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Diese Erfindung, bezieht sich auf
eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bedrucken von Gegenständen vom
Tablettentyp, insbesondere von medizinischen Tabletten.
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Das Bedrucken von medizinischen Tabletten mit
dem Namen einer Marke, einem Logogramm oder irgendeiner Art von
Bezeichnung wird in den letzten Jahren immer häufiger durchgeführt. Die
Arzneimittelfirmen wollen sich von den Herstellern sogenannter Generika
unterscheiden. Diese Generika enthalten oft dieselben Wirkstoffe
wie das Originalarzneimittel, sind jedoch viel kostengünstiger.
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Vor einigen Jahren wurde diese Markierung mittels
eines sogenannten Prägeverfahrens
durchgeführt,
wobei beim Pressen der Tabletten mit einem Reliefstempel ein Bild
in die Tabletten gepresst wird. Aufgrund der Tatsache, dass diese
Markierung keinen Farbunterschied in Bezug auf die Tablette selbst und
somit keinen Kontrast zeigt, ist diese Art der Markierung optisch
nicht wirkungsvoll. Außerdem
sind die Kosten für
die Reliefstempel und deren Auswechslung und Adjustierung erheblich.
Daher wird diese Prägetechnik
durch das Bedrucken mit Druckfarbe, die definitiv essbar sein muss,
ersetzt.
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Es gibt mehrere Möglichkeiten des Bedrückens einer
medizinischen Tablette mit einer für medizinische Zwecke zugelassenen
Druckfarbe. Die derzeit bei weitem am häufigsten angewandte Technik
ist das Rotationsstempelkissendrucken.
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Beim Rotationsstempelkissendrucken
wird ein Drehzylinder 1 verwendet, wobei die aufzudruckenden
Bilder eingraviert werden. Der Zylinder ist horizontal angeordnet,
und die Unterseite dreht sich in einer Farbschale 2. Die
Druckfarbe wird mittels eines Schabemessers 3 solcherart
vom Zylinder gekratzt, dass nur in den Gravierungen Druckfarbe zurückbleibt.
Ein mit Gummi, im Allgemeinen Silikongummi, bedecktes Stempelkissen
4 läuft
gegen den Zylinder und übernimmet
vom Zylinder die restliche Druckfarbe und somit das aufzudruckende
Bild.
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Das Stempelkissen mit den Bildern
läuft dann über die
Tabletten, auf denen das Bild abgesetzt wird. Dieses Druckverfahren
erfordert eine genaue Synchronisierung des Rotationsdruck-Stempelkissens,.
d. h. des Stempelkissens und des Druckstockzylinders und der zu
bedruckenden Tabletten, welche in einer festgelegten Richtung 7 durch
ein Fördersystem
gehen.
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Einige wichtige Nachteile sind mit
dem Rotationsstempelkissendrucken verbunden. Es führt aufgrund
von Geschwindigkeitsunterschieden zwischen den verschiedenen Teilen
zu einer niedrigeren Druckqualität.
Um beim Rotationsstempelkissendrucken eine gute Druckqualität zu erzielen,
ist es wichtig, dass die Geschwindigkeit 10 der Tabletten
im Tablettenfördersystem
und die Umfangsgeschwindigkeit 9 des Stempelkissens genau
dieselbe Größenordnung
haben. Falls die Geschwindigkeiten unterschiedlich sind, kommt es
zu einem gewissen Verrutschen, und dies hat einen nachteiligen Einfluss
auf die Druckqualität.
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Das Problem besteht jedoch darin,
dass die meisten medizinischen Tabletten keine rein zylindrische
Form haben. Sowohl die Ober- als auch die Unterseite der Tablette
ist leicht bis stark gewölbt.
Die Biegsamkeit des Gummis 5 des Stempelkissens löst dieses
Problem. Die Krümmung
der Tabletten drückt die
Silikonschicht leicht zusammen. Aufgrund der Tatsache, dass die
Winkelgeschwindigkeit 8 des Stempelkissens konstant ist,
sind die Umfangsgeschwindigkeiten an den verschiedenen Kontaktpunkten
der Tablette jedoch nicht gleich der Geschwindigkeit der linearen
Bewegung 11 der Tablette. Dies verursacht somit stets ein
gewisses Verrutschen, das an sich schon mit der Struktur der Tabletten
selbst in Zusammenhang steht, was zu einer schlechteren Druckqualität führt.
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Beim Bedrucken flacher Tabletten 13 durch das
Rotationsstempelkissendrucken kann beinahe die gesamte Oberseite
der Tablette bedruckt werden.
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Falls die Tabletten 13' eine gekrümmte Ober- und
Unterseite haben, muss das Stempelkissen 12 stärker auf
die Tablette gedrückt
werden, wobei es aussieht, als würde
die Tablette teilweise in den Silikongummi des Stempelkissens gedrückt. Das
Absetzen eines Druckbilds von festgelegter Größe auf der Tablette ist nur
in dieser Weise möglich.
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Falls der Druck des Stempelkissens
auf der Tablette allerdings zu groß wird, besteht das Risiko, dass
die Tablette 13'' in Stücke zerfliegt.
Eine maximal zulässige
Größe des Druckbilds
auf der Tablette wird daher festgelegt.
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Außerdem ist beim Stempelkissendrucken die
Dicke der Druckfarbenschicht, die beim Rotationsstempelkissendrucken
am Produkt abgesetzt werden kann, nicht so groß. Dies kann zu Problemen beim
Bedrucken poröser
Tabletten, die viel Druckfarbe absorbieren, führen. In diesem Fall sieht
der Aufdruck nicht sehr kontrastreich aus. Ein Beispiel ist das
Bedrucken dunkler poröser.
Tabletten mit weißer Druckfarbe.
In letzterem Fall kann es vorkommen, dass der Aufdruck durch das
Rotationsstempelkissendrucken eher grau als weiß aussieht. Dies führt somit
zum Eindruck eines Verblassens, was nicht wünschenswert ist.
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Beim Fördersystem für Tabletten
besteht auch das Risiko einer Kontaminierung. In der pharmazeutischen
Welt wird die Gefahr einer Kontaminierung sehr sorgfältig bedacht.
Eine Kontaminierung kann durch eine äußere Verschmutzung auftreten, welche
mit den Tabletten vermischt wird, aber auch durch Tabletten, die
von einer vorhergehenden Produktionsreihe zurückbleiben. Im Allgemeinen schreibt
die Richtlinie vor, dass es die kleinstmögliche Anzahl von Hohlräumen, kleinen
Winkeln und Löchern
in der Druckvorrichtung geben sollte, um die Wahrscheinlichkeit
zurückbleibender
Fremdpartikel zu reduzieren.
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Das Tablettenfördersystem für das Rotationsstempelkissendrucken
besteht im Allgemeinen aus einer Kette von Streifen mit Löchern, in
welche die Tabletten aufgenommen werden. Diese Kette läuft dann
den Rotationsdruckkopf entlang, welcher die Tabletten auf die Kette
drückt.
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Das Risiko einer Verschmutzung haftet
dem Fördersystem
für Tabletten
mit einer solchen Kette an. Staubpartikel, Partikel zerbrochener
Tabletten oder sogar ganze Tabletten können zwischen den Streifen
auf der Kette zurückbleiben.
Das Reinigen des Tablettenfördersystems
zwischen zwei Produktionsreihen stellt einen Nachteil dar, da dies
eine sehr zeitaufwendige Aktivität
ist.
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Außerdem bestehen noch weitere
Risiken, die mit aus der Druckfarbe austretenden Lösungsmitteln
zusammenhängen,
wodurch eine Brand- und Explosionsgefahr entsteht. Die Druckfarben,
die zum Bedrucken medizinischer Tabletten verwendet werden, sind
typischerweise Druckfarben, deren Lösungsmittel aus sehr flüchtigen
und entflammbaren Materialien, wie z. B. Propanol, Ethanol, Butanol
und so weiter, bestehen.
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Meistens sind die Rotationsstempelkissendrucksysteme
mit einer offenen Druckfarbenschale versehen. Das Einfärben des
gravierten Zylinders erfolgt durch das Laufenlassen des Zylinders
in einem kleinen Behälter
mit Druckfarbe und das Abkratzen der überschüssigen Druckfarbe mit einem
Schabemesser. In kleinen isolierten Räumen oder in Räumen, in
denen die Luft umgewälzt
wird, eine typische Situation bei sogenannten medizinischen Reinräumen, kann
durch das Abdampfen des Lösungsmittels aus
der Druckfarbe recht rasch ein explosives Lösungsmittel-Luft-Gemisch entstehen.
Um dies zu verhindern, werden häufig
komplexe Ansaugsysteme eingesetzt, welche aufgrund starker Luftströme um den
gravierten Zylinder und den Stempelkissenzylinder wiederum Probleme
mit der Druckqualität
schaffen können.
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Das Abdampfen von Lösungsmittel
aus der Druckfarbe in einem offenen bruckfarbensystem führt nicht
nur zu gefährlichen
Lösungsmittel-Luft-Gemischen,
sondern auch dazu, dass die Druckfarbe im offenen Druckfarbenbehälter langsam
Lösungsmittel verliert
und somit dicker wird. Aufgrund dieser Veränderung der Viskosität verändern sich
auch die Druckeigenschaften der Druckfarbe, was dazu führt, dass die
Druckqualität
sogar noch mehr abnimmt.
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Eine Lösung dafür besteht in der Verwendung
eines kostspieligen Viskositätskontrollsystems, das,
falls erforderlich, durch Zugabe eines zusätzlichen Verdünnungsmittels
die Druckfarbe wieder verdünnt.
Dies führt
zum Bedarf an Viskositätskontrollsystemen
und Pumpen für
die Druckfarbe. Ein Nachteil eines solchen Viskositätskontrollsystems
besteht dann wieder in der zusätzlichen
Arbeit, die beim Reinigen entsteht, und in der Tatsache, dass im
Allgemeinen anfänglich
eine teurere Druckfarbe benötigt wird,
um ein stabil funktionierendes Kontrollsystem zu erzielen.
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Um für die obenstehend erwähnten Nachteile
Abhilfe zu schaffen, ist erfindungsgemäß eine lineare Stempelkissendruckvorrichtung
vorgesehen, die mit einem geschlossenen Druckfarbensystem und einem
Drehtisch versehen ist, auf dem die Tabletten in Segmenten über eine
ebene Platte transportiert werden. Erfindungsgemäß wird somit eine Druckvorrichtung,
umfassend einen beweglichen Druckkopf, einen Druckflüssigkeitsbehälter und
eine Fördereinheit,
welche die zu bedruckenden Gegenstände hin zum bzw. weg vom Druckkopf
befördert,
vorgeschlagen, was bemerkenswert ist, da der Druckkopf in einem
linearen Stempelkissendrucksystem mit geschlossenem Druckfarbensystem
angeordnet ist, worin der Druckflüssigkeitsbehälter angeordnet
ist, und wobei die Fördereinheit
aus einem Drehtisch besteht, auf dem die zu bedruckenden Gegenstände während der
Stufe des Bedruckens an vorbestimmten Stellen zeitweise aufgenommen
werden können.
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Weitere Merkmale und Besonderheiten
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen
definiert.
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Dank dem erfindungsgemäßen System
werden die Probleme, die dem obenstehend beschriebenen Rotationsstempelkissendrucksystem
des Stands der Technik anhaften, gelöst. Die verschiedenen Vorteile
des Systems werden untenstehend dargelegt.
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Die durch Geschwindigkeitsunterschiede hervorgerufene,
verringerte Druckqualität
kommt beim linearen Stempelkissendrucken nicht vor, da sich die
Tabletten während
des Druckvorgangs nicht bewegen.
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Beim linearen Stempelkissendrucken
kann der Silikon- oder Gummiteil des Stempelkissens viel weicher
sein als beim Rotationsstempelkissendrucken, ohne an Druckqualität einzubüßen. Weil
das Stempelkissen weicher ist, kann es auch viel weiter oder tiefer über die
Tablette hinwegrollen und kann daher ohne Gefahr, die Tablette zu
beschädigen,
ein größeres Druckbild
auf gekrümmte
Tabletten drucken. Dies führt
dazu, dass die Höchstgrenze
für das Druckbild
beträchtlich
erweitert wird.
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Beim linearen Stempelkissendrucken
kann eine viel dickere Farbschicht als beim Rotationsstempelkissendrucken
abgesetzt werden. Dies vergrößert beim
Bedrucken poröser
Tabletten den Kontrast und die Druckqualität.
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Die Erfindung ist viel einfacher
zu reinigen und daher besser gegen Kontamination geschützt, wenn
eine völlig
ebene und vorzugsweise sehr glatt polierte Tischplatte verwendet
wird, auf der die Tabletten zusammen mit einfach entfernbaren Segmentplatten
gleiten.
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In der Tat dauert das Herausnehmen
der Segmente einige Minuten, wonach alle Segmente in ein Reinigungs-
und Dekontaminierungsbad getaucht werden können. Die glatte Tischoberfläche, auf
der die Tabletten in den Segmenten gleiten, ist dann völlig frei,
um mit einem Tuch mit einem Dekontaminierungs- und Reinigungsmittel,
häufig
Alkohol, gereinigt zu werden. Auch dies kann in kurzer Zeit durchgeführt werden.
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Die Verwendung der obenstehend beschriebenen
dosierten Druckfarbenmuster führt
dazu, dass die Lösungsmittelmenge,
die aus dem Druckfarbensystem entweicht, sehr gering ist. Dies führt zu einer merklich
geringeren Explosionsgefahr – im
Gegensatz zu bestehenden Systemen, wie z. B. solchen mit einem offenen
Druckfarbensystem mit Schabebalken. Der Nachteil davon besteht darin,
dass die Druckfarbe über
eine große
Fläche
hinweg der Luft ausgesetzt wird. Es ist notwendig, ein Druckfarbenkreislaufsystem
zu haben, das auch automatisch die Viskosität der Druckfarbe kontrolliert.
Verdampfende Lösungsmittel
werden noch schnell so verwendet, dass die Druckfarbe ohne dieses
Viskositätskontrollsystem
sehr rasch, typischerweise in ein paar Dutzend Minuten, unbrauchbar
wird. Die verdampfenden Lösungsmittel
können
gefährliche
Brand- und Explosionsbedingungen schaffen.
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Die im pharmazeutischen Bereich verwendete
Druckfarbe ist Thixotrop. Die Viskosität der Druckfarbe am richtigen
Niveau zu halten, wird dadurch noch schwieriger gemacht. Bei falschem
Betrieb kann das Viskositätskontrollsystem
schon rasch instabil werden. Um ein stabiles Viskositätskontrollsystem
zu erzielen, ist es notwendig, im Druckfarbensystem eine relativ
große
Menge von kostspieliger Druckfarbe zu verwenden.
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Aufgrund des komplexen Druckfarbenkreislaufsystems
bei der Viskositätskontrolle
ist das Reinigen des Druckfarbensystems ein anspruchsvoller und
langwieriger Vorgang. Um Zeit zu sparen, werden die Schläuche des
Druckfarbensystems oft nach einer Verwendung weggeworfen.
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Das Wechseln zu einem anderen Druckfarbentyp
oder einer anderen Druckfarbenschattierung erfordert ein komplettes
zweites Druckfarbensystem und einen langen Maschinenstillstand,
der typischerweise bis zu. ungefähr
40 Minuten dauert. Das Reinigen des ersten Druckfarbensystems ist
noch nicht in diese Zeiten einberechnet.
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Um dem Abhilfe zu schaffen, werden
vorteilhafterweise geschlossene kleine Farbtiegel verwendet. Die
Maschine ist mit zwei geschlossenen kleinen Farbtiegeln ausgestattet,
von denen jeder typischerweise etwa 200 ml umfasst. Das Abdampfen
der Lösungsmittel
in der Druckfarbe wird aufgrund der Tatsache, dass die kleinen Tiegel
durch eine Kappe verschlossen sind, minimal gehalten. Folglich ist
weder ein Druckfarbenkreislaufsystem noch eine Viskositätskontrolle
erforderlich. Abhängig
vom Typ der Druckfarbe kann die Maschine einige Zeit lang, typischerweise
3 bis 18 Stunden lang, laufen, ohne dass zusätzliche Lösungsmittel erforderlich wären.
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Das Reinigen der kleinen Farbtiegel
erfolgt sehr einfach und rasch mit einem minimalen Verlust an teurer
Druckfarbe.
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Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin,
dass das Wechseln des Druckfarbentyps in einigen Minuten durchgeführt werden
kann und nur einen zweiten Satz kleiner Farbtiegel erfordert.
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Zum Halten der Tabletten während des Druckzyklus,
um sie an einem Anhaften am Stempelkissen zu hindern, kann ein Vakuumsystem
verwendet werden, das aus einer Vakuumkammer besteht, die als Vakuumblock
bezeichnet wird, an dem eine elektrische Vakuumpumpe angeschlossen
ist. Der Vakuumblock ist genau unter der Position, wo die Tabletten
bedruckt werden, angebracht. Die Oberseite des Blocks weist kleine
Löcher
auf, die durch Stifte verschlossen sind. Jedes kleine Loch befindet
sich genau in der Mitte unter der zu bedruckenden Tablette. Während des
Druckzyklus werden die Stifte durch einen Druckluftzylinder aus
den kleinen Löchern
gezogen, was dazu führt,
dass die Tablette, die sich über
diesen befindet, im Vakuum gehalten wird. Nach dem Druckvorgang
verschließen
die Stifte die kleinen Löcher
wieder, so dass sich das Vakuum im Vakuumblock wiederherstellen
kann.
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Wichtige, damit in Zusammenhang stehende Nachteile
bestehen darin, dass dies ein ziemlich kompliziertes und störungsempfindliches
System ist, das für
eine bestimmte Tablettenform entwickelt wurde. Jedes Mal, wenn eine
neue Art von Tablette bedruckt werden muss, muss der gesamte Vakuumblock
ausgetauscht werden.
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Außerdem ist dieser Vakuumblock
aufgrund der Verwendung von Präzisionsteilen,
wie z. B. von Verschlussstiften, einer glatten oberen Platte aus Edelstahl
etc., ziemlich kostspielig.
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Das Gesamtgewicht des Vakuumblocks
ist ungefähr
30 kg, und beim Austauschen muss er mit der Hand aus der Mitte der
Maschine herausgenommen werden. Es ist auch möglich, eine elektrische Hebevorrichtung
zu verwenden, das Wechseln zu einem anderen Tablettentyp bleibt
jedoch weiterhin kompliziert.
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Um dem Abhilfe zu schaffen, ist erfindungsgemäß noch ein
Vakuumsystem vorgesehen, um die Tablettenwährend des Druckvorgangs zu
halten, durch die Verwendung eines zusätzlichen Vakuumpuffers und
eines einzigen Vakuumventils ist es jedoch möglich, das System mit Stiften
unberücksichtigt
zu lassen. Daraus resultiert, dass es nicht mehr notwendig ist,
beim Ändern
des Tablettentyps den gesamten Vakuumblock auszutauschen. Es genügt, bloß die obere
Platte aus Edelstahl auszutauschen, welche kleine Löcher gemäß einem
bestimmten Muster für
diesen Tablettentyp aufweist. Und dies ist dennoch in einfacher
Weise möglich.
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Folglich ist nur ein Vakuumblock
erforderlich, was Kosten spart. Das Wechseln zu anderen Tablettentypen
wird schneller und wird von einer einzigen Person ohne jegliche
physische Anstrengung durchgeführt.
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Die Wahrscheinlichkeit von Störungen ist dank
einem einfacheren System somit beträchtlich geringer. Die Komplettierung
der Tablettenmaschinen wurde somit erheblich besser. Es werden dadurch
auch die in der pharmazeutischen Welt existierenden Anforderungen
berücksichtigt.
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Für
kürzere
Produktionszyklen, beispielsweise drei bis fünf Stunden ständiges Produzieren,
ist es nicht notwendig, zwischendurch Lösungsmittel mit einem geschlossenen
Druckfarbensystem einzufügen. Für längere Produktionszyklen
genügt
ein einfaches System, bei dem regelmäßig ein wenig Lösungsmittel
hinzugefügt
wird. Ein komplettes automatisches Viskositätssystem ist somit überflüssig. Auf
diese Weise wird ein einfaches System erzielt.
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Weitere Details der Erfindung sind
in der nachfolgenden Beschreibung einer beispielhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mittels der angeschlossenen Zeichnungen dargelegt.
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1 bis 5 sind eine schematische
Darstellung des bekannten Stands der Technik im Fall des Rotationsbedruckens
von Tabletten.
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6 ist
eine schematische Darstellung eines Tablettenfördersystems in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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7 ist
eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Fördersystems
für Tabletten
gemäß der vorhergehenden
Figur.
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8 ist
eine schematische Darstellung eines Vakuumsystems in der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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9 und 10 sind jeweils schematische
Darstellungen des Walzvorgangs beim linearen Stempelkissendrucken.
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11 zeigt
schematisch die verschiedenen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Eine sehr glatte Tischplatte 14 wird
für ein Fördersystem
für Tabletten,
wie es in 6 gezeigt wird,
verwendet. Außerdem
sind die Teile der Vorrichtung und genauer jene des Fördersystems
für Tabletten
so eben und glatt wie möglich,
so dass sie in einfacher Weise gereinigt und desinfiziert werden
können. Über dieser
Tischplatte sind leicht entfernbare Segmente 17 angebracht,
welche einige Dutzend Millimeter über der Tischplatte 14 schwebend
angeordnet sind. Die Segmente sind mit Löchern 24 versehen,
in welche die Tabletten 6 passen. Durch das Bewegen der
Segmente über
der Tischplatte 18 werden die Tabletten 6 wegbefördert. Sie
liegen noch auf der sehr glatten Tischplatte 14.
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Das Einführen der Tabletten in die Segmentlöcher 24 kann
in verschiedener Weise durchgeführt werden.
Ein Bürstengehäuse 21 kann
in diesem Fall verwendet werden, wobei ein hier eingebautes Bürstensystem
bewirkt, dass alle Löcher 24 in
den Segmenten 17 durch eine Tablette 6 belegt
und befüllt werden.
Das Entfernen der Tabletten erfolgt in sehr einfacher Weise. Die
Tabletten, die nicht in den Löchern
des Segments fixiert sind, sondern in ihnen nur befördert werden,
fallen durch eine Auslassöffnung 15 in
der Tischplatte 14. Darunter befindet sich ein Abfluss 16,
in dem die Tabletten 6 aufgenommen und somit aus der Vorrichtung
entfernt werden.
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Eine beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung mit beispielsweise acht Segmenten ist in 7 schematisch dargestellt.
Die acht Segmente 17 sind im Zentrum der Achse eines Indexor-Gehäuses angebracht.
Die Segmente 17 können
in der Druckposition mittels des Indexor-Gehäuses einzeln gedreht werden.
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Die Segmente 17 drehen sich
in indexierter Weise im Uhrzeigersinn. Die Tabletten werden durch einen
Versorgungsbunker 20 dem Bürstensystem 21 zugeführt. Dieses
Bürstensystem
ermöglicht,
dass die Tablettenlöcher 24 in
den Segmenten mit Tabletten gefüllt
werden. In diesem Fall gibt es für
jedes Segment beispielsweise zwei kreisförmige Gruppen 24', 24'' von Tabletten.. Die mit Tabletten
gefüllten Segmente
drehen sich, indem sie vorne an einer Gebläseeinheit vorbeigehen, wie
z. B. an einer Luftbürste 22,
die überschüssige Tabletten
oder Staub mittels Druckluft in einen Aufnahmebehälter 23 bläst. Schließlich drehen
sich die Segmente unter dem linearen Druckkopf 25, wo sie
bedruckt werden. Nach dem Passieren einer Trocknungsstation 26 werden die
bedruckten Tabletten durch einen Abfluss 27 herausgelassen.
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9 und 1.0 zeigen, wie während der Druckphase
ein Stempelkissen ohne Verrutschen über die Tablette rollt.
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Wenn das Druckbild des Stempelkissens
auf den Tabletten abgesetzt wird, besteht das Risiko, dass die Tabletten
wegen ihres geringen Gewichts und der Klebrigkeit mancher Druckfarben
am Stempelkissen hängen
bleiben. Um dies zu verhindern, ist unter der Tischplatte 14 in
der Druckposition, d.h. direkt unter dem Druckkopf, eine Vakuumkammer
vorgesehen, welche während
des Druckvorgangs die Tabletten 6 durch kleine Löcher 39 in
der Tischplatte 14 hält,
wie in 8 dargestellt.
Das erforderliche Vakuum kann durch eine elektrische Vakuumpumpe zugeführt werden,
und zwar in Kombination mit einem Vakuumventil, das so gesteuert
wird, dass unter den Tabletten nur dann ein Vakuum besteht, wenn der
Druckvorgang tatsächlich
stattfindet, und somit nicht, wenn die Tabletten bewegt werden.
Vorteilhafterweise muss nicht wieder der Vakuumblock ausgetauscht
werden, sondern lediglich dessen obere Platte.
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Der Druckkopf 25 gehört zum Typ
des linearen Stempelkissendruckens mit geschlossenem Druckfarbenmuster.
Der Betrieb desselben wird in der Seitenansicht der 11 gezeigt, wo das geschlossene Druckfarbenmuster 30,
das Stempelkissen 31, der Druckstock 33 und das
Segment mit den Tabletten 32 dargestellt sind. Der Betrieb
des Tablettenfördersystems
ist durch die in 11 im
Querschnitt gezeigten, schematischen Darstellungen veranschaulicht.
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Position A ist die Startposition.
Davon ausgehend wird das Stempelkissen 31 in einer im Wesentlichen
vertikalen Bewegungsrichtung, die durch den Pfeil F1 angedeutet
ist, nach unten bewegt, um von einem Druckstock 33 Druckfarbe
zu übernehmen. Nach
der Druckfarbenübernahme
in Position B kehrt das Stempelkissen zurück hinauf in die Position A.
In Position C wird das Stempelkissen mit dem übernommenen Bild in einer im
Wesentlichen horizontalen Bewegungsrichtung GI nach vorne bewegt,
und zwar bis über
die im Segment 32 zu bedruckenden Tabletten. Zugleich verschiebt
sich das Druckfarbenmuster 30 nach vorn, um die Eingravierung
im Druckstock 33 einzufärben.
Das Stempelkissen 31 wird nach unten in die Position D
bewegt und setzt das übernommene Bild
auf den Tabletten ab; wonach das Stempelkissen wiederum in die Position
C hinaufbewegt wird. Anschließend
bewegt sich das Stempelkissen 31 zurück in die Startposition A,
und das geschlossene Druckfarbenmuster 30 wird in die Startposition
zurückbewegt.
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Das Druckfarbenmuster oder der geschlossene
kleine Farbtiegel wurde bereits in der Patentanmeldung
EP 96200793 .6 beschrieben. Es ist
zu verstehen, dass der obenstehend beschriebene Vorgang nur als
Beispiel dargelegt ist und in keiner Weise als den Schutzumfang
dieser Patentanmeldung einschränkend
betrachtet werden darf.