter Verwendung kompatibler/inkompatibler Copolymerblöcke, wie
oben besprochen. Eine Ionenmodifikation, sehr wahrscheinlich unter
Verwendung von Sulfonat- oder Ammoniumgruppen sowohl für das Matrixharz
als auch den ionenleitfähigen
Zusatz, könnten zur
Kontrolle der Phasenmorphologie, der Dimension und der Interphasenreaktionen
verwendet werden.
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Es
versteht sich, daß Zusatzstoffe
in eine lösbare
Zusammensetzung so lange einbezogen werden können, wie sie nicht die Klebefestigkeit
oder Ionenleitfähigkeit
der Zusammensetzung beeinträchtigen.
Beispielhafte Zusatzstoffe beinhalten Farbpigmente, Korrosionshemmer,
Egalisierungsmittel, Glanzverstärker und
Füllstoffe.
Andere Polymerharzzusatzstoffe, die dem Fachmann bekannt sind, wie
etwa Kautschukmodifizierer, z.B. Poly(Acrylnitril-co-Butadien),
können
zur Erhöhung
der Elektrolytlöslichkeit
oder Verstärkung
anderer gewünschter
Eigenschaften des Harzes zugesetzt werden. Die lösbare Zusammensetzung kann
ferner Partikel eines nicht-leitfähigen Materials
enthalten, z.B. gepulvertes Glas oder Kunststoffperlen, um zu verhindern,
daß sich
im Lösungsprozeß nützliche
leitfähige
Oberflächen
gegenseitig berühren
und einen Kurzschluß bilden.
Weitere Zusatzstoffe sind dem Fachmann geläufig und liegen im Rahmen der
Erfindung.
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Die
Anlösungsfähigkeit
der ungehärteten
Zusammensetzung und der nachgehärteten
Zusammensetzung kann unterschiedlich sein. Somit können anfänglich lösbare Zusatzstoffe
von der Zusammensetzung bei ihrer Aushärtung ausgeschlossen sein.
Bei einigen Ausführungsformen
können
Zusatzstoffe zur Einarbeitung in die lösbare Zusammensetzung zur Beibehaltung
ihrer Löslichkeit
in dem ausgehärteten
Polymer gewählt werden.
Bei anderen Ausführungsformen
können
unterschiedliche vor- und nachgehärtete Löslichkeiten mit Vorteil zum
Erhalt phasengetrennter Materialien verwendet werden (sh. unten).
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Die
lösbaren
Zusammensetzungen können
als Klebstoffe verwendet werden. Eine Klebeverbindung kann man dadurch
erhalten, daß eine
lösbare
Zusammensetzung zwischen zwei oder mehr Oberflächen angeordnet wird, derart,
daß die
Zusammensetzung eine Klebeverbindung mit jeder Oberfläche bildet
und jede Oberfläche
eine im allgemeinen feststehende Position in bezug auf die anderen
Oberflächen
behält,
wobei diese Positionen in Abhängigkeit
von einer Kraft gleich zumindest dem Gewicht des leichtesten verklebten
Elements aufrecht erhalten werden.
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Eine
Klebeverbindung kann man durch Auftragen eines Klebstoffs nach der
Erfindung auf eine geeignete Oberfläche als Lösung, Schmelze oder Reaktionsgemisch
erhalten. Lösungsmittel,
falls verwendet, können
durch Verdampfung vor dem Zusammenpassen der Basismaterialien entfernt
oder von dem beschichteten Basismaterial absorbiert werden. Die
Zusammensetzungen, die als Schmelze, Lösung oder Reaktionsgemisch aufgetragen
werden, befeuchten die Basismaterilien und verfestigen sich sodann,
um einen hohen Haftungswert zu erreichen. Bei einem Auftrag als
Reaktionsgemisch erfährt
die Zusammensetzung eine Aushärtungsreaktion,
die das flüssigkeitsartige
Gemisch in einen Feststoff umwandelt. Das letztere Auftragsverfahren
wird in charakteristischer Weise für übliche Zweikomponentenklebstoffe,
wie herkömmliche
Epoxidharze, verwendet.
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Das
lösbare
Material nach der Erfindung kann auch als eine Beschichtung auf
eine Basisfläche
aufgetragen werden. Aufgrund der antikorrosiven Eigenschaften des
Materials (nachstehend besprochen) wird es mit Vorteil als eine
Unterbeschichtung bzw. Grundierungsschicht verwendet. Wie bei der
Bildung einer Klebeverbindung kann das lösbare Material auf eine geeignete
Oberfläche
als Lösung,
Schmelze oder Reaktionsgemisch aufgetragen werden. Es liegt im Rahmen
des fachmännischen
Könnens,
für Beschichtungsanwendungen
geeignete Formulierungen herzustellen.
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Die
Festigkeit einer Klebeverbindung kann auf verschiedenen Wegen bestimmt
werden. Üblicherweise
werden Überlappungsscherfestigkeiten
als Maß für die Festigkeit
einer Klebeverbindung verwendet. Die Scherfestigkeit ist die Kraft,
die erforderlich ist, um zwei einander überlappende Platten bei einem
Zug in Richtung parallel zur Ebene der Platten zu trennen. Nach
dem ASTM-Verfahren D-1002 wird ein Instron-Tester oder ein geeignetes anderes Instrument
für diesen
Zweck verwendet. Verbindungen, die unter Verwendung der lösbaren Zusammensetzungen
gebildet werden, können
eine hohe Festigkeit haben mit Scherfestigkeiten von mehr als 1,38
MPa (200 psi), vorzugsweise im Bereich von 6,9 MPa (1.000 psi) und
in noch weiter bevorzugter Ausgestaltung 13,8 MPa (2.000 psi) und
bis hinauf zu 27,6 MPa (4.000 psi) reichend. Die lösbaren Zusammensetzungen,
die Epoxidharze für
die Matrixfunktionalität
verwenden, bieten im allgemeinen Scherfestigkeiten im Bereich von
13,8 bis 27,6 MPa (2.000 bis 4.000 psi) bei Anwendung dieser Ausgestaltung.
Dieses ist vergleichbar mit den Scherfestigkeiten herkömmlicher
Epoxidharze. Somit ist es möglich,
eine elektrochemisch lösbare
Verbindung ohne Beeinträchtigung
der mechanischen Festigkeit der verklebten Materialien zu bilden.
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Wie
zuvor beschrieben, ist die Ionenleitfähigkeit ein notwendiges Merkmal
der lösbaren
Zusammensetzung. Die Geschwindigkeit der lösend wirkenden Faradayschen
Reaktion, und damit die Zeit, die notwendig ist, um das gewünschte Maß der Verbindungsschwächung zu
erreichen, wird durch den Ionenstrom bestimmt, der durch die Zusammensetzung
fließt.
Dieser Strom kann im äußeren Stromkreis
unter Verwendung eines Amperemeters gemessen werden. Die Größe des Stroms
ist gering, üblicherweise
weniger als 1 mA/cm2 Klebefläche, wenn
die Trennspannung anfänglich
angelegt wird. Der Strom nimmt mit der Zeit weiter ab und fällt häufig auf
0,2 mA/cm2 oder weniger nach einer Minute
ab. Obgleich das Verhältnis
zwischen Strom und Trennspannung nicht streng linear ist, führt die
Verwendung höherer
Trennspannungen zu höheren
Strömen
und einer schnelleren Trennung. In gleicher Weise führt die
Verwendung niedriger Trennspannungen zu längeren Trennzeiten. Der Praktiker
kann eine Trennspannung von einigen wenigen Volt bis mehr als 100
Volt in Abhängigkeit
von der gewünschten
Trennzeit und anderen Gesichtspunkten wählen, wie etwa die Sicherheit
und die Notwendigkeit, Schäden
an spannungsempfindlichen Basismaterialien zu vermeiden.
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Die
Trennzeit bei einer bestimmten Trennspannung hängt auch von der Ionenleitfähigkeit
der Zusammensetzung ab. Höhere
Ionenleitfähigkeiten
ermöglichen
höhere
Ströme
bei einer gegebenen Spannung und fördern dementsprechend eine
Erhöhung
in der Geschwindigkeit der Trennreaktion. Jedoch tritt die Trennreaktion
im wesentlichen an der Grenzfläche
zwischen der Zusammensetzung und dem Basismaterial auf, und der
zur Trennung erforderliche Betrag der Faradayschen Ladung (das Zeitintegral
des Faradayschen Stroms) ist sehr klein. Demgemäß erfordert es zum Erzielen
einer Trennung in einer praxisnahen Zeitspanne nur eines kleinen
Stromes, und das Maß der
Ionenleitfähigkeit,
das zum Unterhalt dieser Aktivität
benötigt
wird, ist verhältnismäßig niedrig.
Dieses Merkmal ist vorteilhaft, weil die Formulierung von Materialien
mit hoher Ionenleitfähigkeit
zu schlechten Klebeeigenschaften und einer begrenzten mechanischen
Festigkeit führt.
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Die
Größe der für den Lösungs-/Trennprozeß geeigneten
Ionenleitfähigkeit
läßt sich
bei Messung der Ionenleitfähigkeit
der lösbaren
Zusammensetzung verstehen, die in Beispiel 3 beschrieben ist. Die
Ionenleitfähigkeit
wird bestimmt unter Verwendung der Wechselstromwiderstandstechnik,
bei der der komplexe Widerstand der Zusammensetzung über einen
weiten Frequenzbereich (5 bis 105 Hz) gemessen
wird und die Daten für
ein einfaches Stromkreismodell geeignet sind. Dieses Verfahren ist
vorbeschrieben; vgl. MacDonald u.a., "J. Electroanal. Chem.", 220: 69–82 (1986).
Werte für
eine Ionenleitfähigkeit
in Abhängigkeit
von der Temperatur sind in Tabelle 1 aufgelistet.
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Tabelle
1 Leitfähigkeitsmessungen
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Obgleich
die in Tabelle 1 für
die Zusammensetzung des Beispiels 3 aufgelisteten Leitfähigkeiten
erheblich kleiner sind als die Leitfähigkeiten von Elektrolyten,
die in elektrochemischen Vorrichtungen verwendet werden (ca. 10–3 S/cm),
reicht die Leitfähigkeit
aus, um eine Ablösung
in 10 Minuten bei Raumtemperatur mit einer angelegten Spannung von
50 V zu erreichen.
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Die
vorstehenden Ausführungsformen
erläutern
eine lösbare
Zusammensetzung mit Matrix- und Elektrolytfunktionalität, die ein
kontrolliertes Lösen
der Zusammensetzung von einem elektrisch leitfähigen Basismaterial als Antwort
auf eine elektrische Spannung ermöglichen, die zwischen dem Basismaterial
und der Zusammensetzung angelegt wird.
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Es
sei nun auf 1 verwiesen, wonach ein Verfahren
vorgesehen ist, bei dem ein elektrischer Strom durch eine lösbare Zusammensetzung 10 in
Kontakt mit elektrisch leitfähigen
Basismaterialien 12, 14 hindurchgeleitet wird,
um die Klebebindung an einer Grenzfläche 16 zwischen Klebstoff
und Basismaterial zu zerstören
und dadurch die Verklebung zwischen diesen zu schwächen. Der
Strom wird der Zusammensetzung unter Verwendung einer elektrischen
Stromquelle 18 zugeführt.
Wenn eine elektrische Spannung zwischen den beiden Basismaterialien 12, 14 angelegt
wird, treten elektrochemische Reaktionen an den Grenzflächen von
Basismaterial und lösbarer
Zusammensetzung auf. Die elektrochemischen Reaktionen werden als
oxidativ an der positiv geladenen bzw. anodischen Grenzfläche und
reduktiv an der negativ geladenen bzw. kathodischen Grenzfläche verstanden.
Die Reaktionen werden so gesehen, daß sie die Klebebindung zwischen
den Basismaterialien schwächen
und so die leichte Entfernung der lösbaren Zusammensetzung vom
Basismaterial ermöglichen
(zu beachten ist, daß zum
Zwecke der Erläuterung
in sämtlichen
Figuren eine der elektronisch leitfähigen Oberflächen als
die positive Elektrode bezeichnet ist. Es versteht sich, daß die Polarität des Systems
umgekehrt sein kann.) Die elektrische Stromquelle kann Gleich- oder
Wechselstrom liefern. Gleichstrom kann von einer Batterie oder einer
mit Wechselstrom betriebenen Gleichstromquelle zugeführt werden.
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Die
meisten Trennprozesse verlangen eine Spannung von nur einigen Volt,
z.B. weniger als 10 V. Jedoch können
höhere
Spannungen, z.B. im Bereich von bis zu 100 Volt vorteilhaft bei
der Überwindung
des dem System innewohnenden elektrischen Widerstandes sein. Zur
Durchführung
des Lösens
ist nur ein sehr geringer Strom, ca. 10–3 Ampere
pro cm2 erforderlich. Die Ablösung wird
schnell erreicht, ungeachtet der Komplexität der abzulösenden Oberfläche. In
vielen Fällen
wird ein Potential für
eine Zeitspanne im Bereich von etwa 5 bis 60 Minuten, und vorzugsweise
etwa 10 bis 30 Minuten, angelegt.
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Die
elektrochemisch lösbare
Zusammensetzung kann so gewählt
werden, daß die
Ablösung
entweder an der positiven oder der negativen Grenzfläche auftritt.
Die positive Grenzfläche
ist die Grenzfläche
zwischen der elektrochemisch lösbaren
Zusammensetzung und der elektrisch leitfähigen Oberfläche, die
in elektrischem Kontakt mit der positiven Elektrode steht. In gleicher
Weise ist die negative Grenzfläche
die Grenzfläche
zwischen der elektrochemisch lösbaren
Zusammensetzung und der elektrisch leitfähigen Oberfläche, die
in elektrischem Kontakt mit der negativen Elektrode steht. Die Ablösung erfolgt
an der positiven Grenzfläche
für die in
den nachstehenden Beispielen 1 bis 4 beschriebenen Trennzusammensetzungen.
Durch Umkehrung der Stromrichtung vor der Trennung der Basismaterialien
kann die Klebung an beiden Grenzflächen der Basismaterialien geschwächt werden.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
kann Wechselstrom zum Ablösen
beider Basismaterial/Klebstoff-Grenzflächen verwendet werden. Diese
Ausführungsform
ist besonders vorteilhaft, wenn eine Entfernung der lösbaren Zusammensetzung
von beiden Basismaterialien nach der Ablösung gewünscht wird. In typischer Form
kehrt der Wechselstrom die anodische und kathodische Grenzfläche nach
einer Zeitskala um, die kurz ist im Vergleich mit der zum Lösen der
Grenzflächen
erforderlichen Gesamtzeit. Der Strom kann mit jeder geeigneten Wellenform
angelegt werden, vorausgesetzt, es steht genügend Gesamtzeit an jeder Polarität zur Verfügung, damit
eine Ablösung
auftritt. Sinusförmige,
rechteckige und dreieckige Wellenformen sind geeignet. Die Wellenform
kann von einer kontrollierten Spannungs- bzw. einer kontrollierten
Stromquelle aus angelegt werden.
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Alternative
Formulierungen können
für ein
kathodisches Ablösen
verwendet werden. Eine derartige Ausführungsform ist in Beispiel
7 beschrieben.
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Nicht-leitfähige oder
nicht-leitfähig
beschichtete Basismaterialien können
ebenfalls durch den Einbau eines zusätzlichen leitenden Elements
zum Komplettieren des elektrischen Stromkreises elektrochemisch
gelöst
werden. Nach 2 ist ein leitendes Element 20 in
den Verklebungsaufbau in denjenigen Fällen einbezogen, in denen eines
der Basismaterialien 22 nicht-leitfähig oder mit einer nicht-leitfähigen Schicht
beschichtet ist. Zwischen dem leitenden Element 20 und
einem elektrisch leitfähigen
Basismaterial 24, zwischen denen eine lösbare Zusammensetzung 10 angesehen
ist, wird eine Spannung angelegt. Die Ablösung erfolgt entweder an der
Grenzfläche 26 zwischen
dem leitenden Element und der Trennzusammensetzung oder am Basismaterial 24 in
Abhängigkeit
von der Ausgestaltung des elektrischen Stromkreises und der Wahl
der Zusammensetzung. Das leitende Element 20 ist an seiner
gegenüberliegenden
Fläche
mit dem nicht-leitenden Basismaterial 22 durch Klebstoff 28 verklebt,
der entweder ein herkömmlicher
Klebstoff oder die elektrochemisch lösbare Zusammensetzung nach
der Erfindung sein kann. Es ist vorgesehen, daß die Verwendung eines leitenden
Elements in Verbindungen und bei Trennvorgängen nicht auf nicht-leitende
Basismaterialien beschränkt
ist und auch mit leitenden Basismaterialien verwendet werden kann.
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Das
elektrisch leitende Element kann aus jedem elektrisch leitenden
Material bestehen, das zwischen zwei Klebeflächen eingebettet werden kann.
Beispielhafte Elemente beinhalten, ohne darauf beschränkt zu sein,
Drahtmaschenware, Metallfolien und eine leitende Beschichtung, z.B.
ein silbergefülltes
Epoxidharz. In den Fällen,
in denen das leitende Element eine Maschenware oder ein Gitter ist,
sollte die Maschengröße einen
angemessenen Oberflächenbereichskontakt
für das
lösbare
Material bieten, da die Verklebungsschwächung in den Bereichen in enger
Nähe zum
Basismaterial auftritt.
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3 veranschaulicht
eine Ausführungsform,
bei der das leitende Element eine leitfähige Beschichtung 30 ist,
die auf die Oberfläche
des nicht-leitenden Basismaterials 22 aufgetragen ist.
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Durch
das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung kann auch eine Verklebung
zwischen zwei elektrisch nicht-leitfähigen Basismaterialien elektrisch
aufgespalten werden. Die Ablösung
wird durch Verwendung eines Verklebungsaufbaus erreicht, in den
zwei elektrisch leitfähige
Elemente eingebaut sind. Der elektrische Stromkreis wird unter Verwendung
der elektrisch leitfähigen
Elemente komplettiert, und die Trennung erfolgt an dem Element. 4 veranschaulicht mehrere Verklebungsstrukturen
nach der Erfindung.
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4A veranschaulicht
einen Verklebungsaufbau mit zwei elektrisch leitfähigen Folien,
Maschenteilen oder Gittern 40, 42. Die elektrochemisch
lösbare
Zusammensetzung 10 ist zwischen diesen angeordnet. Die
Elemente 40, 42 sind mit dem Basismaterial 44 bzw. 46 verklebt.
Die Basismaterialien 44, 46 können leitende Basismaterialien,
nicht-leitfähige
Basismaterialien oder Basismaterialien mit einer nicht-leitfähigen Beschichtung
sein, obwohl die Verwendung von leitenden Elementen in denjenigen
Fällen
vorteilhaft ist, in denen beide Basismaterialien nicht-leitfähig sind.
Die leitfähigen
Elemente sind mit den Basismaterialien unter Verwendung entweder
herkömmlicher
Klebstoffe oder der lösbaren
Zusammensetzung 64 nach der Erfindung verklebt.
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4B zeigt
einen Verklebungsaufbau, in den zwei elektrisch leitfähige Beschichtungen 48, 50 einbezogen
sind, die die Basismaterialien 52, 54 abdecken
und die durch äußere Drähte mit
einer Stromquelle zur Komplettierung des elektrischen Stromkreises
in elektrischem Kontakt stehen. Die elektrochemisch lösbare Zusammensetzung 10 ist
zwischen diesen angeordnet. Die Basismaterialien 42, 54 können leitende
Basismaterialien, nicht-leitfähige
Basismaterialien oder Basismaterialien mit einer nicht-leitfähigen Beschichtung
sein, obwohl die Verwendung von leitenden Elementen in den Fällen vorteilhaft
ist, wenn beide Basismaterialien nicht-leitfähig sind.
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4C zeigt
einen verwandten Verklebungsaufbau unter Einbeziehung eines elektrisch
leitfähigen Folien-Maschen-
oder Gitterteils 42 und einer elektrisch leitfähigen Beschichtung 48,
die das Basismaterial 52 bedeckt. Die elektrochemisch lösbare Zusammensetzung 10 ist
zwischen den leitenden Elementen 42, 48 angeordnet,
die durch äußere Drähte mit
einer Stromquelle zur Komplettierung des elektrischen Stromkreises
in elektrischem Kontakt stehen. Die Basismaterialien 46, 52 können leitfähig oder
nicht-leitfähig
oder Basismaterialien mit einer nicht-leitfähigen Beschichtung sein. Die
Verwendung leitfähiger
Elemente ist vorteilhaft in denjenigen Fällen, in denen beide Basismaterialien
nicht-leitend sind.
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Durch
den Ablösungsvorgang
können
auch gleichzeitig mehr als eine Oberfläche abgelöst werden, indem ein Aufbau
wie der in 5 gezeigte verwendet wird. Der
Verklebungsaufbau weist ein leitfähiges Element 42 auf,
das zwischen zwei Basismaterialien 60, 62 angeordnet
ist. Die lösbare
Zusammensetzung 10 wird zur Bildung der Verklebung verwendet.
Die Basismaterialien 60, 62 können leitende Basismaterialien
sein oder sie können
leitfähige
Elemente enthalten, wie oben beschrieben, um eine Ablösung von
nicht-leitfähigen Basismaterialien
möglich
zu machen. Beide Basismaterialien sind parallel mit der Spannungsquelle
an der Anode verbunden, und das leitfähige Element dient als Kathode
(bei Ausführungsformen,
bei denen eine anodische Ablösung
stattfindet). Im Betrieb werden die Grenzflächen zwischen anodischem Ablösungsmaterial
und Basismaterial aufgespalten, wobei ein leitfähiges Element verbleibt, das
auf beiden Seiten mit Ablösungsmaterial
beschichtet ist.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung weist ein Metallfolienflickstück bzw. Laminat 69 wie das
in 6A gezeigte auf. Das Flickstück weist eine dünne Schicht
eines elektrochemisch lösbaren
Materials 70 auf, das auf jeder Seite von Metallfolien 42, 47, üblicherweise
Aluminiumfolie, abgedeckt ist. Das Flickstück ist flexibel und paßt sich
ohne weiteres an nichtebene Oberflächen an. Das Flickstück kann
auf Größe geschnitten,
mit Klebstoff beschichtet und zwischen die zu verklebenden Basismaterialien
plaziert werden. Ähnlich
den oben beschriebenen Verklebungsstrukturen können unter Verwendung eines
Folienflickstücks
gebildete Verklebungsstrukturen ohne weiteres an der Metallfolie
getrennt werden, indem ein elektrischer Strom zwischen den Folien
hindurchgeleitet wird.
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Bei
sämtlichen
der obigen Strukturen und Gegenstände kann Kontakt mit dem leitfähigen Basismaterial
oder Element durch herkömmliche
Mittel hergestellt werden. Es werden Klemmen oder andere Kontaktmittel
verwendet. Bei bevorzugten Ausführungsformen
kann eine leitfähige
Lasche mit dem elektrisch leitfähigen Basismaterial
oder Element zur Verbesserung des elektrischen Kontakts punktverschweißt werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann die Zusammensetzung mit spezifischen Härtungsmitteln
angesetzt werden, so daß das
ausgehärtete
Material von einem Basismaterial unter Verwendung von Lösungsmitteln
entfernt wird, die vergleichsweise harmlos für die Umgebung sind und ein
minimales Gesundheitsrisiko für
den Anwender darstellen. Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft
nach einer elektrischen Ablösung
einer Zusammensetzung. Restliches Material der Zusammensetzung,
das auf einem Basismaterial nach der Ablösung verbleibt, kann ohne weiteres
ohne Inanspruchnahme von aggressiven Chemikalien, Wärme oder
mechanischen Mitteln entfernt werden. So kann zum Beispiel eine
Klebstoffzusammensetzung, die an der anodischen Elektrode gelöst wird,
von der kathodischen Elektrode unter Verwendung eines Lösungsmittels
wie eines Alkohols niedrigen Molekulargewichts, z.B. Methanol, Ethanol
oder dergleichen, entfernt werden. Die Entfernung der Zusammensetzung
wird durch Lösungsmittelquellung
erreicht, die durch den schnellen Durchgang des Alkohols niedrigen
Molekulargewichts durch die ionenleitfähige Phase der Zusammensetzung
gefördert
wird. Eine Zusammensetzung in dieser Ausführungsform ist in Beispiel
2 beschrieben. Der Lösungsprozeß kann auch
zum Entfernen von Material verwendet werden, das auf einem Basismaterial als
eine Beschichtung aufgebracht worden ist. Zum Beispiel wird das
lösbare
Material auf eine Metalloberfläche
als Grundierungsschicht aufgetragen, über die ein leitfähiger Film,
wie etwa ein silbergefülltes
Epoxidharz, und eine geeignete Oberschicht aufgetragen wird. Die
Beschichtung wird entfernt, indem eine Stromquelle an die Metalloberfläche (Anode)
und die Schicht aus silbergefülltem
Epoxidharz (Kathode) angeschlossen wird.
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Stattdessen
kann eine leitfähige
Metallfolie oder Platte mit der lösbaren Grundierung zur Verwendung als
Kathode kontaktiert werden. Die Elektrode dient als Kathode, z.B.
dann, wenn sich die Zusammensetzung an der anodischen Grenzfläche ablöst. Der
Kontakt wird begünstigt,
indem ein ionenleitfähiges
Gel zwischen die Beschichtung und die Metallplatte plaziert wird.
Geeignete Gels beinhalten eine polymerverdickte Lösung oder
einen flüssigen
Polymerelektrolyt, der das gleiche Salz enthält, wie es in dem Ablösungsklebstoff
verwendet wird, z.B. Ammoniumhexafluorphosphat.
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Bei
einer vorausgegangen Ausführungsform
wurde die Verwendung von Zusammensetzungen beschrieben, die durch
ein Lösungsmittel
niedrigen Molekulargewichts zum Quellen gebracht werden konnten. Die
gleiche Ausführungsform
kann auch vorteilhaft bei Beschichtungen auf einem Basismaterial
verwendet werden. Die Quellung der ionenleitfähigen Phase der Zusammensetzung
mit einem Lösungsmittel
niedrigen Molekulargewichts erhöht
die Ionenleitfähigkeit
der leitfähigen
Phase, was die Ablösung
begünstigt,
wenn eine elektrische Spannung zwischen Basismaterial und Beschichtung
angelegt wird.
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Dieser
Ansatz bietet die Möglichkeit,
wahlweise nur einen Bereich der Beschichtung zu entfernen, da die
Ablösung
nur dort auftritt, wo der elektrochemische Vorgang voranschreitet.
Vorausgesetzt, daß der
leitfähige
Weg durch eine bestimmte Verklebung von demjenigen seiner benachbarten
Verklebungen elektrisch isoliert ist, können spezifische Verklebungen
auf einem gemeinsamen Basismaterial ohne Beeinträchtigung angrenzender Gebiete
geschwächt
werden, wodurch eine spezifische Reparatur oder Auswechselung möglich gemacht
wird. Sehr häufig
erfordert eine Beschädigung
von Beschichtungen auf großflächigen Oberflächen nur
eine örtliche
Entfernung und Reparatur. Das vorliegende Material ermöglicht es,
daß dies
ohne weiteres ausgeführt
werden kann.
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Applikationen
oder vorgeformte kontaktpapierartige Beschichtungen werden vermehrt
zur Beschichtung von Gerätschaften,
Strukturen und Fahrzeugen verwendet. Die Verwendung einer metallisierten
oder mit Metallfolie unterlegten Applikation, die unter Verwendung
der Trennzusammensetzung nach der Erfindung angebracht wird, ermöglicht eine
einfache Entfernung der Applikation bei Sanierungsarbeiten.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine korrosionsbeständige Beschichtung
vorgesehen. Der Ausdruck "Korrosion" bedeutet hier einen
elektrochemischen Prozeß,
der zur Oxidation eines metallenen Basismaterials führt, üblicherweise
mit Hilfe eines Elektrolyts, in der Regel begleitet durch die Reduktion
von atmosphärischem
Sauerstoff oder Wasser. Eine korrosionsbeständige Beschichtung ist eine
Beschichtung, die aktive Korrosionsprozesse, d.h. eine Metalloxidierung,
verhindert oder hemmt, die anderenfalls bei einem Fehlen der Beschichtung
auftreten würde.
In charakteristischer Form wirkt eine korrosionsbeständige Beschichtung,
wie etwa ein Anstrich, als Sperrschicht, die Wasser und Salze von
der Metalloberfläche
fernhält.
Die Beschichtung kann auch Korrosionshemmer enthalten, die üblicherweise
in Wasser teillöslich
sind.
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Es
wurde gefunden, daß die
lösbare
Zusammensetzung nach der vorliegenden Erfindung eine Korrosion unter
dem Anstrich verhindert. Eine Korrosion unter dem Anstrich wird
als Migration von Korrosion unter dem Anstrich (oder dergleichen
Beschichtung) von der Stelle aus definiert, an der eine aktive Korrosion
aufgrund einer Bruchstelle im Anstrich auftritt, die das darunter
liegende Basismaterial einer korrosiven Umgebung aussetzt.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung wird die lösbare
Zusammensetzung als Unterschicht oder Grundierungsschicht verwendet.
Die Unterschicht kann dann mit einer zweiten Farbschicht beschichtet
werden. Die zweite Schicht bildet die hauptsächliche Wasser- und Salzsperre.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
wirkt nicht als eine korrosionsbeständige Beschichtung in dem Sinne,
daß sie
eine Sperrschicht ist. Vielmehr wirkt sie als eine korrosionsbeständige Beschichtung
dadurch, daß sie
die Ausbreitung einer einmal initiierten Korrosion verhindert. Es
gilt die Hypothese, daß der
ionische osmotische Druck an der Oberfläche dort verringert wird, wo
Kontakt mit dem elektrochemisch lösbaren Material aufgrund des
Vorhandenseins von mobilen Ionspezies in der Beschichtung besteht.
Damit wird die Antriebskraft für
ein Fortschreiten korrosiver Oxidierung auf der Oberfläche des
Metalls (die letztendlich zu einer Beschichtungsabblätterung
führt)
ausgeschaltet oder verringert.
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Eine
Antikorrosionsbeschichtung umfaßt
somit eine Grundierungsschicht aus dem elektrochemisch lösbaren Material
nach der Erfindung und eine Oberbeschichtung, die als schützende Sperrschicht
wirkt. Falls die Sperrschicht freigelegt wird, unterliegt die freigelegte
metallene Oberfläche
der Korrosion durch Oxidierung; jedoch verhindert die Grundierungsschicht
deren Verbreitung unter der Beschichtung und verhindert dadurch
die Abblätterung
der Beschichtung.
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Die
Erfindung wird veranschaulicht in den folgenden Beispielen, die
nicht die Erfindung beschränken, deren
voller Umfang in den Ansprüchen
aufgezeigt ist, die der Beschreibung folgen.
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Beispiel
1: Dieses Beispiel beschreibt eine elektrochemisch lösbare Zusammensetzung
unter Verwendung eines Weichmachers als ionenleitfähige Komponente.
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Ein
disulfidverknüpftes
Diepoxid 1 der folgenden Struktur wurde synthetisiert nach den von
Gilbert u.a. in "Mater.
Res. Soc. Proc., Polymer/Inorganic Interfaces", 304: 49 (1993) angeführten Verfahrensschritten.
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Es
wurde eine elektroaufspaltbare Formulierung hergestellt durch Mischen
von 100 Gewichtsteilen des obigen Diepoxids mit 30 Teilen 4,7,10-Trioxi-1,13-Tridecandiamin und
10 Teilen Amin-endständigem
Poly(acrylnitril-co-Butadien), einem Kautschukmodifizierer (CAS
68683-29-4). Diesem Gemisch wurden jeweils 20 Teile 1-Pentanol und
Ammoniumhexafluorphosphat zugesetzt. Das Gemisch reagierte schnell
bei Raumtemperatur und ergab ein gehärtetes Harz, das sehr hohe
Klebverbindungsfestigkeiten mit Kupfer zeigte. Diese Zusammensetzung
beruhte auf einer Kombination eines Weichmachers und einer chemischen
Modifikation des Epoxidharzes, z.B. Einbeziehung eines alkoxymodifizierten
Aminhärtungsmittels
und Acrylnitrilcopolymers und auch des Disulfidepoxids zur Gewinnung
der erforderlichen Ionenleitfähigkeit
in der Produktzusammensetzung.
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Bei
Raumtemperatur ist die Ionenleitfähigkeit dieses Materials sehr
niedrig. Jedoch wurde die Klebverbindung elektrochemisch in 30 Minuten
bei Anlegen eines Potentials von 50 Volt an den Klebfilm bei erhöhten Temperaturen
(60°C) aufgespalten.
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Dieses
System wurde auch als Lösung
in Nitromethan hergestellt, mit der Basismaterialien zur Verklebung
oder Beschichtung spritzbeschichtet werden können. Diese Lösung hat
eine Verarbeitungszeit von mehreren Stunden im Vergleich zu 15 Minuten
für das
Epoxidharzgemisch ohne Lösemittel.
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Beispiel
2: Dieses Beispiel beschreibt eine elektrochemisch lösbare Zusammensetzung
unter Verwendung eines ionenausgetauschten Graft-Copolymers, Poly[dimethylsiloxan-co-methyl(3-Hydroxipropyl)siloxan]-graft-Poly(ethylenglykol)-3-aminopropylether
als ionenleitfähige
Komponente.
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In
einem mit einem mechanischen Rührwerk
ausgerüsteten
Reaktionsgefäß wurde
Poly[dimethylsiloxan-co-methyl(3-hydroxipropyl)siloxan]-Graft-Poly(ethylenglykol)-3-aminopropylether(PMS-g-PEO)
(75 g), ein aminfunktionalisiertes Kammpolymer (CAS 133779-15-4)
mit einem Mn von ca. 4.000 mit einem Ammoniumhexafluorphosphat
(25 g, 0,153 mol) gemischt, und das Gemisch wurde bei 70°C zwölf Stunden
im Vakuum gemischt, damit die Ionenaustauschreaktion bis zum Abschluß fortschreiten
konnte. Das resultierende Produkt war eine viskose, transparente
bernsteinfarbene Flüssigkeit.
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Ein
zweiteiliges Epoxidharz wurde unter Verwendung des obigen ionenausgetauschten
PMS-g-PEO formuliert. Teil A wurde formuliert durch Mischen von
100 Gewichtsteilen ionenausgetauschtem PMS-g-PEO mit 75 Gewichtsteilen
eines Diglycidylethers von Biophenol A (DGEBA) niedrigen Molekulargewichts
(Mn = 355) zur Bildung einer viskosen gelben
Flüssigkeit.
Die Vermischung des Graftcopolymers mit einem Epoxidharz fördert die
Dispergierung des Elektrolyts im Harz, was eine gegenseitige durchdringende
Morphologie der beiden Komponenten der Klebstoffzusammensetzung
fördert.
Teil B wurde formuliert, indem 25 Gewichtsteile des DGEBA mit 30
Gewichtsteilen 4,7,10-Trioxa-1,13-Tridecandiamin (CAS No. 4246-51-9) zur Bildung
eines kettenverlängerten
Aminhärtungsmittels
zur Reaktion gebracht wurden. Die Kettenverlängerung bringt die Epoxidharze
zur Vorreaktion zur Kontrolle des Aushärtungsprozesses und zur Lieferung
von Teilen vergleichbaren Gewichts in dem zweiteiligen Harz. Pulverisiertes
Glas (3 Teile) und Blaupigment (Kupferphthalocyanin) wurden dem
Teil B zugegegeben.
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Das
ungemischte zweiteilige Epoxidharz hatte eine Gebrauchsfähigkeitsdauer
von 6 Monaten oder mehr bei Raumtemperatur. Es wurde in einem Verhältnis von
3:1 von Teil A (gelb) mit Teil B (blau) vermischt und ergab eine
grünfarbige
Paste mit einer Verarbeitungszeit von etwa einer Stunde. Die Paste
wurde zwischen Aluminium-, Kupfer- und Stahlbasismaterialien zur
Bildung von Klebstrukturen aufgebracht. Die gesamte chemische Reaktion,
die zur Bildung der lösbaren
Zusammensetzung führt,
ist in Gleichung 2 gezeigt.
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Es
wurden Überlappungsscherversuche
unter Verwendung eines Instron-Testgerätes gemäß den Spezifikationen
ASTM-D-1002 durchgeführt,
deren Ergebnisse in Tabelle 2 wiedergegeben sind. Überlappungsscherproben
wurden von Metallstreifen 1 Zoll × 8 Zoll gebildet, die mit
einer Überlappung
von einem halben Zoll zusammengeklebt wurden.
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Tabelle
2. Scherfestigkeit verklebter Metall-Basismaterialien
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Diese
Werte sind vergleichbar mit Verklebungen, die unter Verwendung herkömmlicher
Epoxidharze gebildet werden. Somit ist es möglich, eine elektrochemisch
lösbare
Verbindung ohne Beeinträchtigung
der mechanischen Festigkeit der verklebten Materialien zu bilden.
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Überlappungsscherversuche
wurden ferner durchgeführt,
um die Auswirkungen einer erhöhten
Temperatur auf die Klebverbindungsfestigkeit verklebter Aluminium-Basismaterialien
zu beurteilen, die unter Verwendung der Formel des vorliegenden
Beispiels gebildet wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 wiedergegeben.
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Tabelle
3. Scherfestigkeit verklebter Aluminium-Basismaterialien bei verschiedenen Temperaturen.
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Die
verklebten Basismaterialien wurden elektrochemisch bei Raumtemperatur
durch Anlegen eines Potentials von 50 V zwischen den metallenen
Basismaterialien aufgespalten. Die Ablösung trat an der Anode auf.
Nach 10 Minuten wurden die Basismaterialien leicht von Hand auseinandergebrochen.
Die Anodengrenzfläche
war im wesentlichen frei von restlichem Harz.
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Restliches
Material der aus 4,7,10-Trioxi-1,13-Tridecandiamin hergestellten
lösbaren
Zusammensetzungen wurde von dem Kathoden-Basismaterial unter Verwendung
von Methanol entfernt.
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Beispiel
3: Dieses Beispiel zeigt die Wirkung der Substitution des Aminhärtungsmittels
auf die Festigkeit und die Trennfunktion einer Epoxidharzzusammensetzung.
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Es
wurde ein Epoxidharz hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben,
mit der Substitution von 4,7,10-Trioxa-1,13-Tridecandiamin mit 15
Teilen Tetraethylenpentamin (TEPA; CAS No. 112-57-2) zum Erhalt
einer elektroaufspaltbaren Zusammensetzung mit Klebefestigkeiten
von bis zu 2500 psi (17,25 MPa) zu Aluminium sowohl bei Umgebungs-
als auch bei erhöhter
Temperatur. Die Ablösungsbedingungen
und -geschwindigkeiten waren ähnlich
denen in Beispiel 2. Die Ablösung
trat an der Anode auf.
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Beispiel
4: Dieses Beispiel zeigt die Auswirkung der Substitution des ionenausgetauschten
Anions in PMS-g-PEO auf die Festigkeit und Trennfunktion eines Epoxidharzes.
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Es
wurde ein Epoxidharz hergestellt, wie im Beispiel 2 beschrieben,
mit Substitution von Ammoniumtetrafluorborat für Ammoniumhexafluorphosphat
mit dem Ergebnis eines Harzes, das mit erhöhter Härte, jedoch mit verringerter
Leitfähigkeit
bei Raum temperatur aushärtete.
Die beobachtete Erhöhung
in der Härte
ist wahrscheinlich der erhöhten
ionischen Vernetzung zuzuschreiben.
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Eine
anodische Ablösung
dieses Harzes kann durch Anlegen eines Potentials von 50 V am Klebfilm für 40 Minuten
bei Raumtemperatur erreicht werden. Die längere Ablösungszeit der Formulierung
mit Ammoniumtetrafluorborat ist der niedrigeren Ionenleitfähigkeit
des Material zuzuschreiben.
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Beispiel 5: Dieses Beispiel
zeigt die Auswirkung einer Einbeziehung von Weichmacher in die Zusammensetzung
auf die Ablösung.
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Es
wurden zehn Teile Oktanol der Harzformulierung nach Beispiel 3 zugesetzt.
Aluminiumüberlappungsscherproben,
die unter Verwendung der modifizierten Formulierung verklebt wurden,
zeigten Scherfestigkeiten von 11,04 MPa (1600 psi) und gute mechanische
Eigenschaften. Das Anlegen eines Potentials von 50 Volt bei –20°C führte zu
einer Ablösung
in weniger als 15 Minuten gegenüber
einer Stunde für
die nicht modifizierte Version. Bei –40°C trat die Ablösung in
weniger als 12 Stunden gegenüber
keiner Ablösung
für das nicht
modifizierte Harz ein.
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Somit
wurde durch die Zugabe von Weichmacher die Trennfähigkeit
der Formulierung bei niedrigeren Temperaturen in signifikanter Weise
verbessert, was einen signifikanten praktischen Anwendungsnutzen
hat, wenn Trennvorgänge
außen
oder unter anderen umgebungsmäßig unkontrollierten
Bedingungen stattfinden müssen.
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Vermutlich
erfolgt das Ablösen
bei Raumtemperatur bei der modifizierten Formulierung deutlich schneller.
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Beispiel
6: Dieses Beispiel zeigt erhöhte
Ionenleitfähigkeit
aufgrund eines heterogenen Aushärtens des
Matrixpolymers.
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Es
wurde Trioxadodecan-1,13-diamin (80 Gewichtsteile) 13X Zeolithpulver
(100 Gewichtsteile) unter Rühren
zugegeben. Die Temperatur des Gemisches ließ man bei der Absorption des
Amins auf die Oberfläche und
das Innere des porösen
Pulvers ansteigen. Ein Amin/Zeolith-Komplex (160 Teile) wurde 100
Teilen DGEBA-Epoxidharz
und 10 Teilen Ammoniumhexafluorphosphat zugegeben. Proben, die durch
Zusammenkleben von Aluminium-Basismaterialien unter Verwendung dieser
Formulierung hergestellt waren, wurden bei 80°C eine Stunde lang gehärtet und
zeigten eine gute Festigkeit der Klebeverbindung. Das Material zeigte
mäßige Werte
einer Ionenleitfähigkeit,
etwa 1/10 derjenigen des Materials nach Beispiel 2. Das Anlegen
eines Stroms von 50 Volt über
zwei Stunden bei Raumtemperatur führt zu einer Schwächung der
Klebeverbindung.
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Beispiel
7: Dieses Beispiel bietet eine Zusammensetzung, die an der kathodischen
Grenzfläche
lösbar ist.
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Poly(propylenglykol)bis(2-aminopropylether)
(PPODA, CAS No. 9046-10-1, Mn ca. 2000)
wurde in das entsprechende Ammoniumsalz durch eine Austauschreaktion
mit Ammoniumhexafluorphosphat gemäß der in Gleichung (1) dargestellten
Reakti on umgewandelt. Zu diesem Zweck wurde PPODA (75 g) mit Ammoniumhexafluorphosphat
(25 g) in einem mit einem mechanischen Rührwerk ausgerüsteten Reaktionsgefäß gemischt
und 48 Stunden lang bei Umgebungstemperatur und -druck gerührt.
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Ein
Gemisch, das 100 Teile von ionenausgetauschtem PPODA und 100 Teile
des Disulfidepoxids nach Beispiel 1 enthielt, wurde mit 8 Teilen
Dicyandiamid gemischt. Das Gemisch bildete eine starke Klebverbindung mit
Aluminium bei einer Aushärtung
bei 100°C über vier
Stunden. Die Klebeverbindung kann elektrochemisch durch Anlegen
eines Potentials von 50 V an die Verklebung über 30 Minuten bei 40°C zerstört werden.
Die Trennung tritt an der kathodischen Grenzfläche auf.
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Beispiel
8: Dieses Beispiel beschreibt das Ablösen von einem nicht-leitenden
Basismaterial unter Verwendung einer leitfähigen Folie.
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Eine
Aluminiumfolie (25 μm
dick) wurde mit Lösungsmittel
entfettet, mit Phosphorsäure
geätzt
und eine Stunde in destilliertes Wasser getaucht. Zwei Streifen
der getrockneten Folie wurden dann unter Verwendung des Harzes nach
Beispiel 1 ohne pulverisiertes Glas zusammengeklebt. Das Folienlaminat
wurde über eine
Stunde bei 80°C
gehärtet.
Das Folienlaminat 69 ist 6A dargestellt,
in der die elektrochemisch lösbare Zusammensetzung 70 zwischen
Folien 72, 74 nach Art eines Sandwich eingefaßt ist.
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Das
Folienlaminat 69 wurde dann weiter zwischen zwei Basismaterialien
geklebt. Dabei wurde das Folienlaminat auf die für die zu verklebenden Basismaterialien
geeignete Größe geschnitten.
Die äußeren Oberflächen der
Folie wurden mit einem amingehärteten
Disulfidepoxidharz beschichtet, das nicht elektrochemisch lösbar ist.
Der Sandwich-Aufbau ist in 6B gezeigt,
wobei herkömmliche
Klebstoffschichten als Schichten 76 und 78 angegeben
sind (Basismaterialien nicht gezeigt). Das klebstoffbeschichtete
Laminat wurde zwischen zwei Basismaterialien angeordnet, und Druck
wurde unter Verwendung von Gewichten oder Klemmvorrichtungen aufgebracht,
um die Anordnung zusammenzuhalten. Die Anordnung wurde bei Raumtemperatur für einen
Zeitraum von 24 Stunden gehärtet,
was zu einer hochfesten Dauerverklebung führte.
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Die
Basismaterialien werden dadurch abgelöst, daß die Verklebung an der Grenzfläche 80 zwischen Folie
und elektrochemisch lösbarem
Klebstoff, die in 6B angegeben ist, zerstört wird.
Mit einer Gleichstromquelle von 50 V wurde eine Potentialdifferenz
für zehn
Minuten auf die verklebte Struktur angelegt, wonach die Struktur
von Hand auseinandergebrochen werden konnte. Die Folie wurde von
der noch anhaftenden herkömmlichen
Exopidschicht abgeschält.
Das Basismaterial wurde von dem restlichen Klebstoff durch Einweichen
in einer Lösung
aus Salmiakgeist, Natrium-3-Mercaptopropylsulfonat und Methanol
gereinigt.
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Beispiel
9: Dieses Beispiel beschreibt das Ablösen von einem nicht-leitfähigen Basismaterial
unter Verwendung einer leitfähigen
Beschichtung.
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Es
wurden nicht-leitende Basismaterialien mit einem silbergefüllten Epoxidharz
beschichtet. Verbinder für
eine äußere Verdrahtung
wurden an dem silbergefüllten
Epoxidharz angebracht. Nach dem Aushärten wurde eine Schicht des
elektrochemisch lösbaren
Epoxidharzes aus Beispiel 1 über
das silbergefüllte
Epoxidharz aufgetragen. Die beschichteten Basismaterialflächen wurden
zusammengepaßt,
und das Harz wurde unter Bildung einer Klebeverbindung ausgehärtet. Diese
Verklebung wurde elektrochemisch gelöst durch Anlegen einer Stromquelle
von 50 V entweder direkt an die silbergefüllten Epoxidschichten oder
an die Verbinder. Das Ablösen
tritt in 20 bis 40 Minuten bei Raumtemperatur in Abhängigkeit
von der Rauhigkeit des Silberepoxidharzes ein.
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Beispiel
10: Dieses Beispiel beschreibt die Ablösung einer Beschichtung.
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Das
Harz aus Beispiel 1 wurde direkt auf eine Oberfläche von kohlenstoffarmem Stahl
als Grundierungsschicht aufgetragen. Die Beschichtung kann aus dem
Rohmaterial oder durch Aufspritzen einer Lösung von 50 Gew.-% des ungehärteten Harzes
in einer Mischung von 1:1 Nitromethan und Methylenchlorid aufgetragen
werden. Nach der Trocknung wurde die Grundierungsschicht mit einer
dünnen
Schicht silbergefüllten Epoxidharzes
und einer geeigneten Oberbeschichtung überzogen. Die ionenleitfähige Grundierungsschicht lieferte
eine außerordentlich
gute Naßklebung
unter hochkorrosiven Bedingungen. Das Anlegen einer Stromquelle
von 50 V zwischen der Stahloberfläche und dem silbergefüllten Epoxidharz
führte
zu einer Zerstörung der
Klebeverbindung zwischen der Grundierung und der Stahloberfläche, was
es ermöglichte,
die Beschichtung einfach durch Kratzen zu entfernen. Es wurde keine
Korrosion auf der Oberfläche
beobachtet, von der die Beschichtung entfernt wurde.
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Beispiel
11: Dieses Beispiel beschreibt ein weiteres Verfahren der Ablösung einer
Beschichtung unter Verwendung eines Elektrolytgels.
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Das
Harz aus Beispiel 1 wurde direkt auf eine Oberfläche eines kohlenstoffarmen
Stahls als Grundierungsschicht aufgetragen und zur Härtung gebracht.
Die ausgehärtete
Beschichtung wurde dann elektrisch durch das folgende Verfahren
abgelöst.
Ein angedicktes Gel aus Ammoniumhexafluorid-ausgetauschtem PPODA
wurde auf die Oberfläche
der Grundierungsbeschichtung aufgestrichen und physikalisch mit
einem leitfähigen
Element, wie einem Draht, Maschenteil, Folie oder Gitter, kontaktiert.
Das Anlegen einer Stromquelle von 50 V an die Stahloberfläche (Anode)
und das leitende Element (Kathode) für einen Zeitraum von weniger als
20 Minuten führte
zu einer anodischen Zerstörung
der Klebeverbindung zwischen der Grundierung und der Stahloberfläche.
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Beispiel
12: Dieses Beispiel beschreibt das Ablösen einer pigmentierten Beschichtung.
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100
Gewichtsteilen des Materials nach Beispiel 2 wurden 65 Gewichtsteile
Titandioxidpigment (Rutil) zum Erhalt einer weißen Farbe zugemischt. Diese
Farbe kann zur Beschichtung von Aluminium, Stahl oder anderen Metalloberflächen verwendet
werden. Die Beschichtung wurde örtlich
abgelöst,
indem eine leitende Platte, be schichtet mit einem ionenleitenden
Gel, mit der Oberfläche
der Farbe kontaktiert und der positive Pol einer Stromquelle von
50 Volt an das beschichtete Basismaterial und der negative Pol der
Stromquelle an die leitende Platte angelegt wurden. Nach 10 bis
15 Minuten wurde die Farbe leicht von dem behandelten Bereich durch
leichtes Abkratzen oder Abschälen
entfernt.