-
TECHNISCHER
BEREICH DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein verbessertes Hoch-Durchsatz- und
quantitatives Verfahren zur Bestimmung von Methylierungsmustern
in genomischen DNA Proben zur Verfügung. Genauer gesagt, stellt
das erfindungsgemäße Verfahren
die Behandlung genomischer DNA Proben mit Natriumbisulfit zur Verfügung, um Methylierungs-abhängige Sequenzunterschiede
zu erzeugen, gefolgt von Nachweis mit Fluoreszenz-basierten quantitative
PCR Techniken.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
In
eukaryontischen Organismen höherer
Ordnung ist die DNA nur an Cytosinen methyliert, die 5' zu Guanosin im CpG
Dinukleotid lokalisiert sind. Diese Modifikation hat wichtige regulatorische
Effekte auf die Genexpression, hauptsächlich dann, wenn sie CpG reiche
Bereiche (CpG Inseln) einschließt,
die in der Promotorregion einer Gensequenz lokalisiert sind. Die
extensive Methylierung von CpG Inseln wurde mit der transkriptionellen
Inaktivierung von ausgewählten „imprinted" Genen und Genen
auf dem inaktiven X Chromosom von Weibchen assoziiert. Die aberrante
Methylierung von normalerweise unmethylierten CpG Inseln wurde als ein
häufiges
Ereignis in immortalisierten und transformierten Zellen beschrieben,
und wurde häufig
mit transkriptioneller Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen in
menschlichen Krebserkrankungen assoziiert.
-
DNA-Methylasen
transferieren Methylgruppen von einem universellen Methyldonor,
wie zum Beispiel S-Adenosylmethionin, zu spezifischen Stellen auf
der DNA. Eine biologische Funktion der DNA Methylierung in Bakterien
ist der Schutz der DNA vor Verdau durch kognate Restriktionsenzyme.
Säugerzellen
besitzen Methylasen, die Cytosinreste auf der DNA methylieren, die
5' Nachbarn von
Guanin (CpG) sind. Diese Methylierung kann eine Rolle bei der Gen-Inaktivierung,
Zelldifferenzierung, Tumorgenese, X-chromosomalen Inaktivierung
und genomischem Imprinting spielen. CpG Inseln verbleiben in normalen
Zellen unmethyliert, mit der Ausnahme während X-chromosomaler Inaktivierung
und parenteral-spezifischem
Imprinting, wo die Methylierung von 5'-regulatorischen Regionen zur transkriptionellen
Repression führen
kann. Die DNA Methylierung ist auch ein Mechanismus zur Ver änderung
der Basensequenz der DNA, ohne ihre kodierende Funktion zu verändern. Die
DNA Methylierung ist eine vererbbare, reversible und epigenetische
Veränderung.
Dennoch weist die DNA Methylierung das Potential auf, die Genexpression
zu verändern,
was grundlegende Entwicklungs- und genetische Konsequenzen hat.
-
Die
Methylierungsreaktion schließt
das Herausdrehen eines Ziel-Cytosins aus einer intakten Doppelhelix
heraus ein, um den Transfer einer Methylgruppe von S-Adenosylmethionin
in einer Furche des Enzyms DNA (Cystosin-5)-Methyltransferase zu
erlauben (Klimasauskas et al., Cell 76: 357–369, 1994), um so 5-Methylcytosin
(5-mCyt) zu bilden. Diese enzymatische Konversion ist die einzige
epigenetische Modifikation von DNA, die als in Vertebraten existent
bekannt ist und ist für
die normale embryonale Entwicklung (Bird, Cell 70: 5–8, 1992;
Laird und Jaenisch, Menschlich Mol. Genet. 3: 1487–1495, 1994;
und Li et al., Cell 69: 915–926, 1992)
essentiell. Die Anwesenheit von 5-mCyt an CpG Dinukleotiden führte zu
einer 5-fachen Depletion
dieser Sequenz im Genom während
der Vertebratenevolution, vermutlich aufgrund spontaner Deaminierung
von 5-mCyt zu T (Schoreret et al., Proc. Natl. Acad Sci. USA 89:
957–961,
1992). Diejenigen Bereiche des Genoms, die keine solche Suppression
zeigen, werden als "CpG
Inseln" bezeichnet
(Bird, Nature 321: 209–213, 1986;
und Gardiner-Garden
et al., J. Mol. Biol. 196: 261–282,
1987). Diese CpG Inselregionen umfassen ungefähr 1% der Vertebratengenome
und also stellen auch ungefähr
15% der Gesamtzahl aller CpG Dinukleotide dar (Bird, Nature 321:
209–213,
1986). CpG Inseln sind typischerweise zwischen 0,2 bis ungefähr 1 kb
lang und sind stromaufwärts
von vielen Housekeeping- und Gewebe-spezifischen Genen lokalisiert, jedoch
erstrecken sich viele auch in Gen-kodierende Regionen hinein. Daher,
ist es die Methylierung von Cytosinresten innerhalb von CpG Inseln
in somatischen Geweben, von der geglaubt wird, dass sie die Genfunktion
durch Veränderung
der Transkription (Cedar, Cell 53: 3–4, 1988) beeinflusst.
-
Die
Methylierung von Cytosinresten, die innerhalb von CpG Inseln von
bestimmten Genen vorhanden sind, wurde invers mit der Genaktivität korreliert.
Dies könnte
zu einer verringerten Genexpression durch eine Vielzahl von Mechanismen
führen,
einschließlich,
zum Beispiel, der Unterbrechung der lokalen Chromatinstruktur, der
Inhibierung von Transkriptionsfaktor-DNA Bindung oder durch Rekrutierung
von Proteinen, die spezifisch mit methylierten Sequenzen interagieren,
und die Transkriptionsfaktor-Bindung indirekt verhindern. Anders
gesagt, es gibt mehrere Theorien darüber, wie die Methylierung die
mRNA Transkription und Genexpression beeinflusst, jedoch ist der
genaue Wirkmechanismus nicht gut verstanden.
-
Einige
Untersuchungen haben eine inverse Korrelation zwischen Methylierung
von CpG Inseln und der Genexpression gezeigt, jedoch verbleiben
die meisten CpG Inseln auf autosomalen Genen in der Keimbahn unmethyliert,
und die Methylierung dieser Inseln ist gewöhnlich von der Genexpression
unabhängig.
Gewebe-spezifische Gene sind gewöhnlich
in den rezeptiven Zielorganen unmethyliert, sind jedoch in der Keimbahn
und in nicht-exprimierenden adulten Geweben methyliert. CpG Inseln
von konstitutiv exprimierten Housekeeping-Genen sind normalerweise
in der Keimbahn und in somatischen Geweben unmethyliert.
-
Die
abnormale Methylierung von CpG Inseln, die mit Tumorsuppressorgenen
assoziiert sind, kann auch die verringerte Genexpression verursachen.
Die erhöhte
Methylierung solcher Regionen kann zu fortschreitender Verringerung
der normalen Genexpression führen,
was zu der Selektion einer Population von Zellen führt, die
einen selektiven Wachstumsvorteil haben (d.h., eine Malignität).
-
Es
wird geglaubt, dass ein verändertes
DNA Methylierungsmuster, insbesondere der Methylierung von Cytosinresten,
genomische Instabilität
verursacht und mutagen ist. Dieses hat vermutlich zu einer 80% Suppression
einer CpG Methylakzeptorstelle in eukaryontischen Organismen geführt, die
ihre Genome methylieren. Cytosinmethylierung trägt weiter zur Erzeugung von
Polymorphismen und Keimbahn-Mutationen und zu Transitions-Mutationen
bei, die Tumorsuppressorgene inaktivieren (Jones, Cancer Res. 56:
2463–2467, 1996).
Die Methylierung ist auch für
die embryonale Entwicklung von Säugern
erforderlich (Li et al., Cell 69: 915–926, 1992). Es scheint so,
dass die Methylierung of CpG-reichen Promotorregionen die transkriptionelle Aktivität blockieren
kann. Ushijima et al. (Proc. Natl. Acad Sci. USA 94: 2284–2289, 1997)
charakterisierten und klonierten DNA Fragmente, die Methylierungsveränderungen
während
der Maus-Hepatokarzinogenese zeigten. Daten von einer Gruppe an
Untersuchungen von veränderten
Methylierungsstellen in Krebszellen zeigen, dass es nicht einfach
der Gesamtspiegel an DNA Methylierung ist, der in Krebs verändert ist,
sondern Veränderungen
in der Verteilung von Methylgruppen.
-
Diese
Untersuchungen lassen vermuten, dass die Methylierung at CpG-reichen
Sequenzen, als CpG Inseln bekannt, einen alternativen Signalweg
für die
Inaktivierung von Tumorsuppressoren zur Verfügung stellen kann. Die Methylierung
von CpG Oligonukleotiden in den Promotoren von Tumorsuppressorgenen
kann zu deren Inaktivierung führen.
Andere Untersuchungen stellen Daten zur Verfügung, dass Veränderungen
in dem normalen Methylierungspro zess mit genomischer Instabilität (Lengauer
et al. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94: 2545–2550, 1997) assoziiert sind.
Solche abnormalen epigenetischen Veränderungen können in vielen Typen von Krebs
gefunden werden und können
als potentielle Marker für
die onkogene Transformation dienen, unter der Voraussetzung, dass
es ein verlässliches
Mittel zur schnellen Bestimmung solcher epigenetischer Veränderungen
gibt. Daher besteht ein Bedarf im Stand der Technik für ein verlässliches
und schnelles (Hoch-Durchsatz) Verfahren zur Bestimmung von Methylierung
als der bevorzugten epigenetischen Veränderung.
-
VERFAHREN, UM DNA METHYLIERUNG
ZU BESTIMMEN
-
Es
gibt eine Auswahl von genomischen Scanning-Verfahren, die verwendet
wurden, um veränderte Methylierungsstellen
in Krebszellen zu identifizieren. Zum Beispiel schließt ein Verfahren
Restriktions-Landmark genomisches Scanning ein (Kawai et al., Mol.
Zelle. Biol. 14: 7421–7427,
1994), und ein anderes Beispiel schließt Methylierungs-sensitive
zufällig
geprimte PCR ein (Gonzalgo et al., Cancer Res. 57: 594–599, 1997). Veränderungen
im Methylierungsmuster an spezifischen CpG Stellen wurden durch
Verdau von genomischer DNA mit Methylierungs-sensitiven Restriktionsenzymen,
gefolgt von Southern Analyse der Regionen von Interesse (Verdau-Southern-Verfahren)
verfolgt. Das Verdau-Southern-Verfahren ist ein schlüssiges Verfahren, weist
jedoch die inhärenten
Nachteile auf, das es eine große
Menge an DNA hohen Molekulargewichts (mindestens oder mehr als 5 μg) erfordert
und einen begrenzten Bereich der Analyse von CpG Stellen (wie festgelegt
durch die Anwesenheit von Erkennungsstellen für Methylierungs-sensitive Restriktionsenzyme)
aufweist. Ein anderes Verfahren zur Analyse von Veränderungen
im Methylierungsmuster schließt
ein PCR-basiertes Verfahren ein, das den Verdau von genomischer
DNA mit Methylierungs-sensitiven Restriktionsenzyme vor der PCR
Amplifikation einschließt
(Singer-Sam et al., Nucl. Acids Res. 18: 687, 1990). Jedoch wurde
dieses Verfahren nicht als effektiv gezeigt, aufgrund eines hohen
Ausmaßes
an falsch positive Signalen (Methylierung vorhanden), aufgrund von
ineffizientem Enzymverdau oder Über-Amplifikation
in einer anschließenden
PCR Reaktion.
-
Das
genomische Sequenzieren wurde für
eine Analyse des DNA Methylierungsmusters und die 5-Methylcytosin-Verteilung
durch die Verwendung von Bisulfit-Behandlung (Frommer et al., Proc.
Natl. Acad Sci. USA 89: 1827–1831,
1992) vereinfacht. Die Bisulfit-Behandlung von DNA unterscheidet
methylierte von unmethylierten Cytosinen, jedoch erfordert das ursprüngliche
Bisulfit-genomische Sequenzieren das großflächige Sequenzieren von zahlreichen
Plasmid-Klonen, um das gesamte Methylierungsmuster zu bestimmen,
was diese Technik daran hindert, für die kommerzielle Bestimmung
von Methylierungsmustern in irgend einem Typ eines Routine-diagnostischen
Tests brauchbar zu sein.
-
Zusätzlich wurden
andere Techniken berichtet, die eine Bisulfit-Behandlung von DNA
als ein Ausgangspunkt für
die Methylierungsanalyse verwenden. Diese schließen Methylierungs-spezifische PCR (MSP) (Herman
et al. Proc. Natl. Acad Sci. USA 93: 9821–9826, 1992); und Restriktionsenzym-Verdau
von PCR Produkten, amplifiziert aus Bisulfit-umgewandelter DNA (Sadri
und Hornsby, Nucl. Acids Res. 24: 5058–5059, 1996; und Xiong und
Laird, Nucl. Acids Res. 25: 2532–2534, 1997) ein.
-
PCR
Techniken wurden zum Nachweis von Genmutationen (Kuppuswamy et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 1143–1147, 1991) und der Quantifizierung
von Allel-spezifischer Expression (Szabo und Mann, Gene Dev. 9:
3097–3108,
1995; und Singer-Sam et al., PCR Methods Appl. 1: 160–163, 1992)
entwickelt. Solche Techniken verwenden interne Primer, die an ein
PCR-erzeugtes Templat anhybridisieren und unmittelbar 5' des zu untersuchenden
einzelnen Nukleotids enden. Jedoch wurde eine Allel-spezifische
Expressionstechnik nicht im Zusammenhang mit Testen auf DNA Methylierungsmuster
ausprobiert.
-
Die
meisten molekularbiologischen Techniken, die verwendet werden, um
spezifische Loci, wie zum Beispiel CpG Inseln in komplexer genomischer
DNA, zu analysieren, schließen
eine Form von Sequenz-spezifischer Amplifikation ein, ob es biologische
Amplifikation durch Klonieren in E. coli, direkte Amplifikation
durch PCR oder Signalamplifikation durch Hybridisierung mit einer
Sonde ist, die sichtbar gemacht werden kann. Da die DNA Methylierung
post-replikativ durch eine zugeordnete Maintenance-DNA Methyltransferase
hinzugefügt
wird, die in entweder E. coli oder in der PCR Reaktion nicht vorliegt,
geht solche Methylierungsinformation während des molekularen Klonierens
oder der PCR-Amplifikation verloren. Darüber hinaus unterscheidet die molekulare
Hybridisierung nicht zwischen methylierter und unmethylierter DNA,
da die Methylgruppe auf dem Cytosin nicht an der Basenpaarung teilnimmt.
Das Fehlen eines leichten Weges, um die Methylierungsinformation
in komplexer genomischer DNA zu amplifizieren, war möglicherweise
eine der wichtigsten Behinderungen für die Forschung an DNA Methylierung.
Daher besteht ein Bedarf im Stand der Technik, Methylierungs-Nachweistechniken
zu verbessern, insbesondere auf eine quantitative Weise.
-
Die
indirekten Verfahren für
Bestimmungen von DNA Methylierungsmustern an spezifischen Loci,
die entwickelt wurden, beruhen auf Techniken, die die genomische
DNA vor dem Amplifikationsereignis auf eine Methylierungs-abhängige Weise
verändern.
Es gibt zwei primäre
Verfahren, die verwendet wurden, um diese Methylierungs-abhängigen DNA-Veränderungen
zu erreichen. Das erste ist Verdau durch ein Restriktionsenzym,
das in seiner Aktivität
durch 5-Methylcytosin in einem CpG Sequenzkontext beeinflusst wird.
Die Spaltung, oder das Fehlen davon, kann anschließend durch
Southern Blotting oder durch PCR aufgeklärt werden. Die andere Technik,
die seit kurzem weit verbreitet verwendet wird, ist die Behandlung
von genomischer DNA mit Natriumbisulfit. Die Behandlung mit Natriumbisulfit überführt alle
unmethylierten Cytosine in der DNA durch Deaminierung in Uracil,
lässt jedoch
die methylierten Cytosinreste intakt. Anschließende PCR Amplifikation ersetzt
die Uracilreste durch Thymin und die 5-Methylcytosinreste durch
Cytosine. Der sich ergebende Sequenzunterschied wurde unter der
Verwendung von Standard-DNA Sequenznachweis-Techniken, hauptsächlich PCR,
ermittelt.
-
Viele
DNA Methylierungs-Nachweistechniken verwenden die Bisulfit-Behandlung.
Augenblicklich werden alle Bisulfit-Behandlungs-basierten Verfahren
von einer PCR Reaktion gefolgt, um spezifisch Loci innerhalb des
Genoms zu analysieren. Es gibt zwei prinzipiell unterschiedliche
Wege, durch die die durch die Natriumbisulfit-Behandlung erzeugten
Sequenzunterschiede ermittelt werden können. Der erste ist es, PCR
Primer aufzubauen, die allein an entweder methylierte oder unmethylierte
umgewandelte DNA anhybridisieren. Diese Technik wird als "Methylierungs-spezifische
PCR" oder "MSP" bezeichnet. Das
durch alle anderen Bisulfit-basierten Techniken (wie zum Beispiel
Bisulfit genomisches Sequenzieren, COBRA und Ms-SNuPE) verwendete
Verfahren ist es, die Bisulfit-umgewandelte DNA unter der Verwendung
von Primern zu amplifizieren, die an Orten anhybridisieren, denen
die CpG Dinukleotide in der Ausgangs-genomischen Sequenz fehlen.
Auf diese Weise können
die PCR Primer die Sequenz zwischen den zwei Primern amplifizieren,
unabhängig
von dem DNA Methylierungsstatus dieser Sequenz in der Ausgangs-genomischen
DNA. Dies führt
zu einem Pool an verschiedenen PCR-Produkten, alle mit derselben
Länge,
die sich in ihrer Sequenz nur an den Stellen von potentieller DNA
Methylierung an CpGs, die zwischen den zwei Primer lokalisiert sind,
unterscheiden. Der Unterschied zwischen diesen Verfahren der Aufarbeitung
des Verarbeitens der Bisulfit-umgewandelte Sequenz ist, dass bei
MSP die Methylierungsinformation von dem Auftreten oder Fehlen des
Auftretens eines PCR Produkts abgeleitet wird, wohingegen in den
anderen Techniken immer ein Gemisch von Produkten erzeugt wird, und
das Gemisch anschließend
analysiert wird, um eine quantitative Information über das
relative Auftreten der verschiedenen Methylierungszustände zu geben.
-
MSP
ist eine qualitative Technik. Es gibt zwei Gründe dafür, dass sie nicht quantitativ
ist. Der erste ist, dass die Methylierungsinformation aus dem Vergleich
von zwei getrennten PCR-Reaktionen
abgeleitet ist (der methylierten und der unmethylierten Version).
Es bestehen inhärente
Schwierigkeiten bei der Durchführung
kinetischer Vergleiche von zwei verschiedenen PCR-Reaktionen. Das
andere Problem mit MSP ist, dass of®als die Primer mehr als ein
CpG Dinukleotid abdecken. Die Konsequenz ist, dass multiple Sequenzvarianten
erzeugt werden können,
in Abhängigkeit
von dem DNA Methylierungsmuster in der ursprünglichen genomischen DNA. Wenn
zum Beispiel der Vorwärtsprimer
ein 24-mer Oligonukleotid ist, das 3 CpGs abdeckt, dann könnten 23 = 8 verschiedene theoretische Sequenzpermutationen
in der genomischen DNA im Anschluss an die Bisulfit-Umwandlung innerhalb
dieser 24-Nukleotid-Sequenz
auftreten. Wenn nur eine vollständig
methylierte und eine vollständig
unmethylierte Reaktion laufen gelassen wird, untersucht man in Wirklichkeit
nur 2 von den 8 möglichen
Methylierungszuständen.
Die Situation wird weiter verkompliziert, wenn die intermediären Methylierungszustände zu Amplifikation
führen,
jedoch mit verringerter Effizienz. Daher ist die MSP-Technik nicht
quantitativ. Daher besteht ein Bedarf im Stand der Technik, die
MSP-Technik zu verbessern
und sie so zu verändern, dass
sie quantitativer ist und ihr Verfahren für einen höheren Durchsatz anzupassen.
Die vorliegende Erfindung adressiert diesen Bedarf für einen
schnelleren und quantitativen Methylierungstest.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Nachweis von Cytosin-Methylierung
und/oder methylierten CpG Inseln innerhalb einer genomischen Sonde
von DNA zur Verfügung,
umfassend:
- (a) in Kontakt bringen einer genomischen
Sonde an DNA mit einem modifizierenden Mittel, das unmethyliertes
Cytosin modifiziert, um eine umgewandelte Nukleinsäure herzustellen;
und
- (b) Durchführen
eines Amplifikations- und Nachweisschrittes, umfassend
- – Amplifizieren
der umgewandelten Nukleinsäure
mittels Oligonukleotid-Primern in der Anwesenheit von einer oder
einer Vielzahl von spezifischen Oligonukleotid-Sonden, wobei die
eine oder die Vielzahl der Oligonukleotid-Primer oder der spezifische(n)
Sonde(n) in der Lage sind, zwischen unmethylierter und methylierter
Nukleinsäure
zu unterscheiden, mit der Voraussetzung, dass mindestens eine Oligonukleotid-Sonde eine
CpG-spezifische Sonde ist, die in der Lage ist, zwischen unmethylierter
und methylierter Nukleinsäure zu
unterscheiden; und
- – Nachweisen
der methylierten Nukleinsäure,
basierend auf einer Amplifikations-vermittelten Sondenverdrängung und
Fluoreszenz-basierter quantitativer Echtzeit-PCR. Bevorzugterweise
ist der Amplifikationsschritt eine Polymerase Kettenreaktion (PCR)
und das modifizierende Mittel ist Bisulfit. Bevorzugterweise enthält die umgewandelte
Nukleinsäure
Uracil anstelle von unmethylierten Cytosinresten, die in der nicht-modifizierten
genomischen Probe an DNA vorliegt. Bevorzugterweise umfasst die
Sonde weiterhin eine Fluoreszenzmarker-Gruppe, und der Amplifikations-
und Nachweisschritt umfasst Fluoreszenz-basierte quantitative PCR.
-
Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Nachweis einer methyliertes CpG-enthaltenden
Nukleinsäure zur
Verfügung,
umfassend:
- (a) in Kontakt bringen einer Nukleinsäure-enthaltenden
Sonde mit einem modifizierenden Mittel, das unmethyliertes Cytosin
modifiziert, um eine umgewandelte Nukleinsäure herzustellen;
- (b) Durchführen
eines Amplifikations- und Nachweisschrittes, umfassend
- – Amplifizieren
der umgewandelten Nukleinsäure
in der Sonde mittels Oligonukleotid Primern in der Anwesenheit einer
CpG-spezifischen Oligonukleotid-Sonde, wobei die CpG-spezifische Sonde,
jedoch nicht die Primer, zwischen modifizierter unmethylierter und
methylierter Nukleinsäure
unterscheidet; und
- – Nachweisen
der methylierten Nukleinsäure,
basierend auf einer Amplifikations-vermittelten Sondenverdrängung und
Fluoreszenz-basierter quantitativer Echtzeit-PCR. Bevorzugterweise
umfasst der Amplifikationsschritt eine Polymerase Kettenreaktion
(PCR), und das modifizierende Mittel umfasst Bisulfit. Bevorzugterweise
enthält
die umgewandelte Nukleinsäure
Uracil anstelle von unmethylierten Cytosinresten, die in der unmodifizierten
Nukleinsäure-enthaltenden Probe
vorliegen. Bevorzugterweise, findet das Nachweis Verfahren mittels
einer Messung eines Fluoreszenzsignals, basierend auf der Amplifikations-vermittelten Verdrängung der
CpG-spezifischen Sonde statt, und das Amplifikations- und Nachweisverfahren
umfasst Fluoreszenz-basierte quantitative PCR. Die Methylierungsmengen
in der Nukleinsäureprobe
werden quantitativ basierend auf dem Bezug auf eine Kontrollreaktion
für die
Menge an eingesetzter Nukleinsäure
bestimmt.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt weiter ein Verfahren zum Nachweis einer
methyliertes CpG- enthaltenden
Nukleinsäure
zur Verfügung,
umfassend:
- (a) in Kontakt bringen einer Nukleinsäure-enthaltenden
Sonde mit einem modifizierenden Mittel, das unmethyliertes Cytosin
modifiziert, um eine umgewandelte Nukleinsäure herzustellen;
- (b) Durchführen
eines Amplifikations- und Nachweisschrittes, umfassend
- – Amplifizieren
der umgewandelten Nukleinsäure
in der Sonde mittels Oligonukleotid-Primern in der Anwesenheit einer CpG-spezifischen
Oligonukleotid-Sonde, wobei sowohl die Primer als auch die CpG-spezifische
Sonde zwischen modifizierter unmethylierter und methylierter Nukleinsäure unterscheiden;
und
- – Nachweisen
der methylierten Nukleinsäure,
basierend auf einer Amplifikations-vermittelten Sondenverdrängung und
Fluoreszenz-basierter quantitativer Echtzeit-PCR. Bevorzugterweise
ist der Amplifikationsschritt eine Polymerase Kettenreaktion (PCR),
und das modifizierende Mittel ist Bisulfit. Bevorzugterweise enthält die umgewandelte
Nukleinsäure
Uracil anstelle von unmethylierten Cytosinresten, die in der unmodifizierten
Nukleinsäure-enthaltenden
Probe vorliegen. Bevorzugterweise umfasst das Nachweisverfahren die
Messung eines Fluoreszenzsignals basierend auf der Amplifikations-vermittelten
Verdrängung
der CpG-spezifischen Sonde, und das Amplifikations- und Nachweisverfahren
umfasst Fluoreszenz-basierte quantitative PCR.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt weiter ein Methylierungs-Nachweiskit
zur Verfügung,
brauchbar zum Nachweis einer methyliertes CpG-enthaltenden Nukleinsäure, umfassend
ein Trägermittel,
das unterteilt ist, um darin eng eingeschlossen einen oder mehrere
Behälter
aufzunehmen, umfassend:
- (i) ein modifizierendes
Mittel, das unmethyliertes Cytosin modifiziert, um eine umgewandelte
Nukleinsäure herzustellen;
- (ii) Primer zur Amplifikation der umgewandelten Nukleinsäure;
- (iii) Primer zur Amplifikation von nicht umgewandelter Kontroll-Nukleinsäure; und
- (iv) eine CpG-spezifische Sonde, deren Nachweis auf einer Amplifikations-vermittelten
Sondenverdrängung
und Fluoreszenz-basierter quantitativer Echtzeit-PCR basiert, wobei
die CpG-spezifische Sonde zwischen modifizierter unmethylierter
und methylierter Nukleinsäure
unterscheidet; und wobei die Primer jeweils zwischen unmethylierter
und methylierter Nukleinsäure
unterscheiden oder nicht unterscheiden können.
-
Bevorzugterweise
umfasst das modifizierende Mittel Bisulfit. Bevorzugterweise überführt das
modifizierende Mittel Cytosinreste in Uracilreste. Bevorzugterweise
ist die spezifische Oligo nukleotid Sonde eine CpG-spezifische Oligonukleotid
Sonde, wobei die Sonde, jedoch nicht der Primer für die Amplifikation
der umgewandelten Nukleinsäure,
zwischen modifizierter unmethylierter und methylierter Nukleinsäure unterscheidet.
Alternativ ist die spezifische Oligonukleotid Sonde eine CpG-spezifische
Oligonukleotid Sonde, wobei sowohl die Sonde und der Primer für die Amplifikation
der umgewandelten Nukleinsäure
zwischen modifizierter unmethylierter und methylierter Nukleinsäure unterscheiden.
Bevorzugterweise umfasst die Sonde weiter eine Fluoreszenzgruppe,
die direkt oder über
eine Linkergruppe an eine Oligonukleotidbase verbunden ist, und
die Sonde ist eine spezifische, zweifach-markierte TaqMan Sonde.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
einen Abriss der MSP Technologie (Stand der Technik) unter der Verwendung
von PCR Primern, die anfänglich
zwischen methylierter und unmethylierter (Bisulfit-umgewandelter) DNA
unterscheiden. Der obere Teil zeigt das Ergebnis des MSP-Verfahrens,
wenn unmethylierte einzelsträngige
genomische DNA anfänglich
Natriumbisulfit-Umwandlung
(Deaminierung von unmethylierten Cytosinresten in Uracil) unterzogen
wird, gefolgt von PCR-Reaktionen mit dem umgewandelten Templat,
so dass ein PCR Produkt nur mit Primern auftritt, die spezifisch
an umgewandelte (und daher unmethylierte) DNA anhybridisieren. Der
untere Teil zeigt das gegenteilige Ergebnis, wenn eine methylierte
einzelsträngige
genomische DNA Sonde verwendet wird. Wiederum stellt das Verfahren
zuerst Bisulfit-Behandlung zur Verfügung, gefolgt von PCR-Reaktionen,
so dass ein PCR Produkt nur mit Primern auftritt, die spezifisch
an nicht umgewandelte (und daher ursprünglich methylierte) DNA anhybridisieren.
-
2 zeigt
an verändertes
Verfahren zur Evaluierung von DNA Methylierung mit Natrium-bisulfit-behandelter
genomischer DNA unter der Verwendung von nicht-diskriminatorischen
(im Hinblick auf den Methylierungsstatus) vorwärts- und reversen PCR Primern,
um einen spezifischen Lokus zu amplifizieren. In dieser Darstellung
wird denaturierte (d.h., einzelsträngige) genomische DNA zur Verfügung gestellt,
die einen gemischten Methylierungsstatus aufweist, wie typischerweise
in einer Probe zur Analyse gefunden würde. Die Probe wird in einer
Standard Natriumbisulfit-Reaktion umgewandelt, und die gemischten
Produkte werden durch eine PCR Reaktion unter der Verwendung von
Primern amplifiziert, die nicht mit irgendeinem CpG Dinukleotide überlappen.
Dies produziert einen un-biased (im Hinblick auf den Methylierungszustand)
heterogenen Pool von PCR-Produkten. Der gemischte oder hete rogene
Pool kann dann durch eine Technik analysiert werden, die in der
Lage ist, Sequenzunterschiede nachzuweisen, einschließlich direktes
DNA Sequenzieren, Subklonieren von PCR Fragmenten, gefolgt von Sequenzieren
von repräsentativen
Klonen, Einzelnukleotid-Primerverlängerungsreaktion
(MS-SNuPE) oder Restriktionsenzym-Verdau (COBRA).
-
3A–3D zeigen ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens
in verschiedenen, jedoch nicht allen, alternativen Ausführungsformen
für die
PCR Produktanalyse. Variationen in der Nachweismethodologie, wie
zum Beispiel die Verwendung von dualer Sondentechnologie (Lightcycler®)
oder fluoreszente Primer (Sunrise® Technologie),
sind in dieser Figur nicht gezeigt. Genauer gesagt beginnt das erfindungsgemäße Verfahren
mit einer gemischten Probe an genomischer DNA die in einer Natriumbisulfit-Reaktion
in einen gemischten Pool an Methylierungs-abhängigen Sequenzunterschieden
umgewandelt wird, gemäß Standardverfahren
(das Bisulfit-Verfahren wandelt unmethylierte Cytosinreste in Uracil
um). Dann wird eine Fluoreszenz-basierte PCR entweder in einer "un-biased" PCR-Reaktion mit
Primern durchgeführt,
die nicht mit bekannten CpG Methylierungsstellen überlappen
(linker Arm von 3) oder in einer "biased" Reaktion mit PCR Primern,
die mit bekannten CpG Dinukleotiden überlappen (rechter Arm von 3).
Die Sequenzunterscheidung kann entweder auf dem Niveau des Amplifikationsverfahren
(C und D) oder auf dem Niveau des Fluoreszenz-Nachweisverfahrens
(B) oder beiden (D) erfolgen. Ein quantitativer Test auf Methylierungsmuster
in der genomischen DNA Sonde wird auf dem linken Arm gezeigt (B),
wobei die Sequenzunterscheidung auf dem Niveau der Sondenhybridisierung
auftritt. Bei dieser Version stellt die PCR Reaktion eine un-biased
Amplifikation in der Anwesenheit einer fluoreszenten Sonde, die
eine bestimmte putative Methylierungsstelle überlappt, zur Verfügung. Eine
un-biased Kontrolle auf die Menge an eingesetzter DNA wird durch
eine Reaktion zur Verfügung
gestellt, in der weder der Primer, noch die Sonde irgendwelche CpG
Dinukleotide überlagern
(A). Alternativ, wie in dem rechten Arm von 3 gezeigt,
wird ein qualitativer Test für
genomische Methylierung durch Sondieren des biased PCR Pools mit
entweder Kontroll-Oligonukleotiden erreicht, die keine bekannten Methylierungsstellen "abdecken" (C; eine Fluoreszenz-basierten
Version der MSP Technik, die nicht Teil der Erfindung bildet), oder
mit Oligonukleotiden, die potentielle Methylierungsstellen abdecken
(D).
-
4 zeigt
eine Flussdiagramm-Übersicht
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei eine "TaqManRT" Sonde
bei dem Amplifikationsverfahren verwendet wird. Kurz, wird doppelsträngige genomische
DNA mit Natriumbisulfit behandelt und einem von zwei Sets an PCR Reaktionen
unter der Verwendung von TaqMan® Sonden
unterzogen; nämlich
mit entweder biased Primern und TaqMan® Sonde
(linke Spalte) oder un-biased Primern und TaqMan® Sonde
(rechte Spalte). Die TaqMan® Sonde ist mit einem fluoreszenten "Reporter-" (markiert "R" in 4) und "Quencher-" (markiert mit "O") Molekül dual-markiert und ist so
aufgebaut, um für eine
Region mit relativ hohem GC Gehalt spezifisch zu sein, so dass sie
bei ungefähr
10°C höherer Temperatur in
dem PCR Zyklus aufschmilzt, als die vorwärts oder reversen Primer. Dies
erlaubt es ihr, während
des PCR Anhybridisierungs-/Verlängerungsschritts
vollständig
hybridisiert zu bleiben. Während
die Taq Polymerase enzymatisch einen neuen Strang während der
PCR synthetisiert, wird sie gegebenenfalls die anhybridisierte TaqMan® Sonde
erreichen. Die Taq Polymerase 5' zu
3' Endonuclease-Aktivität wird dann
die TaqMan® Sonde durch
Verdau verdrängen,
um das fluoreszente Reportermolekül für den quantitativen Nachweis
seines nun ungeminderten Signal unter der Verwendung eines Echtzeit
fluoreszenten Systems, wie hier beschrieben, freizusetzen.
-
5A–5B zeigen
einen Vergleich des erfindungsgemäßen Tests mit einem herkömmlichen COBRA
Test. 5A (Panel A) zeigt ein COBRA
Gel, das verwendet wird, um das Niveau an DNA Methylierung an dem
ESR1 Lokus in DNAs mit bekanntem Methylierungsstatus (Sperma, unmethyliert)
und HCT116 (methyliert) zu bestimmen. Die relativen Mengen der gespaltenen
Produkte werden unterhalb des Gels angezeigt. Ein 56-bp Fragment
stellt DNA Moleküle
dar, in denen die TaqI Stelle proximal zu der Hybridisierungssonde
in der genomischen Ausgangs-DNA methyliert ist. Das 86-bp Fragment
stellt DNA Moleküle
dar, in denen die proximale TaqI Stelle unmethyliert ist und die
distale Stelle methyliert ist. 5B (Panel
B) fasst die COBRA Ergebnisse zusammen und vergleicht diese mit
Ergebnissen, die mit der methylierten und unmethylierten Version
des erfindungsgemäßen Testverfahrens
erhalten wurden. Die Ergebnisse sind als Verhältnisse zwischen den Methylierung-spezifischen
Reaktionen und einer Kontrollreaktion angegeben. Für die Bisulfit-behandelten
Sonden war die Kontrollreaktion ein MYOD1 Test, wie in Beispiel
1 beschrieben. Für
die unbehandelten Sonden, wurden die ACTB Primer wie beschrieben
für die
RT-PCR Reaktionen als eine Kontrolle verwendet, um den Einsatz von
nicht-umgewandelten DNA Sonden zu verifizieren. (Der ACTB Primeren überspannen
kein Intron). "Keine
PCR" zeigt an, dass
kein PCR Produkt mit nicht-umgewandelter genomischer DNA mit COBRA
Primern erhalten wurde, die so aufgebaut waren, um Bisulfit-umgewandelte
DNA Sequenzen zu amplifizieren.
-
6A–6C verdeutlichen
eine Bestimmung der Spezifität
der Oligonukleotide. Acht ver schiedene Kombinationen an vorwärts-Primer,
Sonde und reversem Primer wurden an DNA Sonden mit bekannter Methylierung
oder Fehlen der Methylierung an dem ESR1 Lokus getestet. 6A (Panel
A) zeigt die Nomenklatur, die für
die Kombinationen der ESR1 Oligos verwendet wurde. "U" bezeichnet die Oligosequenz die an
Bisulfit-umgewandelte unmethylierte DNA anhybridisiert, während "M" die methylierte Version bezeichnet.
Position 1 gibt den vorwärts
PCR Primer, Position 2 die Sonde und Position 3 den reversen Primer
an. Die für
die acht Reaktionen verwendeten Kombinationen sind unterhalb jedes
Paares an Balken angegeben und stellen zweifache Experimente dar.
Die Ergebnisse sind als Verhältnisse
zwischen den ESR1 Werten und den MYOD1 Kontrollwerten angegeben. 6B (Panel
B) stellt eine Analyse von menschlicher Sperma-DNA dar. 6C (Panel
C) stellt eine Analyse von DNA dar, die aus der menschlichen colorektalen
Krebszelline HCT116 erhalten wurde.
-
7 zeigt
einen Test der Reproduzierbarkeit der Reaktionen. Tests wurden in
acht unabhängigen Reaktionen
durchgeführt,
um die Reproduzierbarkeit mit Proben von komplexem Ursprung zu bestimmen.
Für diesen
Zweck wurden eine primäre
menschliche colorektale Adenokarzinom- und gepaarte normale Mucosa verwendet
(Sonden 10N und 10T, gezeigt in 8). Die
in dieser Figur gezeigten Ergebnisse stellen die in diesem Test
erhaltenen Rohwerte dar. Die Werte wurden Platten-normalisiert,
jedoch nicht auf eingesetzte DNA korrigiert. Die Balken zeigen die
Mittelwerte an, die für
die acht separaten Reaktionen erhalten wurden. Die Fehlerbalken
stellen den Standardfehler des Mittels dar.
-
8 verdeutlicht
einen Vergleich an MLH1 Expression, Mikrosatelliten Instabilität und MLH1
Promotor-Methylierung von 25 passend-gepaarten menschlichen colorektalen
Proben. Das obere Diagramm zeigt die MLH1 Expressionsspiegel, wie
durch quantitative, Echtzeit RT-PCR (TaqMan® in
gepaarten normalen (schraffierte Balken) und Tumor (schwarze Balken)
colorektalen Proben gemessen. Die Expressionsspiegel sind als ein
Verhältnis
zwischen MLH1 und ACTB Messungen angegeben. Der Mikrosatelliten
Instabilitätsstatus
(MSI) wird durch die Kreise, die zwischen den zwei Diagrammen lokalisiert
sind, angezeigt. Ein schwarzer Kreis gibt MSI Positivität an, während ein
offener Kreis anzeigt, dass die Sonde MSI negativ ist, wie durch
die Analyse der BAT25 und BAT26 Loci bestimmt. Das untere Diagramm
zeigt den Methylierungsstatus des MLH1 Locus, wie durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
bestimmt. Die Methylierungsspiegel sind als das Verhältnis zwischen
der MLH1 methylierten Reaktion und der MYOD1 Reaktion angegeben.
-
GENAUE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein schnelles, sensitives, reproduzierbares
Hochdurchsatz-Verfahren zum
Nachweis von Methylierungsmustern in Proben von Nukleinsäure zur
Verfügung.
Die Erfindung stellt die Methylierungs-abhängige Modifikation der Nukleinsäure zur
Verfügung
und verwendet dann Verfahren an Nukleinsäureamplifikation, -Nachweis
oder beides, um zwischen methylierten und unmethylierten Resten
zu unterscheiden, die in der Ausgangsprobe an Nukleinsäure vorliegen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung die Bestimmung des Methylierungsstatus von
CpG Inseln innerhalb von Proben an genomischer DNA zur Verfügung.
-
Im
Unterschied zu vorhergehenden Verfahren zur Bestimmung von Methylierungsmustern,
ist der Nachweis der methylierten Nukleinsäure relativ schnell und basiert
auf der Amplifikations-vermittelten Verdrängung von spezifischen Oligonukleotidsonden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
treten die Amplifikation und der Nachweis in der Tat gleichzeitig
auf, wie durch Fluoreszenz-basierte Echtzeit quantitative PCR („RT-PCR") unter der Verwendung
von spezifischen, zweifach-markierten TaqMan® Oligonukleotid-Sonden
gemessen. Die verdrängbaren
Sonden können
spezifisch aufgebaut sein, um zwischen methylierten und unmethylierten
CpG Stellen zu unterscheiden, die in der anfänglichen unmodifizierten Nukleinsäureprobe
vorliegen.
-
Wie
die Technik von Methylierung-spezifischer PCR („MSP"; U.S. Pat. Nr. 5,786,146), stellt die
vorliegende Erfindung signifikante Vorteile gegenüber früheren PCR-basierten
und anderen Verfahren (z.B., Southern Analyse), die zur Bestimmung
von Methylierungsmustern verwendet wurden, zur Verfügung. Die
vorliegende Erfindung ist wesentlich sensitiver als die Southern
Analyse und erleichtert den Nachweis einer geringen Zahl (Prozentsatz)
von methylierten Allelen in sehr kleinen Nukleinsäureproben,
sowie Paraffin-eingebettete Proben. Darüber hinaus ist im Fall von
genomischer DNA die Analyse nicht auf DNA Sequenzen begrenzt, die
von Methylierungs-sensitiven Restriktionsendonukleasen erkannt werden,
was daher eine feine Kartierung von Methylierungsmustern über breitere
CpG-reiche Regionen ermöglicht.
Die vorliegende Erfindung beseitigt auch jegliche falsch-positive
Ergebnisse aufgrund von unvollständigem
Verdau durch Methylierungs-sensitive Restriktionsenzyme, die früheren PCR-basierten
Methylierungsverfahren inhärent
sind.
-
Die
vorliegende Erfindung biete auch signifikante Vorteile gegenüber der
MSP Technologie. Sie kann als ein quantitatives Verfahren zur Messung
von Methylierungsmengen angewendet werden und ist wesentlich schneller.
Ein wichtiger Fortschritt gegenüber
der MSP Technologie ist, dass die Gelelektrophorese nicht nur ein
zeitaufwendige manuelle Maßnahme
ist, welche die Hoch-Durchsatz Möglichkeiten
begrenzt, sondern dass die Manipulation und Öffnung der PCR Reaktionsgefäße die Chance
an Proben Miss-Identifizierung erhöht und sie die Chance an Kontamination
von zukünftigen
PCR Reaktionen mit Spuren PCR Produkten drastisch erhöht. Das
Standardverfahren zur Vermeidung von PCR Kontamination durch Uracil-Einbau und die Verwendung
von Uracil DNA Glycosylase (AmpErase) ist mit der Bisulfit-Technologie aufgrund
der Anwesenheit von Uracil in Bisulfit-behandelter DNA inkompatibel.
Daher ist die Vermeidung an PCR Produkt Kontamination in einer Hoch-Durchsatz
Anwendung mit Bisulfit-behandelter DNA eine größere technische Herausforderung, als
für die
Amplifikation von unmodifizierter DNA. Die vorliegende Erfindung
erfordert keinerlei post-PCR
Manipulation oder Verarbeitung. Dies verringert nicht nur erheblich
die Menge an Aufwand, der für
die Analyse an Bisulfit-behandelter DNA erforderlich ist, sondern
stellt auch ein Mittel zur Verfügung,
die Handhabung von PCR Produkten zu vermeiden, die zukünftige Reaktionen
kontaminieren könnten.
-
Zwei
Faktoren beschränken
MSP auf, zumindest, semi-quantitative Anwendungen. Zuerst ist die
MSP Methylierungsinformation aus dem Vergleich von zwei separaten
PCR Reaktionen (der methylierten und der unmethylierten Version)
abgeleitet. Es bestehen inhärente
Schwierigkeiten bei der Durchführung
kinetischer Vergleiche von zwei verschiedenen PCR Reaktionen ohne
ein hoch quantitatives Verfahren der Nachverfolgung der Amplifikationsreaktion,
wie zum Beispiel Echtzeit quantitativer PCR. Das andere Problem
hängt mit der
Tatsache zusammen, dass die MSP Amplifikation mittels besonderer
CpG-spezifischer Oligonukleotide zur Verfügung gestellt wird; das heißt, durch
biased Primer. Oft enthält
die durch solche Primer abgedeckte DNA Sequenz mehr als ein CpG
Dinukleotid, mit der Konsequenz, dass die amplifizierte Sequenz
nur eine von zahlreichen potentiell vorliegenden Sequenzvarianten,
in Abhängigkeit
von dem DNA Methylierungsmuster in der anfänglichen genomischen DNA, darstellen
wird. Zum Beispiel, wenn der vorwärts Primer ein 24-mer Oligonukleotid
ist, das 3 CpGs abdeckt, dann könnten
23 = 8 verschiedene theoretische Sequenz-Permutationen
in der genomischen DNA im Anschluss an die Bisufit-Umwandlung innerhalb
dieser 24-Nukleotid Sequenz auftreten. Wenn nur eine vollständig methylierte
und eine vollständig
unmethylierte Reaktion durchgeführt
wird, dann werden nur 2 von den 8 möglichen Methylierungszustän den analysiert.
-
Diese
Situation wird weiter verkompliziert, wenn die Zwischen-Methylierungszustände durch
die vollständig
methylierten oder vollständig
unmethylierten Primer unspezifisch amplifiziert werden. Demzufolge
beschreibt das MSP Patent ausdrücklich
eine nicht-quantitative Technik, basierend auf dem Auftreten oder nicht-Auftreten
eines PCR Produkts in der vollständig
methylierten gegenüber
der vollständig
unmethylierten Reaktion, im Gegensatz zu einem Vergleich der Kinetiken
der zwei Reaktionen.
-
Im
Gegensatz dazu stellt eine Ausführungsform
der vorliegende Erfindung die un-biased Amplifikation aller möglichen
Methylierungszustände
unter der Verwendung von Primern zur Verfügung, die keinerlei CpG Sequenzen
in der anfänglichen,
unmodifizierten DNA Sequenz überdecken.
In dem Ausmaß,
in dem alle Methylierungsmuster gleich amplifiziert werden, kann
dann eine quantitative Information über DNA Methylierungsmuster
aus dem sich ergebenden PCR Pool durch jede Technik, die in der
Lage ist, Sequenzunterschiede nachzuweisen (z.B. durch Fluoreszenz-basierte
PCR), extrahiert werden.
-
Weiterhin
ist die vorliegende Erfindung wesentlich schneller als MSP. Wie
oben angegeben, beruht MSP auf dem Auftreten oder nicht-Auftreten
eines PCR Produkts in der methylierten gegenüber der unmethylierten Reaktion,
um den Methylierungsstatus einer CpG Sequenz zu bestimmen, die durch
einen Primer abgedeckt wird. Dieses erfordert mindestens die Durchführung von
Agarose- oder Polyacrylamid-Gelelektrophorese-Analyse (siehe U.S.
Pat. Nr. 5,786,146, 2A–2E und 3A–3E). Darüber hinaus würde die
Bestimmung des Methylierungsstatus aller CpG Stellen innerhalb einer
gegebenen MSP amplifizierten Region zusätzliche Analysen erfordern,
wie zum Beispiel: (a) Restriktionsendonuclease-Analyse entweder
vor oder nach (z.B., COBRA Analyse; Xiong und Laird, Nucleic Acids
Res. 25: 2532–2534,
1997) Nukleinsäure-Modifikation und
-Amplifikation, unter der Voraussetzung, dass entweder die unmodifizierte
Sequenzregion von Interesse Methylierungs-sensitive Stellen enthält, oder
dass die Modifikation (z.B., Bisulfit) zur Erzeugung oder der Zerstörung von
Restriktionsstellen führt;
(b) Einzel-Nukleotid Primerverlängerungsreaktionen
(Ms-SNuPE; Gonzalgo und Jones, Nucleic Acids Res 25: 2529–2531, 1997)
oder (c) DNA Sequenzierung des Amplifikationsprodukts. Solche zusätzlichen
Analysen sind nicht nur fehleranfällig (unvollständiger Restriktionsenzymverdau)
sondern fügen
auch wesentliche Zeit und Ausgaben zu dem Verfahren der Bestimmung
des CpG Methylierungsstatus von, zum Beispiel, Proben an genomi scher
DNA, hinzu.
-
Im
Gegensatz dazu, in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, finden die Amplifikation und Nachweis gleichzeitig statt,
wie durch Fluoreszenz-basierte Echtzeit quantitative PCR unter der
Verwendung spezifischer, zweifach-markierter Oligonukleotidsonden
gemessen. Im Prinzip kann der Methylierungsstatus an jeder Sonden-spezifischer
Sequenz innerhalb an amplifizierten Region zusammen mit der Amplifikation
bestimmt werden, ohne das Erfordernis einer anschließenden Manipulation
oder Analyse.
-
Wie
durch die MSP Erfinder offenbart, ist "[d]ie einzige Technik, die eine direktere
Analyse als MSP für die
meisten CpG Stellen innerhalb einer definierten Region zur Verfügung stellen
kann, genomisches Sequenzieren." (U.S.
Pat. Nr. 5,786,146 bei 5, Zeile 15–17). Die vorliegende Erfindung
stellt in der Tat ein Verfahren für die teilweise direkte Sequenzierung
von modifizierten CpG Stellen innerhalb einer bekannten (vorher
sequenzierten) Region an genomischer DNA zur Verfügung. Daher
wird eine Reihe von CpG-spezifischen TaqMan® Sonden
konstruiert, die jede einer bestimmten Methylierungsstelle in einer
gegebenen amplifizierten DNA Region entsprechen. Diese Reihe von
Sonden wird dann in parallelen Amplifikationsreaktionen unter der Verwendung
von Aliquots einer einzelnen modifizierten DNA Probe verwendet,
um gleichzeitig das vollständige
Methylierungsmuster zu bestimmen, das in der anfänglichen unmodifizierten Probe
an genomischer DNA vorliegt. Dies wird mit einem Bruchteil der Zeit
und den Ausgaben erreicht, die für
die direkte Sequenzierung der Probe an genomischer DNA erforderlich
sind und ist wesentlich sensitiver. Darüber hinaus stellt eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine quantitative Ermittlung solch eines
Methylierungssmusters zur Verfügung.
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt Verfahrenstechniken und damit assoziierte
diagnostische Kits, die ein Methylierungs-abhängiges Nukleinsäure modifizierendes
Mittel (z.B., Bisulfit) verwenden, um den CpG Methylierungsstatus
in Nukleinsäuresonden
(z.B., genomischer DNA Sonden) sowohl qualitativ als auch quantitativ
zu bestimmen. Die vier Verfahren sind in 3 dargestellt
und unterhalb mit den Buchstaben A bis D markiert. Insgesamt ist
es für
die methylierte-CpG Sequenzunterscheidung so vorgesehen, dass sie
auf dem Niveau von Amplifikation, Sondenhybridisierung oder auf
beiden Niveaus stattfindet. Zum Beispiel verwenden Anwendungen C
und D "biased" Primer, die zwischen
modifizierter unmethylierter und methylierter Nukleinsäure unterscheiden
und eine methylierte-CpG Sequenzunterschei dung auf dem PCR Amplifikationsniveau zur
Verfügung
stellen. Verfahren B verwendet "un-biased" Primer (die keine
CpG Methylierungsstellen abdecken), um eine un-biased Amplifikation
von modifizierter Nukleinsäure
zur Verfügung
zu stellen, verwendet jedoch Sonden, die zwischen modifizierter
unmethylierter und methylierter Nukleinsäure unterscheiden, um quantitative
methylierte-CpG Sequenzunterscheidung auf dem Nachweisniveau (z.B.,
nur auf dem fluoreszente (oder lumineszente) Sonden-Hybridisierungniveau)
zur Verfügung
zu stellen. Verfahren A selber stellt keine methylierte-CpG Sequenzunterscheidung
auf entweder dem Amplifikations- oder Nachweisniveau zur Verfügung, sondern
unterstützt
und validiert die anderen drei Anwendungen durch ein zur Verfügung stellen
von Kontrollreaktionen für
die eingesetzte DNA.
-
Verfahren
D. In einer ersten Ausführungsform
(3, Anwendung D), stellt die Erfindung ein Verfahren
zum qualitativen Nachweis einer methyliertes CpG-enthaltenden Nukleinsäure zur
Verfügung,
wobei das Verfahren einschließt:
in Kontakt bringen einer Nukleinsäure-enthaltenden Sonde mit einem modifizierenden Mittel,
das unmethyliertes Cytosin modifiziert, um eine umgewandelte Nukleinsäure herzustellen;
Amplifizieren der umgewandelten Nukleinsäure mittels zwei Oligonukleotid-Primern
in der Anwesenheit einer spezifischen Oligonukleotid-Hybridisierungssonde,
wobei sowohl die Primer und Sonde zwischen modifizierter unmethylierter
und methylierter Nukleinsäure
unterscheiden; und Nachweisen der "methylierten" Nukleinsäure, basierend auf der Amplifikations-vermittelten
Sondenverdrängung.
-
Der
Ausdruck "modifiziert", wie hier verwendet,
bedeutet die Umwandlung eines unmethylierten Cytosins in ein anderes
Nukleotid durch das modifizierende Mittel, wobei die Umwandlung
unmethyliertes von methyliertem Cytosin in der anfänglichen
Nukleinsäureprobe
unterscheidet. Bevorzugt modifiziert das Mittel unmethyliertes Cytosin
zu Uracil. Bevorzugt ist das für
die Modifizierung von unmethyliertem Cytosin verwendete Mittel Natriumbisulfit,
jedoch, können
andere äquivalent
modifizierende Mittel, die selektiv unmethyliertes Cytosin, jedoch
nicht methyliertes Cytosin modifizieren, in dem Verfahren der Erfindung
als Substituenten eingesetzt werden. Natrium-Bisulfit reagiert leicht
mit der 5,6-Doppelbindung von Cytosin, jedoch nicht mit methyliertem
Cytosin, um ein sulfoniertes Cytosin-Zwischenprodukt herzustellen, das einer
Deaminierung unter alkalischen Bedingungen unterzogen wird, um Uracil
herzustellen (Beispiel 1). Da die Taq Polymerase Uracil als Thymin
erkennt und 5-Methylcytidin (m5C) als Cytidin, führt die sequentielle Kombination
von Na trium Bisulfit-Behandlung und PCR Amplifikation zu der letztendlichen
Umwandlung von unmethylierten Cytosinresten in Thymin (C -> U -> T) und von methylierten
Cytosinresten ("mC") zu Cytosin (mC
-> mC -> C). Daher erzeugt die
Natrium-Bisulfit-Behandlung von genomischer DNA Methylierungs-abhängige Sequenzunterschiede
durch Umwandlung von unmethylierten Cytosinen in Uracil, und nach
PCR enthält
das sich ergebende Produkt Cytosin nur an Positionen, wo methyliertes
Cytosin in der unmodifizierten Nukleinsäure auftritt.
-
Oligonukleotid "Primer", wie hier verwendet,
bedeutet lineare, einzelsträngige,
oligomere Desoxyribonuklein- oder Ribonukleinsäuremoleküle, die in der Lage sind, Sequenz-spezifisch
mit komplementären
Strängen
von modifizierter oder unmodifizierter Nukleinsäure zu hybridisieren (anzuhybridisieren).
Wie hier verwendet, sind die spezifischen Primer bevorzugterweise
DNA. Die Primer der Erfindung umfassen Oligonukleotide von geeigneter
Sequenz und ausreichender Länge,
um so eine spezifische und effiziente Initiation der Polymerisation
(Primerverlängerung)
während
des Amplifikationsverfahrens zur Verfügung zu stellen. Wie in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet, enthalten Oligonukleotid Primer typischerweise 12–30 Nukleotide oder
mehr, obwohl sie weniger Nukleotide enthalten können. Bevorzugt enthalten die
Primer von 18–30
Nukleotide. Die genaue Länge
wird von zahlreichen Faktoren, einschließlich Temperatur (während der
Amplifikation), Puffer und Nukleotidzusammensetzung abhängen. Bevorzugt
sind die Primer einzelsträngig,
obwohl doppelsträngige
verwendet werden können,
wenn die Stränge
zuerst getrennt werden. Die Primer können unter der Verwendung jedes
geeigneten Verfahrens hergestellt werden, wie zum Beispiel herkömmlicher
Phosphotriester- und Phosphodiesterverfahren oder automatisierten
Ausführungsformen,
die herkömmlich
im Stand der Technik bekannt sind.
-
Wie
in den erfindungsgemäßen Ausführungsformen
hier verwendet, werden die spezifischen Primer bevorzugterweise
so aufgebaut, das sie im wesentlichen komplementär zu jedem Strang des genomischen
Lokus von Interesse sind. Typischerweise ist ein Primer komplementär zu dem
negativen (–)
Strang des Lokus (dem "unteren" Strang eines horizontal
angeordneten doppelsträngigen
DNA Moleküls)
und der andere ist komplementär
zu dem positiven (+) Strang ("oberen" Strang). Wie in
der Ausführungsform
von Anwendung D verwendet, sind die Primer bevorzugterweise so aufgebaut,
dass sie potentielle Stellen an DNA Methylierung (CpG Nukleotide) überlappen
und spezifisch modifizierte unmethylierte von methylierter DNA unterscheiden. Bevorzugt
basiert diese Sequenzunterscheidung auf den verschiedenen Anhybridisierungs-Temperaturen
von perfekt passenden gegenüber
fehlgepaarten Oligo nukleotiden. In der Ausführungsform der Anwendung D
sind die Primer typischerweise so aufgebaut, dass sie von einer
bis mehrere CpG Sequenzen überlappen.
Bevorzugt sind sie so aufgebaut, dass sie von 1 bis 5 CpG Sequenzen
und am meisten bevorzugt von 1 bis 4 CpG Sequenzen überlappen.
Im Gegensatz dazu überlappen
die Primer in einer quantitativen Ausführungsform der Erfindung mit
keinerlei CpG Sequenzen.
-
Im
Fall der vollständig "unmethylierten" (komplementär zu den
modifizierten unmethylierten Nukleinsäuresträngen) Primersets, enthalten
die anti-Sinn Primer Adenosinreste ("As")
anstelle von Guanosinresten ("Gs") in der entsprechenden
(–) Strang-Sequenz.
Diese substituierten As in dem anti-Sinn Primer werden zu den Uracil-
und Thymidinresten ("Us" und "Ts") in der entsprechenden
(+) Strangregion komplementär
sein, die sich aus der Bisulfit-Modifikation von unmethylierten
C-Resten ("Cs") und anschließender Amplifikation
ergeben. Der Sinn-Primer
wird in diesem Fall bevorzugterweise so aufgebaut, um zu den anti-Sinn
Primer-Verlängerungs-Produkten
komplementär
zu sein, und Ts anstelle von unmethylierten Cs in der entsprechenden (+)
Strang-Sequenz enthalten. Diese substituierten Ts in dem Sinn-Primer
werden zu den As komplementär sein,
die in den anti-Sinn Primer-Verlängerungs-Produkten
an Positionen eingebaut sind, die komplementär zu modifizierten Cs (Us)
in dem anfänglichen
(+) Strang sind.
-
Im
Fall des vollständig
methylierten Primers (komplementär
zu methylierten CpG-enthaltenden
Nukleinsäuresträngen) wird
der anti-Sinn Primer keine As anstelle von Gs in der entsprechenden
(–) Strang-Sequenz
enthalten, die komplementär
zu methylierten Cs (d.h., mCpG Sequenzen) in dem anfänglichen
(+) Strang sind. Ähnlich
wird der Sinn Primer in diesem Fall keine Ts anstelle von methylierten
Cs in den entsprechenden (+) Strang-mCpG Sequenzen enthalten. Jedoch
werden Cs, die nicht in CpG Sequenzen in Regionen vorhanden sind,
die durch die vollständig
methylierten Primer abgedeckt werden, und nicht methyliert sind, durch
das vollständig
methylierte Primerset dargestellt werden, wie oben für unmethylierte
Primer beschrieben.
-
Bevorzugt,
wie in der Ausführungsform
von Anwendung D verwendet, stellt das Amplifikationsverfahren ein
Amplifizieren von Bisulfit-umgewandelter Nukleinsäure mittels
zweier Oligonukleotid Primer in der Anwesenheit einer spezifischen
Oligonukleotid-Hybridisierungssonde
zur Verfügung.
Beide der Primer und der Sonde unterscheiden zwischen modifizierter
unmethylierter und methylierter Nukleinsäure. Darüber hinaus basiert das Nachweisen
der "methylierten" Nukleinsäure auf
Amplifikations-vermittelter Sonden-Fluoreszenz. In einer Ausführungsform
wird die Fluoreszenz durch Sondenabbau durch die 5' zu 3' Exonukleaseaktivität des Polymeraseenzyms
erzeugt. In einer anderen Ausführungsform
wird die Fluoreszenz durch Fluoreszenz-Energietransfereffekte zwischen
zwei angrenzenden hybridisierenden Sonden (Lightcycler® Technologie)
oder zwischen einer hybridisierenden Sonde und einem Primer erzeugt.
In einer anderen Ausführungsform
wird die Fluoreszenz durch den Primer selber (Sunrise® Technologie)
erzeugt. Bevorzugt ist das Amplifikationsverfahren eine enzymatische
Kettenreaktion, die den Oligonukleotid Primer verwendet, um exponentielle
Mengen an Amplifikationsprodukt von einem Ziellokus relativ zu der
Zahl an beteiligten Reaktionsschritten herzustellen.
-
Wie
oben beschrieben, ist ein Mitglied eines Primersets komplementär zu dem
(–) Strang,
während das
andere komplementär
zu dem (+) Strang ist. Die Primer werden so ausgewählt, dass
sie den Bereich von Interesse umgrenzen, der amplifiziert werden
soll; das heißt,
das "Amplicon". Die Hybridisierung
der Primer an denaturierte Ziel-Nukleinsäure, gefolgt von Primerverlängerung
mit einer DNA Polymerase und Nukleotiden, führt zur Synthese von neuen
Nukleinsäuresträngen, die
dem Amplicon entsprechen. Bevorzugt ist die DNA Polymerase Taq-Polymerase,
wie herkömmlich
im Stand der Technik verwendet, obwohl äquivalente Polymerasen mit
einer 5' zu 3' Nukleaseaktivität ersatzweise
verwendet werden können.
Da die neuen Amplicon-Sequenzen auch Template für die Primer und Polymerase
sind, führen
wiederholte Zyklen an Denaturieren, Primeranhybridisierung und Verlängerung
zur exponentiellen Produktion des Amplicons. Das Produkt der Kettenreaktion
ist eine diskrete Nukleinsäureduplex,
die der Amplicon-Sequenz entspricht, mit Termini, die durch die
Enden der spezifischen verwendeten Primer definiert sind. Bevorzugterweise
ist das verwendete Amplifikationsverfahren das von PCR (Mullis et
al., Cold Spring Harb. Symp. Quant. Biol 51: 263–273; Gibbs, Anal. Chem. 62:
1202–1214,
1990) oder, weiter bevorzugt, automatisierte Ausführungsformen
davon, die herkömmlich
im Stand der Technik bekannt sind.
-
Bevorzugt
werden die Methylierungs-abhängigen
Sequenzunterschiede durch Verfahren basierend auf Fluoreszenz-basierter
quantitativer PCR (Echtzeit quantitativer PCR, Heid et al., Genome
Res. 6: 986–994, 1996;
Gibson et al., Genome Res. 6: 995–1001, 1996) (z.B., "TaqMan®," "Lightcycler®," und "Sunrise®" Technologien) nachgewiesen.
Für die
TaqMan® und
Lightcycler® Technologien
kann die Sequenzunterscheidung an einem oder beiden von zwei Schritten
auftreten: (1) dem Amplifikationsschritt oder (2) dem Fluoreszenz-Nachweisschritt.
-
Im
Fall der "Sunrise®" Technologie sind
die Amplifikation- und Fluoreszenzschritte die selben. Im Fall der
FRET Hybridisierung können
als Sondenformate auf dem Lightcycler® eine
oder beide der FRET Oligonukleotide verwendet werden, um die Sequenzunterschiede
zu unterscheiden. Das am meisten bevorzugte Amplifikationsverfahren,
wie in allen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
hier verwendet, ist das von Fluoreszenz-basierter Echtzeit quantitativer
PCR (Heid et al., Genome Res. 6: 986–994, 1996) wobei eine zweifach-markierte
fluoreszente Oligonukleotidsonde verwendet wird (TaqMan® PCR,
unter der Verwendung eines ABI Prism 7700 Sequenz Nachweissystems,
Perkin Elmer Applied Biosystems, Foster City, Calif).
-
Die "TaqMan®" PCR Reaktion verwendet
ein Paar von Amplifikationsprimern, zusammen mit einem nicht-verlängerbaren
Mess-Oligonukleotid, als TaqMan® Sonde
bezeichnet, die so aufgebaut ist, um an eine GC-reiche Sequenz zu
hybridisieren, die zwischen dem vorwärts und reversen (d.h., Sinn-
und anti-Sinn) Primer lokalisiert ist. Die TaqMan® Sonde
umfasst weiterhin eine fluoreszente "Reportergruppe" und eine "Löschungsgruppe", die kovalent an
Linkergruppen (z.B., Phosphoramidite) gebunden sind, die an Nukleotide
des TaqMan® Oligonukleotids
angebracht sind. Beispiele von geeigneten Reporter- und Löschungs-Molekülen sind:
die 5' fluoreszenten
Reporterfarbstoffe 6FAM ("FAM"; 2,7-Dimethoxy-4,5-dichlor-6-carboxy-fluoreszein) und
TET (6-Carboxy-4,7,2',7'-tetrachlorfluoreszein)
und der 3' Löschungsfarbstoff
TAMRA (6-Carboxytetramethylrhodamin) (Livak et al., PCR Methods
Appl. 4: 357–362,
1995; Gibson et al., Genome Res. 6: 995–1001; und 1996; Heid et al.,
Genome Res. 6: 986–994,
1996).
-
Ein
Verfahren zum Aufbau von geeigneten TaqMan® Sonden
schließt
die Verwendung eines Software-Werkzeugs ein, wie zum Beispiel "Primer Express", das die Variabilitäten der
CpG Insel Anordnung innerhalb GC-reicher Sequenzen bestimmen kann,
um mindestens einen 10°C-Unterschied
in der Schmelztemperatur (relativ zu den Primer Schmelztemperaturen)
aufgrund entweder der spezifischen Sequenz (festere Bindung von
GC relativ zu AT Basenpaaren) oder der Primerlänge zur Verfügung zu
stellen.
-
Die
TaqMan® Sonde
kann oder kann nicht bekannte CpG Methylierungsstellen abdecken,
in Abhängigkeit
von dem besonderen erfindungsgemäßen Verfahren,
das verwendet wird. Bevorzugt wird in der Ausführungsform der Anwendung D
die TaqMan® Sonde
so aufgebaut, um zwischen modifizierter unmethylierter und methylierter
Nukleinsäure
durch überlappen von
1 bis 5 CpG Sequenzen zu unterscheiden. Wie oben für die vollständig unmethylierten
und vollständig
methylierten Primersets beschrieben, können TaqMan® Sonden so
aufgebaut werden, um komplementär
zu entweder unmodifizierter Nukleinsäure oder, durch geeignete Basensubstitutionen,
zu Bisulfit-modifizierten Sequenzen zu sein, die in der anfänglichen
unmodifizierten Nukleinsäuresonde
entweder vollständig
unmethyliert oder vollständig
methyliert waren.
-
Jeder
Oligonukleotidprimer oder Sonde in der TaqMan® PCR
Reaktion kann irgendwas von keiner bis zu vielen verschiedenen CpG
Dinukleotide überspannen,
was jeweils im Anschluss an die Bisulfit-Behandlung zu zwei verschiedenen
Sequenzvariationen (mCpG oder UpG) führen kann. Zum Beispiel, wenn
ein Oligonukleotid 3 CpG Dinukleotide überspannt, dann ist die Zahl
von möglichen
Sequenzvarianten, die in der genomischen DNA auftritt, 23 = 8 verschiedene Sequenzen. Wenn der vorwärts und
reverse Primer jeweils 3 CpGs überspannen
und das Sondenoligonukleotid (oder beide Oligonukleotide zusammen
im Fall des FRET Formats) weitere 3 überspannt, dann wird die Gesamtzahl
von Sequenzpermutationen 8 × 8 × 8 = 512.
In der Theorie könnte
man getrennte PCR Reaktionen vorsehen, um die relativen Mengen jeder
dieser 512 Sequenzvarianten zu analysieren. In der Praxis kann eine
wesentliche Menge an qualitativer Methylierungsinformation aus der
Analyse einer viel kleineren Zahl an Sequenzvarianten abgeleitet
werden. Daher, in seiner einfachsten Form, kann das erfindungsgemäße Verfahren
durch Aufbauen von Reaktionen für
die vollständig
methylierten und vollständig
unmethylierten Varianten durchgeführt werden, die die extremsten
Sequenzvarianten in einem hypothetischen Beispiel darstellen (siehe 3,
Anwendung D). Das Verhältnis
zwischen diesen zwei Reaktionen, oder alternativ das Verhältnis zwischen
der methylierten Reaktion und einer Kontrollreaktion (3, Anwendung
A), würde
ein Maß für das Ausmaß an DNA
Methylierung an diesem Lokus zur Verfügung stellen. Eine genauere Übersicht
der qualitativen Version ist in 4 gezeigt.
-
Der
Nachweis von Methylierung in der Ausführungsform der Anwendung D,
wie in den anderen Ausführungsformen
hier, basiert auf der Amplifikations-vermittelten Verdrängung der
Sonde. In der Theorie kann das Verfahren der Sondenverdrängung so
vorgesehen werden, um die Sonde intakt zu belassen, oder zu einem
Verdau der Sonde führen.
Bevorzugt, wie hier verwendet, tritt eine Verdrängung der Sonde durch Verdau der
Sonde während
der Amplifikation auf. Während
der Verlängerungsphase
des PCR Zyklus wird die fluoreszente Hybridisierungssonde durch
die 5' zu 3' nukleolytische Aktivität der DNA
Polymerase gespalten. Nach der Spaltung der Sonde wird die Reportergruppen-Emission
nicht mehr effizient auf die Löschungsgruppe übertragen,
was zu einem Anstieg des Reportergruppen-Fluoreszenz-Emissionsspektrum
bei 518 nm führt. Die
Fluoreszenzintensität
der Löschungsgruppe
(z.B., TAMRA) verändert
sich sehr wenig über
den Verlauf der PCR Amplifikation hinweg. Mehrere Faktoren können die
Effizienz von TaqMan® PCR Reaktionen beeinflussen,
einschließlich:
Magnesium- und Salzkonzentrationen; Reaktionsbedingungen (Zeit und
Temperatur); Primersequenzen; und PCR Zielgröße (d.h., Amplicongröße) und
-zusammensetzung. Die Optimierung dieser Faktoren, um die optimale
Fluoreszenzintensität
für einen
gegebenen genomischen Lokus herzustellen, ist für einen Fachmann im Stand der
Technik für
PCR offensichtlich, und bevorzugte Bedingungen werden in den "Beispielen" hier weiter verdeutlicht.
Das Amplicon kann in seiner Größe von 50
bis 8.000 Basenpaare oder größer reichen,
kann aber auch kleiner sein. Typischerweise ist das Amplicon von
100 bis 1000 Basenpaare und bevorzugterweise von 100 bis 500 Basenpaare.
Bevorzugt werden die Reaktionen in Echtzeit verfolgt, durch Durchführen der
PCR Amplifikation unter der Verwendung von 96-Well optischen Haltern
und Kappen und unter der Verwendung eines Sequenzdetektors (ABI
Prism), um die Messung der Fluoreszenz-Spektren aller 96 Wells des
Temperatur-Cyclers kontinuierlich während der PCR Amplifikation
zu ermöglichen.
Bevorzugt wird Verfahren D in Kombination mit dem Verfahren A (3)
durchgeführt,
um Kontrollen für
die Menge an eingesetzter Nukleinsäure zur Verfügung zu
stellen und die Daten von Halter zu Halter zu normalisieren.
-
Anwendung
C. Das erfindungsgemäße Verfahren
wie oben kann modifiziert werden, um die Sequenzunterscheidung auf
dem PCR Produkt Nachweisniveau zu vermeiden. Daher werden in einer
zusätzlichen qualitativen
Ausführungsform
des Verfahrens (3, Anwendung C) wie hier beschrieben
nur die Primer so aufgebaut, dass sie CpG Dinukleotide abdecken,
und die Sequenzunterscheidung tritt allein auf dem Niveau der Amplifikation
auf. Bevorzugt ist die in dieser Ausführungsform verwendete Sonde
immer noch eine TaqMan® Sonde, ist jedoch so
aufgebaut, dass sie nicht mit irgendeiner CpG Sequenz überlappt,
die in der anfänglichen
unmodifizierten Nukleinsäure
vorliegt. Die Ausführungsform
von Anwendung C stellt eine Hoch-Durchsatz, Fluoreszenz-basierte
Echtzeit-Version der MSP Technologie dar, wobei eine wesentliche Verbesserung
durch Verringern der Zeit erreicht wurde, die für den Nachweis von methylierten
CpG Sequenzen erforderlich ist. Bevorzugt werden die Reaktionen
in Echtzeit verfolgt, durch Durchführen einer PCR Amplifikation
unter der Verwendung von 96-Well
optischen Haltern und Kappen und unter der Verwendung eines Sequenzdetektors
(ABI Prism), um die Messung der Fluoreszenz-Spektren aller 96 Wells
des Temperatur-Cyclers kontinuierlich während der PCR Amplifikation
zu ermöglichen.
Bevorzugt wird Verfahren C in Kombination mit Verfahren A durchgeführt, um
Kontrollen für
die Menge an eingesetzter Nukleinsäure zur Verfügung zu stellen
und die Daten von Halter zu Halter zu normalisieren.
-
Anwendung
B. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann auch modifiziert werden, um die Sequenzunterscheidung auf dem
PCR Amplifikationsniveau (3, A und
B) zu vermeiden. In einer quantitativen Ausführungsform (3,
Anwendung B) des Verfahrens wird nur die Sonde so aufgebaut, dass
sie CpG Dinukleotide abdeckt, und die Sequenzunterscheidung tritt
allein auf dem Niveau der Sondenhybridisierung auf. Bevorzugt werden
TaqMan® Sonden
verwendet. In dieser Version werden Sequenzvarianten, die sich aus
dem Bisulfit-Umwandlungsschritt
ergeben, mit gleicher Effizienz amplifiziert; solange kein inhärenter Amplifikations-Bias vorhanden
ist (Warnecke et al., Nucleic Acids Res. 25: 4422–4426, 1997).
Der Aufbau von getrennten Sonden für jede der verschiedenen Sequenzvarianten,
die mit einem besonderen Methylierungsmuster assoziiert sind (z.B.,
23 = 8 Sonden im Fall von 3 CpGs) würde eine
quantitative Bestimmung der relativen Prävalenz von jeder Sequenzpermutation
in dem gemischten Pool an PCR Produkten ermöglichen. Bevorzugt werden die
Reaktionen in Echtzeit durch Durchführen von PCR Amplifikation
unter der Verwendung von 96-Well
optischen Haltern und Kappen und unter der Verwendung eines Sequenzdetektors
(ABI Prism) verfolgt, um die Messung der Fluoreszenz-Spektren aller
96 Wells des Temperatur-Cyclers
kontinuierlich während
der PCR Amplifikation zu ermöglichen.
Bevorzugt wird Verfahren B in Kombination mit Verfahren A durchgeführt, um
Kontrollen für
die Menge an eingesetzter Nukleinsäure zur Verfügung zu
stellen und die Daten von Halter zu Halter zu normalisieren.
-
Anwendung
A. Verfahren A (3) stellt selber keine methylierte-CpG
Sequenzunterscheidung auf entweder den Amplifikations- oder Nachweisniveaus
zur Verfügung,
sondern unterstützt
und validiert die anderen drei Anwendungen durch zur Verfügung stellen
von Kontrollreaktionen auf die Menge an eingesetzter DNA, und um
die Daten von Halter zu Halter zu normalisieren. Daher, wenn weder
der Primer noch die Sonde irgendwelche CpG Dinukleotide überlagern,
dann repräsentiert
die Reaktion eine nicht-biased Amplifikation, und Messungen der
Amplifikation unter der Verwendung von Fluoreszenz-basierter quantitativer
Echtzeit PCR dienen als eine Kontrolle für die Menge an eingesetzter
DNA (3, Anwendung A). Bevorzugt fehlt Verfahren A nicht
nur CpG Dinukleotide in dem Primer und Sonde(n), son dern es enthält auch
keinerlei CpGs innerhalb des Amplicons, um jegliche differentielle
Effekte der Bisulfit-Behandlung auf das Amplifikationsverfahren
zu vermeiden. Bevorzugt ist das Amplicon für Verfahren A eine Region an
DNA, die nicht häufig
einer Kopienzahl-Veränderung
ausgesetzt ist, wie zum Beispiel Genamplifikation oder -deletion.
-
Die
mit der qualitativen Version der Technologie erhaltenen Ergebnisse
sind in den folgenden Beispielen beschrieben. Dutzende von menschlichen
Tumorsonden wurden unter der Verwendung dieser Technologie mit ausgezeichneten
Ergebnissen analysiert. Hoch-Durchsatz unter der Verwendung einer
TaqMan® Maschine ermöglichte
die Durchführung
von 1100 Analysen in drei Tagen mit einer TaqMan® Maschine.
-
BEISPIEL 1
-
Ein
anfängliches
Experiment wurde durchgeführt,
um die erfindungsgemäße Strategie
zur Ermittlung des Methylierungsstatus von CpG Inseln in genomischer
DNA zu validieren. Dieses Beispiel zeigt einen Vergleich zwischen
menschlicher Sperma DNA (als hoch unmethyliert bekannt) und HCT116
DNA (aus einer menschlichen colorektalen Zellline, als hoch methyliert
an vielen CpG Stellen bekannt) im Hinblick auf den Methylierungsstatus
von spezifischen, hypermethylierbaren CpG Inseln in vier verschiedenen
Genen. COBRA (combined bisulfite restriction analysis; Xiong und
Laird, Nucleic Acids Res. 25: 2532–2534, 1997) wurde als ein
unabhängiges
Maß des
Methylierungsstatus verwendet.
-
DNA
Isolierung und Bisulfit-Behandlung. Kurz, wurde genomische DNA aus
menschlichem Sperma oder HCT116 Zellen durch das Standardverfahren
von Proteinase K Verdau und Phenol-Chloroform Extraktion isoliert
(Wolf et al., Am. J Hum. Genet. 51: 478–485, 1992). Die DNA wurde
dann mit Natriumbisulfit durch anfängliches Denaturieren in 0,2
M NaOH, gefolgt von Zugabe von Natriumbisulfit und Hydrochinon (auf
eine finale Konzentrationen von jeweils 3,1 M und 0,5 M), Inkubation
für 16
h bei 55°C,
Entsalzen (DNA Clean-Up System; Promega), Desulfonierung durch 0,3
M NaOH und finale Ethanolfällung
behandelt (Xiong und Laird, supra, wobei Sadri und Hornsby, Nucleic
Acids Res. 24: 5058–5059,
1996 zitiert wird; siehe auch Frommer et al, Proc. Natl Acad. Sci.
USA 89: 1827–1831,
1992). Nach der Bisulfit-Behandlung wurde die DNA entweder einer
COBRA Analyse wie früher
beschrieben (Xiong und Laird, supra) oder dem erfindungsgemäßen Amplifikationsverfahren
unter der Verwendung von Fluoreszenz-basierter, Echtzeit quantitativer
PCR unterzogen (Heid et al., Genome Res. 6: 986–994, 1996; Gibson et al.,
Genome Res. 6: 995–1001,
1996).
-
COBRA
und MsSNuPE Reaktionen. Die ESR1 und APC Gene wurden unter der Verwendung
von COBRA (combined bisulfite restriction analysis) analysiert.
For die COBRA Analyse wurden Methylierungs-abhängige Sequenzunterschiede in
die genomische DNA durch Standard Bisulfit-Behandlung gemäß dem durch Frommer
et al beschriebenen Verfahren eingeführt (Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 89: 1827–1831,
1992) (1 μg
an Lachssperma DNA wurde als ein Träger hinzugefügt, bevor
die genomische DNA mit Natriumbisulfit behandelt wurde). Die PCR-Amplifikation
der Bisulfit-umgewandelten DNA wurde unter der Verwendung von Primer durchgeführt, die
für die
interessanten CpG Inseln spezifisch waren, gefolgt von Restriktionsendonuklease-Verdau,
Gelelektrophorese und Nachweis unter der Verwendung spezifischer
markierter Hybridisierungssonden. Die vorwärts und reversen Primersets,
die für
die ESR1- und APC-Gene verwendet wurden, waren jeweils: TCCTAAAACTACACTTACTCC
[SEQ ID NO. 35], GGTTATTTGGAAAAAGAGTATAG [SEQ ID NO. 36] (ESR1 Promotor);
und AGAGAGAAGTAGTTGTGTTAAT [SEQ ID NO. 37], ACTACACCAATACAACCACAT [SEQ
ID NO. 38] (APC Promotor). Die PCR Produkte von ESR1 wurden durch
die Restriktionsendonukleasen TaqI und BstUI verdaut, während die
Produkte von APC by Taq I und SfaN I verdaut wurden, um die Methylierung
von 3 CpG Stellen für
APC und 4 CpG Stellen für
ESR1 zu messen. Die verdauten PCR Produkte wurden auf denaturierendem
Polyacrylamidgel elektrophoriert und durch Elektroblotting auf Nylonmembran
transferiert (Zetabind; American Bioanalytical). Die Membranen wurden
mit einem 5'-Ende-markierten
Oligonukleotid hybridisiert, um sowohl verdaute und nicht-verdaute DNA Fragmente
von Interesse sichtbar zu machen. Die verwendeten Sonden waren wie
folgt: ESR1, AAACCAAAACTC [SEQ ID NO. 39]; und APC, CCCACACCCAACCAAT
[SEQ ID NO. 40]. Die Quantifizierung wurde mit dem Phosphoimager
445SI (Molecular Dynamics) durchgeführt. Berechnungen wurden in
Microsoft Excel durchgeführt.
Das Ausmaß der
DNA Methylierung an den untersuchten CpG Stellen wurde durch Berechnen
der Prozentsätze
der verdauten PCR Fragmente (Xiong und Laird, supra) bestimmt.
-
MLH1
und CDKN2A wurden unter der Verwendung von MsSNuPE (Methylation-sensitive
Single Nukleotid Primer Extension Assay) analysiert, wie beschrieben
durch Gonzalgo und Jones (Nucleic Acids Res. 25: 2529–2531).
Die PCR Amplifikation der Bisulfit-umgewandelten DNA wurde unter der Verwendung
von Primern durchgeführt,
die spezifisch für
die interessanten CpG Inseln waren, und der Nachweis wurde unter
der Verwendung zu sätzlicher
spezifischer Primer (Verlängerungssonden)
durchgeführt.
Die vorwärts
und reversen Primersets, die für
die MLH1- und CDKN2A-Gene verwendet wurden, waren jeweils: GGAGGTTATAAGAGTAGGGTTAA
[SEQ ID NO. 41], CCAACCAATAAAAACAAAAATACC [SEQ ID NO. 42] (MLH1
Promotor); GTAGGTGGGGAGGAGTTTAGTT [SEQ ID NO. 43], TCTAATAACCAACCAACCCCTCC
[SEQ ID NO. 44] (CDKN2A Promotor); und TTGTATTATTTTGTTTTTTTTGGTAGG
[SEQ ID NO. 45], CAACTTCTCAAATCATCAATCCTCAC [SEQ ID NO. 46] (CDKN2A
Exon 2).
-
Die
MsSNuPE Verlängerungssonden
sind unmittelbar 5' des
zu analysierenden CpGs lokalisiert, und die Sequenzen sind: TTTAGTAGAGGTATATAAGTT
[SEQ ID NO. 47], TAAGGGGAGAGGAGGAGTTTGAGAAG [SEQ ID NO. 48] (jeweils
MLH1 Promotor Stellen 1 und 2); TTTGAGGGATAGGGT [SEQ ID NO. 49],
TTTTAGGGGTGTTATATT [SEQ ID NO. 50], TTTTTTTGTTTGGAAAGATAT [SEQ ID
NO. 51] (jeweils Promotor Stellen 1, 2 und 3); und GTTGGTGGTGTTGTAT
[SEQ ID NO. 52], AGGTTATGATGATGGGTAG [SEQ ID NO. 53], TATTAGAGGTAGTAATTATGTT
[SEQ ID NO. 54] (jeweils Exon2 Stellen 1, 2, und 3). Ein Paar von
Reaktionen wurde für
jede Sonde unter der Verwendung von entweder 32P-dCTP
oder 32P-dTTP für Einzel-Nukleotidverlängerung angesetzt. Die verlängerten
MsSNuPE Primer (Sonden) wurden durch ein denaturierendes Polyacrylamidgel
aufgetrennt. Die Quantifizierung wurde unter der Verwendung des
Phosphoimagers durchgeführt.
-
Erfindungsgemäße Methylierungsanalyse.
Die Bisulfit-umgewandelte genomische DNA wurde unter der Verwendung
von Lokus-spezifischen PCR Primern, die eine Oligonukleotidsonde
mit einem 5' Fluoreszenz Reporterfarbstoff
(6FAM) und einem 3' Löschungsfarbstoff
(TAMRA) (Livak et al., PCR Methods Appl. 4: 357–362, 1995) (für die Methylierungs-Analysen verwendete
Primer und Sonden sind unter "Gene,
MethyLight Primer und Sonde Sequenzen" hier infra aufgelistet) flankierten,
amplifiziert. In diesem Beispiel wurden der vorwärts und reverse Primer und
die entsprechenden fluorogenen Sonden so aufgebaut, um zwischen
entweder vollständig
methylierten oder vollständig
unmethylierten Molekülen
von Bisulfit-umgewandelter DNA zu unterscheiden (siehe Diskussion
des Primeraufbaus unter "Genaue
Beschreibung der Erfindung, Verfahren D" hier). Die Primer und eine Sonde wurden
auch für
einen Bereich des MYOD1 Gens (Myogenic Differentiation Gene) aufgebaut,
der vollständig
frei von CpG Dinukleotiden ist, als eine Kontrollreaktion für die Menge
an einge setzter DNA. Parallele Reaktionen wurden unter der Verwendung
der Verfahren mit den methylierten und unmethylierten (D) oder Kontrolloligos
(A) auf den Bisulfit-behandelten Sperma und HCT116 DNA Proben durchgeführt. Die
für die
methylierten und unmethylierten Reaktionen erhaltenen Werte wurden
auf die Werte für
die MYOD1 Kontrollreaktionen normalisiert, um die Verhältnisse
wie in Tabelle 1 (unten) gezeigt zu ergeben.
-
In
einem TaqMan® Protokoll
spaltete die 5' zu
3' Nukleaseaktivität der Taq
DNA Polymerase die Sonde und setzte den Reporter frei, dessen Fluoreszenz
durch den Laserdetektor des ABI Prism 7700 Sequenz Nachweissystems
(Perkin-Elmer, Foster City, Calif.) nachgewiesen wurde. Nach Übersteigen
einer Fluoreszenz-Nachweisgrenze, führte die PCR Amplifikation
zu einem Fluoreszenzsignal proportional zu der Menge an erzeugtem
PCR Produkt. Die anfängliche
Templatmenge kann von der Zahl an Zyklen abgeleitet werden, bei der
das Fluoreszenzsignal eine Grenze in der exponentiellen Phase der
PCR Reaktion übersteigt.
Mehrere Referenzproben wurden auf jeder Testplatte eingeschlossen,
um die Platten-zu-Platten Konsistenz zu verifizieren. Die Platten
wurden zueinander unter der Verwendung dieser Referenzproben normalisiert.
Die PCR Amplifikation wurden unter der Verwendung eines 96-Well
Halters und Kappen mit einem finalen Reaktionsgemisch von 25 μl durchgeführt, bestehend
aus 600 nM jeden Primers, 200 nM Sonde, 200 μM jeweils von dATP, dCTP, dGTP,
400 μM dUTP,
5,5 mM MgCl2, 1 × TaqMan® Puffer
A, enthaltend einen Referenzfarbstoff und Bisulfit-umgewandelte DNA
oder nicht-umgewandelte DNA bei den folgenden Bedingungen: 50°C für 2 min, 95°C für 10 min,
gefolgt von 40 Zyklen bei 95°C
für 15
s und 60°C
für 1 min.
-
Gen-,
MethyLight Primer- und Sonden-Sequenzen. Vier menschlich Gene wurden
für die
Analyse ausgewählt:
(1) APC (Adenomatous Polyposis coli) (Hiltunen et al., Int. J Cancer
70: 644–648,
1997); (2) ESR1 (Estrogenrezeptor) (Issa et al., Nature Genet. 7:
53640, 1994); (3) CDKN2A (p16) (Ahuja, Cancer Res. 57: 3370–3374, 1997);
und (4) hMLH1 (Fehlpaarungsreparatur) (Herman et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA. 95: 6870–6875,
1998; Veigl et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 95: 8698–8702, 1998).
Diese Gene wurden ausgewählt,
da sie hypermethylierbare CpG Inseln enthalten, von denen bekannt
ist, dass sie de novo Methylierung in menschlichem colorektalen
Gewebe in allen normalen und Tumorsonden unterzogen werden. Das
menschliche APC Gen wurde zum Beispiel mit der Entwicklung von colorektalem
Krebs in Zusammenhang gebracht und von den CpG Stellen in den regulatorischen
Sequenzen des Gens ist bekannt, dass sie in Colonkarzinomen distinkt
mehr methyliert sind, jedoch nicht in prämalignen Adenomen; relativ
zu einer normalen Colon Mucosa (Hiltunen et al., supra). Das menschliche
ESR Gen enthält
eine CpG Insel an seinem 5' Ende,
die mit dem Alter in der colorektalen Mucosa ansteigend methyliert
wird und in allen analysierten menschlichen colorektalen Tumoren
stark methyliert ist (Issa et al., supra). Die Hypermethylierung
von Promotor-assoziierten CpG Inseln des CDKN2A (p16) Gens wurde
in 60% an colorektalem Krebs gefunden, der Mikrosatelliten Instabilität (MSI)
zeigt, aufgrund von Defekten in einem von mehreren Basen-Fehlpaarungsreparaturgenen
(Ahuja et al., supra). Das Fehlpaarungs-Reparaturgen MLH1 spielt
eine wichtige Rolle in der Entwicklung von sporadischen Fällen an
Fehlpaarungsreparatur-defizienten colorektalen Tumoren (Thibodeau
et al., Science 260: 816–819, 1993).
Es wurde berichtet, dass MLH1 durch DNA Hypermethylierung seiner
Promotorregion transkriptionell stummgeschaltet werden kann, was
zu Mikrosatelliten Instabilität
(MSI) führt
(Kane et al., Cancer Res. 57: 808–811, 1997; Ahuja et al., supra;
Cunningham et al., Cancer Res. 58: 3455–3460, 1998; Herman et al.,
supra; Veigl et al., supra).
-
Fünf Sets
von PCR Primern und Sonden, spezifisch aufgebaut für Bisulfit-umgewandelte
DNA Sequenzen, wurden verwendet: (1) ein Set, das vollständig methylierte
und vollständig
unmethylierte DNA für
das ESR1 Gen darstellt; (2) ein vollständig methyliertes Set für das MLH1
Gen; (3) ein vollständig
methyliertes und vollständig
unmethyliertes Set für
das APC Gen und (4) ein vollständig
methyliertes und vollständig
unmethyliertes Set für
das CDKN2A (p16) Gen und (5) ein internes Referenzset für das MYOD1
Gen um auf eingesetzte DNA zu kontrollieren. Die methylierten und
unmethylierten Primer und entsprechenden Sonden wurden so aufgebaut,
um 1 bis 5 potentielle CpG Dinukleotidstellen zu überlappen.
Die MYOD1 internen Referenzprimer und -sonden wurden so aufgebaut,
um eine Region des MYOD1 Gens abzudecken, die vollständig frei
von jeglichen CpG Dinukleotiden war, um eine nicht-biased PCR Amplifikation
der genomischen DNA unabhängig vom
Methylierungsstatus zu ermöglichen.
Wie oben angegeben, wurden parallele TaqMan® PCR
Reaktionen mit Primern spezifisch für die Bisulfit-umgewandelten
methylierten und/oder unmethylierten Gensequenzen und mit dem MYOD1
Referenzprimer durchgeführt.
Die Primer und Sondensequenzen sind unten aufgelistet. In allen
Fällen
ist der erste aufgeführte
Primer der vorwärts
PCR Primer, der zweite ist die TaqMan® Sonde
und der dritte ist der reverse PCR Primer. ESR1 methyliert (GGCGTTCGTTTTGGGATTG
[SEQ ID NO. 1], 6FAM 5'-CGATAAAACCGAACGACCCGACGA-3' TAMRA [SEQ ID NO.
2], GCCGACACGCGAACTCTAA [SEQ ID NO. 3]); ESR1 unmethyliert (ACACATATCCCACCAACACACAA
[SEQ ID NO. 4], 6FAM 5'-CAACCCTACCCCAAAAACCTACAAATCCAA-3'TAMRA [SEQ ID NO.
5], AGGAGTTGGTGGAGGGTGTTT [SEQ ID NO. 6]); MLH1 methyliert (CTATCGCCGCCTCATCGT
[SEQ ID NO. 7], 6FAM 5'-CGCGACGTCAAACGCCACTACG-3' TAMRA (SEQ ID NO.
8], CGTTATATATCGTTCGTAGTATTCGTGTTT [SEQ ID NO. 9]); APC methyliert
(TTATATGTCGGTTACGTGCGTTTATAT [SEQ ID NO. 10], 6FAM 5'-CCCGTCGAAAACCCGCCGATTA-3' TAMRA [SEQ ID NO.
11], GAACCAAAACGCTCCCCAT [SEQ ID NO. 12]); APC unmethyliert (GGGTTGTGAGGGTATATTTTTGAGG
[SEQ ID NO. 13], 6FAM 5'-CCCACCCAACCACACAACCTACCTAACC-3' TAMRA [SEQ ID NO.
14], CCAACCCACACTCCACAATAAA [SEQ ID NO. 15]); CDKN2A methyliert
(AACAACGTCCGCACCTCCT [SEQ ID NO. 16], 6FAM 5'-ACCCGACCCCGAACCGCG-3' TAMRA
[SEQ ID NO. 17], TGGAATTTTCGGTTGATTGGTT [SEQ ID NO. 18]); CDKN2A
unmethyliert (CAACCAATCAACCAAAAATTCCAT [SEQ ID NO. 19], 6FAM 5'-CCACCACCCACTATCTACTCTCCCCCTC-3' TAMRA [SEQ ID NO.
20], GGTGGATTGTGTGTGTTTGGTG [SEQ ID NO. 21]); und MYOD1, (CCAACTCCAAATCCCCTCTCTAT
[SEQ ID NO. 22], 6FAM 5'-TCCCTTCCTATTCCTAAATCCAACCTAAATACCTCC-3' TAMRA [SEQ ID NO.
23], TGATTAATTTAGATTGGGTTTAGAGAAGGA (SEQ ID NO. 24]).
-
Tabellen
1 und 2 zeigen die Ergebnisse der Analyse der menschlichen Sperma
und HCT116 DNAs für den
Methylierungsstatus der CpG Inseln innerhalb der vier Gene APC,
ESR1, CDKN2A (p16) und hMLH1. Die Ergebnisse sind als Verhältnisse
zwischen den methylierten und unmethylierten Reaktionen und einer
Kontrollreaktion (MYOD1) angegeben. Tabelle 1 zeigt, dass die Sperma
DNA ein positives Verhältnis
nur mit den "unmethylierten" Primern und Sonden
ergab; konsistent mit dem bekannten unmethylierten Status von Sperma DNA,
und konsistent mit den Prozent Methylierungswerten, wie bestimmt
durch die COBRA Analyse. Das heißt, das Primen auf der Bisulfit-behandelten
DNA trat in Regionen auf, die unmethyliertes Cytosin in CpG Sequenzen
in der entsprechenden genomische DNA enthielten und daher durch
die Bisulfit-Behandlung deaminiert (umgewandelt in Uracil) wurden. TABELLE
1
- * Die Werte stellen keine Prozentsätze dar,
sondern Werte in einer arbiträren
Einheit, die quantitativ zwischen verschiedenen DNA Sonden für dieselbe
Reaktion nach Normalisierung mit einem Kontrollgen verglichen werden
können.
- ** Basierend auf Ms-SNuPE.
-
Tabelle
2 zeigt die Ergebnisse einer Analyse von HCT116 DNA auf den Methylierungsstatus
der CpG Inseln innerhalb der vier Gene APC, ESR1, CDKN2A (p16) und
hMLH1. Die Ergebnisse sind als Verhältnisse zwischen den Methylierungs-spezifischen
Reaktionen und einer Kontrollreaktion (MYOD1) angegeben. Für das ESR
Gen wurde ein positives Verhältnis
nur mit den "methylierten" Primern und Sonde
erhalten; konsistent mit dem bekannten methylierten Status von HCT116
DNA und der COBRA Analyse. Für
das CDKN2A Gen ergab die HCT116 DNA positive Verhältnisse
mit sowohl den "methylierten" und "unmethylierten" Primern und Sonde;
konsistent mit dem bekannten methylierten Status von HCT116 DNA
und mit der COBRA Analyse, die nur teilweise Methylierung dieser
Region des Gens zeigte. Im Gegensatz dazu ergab das APC Gen positive Ergebnisse
nur mit der unmethylierten Reaktion. Jedoch ist dies vollständig konsistent
mit der COBRA Analyse und zeigt, dass diese APC Gen-Region in HCT116
DNA unmethyliert ist. Dies kann bedeuten, dass der Methylierungszustand
dieser bestimmten APC Gen-regulatorischen Region in der DNA aus
der HCT116 Zellinie ähnlicher
zu der von normaler Colonmucosa oder prämalignen Adenomaa ist, als
die von Colonkarzinomen (als deutlich mehr methyliert bekannt). TABELLE
2
- * Die Werte stellen keine
Prozentsätze
dar, sondern Werte in einer arbiträren Einheit, die quantitativ
zwischen verschiedenen DNA Sonden für dieselbe Reaktion nach Normalisierung
mit einem Kontrollgen verglichen werden können.
- ** Basierend auf Ms-SNuPE.
-
BEISPIEL 2
-
Dieses
Beispiel ist ein Vergleich der erfindungsgemäßen Verfahren (A und D in 3)
mit einem unabhängigen
COBRA-Verfahren (Siehe "Verfahren", oben), um den Methylierungsstatus
einer CpG Insel zu bestimmen, die mit dem Estrogenrezeptor (ESR1)
Gen in der menschlichen colorektalen Zellinie HCT116 und in menschlicher
Sperma DNA assoziiert ist. Diese CpG Insel wurde als hoch methyliert
in HCT116 und unmethyliert in menschlicher Sperma DNA berichtet
(Xiong und Laird, supra; Issa et al., supra). Die COBRA Analyse ist
oben beschrieben. Zwei TaqI Stellen innerhalb dieser CpG Insel bestätigten dies,
wobei ein Fehlen an Methylierung in der Sperma DNA und nahezu vollständige Methylierung
in HCT116 DNA (5A) gezeigt wurde. Zusätzlich wurden
Ergebnisse unter der Verwendung Bisulfit-behandelter und unbehandelter
DNA verglichen.
-
Für eine Analyse
wurden vollständig "methylierte" und vollständig "unmethylierte" ESR1 und Kontroll- MYOD1
Primer und Sonden wie oben unter "Beispiel 1" beschrieben aufgebaut. Drei separate
Reaktionen unter der Verwendung entweder der "methylierten", "unmethylierten" oder Kontrolloligos
auf sowohl Sperma als auch HCT116 DNA wurden durchgeführt. Wie
in Beispiel 1 oben, wurden die für
die methylierten und unmethylierten Reaktionen erhaltenen Werte
mit den Werten für
die MYOD1 Kontrollreaktionen normalisiert, um die in 5Β gezeigten
Verhältnisse
zu ergeben. Die Sperma DNA ergab ein positives Verhältnis nur
mit den unmethylierten Primern und Sonden, konsistent mit seinem
unmethylierten Status. Im Gegensatz dazu erzeugte die HCT116 DNA
mit den hauptsächlich
methylierten ESR1 Allelen ein positives Verhältnis nur in der methylierten
Reaktion (5B). Beide der Sperma und HCT116
DNA ergaben positive Werte in den MYOD1 Reaktionen, was anzeigte,
dass ausreichend eingesetzte DNA für jede Sonde vorhanden war.
Wie erwartet wurde die nicht-Bisulfit umgewandelte DNA mit entweder
den methylierten oder unmethylierten Oligonukleotiden (5B)
nicht amplifiziert. Diese Ergebnisse sind mit den COBRA Ergebnissen
konsistent (5A), was vermuten lässt, dass
der erfindungsgemäße Test
zwischen den methylierten und unmethylierten Allelen des ESR1 Gens
unterscheiden kann. Zusätzlich
sind die Reaktionen spezifisch für
Bisulfit-umgewandelte DNA, was die Erzeugung von falsch positiven
Ergebnissen aufgrund unvollständiger
Bisulfit-Umwandlung ausschließt.
-
BEISPIEL 3
-
Dieses
Beispiel bestimmte die Spezifität
der erfindungsgemäßen Primer
und Sonden. 6 zeigt einen Test aller
möglichen
Kombinationen an Primern und Sonden, um die Spezifität der methylierten
und unmethylierten Oligonukleotide an DNAs mit bekanntem Methylierungsstatus
weiter zu untersuchen. Acht verschiedene Kombinationen der ESR1 "methylierten" und "unmethylierten" vorwärts und
reversen Primer und Sonden (wie oben beschrieben in "Beispiel 1") wurden in verschiedenen
Kombinationen in Tests an Sperma und HCT116 DNA in zweifachen Ansätzen getestet.
Die Tests wurden wie beschrieben oben in Beispiel 1 durchgeführt. Panel
A (6) zeigt die Nomenklatur, die für die Kombinationen
der ESR1 Oligos verwendet wurde. "U" bezieht
sich auf die Oligosequenz, die an mit Bisulfit-umgewandelte unmethylierte DNA anhybridisiert,
während "M" sich auf die methylierte Version bezieht.
Position 1 zeigt den vorwärts
PCR Primer an, Position 2 die Sonde und Position 3 den reversen
Primer. Die für
die acht Reaktionen verwendeten Kombinationen sind unterhalb jedes
Paares an Balken gezeigt und stellten zweifache Experimente dar.
Die Ergebnisse sind als Verhältnisse
zwischen den ESR1 Werten und den MYOD1 Kontrollwerten angegeben.
Panel B stellt eine Analyse von menschlicher Sperma DNA dar. Panel
C stellt eine Analyse von DNA dar, die aus der menschlichen colorektalen
Krebszellinie HCT116 erhalten wurde.
-
Nur
die vollständig
unmethylierten (Reaktion 1) oder vollständig methylierten Kombinationen
(Reaktion 8) führten
zu einer positiven Reaktion jeweils für das Sperma und HCT116. Die
anderen Kombinationen waren negativ, was anzeigt, dass die PCR Bedingungen
kein schwaches anhybridisieren der fehlgepaarten Oligonukleotide
erlauben. Diese Selektivität
zeigt an, dass das erfindungsgemäße Verfahren
zwischen vollständig
methylierten oder unmethylierten Allelen mit einem hohen Ausmaß an Spezifität unterscheiden
kann.
-
BEISPIEL 4
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren reproduzierbar
ist. 7 verdeutlicht eine Analyse des Methylierungsstatus
des ESR1 Lokus in DNA Proben, die von einem primären colorektalen Adenokarzinom
abgeleitet wurden und passender normaler Mucosa, abgeleitet von
dem selben Patienten (Proben 10N und 10T in 8), um eine
hetero gene Population von methylierten und unmethylierten Allelen zu
untersuchen. Die colorektalen Gewebeproben wurden wie beschrieben
in Beispiel 5, unten, gesammelt. Zusätzlich wurde die Reproduzierbarkeit
des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch Durchführen
von acht unabhängigen
Reaktionen für
jeden Test getestet. Die Ergebnisse für die ESR1 Reaktionen und für die MYOD1 Kontrollreaktion
stellen anders als Verhältnisse
absolute Rohwerte wie erhalten für
diese Reaktionen dar, so dass die Standardfehler der einzelnen Reaktionen
ermittelt werden können.
Die Werte wurden Platten-normalisiert, jedoch nicht auf eingesetzte
DNA korrigiert. Die Balken zeigen die Mittelwerte wie erhalten für die acht getrennten
Reaktionen. Die Fehlerbalken zeigen den Standardfehler des Mittels
an.
-
7 zeigt,
dass der Mittelwert für
die methylierte Reaktion in dem Tumor höher war, verglichen mit dem
normalen Gewebe, wohingegen die unmethylierte Reaktion das gegenteilige
Ergebnis zeigte. Die für
die acht unabhängigen
Messungen erhaltenen Standardfehler waren relativ moderat und waren
mit denjenigen vergleichbar, die für andere Untersuchungen unter
der Verwendung von TaqMan® Technologie erhalten
wurden (Fink et al., Nature Med. 4: 1329–1333, 1998). Einiges der Variabilität des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
das Ergebnis von stochastischer PCR Amplifikation (PCR Bias) sein,
die bei geringen Templat-Konzentrationen
auftreten kann. (Warnecke et al., Nucleic Acids Res. 25: 4422–4426, 1997).
Zusammengefasst zeigen diese Ergebnisse an, dass das erfindungsgemäße Verfahren
reproduzierbare Ergebnisse für
komplexe heterogene DNA Sonden ergeben kann.
-
BEISPIEL 5
-
Dieses
Beispiel zeigt einen Vergleich der MLH1 Expression, Mikrosatelliten
Instabilität
und MLH1 Promotor Methylierung in 25 übereinstimmend-gepaarten menschlichen
colorektalen Proben. Der hauptsächliche Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Fähigkeit,
menschliche Tumore schnell auf den Methylierungszustand eines bestimmten
Lokus zu screenen. Zusätzlich
ist die Analyse von DNA Methylierung als ein Surrogatmarker für die Genexpression
ein neuer Weg, um klinisch brauchbare Information über Tumore
zu erhalten. Wir testeten die Brauchbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch Untersuchen des Methylierungsstatus des MLH1 Promotors. Das
Fehlpaarungs-Reparaturgen MLH1 spielt eine wesentliche Rolle in
der Entwicklung von sporadischen Fällen von Fehlpaarungs-Reparatur-defizienten
colorektalen Tumoren (Thibodeau et al., Science 260: 816–819, 1993).
Es wurde berichtet, dass MLH1 durch DNA Hypermethylierung seiner
Promotorregion transkriptionell stummgeschaltet werden kann, was
zu Mikrosatelliten Instabilität
(MSI) führt (Kane
et al., Cancer Res 57: 808–811,
1997; Ahuja et al., Cancer Res 57: 3370–3374, 1997; Cunningham et
al., Cancer Res. 58: 3455–3460,
1998; Herman, J. G. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95: 6870–6875, 1998; Veigl
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95: 8698–8702, 1998).
-
Unter
der Verwendung des Hoch-Durchsatz erfindungsgemäß Verfahren, wie beschrieben
in Beispiel 1 Anwendung D, wurden 50 Sonden bestehend aus 25 gepaarten
Paare von menschlichen colorektalen Adenokarzinomen und normaler
Mucosa auf den Methylierungsstatus der MLH1 CpG Insel hin analysiert.
Quantitative RT-PCR (TaqMan®) Analysen der Expressionspiegel
von MLH1, normalisiert auf ACTB (β-Actin),
wurden untersucht. Weiterhin wurde der Mikrosatelliten Instabilitäts-(MSI)-Status
jeder Probe durch PCR der BAT25 und BAT26 Loki analysiert (Parsons
et al., Cancer Res. 55: 5548–5550,
1995). Die fünfundzwanzig
gepaarten Tumor- und normales Mucosagewebe-Proben wurden von 25
Patienten mit primärem
colorektalem Adenokarzinom erhalten. Die Patienten umfassten 16
Männer
und 9 Frauen in einem Alter von 39–88 Jahre, mit einem mittleren
Alter von 68,8. Der mucosale Abstand von Tumor zu normalen Proben
war zwischen 10 und 20 cm. Ungefähr
2 Gramm des chirurgisch entfernten Gewebes wurden unmittelbar in
flüssigem
Stickstoff eingefroren und bei –80°C bis zur
RNA und DNA Isolierung gelagert.
-
Quantitative
RT-PCR und Mikrosatelliten Instabilitäts-Analyse. Die Quantifizierung
der mRNA Spiegel wurde unter der Verwendung von Echtzeit Fluoreszenz
Nachweis durchgeführt.
Die TaqMan® Reaktionen
wurden wie oben beschrieben für
den Test durchgeführt,
jedoch mit der Hinzufügung
von 1U AmpErase Uracil N-Glycosylase). Nach RNA Isolierung wurde
die cDNA von jeder Probe wie vorher beschrieben präpariert (Bender
et al., Cnacer Res 58: 95–101,
1998). Kurz, wurde RNA durch Lysieren von Gewebe in Puffer enthaltend
Guanidinisothiocyanat (4 M), N-Laurylsarcosin (0,5%), Natriumcitrat
(25 mM) und 2-Mercaptoethanol
(0,1 M) isoliert, gefolgt von Standard Phenol-Chloroform Extraktion
und Fällung
in 50% Isopropanol/50% Lysepuffer. Um cDNA zu präparieren, wurden RNA Proben
unter der Verwendung von zufälligen
Hexameren, Desoxynukleotidtriphosphaten und Superscript II® reverser
Transkriptase (Life Technologies, Inc., Palo Alto, Calif.) revers
transkribiert. Die sich ergebende cDNA wurde dann mit Primern amplifiziert,
die spezifisch für
MLH1 und ACTB waren. Die Kontamination der RNA Proben durch genomische
DNA wurde durch Analyse aller RNA Proben ohne vorherige cDNA Umwandlung
ausgeschlossen. Die relative Genexpression wurde basierend auf den Schwellen-Zyklen
(Zahl an PCR Zyklen, die für
den Nachweis mit einer spezifischen Sonde erforderlich waren) des
MLH1 Gens und des internen Referenz-Gens ACTB bestimmt. Die Sequenzen
des Vorwärtsprimer,
der Sonde und des reversen Primer der ACTB und MLH1 Gene sind: ACTB
(TGAGCGCGGCTACAGCTT [SEQ ID NO. 25], 6FAM5'-ACCACCACGGCCGAGCGG-3'TAMRA [SEQ ID NO.
26], CCTTAATGTCACACACGATT [SEQ ID NO. 27]); und MLH1 (GTTCTCCGGGAGATGTTGCATA
[SEQ ID NO. 28], 6FAM5'-CCTCAGTGGGCCTTGGCACAGC-3'TAMRA [SEQ ID NO.
29], TGGTGGTGTTGAGAAGGTATAACTTG [SEQ ID NO. 30]).
-
Veränderungen
zahlreicher Polyadenin ("pA") Sequenzen, die
weit über
das Genom verteilt sind, ist ein brauchbare Eigenschaft, um Tumore
mit Mikrosatelliten Instabilität
(Ionov et al., Nature 363: 558–561, 1993)
zu definieren. Die Mikrosatelliten Instabilität (MSI) wurde durch PCR und
Sequenzanalyse der BAT25 (25-Basenpaar pA Trakt aus einem Intron
des c-kit Onkogens) und BAT26 (26- Basenpaar pA Trakt aus einem Intron
des Fehlpaarungs-Reparaturgens
hMSH2) Loci bestimmt, wie früher
beschrieben (Parsons et al., Cancer Res 55: 5548–5550, 1995). Kurz, wurden
Segmente der BAT25 und BAT26 Loci für 30 Zyklen unter der Verwendung
eines 32P-markierten Primers und eines nicht
markierten Primers für
jeden Locus amplifiziert. Die Reaktionen wurden auf Harnstoff-Formamidgelen
aufgetrennt und gegenüber
Film ausgesetzt. Die vorwärts und
reversen Primer, die für
die Amplifikation von BAT25 und BAT26 verwendet wurden, waren: BAT25
(TCGCCTCCAAGAATGTAAGT [SEQ ID NO. 31], TCTGCATTTTAACTATGGCTC [SEQ
ID NO. 32]); und BAT26 (TGACTACTTTTGACTTCAGCC [SEQ ID NO. 33], AACCATTCAACATTTTTAACCC
[SEQ ID NO. 34]).
-
8 zeigt
die Korrelation zwischen MLH1 Genexpression, MSI Status und Promotor
Methylierung von MLH1, wie durch das erfindungsgemäße Verfahren
bestimmt. Das obere Diagramm zeigt die MLH1 Expressionsspiegel,
wie gemessen durch quantitative, Echtzeit RT-PCR (TaqMan®) in
gepaarten normalen (schraffierter Balken) und Tumor (schwarze Balken)
colorektalen Sonden. Die Expressionsspiegel sind als das Verhältnis zwischen
MLH1 und ACTB Messungen dargestellt. Der Mikrosatelliten Instabilitätsstatus
(MSI) ist durch die Kreise angegeben, die zwischen den zwei Diagrammen
vorhanden sind. Ein schwarzer Kreis zeigt MSI Positivität an, während ein
offener Kreis anzeigt, dass die Probe MSI negativ ist, wie durch
die Analyse der BAT25 und BAT26 Loci bestimmt. Das untere Diagramm
zeigt den Methylierungsstatus des MLH1 Locus an, wie durch das erfindungsgemäße Verfahren
bestimmt. Die Methylierungsspiegel sind als das Verhältnis zwischen
der MLH1 methylierten Reaktion und der MYOD1 Reaktion dargestellt.
-
Vier
colorektale Tumore wiesen signifikant erhöhte Methylierungsspiegel auf,
verglichen mit dem entsprechenden normalen Gewebe. Einer von diesen
(Tumor 17) zeigte ein besonders hohes Ausmaß an MLH1 Methylierung, wie
durch das erfindungsgemäße Verfahren
ermittelt. Tumor 17 war die einzige Probe, die sowohl MSI positiv
war (schwarzer Kreis) und eine transkriptionelle Stummschaltung
von MLH1 zeigte. Die übrigen
methylierten Tumore exprimierten MLH1 bei mittleren Spiegeln und
waren MSI negativ (weißer
Kreis). Diese Ergebnisse zeigen, dass MLH1 in Tumor 17 biallelisch
methyliert war, was zu epigenetischem Stummschalten und konsequenter
Mikrosatelliten Instabilität
führte,
wohingegen die anderen Tumore ein geringeres Ausmaß an MLH1
Promotor Hypermethylierung zeigten und nur ein methyliertes Allel
aufweisen könnten,
was die Expression von dem nicht veränderten Allel ermöglicht.
Demzufolge war das erfindungsgemäße Verfahren
in der Lage, schnell signifikante biologische Information zu erzeugen,
wie zum Beispiel Promotor CpG Insel Hypermethylierung in menschlichen
Tumoren, die mit dem transkriptionellen Stummschalten von Genen
assoziiert ist, die relevant für
das Fortschreiten der Krebserkrankung sind.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-