DE60008906T2 - Medizinische zange - Google Patents

Description

• Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zange zur Verwendung in der Medizin, insbesondere für Biopsien, beispielsweise endoskopische Biopsien, Laparoskopien, gynäkologische Anwendungen und ähnliche.
• Insbesondere weist eine übliche Zange dieser Art zwei Halbschalen auf, von denen jede einen vorderen Rand und eine Grundwandung besitzt und die auf einem Trägerelement derart angebracht sind, dass sie eine erste, weit geöffnete Stellung und eine zweite, geschlossene Stellung einnehmen können.
• Bei der Verwendung, beispielsweise einer Endoskopie im Magen-Darm-Kanal, wird die Zange durch das Arbeitslumen eines Endoskops in geschlossener Stellung geführt und in Berührung mit der Innenschleimhaut des jeweiligen Organs gebracht, an welchem eine Biopsie auszuführen ist (beispielsweise Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm oder Dickdarm).
• Wenn die Zange ihre korrekte Position erreicht hat, werden die Halbschalen geöffnet und dann wieder geschlossen, so dass sie eine Probe der Schleimhaut ausschneiden, die zwischen den Schalen festgehalten wird. Auf Grund der systembedingten begrenzten. Natur des verfügbaren Arbeitsraumes können die geschlossenen Halbschalen nur höchstens zwei bis drei Biopsieproben aufnehmen.
• Es kommen jedoch häufig pathologische Bedingungen vor, bei denen die Anzahl der Proben, die genommen werden müssen, viel grösser ist, beispielsweise Magengeschwüre oder eine Dysplasie oder Neoplasie bei ulcerativer Pancolitis, welches eine schwere chronische Krankheit des Dickdarmes ist.
• In diesem Fällen muss jedes Mal, wenn der Raum im Inneren der Halbschalen mit Biopsieproben gefüllt ist, die Zange durch das Lumen des Endoskops herausgezogen, sodann entleert und wieder an die Operationsstelle gebracht werden. Dadurch wird der Endoskopkanal stark abgenutzt und deformiert mit der Gefahr des Reissens und eines nachfolgenden Eintritts von Flüssigkeit, wodurch das Endoskop sehr stark beschädigt werden kann.
• Eine andere Schwierigkeit, die mit dem Erfordernis verbunden ist, dass viele Einführungen und Herausnahmen der Zange nötig sind, besteht in der langen Zeitdauer dieser Vorgehensweise, die unter anderem auf der Notwendigkeit beruht, die Halbschalen zu entleeren. Wegen der kleinen Abmessungen der genommenen Proben verlangt dieser Arbeitsgang von der Bedienungsperson einen beträchtlichen Zeitaufwand ab. Bei der Ausführung von Operationen ist jedoch die verfügbare Zeit – unter bestimmten Bedingungen beispielsweise bei besonders empfindlichen Patienten, die nicht in der Lage sind, Beruhigungsmittel einzunehmen – sehr beschränkt, so dass die Verwendung üblicher Zangen schwierig ist. Die US-Patentschrift Nr. 5'643'307 offenbart eine Biopsiezange für mehrere Proben nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
• Um die Probleme des Standes der Technik, die im Vorstehenden besprochen wurden, zu beheben, ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung eine Zange, wie sie im Patentanspruch 1 beansprucht wird.
• Die erfindungsgemässe Zange kann dazu benutzt werden, sämtliche Proben, die bei einer vorgegebenen pathologischen Kondition erforderlich sind, nacheinander zu nehmen, indem nur eine Einführung und Herausnahme erforderlich ist, wodurch die Zeit, die für die Operation zur Verfügung steht, beträchtlich vermindert wird und auch eine Abnutzung des Kanals des Endoskops vermindert wird.
• Darüber hinaus hält das Behälterelement im Stadium des Herausziehens die Biopsieproben vom Lumen isoliert, was den Vorteil bietet, dass ein Vermischen mit Verunreinigungen oder anderen Fremdkörpern, die von anderen Proben stammen, die sich im Endoskop befinden können, vermieden wird.
• Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden Einzelbeschreibung klarer hervor, die mittels nicht einschränkender Beispiele unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen gegeben wird, in denen
• 1 eine schematische Draufsicht einer Zange,
• 2 eine Seitenansicht des Vorderteils der Zange gemäss 1,
• 3 eine Ansicht eines Schnittes entlang der Linie III-III in 1,
• 4 und 5 jeweils Drauf sichten der beiden Halbschalen einer Zange, welche eine Ausführungsform der Erfindung darstellt,
• 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI in 4,
• 7 einen Schnitt entlang der Linie VII-VII in 5 und
• 8 und 9 jeweils Ansichten entsprechend 5 bzw. 7 einer weiteren Ausführungsform eines Details einer erfindungsgemässen Zange darstellen.
• Eine Biopsie-Zange, beispielsweise für endoskopische Biopsie, weist (1 bis 3) zwei Halbschalen 10a, 10b auf, von denen jede einen Vorderrand 12 und eine Grundwandung 14 aufweist. Die Halbschalen 10a, 10b sind auf übliche Weise montiert, beispielsweise auf einem Trägerelement 16, so dass sie eine erste, weit geöffnete Stellung (in den Zeichnungen dargestellt) und eine zweite, geschlossene Stellung einnehmen können, bei der die Ränder 12 der beiden Halbschalen 10a, 10b miteinander in Berührung stehen.
• Die Halbschale 10b besitzt in ihrer Grundwandung 14 ein Loch 18, welches mit der inneren Höhlung 20 eines becherförmigen Behälterelementes 22 in Berührung steht, welches der Höhlung zugeordnet ist und eine Anzahl Durchgangsöffnungen 24 in seinen Wandungen besitzt.
• Das Material, aus welchem das Element 22 besteht, ist nicht kritisch im Bereich der vorliegenden Erfindung und kann ohne besondere Einschränkungen aus denjenigen Materialien ausgewählt werden, die für eine Verwendung auf dem Gebiet der Medizin geeignet sind.
• Die Halbschale 10a ist andererseits bis ungefähr ein Drittel ihrer Höhe mit einem Füllmaterial 25 gefüllt; diese Ausbildung fällt nicht unter die Erfindung.
• Bei der Verwendung wird die Zange zunächst durch den Kanal eines Endoskops eingeführt (der in den Zeichnungen nicht dargestellt ist), wobei sich die Halbschalen 10a, 10b in der Schliessstellung befinden, bis die Zange an der gewünschten Stelle angekommen ist, die nahe an der inneren Schleimhaut des Organs liegt, an dem eine Biopsie auszuführen ist. Hier werden die Halbschalen 10a, 10b geöffnet und mehrere Male nacheinander wieder geschlossen, so dass eine entsprechende Anzahl von Biopsieproben nacheinander ausgeschnitten werden.
• Da diese Proben eine nach der anderen genommen werden, werden sie durch den Druck, der von der Halbschale 10a ausgeübt wird, gegen den Grund des Behälterelementes 22 geschoben.
• Durch die Öffnungen 24 können Luft und eventuell vorhandene organische Flüssigkeit abgeleitet werden, die in der Höhlung 20 des Elements 22, das zu entleeren ist, aufgefangen werden, wodurch weiterhin die Bewegung der Biopsieproben im Inneren des Elementes 22 erleichtert wird.
• Nach Vervollständigung des Ausschneidens der Proben schliesst man die Halbschalen 10a, 10b, und die Zange mit dem Behälterelement 22 kann durch den Endoskopkanal wieder herausgezogen werden. Die Biopsieproben, welche sich im Inneren der Höhlung 20 eingeschlossen befinden, haben daher keine merkliche Berührung mit dem Kanal, was eine mögliche Quelle histologischer Verunreinigung bilden könnte.
• 4 bis 7 zeigen eine Ausführungsform der Halbschalen einer erfindungsgemässen Biopsiezange, wobei die Halbschalen auf einem Trägerelement auf eine Art montiert sind, die ähnlich derjenigen ist, die unter Bezugnahme auf 1 bis 3 beschrieben wurde.
• Bei dieser Ausführungsform ist die Halbschale 10a, die dem Behälterelement 20 nicht zugeordnet ist (4 und 6), mit einer Grundwandung 14a versehen, die einen mittigen Bereich 26 aufweist, der praktisch bis zum Niveau des Randes 12 hochgezogen ist, und einen ringförmigen, abgesetzten Umfangsbereich 28.
• Andererseits besitzt die Halbschale 10b (5 und 7) in ihrer Grundwandung 14b die Öffnung 18, in welcher das Ende des becherförmigen Behälterelementes 22 mittels einer ringförmigen Schicht 30 eines Klebstoffes befestigt ist, wobei dieses Ende offen ist und einen eingeschnürten Kragen aufweist. Die innere Höhlung 20 des Behälterelementes 22 stellt demgemäss eine Fortsetzung des Raumes im Inneren der Halbschale 10b dar.
• Das Behälterelement 22 besitzt ebenfalls Öffnungen 24 in seiner Grundwandung und den Seitenwandungen.
• Das Arbeitsprinzip der Zange, die die eben beschriebenen Halbschalen aufweist, ist praktisch ähnlich demjenigen der Zange, die unter Bezugnahme auf 1 bis 3 beschrieben ist. Die besondere Formgebung der Halbschale 10a erlaubt es, einen grösseren Druck auf die durch Biopsie gewonnenen Proben auszuüben und sie in die Höhlung 20 des Elements 22 zu drücken.
• 8 und 9 zeigen eine Variante der Befestigung des Behälterelementes 22 an der Halbschale 10b, welche eine Alternative zur Verwendung der oben beschriebenen Klebstoffschicht darstellt. In diesem Falle weist das offene Ende des Elementes 22 einen hakenförmigen, umgebogenen Rand zum Eingriff in einen Rand mit komplementärer Formgebung der Öffnung 18 der Halbschale 10b auf. Dieser Eingriff ist vorzugsweise durch ein mechanisches Bauelement gesichert, beispielsweise einen Federring 32.
• Natürlich können die Einzelheiten des Aufbaus und der Formgebung von Ausführungsformen unter der Voraussetzung, dass das Prinzip der Erfindung das gleiche bleibt, gegenüber denjenigen verändert werden, die lediglich als Beispiel beschrieben wurden, ohne dass vom Schutzbereich der Ansprüche abgewichen wird. Insbesondere können die Halbschalen einen gezahnten oder sägeartig geformten Rand aufweisen. Das Behälterelement kann seinerseits praktisch eine beliebige Form und/oder Länge aufweisen und/oder die Form eines Netzes besitzen, welches sich unmittelbar an den Rand der zugehörigen Halbschale anschliesst. Weiterhin kann das Behälterelement auch fest mit der jeweiligen Halbschale verbunden oder von ihr abnehmbar gestaltet sein.

Claims (8)

1. Zange zur Verwendung in der Medizin, insbesondere für eine Biopsie, mit zwei Halbschalen (10a, 10b), von denen jede einen vorderen Rand 12 und eine Grundwandung 14 aufweist, und die auf einem Trägerelement (16) derart angebracht sind, dass sie eine erste, weit geöffnete Stellung und eine zweite, geschlossene Stellung einnehmen können, und mit einem Behälterelement (22), das eine Höhlung (20) zur Aufnahme einer Mehrzahl von Biopsieproben eingerichtet und einer (10b) der Halbschalen (10a, 10b) zugeordnet ist, wobei die Zange dadurch gekennzeichnet ist, dass die Halbschale (10a), die dem Behälterelement (22) nicht zugeordnet ist, eine Grundwandung (14) mit einem Mittelteil (26) aufweist, der im wesentlichen bis zum Niveau des Randes (12) hochgezogen ist, sowie einen ringförmigen, einspringenden Umfangsbereich (28).
2. Zange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine (10b) der Halbschalen (10a, 10b) in ihrer Grundwandung (14) eine Öffnung (18) aufweist, die mit der Höhlung (20) des Behälterelements (22) kommuniziert, welches der genannten Halbschale (10b) zugeordnet ist.
3. Zange nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das offene Ende eines becherförmigen Behälterelements (22) in der Öffnung (18) derart befestigt ist, dass seine innere Höhlung (20) eine Fortsetzung des Raumes im Inneren der Halbschale (10b) darstellt.
4. Zange nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das offene Ende mittels einer ringförmigen Schicht (30) ei nes Klebstoffes mit der Halbschale (10b) fest verbunden ist.
5. Zange nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das offene Ende einen hakenförmigen Rand zum Eingriff in einen Rand mit dazu passender Form der Öffnung (18) der Halbschale (10b) besitzt.
6. Zange nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingriff des Randes am offenen Ende des Behälterelementes (22) mit dem Rand der Öffnung (18) der Halbschale (10b) durch ein mechanisches Organ, beispielsweise einen Federring (32), gesichert ist.
7. Zange nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Behälterelement (22) becherförmig ist und mindestens eine Öffnung (24) in seiner Grundwandung und/oder in seinen Seitenwandungen aufweist.
8. Zange nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Behälterelement (22) eine Mehrzahl von Öffnungen (24) in seiner Grundwandung und seinen Seitenwandungen aufweist.