DE4412382A1 - Schließhöhen-Justiervorrichtung für eine Presse - Google Patents
Schließhöhen-Justiervorrichtung für eine PresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft mechanische Pressen, insbesondere
einen Schließhöhenmechanismus, mit welchem Stanz- und
Durchschlagbelastungen (snapthrough loads) durch die
Schließhöhen-Justiervorrichtungen genauer unter Kontrolle
kommen.
Mechanische Pressen, beispielsweise Stanzpressen und
Tiefziehpressen, umfassen einen Rahmen mit einem Querhaupt,
einem Bett und einem Schlitten, der in dem Rahmen gelagert
ist und sich während des Betriebes gegen das Bett hin und
von diesem hinwegbewegt. Der Schlitten wird von einer
Kurbelwelle angetrieben, der eine Pleuelstange zugeordnet
ist, die am Schlitten angreift. Derartige mechanische
Pressen sind für Stanz- und Ziehvorgänge weithin im
Gebrauch und ändern sich im wesentlichen durch die Größe
und die verfügbare Preßkraft, je nach Anwendungsfall.
Bei vorbekannten Pressen dieser Art ist die Länge der
Pleuelstange, die am Schlitten angreift, oder sie ist an
ein anderes Element wie an eine Verbindungsschraube
angeschlossen, die im Bezug auf den Schlitten justierbar
ist, so daß die Schließhöhenöffnung zwischen Schlitten und
Bett justiert werden kann, entsprechend unterschiedlichen
Preßgesenken. Alternativ hierzu läßt sich die Position des
Bettbereiches oder des sogenannten Bolsters relativ zum
Schlitten justieren, um somit die Schließhöhe zwischen
diesen einzustellen, siehe beispielsweise US 3 858 432.
Ungeachtet der Art und Weise der Schließhöheneinstellung
ist der Schlitten üblicherweise mittels Säulen des
Preßrahmens geführt, die sich zwischen Querhaupt und Bett
erstrecken, so daß die Teile des Preßgesenks beim Hin- und
Hergehen des Schlittens genau ausgerichtet bleiben.
Zahlreiche vorbekannte mechanische Pressen weisen eine
Vielzahl von Verbindungsschrauben-Einheiten auf, die
notwendig sind, um den Schlitten hin- und hergehen zu
lassen. Es sind Schließhöhen-Justiervorrichtungen bekannt,
bei denen die Position des Schlittens relativ zu jeder
Verbindungsschraube gleichzeitig mittels eines
zwischengeschalteten Schneckentriebs justiert wird, der
entweder von Hand oder durch einen von der Bedienungsperson
gesteuerten Motor betrieben wird.
Die Probleme mit bekannten Schließhöhen-
Justiervorrichtungen betreffen den Transfer der Stanz- und
Durchschlagkräfte (snapthrough loads) durch die
Justiervorrichtungen während des Pressenbetriebes. Eine
Preßkraft ist die Kraft, die von der mechanischen Presse
ausgeübt wird, wenn der Schlitten das ihm zugeordnete
Werkzeug mit dem Werkstück in Kontakt bringt. Bricht das
Werkstück im Werkzeug, so kommt es zu einer starken
Beschleunigung des Schlittens nach unten, d. h. zu dem
sogenannten Snapthrough. Diese Durchschlagskraft geht
hauptsächlich zurück auf die Beschleunigung nach unten
sowie auf die nach unten gerichtete Kurbelwellen-
Trägheitsbeschleunigung der Werkzeug-Schlitten-Kombination.
Werden diese Kräfte nicht ausgeglichen, so führen sie zu
Veränderungen der Schließhöhe.
Ein besonderes Problem zum genauen Kontrollieren der
Pressen-Schließhöhe sind die Toleranzen zwischen den
miteinander zusammenwirkenden Teilen der Presse,
insbesondere der Verbindungen zwischen Schließhöhen-
Justiervorrichtung und Schlitten oder Bolster. Bei
Schließhöhen-Justiervorrichtungen ist es notwendig, daß
zwischen den Teilen während der Herstellung, Montage und
Justierung eine gewisse Luft vorhanden ist, so daß
Schneckentrieb, Justiermutter und Verbindungsschrauben
umlaufen und sich bewegen können, so daß sie überhaupt
arbeitsfähig sind. Dieselbe Luft zwischen den Teilen führt
zu einem Problem beim Pressenbetrieb; die sogenannte Luft,
d. h. die gegenseitigen Abstände, vergrößern nämlich die
möglichen Bereiche der Schließhöhe während des
Pressenbetriebes.
Die Abstände verhindern auch eine gleichmäßige Übertragung
der Preßkräfte durch die Presse hindurch. Diese
ungleichförmige Übertragung von Kräften kann dazu führen,
daß sich auf gewissen Einzelteilen Stoßkräfte
konzentrieren, so daß diese Einzelteile ausfallen. Die
Abstände zwischen den Einzelteilen führen ferner dazu, daß
sich die Schließhöhe in variabler Weise während des
Pressenbetriebes verändert, was dazu führt, daß die
Werkstücke nicht die notwendigen Konstruktionsdaten
erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diejenigen
Probleme zu lösen, die mit der Schließhöhenvorrichtung
verbunden sind; insbesondere soll die Schließhöhe genau
kontrollierbar gemacht werden, und dabei soll die
Schließhöhen-Justiervorrichtung besser als seither
geschützt sein.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von
Anspruch 1 gelöst. Demgemäß umfaßt eine Schließhöhen-
Justiervorrichtung eine Einrichtung zum Einspritzen eines
fließfähigen Mediums in die Zwischenräume zwischen
Einzelteilen, so daß die ungedämpfte, freie Bewegung in der
Justiervorrichtung verringert wird. Im einzelnen wird dies
erreicht durch Einspülen von Öl in die Justiervorrichtung,
und sodann das Einsperren von Öl innerhalb der Vorrichtung,
so daß sämtliche Zwischenräume ausgefüllt werden. Wird die
Justiervorrichtung Kräften ausgesetzt, so wie sie beim
Stanzen, Formen, Durchschlagen (snapthrough) auftreten,
sowie bei der Einwirkung von Trägheitskräften, so wird das
Öl in die Zwischenräume hineingedrückt. Das derart
eingesperrte Öl trägt diese Kräfte auf einem Druckfilm
(einem Quetschfilm), und verringert somit die Teilbewegung
sowie Stoßbelastungen.
Das injizierte Öl verringert das zum Betreiben der
Schließhöhenvorrichtung notwendige Drehmoment und erlaubt
somit ein einfacheres Justieren der Schließhöhe. Der
erzeugte Ölfilm liegt ferner auch auf den Gewinden der
Gewindeteile und schützt damit die Gewindebereiche gegen
Stoßkräfte. Der Ölfilm überzieht ferner weitere Bereiche
der Justiervorrichtung und schafft somit einen Schutz gegen
Stöße und gegen Korrosion.
Die Schließhöhenvorrichtung kann während des Arbeitens der
Presse betrieben werden. Es findet somit eine Justierung
während der Pressenbewegung statt.
Ein Vorteil der Schließhöhen-Justiervorrichtung gemäß der
Erfindung liegt darin, daß der die Zwischenräume
ausfüllende Ölfilm ungedämpfte freie Bewegungen zwischen
den Einzelteilen ausschließt und damit dazu beiträgt,
Veränderungen der dynamischen Schließhöhe zu unterbinden.
Der Widerstand gegen Schließhöhenänderungen erlaubt es,
Werkstücke mit kleineren Toleranzen auf der Presse
herzustellen.
Bei einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Schließhöhen-Justiervorrichtung trägt das injizierte Öl
dazu bei, die Stanz- und Durchschlagkräfte durch die Presse
und die Bolster-Justiermechanismen unter Kontrolle zu
bringen. Hierdurch werden dynamische Belastungen auf die
gesamte Justiervorrichtung verteilt. Es kommt somit in
einem geringeren Maße zum Ausfall von Teilen aufgrund
ungleichförmiger Stoßkräfte.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Schließhöhen-
Justiervorrichtung besteht darin, daß das eingesperrte Öl
dazu beiträgt, Stanzpenetration (punch penetration) zu
verringern, so daß ein dynamisch steiferes Preßwerkzeug
vorliegt, was zu einer entsprechend größeren Werkzeug-
Lebensdauer führt. Durch ein genaueres Kontrollieren der
Schließhöhe werden zufällige Stöße zwischen den
Werkzeugteilen verringert.
Ein weiterer Vorteil der Schließhöhenvorrichtung gemäß der
Erfindung besteht darin, daß der erzeugte Quetschölfilm
hohe, stoßartige Pressenbelastungen aufnimmt,
eingeschlossen solche von kurzer Zeitdauer, hoher Amplitude
sowie Stanz- und Durchschlagkräfte. Durch Ausfüllen der
Zwischenräume innerhalb der Justiervorrichtung überträgt
der Ölfilm Kurzzeit-Impulse auf beteiligte Schraubgewinde
sowie andere Einzelteile der Justiervorrichtung. Es wird
eine genügend große Oberfläche geschaffen, um die zu
erwartenden Kräfte der Presse aufzunehmen.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird eine Presse
geschaffen, mit einer Rahmenkonstruktion, umfassend ein
Querhaupt und ein Bett mit einem Schlitten, der in der
Rahmenkonstruktion in Bezug auf das Bett auf- und abläuft;
an der Presse ist eine Schließhöhen-Justiervorrichtung
vorgesehen, um die Schließhöhe zwischen Schlitten und
Bolster zu justieren; die Vorrichtung weist ein
Schraubenelement auf, das in eine Mutter eingeschraubt
wird, mit einem Zwischenraum zwischen diesen beiden. Gemäß
der Erfindung wird eine Einspritzvorrichtung vorgesehen, um
Flüssigkeit in den Zwischenraum einzuspritzen, so daß eine
ungedämpfte freie Bewegung zwischen den Gewindeteilen und
anderen Teilen der Justiervorrichtung verringert wird.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt die
Schließhöhen-Justiervorrichtung eine Feedback-Einrichtung,
um die Schließhöhe zu messen und automatisch auf einen
gewünschten Wert einzustellen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die
Justiervorrichtung am Bolster montiert. Das
Schraubenelement ist entweder an den Antrieb oder an den
Schlitten angeschlossen, und das Mutterelement ist jeweils
an das andere Element - also Antrieb oder Schlitten -
angeschlossen. Eine Meßvorrichtung ist vorgesehen, um die
Schließhöhe der Presse zu messen, während ein Justier-
Antrieb verwendet wird; um eines der Gewindeteile -
Schraubenelement oder Mutterelement - relativ zu dem
anderen zu verdrehen, und um damit die Schließhöhe zu
verändern. Es kann eine Regeleinrichtung vorgesehen werden,
um die gemessene Schließhöhe auf einen gewünschten Wert
einzuregeln und die Betätigung des Justier-Antriebs zu
steuern. Ferner ist eine Einrichtung vorgesehen, um
Flüssigkeit in einen Zwischenraum zwischen dem Justier-
Antrieb und den Gewindeelementen einzuspritzen, um somit
wiederum eine freie Bewegung zwischen der Justiermutter und
zwischen dem Schrauben- und dem Mutterteil zu verringern.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
Darin ist im einzelnen folgendes dargestellt:
Fig. 1 zeigt eine mechanische Presse mit einer
Schließhöhen-Justiervorrichtung im Aufriß.
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht der
Schließhöhen-Justiervorrichtung einer der in Fig. 1
gezeigten Schraubverbindungen.
Fig. 3 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht der
Schließhöhen-Justiervorrichtung nach dem Füllen mit Öl.
Fig. 4 zeigt in übertriebener Darstellung stark vergrößert
eine Schnittansicht der Schraubverbindung, bevor Öl in die
Zwischenräume eingespritzt ist.
Fig. 5 zeigt den Gegenstand von Fig. 4 nach dem Einspritzen
von Öl in die Zwischenräume.
Fig. 6 zeigt im Blockschaltbild die Anordnung einer
automatischen Feedback-Einrichtung zur Anwendung bei einer
erfindungsgemäßen Presse.
Die in Fig. 1 dargestellte mechanische Presse 10 weist ein
Querhaupt 12 auf, ein Bett 14 mit einem Bolster 16, das an
das Bett angeschlossen ist, ferner Säulen 18, die das
Querhaupt 12 mit dem Bett 14 verbinden. Die Säulen 18 sind
mit der Unterseite des Querhauptes 12 und der oberen Seite
des Bettes 14 entweder verbunden oder mit diesem einteilig.
Zugstangen 20 erstrecken sich durch das Querhaupt 12, die
Säulen 18 sowie Bett 14; sie weisen an ihren beiden Enden
jeweils eine Mutter 22 auf. Das Bett 14 hat Schenkel 24,
die unter Zwischenschaltung von Stoßdämpfern 28 am Fußboden
26 befestigt sind.
Die Schließhöhe der Presse wird auf die folgende Weise
kontrolliert: Zunächst wird die Schließhöhe zwischen dem
Schlitten 30 und dem Bolster 16 durch eine Meßvorrichtung
21 gemessen. Hier kommt beispielsweise ein Grenzschalter in
Betracht, ein Accelerometer oder ein berührungsfreier
optischer oder elektrischer Sensor. Die Schließhöhen-
Justiervorrichtung wird sodann aktiviert, um die gemessene
Schließhöhe auf einen gewünschten Wert zu bringen. Die
Erfindung befaßt sich damit, bekannte Schließhöhen-
Justiervorrichtungen zu verbessern, um eine genauere
Schließhöhen-Justierung zu ermöglichen, während die Presse
10 arbeitet.
Gemäß der Erfindung wird auf den Gewindeteilen und den
Teilen, die während des Pressenbetriebes in gegenseitigen
Kontakt gelangen, ein Quetschölfilm als Schutzfilm
aufgebracht. Öl ist zwar die bevorzugte Flüssigkeit zum
Schutze der Schließhöhen-Justiervorrichtung, es lassen sich
jedoch auch andere hydraulische Medien verwenden.
Der Quetschölfilm wird dadurch aufgebracht, daß Schmieröl
über die Justiervorrichtung strömen gelassen, und sodann
dieses Öl in der Vorrichtung eingeschlossen wird, so daß
praktisch sämtliche Zwischenräume ausgefüllt sind. Die
Erfindung hat noch die besten Wirkungen, wenn sämtliche
Zwischenräume ausgefüllt sind. Jedoch ist auch eine Füllung
von nur einigen Zwischenräumen mit Flüssigkeit bereits
vorteilhaft.
Das letztgenannte Konzept ist in Fig. 4 veranschaulicht.
Man erkennt dort eine Verbindungsschraube 34 mit einem
Gewinde 44, das mit einem Gewinde 48 einer Justiermutter 46
im Eingriff steht. Zwischen der Verbindungsschraube 34 und
der Justiermutter 46 verbleibt ein Zwischenraum 56,
desgleichen zwischen Justiermutter 46 und bei dieser
besonderen Ausführungsform dem Schlitten 30. Man beachte,
daß diese Zwischenräume 56 vorhanden sein müssen, um ein
Herstellen, Montieren und Justieren der Teile zu
ermöglichen. Die Gewinde-Zwischenräume im Bereich der
oberen und unteren Oberflächen der Justiermutter 46 sowie
die Zwischenräume an den Außendurchmessern der
Justiermutter 46 und der Schraube 34 sind allesamt
erforderlich.
Die Einspritzvorrichtung gemäß der Erfindung, wie eine
Pumpe 55, wird dazu benutzt, um Öl in den Zwischenraum 56
zu injizieren. Die Pumpe 55 ist an einen hier nicht
gezeigten Ölvorrat angeschlossen, ferner mittels eines
Ölkanales 57 an den Zwischenraum 56. Dichtungen 58 dichten
den Zwischenraum 56 ab, um ein Austritt des fließfähigen
Mediums aus dem Zwischenraum 56 zu verhindern, und außerdem
den Eintritt von Schmutz oder Fremdstoffen in die
Zwischenräume rund um die Justiermutter 46 zu unterbinden.
Diese Dichtungen 58 sind in der Schließhöhen-
Justiervorrichtung angeordnet; sie können sich auch
außerhalb der Vorrichtung befinden, wenn die gesamte
Vorrichtung unter Flüssigkeit gesetzt wird.
Bei der Situation, die in Fig. 5 dargestellt ist, ist der
Zwischenraum 56 von einer unter Druck stehenden oder
druckfreien Flüssigkeit wie Schmieröl ausgefüllt. Wenn hier
von druckfreiem Öl die Rede ist, so ist damit gemeint, daß
es sich hierbei um Öl handelt, das unter Atmosphärendruck
steht. So könnte beispielsweise Öl verwendet werden, das
sich in einem offenen, der Atmosphäre ausgesetzten Gefäß
befindet. Drucköl bedeutet Öl, das unter einem Überdruck
steht.
Eine weitere mögliche Art des Füllens des Zwischenraumes 56
besteht darin, Öl umzuwälzen. Dabei läßt man Öl in den
Zwischenraum 56 einströmen und nach Gebrauch wieder aus
diesem ausströmen. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß
das Öl gleichzeitig in der Vorrichtung entstehende Wärme
abtransportiert. Während des Aufbringens der Preßkraft muß
sorgfältig darauf geachtet werden, daß kein Überschuß von
Öl aus dem Zwischenraum 56 austritt, weil nämlich dann kein
Öldruckfilm aufgebaut werden könnte. Wird Öl im
Zwischenraum 56 eingesperrt und Preßdruck aufgebracht, so
bildet sich ein Quetschölfilm zwischen den Schrauben 34,
der Justiermutter 46, und zwar zwischen den Gewinden 44 und
48. Ein Ölfilm wird auch zwischen der Justiermutter 46 und
dem Schlitten 30 erzeugt.
Wird der in Fig. 5 dargestellte Teil der Schließhöhen-
Justiervorrichtung einer vertikalen Preßkraft unterworfen,
wie einer Stanzkraft oder einer Durchschlagskraft oder
einer Schlitten-Trägheitskraft, so wird Öl im Zwischenraum
56 gequetscht. Da das Öl nirgends hinzuströmen vermag oder
nur eine extrem geringe Zeitspanne zur Verfügung bleibt, um
aus dem Zwischenraum 56 auszutreten, bildet sich ein
Druckfilm, der die Kraft über die Justiervorrichtung ohne
Hochgeschwindigkeitsstöße zwischen Schraube 34 oder Mutter
46 überträgt. Der Quetschöl-Effekt verringert die freie
Vertikalbewegung der Justierteile aufgrund eines dynamisch
steiferen Mechanismus, so daß die Stanzpenetration und der
hieraus resultierende Verschleiß der Preßform verringert
wird.
Der Quetschölfilm-Effekt hängt von zahlreichen
verschiedenen Faktoren ab, die ihrerseits vom Pressenaufbau
sowie vom Pressenbetrieb abhängen. Eine minimale
Ölfilmstärke von 0,025 mm hat die besten Ergebnisse
erbracht. Nimmt die Ölfilmstärke noch weiter ab, so besteht
die Gefahr, daß es zur gegenseitigen Berührung der
beteiligten Einzelteile kommt, und damit zu Verschleiß.
Die Schließhöhen-Justiervorrichtung gemäß der Erfindung
läßt sich beim Schlitten 30 oder beim Bolster 16 der
mechanischen Presse 10 einsetzen.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform hat
Schlitten 30 einen Boden 32, der am Schlitten-Hauptkörper
angeschraubt ist. Schlitten 30 ist an eine Mehrzahl von
Verbindungsschrauben 34 zur vertikalen hin- und hergehenden
Bewegung innerhalb des Querhauptes 12 angeschlossen. Der
Antrieb der Presse umfaßt eine Kurbelwelle, die durch eine
herkömmliche, hier nicht gezeigte Kupplung und durch einen
Motor angetrieben ist. Um die Beschreibung zu vereinfachen,
soll im folgenden nur die Befestigung einer Schließhöhen-
Justiervorrichtung beschrieben werden. Es versteht sich
jedoch, daß die Erfindung nicht auf Pressen mit einer
besonderen Anzahl von Pleuelstangen und
Verbindungsschrauben zum Hin- und Hergehen lassen des
Schlittens 30 ausgerüstet ist, noch auf eine besondere
Bauart von Antrieb. Außerdem läßt sich die Erfindung
anwenden bei Schließhöhenvorrichtungen, die mit einem
Bolster 16 arbeiten.
Jede Pleuelstange 38 der Presse 10 greift mit ihrem einen
Ende an einer hier nicht gezeigten Kurbelwelle an, und mit
ihrem anderen Ende an einer Verbindungsschraube 34 über
einen Gelenkzapfen 40. Gelenkzapfen 40 ist in herkömmlicher
Weise gelenkig mit Verbindungsschraube 34 verbunden.
Die Verbindungsschraube 34 ist mittels Bolzenschrauben 59
mit einem Kolben 60 verschraubt, der in einer
Zylinderbohrung 62 in Schlitten 30 gleitet. Die
Zylinderbohrung 62 kann mit Drucköl oder mit druckfreiem Öl
angefüllt sein, um die Bewegung des Kolbens 60 während
Kalibrierung und Betrieb zu unterstützen. Kolben 60 gleitet
in Zylinderbohrung 62 nach unten und weiter in den
Schlitten 30 hinein, um einen größeren Justierabstand an
der Verbindungsschraube 34 zu erzielen.
Das untere Ende von Verbindungsschraube 34 weist einen
zylindrischen Teil 42 auf mit einem Außengewinde 44, das
mit einem Innengewinde 48 der Justiermutter 46
zusammenarbeitet. Die obere Stirnfläche 47 und die untere
Stirnfläche 49 der Justiermutter 46 werden von Teilen des
Schlittens 30 erfaßt - siehe Fig. 2. Die Justiermutter 46
arbeitet ferner mit einem Schneckentrieb 50 zusammen, und
zwar durch Eingreifen in die Schnecke 52. Die Schnecke 52
ist an eine Welle 54 angeschlossen, die ihrerseits mit
einem Motor 160 zur Justierung der Schließhöhe in
Triebverbindung steht - siehe Fig. 6.
Wie man aus Fig. 2 weiterhin erkennt, läßt sich die
Schließhöhe der Presse durch Verdrehen der Schnecke 52
justieren, die ihrerseits die Justiermutter 46 um die
Verbindungsmutter 34 verdreht. Die Zwischenräume 56 sind
gemäß der Erfindung unter Öl gesetzt, wie man aus Fig. 3
ersieht. Die Ausführungsform der Fig. 2 und 3 zeigt
Dichtungen 58, die die Zwischenräume 56 gegen Austritt von
Öl abdichten. Das Öl kann mittels einer herkömmlichen
Ölpumpe 55 in den Zwischenraum 56 eingespritzt werden, so
wie in den Fig. 4 und 5 gezeigt. Zum einwandfreien
Betrieb der Schließhöhen-Justiervorrichtung und um den
größten Nutzen aus dem Öldruck-Quetschfilmeffekt zu ziehen,
muß der Zwischenraum 56 von sämtlicher eingeschlossener
Luft auf herkömmliche Weise befreit werden. Alternativ
hierzu können die Dichtungen 58 ersetzt werden durch eine
Ölumlaufeinrichtung, um während des Stanzens und sonstiger
Preßvorgänge ausgequetschtes Öl zu ersetzen.
Die Erfindung wird beim Betrieb so angewandt, wie bei der
in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform. Während des
Betriebs der Presse 10 überwacht eine Schließhöhen-
Meßvorrichtung 21 wie zum Beispiel ein optischer Scanner
oder ein Grenzschalter die Schließhöhe zwischen dem
Schlitten 30 und dem Bolster 16. Während des Betriebes der
Presse 19 werden die Zwischenräume 56 in der
Justiervorrichtung 37 unter Schmieröl gesetzt und mit
Dichtungen 58 abgesperrt. Demgemäß wird Öl in den
Zwischenräumen 56 eingesperrt. Wird die Justiervorrichtung
37 vertikalen Preßkräften und Schlitten-Trägheitskräften
wie Stanzkräften oder Durchschlagkräften ausgesetzt, so
wird das Öl in den Zwischenräumen 56 gequetscht. Da das Öl
keine Möglichkeit hat, auszutreten, oder nur eine sehr
geringe Zeitspanne verbleibt, daß es irgendwohin strömt,
baut sich ein Druckölfilm auf, der somit die Kräfte durch
die Justiervorrichtung 37 hindurch überträgt, ohne
Geschwindigkeitsstöße. Die Vorrichtung ist derart
aufgebaut, daß sie die Kräfte auf den Ölfilm überträgt, der
sich im Bereich der oberen und der unteren Stirnfläche der
Justiermutter 46 befindet, und auf den Flanken der
Gewindegänge 44.
Der Schmierölfilm auf der unteren Seite der Justiermutter
46 und auf der unteren Seite der Gewindeflanken nimmt die
genannten Stanzkräfte und nach oben wirkenden
Trägheitskräfte auf. Bricht das Werkstück in der Form, so
erfährt der Schlitten 30 eine starke Beschleunigung nach
unten beim Durchschlagen. Der Ölfilm auf der oberen
Stirnfläche der Justiermutter 47 und auf der oberen Fläche
der Gewindegänge dämpft diese Beschleunigung und nimmt die
Durchschlagskraft auf.
Die Erfindung, so wie in den Ausführungsbeispielen
dargestellt, ist nicht beschränkt auf solche Schließhöhen-
Justiervorrichtungen, die sich innerhalb des Schlittens
oder Bolsters einer Presse befinden. Je nach der Größe der
Presse 10 und dem erforderlichen Preßdruck läßt sich die
Schließhöhen-Justiervorrichtung an unterschiedlichen
Stellen anordnen.
Die Feedback-Vorrichtung zum automatischen Kontrollieren
der Schließhöhe soll im folgenden unter Bezugnahme auf Fig.
6 erläutert werden. Es versteht sich jedoch, daß zum
Kontrollieren der eingestellten Schließhöhe auch
alternative Anordnungen möglich sind. Die Schließhöhen-
Feedback-Einrichtung soll unter Bezugnahme auf das in den
Fig. 1-3 dargestellte Ausführungsbeispiel beschrieben
werden.
Die automatische Kontrolle der Schließhöhe wird mittels
einer Steuer- oder Feedback-Einrichtung 150 durchgeführt,
so wie in Fig. 6 gezeigt. Vor dem Betrieb gibt die
Bedienungsperson einen vorbestimmten Schließhöhenwert 152
durch die Leitung 151 einem Komparator 154 ein. Die
Feedback-Einrichtung 150 zusammen mit dem Komparator 154
können einen Mikroprozessor bekannter Bauart aufweisen.
Komparator 154 nimmt Eingangssignale auf und gibt Ausgangs-
oder Regelsignale als Funktion der Eingänge ab.
Die Schließhöhen-Meßvorrichtung 21 gemäß Fig. 1 überträgt
ein vorhandenes Schließhöhen-Meßergebnis 156 während des
Pressenbetriebes. Komparator 154 vergleicht die Differenz
zwischen dem vorgegebenen Schließhöhenwert 152 und dem
tatsächlichen Schließhöhenwert 156 und bildet ein
Regelsignal in Leitung 158, um den Motor 160 zu aktivieren,
so wie ein weiteres Regelsignal in Leitung 162 zu einer
Ölströmungs- oder Öldruckbeaufschlagungsvorrichtung wie
einer Pumpe 164. Die Pumpe 164 ist an den Zwischenraum 56
angeschlossene um das Öl, das sich hierin befindet, unter
Druck zu setzen oder von Druck freizusetzen, oder
alternativ den Öldurchsatz durch das System zu verändern.
Das Ergebnis des Vergleichs zwischen dem gewünschten
Schließhöhenwert 152 und dem tatsächlichen Schließhöhenwert
156 führt dazu, daß Komparator 154 das Signal in Leiter 158
verändert, um den Motor 160 zu beaufschlagen, so daß dieser
in der einen oder in der anderen Richtung umläuft. Wie man
aus Fig. 6 erkennt, steht Steuermotor 160 mit Welle 54 und
Schneckentrieb 52 in Triebverbindung, um ein Verdrehen der
Justiermutter 46 vorzunehmen. Wie aus dem Stande der
Technik bekannt, ist Motor 160 ein Motor mit starker
Untersetzung, mit dem sich sehr genau dosierte Bewegungen
erzielen lassen, um die Welle 54 sehr feinfühlig zu
verdrehen. Aus Fig. 6 erkennt man ferner, daß Komparator
154 mittels einer Handregelschaltung 166 und einen Leiter
165 übergangen werden kann, damit Motor 160 und Pumpe 164
direkt beeinflußt werden können.
Komparator 154 kann das Steuersignal in Leiter 162 zur
Pumpe 164 verändern, je nach seinen Eingängen, um das
Volumen oder den Druck des von Pumpe 164 gepumpten Öles zu
verändern. Auf diese Weise lassen sich Druck oder Durchsatz
des Öles in den Zwischenräumen 56 während des
Pressenbetriebes und/oder während der Schließhöhen-
Justierung verändern. Die Schließhöhensteuer- und Feedback-
Einrichtung 150 wurde zwar in Bezug auf die gezeigte
Ausführungsform beschrieben; diese Einrichtung 150 läßt
sich jedoch auch auf andere Ausführungsformen anwenden.
Komparator 154 braucht nicht aus einem Mikroprozessor
aufgebaut zu sein, sondern es kann auch ein
programmierbarer logischer Regler bekannter Bauart
verwendet werden.
Claims (3)
1. Presse (10) mit einer Rahmenkonstruktion mit einem
Querhaupt (12) und einem Bett (14), mit einem
Schlitten (30), der in der Rahmenkonstruktion geführt
ist, um in Bezug auf das Bett eine hin- und hergehende
Bewegung auszuführen, mit einem Antrieb (36), der an
der Rahmenkonstruktion vorgesehen ist, um den
Schlitten hin- und hergehen zu lassen, mit einem
Bolster (16), das am Bett angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Schließhöhen-
Justiervorrichtung (37) der Presse zwecks Justierung
während der Bewegung zugeordnet ist, um die
Schließhöhe zwischen dem Schlitten und dem Bolster zu
justieren, daß die Vorrichtung eine Schraube (34)
aufweist, die mit einer Mutter (46) verschraubt ist,
daß Schraube und Mutter wenigstens zwei Bereiche
haben, die einen Zwischenraum (56) miteinander bilden,
und daß eine Einspritzeinrichtung (55) vorgesehen ist,
um Flüssigkeit in den Zwischenraum einzuspritzen, um
eine ungedämpfte freie Bewegung zwischen den genannten
Schraubteilen durch die Bildung eines
Quetschflüssigkeits-Films im Zwischenraum während der
Druckbelastung zwischen den genannten Bereichen zu
verringern.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einspritzeinrichtung unter Druck stehende
Flüssigkeit in den Zwischenraum einspritzt.
3. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einspritzeinrichtung im wesentlichen druckfreie
Flüssigkeit in den Zwischenraum einspritzt.
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