DE4441046C2 - Bewegliche Positionierhilfe für die kinematische Untersuchung der Abduktion und Rotation des Schultergelenks - Google Patents

Description

Für die dynamische Untersuchung des Schultergelenks ist es wünschenswert, wenn dieses in reproduzierbarer Weise bewegt werden kann. Dieser Bedarf tritt vor allem bei bildgebenden Verfahren auf. Besonders geeignet für die dynamische Unter­ suchung des Schultergelenks sind Kernspintomographiegeräte mit offenem Zugang.

Aus der US-Patentschrift 5,349,956 A sind unterschiedliche Po­ sitionierhilfen für die Untersuchung von Gelenken bekannt. Bei einer Positionierhilfe zur Untersuchung eines Handgelenks ist auf einer Grundplatte eine Unterarmauflage sowie eine um eine Drehachse schwenkbare Handhalterung vorgesehen. Zur Fi­ xierung der Handhalterung in unterschiedlichen Drehpositionen ist diese mit einem Rastmechanismus versehen. Für Untersu­ chungen im Wirbelsäulenbereich wird eine Kopfhalterung vorge­ schlagen, die um zwei aufeinander senkrecht stehende Achsen schwenkbar ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Positionierhilfe zu entwickeln, welches die Abduktion und gleichzeitig die Rotation im Schultergelenk in reproduzierbarer Weise erlaubt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 10 näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Kernspintomographie­ geräts mit einem C-Bogen-förmigen Magneten,

Fig. 2 den schematischen Aufbau der Positionierhilfe in Draufsicht,

Fig. 3 den Aufbau einer Tischauflage in Schnittdarstel­ lung,

Fig. 4 den Aufbau der an der Tischauflage angebauten Führungsplatte 2 in Draufsicht,

Fig. 5 den Aufbau eines Trägers 3 in Seitenansicht,

Fig. 6 den Aufbau eines Trägers 3 in Schnittdarstellung,

Fig. 7 den Aufbau einer Armauflage 5 in Seitenansicht,

Fig. 8 den Aufbau einer Armauflage 5 in Vorderansicht,

Fig. 9 den Aufbau eines Führungsschlittens in Schnittdar­ stellung,

Fig. 10 den Aufbau eines Führungsschlittens in Vorderan­ sicht.

In Fig. 1 ist schematisch ein Kernspintomographiegerät 10 dargestellt. Das Kernspintomogra­ phiegerät 10 weist einen C-Bogen-förmigen Magneten 11 auf, so daß der Untersuchungsraum während der Untersuchung gut zu­ gänglich bleibt und der zu untersuchende Patient zumindest nach einer Seite volle Bewegungsfreiheit hat. Damit eignet sich dieses Kernspintomographiegerät sehr gut für dynamische Untersuchungen. Bei der Untersuchung des Schultergelenks kann ein Arm des Patienten nach außen frei bewegt werden. Der Untersuchende kann während der Bildgewinnung am Patienten Bewegungen ausführen, ohne einer Strahlenbelastung ausgesetzt zu sein. Man kann aber auch den Patienten selbst dazu veran­ lassen, bestimmte Armbewegungen auszuführen. Aufnahmen des Schultergelenks in verschiedenen Positionen sind diagnostisch sehr viel aussagekräftiger als rein statische Untersuchungen in lediglich einer Position.

Mit der im folgenden beschriebenen Positionierhilfe ist es möglich, Abduktion und Rotation im Schultergelenk in repro­ duzierbarer Weise durchzuführen bzw. vom Patienten durchfüh­ ren zu lassen.

Der schematische Aufbau der Positionierhilfe ist in Fig. 2 dargestellt. Auf den Patiententisch 12 nach Fig. 1 wird eine Tischauflage 1, auf der ein Patient 13 liegt, aufgelegt. Seitlich an der Tischauflage 1 ist eine Führungsplatte 2 angebracht. Auf dieser Führungsplatte 2 ist eine Armauflage 5 geführt, die im folgenden anhand der weiteren Figuren noch näher erläutert wird. Diese Armauflage 5 ist wie durch eine Skala in Fig. 2 schematisch dargestellt, in der Ebene der Tischauflage 1 um etwa 180° bewegbar.

In Fig. 3 ist die Tischauflage 1 mit der daran angebauten Führungsplatte 2 in Stirnansicht dargestellt. Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf die Führungsplatte 2. Dabei sieht man, daß die Führungsplatte 2 eine halbkreisförmige Form aufweist, wobei der Kreismittelpunkt auf einem Drehpunkt 4 liegt, auf dem im Betrieb das Schultergelenk positioniert wird. Die Füh­ rungsplatte 2 weist eine annähernd halbkreisförmige Ausspa­ rung 8 als Führungskulisse auf, wobei der Mittelpunkt dieses Halbkreises ebenfalls auf dem Drehpunkt 4 liegt. An der äuße­ ren Stirnseite der halbkreisförmigen Führungsplatte 2 sind über den Halbkreisbogen verteilt in definierten Winkelposi­ tionen Aussparungen 2a in Form von Kerben verteilt.

Auf diese Führungsplatte 2 wird ein Führungsschlitten 9 auf­ gesetzt, wie er in den Fig. 9 und 10 vergrößert darge­ stellt ist. Dieser Führungsschlitten greift mit einem Stift 9a in die Führungskulisse 8 der Führungsplatte 2 ein. Alter­ nativ kann der Führungsschlitten 9 auch einen in Fig. 9 ge­ strichelt dargestellten bogenförmigen Vorsprung 9b aufweisen, der in der Führungskulisse 8 gleitet. Der Führungsschlitten 9 weist einen weiteren Vorsprung 9c auf, der um die Stirnseite der Führungsplatte 2 greift, und dessen Innenseite der Bogen­ form der Führungsplatte 2 angepaßt ist. In diesem Vorsprung 9c ist ein federndes Rastelement 9d vorgesehen, das im mon­ tierten Zustand je nach Position des Führungsschlittens 9 in eine der Kerben 2a der Führungsplatte 2 einrastet.

Der Vorsprung 9c mit dem Rastelement 9d ist in Fig. 10 noch­ mals in Frontansicht dargestellt.

Auf diesem Führungsschlitten 9 ist ein Träger 3 befestigt, der in Fig. 5 in Vorderansicht und in Fig. 6 in Schnitt­ darstellung gezeigt ist. Dieser Träger 3 weist im wesentli­ chen die Form einer Halbschale auf, wobei das vom Drehpunkt 4 wegweisende Ende abgeschrägt ist. Im Träger 3 ist ein federn­ des Rastelement 3a vorgesehen, das in Kerben der noch zu er­ läuternden Armauflage einrastet. Ferner ist in den Träger 3 ein Stift 3b eingesetzt, dessen Zweck noch erläutert wird.

In den Träger 3 wird eine Armauflage 5 eingesetzt, wie sie in Fig. 7 in Draufsicht und in Fig. 8 in der stirnseitigen An­ sicht dargestellt ist. Die Armauflage 5 weist einen eben zur Führungsplatte 2 verlaufenden Teil 5b und einen dazu abgewin­ kelten Teil 5c auf. Der ebene Teil 5b ist zur Aufnahme des Oberarms, der abgewinkelte Teil 5c zur Aufnahme des Unterarms bestimmt.

Sowohl der Teil 5b als auch der Teil 5c der Armauflage 5 sind in Form von Halbschalen ausgeführt. Am äußeren Umfang des Teils 5b sind Rastkerben 5a vorgesehen, in die im zusammen­ gebauten Zustand das federnde Rastelement 3a des Trägers 3 einrastet. Ferner weist die Armauflage 5 am äußeren Umfang eine Nut 5d auf, in die der Stift 3b des Trägers 3 eingreift. Damit wird eine Verschiebung der Armauflage 5 in Längsrich­ tung des Trägers 3 verhindert. Ein Oberarm eines zu untersu­ chenden Patienten ist in der Armauflage 5 mit Hilfe eines Gurtes 6 fixierbar. Der Gurt 6 ist verstellbar und kann z. B. einen Klettverschluß 6a aufweisen.

Im zusammengebauten Zustand ist bei der beschriebenen Posi­ tionierhilfe somit eine Bewegung des Arms in der Ebene der Führungsplatte 2 möglich. Dabei sind in verschiedenen Posi­ tionen Raststellungen vorgesehen, indem nämlich das federnde Rastelement 9d des Führungsschlittens 9 in die Aussparungen 2a der Führungsplatte 2 einrastet. Somit sind definierte Positionen des Arms einfach einstellbar.

Zugleich kann der Arm aber auch um seine Längsachse gedreht werden, wobei sich dann die Armauflage 5 im Träger 3 dreht. Auch hierbei sind verschiedene Raststellungen vorgesehen, die durch die Rastkerben 5a der Armauflage 5 in Verbindung mit dem federnden Rastelement 3a des Trägers 3 bestimmt sind.

Im Drehpunkt des Schultergelenks sind keine störenden Drehge­ lenke erforderlich, da die Abduktion durch eine Führungsku­ lisse 8 in der Führungsplatte 2 geführt wird. Während der Un­ tersuchung wird das Schulterblatt selbst zweckmäßigerweise fixiert, damit nur die gewünschten Drehbewegungen möglich sind, aber z. B. keine Verschiebung stattfindet. Die Fixierung ist wegen des fehlenden Drehgelenks problemlos möglich, sie kann z. B. mit einem Vakuumkissen durchgeführt werden.

Mit der dargestellten Anordnung sind somit eine reproduzier­ bare Abduktion und Rotation im Schultergelenk möglich. Damit lassen sich bewegungsabhängige Veränderungen im Schulterge­ lenk, insbesondere für das Impingement-Syndrom und die Insta­ bilität des Schultergelenkes sehr gut beurteilen.

Claims (11)

1. Bewegliche Positionierhilfe für die kinematische Unter­ suchung des Schultergelenks, dadurch ge­ kennzeichnet, daß seitlich an einem Tischteil (1) eine Führungsplatte (2) befestigt ist, auf der in einem Führungselement (8) ein Träger (3) um einen Drehpunkt (4) läuft und daß am Träger (3) eine Armauflage (5) angeordnet ist, die im Träger (3) um eine Achse drehbar ist, die auf der Verbindungslinie zwischen Drehpunkt (4) und Armauflage (5) liegt.

2. Positionierhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Armauflage ein ver­ stellbares Fixiermittel (6) zur Befestigung eines Oberarmes aufweist.

3. Positionierhilfe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixiermittel (6) ein Gurt ist.

4. Positionierhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Armauflage (5) einen angewinkelten Fortsatz (5c) zur Auflage eines Unterarms aufweist.

5. Positionierhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsmittel (8) eine Führungskulisse (8) ist, die in einem Kreisbogen um den Drehpunkt (4) liegt und in der ein Füh­ rungsschlitten (9) läuft, an dem der Träger (3) befestigt ist.

6. Positionierhilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsschlitten (9) einen in der Führungskulisse (8) laufenden Stift (9a) aufweist.

7. Positionierhilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsschlitten (9) einen in der Führungskulisse (8) laufenden kreisbogen­ förmigen Vorsprung (9b) aufweist.

8. Positionierhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (3) in verschiedenen Winkelpositionen auf einem um den Drehpunkt liegenden Kreisbogen einrastet.

9. Positionierhilfe nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stirnkante (2a) der Führungsplatte (2) eine um den Drehpunkt (4) verlaufende Kreisbogenform mit Aussparungen (2a) aufweist und daß der Führungsschlitten (9) ein federndes Rastelement (9d) aufweist, das in der Aussparungen (2b) der Stirnkante (2a) einrastet.

10. Positionierhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (3) und die Armauflage (5) die Form von nach oben offenen Kreisschalen-Segmenten haben, die ineinander liegen und gegeneinander verdrehbar sind.

11. Positionierhilfe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Kreis­ schalen-Segmente (5) Rastkerben (5a) aufweist, in die federn­ de Rastelemente (3a) des anderen Kreisschalensegmentes (3a) einrasten.