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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft polymere Gegenstände, welche eine strukturierte
Oberfläche
und ein mattiertes bzw. mattes Aussehen aufweisen, und Harze zur
Herstellung dieser Gegenstände.
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Würdigung des Standes der Technik
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In
bezug auf Licht- bzw. Beleuchtungsanwendungen, Verkaufsstellen und
Absatzmärkten
für Kosmetik/Dekorationen
besteht eine ständige
Nachfrage an neuen und innovativen Produkten, welche bei preisgünstigen
bzw. konkurrenzfähigen
Kosten hinsichtlich des Designs bzw. Aussehens und der Herstellung
eine Flexibilität
aufweisen.
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Gegenwärtig gibt
es in diesem Absatzgebiet kein erfolgreiches Kunststoffprodukt,
welches im Rahmen eines Ein-Schritt-Verfahrens verwendet werden
kann und welches die Eigenschaften und das Aussehen aufweist, die
notwendig sind, um sandgestrahlte Glasmaterialien zu ersetzen. Es
ist wünschenswert,
ein Harz zu besitzen, welches für
Platten- bzw. Folien- und Profilextrusionsanwendungen eingesetzt
werden kann und welches zu einem Produkt mit einer strukturierten
Oberfläche
und einem mattierten Aussehen führt.
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Ein
solches Kunststoffmaterial kann die Herstellungs- und Fabrikationskosten
reduzieren und dem Endverbraucher eine Designflexibilität zur Verfügung stellen. Ähnliche
thermoplastische Produkte werden üblicherweise mittels Oberflächenbehandlung,
wie Sandstrahlen und Herstellung von Oberflächenmustern, und mittels Zugabe
anorganischer Füll-
bzw. Zusatzstoffe, wie Bariumsulfat, Calciumcarbonat, Titandioxid,
Siliciumdioxid etc., hergestellt. Derartige anorganische Füllstoffe
können üblicherweise
schlecht in dem Material mit Polymermatrix gleichmäßig dispergiert
werden. Zudem reduzieren sie im großen Maße die Lichtdurchlässigkeit
des Polymers und führen
nicht zu der gewünschten Oberflächentextur
bzw. -Beschaffenheit. Außerdem weisen
die Füllstoffpartikel
die Tendenz auf, die physikalischen Eigenschaften des Polymers zu
verschlechtern.
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Feine
Partikel (d. h. weniger als 15 Mikrometer) eines mittels eines Emulsionspolymerisationsverfahrens
hergestellten Copolymers, werden mitunter der Kunststoffmatrix zugegeben,
um in Bezug auf Display- bzw. Anzeige- und Lichtbzw. Leuchttafeln
Anwendungen einen Lichtzerstreuungseffekt hervorzurufen, wie es beispielsweise
in dem US-Patent
5 346 954 beschrieben ist. Jedoch
neigt dieser Produkttyp dazu, die Polymermatrix zu erweichen, und
ist nicht imstande, die häufig
vom Endverbraucher bevorzugte strukturierte Oberfläche hervorrufen.
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Die
US-A-3
345 434 beschreibt ein Verfahren zur Erzeugung von Herstellungsgegenständen mit
einer rauhen, lichtzerstreuenden Beschaffenheit, welches das Mischen
von Partikeln eines vernetzten thermoplastischen Polymers mit einem
zweiten thermoplastischen, nicht vernetzten Polymer und der Verwendung
der resultierenden Mischung in einem Verfahren zur Polymerherstellung
umfaßt.
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Die
EP-A-0
596 290 beschreibt zur Herstellung einer rauhen Beschichtungszusammensetzung
die Verwendung von Mischungen, welche umfassen: (A) 80 bis 99 Gew.-%
eines Polymers basierend auf Methylmethacrylat, (B) 20 bis 1 Gew.%
eines teilchen- bzw. partikelförmigen
Polymers mit einer Partikelgröße von 1 bis
50 μm, welches
durch Polymerisation eines Vinylgruppen enthaltenden Monomers erhältlich ist
und (C) 0 bis 60 Gew.-%, bezogen auf (A) und (B), eines mehrstufigen
Pfropfgummis bzw. -kautschuks auf Basis von Acrylsäureester
oder Butadien.
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Die
US-A-3
992 486 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung feiner
bzw. kleiner, im allgemeinen kugelförmiger vernetzter Polymerpartikel,
welche in Olefinmonomeren unlöslich
sind, wobei die Partikel einen Durchmesser von weniger als 30 μm aufweisen
und besonders bevorzugt teilchen- bzw. partikelförmige Polymere von ethylenisch
ungesättigten
Monomeren und polyfunktionalen Vernetzungsmonomeren darstellen.
Die teilchen- bzw. partikelförmigen
Polymere sollen in Bezug auf Beschichtungen und als Komponenten
von polymeren Zu sammensetzungen als vorrangiger Ersatz für herkömmliche
Pigmente bzw. Farbstoffe verwendet werden können.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt einen extrudierten polymeren Gegenstand,
umfassend eine Polymermatrix und Polymerpartikel, die im wesentlichen
kugelförmig
und stark vernetzt sind und eine mittlere Teilchengröße von 25
bis 55 Mikrometern und eine Teilchengrößenverteilung zwischen 10 und
110 Mikrometern besitzen, wobei der Gegenstand eine mattierte und
strukturierte Oberflächenbeschaffenheit
aufweist, wobei das mattierte Aussehen durch den Versatz (Verschiebung)
der Brechungsindizes der Polymerpartikel und der Polymermatrix von
mehr als 0,02 erreicht wird, und wobei das als Polymermatrix verwendete
Polymer ein Acrylpolymer ist und die Polymerpartikel 10 bis 50%
Styrol, 90 bis 50% Methylmethacrylat und 0,1 bis 2,5% Vernetzer
(Vernetzungsmittel) umfassen.
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Da
der Gegenstand ein thermoplastisches Material darstellt, kann er
wiederverwendet, reextrudiert oder spritzgegossen werden, um das
gewünschte
Aussehen zu erhalten.
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In
der vorliegenden Erfindung besteht der Zweck der stark vernetzten
kugelförmigen
Partikel darin, der thermoplastischen Zusammensetzung eine strukturierte
Oberfläche
und ein mattiertes Aussehen zu verleihen. Das mattierte Aussehen
der thermoplastischen Zusammensetzungen wird durch den Versatz (d.
h. die Verschiebung) der Brechungsindizes, Δn > 0,02, der feinen Partikel und der thermoplastischen
Matrizes hervorgerufen. Die Oberflächenstruktur wird durch den
Vernetzungsgrad und die mittlere Größe der feinen Partikel kontrolliert
bzw. gesteuert.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
weiterhin ein extrudierbares Harz, welches
- a)
20 bis 90% polymethylmethacrylatbasierte Matrix;
- b) 5 bis 50% Modifizierungsmittel; und
- c) 5 bis 30% stark vernetzte kugelförmige Körnchen, aufweisend:
10
bis 50% Styrol;
90 bis 50% Methylmethacrylat; und
0,1
bis 2,5% Vernetzungsmittel,
aufweist, wobei die Körnchen einen
mittleren Durchmesser von 25 bis 55 Mikrometern und eine Teilchengrößenverteilung
zwischen 10 und 110 Mikrometern aufweisen, wobei ein Versatz (Verschiebung)
der Brechungsindizes der stark vernetzten kugelförmigen Körnchen und der polymethylmethacrylatbasierten
Matrix von mehr als 0,2 vorliegt. Dieses Harz kann zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Gegenstandes verwendet
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein extrudierbares Harz bereit,
welches
- a) 70 bis 85% polymethylmethacrylatbasierte
Matrix; und
- b) 15 bis 30% stark vernetzte kugelförmige Körnchen, aufweisend:
15
bis 35% Styrol;
65 bis 85% Methylmethacrylat; und
0,5
bis 1,5% Allylmethacrylat,
aufweist, wobei die Körnchen einen
mittleren Teilchendurchmesser von 25 bis 55 Mikrometern und eine Teilchengrößenverteilung
zwischen 10 und 110 Mikrometern aufweisen, wobei ein Versatz (Verschiebung) der
Brechungsindizes der stark vernetzten kugelförmigen Körnchen und der polymethylmethacrylatbasierten
Matrix von mehr als 0,2 vorliegt. Dieses Harz kann ebenso zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Gegenstandes
verwendet werden.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Als
Polymermatrix wird ein Acrylpolymer, besonders bevorzugt ein schlagzähigkeitsmodifiziertes Acrylpolymer,
verwendet.
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Die
hier verwendete Bezeichnung "Acrylpolymer(e)" umfaßt
- 1) Alkylmethacrylat-Homopolymere,
- 2) Alkylmethacrylat-Copolymere mit anderen Alkylmethacrylaten
oder Alkylacrylaten oder ethylenisch ungesättigten Monomeren,
- 3) Alkylacrylat-Homopolymere und
- 4) Alkylacrylat-Copolymere mit anderen Alkylacrylaten oder Alkylmethacrylaten
oder ethylenisch ungesättigten
Monomeren.
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Die
Alkylgruppe kann 1 bis 18 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 4
Kohlen-Stoffatome,
aufweisen. Erfindungsgemäß bevorzugt
sind eine polymethylmethacrylatbasierte Matrix und Methylmethacrylat-Copolymere
mit etwa 0,1 bis 20 % Alkylacrylaten, wobei der Alkylrest 1 bis
4 Kohlenstoffatome aufweist, Alkylacrylsäuren, wobei der Alkylrest 1
bis 18 Kohlenstoffatome aufweist.
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Vorzugsweise
umfaßt
das thermoplastische Matrixmaterial ein Methylmethacrylat (MMA)-Polymer oder
-Copolymer; übliche
Copolymere umfassen 80 bis 99% MMA und 1 bis 20%, vorzugsweise 1
bis 5%, C1–C10-Alkylacrylate,
wie Methylacrylat und Ethylacrylat (EA). Ein geeignetes, kommerziell
erhältliches
Poly(methacrylat) vom Typ thermoplastisches Matrixmaterial ist Plexiglas®-V-Typ-Preßpulver
wie Plexiglas® V(825),
V(825)HID, V(045), V(052) und V(920) etc.
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Die
Polymermatrix wird in geeigneter Weise durch herkömmliche
Verfahren des unterteilten Gießens oder
der Schmelzextrusion hergestellt und wird üblicherweise in teilchenförmiger Form
bereitgestellt. Darüber hinaus
kann das thermoplastische Matrixmaterial mit einem herkömmlichen
Massen- bzw. Bulkverfahren (z. B. Durchfluß-Rührtankreaktorverfahren bzw. "continuous flow stined
tank reactor (CFSTR)"-Verfahren),
Lösungs-,
Suspensions- oder Emulsionspolymerisationstechniken, bei denen herkömmlichen
Isolierungs- bzw. Trennverfahren zur Gewinnung des Polymers in teilchenförmiger Form
eingesetzt werden, wie z. B. Filtration, Coagulation und Sprühtrocknung,
hergestellt werden.
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Die
Matrix kann gleichermaßen
weitere, dem Fachmann wohlbekannte Reglersubstanzen oder Additive
enthalten. Beispielsweise kann die Zusammensetzung schlagzähigkeitsmodifizierende
Substanzen, externe Schmierstoffe, Antioxidantien, Flammschutzmittel
oder dergleichen enthalten. Wenn gewünscht, können Ultraviolett-Stabilisatoren,
Fließhilfen,
Metalladditive zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlung, wie
nickelumhüllte
Graphitfasern, Antistatika (antistatische Mittel), Haftvermittler,
wie Aminosilane, und dergleichen ebenfalls zugegeben werden.
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Eines
der Verfahren zur Inkorporierung bzw. Einarbeitung der Reglersubstanz
besteht darin, die modifizierte Matrix mit Hilfe eines Emulsionsverfahrens
herzustellen.
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Eine
Gummi- bzw. Kautschukreglersubstanz kann der Matrix, insbesondere
einer Acrylpolymermatrix, zugegeben werden, um ihre Leistungsfähigkeit
zu erhöhen.
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Die
durch ein Emulsionsverfahren hergestellten Partikel sind mit 0,05
bis 5 Mikrometern im allgemeinen klein. Die für das Emulsionsverfahren verwendeten
Starter (Initiatoren) sind wasserlöslich. Das Endprodukt eines
Emulsionsprozesses ist ein stabiler Latex, welcher normalerweise
nicht für
eine Filtration geeignet ist. Die Latexemulsion wird üblicherweise
sprühgetrocknet
oder koaguliert/ trockengewaschen.
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Die
Emulgatoren sind dem Fachmann wohlbekannt. Verwendbare Emulgatoren
umfassen übliche
Seifen, Alkylbenzolsulfonate, wie Natriumdodecylbenzolsulfonate,
Alkylphenoxypolyethylensulfonate, Natriumlaurylsulfate, Salze langkettiger
Amine, Salze langkettiger Carbon- und Sulfonsäuren etc. Im allgemeinen sollte der
Emulgator eine Verbindung sein, welche Kohlenwasserstoffgruppen
mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen umfaßt, die mit hochpolaren, solubilisierenden
Gruppen verbunden sind, wie Alkalimetall- und Ammoniumcarboxylatgruppen,
Sulfathalbestergruppen, Sulfonatgruppen, Phosphatteilestergruppen
und dergleichen.
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Die
Mischung des mehrstufigen Polymers (Gummireglersubstanzen) mit dem
thermoplastischen Polymer kann mit Hilfe jeder bekannter Methode
durchgeführt
werden, wie Dispergieren des mehrstufigen Polymers in eine Monomermischung,
die zur Herstellung des thermoplastischen Polymers verwendet wird,
oder in eine Monomer/Polymer-Sirupmischung, welche gemeinsam das
gewünschte
thermoplastische Polymer ergeben. Gleichermaßen kann das mehrstu fige Polymer
in eine Gießmischung
in Form einer Emulsion, Suspension oder Dispersion in Wasser oder
in einem organischen Träger
gegeben werden. Das Wasser oder der organische Träger kann
dann vor oder nach dem Gießen
in die endgültige
thermoplastische Polymerform entfernt werden. Das mehrstufige Polymer
kann gleichermaßen
mit dem thermoplastischen Polymer mittels Strangpreßmischens
gemischt werden. Weitere spezifische Methoden und Details in bezug
auf das Mischen des thermoplastischen Polymers und in bezug auf
die schlagzähigkeitsmodifizierenden
Reglersubstanzen sind in dem US-Patent Nr.
3 793 402 beschrieben.
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Ein
bevorzugtes thermoplastisches Matrixmaterial ist schlagzähmodifiziertes
Poly(methylmethacrylat), welches kommerziell als Plexiglas® DR101,
MI-4 und MI-7 Schmelzpulver erhältlich
ist. Plexiglas® in
Nord- und Südamerika
und Oroglas® in
Europa und Asien sind ein Warenzeichen von Elf Atochem Nordamerika,
Philadelphia, PA, USA.
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Das
Matrixmaterial kann mit vielen verschiedenen, im Stand der Technik
wohlbekannten Verfahren hergestellt werden, beispielsweise kontinuierlichem
unterteiltem Gießverfahren,
Suspension-, Emulsions-, Massen- bzw. Bulkpolymerisation und Durchflußrührtankreaktorverfahren
bzw. "Continuous
flow stirred tank reactor (CFSTR)"-Verfahren etc. Jedes dieser Verfahren
greift auf die Chemie der Polymerisation freier Radikale zurück. Im Rahmen
des kontinuierlichen unterteilten Gießverfahrens von Acrylharzen
wird die viskose bzw. zähflüssige Polymer/Monomer-Mischung,
welche häufig
als Sirup bezeichnet wird und welche etwa 30 bis 50% Polymerumsatz
bzw. -umsetzung aufweist, bei einer kontrollierten Temperatur zwischen
zwei Edelstahlbändern
geführt.
Die Polymerumsetzung ist in dem sich kontinuierlich bewegenden Band
abgeschlossen. In einem Emulsionsverfahren sind die Hauptkomponenten
Monomere, Wasser, Emulgatoren, wasserlösliche Initiatoren (Starter)
und kettenübertragende
Mittel. Das Wasser/Monomer-Verhältnis
wird zwischen 70 : 30 und 40 : 60 eingestellt. Eine Kern/Hülle-Partikelstruktur
kann durch Pfropfen mittels eines solchen Emulsionsverfahren erreicht
werden, welches häufig
ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von schlagzähigkeitsmodifizierenden
Reglersubstanzen darstellt.
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Die
stark vernetzten Partikel können
mit Hilfe eines Suspsensionsverfahrens hergestellt werden.
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Dem
Fachmann sind vernetzende Monomere, welche zur Verwendung in den
kugelförmigen
Polymerpartikeln (Körnchen)
geeignet sind, wohlbekannt; es handelt sich im allgemeinen um mit
vorliegenden Monomeren copolymerisierbare Monomere, welche mindestens
zwei oder mehrere ungesättigte
Vinylgruppen enthalten, die in etwa gleiche oder verschiedene Reaktivitäten aufweisen,
wie Divinylbenzol, Glykoldi- und -trimethacrylat und -acrylate,
Ethylenglykoldimethylacrylat, Allylmethacrylate, Diallylmaleat,
Allylacryloxypropionate, Butylenglykoldiacrylate etc. Bevorzugte
Vernetzungsmittel sind Ethylenglykoldimethacrylat, Divinylbenzol
und Allylmethacrylat. Besonders bevorzugt ist Allylmethacrylat.
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"Stark vernetzt" heißt, daß das teilchen-
bzw. partikelförmige
Material in keiner Weise in einem starken organischen Lösemittel,
wie Tetrahydrofuran (THF) oder Methylenchlorid (MDC), gelöst werden
kann. Die Messung des Schwellverhältnisses, welche die Änderung
der Partikelgröße in einem
organischen Lösemittel nach
einer bestimmten Zeit erfaßt,
ist ein übliches
Testverfahren zur Bestimmung des Vernetzungsgrades. Ein kleines
Schwellverhältnis,
das Fehlen einer gelösten
Fraktion in einem MDC/THF-Lösemittel
und die Beibehaltung der Partikelintegrität sind Anzeichen für ein stark
vernetztes Acrylpolymer. Der Vernetzungsgrad kann gleichermaßen mittels
Messungen der Oberflächenhärte und
des Oberflächenglanzes
erfaßt
werden. Hiermit in Beziehung stehende Testverfahren sind die amerikanischen
Standardtestverfahren ASTM D785 und ASTM D2457.
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Die
Körnchen
weisen eine Teilchengröße von 25
bis 55 Mikrometern und eine Teilchengrößenverteilung zwischen 100
und 110 Mikrometern auf. Die Teilchengröße kann über die Rührgeschwindigkeit, Reaktionszeit
und Menge und Typ der Suspensionsmittel eingestellt werden. Die "mittlere Teilchengröße" ist ein Gewichtsmittel.
Wie hier und in den folgenden Abschnitten und in den nachfolgenden
Ansprüchen
verwendet, beschreibt der Ausdruck "Gewichtsmittel" oder "Gewichtsprozent" den gewichtsbezogenen Durchschnitt
oder die Gewichtsprozente eines jeweiligen Bestandteils, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Die zur Bestimmung der
Teilchengröße verwendeten
Lichtstreuungsverfahren sind ASTM:D4464, B822 und ISO13321:1996
(E).
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Die
Zusammensetzung der Polymerpartikel kann mittels eines Pyrolyse-GC/MS-Spektrometers bestimmt
werden, wobei das Polymermaterial bei einer erhöhten Temperatur pyrolysiert
wird und die zerfallenen Bestandteile zur quantitativen Bestimmung
weiter analysiert werden.
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Bei
dem mit der Mischung des Harzes und der Partikel hergestellten Gegenstand,
welcher mattiert werden soll, ist der Brechungsindex der vernetzten
Partikel von dem des Matrixmaterials verschieden. Die Differenz
in bezug auf den Brechungsindex sollte Δn > 0,02 sein. Die vernetzten kugelförmigen Partikel
haben versetzte bzw. verschobene Brechungsindizes zu zahlreichen
thermoplastischen Polymeren, wie beispielsweise, jedoch nicht hierauf
beschränkt,
Acrylpolymeren (wie oben definiert), Polycarbonat, Poylvinylchlorid
und dergleichen, Polystyrol, PET, PETG, Methylmethacrylatimidpolymeren,
Acrylnitril/Styrol-Copolymer und MMA/Styrol-Copolymer.
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Die
kugelförmigen
Körnchen
können
mit Hilfe eines Suspensionsverfahrens hergestellt werden, wobei das
Wasser als kontinuierliche Phase dient, die ein Wärmeübertragungsmedium
darstellt, und die Polymerisation findet in Monomertropfen statt.
Bei einem Suspensionsverfahren ist die Veränderung der Viskosität während des
Polymerumsatzes sehr gering; daher ist die Wärmeübertragung sehr effizient.
Die Rührgeschwindigkeit,
die Zusammensetzung und die Menge des Suspensionsmittels sind kritische
Faktoren in bezug auf die Festlegung der Teilchengrößenverteilung.
Die übliche
Teilchengröße aus der
Suspension beträgt
etwa 10 bis 1.000 Mikrometer. Detailliertere Informationen in bezug
auf das Suspensionsverfahren können
in dem US-Patent
5 705 580 ,
EP 0 683 182 A2 und
EP 0 774 471 A1 gefunden
werden. Übliche
Beispiele in bezug auf die Verwendung des Suspensionsverfahren für kugelförmige Partikel
sind in den Beispielen 1, 2A, 2B bzw. 2C dargestellt.
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Es
liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die vernetzten Körnchen während des
Suspensionsverfahren zu färben
bzw. einzufärben.
Der Vorteil der Verwendung von gefärbten bzw. eingefärbten Körnchen gegenüber einem
eingefärbten
Matrixmaterial sind Flexibilität
in bezug auf Herstellung, Verringerung der Kosten, bessere Farbverteilung,
verringerter Oberflächenglanz,
tiefe/natürli che
Farbverteilung und eine Reduzierung des Reinigungsverfahrens der
Betriebsanlagen zwischen dem Wechsel des Produktes.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen, oberflächenstrukturierten
und mattierten Gegenstandes besitzt die folgende Zusammensetzung:
- a) 70 bis 85% polymethylmethacrylatbasierte
Matrix; und
- b) 15 bis 30% stark vernetzte kugelförmige Körnchen, aufweisend:
15
bis 35%, vorzugsweise 24,9%, Styrol;
65 bis 85%, vorzugsweise
74,0%, Methylmethacrylat; und
0,5 bis 1,5%, vorzugsweise 0,9%,
Allylmethacrylat.
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Der
erfindungsgemäße Gegenstand
wird mittels Strangpreßmischen
(Extrusionskompoundieren) zusammen mit den durch das Suspensionsverfahren
hergestellten Partikeln (Körnchen),
den gegebenenfalls vorhandenen Reglersubstanzen und der Polymermatrix
mit einem Einfach- oder Doppelschneckenextruder hergestellt, um
einen Gegenstand mit strukturierter Oberfläche und mattiertem Aussehen
zu erzeugen.
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Ein
Beispiel für
das Herstellungsverfahren eines erfindungsgemäßen Gegenstandes lautet wie
folgt:
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Die
vernetzten kugelförmigen
Körnchen
können
in einem Heißluftofen
getrocknet werden, bevor sie in eine thermoplastische Matrix kompoundiert
werden, z. B. mittels eines Killion®-Extruders,
der mit einer zweistufigen, mittleren Arbeitsschnecke und einem
Vakuumentlüftungssystem
ausgestattet ist. Gleichermaßen kann
ein WP®-Doppelschneckenextruder
für die
Kompoundierung eingesetzt werden. Die Körnchen, das Polymer und die
Additive werden in den Extruder über
verschiedene, an dem Extruder vorhandene Speise- bzw. Zufuhrvorrichtungen
zugegeben. Das Fördersystem
für die
kugelförmigen
Körnchen
sollte ein geschlossenes System sein, um Sicherheits- und Staubgefährdungen
zu vermeiden. Die Körnchen
werden in den Killion®-Extruder mittels eines
K-TRON®-Trichters mit einer
Einzugsschnecke durch gravimetrische oder volumetrische Zufuhrkontrolle
geführt.
Das Temperaturprofil, welches zur Herstellung des mattierten Gegenstandes
verwendet werden kann, sofern die Zusammensetzung 10 bis 35% Suspensionskörnchen,
hergestellt nach Beispiel 2C, und 65 bis 90% PMMA, hergestellt durch
ein Verfahren mit freier radikalischer Polymerisation, kann wie folgt
sein:
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Typische
Verfahrensbedingungen für
den Strangpreßextruder:
Zufuhrzone | 235°C |
Kompressions-
bzw. Verdichtungszone | 245°C |
Dosierzone | 250°C |
UPM
(Umdrehungen pro Minute): | 70
bis 100 |
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Vor
der weiteren Verwendung wird der extrudierte Gegenstand in einem
Ofen getrocknet.
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Der
mattierte Gegenstand kann wie herkömmliche Thermoplaste zu verschiedenen
Endprodukten weiterverarbeitet werden, wie beispielsweise mittels
Profilextrusion, Platten- bzw. Folienextrusion, Spritzgießen und
Spritzpressen etc. Das aus der Platten- bzw. Folien- oder Profilextrusion
resultierende Produkt weist eine strukturierte Oberfläche und
ein mattiertes Aussehen auf, während
das Produkt, welches aus dem Spritzgießen stammt, ein mattiertes
Aussehen besitzt.
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Der
mattierte Gegenstand (beispielsweise ein platten- bzw. folienextrudiertes
Produkt) kann gleichermaßen
hergestellt werden, indem die vernetzten Partikel direkt mit den
Matrixharzen einen Platten- bzw. Folienextruder oder einer Spritzgußmaschine
zum Wegfall des Kompoundierungsschritts zugeführt werden. Das präkompoundierte
Harz wird vorzugsweise für
kommerzielle und anwenderfreundliche Anwendungen eingesetzt, da
die direkte Zufuhr der Körnchen
spezielle Vorrichtungen erfordert, um die glatten bzw. glitschigen Körnchen handzuhaben.
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Die
vernetzten Körnchen
aus dem Suspensionsverfahren können
gleichermaßen
in andere Polymere, wie PC, PET, PS, ABS-Terpolymer, ASA-Copolymer, HIPS,
SAN, PVC, modifiziertes PVC, ABS-Copolymer etc. extrusionskompoundiert
werden, um einen vergleichbaren bzw. ähnlichen Effekt zu erreichen.
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Im
Gegensatz zu anderen oberflächenbehandelten
Produkten, kann das mattierte Aussehen und die strukturierte Oberfläche aus
dieser Erfindung durch Thermoformen (Wärmeformgebung), Biegen bzw.
Wölben und
andere Nachbehandlungen erhalten werden. Die "strukturierte Oberfläche" kann mittels herkömmlichen Extrusions- oder Profil-
bzw. Folienextrusionsvorrichtungen hergestellt werden, ohne eine
spezielle, gemusterte Rolle bzw. Walze oder Polier- bzw. Schleifvorrichtungen
zu benötigen,
was zu einer Verfahrensflexibilität für den Endverbraucher führt.
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Der
Ausdruck "strukturierte
Oberfläche", wie er hier verwendet
wird, beschreibt eine minimale bzw. kleinste Oberflächenrauhigkeit
von 0,5 Mikrometern bis zu 30 Mikrometern oder größer. Die
Oberflächenrauhigkeit
wird mittels einer Tencor® Alpha-Step 500 Oberflächenprofilmeßgerätes bestimmt,
die Referenzmethodennummer lautet ASME: B46.1.1, B46.1.2, B46.1.12,
ASME Y14.36. ASME ist eine Abkürzung
für die
American Society of Mechanic Engineering.
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Einer
der Vorteile der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die Gesamtweißlichttransmission
(Total Weight Light Transmission (TWLT)) viel größer ist als bei ähnlichen
kommerziellen Produkten, die mit anorganischen Füllstoffen, wie Bariumsulfat
oder Farbkonzentrat, zur Erreichung eines mattierten Aussehens versehen
sind. Beispielsweise weist bariumsulfatpigmentiertes PMMA einen
TWLT-Wert von 47% auf, während
das erfindungsgemäße mattierte
Produkt einen TWLT-Wert von 84% aufweist und beide Produkte ein
vergleichbares mattiertes Aussehen aufweisen. Die aus Suspensionskörnchen gemäß Beispiel
2C hergestellte Probe ermöglicht
eine höhere
Lichttransmission in Bezug auf Licht- bzw. Beleuchtungsanwendungen.
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Der
TWLT-Wert wird mittels eines Hunterlab-Colorimeter-D25-Modells,
ASTM: E1331 und E1164, gemessen. Das mattierte Aussehen kann mittels
einer Opazitäts-
bzw. Lichtundurchlässigkeitsmessung
(Messung der Trübung)
bestimmt werden. Je höher
der Opazitätswert,
desto besser ist die Deckkraft bzw. das Unkenntlichkeitsvermögen der
thermoplastischen Probe. Um ein mattiertes Aussehen zu erreichen,
sollte die kleinste Opazität
bei etwa 10% liegen. Die Beladung der Suspensionskörnchen und
der Versatz bzw. die Verschiebung des Brechungsindex zwischen Körnchen und
dem Matrixmaterial beeinflußt
die Deckkraft der Probe, welche mit der Opazitätszahl ausgedrückt wird.
Die entsprechenden Standardverfahren für diese Messungen sind ASTM
D2805-80, ASTM D589-65, TAPPI T-425, TAPPI T-519.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann für
Profil- und Platten- bzw. Folienextrusion verwendet werden, um das
hergestellte Endprodukt für
Beleuchtungen, Zeichen bzw. Symbole, Verkaufsstellen und Kosmetikverkaufsständer, Behältnisse,
Heim- und Bürodekorationen,
Möbelanwendungen,
Duschtüren
und Bürotüren, bei
denen eine Abgrenzung bzw. Privatsphäre ohne Lichtverlust gewährleistet
ist, zu verwenden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden, nichtlimitierenden
Beispiele exemplarisch veranschaulicht.
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Beispiel 1
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Die
folgende Auflistung ist ein typisches Rezeptur für eine Suspensionspolymerisation,
welche eine gewichtsbezogene mittlere Teilchengröße von etwa 35 Mikrometern
ergibt.
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Die
folgenden Inhaltsstoffe werden gemischt und zur Reaktion gebracht,
um P(MMA/Styrol/ALMA)-Partikel zu bilden.
Entionisiertes
Wasser | 1.772
Gramm |
p-Dimethyldiallylammoniumchlorid | 32
Gramm |
NaOH | 0,048
Gramm |
NaCl | 72
Gramm |
Gelatine | 2,16
Gramm |
entionisiertes
Wasser für
Gelatine (90°C) | 144
Gramm |
MMA | 465,5
Gramm |
Styrol | 134,5
Gramm |
ALMA | 4,86
Gramm |
Butylperoctoat | 6
Gramm |
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In
dieser Rezeptur weist die Wasserphase erstionisiertes Wasser, p-Dimethyldiallylammoniumchlorid, Natriumhydroxid,
Natriumchlorid und Gelatine auf.
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Die
organische Phase umfaßt
Styrol, MMA, Allylmethacrylat und Butylperoctoat. p-Dimethyldiallylammoniumchlorid
und erstionisiertes Wasser werden in einen Reaktor gegeben und NaOH
und NaCl werden zur Veränderung
des pH-Wertes in
diese Mischung gegeben. Der gewünschte
pH-Wert liegt im Bereich von 9,5 bis 10,5. Der Sauerstoff wird mittels
Durchführung
bzw. Durchspülen
von Stickstoffgas durch den Reaktor und Erwärmung der Lösung auf 90°C entfernt. 2,16 g Gelatine
werden in 144 g entionisiertem Wasser bei 75°C unter konstantem Rühren bis
zum Eintritt des vollständigen
Lösens
in einem separaten Behälter
gelöst.
Die Gelatinelösung
wird anschließend
in den Reaktor gegeben.
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Die
Reaktortemperatur wird auf 80°C
eingestellt und die Monomermischung, welche MMA, Styrol, Allylmethacrylat
und t-Butylperoctoat enthält,
wird in den Reaktor unter Rühren
mit 350 UPM geführt.
Der Reaktor wird graduell auf 90 °C
für zwei
Stunden erwärmt
und die Polymerumsetzung ist innerhalb von etwa 4 Stunden vollständig abgelaufen.
Das Polymer in Form feiner Partikel wird erhalten. Die vernetzten
Körnchen
werden anschließend
zentrifugiert, gewaschen und in einem Ofen für die Extrusionskompoundierung
getrocknet. Die resultie renden Teilchen sind stark vernetzt und
enthalten 0,81% ALMA in ihrer Zusammensetzung und haben eine gewichtsbezogene
mittlere Größe von 35
Mikrometern.
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Beispiel 2A
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Herstellung
von vernetzten Mikrokörnchen
mittels eines Suspensionsverfahrens
-
Die
vernetzten Körnchen
mit einer gewichtsbezogenen mittleren Teilchengröße von 20 bis 50 Mikrometern
können
mit dem folgenden Verfahren und der folgenden Rezeptur hergestellt
werden:
entionisiertes
H2O | 245
Teile |
Polyvinylalkohol | 5
Teile |
Monomermischung | |
| 74
Teile Methylmethacrylat |
| 24,6
Teile Styrol |
| 0,8
Teile Allylmethacrylat |
| 0,6
Teile Laurylperoxid |
-
Sämtliche
Komponenten werden gewichtsbezogen eingesetzt.
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254
Teile entionisiertes Wasser und 5 Teile Polyvinylalkohol werden
bei 40°C
in einen gerührten,
temperierten und drucksicheren Reaktor gegeben. Der Reaktor wird
mit Hilfe eines Stickstofflusses deoxigeniert und bis zur vollständigen Auflösung des
Polyvinylalkohols gerührt.
Die zuvor beschriebene Monomermischung wird anschließend in
den Reaktor gegeben. Der Reaktor wird unter Stickstoffatmosphäre abgedichtet
und mit 100 KPa unter Druck gesetzt. Die Mischung wird graduell
auf 110°C
für 120
Minuten erwärmt
und bei dieser Temperatur für
15 Minuten belassen und anschließend zur Entladung abgekühlt. Nach
Zentrifugation, Waschen und Trocknen können die Mikrokörnchen mit
einer mittleren Teilchengröße von 20
bis 30 Mikrometern zur Probenherstellung vom Abwasser getrennt werden.
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Beispiel 2B
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Herstellung
von Körnchen
mittels eines polymeres Suspensionsmittels
-
Die
vernetzten Körnchen
können
gleichermaßen
unter Verwendung einer Mischung eines polymeren Suspensionsmittels
und Siebwasser, welches von vorhergehenden Suspensionsverfahren
erhalten wird, hergestellt werden, um die Freisetzung von Abwasser
in die Umwelt zu verringern. Dieses Verfahren verbessert die Trennfähigkeit
der Mikrokörnchen
von der Suspensionslösung
und erhöht
die Ausbeute in Bezug auf die Rohstoffe. Schritt
1 Herstellung
des Suspensionsmittels
Rohmaterialien | |
NaOH
(99,0%) | 48
Teile |
entionisiertes
H2O | 702
Teile |
AMPS | 250
Teile |
(2-Acrylamido-2'-methylpropansulfonsäure) | |
Kaliumpersulfat | 0,075
Teile |
Natriummetabisulfit | 0,025
Teile |
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48
Gewichtsteile NaOH und 702 Gewichtsteile entionisiertes Wasser werden
in einen Reaktor gegeben und solange gerührt, bis das NaOH gelöst ist.
250 Gewichtsteile AMPS werden langsam in den Reaktor gegeben und
anschließend
wird der pH-Wert zwischen 7 und 8 mittels Zugabe entweder von NaOH
oder AMPS eingestellt. Sauerstoff wird aus dem Reaktor mittels Stickstoffluß und Erwärmung des
Reaktors auf 50°C
entfernt. In den Reaktor werden 0,075 Teile Natriumpersulfat und
0,025 Teile Natriummetabisulfit gegeben. Nach 60 Minuten sollte
die Reaktion vollständig
sein und 4.000 Gewichtsteile entionisiertes Wasser werden in den
Reaktor gegeben, was zu einer Verdünnung der Lösung auf etwa 5,0% Feststoffgehalt
führt.
Die hergestellte Lösung
ist als Suspensionsmittel zur Herstellung von Mikrokörnchen in
dem nachfolgenden Schritt verwendungsfertig. Schritt
2 Herstellung
der vernetzten Körnchen
Ausgangsmaterial | |
Entionisiertes
Wasser | 193
Teile |
AMPS-Lösung aus
Schritt 1 | 7
Teile |
Monomermischung
(unten angeführt) | 100
Teile |
MMA | 74
Teile |
Styrol | 24,95
Teile |
Allylmethacrylat | 0,8
Teile |
t-Butylperoxy-2-ethylhexanoat | 0,25
Teile |
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193
Gewichtsteile entionisiertes Wasser und 7 Gewichtsteile der Lösung aus
Schritt 1 werden unter Rühren
in einen Reaktor gegeben. Sauerstoff wird aus dem Reaktor mittels
Stickstofffluß entfernt.
Der Reaktor wird abgedichtet und unter einen Druck von 100 KPa gesetzt
und auf 110°C
innerhalb von 150 Minuten erwärmt.
Die Rührgeschwindigkeit
sollte bei 100 UPM oder höher
beibehalten werden. Nachdem die Reaktion vollständig ist, wird die Reaktortemperatur
bei 110°C
für weitere
15 Minuten belassen, um die Restmonomere vor dem Abkühlen zur
Entnahme zu verringern. Die Mikrokörnchen mit einer gewichtsbezogenen
Teilchengröße von etwa
35 bis 60 Mikrometern werden durch Zentrifugation, Waschen und Trocknung
in einem Ofen abgetrennt und können
zur Herstellung einer mattierten Acrylprobe verwendet werden. Das
Abwasser, welches einen Gesamttrockenrest von 0,62% (bei 160°C), welcher
0,2 Gew.-% Suspensionsmittel und Fraktionen von Körnchen enthält, die
kleiner als ein paar Mikrometer sind, kann als das Suspensionsmittel
für das
nachfolgende Verfahren verwendet werden.
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Beispiel 2C
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Herstellung
von vernetzten Körnchen
unter Verwendung von Abwasser
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Die
Mikrokörnchen
können
gleichermaßen
unter Verwendung von Abwasser aus Beispiel 2B hergestellt werden.
Die folgenden Ausgangsmaterialien werden in einen Reaktor gegeben,
um stark vernetzte Partikel für
die Herstellung von mattierten Acrylproben zu erhalten.
Abwasser
(aus Beispiel 2B) | 300
Teile |
Monomermischung | 100
Teile |
aufweisend: | 74
Teile MM |
| 24,6
Teile Styrol |
| 0,8
Teile ALMA |
| 0,6
Teile Laurylperoxid |
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300
Teile Abwasser aus Beispiel 2B werden in den unter Druck gesetzten
Reaktor gegeben und auf 80°C
erwärmt
und anschließend
werden 100 Teile der Monomermischung in denselben Reaktor unter
kontinuierlichem Rühren
gegeben. Der Sauerstoff wird aus dem Reaktor mittels eines Stickstofflusses
entfernt. Der Reaktor wird auf einen Druck von 100 KPa gesetzt und
abgedichtet. Der Reaktor wird graduell auf 110°C innerhalb von 150 Minuten
erwärmt.
Nach kompletter Umwandlung wird die Reaktortemperatur bei 110°C für weitere
15 Minuten belassen und dann zur Entnahme abgekühlt. Mikrokörnchen mit einer gewichtsbezogenen Teilchengröße von 50
Mikrometern werden aus der Lösung
mittels Zentrifugation, Waschen und Trocknung im Ofen abgetrennt.
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Beispiel 3
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Zur
Bestimmung des Effektes der Zusammensetzung der verschiedenen Partikel
in thermoplastischen Matrizes werden Proben zur Bestimmung ihres
Aussehens, der Lichtdurchlässigkeit
und Oberflächenstruktureffekt
mit Hilfe der folgenden Verfahren hergestellt.
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Die
Bsp. III-A-Probe wird durch Kompoundierung von 25% Suspensionskörnchen,
welche eine Zusammensetzung von 74,3% Methylmethacrylat, 24,8 Styrol
und 0,9% Allylmethacrylat aufweisen, in 75% einer schlagzähigkeitsmodifizierten
PMMA-Matrix (MMA/BA/Styrol/ALMA) in einem Killion®-Extruder
hergestellt, der mit einer zweistufigen mittleren Arbeitsschnecke
und einer Vakuumentlüftung
zur Entfernung von Monomer/Feuchtigkeit ausgestattet ist.
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Die
Bsp. III-B-Probe (Vergleichsbeispiel) wird hergestellt durch Kompoundierung
in einem Killion®-Extruder von 25% Suspensionskörnchen,
welche eine Zusammensetzung von 79,3% Methylmethacrylat, 19,8 Butylacrylat
und 0,9% Allylmethacrylat aufweisen, in 75% einer schlagzähigkeitsmodifzierten
PMMA-Matrix (MMA/BA/Styrol/ALMA).
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Die
Bsp. III-C-Probe (Vergleichsbeispiel) wird hergestellt durch Kompoundieren
in einem Killion®-Extruder von 20% anorganischen
Körnchen,
Scotchlite Glasperlen, vertrieben von 3M, in 80% einer schlagzähmodifizierten
PMMA-Matrix (MMA/BA/Styrol/ALMA).
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Die
in diesem Beispiel verwendeten Proben werden durch ein zweistufiges
Extrusionsverfahren hergestellt: Kompoundieren der verschiedenen
Partikel mit schlagzähigkeitsmodifizierter
PMMA-Matrix zur Herstellung eines Harzes; und Durchlaufen des Harzes
durch einen Platten- bzw. Folienextruder zur Herstellung von Platten
bzw. Folien mit einer Dicke von 3,2 mm zur weiteren Untersuchung.
Die für
die Harzkompoundierung und Platten- bzw. Folienextrusion verwendeten
Temperaturprofile sind in der folgenden Tabelle dargestellt: Bedingungen
der Harzkompoundierung
Bedingungen
der Platten- bzw. Folienextrusion
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Schlußfolgerungen:
Die Suspensionskörnchen
gemäß Bsp. III-A
ergeben die besten Ergebnisse für mattiertes
Harz. Die Suspensionspartikel gemäß Bsp. III-A sind einfacher
in eine thermoplastische Matrix zu dispergieren als die anderen
beiden Zusammensetzungen, Bsp. III-B und Bsp. III-C. Obwohl die
Glasperlen gemäß Bsp. III-C
eine vergleichbare Partikelgrößenverteilung
aufweisen, kann die gewünschte
Oberflächenstruktur
und Lichtdurchlässigkeitsfähigkeit
bzw. Lichttransmissionsfähigkeit
nicht hergestellt werden. Die Glasperlen sind nicht mit den thermoplastischen
Material bei höherer
Beladung kompatibel und verschlechtern die physikalischen Eigenschaften
des Polymers. Die in Bsp. III-C hergestellten Teile sind sehr brüchig und
können den
visuellen Test nicht bestehen.
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Beispiel 4
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Die
nachfolgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Verwendung der vernetzten
kugelförmigen
Partikel, die gemäß dem Verfahren
von Beispiel 2C hergestellt sind, für andere thermoplastische Matrizes.
Das Aussehen der Probe, die Oberflächenrauhigkeit und die Gesamtweißlichttransmission
werden für
verschiedene Proben gemessen. Die Proben werden durch Extrusionskompoundierung
der vernetzten Körnchen
mit PVC (Vergleichsbeispiel), PC (Vergleichsbeispiel), Polystyrol
(Vergleichsbeispiel) und PMMA-Polymermaterial in 20% Suspensionspartikel
und 80% Polymermatrixmaterial in einem Killion®-Extruder
mit einer zweistufigen mittleren Arbeitsschnecke und Vakuumentlüftung hergestellt.
Die Harze werden anschließend
durch einen Platten- bzw. Folienextruder geführt.
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Die
nachfolgenden Bedingungen werden zur Probenherstellung eingesetzt.
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Temperaturprofil
für die
Extrusionskompoundierung
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Die
Bedingungen der Platten- bzw. Folienextrusion sind für die jeweiligen
Proben in der folgenden Tabelle aufgezeigt: Temperaturprofil
für die
Platten- bzw. Folienextrusion
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Die
Probe zur Messung der Oberflächenrauhigkeit
wird mittels Platten- bzw. Folienextrusion mit einer Dicke von 3,2
mm (0,125") und
die Probe für
die Gesamtweißlichttransmission
(TWLT) wird mit einer Spritzgießmaschine
mit demselben Temperaturprofil wie bei der Platten- bzw. Folienextrusion
hergestellt. Die Gießtemperaturen
lauten wie folgt: PVC-1 bei 65,5°C;
PC-1 bei 71°C;
PSY-1 bei 60°C,
PMMA-1 bei 65°C.
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Schlußfolgerung:
Die Copolymerkörnchen,
welche mittels eines Suspensionsverfahren hergestellt werden, können für verschiedene
thermoplastische Matrizes bei einer Beladung von 5 bis 35% verwendet
werden. Sämtliche
Proben ergeben ein mattiertes, nicht glänzendes Aussehen und eine strukturierte
Oberfläche und
die guten physikalischen Eigenschaften der Proben bleiben erhalten.
Die PMMA-1-Probe ergibt bessere Lichteigenschaften und eine bessere
Oberflächenstruktur.
Es ist zur bemerken, daß die
Beladung der Körnchen
in Polycarbonat geringer sein sollte, um eine bessere Lichtdurchlässigkeit
zu erhalten. Sämtliche
Proben weisen eine gute Deckkraft (Unkenntlichkeitsvermögen), eine
hohe Lichtdurchlässigkeit
und eine geringe Objekterkennung auf.
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Sämtliche
Zusammensetzungen beinhalten 20% Körnchen mit 74,3% MMA/24,8%
Styrol/0,9% ALMA und haben eine gewichtsbezogene Teilchengröße von 57
Mikrometern. Die Körnchen
wurden gemäß Beispiel 2C
hergestellt.
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-
Daten
der mattierten Matrixpolymere
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Beispiel 5
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Effekt verschiedener Konzentrationen
von Styrol/MMA/ALMA-vernetzten Körnchen
in einer PMMA-Matrix
-
Dieses
Experiment wird zur Bestimmung des Konzentrationseffektes der Partikel
in Bezug auf Oberflächenstruktur,
Gesamtlichttransmission, Aussehen, Deckkraft und mechanischen Festig-
bzw. Zähigkeitseigenschaften
des Endprodukts durchgeführt.
Die Bestimmung der Oberflächenrauhigkeit
wird mit Hilfe eines Tencor®-Alpha-Step 500 Oberflächenprofilmeßgerätes durchgeführt. Das
Aussehen wird visuell bestimmt. Die Gesamtlichttransmission wird
anhand der Beleuchtungsfähigkeit
bzw. Lichtgebungseffizienz gemessen.
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Die
Schmelzfließrate,
die seitens des Fachmanns häufig
verwendet wird, ermöglicht
eine Aussage über
das Fließverhalten
der Probe. Der Dynatup-Einschlagfest bzw. Festigkeitstest wird zur
Bestimmung der mechanischen Festigkeitseigenschaften verwendet.
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Um
die beste Beladungshöhe
der kugelförmigen
Partikel, die mit dem Suspensionsverfahren hergestellt sind, zu
ermitteln, werden Proben mit Platten- bzw. Folienextrusion- und
Spritzgußverfahren
unter Verwendung einer gummimodifizierten PMMA-Matrix (MMA/EA/BA/Styrol)
hergestellt. Die Suspensionkörnchen werden
in das gummimodifizierte Matrixmaterial in einem Killion
®-Extruder, der mit
einer zweistufigen mittleren Arbeitsschnecke ausgestattet ist, unter
den folgenden Bedingungen kompoundiert:
-
Das
Harz wird anschließend,
wie es dem Fachmann bekannt ist, zur Analyse der Lichttransmission und
der mechanischen Eigenschaften in Teile spritzgegossen und in eine
Plattenprobe mit einer Dicke von 3,2 mm (0,125") zur Analyse der Oberflächenstruktur
extrudiert.
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Schlußfolgerung:
Probe FST-20 hat die strukturierteste Oberfläche und das beste Aussehen
unter sämtlichen
hergestellten Proben. Die Schlagzähigkeit dieser Probe zeigt,
daß das
Material gute Schlagzähigkeitseigenschaften
aufweist.
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Beispiel 6
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Dieses
Beispiel betrifft den Effekt der Körnchenkonzentration auf die
Deckkraft bzw. das Unkenntlichkeitsvermögen. Die Opazitätsergebnisse
sind in Prozenteinheiten angegeben. Die für dieses Experiment verwendeten
Proben sind die gleichen, wie die in Beispiel 5 verwendeten Proben.
Die getesteten Proben sind FST-05, d. h. 5% Körnchen, 45% Acrylregelungssubstanz,
50% PMMA, FST-10,
d. h. 10% Körnchen,
43% Acrylregelungssubstanz, 47% PMA, FST-15, d. h. 15% Körnchen,
40% Acrylregelungssubstanz, 44% PMMA, FST-20, d. h. 20% Körnchen,
38,4% Acrylregelungssubstanz, 41,6% PMMA.
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Die
Körnchen
haben eine gewichtsbezogene mittlere Teilchengröße von 57,1 Mikrometern. Die
Proben werden auf eine Dicke von 3,2 mm (0,125") spritzgegossen. Die spritzgegossenen
Proben weisen üblicherweise
eine sehr glatte Oberfläche
auf. Die FST-20-Probe weist eine Opazität von 21,5% aufgrund ihrer strukturierten
Oberfläche
auf, wenn sie zu einer plattenförmigen
Probe mit einer Dicke von 3,2 mm (0,125") extrudiert wird. Das gleiche Probenmaterial
weist eine Opazität
von 17,68% aufgrund der glatten Oberfläche auf, wenn es spritzgegossen
ist.
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Damit
eine Probe (bei einer Dicke von 3,2 mm (0,125")) ein mattiertes Aussehen hat, muß die Transmissionszahl
bzw. -größe mindestens
90% Transmission, bestimmt gemäß ASTM D
1003, oder mindestens eine Opazität von 10%, bestimmt gemäß ASTM D2805-80,
aufweisen.
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Weitere
Proben wurden vermessen: Opazität
20%
Körnchen
in Polycarbonat | 85,3% |
20%
Körnchen
in PVC | 18,41% |
20%
Körnchen
in Polystyrol | 36,41% |
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Beispiel 7
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Effekt des
Vernetzungsgrades der Partikel auf das Endprodukt
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Die
Suspensionspartikel, die für
dieses Experiment verwendet werden, werden gemäß der in Beispiel 2B beschriebenen
Methode unter Variation des Allylmethacrylatgehaltes in jeder Probe
hergestellt. Die Partikel weisen eine gewichtsbezogene mittlere
Partikelgröße von 33
Mikrometern auf. Die Partikel mit verschiedenen Vernetzungsgraden
werden in eine gummimodifizierte PMMA-Matrix in einem Killion®-Extruder
kompoundiert und anschließend
durch einen Platten- bzw. Folienextruder geführt, um die Proben für die Bestimmung
zu erhalten.
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Die
Beladung der Partikel beträgt
in jeder Probe 20% Körnchen
und 80% gummimodifizierte PMMA-Matrix. Nach mehrmaligen Durchführen durch
den Extruder können
die Partikel mit dem geringeren Vernetzungsgrad ihre Integrität nicht
beibehalten und werden deformiert, was ein einflußnehmender
Faktor auf eine nichthomogene Oberflächenstruktur auf den Plattenproben
ist. Die besseren Proben werden von Partikeln mit mindestens 0,6%
Vernetzungsmittel hergestellt. Die Probe VI-D führt zu den besten Ergebnissen
unter den getesteten Proben. Die einwandfreie Vernetzung in den
Suspensionspartikeln scheint in bezug auf das endgültige Aussehen
des Produktes kritisch zu sein.
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