DE4342169A1 - Elektromechanischer Wandler, wie Mikrofon - Google Patents
Elektromechanischer Wandler, wie MikrofonInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf einen elektromechanischen Wandler der
im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art. Ein solcher Wandler
kann z. B. als Mikrofon ausgebildet sein, wo ein Schalldruck als mechani
sches Eingangssignal dient, die Bewegung der Membran bewirkt und ein
elektrisches Ausgangssignal liefert, das dann ausgewertet wird. Eine Mem
branbewegung kann aber auch durch eine Beschleunigung relativ zur Platte
des Wandlers entstehen, die dann als mechanisches Eingangssignal dient.
Der bekannte Wandler dieser Art ist ein Kondensator-Mikrofon. Die durch
den Schall erzeugte Auslenkung der Membran wird über die angelegte Be
triebsspannung in Spannungsschwankungen umgeformt, die dann ausgewertet
werden. Die Auslenkung der Membran führt zu einer Nichtlinearität des
elektrischen Ausgangssignals, das gegenüber dem mechanischen Eingangssignal
verzerrt wird. Es tritt ein hoher Klirrfaktor auf. Es sind platzaufwendige,
teuere Geräte erforderlich, um die Nichtlinearität in Grenzen zu halten.
Die Fertigung der bekannten Wandler ist relativ lohnintensiv. Die Herstellung
von Kondensatormikrofonen kleiner Abmessungen, wie sie z. B. in Hörgeräten
genutzt werden, erschwert die Herstellung von Produkten hoher Qualität.
Es ergeben sich verhältnismäßig große Abmessungen und hohe Herstellungsko
sten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zuverlässigen, raumsparen
den elektromechanischen Wandler der im Oberbegriff des Anspruches 1
angegebenen Art zu entwickeln, der sich preiswert herstellen läßt. Dies
wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angeführ
ten Maßnahmen erreicht, denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
Das auf die Membran einwirkende mechanische Eingangssignal soll im Be
reich der Leiterspitze einen Tunnelstrom zwischen den beiden Elektroden
im Bereich der Leiterspitze erzeugen. Dazu wird eine Stellspannung genutzt,
die eine elektrostatische Anziehung zwischen den beiden Elektroden er
zeugt. Die Membran wird dadurch so nahe an die Platte herangeführt,
bis, durch eine Betriebsspannung, im Bereich der Leiterspitze der gewünschte
Tunnelstrom fließt. Der Abstand im Bereich der Leiterspitze liegt dann
im Bereich von Nanometern und soll nachfolgend kurz "Tunnelabstand"
bezeichnet werden. Um die für die Leitung des Tunnelstroms dienenden
Bereiche der Elektrode elektrisch isoliert von den für die elektrostatische
Anziehungskraft wirksamen Bereichen zu halten, wird mindestens die Leiter
fläche der einen Elektrode, z. B. diejenige der Membran, in zwei Teilzonen
gegliedert, von denen nur die eine mit der Leiterspitze zusammenwirkt
bzw. diese trägt. Der Tunnelstrom erzeugt mittels eines elektrischen Ver
stärkers das auszuwertende elektrische Ausgangssignal. Der Ausschlag
der Membran wird also mittels des Tunnelstrom-Effekts in elektrische
Spannungsänderungen umgeformt.
Damit läßt sich die Größe des Wandlers auf den Millimeterbereich reduzie
ren. Mit mikromechanischen Fertigungsmethoden, die ein Ätzen und Be
schichten von scheibenförmigem Material betreffen, lassen sich die Wandler
nach der Erfindung preisgünstig herstellen. Wie noch näher erläutert werden
wird, ist es von besonderem Vorteil, den Wandler durch eine Rückkopplung
zwischen dem Ausgangs- und Eingangssignal als Regelkreis, und zwar als
Kraft-Regelkreis, auszubilden. Mit dem Regelkreis wird über den Tunnelab
stand ein definierter Tunnelstrom gesteuert. Ein elektrostatisches Kraftstell
glied sorgt für einen konstanten Tunnelabstand zwischen den beiden Elektro
den im Bereich der Leiterspitze. Durch Anpassung der Parameter des
Kraft-Regelkreises läßt sich der nutzbare Frequenzbereich und die Dynamik
des Wandlers einstellen. Über die Betriebsspannung wird, wie später noch
näher erläutert wird, eine elektrostatische Rückstellkraft erzeugt, welche,
selbst wenn sie einseitig auf die Membran wirkt, über einen PI- oder
PID-Regler bereits die Nichtlinearität des Tunnelstrom-Effekts reduziert.
Sorgt man für beidseitig wirkende, gegeneinander gerichtete Rückstellkräfte,
so erhält man eine lineare Beziehung. Ein derartiger Wandler hat den Klirr
faktor Null.
Weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung sind aus den Unteransprü
chen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen ersichtlich.
Die Erfindung richtet sich dabei auf alle daraus entnehmbaren neuen Merk
male und Merkmalskombinationen, auch wenn diese nicht ausdrücklich
in den Ansprüchen angeführt sein sollten. In den Zeichnungen ist die Erfin
dung in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1, schematisch und in starker, nicht maßstabsgerechter Vergrößerung,
einen Längsschnitt durch einen Wandler nach der Erfindung entlang
der Schnittlinie I-I von Fig. 2,
Fig. 2 die Innenansicht auf die Membran des Wandlers von Fig. 1 in
Blickrichtung der Pfeile II-II von Fig. 1,
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines zum Wandler nach der Erfindung gehören
den Kraft-Regelkreises mit einseitiger Kraft-Gegenkopplung durch
ein quadratisches Kraft-Stellglied,
Fig. 4 eine Kennlinie des Wandlers in einem Arbeitsdiagramm, das
den Tunnelstrom in Abhängigkeit von der Auslenkung der Membran
verdeutlicht,
Fig. 5 das zum Kraft-Regelkreis von Fig. 3 gehörende Bode-Diagramm,
das den nutzbaren Frequenzbereich des Wandlers zeigt,
Fig. 6 die Verwirklichung eines Stoß-Schutzes bei einem gegenüber
Fig. 1 abgewandelten Wandler, wobei die Schnittführung durch
die Schnittlinie VI-VI in der aus Fig. 7 ersichtlichen Ansicht
verdeutlicht ist,
Fig. 7, in einer zu Fig. 2 entsprechenden Darstellung, die Innenansicht
auf die Membran des Wandlers von Fig. 6 in Blickrichtung
der Pfeile VII-VII von Fig. 6,
Fig. 8 in einer der Fig. 1 entsprechenden Schnittdarstellung eine abge
wandelte Ausführungsform des Wandlers nach der Erfindung mit
einer symmetrischen, linearen Kraftgegenkopplung, und
Fig. 9 in einer der Fig. 3 entsprechenden Darstellung ein Blockschaltbild
des Kraftregelkreises zum Wandler von Fig. 8 mit einem linearen
Kraft-Stellglied.
Der elektromechanische Wandler um faßt zwei nebeneinanderliegende Elektro
den 10, 20, die ein zueinander unterschiedliches Verhalten gegenüber einem
mechanischen Eingangssignal 28 aufweisen. Die eine Elektrode 10 ist ela
stisch nachgiebig, läßt sich folglich durch das mechanische Eingangssignal
28 aus ihrer Ausgangslage bewegen und soll daher nachfolgend kurz "Mem
bran" bezeichnet werden. Die andere Elektrode 20 ist dagegen starr, bleibt
also bei den auftreffenden Eingangssignalen 28 in Ruhe und soll daher
nachfolgend kurz "Platte" benannt werden. Denkbar wäre es aber auch,
die zweite Elektrode 20 in ähnlicher Weise wie die erstgenannte Elektrode
10 beweglich in einem Wandlergehäuse anzuordnen. Als mechanisches Ein
gangssignal 28 wird im vorliegenden Fall, ausweislich der Pfeile in Fig.
1, ein Schalldruck p benutzt. Man könnte aber alternativ als Eingangssignal
Relativ-Bewegungen zwischen der Membran 10 und der gehäusefesten Platte
20 benutzen, die sich aus der Trägheit der Membran 10 bei einer Beschleu
nigung des Wandlers ergeben, z. B. bei mechanischen Erschütterungen.
Auf diese Weise kann z. B. Körperschall über das Gehäuse des Wandlers
aufgenommen werden und sich in Relativ-Beschleunigungen der Membran
10 auswirken.
Im vorliegenden Fall ist die Membran 10 durch Ätzen einer Siliziumscheibe
11 in einem Bereich 12 entstanden, nämlich durch Abtragen der obersten
Siliziumschichten, bis auf restliche, zum Aufbau der Membran 10 dienende
untere Schichten. Dadurch entsteht über der Membran 10 ein Fensteraus
schnitt 12 in der Siliziumscheibe 11. Die Siliziumscheibe 11 braucht bei
spielsweise nur eine Dicke von 0,5 mm aufzuweisen.
Das zur Ausbildung der Platte 20 dienende Substrat besteht im vorliegenden
Fall aus Glas, z. B. Pyrex, das bis auf den Membran-Bereich - vollflächig
mit der Siliziumscheibe 11 verbunden ist. Jener Bereich der Glasscheibe 21,
welcher der Membran 10 gegenüberliegt, ist ihrerseits z. B. durch
Ätzen mit Flußsäure od. dgl., mit einer stufenförmigen Aussparung 22
versehen und trägt die ruhende Elektrode.
Die einander zugekehrten Flächenseiten der Membran 10 einerseits und
der Platte 20 andererseits sind mit elektrisch leitenden Flächen 13, 14
bzw. 23 versehen, die nachfolgend kurz "Leiterflächen" bezeichnet werden
sollen. Die Leiterflächen der Membran 10 sind in zwei, durch Punktschraffur
in Fig. 2 hervorgehobene Teilzonen 13, 14 gegliedert, die elektrisch gegen
einander isoliert sind. Die Teilzonen 13, 14 lassen sich durch Maskieren
und Metall-Bedampfen herstellen, wodurch dazwischen eine elektrische
Isolation 19 verbleibt. Die Leiterfläche 23 der Platte 20 entsteht ebenfalls
durch gezieltes Bedampfen mit Metallen. Die beiden Teilzonen 13, 14 kön
nen auf diese Weise zugleich mit Anschlüssen 15, 16 versehen sein, wie
auch die plattenseitige Leiterfläche 23 einen solchen, im schematischen
Schnitt von Fig. 1 verdeutlichten Anschluß 25 besitzen kann. Außerdem
ist die Leiterfläche 23 der Platte 20 mit einer elektrisch leitenden Spitze
24 versehen, die sehr nahe an die gegenüberliegende Teilzone 13 der Leiter
fläche von der Membran 10 heran reicht. Diese Spitze 24 soll nachfolgend
kurz "Leiterspitze 24" bezeichnet werden. Die Leiterspitzen 24 lassen
sich z. B. durch laserinduzierte CVD-Edelmetall-Abscheidung auf der Leiter
fläche 23 erzeugen und enden mit einem sehr kleinen Radius. In Abwandlung
des dargestellten Ausführungsbeispiels könnte anstelle der Platte 20 die
Membran 10 mit einer solchen Leiterspitze 24 versehen sein, wie auch
beidseitig, also sowohl an der Teilzone 13 der einen Leiterfläche als auch
an der gegenüberliegenden Leiterfläche 23, zwei gegeneinander gerichtete
Leiterspitzen vorgesehen sein könnten.
An die Leiter-Teilzone 13 der Membran 10, die der Leiterspitze 24 gegen
überliegt, ist über einen Anschluß 15 der eine Pol einer Spannungsquelle
17a angeschlossen, der eine Betriebsspannung UT liefert. Ein zur plattensei
tigen Leiterfläche 23 gehörender Anschluß 25 liegt am Massepol. Im vorlie
genden Fall bildet die Membran 10 und die Platte 20 die beiden Elektroden
eines elektrostatischen Kraftstellglieds, wofür eine in Fig. 1 angedeutete
elektrische Stellspannung UY maßgeblich ist. Die Stellspannung UY entsteht
am Ausgang eines noch näher zu beschreibenden, in Fig. 3 erkennbaren
PID-Reglers 18, dessen Ausgangsspannung in Fig. 1 mit 17b bezeichnet
ist. Durch das mit Feldlinien 26 in Fig. 1 angedeutete elektrostatische
Feld zwischen der membranseitigen Leiter-Teilzone 13 einerseits und der
plattenseitigen Leiterfläche 23 andererseits wird die Membran 10 mit
ihrer Leiter-Teilzone 13 so nahe an die Leiterspitze 24 heranbewegt, daß
ein sogenannter "Tunnelstrom" fließt, der von der Spannungsquelle 17a
geliefert und in Fig. 1 mit IT bezeichnet ist. Dann liegt zwischen diesen
Bauteilen 13, 24 ein Abstand 31 im Nanometerbereich vor, der nachfolgend
kurz "Tunnelabstand" genannt und mit aT bezeichnet werden soll.
Dieser Tunnelstrom IT ergibt sich aus der quantenmechanischen Unschärfere
lation für den Ort eines Elektrons im Bereich eines z. B. an der Leiterspit
ze 24 befindlichen Atoms. Dieser physikalische Effekt macht sich in
der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise bemerkbar. Im dortigen Diagramm ist
anhand der Kurve 27 die Größe des Tunnelstroms IT in Abhängigkeit vom
Tunnelabstand aT bei konstanter Betriebsspannung UT veranschaulicht.
Mit abnehmendem Tunnelabstand aT nimmt der Tunnelstrom IT exponentiell
zu.
Wie bereits erwähnt wurde, ist der erfindungsgemäße Wandler Bestandteil
eines Kraft-Regelkreises 30 gemäß Fig. 3. Ziel des Regelkreises 30 ist
es, den Tunnelstrom IT konstant zu halten, ihn also auf einem bestimmten,
aus Fig. 4 ersichtlichen mittleren Sollwert ITSoll zu halten. Dies erreicht
man, indem man den Tunnelabstand auf den zugehörigen Sollwert aTSoll
von Fig. 4 konstant hält. Der Regelkreis 30 ist so bemessen, daß Störgrößen,
wie Temperaturschwankungen oder Erschütterungen, die unterhalb eines
nutzbaren Frequenzbereichs, also z. B. unterhalb der Hörschwelle liegen,
auskompensiert werden.
Mit G1 in Fig. 3 ist das Übertragungsverhalten des Vorwärtskanals des
Kraft-Regelkreises 30 bezeichnet. Ausgehend von einer Kraft-Vergleichsstelle
29, beschreibt das erste Glied 31 von G1 das elastische Verhalten der
Membran 10, die unter einer definierten elastischen Vorspannung steht.
Diese Vorspannung ist in Fig. 3 an der Kraft-Vergleichsstelle 29 mit der
elastischen Vorspannkraft F₀ gekennzeichnet und auch in Fig. 1 durch
einen ihre Wirkrichtung kennzeichnenden Pfeil F₀ veranschaulicht. Diese
Vorspannkraft entsteht durch die zwischen den beiden Elektroden 10, 20
angelegte elektrische Spannung. Wie durch die Symbolik in diesem ersten
Glied 31 im Vorwärtskanal G1 zum Ausdruck kommt, wirkt sich eine auf
die Membran einwirkende Kraftdifferenz Δ F in einer entsprechenden
Differenz des Tunnelabstands Δ aT aus.
Das zweite Glied 32 im Vorwärtskanal G1 des Regelkreises 30 beschreibt
den bereits erwähnten Tunnelstromeffekt. Die vorerwähnte Differenz des
Tunnelabstands Δ aT wirkt sich in einer Tunnelstrom-Differenz Δ IT aus,
was in Fig. 4 eingezeichnet ist. Durch den Kraft-Regelkreis 30 wird dafür
gesorgt, daß sich nur infinitesimale Änderungen des Tunnelabstands aT
und damit des Tunnelstroms IT ergeben. Das ist in Fig. 4 durch ein dicker
gekennzeichnetes Kurvenstück der dortigen Tunnelstrom-Kurve 27 veran
schaulicht, das praktisch durch die Kurven-Tangente bestimmt ist. Am
Ausgang des zweiten Glieds 32 fällt der Tunnelstrom Δ IT an und wird,
mit negativem Vorzeichen, an der nachfolgenden Strom-Vergleichsstelle
56 mit dem gewünschten ITSoll verglichen, welcher ein positives Vorzeichen
hat. Der sich daraus ergebende Differenzwert des Tunnelstroms geht dann
an das dritte Glied 33 von G₁, nämlich einen elektronischen Verstärker.
Im elektronischen Verstärker 33 wird die Differenz des Tunnelstroms IT
in eine entsprechende elektrische Spannung UX umgewandelt, welche,
ausweislich des Ausgangspfeils in Fig. 3, zur weiteren Auswertung verwendet
wird. Insgesamt ergibt sich also im Vorwärtskanal G₁ eine Verstärkung
V₁ zwischen dem Kraft-Eingangssignal einerseits und einer als Ausgangssignal
anfallenden elektrischen Spannung UX andererseits.
Dieser Sachverhalt ist in Fig. 5 durch den horizontalen Ast 38′ einer
strichpunktierten Kennlinie verdeutlicht. Fig. 5 zeigt den Amplitudengang
des Bode-Diagramms, als Betrag des Quotienten zwischen dem Spannungs-
Ausgangssignal UX und einer als Eingangssignal fungierenden Führungskraft
FW. Bei der mit 35 bezeichneten Stelle ist die variable Frequenz f gleich
der Bezugsfrequenz f₀, die eine Frequenz von z. B. 20 Hz ist. Diese Füh
rungskraft FW ist auch in Fig. 1 eingezeichnet, und zwar als Resultierende
des bereits erwähnten Schalldrucks 28. Die Benennung der Ordinate erfolgt
in Dezibel. Die vorerwähnte Verstärkung V₁ bestimmt die Lage der Kennli
nie 38′ in Fig. 5.
Dem Vorwärtskanal G1 im Kraftregelkreis 30 von Fig. 3 ist aber ein Gegen
kopplungskanal G2 zugeordnet, dessen Übertragungsverhalten durch zwei
weitere Glieder zu beschreiben ist. Das Spannungs-Ausgangssignal UX
wird dem bereits oben erwähnten PID-Regler 18 zugeführt, dessen I-Anteil
den strichpunktiert im Bode-Diagramm von Fig. 5 verdeutlichten Knickver
lauf 36′ unterhalb der bereits erwähnten unteren Grenzfrequenz 35 be
stimmt. Dieser Kurvenverlauf 36′ und 38′ würde sich ergeben, wenn der
Regler 18 nur ein Integrations-Regler wäre.
Nun ist aber, wie bereits erwähnt wurde, beim PID-Regler 18 auch ein
P-Anteil wirksam, der die in Fig. 5 gezeigte Verstärkung des Wandlers
erheblich reduziert und dadurch das Übertragungsverhalten im Vorwärtskanal
G1 linearisiert. Das ergibt mit einem vom Regler 18 bestimmten Proportio
nal-Verstärkungsfaktor VP aus der vorerwähnten Verstärkung V₁ des Vor
wärtskanals G1 eine Gesamt-Verstärkung V₀,
V₀ = V₁ · VP » 1. (1)
Die Verstärkung V₁ liegt größenordnungsmäßig bei 10⁶ Volt pro Newton.
Die Gesamtverstärkung V₀ liegt im Bereich zwischen 10² und 10³, ist
also wesentlich größer als 1. Durch den P-Anteil des Reglers 18 wird
die Verstärkung des Wandlers, bezogen auf die vorerwähnte Verstärkung
V₁ auf den Wert
reduziert. Damit erniedrigt sich die Empfindlichkeit ca. um den Faktor
1/100, wodurch sich eine erhebliche Linearisierung für das Übertragungsver
halten im Vorwärtskanal ergibt. Auf der Ausgangsseite des Reglers 18
erscheint die bereits erwähnte Stellspannung UY, die über ein elektrostati
sches Kraftstellglied 34, gemäß Fig. 3, eine definierte Gegenkopplungskraft
FE auf die Membran ausübt und auch in Fig. 1 eingezeichnet ist. Diese
Gegenkopplungskraft FE ist der vorerwähnten elastischen Vorspannkraft
F₀ zwar entgegen gerichtet, entsteht aber in analoger Weise, nämlich
durch die zwischen die beiden Elektroden 10, 20 angelegte elektrische
Stellspannung UY. Die Membran 10 ist kraftgefesselt und praktisch klirrfak
torfrei; der Klirrfaktor in der Ausführungsform von Fig. 1 ist jedenfalls
bei Vollaussteuerung kleiner als 2%. Die Amplitude des Spannungs-
Ausgangssignals UX ist um Größenordnungen kleiner als die für die Vorspan
nung maßgebliche Betriebsspannung UY. Die Gegenkopplungskraft ergibt
sich aus der quadratischen Beziehung
FE∼(UY+UX)² (3)
Gemäß dem Bode-Diagramm von Fig. 5 wirkt sich der vorbeschriebene
P-Anteil des Reglers 18 dadurch aus, daß sich die Arbeitskennlinie um
den aus (2) entnehmbaren und in Fig. 5 eingetragenen Betrag reduziert
und den durch eine Kennlinie 38 gekennzeichneten Verlauf einnimmt. Die
vorbeschriebene Wirkung des I-Anteils bleibt, ausweislich des Knickverlaufs
36, erhalten und bewirkt die untere Grenzfrequenz 35. Im vorliegenden
Fall gibt es aber noch einen D-Anteil beim Regler 18, der sich aus einer
Vorhaltzeit ergibt. Das wirkt sich im Bode-Diagramm von Fig. 5 durch
eine bei 39 eingezeichnete obere Grenzfrequenz aus. Diese Frequenz liegt
oberhalb des interessierenden Nutzbereichs 40, z. B., bei Abgrenzung eines
Hörbereichs, bei ca. 20 000 Hz. Oberhalb dieser Grenzfrequenz 39 erhält
die Arbeitskennlinie 38 einen weiteren abwärts gerichteten Knickverlauf
41, gemäß Fig. 5. Zwischen den beiden Grenzfrequenzen 35, 39 liegt der
Nutzbereich 40.
Fällt kein mechanisches Eingangssignal 28 an, z. B. weil kein Schalldruck
p wirkt oder keine Beschleunigung der Membran 10 relativ zur Platte
20 sich einstellt, dann fällt auch nicht im Membranschwerpunkt die in
Fig. 1 und 3 veranschaulichte Führungskraft FW an. Dann ist, ausweislich
der Fig. 3, F₀ = FE. Es liegt der Ruhefall vor. Wie bereits erwähnt wurde,
sind F₀ und FE einander entgegengerichtet, was in Fig. 3 durch entspre
chende Vorzeichen der an der Kraft-Vergleichsstelle 29 eingezeichneten
Kräfte zu erkennen ist.
Fällt bei der Membran 10 ein mechanisches Eingangssignal 28 an, so erzeugt
diese im Flächenschwerpunkt der Membran die erwähnte Führungskraft
FW, die sich als Nutzsignal der konstanten Kraft F₀ überlagert. Diejenigen
Frequenzen, die im vorbeschriebenen Bode-Diagramm von Fig. 5 unterhalb
der Untergrenze 35 und oberhalb der Obergrenze 39 liegen, werden durch
den Kraftregelkreis 30 ausgeregelt, während die Frequenzen im Nutzbereich
40 durch den Gegenkopplungskanal G2 soweit kompensiert werden, daß
sich der gewünschte Dynamikbereich des elektromechanischen Wandlers
einstellt. Damit wird auch die durch den beschriebenen Verstärker 33
des Regelkreises 30 zwangsweise gegebene Rauschquelle entsprechend runter
gekoppelt. Wie bereits eingangs beschrieben wurde, wird bei der Erfindung
die Lageabweichung der Membran 10, die in der Größenordnung von
10-10 m liegt, durch die Stellkraft FE gemäß der vorgenannten Proportional
gleichung (3) kompensiert. Durch die vorbeschriebene Linearisierung im
Gegenkopplungskanal G2 ist das elektrische Spannungs-Ausgangssignal UX
annähernd proportional der relativ kleinen Änderung der kompensierenden
Gegenkopplungskraft FE. Dies steht im Gegensatz zum bekannten Ausschlag
verfahren von bekannten Kondensator-Mikrofonen, wo die Auslenkung der
Kondensator-Membran über Änderungen der Kapazität in ein elektrisches
Signal umgewandelt wird. Bei diesem bekannten Ausschlagverfahren liegen
die Membran-Lageabweichungen bei ca. 10-6 m, sind also um ca. 4 Zehner
potenzen höher als bei der Erfindung, so daß bei dem bekannten Verfahren
Nicht-Linearitäten anfallen, die zu einem beträchtlichen Klirrfaktor führen.
Wie bereits erwähnt wurde, zeigen
Fig. 6 und 7 Modifikationen des bereits
in Fig. 1 und 2 gezeigten, vorstehend beschriebenen Wandlers nach der
Erfindung. Es gilt daher die bisherige Beschreibung, was sich durch die
Verwendung der gleichen Bezugszeichen bemerkbar macht. Es genügt, ledig
lich auf die Unterschiede in Fig. 6 und 7 einzugehen. Ein wesentlicher
Unterschied besteht darin, daß, wie die Ansicht von Fig. 7 am besten
erkennen läßt, der im Membranschwerpunkt liegende Zentralbezirk 43
der Membran 10, über Federglieder 42 elastisch nachgiebig mit den übrigen
Membranteilen 44 verbunden ist. Die beim vorbeschriebenen Wandler vorge
sehenen Teilzonen 13, 14 der Leiterflächen fallen mit der Gliederung
der Membran 10 in Fig. 6 und 7 in den Zentralbezirk 43 und die übrigen
Membranteile 44 zusammen.
Die Federglieder 42 bestehen aus dem gleichen Material, wie die Membran
10 selbst, nämlich, entsprechend dem beschriebenen Ausführungsbeispiel,
aus Silizium, und entstehen dadurch, daß im Umfangsbereich des Zentralbe
zirks 43 mehrere Durchbrüche 45 gesetzt werden. Diese Durchbrüche 45
werden durch mikromechanische Fertigungsmethoden, wie Fotobeschichten,
Belichten, Ätzen usw., erzeugt. Es bleiben dann haarfeine Stege 46 zwischen
den Durchbrüchen 45 stehen, welche dann, aufgrund der ihnen innewohnenden
Federelastizität die vorbeschriebenen Federglieder 42 zur Aufhängung
des Membran-Zentralbezirks 43 bilden. Damit wird ein Stoß-Schutz des
in Fig. 6 und 7 gezeigten Wandlers erreicht. Fällt der Wandler beispielsweise
zu Boden, so sorgen die Federglieder 42 für eine so nachgiebige Aufhängung
des Membran-Zentralbezirks 43, daß die Leiterspitze 24 beim Auftreffen
auf die gegenüberliegende Leiterfläche 13 nicht zerstört wird.
Im letzten Ausführungsbeispiel von Fig. 8 ist ein Wandler mit einer symme
trischen Kraft-Gegenkopplung dargestellt. Auch in diesem Fall sollen zur
Bezeichnung entsprechender Bauteile die gleichen Bezugszeichen verwendet
werden, weshalb insoweit die bisherige Beschreibung gilt. Ein wesentlicher
Unterschied zu Fig. 1 besteht darin, daß die Membran 10 zwischen zwei
als ruhende Elektroden dienenden Platten 20, 20′ angeordnet ist, weshalb
es sich jetzt um einen Drei-Elektroden-Wandler handelt.
Die Membran 10 besteht im vorliegenden Fall aus einer beidseitig metalli
sierten dünnen Polymer-Folie 47, könnte aber auch durch Pyrex-Glas ersetzt
sein. Diese Folie 47 ist in Flächenkontakt mit zwei durch Ätzen profilier
ten Siliziumscheiben 48, 49, die zum Aufbau der als ruhende Elektroden
fungierenden Platten 20, 20′ dienen. In der einen Siliziumscheibe 48 ist
ein Fensterdurchbruch 50 vorgesehen, der es einem z. B. durch Schalldruck
anfallenden mechanischen Eingangssignal erlaubt, bis zu dem maßgeblichen
Bereich der Membran 10 zu gelangen, wodurch die in Fig. 8 eingezeichnete
Führungskraft FW entsteht. Die gegenüberliegende Siliziumscheibe 49 ist
dagegen, ähnlich wie der Wandler in Fig. 1, nur mit einer Aussparung
22 versehen, deren Aussparungsboden in analoger Weise mit der Leiterfläche
23 und der Leiterspitze 24 versehen ist. Dementsprechend besitzt auch
die Membran 10 in Fig. 8 auf ihrer der Platte 20 zugekehrten Flächenseite
die bereits beschriebenen beiden gegeneinander isolierten Leiterflächen-
Teilzonen 13, 14.
Die weitere Besonderheit des Wandlers in Fig. 8 besteht darin, daß auch
die andere Siliziumscheibe 48, ausgehend von ihrem Fensterdurchbruch
50, mit einer Aussparungsstufe 52 versehen ist. Der Aussparungsgrund
ist mit einer elektrisch leitenden Fläche 53 versehen und die ihr zugekehrte
Seite der Membran weist eine zweite, hier durchgehende Metallbeschichtung
51 auf. Es sollte auf einen weitgehend symmetrischen Aufbau der beidseiti
gen Leiterflächen geachtet werden. Der durchgehenden Leiterfläche 23
der einen Platte 20 entspricht die durchgehende Leiterfläche 51 auf der
gegenüberliegenden Seite der Membran 10, während der membranseitige
Leiter-Teilzone 14 eine entsprechend flächengleiche Leiterfläche 53 an
der anderen Platte 20′ zugeordnet ist.
Im vorliegenden Fall wird eine symmetrische Kraft-Gegenkopplung F1
und F2 erzielt, die sich aus zwei einander entgegengerichteten elektrischen
Stellspannungen UY1 einerseits und UY2 andererseits gemäß Fig. 8 ergeben.
In Analogie zu Fig. 1 sind die dafür maßgeblichen Spannungsquellen in
Fig. 8 mit 17b′ und 17b′′ bezeichnet. Für die Stellspannung UY1 werden
die bereits im ersten Ausführungsbeispiel von Fig. 1 beschriebenen Anschlüs
se 16, 25 verwendet; während für die Stellspannung UY2 die weiteren,
aus Fig. 6 ersichtlichen Anschlüsse 54, 55 dienen, die zu den Leitflächen
53, 51 führen. Diese beiden Stellspannungen erzeugen zwischen den beiden
Elektroden-Paaren 10, 20 einerseits und 10, 20′ andererseits die durch
die Feldlinien 26 und 26′ in Fig. 6 veranschaulichte elektrostatische Felder.
Damit ist die resultierende Rückstellkraft der Membran linear, d. h. propor
tional zu der Ausgangsspannung UX. Der Klirrfaktor ist in diesem Fall
Null.
In Fig. 9 ist der zum Wandler von Fig. 8 gehörende Kraft-Regelkreis
30′ gezeigt. Dort liegt ein lineares Kraft-Stellglied 34 vor, das im zugehöri
gen Blockschaltbild von Fig. 9 gezeigt ist.
Soweit die Fig. 9 mit dem Blockschaltbild von Fig. 3 übereinstimmt, gilt
die bisherige Beschreibung. Beim Kraftregelkreis 30′ von Fig. 9 gibt es
noch eine Spannungs-Vergleichsstelle 57 zwischen den beiden Gliedern
18, 34 des Gegenkopplungskanals G₂. An dieser Spannungs-Vergleichsstelle
57 wird eine konstante Vorspannung U₀ eingeführt. Zwischen den vorerwähn
ten Stellspannungen einerseits und der Vorspannung U₀ sowie der Ausgangs
spannung UX andererseits gilt:
UY1 = U₀ - UX
UY2 = U₀ + UX. (4)
UY2 = U₀ + UX. (4)
Sofern die Randbedingung UX < U₀ eingehalten wird, ist das elektrostatische
Kraftstellglied 34 linear.
Bezugszeichenliste
10 elastisch nachgiebige Elektrode, Membran
11 Siliziumscheibe für 10
12 Fensterausschnitt in 11
13 Leiterfläche an 10, Teilzone
14 Leiterfläche an 10, Teilzone
15 Anschluß für 13
16 Anschluß für 14
17a Spannungsquelle für UT
17b Spannungsquelle für UY
17b′ Spannungsquelle für UY1
17b′′ Spannungsquelle für UY2
18 PID-Regler
19 Isolation zwischen 13, 14
20 ruhende Elektrode, Platte
20′ weitere ruhende Elektrode, Platte (Fig. 8)
21 Glas-Substrat
22 Aussparungsstufe in 21 bzw. 49
23 Leiterfläche an 20
24 Leiterspitze an 23
25 Anschluß für 23 und 24
26 Feldlinie zwischen 14, 23
26′ Feldlinie zwischen 14, 53
27 Tunnelstrom-Kennlinie (Fig. 4)
28 mechanisches Eingangssignal, Schalldruck p
29 Kraft-Vergleichsstelle von 30
30 Kraft-Regelkreis (Fig. 3)
30′ Kraft-Regelkreis (Fig. 9)
31 erstes Übertragungsglied von G1 (elastisches Verhalten der Membran)
32 zweites Übertragungsglied von G1 (Tunnelstrom-Effekt)
33 drittes Übertragungsglied von G1, (elektronischer Verstärker)
34 elektro-statisches Kraftstellglied von 30
35 untere Grenzfrequenz (Fig. 5)
36 Knickverlauf von 38 mit PID-Regler (Fig. 5)
36′ Knickverlauf von 38′ mit I-Regler (Fig. 5)
37 Tangente im Arbeitspunkt (Fig. 4)
38 Amplitudengang des Regelkreises 30 mit PID-Regler (Fig. 5)
38′ Amplitudengang mit I-Regler
39 obere Grenzfrequenz (Fig. 5)
40 Nutzbereich von 38 (Fig. 5)
41 oberer Knickverlauf von 38 (Fig. 5)
42 Federglied (Fig. 7)
43 Zentralbezirk von 10 (Fig. 6, 7)
44 übriger Membranteil von 10 (Fig. 6, 7)
45 Durchbruch in 10
46 Federband für 42
47 Polymer-Folie für 10 (Fig. 8)
48 Siliziumscheibe (Fig. 8)
49 Siliziumscheibe (Fig. 8)
50 Fensterdurchbruch in 48
51 gegenüberliegende Metallbeschichtung von 10 (Fig. 8)
52 Aussparungsstufe in 48
53 Leiterfläche von 20′ (Fig. 8)
54 Anschluß für 53 (Fig. 8)
55 Anschluß für 51 (Fig. 8)
56 Strom-Vergleichsstelle (Fig. 3; 9)
57 Spannungs-Vergleichsstelle (Fig. 9)
aT Tunnelabstand
Δ aT Differenz des Tunnelabstands (Fig. 3, 4)
f variable Frequenz
f₀ Bezugsfrequenz
F₀ elastische Vorspannkraft der Membran
F₁ erste Kraftkomponente von F₀ (Fig. 8)
F₂ zweite Kraftkomponente von F₀ (Fig. 8)
Δ F Differenz der Eingangskraft bei 31
FW Führungskraft (Fig. 1, 3)
FE elektrostatische Gegenkopplungskraft (Fig. 1, 3)
G₁ Übertragungsverhalten des nicht gegengekoppelten Vorwärtskanals
G₂ Übertragungsverhalten des Gegenkopplungskanals
IT Tunnelstrom
Δ IT Differenz des Tunnelstroms
p Schalldruck (Fig. 1)
U₀ konstante Vorspannung
UT Betriebsspannung
UX Ausgangssignal, Ausgangsspannung (Fig. 3)
UY Stellspannung
UY1 erste Stellspannung
UY2 zweite Stellspannung
V₀ stationärer Schleifen-Verstärkungsfaktor von 30
V₁ Vorwärtsverstärkung von G₁, ohne G₂
VP Proportional-Verstärkungsfaktor
11 Siliziumscheibe für 10
12 Fensterausschnitt in 11
13 Leiterfläche an 10, Teilzone
14 Leiterfläche an 10, Teilzone
15 Anschluß für 13
16 Anschluß für 14
17a Spannungsquelle für UT
17b Spannungsquelle für UY
17b′ Spannungsquelle für UY1
17b′′ Spannungsquelle für UY2
18 PID-Regler
19 Isolation zwischen 13, 14
20 ruhende Elektrode, Platte
20′ weitere ruhende Elektrode, Platte (Fig. 8)
21 Glas-Substrat
22 Aussparungsstufe in 21 bzw. 49
23 Leiterfläche an 20
24 Leiterspitze an 23
25 Anschluß für 23 und 24
26 Feldlinie zwischen 14, 23
26′ Feldlinie zwischen 14, 53
27 Tunnelstrom-Kennlinie (Fig. 4)
28 mechanisches Eingangssignal, Schalldruck p
29 Kraft-Vergleichsstelle von 30
30 Kraft-Regelkreis (Fig. 3)
30′ Kraft-Regelkreis (Fig. 9)
31 erstes Übertragungsglied von G1 (elastisches Verhalten der Membran)
32 zweites Übertragungsglied von G1 (Tunnelstrom-Effekt)
33 drittes Übertragungsglied von G1, (elektronischer Verstärker)
34 elektro-statisches Kraftstellglied von 30
35 untere Grenzfrequenz (Fig. 5)
36 Knickverlauf von 38 mit PID-Regler (Fig. 5)
36′ Knickverlauf von 38′ mit I-Regler (Fig. 5)
37 Tangente im Arbeitspunkt (Fig. 4)
38 Amplitudengang des Regelkreises 30 mit PID-Regler (Fig. 5)
38′ Amplitudengang mit I-Regler
39 obere Grenzfrequenz (Fig. 5)
40 Nutzbereich von 38 (Fig. 5)
41 oberer Knickverlauf von 38 (Fig. 5)
42 Federglied (Fig. 7)
43 Zentralbezirk von 10 (Fig. 6, 7)
44 übriger Membranteil von 10 (Fig. 6, 7)
45 Durchbruch in 10
46 Federband für 42
47 Polymer-Folie für 10 (Fig. 8)
48 Siliziumscheibe (Fig. 8)
49 Siliziumscheibe (Fig. 8)
50 Fensterdurchbruch in 48
51 gegenüberliegende Metallbeschichtung von 10 (Fig. 8)
52 Aussparungsstufe in 48
53 Leiterfläche von 20′ (Fig. 8)
54 Anschluß für 53 (Fig. 8)
55 Anschluß für 51 (Fig. 8)
56 Strom-Vergleichsstelle (Fig. 3; 9)
57 Spannungs-Vergleichsstelle (Fig. 9)
aT Tunnelabstand
Δ aT Differenz des Tunnelabstands (Fig. 3, 4)
f variable Frequenz
f₀ Bezugsfrequenz
F₀ elastische Vorspannkraft der Membran
F₁ erste Kraftkomponente von F₀ (Fig. 8)
F₂ zweite Kraftkomponente von F₀ (Fig. 8)
Δ F Differenz der Eingangskraft bei 31
FW Führungskraft (Fig. 1, 3)
FE elektrostatische Gegenkopplungskraft (Fig. 1, 3)
G₁ Übertragungsverhalten des nicht gegengekoppelten Vorwärtskanals
G₂ Übertragungsverhalten des Gegenkopplungskanals
IT Tunnelstrom
Δ IT Differenz des Tunnelstroms
p Schalldruck (Fig. 1)
U₀ konstante Vorspannung
UT Betriebsspannung
UX Ausgangssignal, Ausgangsspannung (Fig. 3)
UY Stellspannung
UY1 erste Stellspannung
UY2 zweite Stellspannung
V₀ stationärer Schleifen-Verstärkungsfaktor von 30
V₁ Vorwärtsverstärkung von G₁, ohne G₂
VP Proportional-Verstärkungsfaktor
Claims (19)
1. Elektromechanischer Wandler, z. B. Mikrofon, mit einer starren Elek
trode, nämlich einer Platte (20),
und mit einer der Platte (20) nebengeordneten, elastisch nachgiebigen Elektrode, nämlich einer Membran (10),
die durch ein mechanisches Eingangssignal (28), z. B. einen Schalldruck (p) oder eine Membran-Beschleunigung, gegenüber der Platte (20) bewegbar ist,
und beide Elektroden (10, 20) elektrisch leitende Flächen (Leiterflä chen 13, 14; 23) aufweisen, zwischen denen
einerseits eine elektrische Betriebsspannung (UT) anliegt und anderer seits durch die Membran-Bewegung ein elektrisches Ausgangssignal entsteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens die Leiterfläche der einen Elektrode, z. B. diejenige der Platte (20), mit einer elektrisch leitenden Spitze (Leiterspitze 24) versehen ist, welche gegen die Leiterfläche (13) der gegenüberlie genden Elektrode, z. B. diejenige der Membran (10), weist,
wobei mindestens die Leiterfläche der einen Elektrode, z. B. diejenige der Membran (10), in wenigstens zwei gegeneinander elektrisch isolierte Teilzonen (13, 14) gegliedert ist
und die Betriebsspannung (UT) nur an derjenigen Teilzone (13) der gegliederten Leiterfläche anliegt, welche entweder die Leiterspitze (24) trägt oder mit dieser zusammenwirkt,
während zwischen der anderen Teilzone (14) der gegliederten Leiterflä che dieser Elektrode (10) und der Leiterfläche (23) der gegenüberlie genden Elektrode (20) eine Stellspannung (UY) anliegt,
welche eine elektrostatische Anziehungskraft (FE) zwischen den bei den Elektroden (10, 20) erzeugt und die Membran (10) so nahe an die Platte (20) heran führt, bis - aufgrund der Betriebsspannung (UT) - im Bereich der Leiterspitze (24) ein Tunnelstrom (IT) zwischen den Leiterflächen (13, 23) der beiden Elektroden (10, 20) fließt,
und dieser Tunnelstrom (IT) mittels eines elektronischen Verstärkers (33) das auszuwertende elektrische Ausgangssignal (UX) erzeugt.
und mit einer der Platte (20) nebengeordneten, elastisch nachgiebigen Elektrode, nämlich einer Membran (10),
die durch ein mechanisches Eingangssignal (28), z. B. einen Schalldruck (p) oder eine Membran-Beschleunigung, gegenüber der Platte (20) bewegbar ist,
und beide Elektroden (10, 20) elektrisch leitende Flächen (Leiterflä chen 13, 14; 23) aufweisen, zwischen denen
einerseits eine elektrische Betriebsspannung (UT) anliegt und anderer seits durch die Membran-Bewegung ein elektrisches Ausgangssignal entsteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens die Leiterfläche der einen Elektrode, z. B. diejenige der Platte (20), mit einer elektrisch leitenden Spitze (Leiterspitze 24) versehen ist, welche gegen die Leiterfläche (13) der gegenüberlie genden Elektrode, z. B. diejenige der Membran (10), weist,
wobei mindestens die Leiterfläche der einen Elektrode, z. B. diejenige der Membran (10), in wenigstens zwei gegeneinander elektrisch isolierte Teilzonen (13, 14) gegliedert ist
und die Betriebsspannung (UT) nur an derjenigen Teilzone (13) der gegliederten Leiterfläche anliegt, welche entweder die Leiterspitze (24) trägt oder mit dieser zusammenwirkt,
während zwischen der anderen Teilzone (14) der gegliederten Leiterflä che dieser Elektrode (10) und der Leiterfläche (23) der gegenüberlie genden Elektrode (20) eine Stellspannung (UY) anliegt,
welche eine elektrostatische Anziehungskraft (FE) zwischen den bei den Elektroden (10, 20) erzeugt und die Membran (10) so nahe an die Platte (20) heran führt, bis - aufgrund der Betriebsspannung (UT) - im Bereich der Leiterspitze (24) ein Tunnelstrom (IT) zwischen den Leiterflächen (13, 23) der beiden Elektroden (10, 20) fließt,
und dieser Tunnelstrom (IT) mittels eines elektronischen Verstärkers (33) das auszuwertende elektrische Ausgangssignal (UX) erzeugt.
2. Wandler nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Regelkreis
(30), der - zum Erzeugen eines definierten Tunnelstroms (IT) - im
Bereich der Leiterspitze (24) den Abstand (Tunnelabstand aT) zwischen
den beiden Elektroden (10, 20) konstant hält.
3. Wandler nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Kraft-Regelkreis
(30) mit einem elektrostatischen Kraftstellglied (34), welches den
Tunnelabstand (aT) zwischen den beiden Elektroden (10, 20) einstellt.
4. Wandler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
(10) einerseits elastisch vorgespannt ist und unter einer definierten
Vorspannkraft (F₀) steht, aber andererseits vom Kraftstellglied (33)
des Regelkreises (30) eine Gegenkopplungskraft (FE) erfährt, die
der Vorspannkraft (F₀) entgegengerichtet ist.
5. Wandler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das mechanische Eingangssignal (28) eine Führungs
kraft (FW) auf die Membran (10) ausübt, die zwar mit der Vorspann
kraft (F₀) gleichgerichtet ist, aber entgegengesetzt zur Gegenkopp
lungskraft (FE) wirkt.
6. Wandler nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gegenkopplungskraft (FE) aus einer einseitig auf die Membran (10)
wirkenden elektrostatischen Rückstellkraft besteht, die durch die
Stellspannung (UY) zwischen den beiden Elektroden (10, 20) erzeugt
ist, (vergl. Fig. 1).
7. Wandler nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gegenkopplungskraft (FE) als Resultierende
aus zwei beidseitig auf die Membran (10) einwirkende elektrostati
schen Kraftkomponenten (F₁, F₂) erzeugt ist, die entgegengesetzt
zueinander wirken, (vergl. Fig. 8).
8. Wandler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
zwischen zwei mit eigenen Leiterflächen (23; 53) versehenen Platten
(20, 20′) angeordnet ist und auf ihren beiden Membranseiten ihrerseits
zwei unabhängige Leiterflächen (13, 14; 51) besitzt, wobei zwischen
zwei beidseitigen Membran-Leitflächen (14; 51) und Platten-
Leiterflächen (23; 53) zwei Stellspannungen (UY1, UY2) anliegen,
die die beiden einander entgegenwirkenden Kraft-Komponenten (F₁,
F₂) für die resultierende Gegenkopplungskraft (FE) der Membran
(10) erzeugen, (vergl. Fig. 8).
9. Wandler nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die vom mechanischen Eingangssignal (28) auf
die Membran (10) ausgeübte Führungskraft (FW) im Vorwärtskanal
(G1) des Kraft-Regelkreises über das elastische Verhalten der Membran
(10) den Tunnelabstand (aT) beeinflußt und dadurch den entsprechenden
Tunnelstrom (IT) steuert und der Tunnelstrom (IT) einem elektronischen
Verstärker (33) zugeführt wird, der als auszuwertendes Ausgangssignal
eine elektrische Spannung (UX) liefert.
10. Wandler nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß im Gegenkopplungskanal (G2) des Kraft-
Regelkreises mindestens ein PI-Regler (18) dem Kraftstellglied (34)
vorgeschaltet ist, der PI-Regler (18) vom Ausgangssignal (Ux) beauf
schlagt ist und der P-Anteil des Reglers (18) die Verstärkung des
Wandlers reduziert und das Übertragungsverhalten im Vorwärtskanal
(G1) linearisiert, während der I-Anteil des Reglers (18) die unterhalb
einer Untergrenze (35) liegenden Frequenzen beim Aussteuern des
Wandlers ausregelt.
11. Wandler nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kraft
stellglied (34) ein PID-Regler (18) vorgeschaltet ist, dessen D-Anteil
den nutzbaren Aussteuerungsbereich des Wandlers auch nach oben
hin begrenzt und die jenseits einer Obergrenze (39) liegenden Frequen
zen ausregelt.
12. Wandler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß - als Stoß-Schutz der Leiterspitze (24) - der
zum Leiten des Tunnelstromes (IT) dienende Teilbezirk (43) der Mem
bran durch Federglieder (42) mit den übrigen Membranteilen verbunden
ist, (vergl. Fig. 7).
13. Wandler nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
im Umfangsbereich ihres zur Leitung des Tunnelstroms dienenden
Teilbezirks (43) mit Durchbrüchen (45) versehen ist, zwischen denen
dünne, aus dem Membran-Material gebildete Stege (46) verbleiben
und diese Stege (46) als Federglieder (42) für den Stoß-Schutz der
Leiterspitze (24) dienen.
14. Wandler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die elastische Membran (10) randseitig eingespannt
ist und der Schwerpunkt der Membranfläche entweder die Leiterspitze
(24) selbst trägt oder mit dieser zusammenwirkt.
15. Wandler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wandler mittels mikromechanischer Fertigungs
methoden hergestellt ist.
16. Wandler nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
(10) und/oder die Platte (20) des Wandlers durch Ätzen und Beschichten
von scheibenförmigen Halbleiter-Werkstoffen (11; 48, 49) erzeugt
sind, z. B. aus mono- oder polykristallinem Silizium.
17. Wandler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membran (10) aus einer metallbeschichteten
Glasscheibe (21) besteht, (vergl. Fig. 1).
18. Wandler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membran (10) aus einer metallbeschichteten
Kunststoff-Folie (47) besteht, (vergl. Fig. 8).
19. Wandler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leiterspitze (24) mittels laserinduzierter
CVD-Edelmetall-Abscheidung erzeugt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934342169 DE4342169A1 (de) | 1993-12-10 | 1993-12-10 | Elektromechanischer Wandler, wie Mikrofon |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934342169 DE4342169A1 (de) | 1993-12-10 | 1993-12-10 | Elektromechanischer Wandler, wie Mikrofon |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4342169A1 true DE4342169A1 (de) | 1995-06-14 |
Family
ID=6504680
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934342169 Withdrawn DE4342169A1 (de) | 1993-12-10 | 1993-12-10 | Elektromechanischer Wandler, wie Mikrofon |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4342169A1 (de) |
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |