DE4034143A1 - Druckerfassende arthroskopkanuele - Google Patents
Druckerfassende arthroskopkanueleInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine druckerfassende Ar
throskopkanüle mit einer Brückenanordnung und zwei langge
streckten konzentrischen Innen- bzw. Außenröhren, wobei die
innere Röhre mit dem proximalen Ende an der Brückenanordnung
festgelegt ist, ihr vorderes Ende vom Körper eines Patienten
aufgenommen werden kann und sie weiterhin ein in sie einge
schobenes medizinisches Instrument aufnehmen und führen kann.
Die US-PS 46 50 462 und 48 20 265 sind gerichtet auf Geräte
für arthroskopische Verfahren, die in diesen Patentschriften
allgemein beschrieben sind. Diese Verfahren haben zur Ent
wicklung einer Anzahl von Spezialkanülen für die Zu- und Ab
fuhr eines Fluids sowie zur Druckerfassung im Gelenk geführt,
wie bspw.:
- 1. Eine spezielle Druckfühlkanüle, die wie eine große Injektionsspritze in das Gelenk eingeführt wird und an die eine Druckfühlleitung angeschlossen ist; vergl. den Röhren satz der US-PS 48 20 265.
- 2. Eine spezielle Abflußkanüle mit einer Rohrleitung eines Durchmessers zwischen 3 mm und 6 mm, die in das Gelenk eingeführt und an die Abflußleitung angeschlossen wird.
- 3. Eine Kombinations-Zuflußkanüle aus konzentrischen Röh ren, von denen die innere einen Durchmesser von etwa 3 mm und die äußere einen solchen von etwa 4 mm hat. Zwischen den Röhren befindet sich ein schmaler Ringraum, durch den hin durch der Fluiddruck im Gelenk erfaßt wird. Der Zufluß vom Eingangsrohr der Pumpe her ist durch den größeren Innen durchmesser der inneren Röhre geführt.
- 4. Eine Kombinations-Abflußkanüle ähnlich der Kombinati ons-Zuflußkanüle, wobei jedoch der Abfluß aus dem Gelenk durch die innere Röhre geführt ist, während der Ringraum zur Druckerfassung dient.
Bei der Arthroskopie wird immer mindestens eine zusätzliche
Kanüle eingesetzt, und zwar die, in der das Arthroskop ange
ordnet ist. Diese Kanüle enthält normalerweise Mittel zur
Strömungsverbindung mit dem Gelenk in Form des Raums zwischen
der Außenfläche des eingesetzten Arthroskops und der Innen
fläche der Arthroskopkanüle.
Hieraus ergibt sich, daß der Arzt zahlreiche Möglichkeiten
zum Vorbereiten des Gelenks für die Arthroskopie hat. Einige
der häufigsten sind:
- 1. Zufluß durch die Arthroskopkanüle, Druckerfassung durch eine separate Druckfühlkanüle, Abfluß durch eine sepa rate Abflußkanüle.
- 2. Zufluß und Druckerfassung durch eine Kombinations-Zu flußkanüle, Abfluß durch die Arthroskopkanüle.
- 3. Zufluß durch die Arthroskopkanüle, Abfluß und Drucker fassung durch eine Kombinations-Abflußkanüle.
Die Verfahren 2 und 3 werden von den Ärzten bevorzugt, da sie
nur zwei Einschnitte anstelle der drei beim Verfahren 1 er
fordern. Eine wünschenswerte Alternative zu den Verfahren 2
und 3, wie sie sich in der vorliegenden Erfindung niederge
schlagen hat, wäre die Nutzung der Arthroskopkanüle auch für
die Druckerfassung. Es wären nur zwei Einschnitte erforder
lich, wobei der Zufluß und die Druckerfassung die Arthroskop
kanüle und der Abfluß eine separate Abflußkanäle verwenden.
Damit erhält man einen erheblichen Sicherheitsvorteil, da die
Druckerfassung und der Zufluß gemeinsam stattfinden. Der
gleiche Sicherheitsvorteil gilt für das Verfahren 2; hierbei
kann jedoch zur Abflußstützung ein Saugzug erforderlich sein.
Zunächst wurde vorgeschlagen, zwei konzentrische Röhren mit
einem Ringkanal zwischen ihnen in der Art der Kombinations-
Zu- und Abflußkanülen zu verwenden. Was die Fluidsteuerung
anbetrifft, war diese Kanüle akzeptabel. Infolge ihres Auf
baus aus konzentrisch beabstandeten Röhren wurde der Durch
messer der Arthroskopkanüle jedoch etwas mehr als einen Mil
limeter größer. Dies wurde von den Ärzten bzw. Benutzern des
Instruments bisher als unerwünscht und nicht akzeptabel em
pfunden.
Es blieb also das Problem, mit der Arthroskopkanüle
auch eine brauchbare Druckerfassung durchzuführen.
Die erfindungsgemäße Arthroskopkanüle enthält einen Drucker
fassungskanal, ohne den Gesamtdurchmesser der Kanülen-Rohran
ordnung zu vergrößern. M. a. W.: Trotz eines Druckerfassungs
kanals in einer Arthroskopkanüle läßt sich ein Durchmesser
über alles von etwa 5 mm beibehalten. Die resultierende Kanü
le behält einen akzeptablen Durchmesser, erlaubt die Verwen
dung von nur zwei Einschnitten für den Eingriff und bietet
den wesentlichen Sicherheitsvorteil, daß die Druckerfassung
und der Zufluß gemeinsam stattfinden.
Im Prinzip weist erfindungsgemäß die druckerfassende Arthro
skopkanüle eine innere und eine äußere Röhre auf, die konzen
trisch miteinander liegen und jeweils eine Wanddicke von ca.
0,25 mm (0.010-0.012 in.), d. h. etwa die halbe Wanddicke
einer herkömmlichen Arthroskopkanüle aufweisen. Die konzen
trischen Röhren sind ohne Zwischenraum ineinanderschiebbar
bei einer Toleranz ausgeführt, die gerade noch das Aufschie
ben der äußeren auf die innere Röhre erlaubt.
Um einen Strömungsweg für die Druckerfassung herzustellen,
ist die Wand der inneren Röhre über im wesentlichen deren
gesamte Länge vom vorderen Ende her rückwärts zu einer Tiefe
von etwa 0,635 mm (0.025 in.) zu einem schmalen Bogen einer
Breite von etwa 2,29 mm (0.090 in.) sickenartig eingedrückt
bzw. vertieft. Dadurch entsteht ein Durchlaß zur Aufnahme des
Fluiddrucks als gradliniger Kanal zwischen den und entlang
der ansonsten unmittelbar aufeinanderliegenden Röhren. Die
Tiefe dieser Vertiefung entspricht der Höhe des darüberlie
genden Bogens und wird ohne Verformung der Kreisform der in
neren Röhre ausgebildet. Der Druckkanal wird ohne Zunahme
des Gesamt-Außendurchmessers der Röhrenanordnung hergestellt.
Das Arthroskop wird seinerseits von der längsverlaufenden
Einwärtsvertiefung so in seiner Sollage gehalten, daß um
es herum ein erheblicher Zuflußquerschnitt entsteht.
Zusätzlich dazu, daß man einen Druckfühlkanal ohne Zunahme
des Gesamtdurchmessers erhält, wird die Festigkeit der Kanüle
nicht beeinträchtigt und die Größe des Zuflußkanals auch
nicht wesentlich verändert.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung zweier separater Röhren
bei der Ausbildung der Arthroskopkanüle sind die bequeme
Auseinandernehmbarkeit zum Säubern insbesondere in der Enge
des Druckfühlkanals. Würde man letzteren mit einer innerer
Rippe oder Trennwand ausbilden, ließe er sich praktisch nicht
ausreichend säubern. Ein weiterer Vorteil der Trennbarkeit
der Röhren liegt in der Art des Einsetzens der Kanüle.
M. a. W.: Die äußere Röhre läßt sich in die Gelenkkapsel mit
einem runden Verschlußelement ("obturator") in ihr einführen,
so daß der das Einführen leicht und gleichmäßig erfolgt.
Weitere Ziele und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden ausführlichen Diskussion des Aufbaus derselben und
des Einsatzes der druckerfassenden Arthroskopkanüle unter
Bezug auf die beigefügten Zeichnungen.
Fig. 1 ist eine teilweise weggebrochene Seitenansicht
der Arthroskopkanüle;
Fig. 2 ist ein teilweise als Seitenriß ausgeführter ver
größerter Schnitt der Kanüle etwa in der Ebene
2-2 der Fig. 1;
Fig. 3 ist eine teilgeschnittene Seitenansicht, die die
äußere Röhre gelöst und vorgeschoben zeigt;
Fig. 4 ist ein vergrößerter Schnitt durch die konzentri
schen Kanülenröhren etwa in der Ebene 4-4 der
Fig. 1 und zeigt schematisiert ein eingesetztes
Sichtinstrument;
Fig. 5 ist eine perspektivisch dargestellte Einzelheit
und zeigt die innere und die äußere Röhre und den
Druckkanal.
Die druckfühlende Arthroskopkanüle 10 weist eine Brückenan
ordnung 12 und eine Röhrenanordnung 14 auf, die miteinander
in Strömungsverbindung stehen, wobei die Röhrenanordnung zum
Einführen in den Körper eines Patienten vorn von der Brücken
anordnung absteht.
Die Brückenanordnung 12 weist eine langgestreckte zylindri
sche feste Brücke 16 mit einer längs durch sie verlaufenden
Zentralbohrung 18 auf. Eine langgestreckte hülsenartige
Drehbrücke 20 ist auf die feste Brücke 16 dicht anliegend
aufgesetzt und verläuft über einen größeren Teil der Längs
ausdehnung derselben vom hinteren bzw. proximalen Ende vor
wärts. Unmittelbar vor der Drehbrücke 20 ist die feste Brücke
Vorderteil 22 radial aufgeweitet unter Bildung einer nach
vorn sich öffnende zylindrische Kammer 24 mit einem wesent
lich größeren Innendurchmesser als die Bohrung 18. Dieser
Vorderteil trägt die Röhrenanordnung 14 und weist weiterhin
einen Anschlag auf, mit dem die Drehbrücke 20 auf der festen
Brücke 16 in ihrer Längsstellung fixiert wird.
Die Drehbrücke 20 weist eine hintere und eine vordere Öff
nung 26, 28, die in Längsrichtung voneinander beabstandet
sind, sowie zwei Fluidleitungen 30, 32 auf, die in die Öff
nungen 26, 28 bspw. gewindemäßig fluiddicht eingesetzt sind.
Die Leitung 30 ist mit einem strömungssteuernden Ventil 34
mit einem Betätigungsgriff versehen; sie läßt sich an eine
geeignete Fluidquelle anschließen und stellt eine Zufluß
leitung dar. An die Leitung 32 kann eine geeignete Druck
fühleinrichtung angeschlossen werden; sie stellt eine Druck
fühlleitung dar.
Die Öffnungen 26, 28 in der Drehbrücke 20 sind in mindestens
einer Drehstellung derselben mit einer Öffnung 36 bzw. 38
ausgerichtet, die radial durch die feste Brücke 16 verlaufen
und in Strömungsverbindung mit der Bohrung 18 in ihr stehen.
Die umlaufenden Vertiefungen 40, 42 sind in der festen Brücke
mit den Öffnungen 36 bzw. 38 fluchtend ausgebildet, so daß
die Strömungsverbindung zwischen den Leitungen 30, 32 und der
Bohrung 18 unabhängig von der Drehstellung der Drehbrücke 20
erhalten bleibt. Auf diese Weise lassen sich die Fluidleitun
gen 30, 32 nach Wunsch ausrichten. Geeignete ringförmige
elastomere Dichtungen 44 sind beiderseits der Öffnungen 36,
38 und der zugehörigen Vertiefungen 40, 42 vorgesehen, um
einem dichten Abschluß zu gewährleisten und der Drehung der
Drehbrücke 20 um die feste Brücke 16 einen Reibungswiderstand
entgegenzusetzen. Die Dichtungen 44 sorgen auch dafür, daß
die Drehbrücke in ihrer jeweiligen Drehstellung verbleibt,
bis diese von Hand geändert wird.
Die vorstehende Röhrenanordnung 14 weist eine langgestreckte
hohle zylindrische innere Röhre 46 mit einem aufgeweiteten
proximalen bzw. hinteren Ende 48 auf. Die innere Röhre 46
wird in Längsrichtung von der Bohrung 18 in der festen Brücke
durch deren proximales Ende aufgenommen, wobei das proximale
Ende 48 der Röhre 46 dicht abschließend auf einem geeigneten
ringförmigen Sitz 50 aufliegt, der im proximalen Ende der
Bohrung 18 unmittelbar hinter den hinteren Öffnungen 36 sich
befindet. Die innere Röhre 46 wird ihrerseits in der festen
Brücke von einem Endstopfen 52 gehalten, der unmittelbar
hinter ihr im Eingriff mit dem proximalen Ende der Röhre 46
steht. Der Endstopfen kann erwünschtenfalls auch hinter dem
aufgeweiteten Ende 48 der Röhre 46 in die Bohrung 18 einge
schraubt sein, wobei die Bohrung an ihrem Ende geeignet auf
geweitet ist, um das aufgeweitete Röhrenende 48 und den Ge
windeschaft des Endstopfens 52 aufzunehmen. Der Endstopfen
52 weist einen Ringflansch 54 auf, der sich beim Einsetzen
des Endstopfen 52 an des proximale bzw. hintere Ende der
Drehbrücke 20 anlegt, um diese in Längsrichtung festzuhal
ten. Der Endstopfen 52 enthält eine mit der Bohrung 18 fluch
tende Zentralbohrung 56 zur Aufnahme eines Arthroskops oder
dergl. medizinischen Instruments 58, wie im folgenden aus
führlicher erläutert. Der hintere Teil der Stopfenbohrung 56
ist dem Halterungsende des Instruments 58 entsprechend ver
jüngt bzw. gestaltet, das seinerseits mit einer geeigneten,
im Aufbau herkömmlichen drehbahren Verrieglung 60 lösbar
festgelegt wird.
Die innere Röhre 46 enthält am proximalen Ende unmittelbar
vor dem Lagerungsende 48 mindestens eine seitliche Öffnung
62, mit der eine hintere Öffnung 36 in der Drehbrücke aus
richtbar ist. Dabei können gegenüberliegende bzw. mehrere
Öffnungen 62 vorgesehen und mit einer gleichen Anzahl von
Öffnungen 36 ausrichtbar sein. Wie einzusehen ist, bleibt die
Strömungsverbindung in allen Drehstellungen der Drehbrücke
20 relativ zur festen Brücke 16 durch die umlaufende Vertie
fung 40 hindurch erhalten.
Die innere Röhre 46 ist vor den Öffnungen 62 und zwischen den
Zuflußanschlüssen 36 und den davorliegenden Drucköffnungen
38 zylindrisch gegen die Bohrung 18 dicht abgeschlossen.
Die innere Röhre 46 ist vom Druckanschluß 38 bis zu ihrem
vorderen bzw. distalen Ende mit einer gradlinig verlaufenden
Eindrückung bzw. Vertiefung 66 einer Tiefe von etwa 0,635 mm
(0.025 in.) und einer Breite von 2,29 mm (0.090 in.) verse
hen, die in der ansonsten vollständig zylindrischen Röhren
wandung einen Druckfühlkanal bildet. Dieser Kanal mündet vor
dem distalen Ende der inneren Röhre 46 und steht in der
festen Brücke 16 direkt und ausschließlich mit dem Druckan
schluß 38 in Strömungsverbindung.
Innerhalb der sich nach vorn öffnenden Kammer 24 des aufge
weiteten Vorderteils 22 der festen Brücke 16 befindet sich
ein Abdichtrohr 68 zylindrischer Gestalt, das der zylindri
schen Außengestalt der inneren Rohre 46 sehr genau ent
spricht und die Vertiefung in dieser übergreift. Das Abdicht
rohr 68 ist mit seinem hinteren Teil in einen umlaufenden
Sitz 70 in der Innenwandung 72 der festen Brücke 16 unmittel
bar vor dem Druckanschluß 38 eingeklebt. Das Abdichtrohr 68
erstreckt sich bis etwa zur Mitte der Kammer 24 und ist von
einem oder mehreren elastomeren Dichtelementen 74 umgeben,
die an der vorderen Fläche der Brückenwandung 72 anliegen.
Die Röhrenanordnung 14 weist weiterhin eine äußere zylindri
sche Röhre 76 mit einem Durchmesser von etwa 5 mm (0.20 in.)
auf, die konzentrisch flüssigkeitsdicht auf die innere Röhre
46 aufgeschoben werden kann. Der vom gradlinigen eingedrück
ten Teil 66 der Wandung der inneren Röhre 46 gebildete Kanal
bildet mit der ihn übergreifenden Wandung der äußere Röhre
76 einen geschlossenen langgestreckten Strömungskanal 78 für
die Druckerfassung, der einen minimalen Teil der Quer
schnittsfläche der Röhrenanordnung ausmacht. Wie einzusehen
ist, mündet dieser Kanal 78 am vorderen Ende der Kanüle 10
bzw. insbesondere der Röhrenanordnung 14. An seinem proxima
len oder hinteren Ende steht der Druckfühlkanal 78 mit der
Druckleitung 32 unmittelbar über den Druckanschluß 38 in
Strömungsverbindung.
Die äußere Röhre 76 ist lösbar mit einem zylindrischen Halte
kopf 80 auf das proximale Ende der Röhre 76 aufgesetzt und
dort dicht abschließend festgelegt. Dieser Haltekopf enthält
eine mit der äußeren Röhre 76 fluchtende Bohrung 82, ist in
die nach vorn sich öffnende Kammer 24 des vorderen Endes 22
der festen Brücke 16 eingesetzt und mit den elastomeren
Dichtelementen 74 gegen das Dichtrohr 68 dicht abgeschlossen.
Das proximale oder hintere Ende des Haltekopfes 80 kann wie
bei 34 am Umfang gefast sein, um das Ausrichten mit und das
Einführen in die Kammer 24 zu erleichtern und den dichten
Abschluß durch die Dichtelemente 74 zu erleichtern, die, wie
einzusehen ist, sich unter Druck ausdehnen, um den gewünsch
ten fluiddichten Abschluß herzustellen. Eine geeignete Ver
riegelung in der Art eines Bajonettverschlusses mit einem
radial einwärts vorstehenden Ansatz 86 auf der Kammerwandung
und einem entsprechenden, unter 90° abgewinkelten Schlitz in
der Außenfläche des Haltekopfes 80 fixiert diesen lösbar in
seiner gehalterten Stellung. Die Handhabung des Kopfes 80
relativ zur festen Brücke 16 wird erleichtert durch einen
seitlich verlaufenden stiftartigen Griff 90, der auf dem
Haltekopf weit genug vorn liegt, um die volle Erstreckung
des Kopfes 80 in der Kammer 24 nicht zu stören. Ein entspre
chender Betätigungsstift bzw. -griff 92 kann auf dem vorderen
Ende 22 der festen Brücke 16 vorgesehen sein. Im aufgesetzten
und durch die elastomere Dichtung 74 dicht abgeschlossenen
Zustand steht der Druckkanal 78 durch das Dichtrohr 68 hin
durch in Strömungsverbindung nur mit dem Druckanschluß 38.
Wie insbesondere die geschnittene Einzelheit der Fig. 4 zeigt,
hat die Röhrenanordnung 14 die Abmessungen bekannter Arthro
skopkanülen und wird sie in deren Art eingesetzt insofern,
als sie in Längsrichtung ein Arthroskop 58 aufnimmt und einen
Zuflußkanal 94 zwischen dem Arthroskop und der unmittelbaren
Innenwandfläche bildet. Weiterhin bietet die erfindungsgemäße
Röhrenanordnung auf neuartige Weise einen separaten Druckka
nal 78, indem sie konzentrische, dicht ineinandergeschobene
Röhren verwendet, von denen die innere Röhre 46 entlang eines
begrenzten Teils ihrer gradlinigen Erstreckung in Längsrich
tung vertieft ausgeführt ist. Indem der Druckkanal auf diese
Weise gebildet ist und für die innere und die äußere Röhre
Wanddicken Verwendung finden, die jeweils etwa der Hälfte der
Dicke der Röhrenwandung einer Standard-Arthroskopkanüle ent
sprechen, bleibt für die Röhrenanordnung ein Außendurchmesser
etwa gleich dem der Standard-Arthroskopkanüle erhalten. Da
schließlich die Röhren innig und ohne Zwischenraum - abgese
hen vom Druckkanal - aneinanderliegen, ist die Festigkeit der
Röhrenanordnung erheblich und mindestens so gut wie die einer
Arthroskopkanüle aus nur einer Röhre.
Wie die Fig. 2 zeigt, sind die vorderen Enden der inneren und
der äußeren Röhre 46, 76 von der vordersten Spitze 96 bzw.
98 her nach hinten angeschrägt. Die Spitzen 96, 98 liegen bei
der zusammengesetzten Kanüle radial nebeneinander, wobei der
Druckkanal 78 zwischen ihnen verläuft und an der vordersten
Erstreckung des vorderen Endes des Kanüle mündet. M. a. W.: Die
gradlinige Vertiefung in der inneren Röhre 46 ist mit der
äußersten Spitze 96 der inneren Röhre 46 ausgerichtet und
mündet in dieser. Die Spitze 96 der inneren Röhre ist wiede
rum mit der äußersten Spitze 98 der äußeren Röhre ausgerich
tet. Eine solche Anordnung bietet einen wesentlichen Sicher
heitsvorteil dahingehend, daß auch bei teilweise aus der Ge
lenkkapsel herausgezogenem Arthroskop der Druckkanal immer
noch den Druck in der Gelenkkapsel erfaßt. Läge der Druck
fühlkanal um 180° von den äußersten Spitzen versetzt, würde
er als erster aus der Gelenkkapsel gezogen werden und den
Druck dort nicht mehr erfassen, obgleich sich die Kanüle min
destens noch teilweise dort befindet.
Die Trennbarkeit der Röhren ist wesentlich, da sie ein ein
wandfreies Säubern und Sterilisieren des Instruments erlaubt.
Wäre bspw. die äußere Röhre nicht abnehmbar, könnte der
Druckfühlkanal nicht ausreichend gereinigt werden. Infolge
der Trennbarkeit der Röhren läßt sich weiterhin die äußere
Röhre in ein Körpergelenk unter Verwendung eines runden Ver
schlußelements ("obturator") gleichmäßig und leicht ein
führen. Das Sperrelement kann dann herausgenommen und die
innere Röhre eingeführt werden, um das Zusammensetzen der
Kanüle abzuschließen.
Die definierte gradlinige Vertiefung 66 in der inneren Röhre
46 hält auch das Arthroskop in seiner Sollage in der inneren
Röhre so fest, daß sich um es herum ein stabiler Zuflußkanal
ergibt. Wie die Fig. 4 zeigt, befindet sich der größte Teil
der für die Fluidströmung verfügbaren Querschnittsfläche im
Zuflußkanal 94 an der Vertiefung 66 und damit am Druckfühl
kanal 78. Der Kanal 94 wird mit der Entfernung von der Ver
tiefung 66 in Umfangsrichtung zum diametral gegenüberlie
genden Teil der inneren Röhre 46 immer schmaler. Diese Ver
schmälerung ist ein direktes Resultat des Einschiebens und
Halterns des Arthroskops in im wesentlichen tangentialer Be
rührung mit der Innenfläche der inneren Röhre 46 durch die
Vertiefung 66. Die Strömung ist in dem vom Druckfühlkanal 78
entfernten Bereich also nur sehr schwach. Diese Anordnung
und Zuordnung der Kanäle wird im Sinne der Sicherheit und
Wirksamkeit für optimal gehalten, da der Druck so nahe wie
möglich an denjenigem Punkt gemessen wird, an dem die maxi
male Strömung zufließt. Weiterhin sind die Kanäle einander
so zugeordnet, daß der Druck in der Gelenkkapsel gleichzeitig
und kontinuierlich mit dem Zustrom des Fluids in die Gelenk
kapsel erfaßt wird, und zwar so lange, bis das äußerste Ende
der Kanüle vollständig aus der Gelenkkapsel herausgezogen
worden ist.
Das eigentliche Einführen des Arthroskops 58 in die Kanüle
erfolgt im wesentlichen auf herkömmliche Weise von der Rück
seite der Brückenanordnung her, wobei die Verriegelungsein
richtung 60 das Arthroskop lösbar in der Arbeitsstellung
festgelegt. Vergl. die Fig. 2, die das proximale Ende eines
eingesetzten Arthroskops 58 zeigt. Beim Einsetzen des Arthro
skops wird der hintere Teil der Bohrung 18 in der Brückenan
ordnung wie bei 100 dicht abgeschlossen, um ein rückwärtiges
Entweichen des zuströmenden Fluids zu verhindern und die
Strömung aus der Zuflußleitung 30 nach vorn durch die innere
Röhre zu lenken.
Aus dieser Beschreibung ist einzusehen, daß der erläuterte
Kanülenaufbau eine neuartige Doppelrohrkanüle mit akzepta
blem vorgegebenem Außendurchmesser ohne Verlust an Festig
keit bei nur minimalem und unbedeutendem Verlust an Quer
schnittsfläche ergibt, wobei man die Vorteile einer praktisch
einsetzbaren druckerfassenden Arthroskopkanüle erhält, die
mit nur einem einzigen Einschnitt für den Zufluß, die Druck
erfassung und das Arthroskop selbst auskommt.
Claims (12)
1. Druckerfassende Arthroskopkanüle mit einer Brückenan
ordnung, zwei langgestreckten konzentrischen Innen- bzw.
Außenröhren, wobei die innere Röhre mit dem proximalen Ende
an der Brückenanordnung festgelegt ist, ihr vorderes Ende
vom Körper eines Patienten aufgenommen werden kann und sie
weiterhin ein in sie eingeschobenes medizinisches Instrument
aufnehmen und führen kann, dadurch gekenn
zeichnet, daß die innere Röhre eine gradlinige Ver
tiefung über einen kleinen Teil ihres Umfangs enthält, die
vom vorderen Ende der inneren Röhre her in Längsrichtung nach
hinten verläuft, daß die innere Röhre einen Fluidkanal bil
det, daß ein Fluidanschluß in der Brückenanordnung am proxi
malen Ende der innere Röhre mit dieser in Strömungsverbindung
steht, daß die äußere Röhre gleitend auf die innere Röhre
aufgeschoben und mit Ausnahme der gradlinigen Vertiefung in
letzterer fluiddicht gegen sie abgeschlossen ist, daß die
äußere Röhre die Vertiefung überspannt und mit ihr einen im
Umfangsrichtung geschlossenen und vom Fluidkanal in der inne
ren Röhre unabhängigen Druckkanal umschließt, und daß die
Brückenanordnung einen mit dem Druckkanal in Strömungsver
bindung stehenden Druckanschluß aufweist.
2. Kanüle nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die gradlinige Vertiefung in der inne
ren Röhre eine seitliche Einfassung zur Aufnahme eines in die
innere Röhre der Vertiefung diametral gegenüber in die innere
Röhre eingeschobenen medizinischen Instruments bildet und so
der Fluidkanal in der inneren Röhre um das von dieser aufge
nommene medizinische Instrument herum und hauptsächlich an
der Vertiefung und am Druckkanal gebildet ist.
3. Kanüle nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die äußere Röhre ein proximales und
ein vorderes Ende und am proximalen Ende Mittel zur Halterung
und zum dichten Abschluß der äußeren Röhre in der bzw. gegen
die Brückenanordnung aufweist, wobei das vordere Ende der
gehalterten äußeren Röhre im wesentlichen deckungsgleich mit
dem vorderen Ende der inneren Röhre verläuft.
4. Kanüle nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Brückenanordnung ein proximales
und ein distales Ende mit einer zwischen diesen durch die
Brückenanordnung verlaufenden Bohrung aufweist, daß der
Fluid- und der Druckanschluß seitlich mit der Bohrung in
Strömungsverbindung stehen, wobei der Fluidanschluß näher am
proximalen Ende der Brückenanordnung als der Druckanschluß
liegt, daß die innere Röhre mit ihrem proximalen Ende nahe
dem Fluidanschluß der Brückenanordnung von der Bohrung auf
genommen ist und daß die innere Röhre zwischen dem Fluid- und
dem Druckanschluß um ihren vollständigen Umfang herum gegen
die Bohrung dicht abgeschlossen ist, um einen Durchgang des
Fluids zwischen den Anschlüssen zu verhindern.
5. Kanüle nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der gradlinige Kanal an einem proxima
len Ende an und in Strömungsverbindung mit dem Druckanschluß
endet.
6. Kanüle nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mittel am proximalen Ende der äu
ßeren Röhre zum Haltern und dichten Abschließen der äußeren
Röhre in der bzw. gegen die Brückenanordnung eine sich nach
vorn öffnende Kammer in der Brückenanordnung, die allgemein
koaxial mit der Längsbohrung liegt und in direkter Strömungs
verbindung mit dieser steht, einen Halterungskopf auf dem
proximalen Ende der äußeren Röhre aufweisen, der teleskopar
tig in die Kammer eingeschoben werden kann, wobei der Halte
rungskopf eine durchgehende Bohrung enthält, die eine direkte
Strömungsverbindung zwischen der äußeren Röhre mit der Boh
rung herstellt, wenn der Halterungskopf in die Kammer einge
setzt ist, und eine Verriegelungseinrichtung aufweist, die
den Halterungskopf lösbar in der Kammer festlegt.
7. Kanüle nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vorderen Enden der inneren und
der äußeren Röhre nach hinten geschrägt sind und auf beiden
Röhren je eine äußerste Spitze bilden und daß die Spitzen in
Radialrichtung miteinander ausgerichtet sind und aneinander
liegen, wobei der Druckkanal zwischen ihnen gebildet ist und
sich nach vorn durch sie öffnet.
8. Arthroskopkanüle, gekennzeichnet durch
eine Röhrenanordnung mit einer inneren und einer äußeren
Röhre, die konzentrisch miteinander sind, wobei die innere
Röhre ein Arthroskop aufnehmen kann und in sich und außerhalb
des Arthroskops einen längsgerichteten Fluidzuflußkanal bil
det und wobei zwischen der inneren und der äußeren Röhre ein
vom Fluidzuflußkanal unabhängiger längsverlaufender Druck
fühlkanal gebildet ist.
9. Kanüle nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druckfühlkanal von einer längsge
richteten Vertiefung in der inneren Röhre gebildet ist, die
gradlinig entlang der innere Röhre verläuft und deren Breite
einen kleinen Teil des Umfangs derselben ausmacht, wobei die
innere und die äußere Röhre abgesehen von dieser Vertiefung
in Umfangsrichtung fluiddicht aufeinanderliegen.
10. Kanüle nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vertiefung in den Fluidströmungs
weg in der inneren Röhre hinein vorsteht und eine Einrichtung
darstellt, die ein Arthroskop in der inneren Röhre seitlich
diametral gegenüber der Vertiefung festhält, so daß der
wesentliche Strömungsbereich für das Fluid an der Vertiefung
und am Druckfühlkanal liegt.
11. Kanüle nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die innere und die äußere
Röhre verjüngte vordere Enden haben, die an jeder Röhre eine
Spitze bilden, wobei die Spitzen radial ausgerichtet sind und
aneinanderliegen und der Druckfühlkanal zwischen den Spitzen
ausgerichtet ist und sich nach vorn durch sie hindurch öff
net.
12. Kanüle nach Anspruch 10, gekennzeichnet
durch Mittel, die den Fluidkanal mit einer Quelle eines Zu
flußfluids verbinden, sowie durch Mittel, die den Druckfühl
kanal mit einer Druckfühleinrichtung verbinden.
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