DE4115145A1 - Sehpruefsystem - Google Patents
SehpruefsystemInfo
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- A61B3/032—Devices for presenting test symbols or characters, e.g. test chart projectors
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sehprüfsystem zur Überprüfung der
Sehfunktionen eines Probanden, bei welchem das von einem
Sehprüfgerät ausgestrahlte Licht eine jeweils bereichsweise
definierte Polarisationsrichtung besitzt und eine
Polarisationsbrille vor den Augen eines zu prüfenden
Probanden, wobei die Polarisationsgläser der Brille eine
erste Polarisationsachse für das eine Auge und eine zweite,
dazu senkrechtstehende Polarisationsachse für das andere Auge
des Probanden besitzen, zum bereichsweisen Sehen des von dem
Sehprüfgerät ausgestrahlten Lichtes.
Es sind Sehproben (z. B. EP-PS 00 60 986) und Sehprüfgeräte
bekannt, bei welchem ein Prüfling zur Überprüfung der
monokularen und binokularen Sehfunktion durch jeweils ein
Polarisationsfilter vor jedem Auge mit gegeneinander
gekreuzten Schwingungsrichtungen beleuchtete Platten ansieht.
Diese Platten haben Bereiche mit unterschiedlicher
Polarisationswirkung, so daß der Prüfling mit seinen beiden
Augen unterschiedliche Bereiche erkennen kann. Die Sehproben
haben den Nachteil, daß die Intensität der Leuchtstärke von
der Umgebungsleuchtstärke abhängig ist und daß für jeden Test
eine Platte von Hand bewegt werden muß. Sehprüfgeräte
vermeiden diese Nachteile, da bei ihnen die Platten von
hinten beleuchtet werden und eine Umschaltung auf einen
anderen Test durch eine Fernbedienung erfolgen kann, wobei
dann mechanisch im Gerät ein Plattenaustausch erfolgt. Die
bekannten Sehproben und Sehprüfgeräte haben den gemeinsamen
Nachteil, daß die Platten nicht von dem Testenden ohne größe
re Umstände selber verändert werden können, da die Herstel
lung der Platten zeitaufwendig ist.
Es ist ein virtuelles stereographisches Bildgebungssystem
(US-PS 48 70 486) bekannt, bei welchem vor einer bildge
benden Oberfläche eines TV-Monitors ein Polarisator und eine
Flüssigkristallzelle angeordnet ist. Das von diesem Bildge
bungssystem ausgehende Licht wird von einem Betrachter durch
eine Polaristionsbrille betrachtet, wobei die einzelnen Glä
ser der Brille eine unterschiedliche Polarisationsachse haben.
Dieses Bildgebungssystem ist sehr voluminös wegen des Moni
tors und dient lediglich der Erzeugung virtueller stereosko
pischer Bilder.
Aus der US-PS 48 77 309 ist eine farbig Flüssigkristall-
Bilderzeugungseinrichtung bekannt, welche mit zwei
Flüssigkristall-Bilderzeugungszellen arbeitet. Vor diesen
beiden Bilderzeugungszellen befinden sich jeweils zwei
Farbpolarisatoren und an der Lichteinfallsseite der ersten
Bilderzeugungszelle befindet sich zusätzlich ein neutraler
Polarisator.
Diese farbige Flüssigkristall-Bilderzeugungseinrichtung dient
lediglich der Erzeugung farbiger Bilder und ist für sich
genommen für ein Sehprüfsystem zur Überprüfung der binoku
laren Sehfunktionen ungeeignet.
Aus der DE-OS 30 43 511 ist eine Vorrichtung zur Prüfung der
Funktionen des Auges und des Sehsystems bekannt. Die
Darbietung erfolgt durch Monitore und zwar für die Binokular
prüfung mit zwei Monitoren (mit Polaristoren) oder mit einem
Monitor (Rot-Grün-Stereopsis). Diese Vorrichtung ist sehr
voluminös und bei der Verwendung nur eines Monitors nur sehr
begrenzt zur Sehprüfung verwendbar.
Es ist die Aufgabe der Erfindung ein kompaktes Sehprüfsystem
zu schaffen, welches die Überprüfung der Sehfunktion mit
simultan dargebotenen leicht veränderbaren Sehzeichen er
möglicht.
Das erfindungsgemäße Sehprüfsystem zeichnet sich dadurch aus,
daß es trotz seiner Kompaktheit sehr flexibel in seinem
Einsatz ist. Wenn man andere Zeichen zur Sehprüfung darstel
len will, kann man dies sehr schnell über die Tastatur in
den Rechner eingeben. Dieser Rechner sorgt dann über die
Ansteuerung der Treiberschaltung der beiden hinter
einander angeordneten LCD-Displays LCDI und LCDII dafür, daß
das gewünschte Bild auf dem Sehprüfgerät erscheint. Die Aus
leuchtung im Sehprüfgerät kann durch eine oder mehrere Licht
quellen erfolgen. Die jeweils einzeln ansteuerbaren Bereiche
der beiden LCD-Displays müssen so zueinander ausgerichtet
sein, daß die Bereichsgrenzen aufeinanderfallen. Außerdem
müssen sie in ihrer Größe zueinanderpassend sein. Das bedeu
tet nicht, daß sie gleich groß sein müssen. Es ist auch denk
bar, daß die LCD-Displays unterschiedlich große, diskret
ansteuerbare Flüssigkristallzellen besitzen. Dann legt aber
das LCD-Display mit der niedrigeren Auflösung (bzw. ge
ringeren Anzahl von diskret ansteuerbaren Bereichen) die
kleinsten darstellbaren Zeichen bzw. Bereiche fest.
Durch die Ansteuerung der beiden LCD-Displays von einer
Schalteinrichtung mit einer Tastatur erreicht man ein leich
tes Umschalten der durch das Sehprüfgerät erzeugten Zeichen.
Bei der Schalteinrichtung handelt es sich um eine festver
drahtete Schaltung oder einen Rechner bzw. Computer. Verwen
det man einen Rechner, so kann man durch einen einfachen
Wechsel der Software eine Erzeugung jedes gewünschten Zei
chens erreichen.
Unter Tastatur im Sinne der Erfindung ist jede Anordnung zu
verstehen, welche geeignet ist, eine eindeutige Auswahl der
darzustellenden Zeichen durch die Schalteinrichtung zu
ermöglichen. Es kann sich bei der Tastatur aber auch um die
normale Tastatur für einen Computer handeln.
Indem man die Lichtquelle in ihrer Intensität von der Schalt
einrichtung variiert, kann man eine Aussage über die Sehfä
higkeit des Probanden in Abhängigkeit von der Leuchtdichte
und dem Kontrast erhalten.
Das nach der Erfindung realisierte Sehprüfgerät kann ohne
mechanisch bewegte Teile aufgebaut werden, wodurch es sehr
robust, verschleißfrei und störungsunanfällig wird. Außerdem
erlaubt es eine sehr leichte Größenvariation der dargestell
ten Zeichen, wobei die Zeichen jede gewünschte Gestalt
besitzen dürfen.
Indem man die Polarisationsachsen der Polarisatoren und der
Polaristionsgläser senkrecht zueinander anordnet, erhält man
bei leicht geneigter Kopfhaltung des Probanden keine
eindeutige Bildtrennung für die beiden Augen. Diese Bildtren
nung wird eindeutig bei jeder möglichen Kopfhaltung des Pro
banden, wenn man vor dem Sehprüfgerät eine Lambda-Viertel-
Folie anbringt und die linear polarisierenden Polarisations
gläser der Brille durch circular polarisierende Polarisa
tionsgläser ersetzt. Die Lambda-Viertel-Folien bewirken eine
Rotations-Polarisation, welche von der Kopfhaltung des
Probanden unabhängig ist.
Sind an der oder den Lichtquellen verschiedene, vorschaltbare
Farbfilter oder sind verschiedene Lichtquellen mit unter
schiedlichen Farben vorhanden, so kann das Farbsehen des Pro
banden beurteilt werden.
Ersetzt man das LCD-Display I durch eine farbige Flüssig
kristall-Bilderzeugungseinrichtung (z. B. eine Einrichtung
gemäß US-PS 48 77 309), so kann man Farbsinnstörungen des
Probanden feststellen. Außerdem können dann die Sehzeichen
farbig dargestellt werden. Dies ist insbesondere für die
Bestimmung von Augengläsern wünschenswert.
Wenn die Prüfsymbole bewegte Sehzeichen sind, kann man weite
re Prüfungen der Sehfunktion des Probanden durchführen.
Mit dem nach der Erfindung realisierten Sehprüfgerät läßt
sich die "Wendeprobe" bei den nach dem Stand der Technik
bekannten Polatest-Geräten erstmals elektronisch realisieren,
indem man beim LCD II und/oder LCD I die entsprechenden Pixel
des Displays einfach umschaltet.
Die Erfindung wird nachstehend in beispielhafter Weise an Hand
von drei Zeichnungen näher erläutert, wobei weitere wesent
liche Merkmale sowie dem besseren Verständnis dienende Erläu
terungen und Ausgestaltungsmöglichkeiten des Erfindungsgedan
kens beschrieben sind.
Dabei zeigen
Fig. 1a-1d Skizzen zur Erläuterung des Funktionsprinzips;
Fig. 2 eine Skizze einer LCD-Display-Oberfläche;
Fig. 3 ein erfindungsgemäßes Sehprüfsystem;
Fig. 4a eine Skizze eines Sehprüfsystems mit Farbfilter;
Fig. 4b das Farbfilter in Frontalansicht; und
Fig. 5 ein weiteres erfindungsgemäßes Sehprüfsystem.
An Hand der Fig. 1a-d werden die Schaltzustände für die vier
benötigten verschiedenen Darbietungsarten mittels des erfin
dungsgemäßen Sehprüfsystems erläutert. Dabei werden die Ei
genabsorptionen der Polarisationsfolien und der Flüssigkri
stallzellen gleich Null gesetzt, da diese in allen zu be
trachtenden Fällen eine Konstante darstellen. Bei der Be
trachtung wird jeweils nur eine Flüssigkristallzelle jedes
Displays berücksichtigt, da für die anderen die gleichen
Verhältnisse vorliegen.
Das von der Lichtquelle LQ (1) ausgehende Licht wird durch
die erste farbneutrale, durchsichtige Polarisationsfolie Pol
I (2) waagrecht polarisiert. Dabei sei angenommen, daß eine
Helligkeit von "4 H" durch das erste Polarisationsfilter Pol I
(2) gelangt, wobei n mal H von der Helligkeit der Lichtquelle
(1) abhängig ist.
In Fig. 1a dreht nun die erste Flüssigkristallzelle LCDI (3)
das auf sie auffallende polarisierte Licht um 45°. Dadurch
kommt nur noch 2 H durch die zweite senkrecht polarisierende
Polarisationsfolie POL II (4). Dreht nun die zweite Flüssig
kristallzelle LCDII (5) das auf sie einfallende Licht um 90°,
so erreicht das rechte Auge (R) durch die Polarisationsbrille
(6) eine Helligkeit von 2 H, während keine Helligkeit das
linke Auge (L) durch die Polarisationsbrille (6) erreicht.
Die Polarisationsfolien in der Polarisationsbrille (6) sind
dabei so ausgerichtet, daß die Polarisationsfolie vor dem
linken Auge (L) eine vertikale Polarisationsachse und die
Polarisationsfolie vor dem rechten Auge (R) eine waagerechte
Polarisationsachse besitzt.
Im Gegensatz zu Fig. 1a dreht die zweite Flüssigkristallzelle
LCDII (5) in Fig. 1b das auf sie einfallende Licht um 0°, so
daß nun das rechte Auge (R) keine Helligkeit erreicht,
während das linke Auge (L) eine Helligkeit von 2 H erreicht.
In Fig. 1c dreht die erste Flüssigkristallzelle LCDI (3) das
auf sie einfallende Licht um 90° und die zweite Flüssigkri
stallzelle LCDII (5) das auf sie einfallende Licht um 45°.
Dann erreicht beide Augen (L, R) eine Helligkeit von 2 H.
Dreht, wie in Fig. 1d dargestellt, die erste Flüssigkristall
zelle LCDI (3) hingegen das auf sie einfallende Licht um 0°,
so erreicht keine Helligkeit die beiden Augen (L, R). Setzt
man nun mehrere Flüssigkristallzellen aneinander, so erhält
man ein LCD-DispLay (7), wie in Fig. 2 dargestellt. Dabei
bezeichnet x die horizontale und y die vertikale Ausdehnung
einer Flüssigkristallzelle des Displays (7).
Mit einem derartigen Display (7) kann man nun Figuren und
Zeichnungen darstellen, indem man die einzelnen Flüssigkri
stallzellen wie zu Fig. 1a-d erläutert antreibt.
Damit die beiden zur Durchführung der Erfindung benötigten
Displays zusammenpassen, müssen die jeweiligen, einzeln an
steuerbaren Flüssigkristallzellen gewisse Bedingungen genü
gen.
Bezeichnet man bei dem ersten Display die horizontal
angeordneten Flüssigkristallzellen mit n (1), n (1) + 1, . . .,
n(1)+l(1) und die vertikal angeordneten Flüssigkristallzellen
mit m(1), m(1)+1, . . ., m(1)+k(1), so muß die
Anzahl der Flüssigkristallzellen des zweiten Displays (n(2),
n(2)+1, . . ., n(2)+l(2); m(2), m(2)+1, . . ., m(2)
+k(2)) folgende Bedingungen genügen:
d. h. die Anzahl der Flüssigkristallzellen des zweiten
Displays in horizontaler oder vertikaler Richtung darf um ein
ganzzahliges Vielfaches voneinander abweichen, ohne daß Rand
unschärfen bei den darstellbaren Zeichen auftreten müssen. Es
ergeben sich aber Auflösungsverluste bei der Darstellung von
Zeichen außer bei z=1.
Bei der Montage müssen die Flüssigkristallzellen die beiden
Displays so hintereinander angeordnet werden, daß die Flüs
sigkristallzellen des ersten Displays einzeln oder in Kombi
nation genau auf eine oder mehrere Flüssigkristallzellen des
zweiten Displays fallen, damit unterscheidbare Zeichen dar
stellbar sind.
Die folgenden Fig. 3, 4a, 4b, 5 und 6 sind Prinzipskizzen,
anhand derer unterschiedliche Ausgestaltungsvarianten des
Sehprüfsystems erläutert werden sollen.
Für die Prüfung der verschiedenen binokularen und monokularen
Sehfunktionen müssen die entsprechenden Sehzeichen unter
verschiedenen Bedingungen dargeboten werden.
Zur Prüfung der binokularen Sehfunktionen setzt man dem Pro
band eine Brille (14) mit je einem Polarisationsglas (15) für
jedes Auge (16) auf. Die Polarisationsgläser (15) sind so in
die Brille (14) eingesetzt, daß die Polarisationsachsen der
beide Polarisationsgläser (15) aufeinander möglichst senk
recht stehen.
Zur Durchführung der Prüfung der binokularen Sehfunktionen
muß das Sehprüfgerät (17) mindestens folgende Darbietungs
arten realisieren können:
- 1) Teile eines Sehtestzeichens erscheinen dunkel für ein Auge vor hellem Hintergrund;
- 2) Teile eines Sehtestzeichens erscheinen hell für ein Auge vor dunklem Hintergrund;
- 3) unterschiedliche Teile eines Sehtestzeichens erscheinen dunkel für beide Augen vor hellem Hintergrund;
- 4) unterschiedliche Teile eines Sehtestzeichens erscheinen
hell für beide Augen vor dunklem Hintergrund;
(d. h. bei 1) und 2), das die für das eine Auge sichtbaren Teile des Sehzeichens für das andere Auge unsichtbar sind).
Die Prüfung der monokularen Sehfunktionen kann auch ohne
Polarisationsbrille (14) erfolgen, wobei mindestens folgende
Bedingungen realisiert werden müssen:
- 5) Sehzeichen erscheint für beide Augen dunkel auf hellem Hintergrund.
- 6) Sehzeichen erscheint für beide Augen hell auf dunklem Hintergrund.
Bei der Prüfung der Farbtüchtigkeit ist es außerdem notwen
dig, daß folgende Bedingungen realisiert werden können:
- 7) Teile eines Sehtestzeichens erscheinen unterschiedlich farbig für die beiden Augen vor andersfarbigem Hinter grund;
- 8a) Sehzeichen erscheint farbig für beide Augen vor hellem Hintergrund;
- 8b) Sehzeichen erscheint farbig für beide Augen vor dunklem Hintergrund.
Um die Bedingungen 1)-4) realisieren zu können, muß das
erfindungsgemäße Sehprüfgerät (17) wie folgt aufgebaut sein:
Eine Lichtquelle (8) beleuchtet mit ihrem Licht (9) eine
erste farbneutrale, durchsichtige Polarisationsfolie (10). Das
durch die erste Polarisationsfolie (10) fallende Licht durch
dringt ein erstes LCD-Display (11) und beleuchtet eine zwei
te, farbneutrale Polarisationsfolie (12). Das durch die zwei
te Polarisationsfolie (12) fallende Licht durchdringt ein
zweites LCD-Display (13), wonach das Licht das Sehprüfgerät
(17) verläßt.
Vor jedem Auge (16) des zu prüfenden Probanden befindet sich
ein farbig neutrales, durchsichtiges Polarisationsglas (15).
Jede der beiden LCD-Displays (11, 13) ist mit einer eigenen
Treiberschaltung (19, 20) verbunden. Die beiden Treiberschal
tungen (19, 20) sind mit einer Schalteinrichtung (21) verbun
den. Diese Schalteinrichtung (21) ist über eine Tastatur (22)
beeinflußbar und steuert die beiden Treiberschaltungen (19,
20) an. Die Schalteinrichtung (21) und die Tastatur (22) kann
sich in, bzw. an dem Sehprüfgerät (17) befinden oder über
eine gemäß dem bekannten Stand der Technik (z. B. Kabelverbin
dung, Infrarot- oder Ultraschallverbindung) gestaltete Fern
steuerung eine Umschaltung der Sehzeichen in dem Sehprüfgerät
(17) bewirken.
Will man auch die Sehfähigkeit des Probanden in Abhängigkeit
von der Leuchtdichte und dem Kontrast prüfen, so wird durch
die mit der Lichtquelle (8) verbundene, von der Schaltein
richtung (21) angesteuerte Lichtquellentreiberschaltung (18)
zusätzlich die Lichtquelle (8) in ihrer Intensität be
einflußt.
Selbstverständlich kann man mit diesem Sehprüfgerät (17) auch
die monokularen und die beidäugigen (ohne Trennung der
Seheindrücke des rechten und linken Auges) Sehfunktionen
überprüfen, da mit dem Sehprüfgerät (17) auch die Bedingungen
5 und 6 realisiert werden können. Dabei kann der Proband die
Polarisationsbrille (14) auflassen oder abnehmen.
Soll auch eine Überprüfung der Farbtüchtigkeit des Probanden
erfolgen, so muß das Sehprüfgerät in der Lage sein, die Seh
zeichen und auch Teile davon in Farbe darzustellen. In den
folgenden Fig. 4a, 5 und 6 sind Sehprüfsysteme gemäß der
Erfindung beschrieben, die dazu in der Lage sind.
In Fig. 4a ist die einfachste Gestaltung eines derartigen,
farbtüchtigen Sehprüfgerätes (23) schematisch dargestellt. Es
besteht aus zwei Polarisationsfolien (29, 31) und zwei LCD-
Displays (28, 30). Die beiden LCD-Displays (28, 30) sind über
ihre Treiberschaltungen (39, 40) mit der Schalteinrichtung
(37) verbunden, an welcher sich eine Tastatur (36) befindet.
Außer diesen bereits in Fig. 3 beschriebenen Elementen des
Sehprüfgerätes (17) ist in diesem Sehprüfgerät (23) eine
Farbfilterscheibe (27) vorhanden, welche durch einen Motor
(26) gedreht werden kann. Über die Tastatur (36) kann an die
Schalteinrichtung (37) die Eingabe erfolgen, daß ein bestimm
tes Farbfilter (z. B. rot (r), gelb (g), blau (b), neutral (n);
wie in Fig. 4b dargestellt) sich vor der Lichtquelle (25)
befinden soll.
In der Schalteinrichtung (37) wird daraufhin die momentane
Stellung der Farbfilterscheibe (27) überprüft und wenn sich
die Farbfilterscheibe (27) nicht in der gewünschten Position
befindet, die Motoransteuerung (24) des Motors (26) der Farb
filterscheibe (27) veranlaßt, die Farbfilterscheibe (27) in
die gewünschte Stellung zu drehen. In Fig. 4b ist die Farb
filterscheibe (27) noch einmal in Frontalansicht dargestellt,
sowie der Bereich der ersten Polarisationsfolie (31).
Mit der Farbfilterscheibe (27) aus Fig. 4a und 4b kann man
nur die Farbe des ganzen Beleuchtungslichtes (32) verändern.
Eine farbige Darstellung mit unterschiedlichen Farben ist
nicht möglich. Deshalb ist in Fig. 5 die Farbfilterscheibe
(27) mit Motor (26) und Motoransteuerung (24) durch ein Farb-
LCD (44) (z. B. farbige Flüssigkristall-Bilderzeugungseinrich
tung gemäß der US-PS 48 77 309) mit Ansteuerungsschaltung
(54) ersetzt, wobei die Ansteuerungsschaltung (54) mit der
Schalteinrichtung (56) verbunden ist.
Das Licht (43) der Lichtquelle (42) gelangt zuerst durch das
Farb-LCD (44). Dort wird es in seiner Farbe in gewünschter
Art und Weise verändert. Erst dann erfolgt die Erzeugung der
Sehzeichen durch die beiden Polarisationsfilter (45, 47) und
durch die beiden LCD-Displays (46, 48). Die Lichtquelle (42)
kann von der Schalteinrichtung (56) über die Lichtquellen
treiberschaltung (55) in ihrer Intensität beeinflußt werden.
Die beiden LCD-Displays (46, 48) sind über ihre Treiberschal
tungen (52, 53) mit der Schalteinrichtung verbunden.
Die Augen (51) des Probanden können dann durch die Polarisa
tionsbrille (50) mit den beiden Polarisationsfolien (49) ein
farbiges Bild sehen.
Die Auflösung dieses Farb-LCD′s (44) ist dabei der Auflösung
der beiden anderen LCD′s (46, 48) gemäß den gemachten Ausfüh
rungen zur Auflösung anzupassen.
Mit einem derartig ausgestatteten Sehprüfgerät (41) ist so
wohl eine farbige Gestaltung der darstellbaren Sehzeichen als
auch eine Darstellung von bewegten Sehzeichen möglich.
Eine Vereinfachung des Aufbaus des Sehprüfgeräts (41) aus
Fig. 5 kann man erreichen, wenn man das erste Polarisations
filter POL I (7) und das erste LCD-Display (8) mit Treiber
schaltung (11) ganz durch ein Farb-LCD (62) mit Ansteuerungs
schaltung (68) ersetzt.
Dann dringt das Licht (58) der Lichtquelle (65) zuerst durch
das Farb-LCD (62). Das aus dem Farb-LCD (62) austretende
Licht mit dem gewünschten Sehzeichen wird dann durch das
folgende Polarisationsfilter (59) und das LCD-Display (60) in
der gewünschten Art gedreht. Vor dem LCD-Display (60) befin
det sich eine Lambda-Viertel-Folie (61), welche das durch sie
dringende Licht entweder links oder rechts zirkular polari
siert.
In der Brille (64) vor den Augen (67) des Probanden befindet
sich auf den Polarisationsfolien nun Lambda-Viertel-Folien
(66), so daß die Bedingungen 1-4, 5 und 6 als auch die
Bedingungen 7, 8a und 8b zur Prüfung der Sehfähigkeit des
Probanden realisiert werden können.
Die Verwendung der Lambda-Viertel-Folien auf den Polari
sationsfolien (61, 64) hat den Vorteil, daß nun auch bei
Schrägstellung des Kopfes des Probanden die Augen des
Probanden nur jeweils das sehen, was sie sehen sollen.
Das Sehprüfgerät gemäß der Erfindung zeichnet sich durch
seine kompakte, störungsunanfällige Bauweise aus und erlaubt
sowohl eine Überprüfung der monokularen und binokularen Seh
funktionen als auch eine Überprüfung der Farbtüchtigkeit des
Probanden.
Die beschriebene Polarisationsbrille kann auch als ein
aufsteckbarer Aufsatz ausgeführt sein, welche auf eine
normale Brille des Probanden zur Überprüfung der
Sehfunktionen lediglich aufgesteckt wird.
Claims (8)
1. Sehprüfsystem zur Überprüfung der Sehfunktionen eines
Probanden, bei welchem das von einem Sehprüfgerät ausge
strahlte Licht eine jeweils bereichsweise definierte
Polarisationsrichtung besitzt und eine Polarisationsbril
le vor den Augen eines zu prüfenden Probanden, wobei die
Polarisationsgläser der Brille eine erste Polarisations
achse für das eine Auge und eine zweite, dazu senkrecht
stehende Polarisationsachse für das andere Auge des
Probanden besitzen, zum bereichsweisen Sehen des von dem
Sehprüfgerät ausgestrahlten Lichtes, dadurch gekennzeich
net, daß das Sehprüfgerät (17, 23, 41, 63) aus mindestens
einer Lichtquelle (8, 25, 42, 65) und hintereinander an
geordneten ersten und zweiten LCD-Displays (11, 13; 28,
30; 46, 48) aufgebaut ist, daß an der Lichteinfallsseite
jeder der beiden LCD-Displays (11, 13; 28, 30; 46, 48)
jeweils ein farbneutraler, durchsichtiger Polarisator
(10, 12; 29, 31; 45, 47) angebracht ist, wobei die Pola
risationsachse der beiden Polarisatoren (10, 12; 29, 31;
45, 47) unterschiedlich zueinander und parallel zu den
Polarisationsachsen der Polarisationsgläser (15, 33, 49)
der Brille (14, 34, 50) ausgerichtet sind, daß jedes LCD-
Display (11, 13; 28, 30; 46, 48) durch eine Treiber
schaltung (19, 20; 39, 40; 52, 53) diskret ansteuerbar
ist, daß die beiden LCD-Displays (11, 13; 28, 30; 46, 48)
aus einzeln ansteuerbaren Flüssigkristallzellen aufgebaut
sind, welche zueinander ausgerichtet und in ihrer Größe
zueinander passend sind, und daß eine Ansteuerung der
Treiberschaltung (19, 20; 39, 40; 52, 53) von einer
Schalteinrichtung (21, 37, 56) mit einer Tastatur (22,
36, 57) vorhanden ist.
2. Sehprüfsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle (8, 25, 42, 65) in ihrer Intensität
von der Schalteinrichtung (21, 37, 56) veränderbar ist.
3. Sehprüfsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polarisationsachsen der beiden
Polarisationsgläser (15, 33, 49) des Probanden zueinander
senkrecht ausgerichtet sind, daß die Polarisationsachsen
der neutralen Polarisatoren (10, 12; 29, 31; 45, 47)
zueinander parallel oder senkrecht ausgerichtet sind und
daß die Polarisationsachsen der neutralen Polarisatoren
(10, 12; 29, 31; 45, 47) und der Polarisationsgläser (15,
33, 49) in zwei zueinander parallel stehenden Ebenen
ausgerichtet sind.
4. Sehprüfsystem nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem zweiten LCD-Display (13, 30,
48) eine Lambda-Viertel-Folie (61) angebracht ist und auf
den Polarisationsgläsern Lambda-Viertel-Folien (66)
angebracht sind.
5. Sehprüfsystem nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine Lichtquelle (42, 65)
in der Farbe des von ihr ausgesendeten Lichtes von der
Schalteinrichtung (56, 70) veränderbar ist.
6. Sehprüfsystem nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem ersten LCD-Display (46)
eine farbige Flüssigkristall-Bilderzeugungsvorrichtung
(44) vorhanden ist.
7. Sehprüfsystem nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Prüfsymbole wahlweise bewegte
Sehzeichen sind.
8. Sehprüfsystem nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste LCD-Display (11, 28, 46)
durch eine farbige Flüssigkristall-Bilderzeugungsvorrich
tung (62) ersetzt ist.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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