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Diese
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Einbringen
einer Substanz in eine Zelle.
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Die
Erfindung ist im Speziellen, aber nicht ausschließlich, dazu
befähigt,
in Zellen Substanzen einzubringen, die ein Transfektionsagens wie
etwa eine Chemikalie, ein Molekül,
ein Protein, ein Virus, ein Prion oder DNA-Material umfassen können.
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Zuvor
wurde Material über
eine spritzenartige Vorrichtung in Zellen eingebracht. Diese spritzenartigen
Vorrichtungen müssen
von Hand oder von komplexen Robotersystemen betrieben werden, und infolgedessen
ist der Injektionsprozess bisher sehr langsam gewesen.
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Die
vorliegende Erfindung kam auf, um dieses und weitere Probleme im
Zusammenhang mit spritzenartigen Vorrichtungen zu überwinden.
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Der
Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, die Effizienz des Injizierens
von Material in Zellen mittels des gegenwärtig bekannten Elektroporationsverfahrens
zu steigern. Bei diesem Verfahren werden in einem Medium suspendierte
Zellen einem elektrischen Feld ausgesetzt, das hinreichend stark
ist, um die Membran permeabel werden zu lassen. Nach Stand der Technik
werden Zellen in einem Medium suspendiert, welches die Spezies enthält, die
injiziert werden soll. Nachdem die Membran permeabel gemacht worden
ist, diffundiert die zu injizierende Spezies entweder in die Zelle
oder wird durch Elektrophorese in diese hineingetrieben. Nach einiger
Zeit erholt sich die Zellmembran von den Auswirkungen des Impulses
und wird erneut nichtpermeabel. Nach Stand der Technik werden hohe
Zellkonzentrationen zusammen mit makroskopischen Elektroden (d.h., Elektroden
mit einer typischen Mindestabmessung in der Größenordnung von 100 μm) benutzt.
Dies bedeutet, dass im Allgemeinen mehr als eine Zelle in einer
Reihe mit jeder der Feldlinien im System liegt, wobei die präzise Anzahl
zufällig
ist. Daher kann das von den Zellen im System erfahrene Feld in großem Maße schwanken,
von unterhalb des für
das Öffnen der
Membran erforderlichen Werts bis zu über dem Wert, den die Zellen
aushalten und bei dem sie lebend bleiben können. Der Erfindung liegt als
Aufgabe zugrunde, ein mikrofabriziertes System mit charakteristischen
Abmessungen zu schaffen, die wesentlich kleiner sind als die bei
gegenwärtig
benutzten Elektroporationsvorrichtungen anzutreffenden, in welchem
die Elektroporation von Zellen und die Injektion von Material unter
Bedingungen erfolgen kann, die von Zelle zu Zelle sehr ähnlich sind,
was es erlaubt, Unsicherheiten bei Feldstärke und Tastung zu reduzieren.
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Mikrofabrizierte
Einrichtungen, mit denen Zellen gehandhabt und elektrischen Feldern
ausgesetzt werden können,
sind bekannt. Ayliffe et al. (IEEE J MEMS 8(1)50–57 (1999)) zeigen mikrofabrizierte
Kanäle
mit Mikroelektroden, die für
elektrische Impedanzmessungen an Flüssigkeiten und Zellen benutzt
werden können,
wobei Letztere auf das Nachweisen des Typs der vorhandenen Zelle
und (sofern möglich)
das Messen einiger ihrer Eigenschaften abzielen. Die Einrichtung
ist nicht zum Zwecke der Elektroporation konstruiert, und diese
findet keine Erwähnung.
Tanaka et al. (
US 4,894,343 )
offenbaren eine mikrofabrizierte Einrichtung für den Umgang mit Zellen in
Mulden, die zu dem Zweck konstruiert wurde, zwei in derselben Zelle
angeordnete Zellen zu fusionieren. Ihre Anordnung umfasst ein Array
aus in Silizium geätzten
Mulden, die dazu konstruiert sind, die Zellen einzufangen und gleichzeitig Flüssigkeit
an diesen vorbei durch die Auslässe
im Boden der Mulde fließen
zu lassen. Jedoch ist die Einrichtung nicht dazu konstruiert, optimal
für die Elektroporation
zu sein; die vorliegende Erfindung benutzt eine verbesserte Konstruktion.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine mikrofabrizierte Vorrichtung zum Einbringen
einer Substanz in eine Zelle geschaffen, die Folgendes aufweist:
einen mikrofabrizierten Kanal (22), durch welchen die Zelle
in einem Fluid zu einer Stelle, an der sie permeiert werden soll,
strömt
oder geleitet wird; Mittel zum Einbringen der Substanz in die Zelle; Elektroporationsmittel
zum Verursachen von Permeabilität
der Zellwand, um dadurch die Substanz in die Zelle eindringen zu
lassen; wobei die Elektroporationsmittel, eine erste und eine zweite
Elektrode (14, 16) umfassen, die dergestalt angeordnet
sind, dass sie bei Anlegen eines Spannungsimpulses in die Zellwand
permeieren, wobei der Kanal (22) und die Elektroden (14, 16)
charakteristische Abmessungen aufweisen, um den Spannungsimpuls
an eine individuelle Zelle anzulegen, und wobei der Kanal den ein-
bis fünffachen
Durchmesser der Zelle aufweist oder schmaler ist als die Zelle in
ihrem relaxierten Zustand.
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Der
Kanal ist bevorzugt schmal, zum Beispiel weist er den ein- bis fünffachen
Durchmesser der Zellen auf, welcher typischerweise ungefähr 5 bis
20 μm beträgt. Bevorzugt
liegt eine charakteristische Abmessung eines Kanals, durch den oder
entlang dessen eine Zelle geleitet wird oder strömt, in der Größenordnung
von 50 μm,
besonders bevorzugt beträgt sie
weniger als 30 μm
und ganz besonders bevorzugt weniger als das Vierfache des Durchmessers
der Zelle.
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In
einem flüssigen
Medium suspendierte Zellen werden mittels einer Pumpe, Schwerkraftzuführung oder
eines anderen geeigneten Fluidumlagerungsmechanismus, zum Beispiel
mittels Elektroosmose, in eine Kammer eingebracht, in welcher die Vorrichtung(en)
angeordnet ist/sind.
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Bevorzugt
werden mindestens zwei Elektroden bereitgestellt, so dass die Zelle
dergestalt bezüglich
der Elektroden angeordnet wird, dass eine Potentialdifferenz angelegt
werden kann, um die Zellwand vorübergehend
permeabel zu machen.
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Es
können
Mittel bereitgestellt werden, um die Zelle dergestalt festzuhalten
oder anzuordnen, dass sie bezüglich
der bzw. jeder Elektrode positioniert wird. Ein Vorteil des Anordnens
der Zelle besteht darin, dass sie in einem bestimmten Teil eines festgelegten
elektrischen Feldes positioniert wird. Folglich kann das elektrische
Feld mit größerer Präzision angelegt
werden.
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Vorteilhafterweise
ist ein Nähedetektor
aufgenommen, so dass, wenn eine Zelle sich am korrekten Ort in einem
festgelegten Teil des elektrischen Feldes befindet, der Spannungsimpuls
automatisch angelegt wird. Es können
Verarbeitungsmittel einschließlich
elektronischer Logik benutzt werden, um diesen Vorgang zu verbessern
und auszubauen.
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Bevorzugt
werden mehrere der zuvor erwähnten
Vorrichtungen bereitgestellt und in einem Array angeordnet. Ein
Vorteil eines solchen Arrays besteht darin, dass auf viele Zellen
parallel eingewirkt werden kann. Dies steigert den Durchsatz.
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Ein
Array aus Vorrichtungen kann auf einem Halbleitersubstrat, wie zum
Beispiel Silizium oder Germanium, ausgebildet werden. Auf das Substrat können Nähedetektoren,
Elektroden und Verarbeitungsmittel aufgenommen werden, zum Beispiel
in einer anderen Schicht einer integrierten Halbleiterstruktur.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird
DNS in lebende Zellen eingebracht, indem die Zellwand durch den
Elektroporationsvorgang permeabel gemacht wird. Dann tritt DNS aus dem
umgebenden Medium in die Zelle ein. Die Zellen werden in einem Fluid
getragen, das unter einem Druck steht, der hinreicht, um die Zellen
sich bezüglich
der Elektroden bewegen zu lassen. Die Mittel zum Anordnen jeder
Zelle in Bezug zu einer Elektrode können eine mechanische oder
elektrische Struktur umfassen. Ein Beispiel kann eine zum Beispiel durch
Rückseitenätzen eines
Siliziumsubstrats ausgebildete Mulde oder muldenartige Struktur
sein, in welcher die Zelle angeordnet wird. Am Ausgang der Mulde
kann eine netz- oder siebartige Anordnung platziert werden, welche
Fluid durchlässt,
aber die Zelle daran hindert, die Mulde zu verlassen. Bevorzugt
drängt
ein am Substrat hergestelltes Druckdifferential Zellen in die muldenartigen
Strukturen.
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In
dem Maße,
wie sich mehr und mehr Zellen in Mulden angeordnet befinden, steigt
das Druckdifferential, weil weniger Mulden zur Verfügung stehen, durch
welche Fluid strömen
kann. Dieser höhere Druck
neigt dazu, Zellen in die Mulden zu zwingen, da sie sich relativ
leicht deformieren. Eine Art und Weise, zu verhindern, dass dies
geschieht, besteht darin, eine Angabe über belegte Mulden zu ermitteln, und
diese Information dazu zu verwenden, das Druckdifferential zu verringern
oder zu erhöhen.
Diese Information kann ohne weiteres ermittelt werden, da das Vorhandensein
einer Zelle von den Nähedetektoren
bekannt ist und ein Zähler
in einem Mikroprozessor benutzt werden kann, der jedes Mal hochgezählt wird,
wenn eine Mulde belegt wird.
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Bevorzugt
wird die Vorrichtung aus einem biokompatiblen Material mikrofabriziert.
Die mikrofabrizierte Vorrichtung kann einen oder mehrere mikrofabrizierte
Kanäle
aufweisen. Diese können
beispielsweise durch Ätzen
in Silizium ausgebildet werden. Die Mulden oder Stellen für das Einbringen
von Material können
sich an einem Locus in einem Fluidströmungskanal befinden.
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Der
Kanal ist bevorzugt schmal und weist zum Beispiel den ein- bis fünffachen
Durchmesser der zu elektroporierenden Zellen (welcher typischerweise
ungefähr
5 bis 20 μm
beträgt)
auf. Solche schmalen Kanäle
sind bei der Elektroporation vorteilhaft, da ein größerer Anteil
der Elektroporationsspannung an die Zelle per se angelegt werden
kann statt an die Zelle mitsamt etwaiger benachbarter Zellen und
der Trägerflüssigkeit.
Dies erlaubt es, das von der Zelle erfahrene Feld präzise zu
steuern. Bei einer alternativen Ausführungsform kann der Kanal sogar schmaler
sein als der Durchmesser der Zelle in ihrem relaxierten Zustand.
Bei dieser Ausführungsform
deformieren sich Zellen, strömen
den Kanal entlang und befinden sich in engerem Kontakt mit den Wänden.
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Alternativ
hierzu können
der Kanal oder die Mulde vergleichsweise breit sein, mit Ausnahme
einer Verengung in dem Bereich, an welchem das Einbringen von Material
stattfindet. Die Verengung und/oder die Elektroporationselektroden
können
dergestalt konstruiert werden, dass die Poren, die in der Zellmembran
geöffnet
werden, um das Einbringen von Material zu erlauben, bevorzugt einer
Quelle des Materials zugewandt sind.
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Bei
einer mikrofabrizierten Einrichtung kann elektronische Logik benutzt
werden, um die Amplitude der Elektroporationsspannungsimpulse bzw.
-impulssequenz zu steuern. Die Logikschaltungen können in
einem halbleitenden Substrat integriert sein, beispielsweise unter
Verwendung von CMOS, DMOS oder bipolaren Komponenten, die in einem
herkömmlichen
Verfahrenszug fabriziert werden. Bevorzugt bildet das Substrat außerdem einen
Träger
für mikrofabrizierte
Kanäle
aus. Während
der Herstellung des Substrats können
Nachbearbeitungstechniken eingesetzt werden, um elektronische Komponenten
mit Elektroden in dem Strömungskanal
bzw. den Strömungskanälen zusammenzuschalten.
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Besonders
vorteilhaft ist die Integration einer (zum Steuern der Elektroporationsspannung
benutzten) Schalteinrichtung für
moderat hohe Spannungen (typischerweise 5 bis 25 Volt, es können jedoch
andere Spannungen benutzt werden), da die minimale elektrische Impedanz
zwischen dem Schalter und dem Kanal benutzt werden kann, um die
Steuerung der Elektroporationsparameter zu verbessern. Ganz besonders
bevorzugt ist die Aufnahme eines oder mehrerer kapazitiver Elemente
neben dem Schalter, da dies die Fähigkeit zum schnellen Ziehen
von Strom verbessert, ohne dass komplexe Schaltungen zur Stromverteilung
an den Schalter erforderlich werden. Im Falle der Integration mehrfacher
Elektroporationseinrichtungen beispielsweise in einem Array kann
dies von besonderem Vorteil sein. Ein Vorteil der vorliegenden Einrichtung
besteht darin, dass aufgrund der kleinen Kanäle die Elektroden eng zusammen
gebracht werden können
und die zum Erreichen von Elektroporation benötigten Spannungen niedrig und
leicht zu steuern sind.
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Die
Aufnahme von elektronischen Komponenten oder Logikschaltungen über eine
Technik mit aktivem Substrat ist elegant und besonders nützlich, wenn
ein Array oder Arrays aus Elektroporationsvorrichtungen zusammen
auf einem gemeinsamen Substrat fabriziert werden. Es besteht die
Möglichkeit, solche
Komponenten oder Schaltungen zu ersetzen oder zu verbessern, indem
an geeigneten Positionen zusätzliche
mikroelektronische Komponenten an dem Substrat angebracht werden.
Solche Komponenten können über Oberflächenmontage,
Chipbonden und Drahtbonden, automatisches Folienbonden oder Höckerbonden
angebracht werden. Das Anbringen von Einrichtungen mittels leitenden
Haftmitteln ist besonders bevorzugt, da dies thermische Belastungen
minimiert, denen die Struktur während
ihrer Fabrikation ausgesetzt ist.
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Bevorzugte
Einrichtungen und Anbringungsmittel und Kondensatoreinrichtungen
werden mittels Oberflächenmontage
(einschließlich
Anbringen durch leitende Haftmittel) oder durch Drahtbonden angebracht.
Die zuvor erwähnten
Einrichtungen sind besonders bevorzugt, wo das Substrat passiv ist
oder Niederspannungskomponenten enthält. Außerdem können auch analoge Verarbeitungsschaltungen, Analog-Digital-Wandler,
digitale Signalverarbeitungseinrichtungen, Mikrocomputing- oder
Mikrocontrollerelemente und Kommunikationseinrichtungen auf dem
Substrat integriert werden. Die letztgenannten Einrichtungen umfassen
optische Kommunikationseinrichtungen. Die Integration erleichtert
die Verbindung von Verarbeitungs- oder Steuerschaltungen mit externen
Prozessoren wie etwa einem Mikroprozessor für die Strömungsregelung mit Rückführung und/oder
das Anlegen von Elektroporationsimpulsen.
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Bevorzugt
wird ein Messfühlermittel
bereitgestellt, das im Zusammenspiel mit einer Elektrode und einer
gemeinsamen Erdung oder mit einem Elektrodenpaar betrieben wird
und einen Kanal oder eine Mulde abfragt, um das Vorhandensein einer
Zelle zu ermitteln.
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Bevorzugt
steuern Steuermittel den Zeitpunkt der Eletroporationsimpulstastung
in Zusammenarbeit mit dem Nachweis einer Zelle in der Mulde oder
dem Kanal. Zum Beispiel kann ein Mikrocontroller, Impulsgeber oder
Automat integriert und dazu benutzt werden, in Reaktion auf ein
Signal, das das Vorhandensein einer Zelle anzeigt, den Zeitpunkt
des Anlegens und/oder die Amplitude eines Elektroporationsimpulses
zu steuern.
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Bevorzugt
werden Mittel bereitgestellt, die den Zustand oder die Kondition
von Zellen im Anschluss an die Transfektion ermitteln und anzeigen, ob
eine Zelle unbeeinflusst ist, ob erfolgreich Material in sie eingebracht
wurde oder ob die Zelle beschädigt ist.
Für diese
Aufgabe kann zum Beispiel eine Vorrichtung genutzt werden, wie sie
in der veröffentlichten
internationalen Patentanmeldung Nr. WO-A-9402846 (BTG) beschrieben
wird. Es ist somit möglich,
die Zelle sowohl vor als auch nach einem Materialeinbringungsversuch
an einem Locus oder mehreren Loci zu beschreiben und den Erfolg
oder Misserfolg statt durch eine absolute Kalibrierung durch den
Unterschied bei der Reaktion der Zelle zu ermitteln.
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Bevorzugt
reagieren die Verarbeitungsmittel auf eine externe Anzeige des Vorhandenseins
oder des Zustands einer Zelle in der Nachbarschaft der Elektrode.
Von einem Bediener oder automatisch durch eine digitale E/A-Karte
in einem gewöhnlichen Mikrocomputer
kann ein Trigger bereitgestellt werden. Der Trigger wiederum kann
durch Bildverarbeitungsmittel etwa ein Videomikroskopbild des Kanals abgeleitet
werden.
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Der
Nachweis oder die Überwachung
der Zellen kann durch ein optisches Mittel erfolgen. Beim Einbringen
des Materials kann in die Zellen eine fluoreszierende Komponente
eingebracht werden. Dies erlaubt die automatische Fluoreszenzdetektion
von behandelten Zellen, beispielsweise durch Verwendung eines Videomikroskops
und/oder eines anderen Bildverarbeitungsmittels, um ein erfolgreiches Einbringen
nachzuweisen. Diese Daten können
benutzt werden, um das Vorhandensein der Zelle in der Elektroporationsvorrichtung
zu signalisieren.
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Integrierte
Komponenten oder Schaltungen und eine zugehörige Mulde oder ein zugehöriger Kanal
in der bzw. jeder Elektroporationsvorrichtung sind mit einer eindeutigen
Adresse versehen, und es ist ein Kommunikationsmittel bereitgestellt,
das Kommunikationsübertragungen
an einen und von einem Mikroprozessor ermög licht. Bevorzugt erfolgt die Kommunikation über eine
gemeinsame Verbindungsstrecke bzw. einen gemeinsamen Bus.
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In
dem Falle, dass es sich bei dem Trägersubstrat um Silizium handelt,
besteht die Möglichkeit, die
mit den Zellen umgehenden Strukturen unter Verwendung geeigneter
Infrarotstrahlung durch das Silizium hindurch zu sehen. Bei einer
solchen Ausführungsform
muss bei der Anordnung der Strukturen darauf geachtet werden, eine
Verdeckung des Strahlungswegs zu vermeiden. Ein Vorteil dieser Ausführungsform
besteht darin, dass die Einrichtung kein Glied benutzen muss, das
im normalen sichtbaren Band optisch durchlässig ist, sondern ein infrarotdurchlässiges Glied
benutzen kann. Da Infrarotstrahlung jegliche Fluoreszenzdetektion
unterbinden kann, sollte eine etwaige Infrarotdetektion an einer von
der Fluoreszenzdetektion separaten Stelle durchgeführt werden.
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Im
Anschluss an das Einbringen des Materials in die Zellen wird bevorzugt
ein Sortiermittel bereitgestellt, um Zellen abhängig von dem Ergebnis des Einbringens
entweder in eine Sammelströmung oder
eine Ausschussströmung
zu leiten. Eine solche Sortierung lässt sich mittels einer Anzahl
von Methoden erzielen, darunter: Elektrophorese, Dielektrophorese, „optische
Pinzetten" und/oder
gerichtete Druckimpulse.
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Es
können
Mittel bereitgestellt werden, um Zellen zu zerstören, die nicht auf erwünschte Weise behandelt
worden sind. Eine solche Zerstörung
lässt sich
erzielen, indem die Zelle(n) getötet,
jedoch im Wesentlichen physikalisch intakt gelassen werden, oder
indem die Zelle(n) physikalisch gespaltet werden. Bevorzugte Mittel
hierfür
umfassen: elektrische Spaltung der Zelle, im Wesentlichen durch übermäßig starke
Elektroporation, Einbringen eines Zellauflösungsagens oder schnelles lokales
Erwärmen
der Zelle oder des Fluidmediums in der Nachbarschaft der Zelle.
Zu diesem Zwecke können
ein Mikroheizelement oder ein gerichteter, gepulster Infrarotstrahler benutzt
werden.
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In
Fällen,
bei denen die Elektroporationsvorrichtung über elektrische Verbindungen
verfügt,
die über
oder rings um sie geführt
sind, beispielsweise in einem hochgradig integrierten aktiven Substrat,
kann es wünschenswert
sein, elektrische Schutzbänder
zu schaffen, die auf geeignete Weise rings um Abschnitte der mit
dem Fluid umgehenden Struktur angeordnet sind, so dass ein an das
Fluid angelegtes elektrisches Feld hinreichend abgesenkt wird, damit
schädliche
Auswirkungen auf in dem Kanal strömende Zellen auf einem Minimum
gehalten werden.
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In
bearbeitete Schichten des Substrats können optische Komponenten wie
etwa Wellenleiteroptik integriert werden, die bevorzugt in ähnlichen
Prozessen fabriziert werden wie jene, die die Fluidkanäle definieren.
Solche optische Komponenten können Wellenleiter
zum Abfragen der Zelle oder des Trägermediums in dem Fluidkanal
umfassen. Diese können eine
Abklingfeldkopplung (engl. „evanescent
field coupling")
umfassen. Alternativ hierzu kommunizieren optische Komponenten mit
externen Signalverarbeitungsmitteln. Optische Komponenten umfassen Strukturen,
die eine Schnittstelle zu Lichtwellenleiterelementen wie etwa geätzten Silizium-V-Gräben bilden.
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Arrays
aus Vorrichtungen können
gemeinsame externe Anschlüsse
für die
Zufuhr von Fluiden und Zellen und gemeinsame Stromversorgungen nutzen
und können
unter Verwendung geeigneter Videomikroskopiemittel parallel abgebildet
werden.
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Ausführungsformen
der Erfindung werden nun, lediglich beispielhaft, anhand der folgenden Zeichnungen
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
diagrammatische Gesamtansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung,
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2 eine
allgemeine Gesamtansicht eines Substrats, das ein Array aus zu der
in 1 gezeigten Vorrichtung alternativen Vorrichtungen
enthält,
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3 eine
Schnittansicht durch die Vorrichtung von 2,
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4 und 5 sind Schnitte
durch alternative Fluidströmungs-
und Elektrodenanordnungen, die Nähedetektoren
zeigen, und
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6 eine
Gesamtansicht eines Systems, das die Erfindung enthält.
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Es
wird auf die Figuren Bezug genommen. In 1 wird eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
gezeigt, die ein Substrat 10 aufweist, welches aus Halbleitermaterial
wie etwa Silizium oder einem Isolator wie etwa Glas, Keramik oder
Plastik ausgebildet ist. Falls es aus einem Halbleitermaterial ausgebildet
ist, können
optional aktive CMOS-, DMOS- oder bipolare Einrichtungen aufgenommen
sein, die zusammengeschaltet sind. In der Einrichtung sind Kanäle 22 fabriziert,
um die Strömung
aus Fluid und Zellen zu leiten. Ein Elektrodenpaar 16a und 16b ist über einen
Schalter, der von der aktiven Einrichtung aktiviert wird, an eine
(nicht gezeigte) Spannungsversorgung angeschlossen. Das Elektrodenpaar 16a und 16b ist
bevorzugt aus vergoldeten Säulen
ausgebildet. Es ist das Elektrodenpaar, das, wenn es mit einem Spannungsimpuls
unter Strom gesetzt wird, die Zellwand permeabel macht, um das Einbringen
einer Substanz zuzulassen. Optional führen die Elektroden 16a und 16b die
Funktion des Nachweisens des Vorhandenseins einer Zelle aus, beispielsweise
durch Variationen der Kapazität
zwischen den Elektroden. Es können
ein oder mehrere weitere Elektrodenpaare 14a, 14b bereitgestellt
werden, um Zellen nachzuweisen oder Elektroporationsimpulse an sie
anzulegen. Wie erforderlich werden durch Bahnen 23 und Kontaktlöcher 25 Kontakte
zu den Elektroden hergestellt. Es versteht sich, dass andere Mittel
für den Nachweis
von Zellen benutzt werden können,
zum Beispiel können
diese einen optischen Detektor umfassen.
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Ein
Fluid, das durch den Kanal 22 strömt, erlaubt die Durchleitung
von in dem Fluid getragener Zellmaterie durch die Elektrodenkonfiguration.
Das Fluid kann entlang der Oberfläche des Substrats 10 in
mehrere andere (nicht gezeigte) Kanäle geleitet werden, von wo
aus es zur weiteren Verarbeitung zu einem größeren Kanal oder Kapillarrohr
geleitet wird.
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Die
mikroelektronische Logikeinrichtung 18 kann integral mit
dem Substratmaterial 10 ausgebildet oder an dieses gebondet
werden. Von der Einrichtung 18 ausgehende Verbindungen
können über Leitkleber
oder über
Löthügel 20,
wie sie etwa beim Höckerbonden
erzielt werden, hergestellt sein. Eine (nicht gezeigte) Abdeckplatte
schließt
den Kanal 22. Zum Nachweis oder zur Analyse von Zellen
in dem Kanal, beispielsweise um nachzuweisen, ob Material erfolgreich
in die Zelle eingebracht worden ist, kann optional ein optisches
System bereitgestellt sein, das eine Quelle 29 und einen
Detektor 31 umfasst. Alternativ hierzu kann die optische
Abfrage mittels Lichtleitern erfolgen, die auf oder an dem Substrat
befestigt sind. Fluidanschlüsse
an den Kanal können über Kapillaren 28,
die in aufnehmende Gräben
eingesetzt sind, oder durch andere auf dem Fachgebiet bekannte Fluidanschlussmittel
hergestellt werden.
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Alternativ
hierzu können,
wie in 2 gezeigt, Kanäle
durch das Substrat ausgebildet werden. Bei der Ausführungsform,
die in 2 gezeigt wird, in welcher gleiche Merkmale wie
in 1 die gleichen Bezugszeichen tragen, werden Zellen
in einer muldenartigen Struktur 15 angeordnet, und an alle
Zellen wird parallel eine Potentialdifferenz angelegt. Der Vorteil
der in 2 gezeigten Ausführungsform besteht darin, dass
eine sehr große
Anzahl von Zellen zu im Wesentlichen demselben Zeitpunkt transfektiert
werden kann. Um die Benennung zu vereinfachen, werden kleine Objekte
hier als Zellen bezeichnet. Der Begriff „Zelle" oder „Zellen" ist jedoch so zu verstehen, dass er
auch kleine unbelebte Objekte wie etwa Partikel umfasst.
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Bei
der in 2 und im Querschnitt in 3 gezeigten
Ausführungsform
sind Kanäle
durch ein Substrat 10 ausgebildet, die auf mindestens einer Seite
eine muldenartige Struktur 15 aufweisen, wobei die Kanäle am Grund
der Mulde von einer solchen Abmessung sind, dass jede in die Mulde
eintretende Zelle, statt durch den Kanal weitergeleitet zu werden, in
der Zelle zurückgehalten
wird, wodurch der Kanal im Wesentlichen blockiert wird. Das Substrat
steht mit zwei Lösungen
in Kontakt, eine über
und die andere unter ihm, die, mit Ausnahme des Kontaktpunkts in
den Kanälen,
voneinander elektrisch isoliert sind. In den einzelnen Mulden werden
von der Lösung über der
jeweiligen Mulde Zellen angeordnet, beispielsweise durch eine am
Substrat anliegende Druckdifferenz, die eine Strömung durch die Kanäle verursacht.
Die Belegung der Mulden kann anhand der am Substrat anliegenden
Druckdifferenz, der Strömungsrate
durch die Kanäle,
der Leitfähigkeit durch
das Substrat (die ungefähr
gleich der Anzahl offener Kanäle
ist) etc. gemessen werden. Diese Messung kann außerdem benutzt werden, um die
anordnende Kraft dergestalt zu steuern, dass die Zellen nicht übermäßig deformiert
werden. Wenn die erforderliche Mindestbelegung der Mulden erreicht
wird, können
die Zellen durch Anlegen eines Spannungsimpulses zwischen den zwei
Lösungen
elektroporiert werden. Das in die Zellen einzubringende Material kann
etwa in der Lösung
auf der Seite des Sub strats angeordnet werden, die der Seite gegenüberliegt,
an welche die Zellen abgegeben werden, und die Polarität des Elektroporationsimpulses
kann dergestalt gewählt
werden, dass sie die Zellmembran öffnet und Material bevorzugt
auf dieser Seite eindringen lässt. In
diesem Falle muss die von der Vorderseite beim Anordnen der Zellen
durchgesaugte Lösung
aus dem Verteiler entfernt und durch eine das einzubringende Material
enthaltende Lösung
ersetzt werden. Alternativ hierzu könnten die Zellen in einem das
einzubringende Material enthaltenden Medium suspendiert werden,
und die Poration könnte
dergestalt eingerichtet werden, dass sie bevorzugt von dieser Seite aus
arbeitet. Wenn der Porationsvorgang abgeschlossen ist, kann eine
Umkehr der am Substrat anliegenden Druckdifferenz die Zellen aus
der Mulde entfernen, und es kann veranlasst werden, dass sie (durch
nicht gezeigte Kanäle)
aus der Vorrichtung heraus strömen.
Optional kann die Anordnung der Zellen in den Mulden durch Impulse
von einem geformten beweglichen Plattenglied über dem Substrat erreicht werden,
das agiert, um die Zellen in die Mulden zu drängen; in 3 zum
Beispiel mittels einer geformten deformierbaren Abdeckplatte 29.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Elektroden
16 auf dem Substrat selbst befestigt,
zum Beispiel auf der oberen und der unteren Fläche, welche agieren können, um
die Elektroporation auszuführen.
Die Elektrode auf der oberen Fläche
kann in eine Anzahl von individuellen Elektroden, eine für jede Mulde
oder Untergruppe aus Mulden in dem Array, unterteilt sein, so dass
eine Zelle in einer individuellen Mulde (oder eine Zellengruppe
in einer Gruppe aus Mulden) individuell elektroporiert werden kann.
Die Elektroden können
auch benutzt werden, um das Vorhandensein einer Zelle in einer gegebenen
Mulde nachzuweisen, wobei dann die Koordinaten dieser Mulde notiert
und die Gesamtanzahl von Zellen gezählt werden, wobei das Zählergebnis
benutzt wird, um die Parameter (Span nung oder Strom und Zeit) des
Elektroporationsimpulses zu steuern. Falls notwendig, können Impulse nur
an diejenigen Mulden angelegt werden, in denen sich eine Zelle befindet.
Dieses Konzept unterscheidet sich von dem von Tanaka et al. (
US 4,894,343 ) offenbarten
Konzept, da in deren Vorrichtung in jeder Mulde Elektrodenpaare
bereitgestellt sind und Strom im Wesentlichen parallel zur oberen
Fläche
des Substrats zwischen dem Paar in der Mulde geleitet wird (deren
11). Diese Konstruktion eignet sich für deren
erklärtes
Ziel, zwei zusammen in der Mulde vorhandene Zellen zu fusionieren.
Das Elektrodenmuster der vorliegenden Erfindung, bei dem das Feld im
wesentlichen senkrecht zu der Substratebene durch die Kanäle verläuft, führt dazu,
dass die Zelle ein stärkeres
Feld erfährt,
und daher zu einer höheren
Effizienz der Elektroporation. Im Gegensatz zu Tanaka et al., die
spezifizieren, dass ein Siliziumwafer für die Fabrikation ihrer Vorrichtung
essentiell ist, kann bei der vorliegenden Erfindung jedes beliebige Substrat
benutzt werden, durch welches Kanäle verlaufen und welches den
Kontakt zwischen den Zellen auf seiner Oberfläche und der das einzubringende Material
enthaltenden Lösung
erlaubt. Daher können auch
andere Materialien wie etwa Glas und Keramik, synthetisches Plastikmaterial
oder mit einem Isolator beschichtetes Metall benutzt werden.
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4a zeigt
einen Schnitt durch die mikrofabrizierte Einrichtung 2,
die zum Beispiel aus geätztem
Glas, Silizium oder geformtem Plastik hergestellt ist und einen
Strömungskanal 40 aufweist.
Der Kanal weist typischerweise den ein- bis fünffachen Durchmesser der Zellen
auf, die durch ihn strömen,
um transfektiert zu werden. Bei dieser Ausführungsform werden die Zellen
in einem Medium getragen. Es sind Einlass- und Auslass-Anschlussmittel (Vertiefungen,
Steckanschlüsse,
Hülsen
etc.) 60 bereitgestellt, die den Anschluss von Kapillaren
oder anderen hohlen Verbindungen 80 an den Strömungskanal
ermöglichen.
In Kontakt mit dem Kanal sind eine oder mehrere Elektrodenpaare 100, 120 bereitgestellt,
die elektrische Verbindungen über
Bahnen 140 und Kontakte 160 an externe Einrichtungen
aufweisen. Die Elektroporationspotentiale werden von nicht gezeigten
Stromversorgungen bereitgestellt. Alternativ hierzu kann ein Elektrodenpaar
eingangs in einem Nachweismodus konfiguriert und, wenn eine Zelle
nachgewiesen wird, in den Elektroporationsmodus umgeschaltet werden.
Für sequentielle
Potentialbehandlungen kann eine Reihe aus Elektrodenpaaren bereitgestellt
werden. Die Elektroden können
außerdem
dazu benutzt werden, Eigenschaften der Zellen zu messen.
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Wie
in 4b gezeigt, können
die Elektroden anstelle diskreter Paare eine gemeinsame Erdungselektrode 200 benutzen.
Es kann eine Elektroporationselektrode 240 benutzt werden,
die dergestalt geformt ist, dass sie das Feld in Richtung der Zelle
oder eines bestimmten Bereichs der Zelle konzentriert. Die Nachweiselektroden 220 können für maximale
Empfindlichkeit oder einfach eben geformt sein. Wie in 4c kann
der Durchmesser des Kanals 40 insgesamt oder teilweise
nahe an dem Durchmesser der Zellen liegen oder sogar kleiner als dieser
sein, um einen engen Kontakt zwischen den Elektroden und der Zellwand
zu ergeben.
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Bei
allen obigen Ausführungsformen
können sich
Elektrodenpaare auf derselben Seite des Kanals oder auf gegenüberliegenden
Seiten befinden.
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4d zeigt
eine Ausführungsform,
bei welcher Zellen 180 aus einem nicht gezeigten Vorratsreservoir
in einem Trägermedium
ohne das einzubringende Material in den Strömungskanal 40 strömen gelassen
werden; die Einrichtung 20 weist eine als T gezeigte Vereinigung 300 mit
einem zweiten Kanal 320 für die Zufuhr des Materials 340 auf.
Bei den Elektroden 380a, b und optional 400 und 420 handelt es
sich um Elektroporationselektroden. Wiederum kann es sich hierbei
um diskrete Paare oder um Elektroden mit gemeinsamer Erdung handeln.
Wiederum kann es sich bei der Stromversorgung für die Elektroporation um ein
einzelnes, für
eine gegebene Zeitdauer an jedes Elektrodenpaar angelegtes Potential oder
um eine Sequenz aus an ein oder mehrere Elektrodenpaare angelegten
Potentialen handeln. Das Material 340 kann kontinuierlich
in den Kanal 40 strömen
gelassen werden, oder es kann als Schwall nur dann angewendet werden,
wenn eine Zelle vorhanden ist, so dass der Schwall während der
Elektroporation eine Hülle
bildet. Um dies zu erreichen, können stromaufwärts der
Vereinigung angeordnete Nachweiselektroden 360 die Injektion
des Materials 340 steuern; die Elektroden 360 können auch
den Elektroporationsvorgang steuern. Wie in 4b können die
Elektroden dergestalt geformt sein, dass der Elektroporationsvorgang
verbessert wird. Die Position der Zelle kann unter Verwendung von
(diagrammatisch als 430 gezeigten) Detektoren in verschiedenen
Stadien des Vorgangs optisch überwacht
werden. Die Überwachung
nach dem Vorgang, um zum Beispiel zu prüfen, ob zusammen mit dem gewünschten
Material ein fluoreszierender Farbstoff in die Zelle eingebracht
worden ist, ermöglicht
es, die Zellen entsprechend Erfolg oder Misserfolg des Einbringens
zu sortieren.
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Es
können
zusätzliche
Seitenströmungskanäle bereitgestellt
werden, um der Nachbarschaft der Zelle zusätzliche Materialien zuzuführen, die
die Abgabe des Materials in die Zelle unterstützen. Zum Beispiel kann durch
Einbringen einer geeigneten Chemikalie lokalisierte chemische Poration
erzielt werden. Diese Einbringung kann transient und in mikrofluidischen
Kanälen
unter strikterer Kontrolle sein, wodurch sich ein Vorteil gegenüber dem
Stand der Technik ergibt. Die Kontrolle der zusätzlichen Einbringung kann durch
Elektroden oder optische Mittel erreicht werden.
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4e zeigt
eine zu den Anordnungen in 4a bis
d alternative Anordnung, bei welcher an die Zellen angelegter Druck
den Vorgang der Einbringung des Materials unterstützt. Die
Zelle 180 wird in einem Trägermedium mitgeführt und
tritt entlang eines Strömungskanals 4 in
die Vorrichtung ein. Aus dieser Strömung wird die Zelle von einer
sekundären Strömung entlang
der Kanäle 52 abgefangen
und in der Mulde 50 lokalisiert. Von einer durch den Druckabfall
der Strömung
zwischen den Kanälen 4 und 52 erzeugten
Kraft oder, falls die Zelle dicht an der Mulde 50 anliegt,
von einer statischen Druckdifferenz zwischen diesen Kanälen wird
die Zelle gegen die Mündung
des das Material 34 enthaltenden Kanals 54 lokalisiert.
Alternativ hierzu kann die Zelle durch eine physikalische Kraft
von einem Druckkolben oder einem deformierbaren Abschnitt in der
Deckenwand 55 des Kanals 4 am Platz gehalten werden.
Ein an das Material 34 im Kanal 54 angelegter
Druckimpuls zwingt daraufhin das Material in die Zelle. Der Impuls kann
zum Beispiel durch Deformation einer Membran 60 auf einer
Kammer 56 angelegt werden. Das große Flächenverhältnis von 60 und der
Mündung
des Kanals 54 erzeugen ohne weiteres einen großen plötzlichen
Druck für
die Injektion.
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Die
Einbringung kann durch einen Elektroporationsimpuls unterstützt werden,
der zwischen einer in Kontakt mit dem Material 34 befindlichen
Elektrode und einer weiteren, mit dem Trägermedium in Kanal 4 in
Kontakt befindlichen Elektrode angelegt wird.
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Es
können
zusätzliche
und/oder optionale Elektroden 62, 64 bereitgestellt
werden, um die Zellmembran rings um die Öffnung des Kanals 54 zu elektroporieren.
Die Elektroden 62, 64 können außerdem oder alternativ dazu
benutzt werden, um das Vorhandensein der Zelle nachzuweisen, um
den Vorgang in Gang zu setzen oder zu steuern. Um das Obige zu erzielen,
können
zusätzlich
oder alternativ hierzu Elektroden an anderen Positionen platziert werden,
wie etwa an den Seitenwänden
oder rings um die Oberseite der Mulde 50, wie an den Positi onen 66, 68 gezeigt.
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5 zeigt
eine Hüllströmungsanordnung, die
benutzt wird, um zu verhindern, dass Zellen an den Seitenwänden haften,
und um deren Verhalten unter Verwendung von Fluidströmung zu
steuern. Die Zellen werden durch einen Strömungskanal 100 in die
Einrichtung eingebracht, der sich mit einem oder mehreren weiteren
Kanälen 102 vereinigt,
um eine umhüllende,
laminare Strömung
bereitzustellen; die Grenzflächen
zwischen den Strömungen
sind diagrammatisch bei 104 gezeigt. Daraufhin führen Elektroden 106 mit
Anschlüssen 108 die
Elektroporation aus. Diese Elektroden können vorteilhafterweise dergestalt
geformt werden, dass sie das Feld konzentrieren und/oder die Poration
lokalisieren. Es können weitere
Elektrodenpaare oder andere, oben beschriebene, Varianten aufgenommen
werden. Dann kann, wie oben beschrieben, das in die Zellen einzubringende
Material 34 in die den Kanal 100 hinunterströmende Zellströmung eingebracht
werden, oder sie kann alternativ hierzu in die Hüllströmung eingebracht werden, wobei
optional weitere Kanäle 110 benutzt
werden. Das Material 34 kann in Form von Schwallen 114 injiziert
werden, welche die Zellen umgeben; die Steuerung der Injektion von 34 kann
wie zuvor durch Nachweiselektroden 112 erfolgen. Der Erfolg
der Einbringung von Material in die Zellen kann wie oben unter Verwendung
von Elektroden oder optisch (122) überwacht werden; es kann mehr
als ein Auslass 116, 118 bereitgestellt werden,
um die Zellen entsprechend der Ausgabe der Überwachung zu sortieren. Solche
Sortiervorgänge
sind auf dem Fachgebiet bekannt.
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Es
versteht sich, dass oben zwar eine Vorrichtung mit einer einzelnen
Stelle beschrieben worden ist, die Erfindung jedoch darauf abzielt,
entweder einfache oder mehrfache Vorrichtungen abzudecken, die möglicherweise – je nachdem,
was notwendig oder vorteilhaft ist – mit separaten oder gemeinsamen
fluidischen und elektrischen Anschlüssen in einem Array auf einem
gemeinsamen Substrat angeordnet sind.
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Anhand
aller Figuren sowie unter spezifischer Bezugnahme auf 6,
die eine diagrammatische Ansicht eines Systems zeigt, das die in 2 und 3 gezeigte
Ausführungsform
enthält,
wird jetzt der erfindungsgemäße Ablauf
beschrieben.
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Es
wird das Substrat 10 gezeigt, in welchem die Mulden 15 diagrammatisch
veranschaulicht sind. Ein Adressbus 17 stellt ein Mittel
zum Verbinden der Datenleitungen von den Elektroden 16 zu
einem Mikroprozessor 50 bereit. Wenn eine Zelle in der
Mulde 15 vorhanden ist, was von den Elektroden 16 nachgewiesen
wird, wird ein dies anzeigendes Signal über den Adressbus 17 an
den Mikroprozessor 50 gesendet. Eine separate Funktion,
die von dem Mikroprozessor ausgeführt wird, zählt jedes Mal, wenn eine Zelle
in einer Mulde 15 nachgewiesen wird, einen Zähler hoch.
Unter Verwendung einer festgelegten Verweistabelle und/oder eines
Algorithmus sendet der Mikroprozessor auf der Leitung L1 ein Signal
an die Pumpe 52. Die Pumpe kann durch ein geeignetes Druckaufbaumittel
oder einen beliebigen geeigneten Mechanismus zum Umlagern von Fluiden,
wie etwa elektrostriktive Mittel oder Elektroosmose, ersetzt werden.
Dieses Signal variiert den Druck, der von der Pumpe 52 auf
das in der Vorrichtung vorhandene Fluid angelegt wird. Der Grund
dafür,
dass der Fluiddruck variiert wird, besteht darin, dass, je mehr
Zellen in die Mulden 15 eindringen, desto weniger Druck
erforderlich ist, um Zellen in die verbleibenden freien Zellen zu
treiben. Falls der Druck unverändert
gehalten würde,
würde aufgrund
des Anstiegs der Impedanz in dem Maße, wie die Mulden belegt werden, der
Druck auf einer Seite des Substrats ansteigen, und dies würde dazu
neigen, die Zellen durch die Mulden hindurch zu drängen. Alternativ
oder zusätzlich
hierzu kann ein sehr feines Netz (nicht gezeigt) oder ein anderes
restriktives Mittel auf die Rückwand der
Mulden angewendet werden, durch welches Fluid strömen, aber
keine Zellen durchgehen können. Am
Ende eines Zyklus kann das restriktive Mittel bewegt oder entfernt
werden, um so zuzulassen, dass die Zellen durch die Mulden durchgehen
und eine neue Ladung von Zellen eingebracht wird. Die Zellen werden
in einem Reservoir 54 aufbewahrt und über ein Ventil 56 eingebracht,
welches von dem Mikroprozessor 50 gesteuert wird.
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Das
Verfahren wird nun unter allgemeiner Bezugnahme auf alle Figuren
beschrieben. Eine Zelle 18 wird in die Mulde 15 geleitet,
und ihr Vorhandensein wird von Nähedetektoren
nachgewiesen. Ein Signal wird an einen Zähler im Mikroprozessor 50 gesendet.
Der Zähler
wird hochgezählt,
und der darin gespeicherte Wert kann benutzt werden, um einen oder
mehrere Systemparameter zu modifizieren, zum Beispiel den Pumpendruck.
Daraufhin erfolgt die Elektroporation entweder an der individuellen
Zelle oder gleichzeitig mit einer oder mehreren weiteren Zellen.
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Die
Erfindung wurde lediglich beispielhaft beschrieben. Es versteht
sich, dass Abwandlungen an den Beispielen vorgenommen werden können, ohne
vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.