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Diese Erfindung betrifft eine biomedizinische
Hilfe oder ein Implantat. Diese Erfindung betrifft insbesondere
biomedizinische Hilfen, wie beispielsweise Stents, Aneurysma-Klips,
Herzklappen, Okklusionsschlingen, Nähmaterial, künstliche
Gelenke und Osteosynthesematerialien.
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Stents werden unter anderem zum Behandeln
von vaskulären
Stenosen und Okklusionen verwendet. Stents werden insbesondere nach
Dotter-Behandlungen in oft beschränkte oder lokal okkludierte
Blutgefäße eingeführt, um
sie offen zu halten. Konventionelle Bereiche der Stentanwendung
sind die Koronararterien im Herzen, Renalarterien, Beckenarterien
und femorale Arterien. Seit einigen Jahren sind Stents in Kombination mit
Kunststoff (sogenannte Stent-Transplantate) für die Behandlung von Aneurysmen,
vaskulären
Okklusionen oder Verengungen oder arteriovenösen Zysten verwendet worden.
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Ein Stent muss eine Vielzahl von
Erfordernissen befriedigen. Als erstes sind die mechanischen Eigenschaften
wichtig. Ein Stent ist typischerweise aus dünnen Drähten aufgebaut oder aus einer
Röhre,
in welcher Löcher
vorgesehen sind, während
die Kräfte,
denen ein Stent unterliegt, z.B. in einer Arterie, beträchtlich
sein können.
Daher ist es wichtig, dass der Stent einem ausreichenden Druck widerstehen
kann, aber auch, dass der Stent ausreichend elastisch ist. Weiterhin
muss ein Stent aus einem biokompatiblen Material hergestellt sein,
um nicht hypersensitive Phänomene
oder sogar Abstoßungsphänomene hervorzurufen.
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Für
intravaskulär
verwendete Stents ist zur Zeit, mit der wachsenden Bedeutung der
Magnetresonanz-Bilddarstellung (MRI), die MR-Kompatibilität wichtig.
Die Stents, die zur Zeit kommerziell verfügbar sind, werden aus einer
Metalllegierung hergestellt. Die Legierungen, die meist verwendet
werden, sind "rostfreier Stahl
316" und Nitinol.
Ein weiteres Material, das manchmal verwendet wird, ist Tantal.
Insbesondere rostfreier Stahl 316, welches Material auf Grund seiner
günstigen
mechanischen Eigenschaften am meisten verwendet wird, induziert
eine lokale Störung
des Magnetfeldes, das bei MRI verwendet wird, bis zu dem Ausmaß, dass eine
Bildanalyse des an den Stent angrenzenden Blutgefäßes ernsthaft
behindert wird. Obwohl Nitinol und Tantal sich günstiger bei MRI verhalten,
wird ihre MR-Kompatibilität
nicht als ausreichend gut in Betracht gezogen.
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Dementsprechend besteht ein Bedarf
für einen
verbesserten Stent, welcher die günstigen mechanischen Eigenschaften
der bekannten Stents aufweist, insbesondere der Stents, die aus
rostfreiem Stahl 316 hergestellt sind, während er gleichzeitig geringe
Bildartifakte bei MRI-Untersuchungen entfaltet. Auch sollte der neue
Stent biokompatibel sein.
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Überraschenderweise
ist vorliegend herausgefunden worden, dass die gewünschten
Eigenschaften einem Stent verliehen werden können durch Herstellen desselben
aus einer spezifischen Legierung, basierend auf einem oder mehreren
Edelmetallen. Dementsprechend betrifft die Erfindung einen Stent,
der aus einer Legierung hergestellt ist, welche zumindest 60 Gew.-%,
basierend auf dem Gewicht der Legierung, einer Kombination von Gold
und Palladium, oder einer Kombination aus Silber und Palladium enthält und wobei
die Legierung einen Fließpunkt
von zumindest 200 N/mm2 und eine Bruchdehnung
von zumindest 8% aufweist.
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Ein Stent, der aus einer Legierung
gemäß der Erfindung
hergestellt ist, zeigt, dass er deutlich weniger Störungen der
MRI-Bilder liefert als ein Stent dies tut, der aus den konventionell
dazu verwendeten Materialien hergestellt ist. In solchen Fällen, bei
welchen die mehr klassischen Untersuchungsmethoden basierend auf
der Verwendung von Röntgenstrahlen
noch eingesetzt werden, ist es von Vorteil, dass die Legierung,
aus welcher der vorliegende Stent hergestellt ist, weiterhin eine
hohe Röntgenstrahlendurchlässigkeit
aufweist.
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Weiterhin besitzt der vorliegende
Stent mechanische Eigenschaften, welche zumindest so gut wie diejenigen
der bekannten Stents sind. Weiterhin weist die Legierung, aus welcher
der vorliegende Stent hergestellt ist, ausgezeichnete Benetzungseigenschaften
auf, und kann auf sehr einfache Art und Weise bearbeitet werden.
Dank dieser günstigen
Benetzungseigenschaften findet die Adhäsion von Substanzen aus der
Umgebung nur zu einem sehr geringen Grad statt. Es soll hier darüber hinaus
angemerkt werden, dass im Wesentlichen kein Oxidfilm auf der Oberfläche eines
Objekts der Legierung gebildet wird, was als vorteilhaft betrachtet wird.
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Weiterhin weist der vorliegende Stent
eine sehr gute Biokompatibilität
auf. Es ist herausgefunden worden, dass es möglich ist, den Stent nickelfrei
herzustellen. Nickel ist ein Material, bei welchem vermutet wird, dass
es allergische Reaktionen bei vielen Menschen hervorruft, wenn in
vivo verwendet.
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Wie festgestellt ist die Legierung,
aus welcher der vorliegende Stent hergestellt ist, eine Edelmetalllegierung.
Zumindest 60 Gew.-%, vorzugsweise zumindest 75 Gew.-%, basierend
auf dem Gewicht der Legierung, besteht aus Edelmetall. In diesem
Zusammenhang sind mit Edelmetallen die Metalle Gold, Platin, Palladium
und Silber gemeint. Von Bedeutung ist weiterhin, dass Silber nicht
das einzige Edelmetall in der Legierung ist. Falls Silber vorhanden
ist, vorzugsweise zumindest 5 Gew.-%, noch bevorzugter zumindest
10 Gew.-%, ist Palladium vorhanden. Es ist herausgefunden worden,
dass, wenn diese Bedingungen eingehalten werden, eine Legierung
vorgesehen wird, deren mechanische Eigenschaften ausreichend zur
Verwendung in Stents und anderen biomedizinischen Hilfen ist.
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Die Legierung enthält eine
Kombination aus Gold und Palladium oder eine Kombination aus Silber
und Palladium. Es ist herausgefunden worden, dass durch diese Kombinationen
die Legierung optimale magnetische Eigenschaften und elektrische
Leitfähigkeit
erzielt. Es ist herausgefunden worden, um eine gute Bild darstellung
bei MRI zu erreichen, es wünschenswert
ist, dass die Legierung eine niedrige magnetische Suszeptibilität und einen
hohen elektrischen Widerstand aufweist.
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Wenn die Legierung auf einer Kombination
aus Gold und Palladium basiert, wird das relative Gewichtsverhältnis zwischen
Gold und Palladium vorzugsweise zwischen 3:1 und 0,5:1, noch bevorzugter
zwischen 1,6:1 und 1:1 liegen. Wenn die Legierung auf einer Kombination
aus Silber und Palladium basiert, wird das relative Gewichtsverhältnis zwischen
Silber und Palladium vorzugsweise zwischen 3:1 und 0,3:1, noch bevorzugter
zwischen 1,3:1 und 0,4:1 liegen.
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Zusätzlich zu den Edelmetallen,
auf welche Bezug genommen wurde, enthält die Legierung vorzugsweise
eine Anzahl von Additiven. Der Gesamtbetrag von Additiven liegt
vorzugsweise zwischen 0,5 und 40 Gew.-%, noch bevorzugter zwischen
4 und 40 Gew.-%, abhängig
von der Menge des vorhandenen Edelmetalls. Es ist bevorzugt, dass
die Legierung nur Metalle enthält,
so dass die Gesamtmenge von Additiven vorzugsweise auf die Menge
der Edelmetalle, die vorhanden sind, eingestellt wird. Dementsprechend
kann in bestimmten Fällen
die obere Grenze der Menge von Additiven 25 Gew.-% sein.
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Es wird klar werden, dass, obwohl
weniger wünschenswert,
dem Vorhandensein von sehr geringen Mengen von Verunreinigungen
nicht vorgebeugt werden kann. Zum Beispiel stellt es keinen unüberbrückbaren Einwand
dar, wenn sehr geringe Mengen Silizium oder Kohlenstoff vorhanden
sind. Diese Substanzen sind vorzugsweise nicht in Mengen von mehr
als 1,5 Gew.-% für
Silizium und 1 Gew.-% für
Kohlenstoff vorhanden.
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Die Additive werden vorzugsweise
ausgewählt
aus der Gruppe von Iridium, Indium, Gallium, Zinn, Titan, Kupfer,
Zink und Ruthenium. Die Additive, die erwähnt wurden, können sowohl
separat als auch in veränderlichen
Kombinationen verwendet werden. Es ist herausgefunden worden, dass
diese Additive einen be sonders günstigen
Einfluss auf die Eigenschaften haben, insbesondere auf die mechanischen
Eigenschaften der Legierung. Die Additive, auf die Bezug genommen
wurde, sind vorzugsweise in den folgenden Mengen vorhanden:
Iridium
bis zu 30 Gew. %, noch bevorzugter von 0,1 bis 10 Gew.-%;
Iridium
bis zu 20 Gew. %, noch bevorzugter von 1 bis 10 Gew. %;
Gallium
bis zu 20 Gew.-%, noch bevorzugter von 1 bis 10 Gew.-%;
Zinn
bis zu 20 Gew.-%, noch bevorzugter von 1 bis 10 Gew.-%;
Titan
bis zu 40 Gew-%, vorzugsweise bis zu 15 Gew.-%; noch bevorzugter
von 0,5 bis 5 Gew.-%;
Kupfer bis zu 20 Gew.-%, vorzugsweise
bis zu 15 Gew.-%, noch bevorzugter von 1 bis 5 Gew.-%;
Zink
bis zu 20 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-%, noch bevorzugter
von 1 bis 6 Gew.-%; und
Ruthenium bis zu 20 Gew.-%, vorzugsweise
bis zu 10 Gew.-%, noch bevorzugter von 0,1 bis 1 Gew.-%.
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Beim Herstellen eines Stents aus
einer Legierung, welche diese Mengen von Additiven enthält, werden
ausgezeichnete mechanische Eigenschaften mit einem sehr geringen
Bildartifakt beim MRI kombiniert.
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Zusätzlich zu den Additiven, die
bereits erwähnt
wurden, kann weiterhin ein Metall vorhanden sein, ausgewählt aus
der Gruppe aus Rhodium, Rhenium, Zer, Germanium, Bor, Eisen, Tantal,
Nickel, Kobalt, Aluminium, Niob, Zirkon, Mangan, Chrom, Molybdän und Tungsten.
Diese Metalle können
auch sowohl separat als auch in Kombinationen verwendet werden.
Insbesondere, wenn sie in den Mengen, die im Folgenden spezifiziert
werden, verwendet werden, können
diese Additive auch einen günstigen
Effekt auf die Legierungseigenschaften, die für die Erfindung relevant sind,
haben. Nichtsdestotrotz wird der Effekt dieser Additive im Allgemeinen
etwas geringer sein als derjenige der oben diskutierten Additive.
Die bevorzugten Mengen dieser zweiten Gruppe von Additiven sind:
Rhodium
bis zu 30 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-%, noch bevorzugter
von 0,1 bis 1 Gew.-%;
Rhenium bis zu 5 Gew.-%, noch bevorzugter
von 0,1 bis 1 Gew.-%;
Zer bis zu 5 Gew.-%, noch bevorzugter
von 0,1 bis 1 Gew.-%;
Germanium bis zu 5 Gew.-%, noch bevorzugter
von 0,1 bis 3 Gew.-%;
Bor bis zu 3 Gew.-%, noch bevorzugter
von 0,1 bis 0,5 Gew.-%;
Eisen bis zu 5 Gew.-%, noch bevorzugter
von 0,1 bis 3 Gew.-%;
Tantal bis zu 5 Gew.-%, noch bevorzugter
von 0,1 bis 2 Gew.-%;
Nickel bis zu 30 Gew.-%, noch bevorzugter
von 1 bis 10 Gew.-%, noch bevorzugter vollständig abwesend,
Kobalt
bis zu 30 Gew.-%, noch bevorzugter von 1 bis 10 Gew.-%;
Aluminium
bis zu 3 Gew. %, noch bevorzugter von 0,1 bis 1 Gew.-%; Niob bis
zu 15 Gew.-%, noch bevorzugter von 1 bis 5 Gew.-%;
Zirkon bis
zu 5 Gew.-%, noch bevorzugter von 0,1 bis 2 Gew.-%;
Mangan
bis zu 5 Gew.-%, noch bevorzugter von 0,1 bis 2 Gew.-%;
Chrom,
Molybdän
und Tungsten gemeinsam bis zu 5 Gew.-%, noch bevorzugter von 0,1
bis 1 Gew.-%.
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Gemäß der Erfindung muss die Legierung
zum Herstellen eines Stents einen Fließpunkt von zumindest 200 N/mm2 und eine Bruchdehnung von zumindest 8%
aufweisen.
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Vorzugsweise liegt der Fließpunkt bei
zumindest 300 N/mm2 die Bruchdehnung ist
zumindest 20%. Es ist herausgefunden worden, dass durch eine geeignete
Wahl der Zusammensetzung der Legierung ein Fließpunkt von mehr als 400 N/mm2 mit einer Bruchdehnung von ungefähr 30% erreicht
werden kann.
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Im Rahmen der Erfindung ist der Fließpunkt definiert
als gemessen gemäß ISO 6892
auf einer Legierung, welche hartvergütet wurde. Die Bruchdehnung
ist gemäß der Erfindung
definiert als gemessen gemäß der gleichen
ISO 6892 auf einer Legierung, welche weichgeglüht wurde. Die Bedingungen,
unter welchen Hartvergütung
und Weichglühen
auftraten, sind die optimalen Bedingungen zum Hartbzw. Weichglühen der
Zusammensetzung der Legierung. Der Fachmann wird in der Lage sein,
diese auf der Basis seines allgemeinen Fachwissens auszuwählen. Für die Messung
des Fließpunkts
und der Bruchdehnung wird ein Block, der aus der Legierung, die
zu messen ist, zunehmend belastet auf einem Zugfestigkeitstester
bis zum Bruch. Die Kräfte,
die auf den Block ausgeübt
werden, sind grafisch dargestellt und die Dehngrenze wird bestimmt
durch Messen der Länge
des parallelen Teils des Blocks vor und nach dem Test. Noch genauer
können
die folgenden Mengen aus den Ergebnissen dieses Tests in der folgenden
Weise berechnet werden:
wobei
F
max die höchste angewandte Zugkraft ist
(ausgedrückt
in Newton) und A der Oberflächenbereich
des Querschnitts des parallelen Teils des Blocks vor dem Bruch ist
(ausgedrückt
in mm
2);
wobei
F
1 die Zugkraft ist (ausgedrückt in Newton)
bei 0,2% permanenter Dehnung; und
wobei
L
1 die Länge
des parallelen Teils des Blocks nach dem Test ist und L
0 diese
gleiche Länge
vor dem Test ist.
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Auf der Basis seines allgemeinen
Fachwissens wird der Fachmann in der Lage sein, die Zusammensetzung
der Legierung zu wählen,
insbesondere die An und Menge der Additive, die darin vorhanden
sind, so dass die oben erwähnten
Erfordernisse in Anbetracht der mechanischen Eigenschaften erreicht
werden.
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Die Vorbereitung der Legierung, welche übrigens
als solche bekannt ist z.B. für
Anwendungen in der Zahnmedizin, kann ausgeführt werden wie in der europäischen Patentanmeldung
0 598 431 beschrieben ist. Wichtig ist hier, dass eine Legierung
einer homogenen Zusammensetzung erhalten wird.
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Die bekannte Vorbereitung, auf die
Bezug genommen wurde, umfasst die Schritte des Vorbereitens einer
Schmelze, welche die gewünschten
Metalle in den gewünschten
Mengen umfasst, Gießen
der Schmelze, um einen Block zu bilden, Homogenisieren durch Tempern,
Abkühlen
und Aushärten.
Tempern kann ausgeführt
werden bei einer Temperatur zwischen 650 und 1200°C. Vorzugsweise
wird Tempern bei einer Temperatur von ungefähr 900°C ausgeführt. Das Abkühlen wird
vorzugsweise durch Abkühlen
der getemperten Legierung in Wasser durchgeführt. Um optimale Eigenschaften
zu erhalten, wird ein Abkühlen
vorzugsweise schnell ausgeführt
(direkt nach dem Tempern). Vorzugsweise wird die abgekühlte Legierung
anschließend
auf eine geringere Dicke gewalzt oder zu einem Draht gezogen. Walzen
tritt vorzugsweise in verschiedenen Schritten auf, abgewechselt
durch Tempern bei einer Temperatur von 650 bis 1200°C, vorzugsweise
um 900°C.
Das abschließende
Aushärten
der Legierung tritt vorzugsweise bei einer Temperatur von 400 bis
700°C auf,
noch bevorzugter bei einer Temperatur von 500 bis 650°C.
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Ein Stent kann in einer konventionellen
Art und Weise aus der Legierung gebildet werden. Gemäß der Erfindung
kann die Legierung zum Herstellen aller bekannten Arten von Stents
verwendet werden. Beispiele von Stents für Arterienanwendungen, wie
beispielsweise in abdominalen, pelvischen, femoralen, zervikalen, renalen
und Koronararterien. Stents für
Venenanwendungen, einschließlich
An- wendungen in
der Hohlvene und Anwendungen in TIPS (Transjugular Intrahepatic
Portsystemic Shunt), Stents des Typs der Ballonexpansion oder Selbstexpansion,
die Gruppe, die gebildet wird durch überzogene Stents, Stent-Transplantate
und Endo-Transplantate (d.h. Stents, die mit vaskulären prothetischem
Material zum Behandeln von aneurysmatischen oder Brust-Gefäßerkrankungen
einschließlich
Anwendungen in abdominalen Aortaaneurysmen) und Stents für Nicht-Gefäßanwendungen,
wie beispielsweise Gallen-, Magen-Darm-, urologische und bronchiale Anwendungen.
Für eine
Beschreibung von Beispielen verschiedener Stents, ihrer Form und
Anwendungen, wird Bezug genommen auf Becker G.J., "Vascular stents" und Dake M.D., "Transluminal Placement
of Endovascular Stent-Grafts for the Treatment of Thoratic Aortic
Aneurysms", beide
aus Abrams' Angiography,
Ed. Baum S., Pentecost M.J., Little, Brown & Co., Seiten 85–118 bzw. 356–365, Boston
1997; und Hopkinson B. et al., "Endovascular
Surgery for Aortic Aneurysms",
Saunders W.B., London 1997.
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Es ist weiterhin herausgefunden worden,
dass die Legierung, aus welcher der vorliegende Stent hergestellt
ist, geeignet ist zur Herstellung anderer biomedizinischer Hilfen
oder Implantate. Im Rahmen der Erfindung wird der Begriff "biomedizinische Hilfen
oder Implantate" so
verstanden, dass er alle Objekte, die körperfremd sind, enthält, welche
permanent oder temporär
im Körper
eingesetzt werden. Oft dienen diese Objekte dazu, Körperfunktionen
zu unterstützen
oder zu ersetzen, welche vollständig
oder teilweise versagt haben und/oder, um beim Wiederherstellen
bestimmter Körperfunktionen
oder Teilen des Körpers
behilflich zu sein. Diese Hilfen/Implantate, die hier involviert
sind, sind insbesondere diejenigen, bei welchen in vergleichbarer Weise
die mechanischen Eigenschaften und MRI-Eigenschaften eine Rolle
spielen und welche im menschlichen Körper an einer Stelle verwendet
werden, wo sie nicht der Atmosphäre
ausgesetzt sind, was effektiv so verstanden wird, alle Anwendungen
zu enthalten, die nicht zur Zahnmedizin gehören.
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Dementsprechend betrifft die Erfindung
weiterhin die Verwendung der oben beschriebenen Legierung zum Erhöhen der
MR-Kompatibilität
solcher biomedizinischer Hilfen oder Implantate. Beispiele solcher
Hilfen/Implantate umfassen Aneurysma-Klips, Herzklappen, Okklusionswicklungen
(zum therapeutischen Verschließen
von Arterien, Venen und Aneurysmen), Suturmaterialien, künstliche
Gelenke und Osteosynthesematerialien, wie beispielsweise Schrauben,
Stifte und Platten für
den Zweck der chirurgischen Rekonstruktion von Knochenstrukturen.
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Für
eine Beschreibung von Beispielen als auch die Anwendungen und möglichen
Formen der Hilfen, die erwähnt
wurden, wird Bezug genommen auf Pollak, J.S., White R.I., "Mechanical Embolic
Agents", Abrams' Angiography, Ed.
Baum S., Pentecost M.J., Little, Brown & Co., Seiten 55–79, Boston 1997 (Okklusionswicklungen);
Yasargil, M.G., "Microneurosurgery", George Thieme Verlag,
Seiten 212–213
und 245–271,
New York 1984 (Aneurysma-Klips); Kirlin J.W., Barratt-Boyes B.G., "Cardiac Surgery", 2. Auflage, Bd.
1, Kapitel 11, Seiten 474–476,
Churchill Livingstone Inc., New York 1993 (Herzklappen und Suturen);
Muller M.E., Allgower M., Schneider R., Willenegger H., "Manual of Osterosynthesis", Springer Verlag
1979 und Browner B.D., Edwards C.C., "The Scieunce and Practice of Intramedullary
Nailing", Lea & Febiger 1987
(sowohl Knochenschrauben, Knochenstifte und Knochenplatten); und
Lemons J.E., "Metallic
Alloys" und Rand
J.A. et al., "Cemented
Total Knee Arthroplasty",
beide aus "Joint
Replacement Arthroplasty",
Ed. Morrey B.F., Churchill Livingstone, Seiten 13–22 bzw.
1007–1021,
New York 1991, und Seiten 147–240,
275–329
und 419–436
aus dem gleichen Buch (künstliche
Gelenke).
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In dem obigen Text und dem folgenden
Beispiel sind alle Prozentangaben Gewichtsprozent und basieren auf
dem Gesamtgewicht der Legierung, es sei denn es ist anders spezifiziert.
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Beispiel
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Analog zum Verfahren, welches im
Beispiel der EP-A-O 598 431 beschrieben ist, wurden die Legierungen
mit den folgenden Zusammensetzungen vorbereitet: Legierung
A
Au | 0,1
Gew. % |
Pt | 0,5
Gew.-% |
Pd | 60,6
Gew.-% |
Ag | 28,0
Gew.-% |
Sn | 7,3
Gew.-% |
In | 2,0
Gew.-% |
Ga | 1,2
Gew.-% |
Zn | 0,2
Gew.-% |
Ru | 0,1
Gew.-% |
Legierung
B
Au | 2,0
Gew.-% |
Pd | 78,9
Gew.-% |
Cu | 10,0
Gew.-% |
Ga | 9,0
Gew.-% |
Ir | 0,1
Gew.-% |
Legierung
C
Au | 52,0
Gew.-% |
Pd | 38,0
Gew.-% |
In | 8,2
Gew.-% |
Ga | 1,6
Gew.-% |
Ag | 0,1
Gew.-% |
Re | 0,1
Gew.-% |
Legierung
D
Au | 77,1
Gew. % |
Pt | 7,7
Gew.-% |
Pd | 9,5
Gew.-% |
Ag | 2,0
Gew.-% |
In | 3,5
Gew.-% |
Ir | 0,2
Gew.-% |
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Von diesen Legierungen wurden der
Fließpunkt
und die Bruchdehnung gemäß ISO 6892
bestimmt. Weiterhin wurden Stents aus den Legierungen hergestellt,
die bezüglich
ihrer Biokompatibilität,
Allergieerzeugung, Strahlendurchlässigkeit, MRI-Bild und Benetzungsbild
untersucht wurden. Zum Untersuchen der Biokompatibilität wurde
der Standard EN 10993 aus 1996 verwendet, wobei unter anderem die
Zytotoxidität
und Mutagenität
in Betracht gezogen wurden. Es wurde für die Stents gemäß der Erfindung
herausgefunden, dass sie dem Standard entsprechen. Benetzung wurde
durch Polieren der Probe und anschließendes Tropfen gleicher Mengen
von Wasser, physiologischer Salzlösung und Blut darauf getestet.
Die Form des Tropfens ergibt dann ein Bild der Benetzung (je flacher
der Tropfen, umso mehr Benetzung und daher mehr Adhäsion der
Substanzen).
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Das MRI-Bild wurde bestimmt durch
Platzieren eines Stents in einem Kunststoffgefäß, welches mit einer Kupfersulfatlösung gefüllt war,
geeignet für
in vitro MR-Testen.
Die Konzentration des Kupfersulfats betrug ca. 1 Gramm pro Liter.
Mit einem Standard-1,5-Tesla-MR-Scanner und Gradientenecho-Sequenzen
(Philips ACS-NT) wurden Bilder der Stents hergestellt und auf Signalverluste
untersucht.
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Die Stents der obigen Legierungen
gemäß der Erfindung
wurden mit kommerziell erhältlichen
Stents für
die erwähnten
Eigenschaften verglichen. Die Eigenschaften dieser Stents wurden
aus den Tabellen abgeleitet. Für
rostfreien Stahl 316 (RVS 316) wurde der "Stahlschlüssel", Verlag Stahlschlüssel Wegst GmbH, 1983 verwendet.
Die Daten von Nitinol wurden aus "Das dental Vademecum", Deutsche Ärzte Verlag, Nr. 5, 1989 abgeleitet.
Die Daten des Tantals basieren auf experimentellen Daten, die durch
Ausführen
von Zugdehnungstests gemäß ISO 6892
erhalten wurden. Die Ergebnisse sind in den Tabellen unten dargestellt.
Tabelle
I Daten
der Stents gemäß der Erfindung
Tabelle
II Daten
der kommerziell erhältlichen
Stents