DE4023328A1 - Mikrophonanordnung - Google Patents
MikrophonanordnungInfo
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- H04R3/00—Circuits for transducers, loudspeakers or microphones
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- H04R1/406—Arrangements for obtaining desired frequency or directional characteristics for obtaining desired directional characteristic only by combining a number of identical transducers microphones
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- H04R2410/00—Microphones
- H04R2410/05—Noise reduction with a separate noise microphone
Description
Die Erfindung betrifft eine aus zumindest zwei nahe
beieinander angeordneten Einzelmikrophonen bestehende
Mikrophonanordnung. Entsprechend dem für die Schall
aufnahme gewünschten Aufnahmewinkel werden als Einzel
mikrophone ein Druck- und/oder ein Druckgradienten-
und/oder ein Rohrrichtmikrophon verwendet.
Zur Aufnahme von Schall im Freien, insbesondere je
doch zur Video- und Filmaufnahme werden Mikrophonanord
nungen unterschiedlichster Ausführung benutzt, worunter
auch solche mit der Bezeichnung Vario- bzw. Zoommikrophon
in Anlehnung an die zusammen mit ihnen angewendeten Ka
meraobjektive bekannt geworden sind.
Aus der AT-PS 2 48 514 ist eine Mikrophonkombination
bekannt, bei der eines der beiden Einzelmikrophone die
Richtcharakteristik einer schlanken Keule, das andere
hingegen eine einseitige, einen größeren, vorzugsweise
veränderbaren Öffnungswinkel aufweisende Richtcharak
teristik hat. Gegebenenfalls kann das zweite Mikrophon
auch ein Druckempfänger mit kugelförmiger Richtcharak
teristik sein. Eine solche Mikrophonanordnung schafft
die Möglichkeit, den Tonaufnahmewinkel in weiten Grenzen
zu verändern. Im Aufnahmebereich der Optik vorherr
schende Schallereignisse lassen sich besonders hervor
heben, außerhalb des Aufnahmebereichs vorherrschender
Störschall wird ausgeblendet.
Die GB-PS 12 33 457 beschreibt eine Mikrophonkom
bination für Video- und Filmaufnahmen, bei der zur ver
besserten Auslöschung des unter 180° zur Aufnahmerich
tung einfallenden Schalles elektrische Filter eingesetzt
sind, die für den tieffrequenten Übertragungsbereich
nur die vom einseitig gerichteten Druckgradientenempfän
ger aufgenommenen Signale, für den Übertragungsbereich
der mittleren und hohen Frequenzen jedoch nur die Sig
nale des Rohrrichtmikrophons zur Gesamtwiedergabe
durchlassen.
Aus der DE-0S 31 46 945 ist für Video- und Filmaufnahme
ein Tonaufnahmemikrophon zu erwähnen,bei dem die variable
Richtwirkung zusammen mit dem Varioobjekt geändert wird.
Ein in der Kamera angeordnetes Eingriffselement gestattet,
daß zwischen der Einrichtung zur Änderung der Richtwir
kung des Mikrophones und der Zoom-Betätigungsrichtung
wahlweise eine automatische Kopplung oder eine manuelle
Bedienung erfolgt.
Die bei Außenaufnahmen im Freien, beispielsweise
bei Video- und Filmaufnahmen gleichzeitig vor
genommenen Tonaufnahmen sind beim Auftreten von Wind stets
durch das vom Wind hervorgerufene Geräusch gestört, oft
auch kurzzeitig blockiert, was eine Minderung der Ton
qualität des zusammen mit dem Bild aufgenommenen Tonma
terials bedeutet. In manchen Fällen ist der Originalton
überhaupt nicht mehr herstellbar, eine Nachvertonung
nicht originalgetreu. Das vom Wind hervorgerufene Störge
räusch ist nicht immer gleich, es wird durch die Wind
stärke, die Einfallsrichtung des Windes und auch die Art
des verwendete Mikrophones bestimmt. Die an der Mikro
phonanordnung oder am Einzelmikrophon angebrachten Wind:
schutzvorrichtungen schaffen nur bedingte Abhilfe, weil
sie nicht generell die Windgeräusche vermeiden, sondern
nur in geringem Maße schwächen.
Schall- und Tonaufnahmen im Freien bei Wind gestalten
sich immer schwierig, weil eine Abhilfe gegen das Auftre
ten von Störgeräuschen nur mittels sehr großer Windschutz
vorrichtungen möglich ist, die aber auf Grund ihrer Größe
für die Aufnahme als Störobjekt zu betrachten sind,
wobei auch ein solcher Windschutz nicht immer das Über
steuern von Mikrophon und Verstärker vermeidet. Im Ver
stärker angeordnete Limiter sprechen wiederholt an und
beeinträchtigen damit ebenfalls die Tonqualität. Die für
die Tonaufnahmen vorzugsweise verwendeten Richtmikrophone
sind außerdem für durch Windgeräusche verursachte Stör
geräusche besonders anfällig.
Es stellt sich daher die Aufgabe, eine solche Einrich
tung zu schaffen, die für im Freien durchgeführte Stall-
und Tonaufnahmen beim Vorhandensein von Wind dafür sorgt,
daß vom Wind hervorgerufene Störgeräusche nicht auf dem
Tonträger erscheinen, damit die Qualität des aufge
nommenen Tonmaterials erhalten bleibt.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe dadurch
gelöst, daß mittels eines Mikrophones mit nachgeschal
teter elektronischer Schaltung der Winddruck während
der Schallaufnahme ständig gemessen wird und vom jeweils
vorherrschenden Winddruck abhängig durch einen verzögerungs
frei gesteuerten Schalter stets jenes Mikrophon an dem im
zugeordneten Verstärker bleibt, das seinem Wandlerprinzip,
Frequenzgang und seiner Richtwirkung entsprechend für
die vorherrscherde Windstärke am unempfindlichsten gegen
Windgeräusche ist.
Die ständige Messung des Winddruckes mittels eines
Mikrophons muß ebenfalls verzögerungsfrei vor sich gehen,
weshalb ein Hitzdraht-Anemometer als Winddrucksensor nicht
in Betracht kommt, weil zufolge seiner thermischen Wir
kungsweise eine zu hohe Trägheit vorhanden ist. Vielmehr
wird die Anwendung eines Mikrophons als Winddruckempfänger
zu entsprechend verzögerungsfrei sich ergebenden Meßwerten
führen. Ein solches Mikrophon ist nicht nur mit geringen
Kosten herstellbar, sondern läßt sich auch auf Grund
seiner geringen Maße einfach und unauffällig nahe dem
für die Tonaufnahme verwendeten Mikrophon anbringen. Ganz
besonders geeignet hiezu ist ein Miniatur-Kondensator
mikrophon.
Die vom Wind hervorgerufene Luftströmung erzeugt
am Maßmikrophon einen windäquivalenten Schalldruck,
dessen vom Mikrophon dazu proportional abgegebene Spannung
mit einer Referenzspannung verglichen wird. Beim Über
schreiten eines vorgegebenen Spannungspegels, der einer
ganz bestimmten Windströmung entspricht, wird mittels
einer elektronischen Einrichtung das jeweils gegen
Windgeräusche empfindlichste Mikrophon von seinem zuge
ordneten Verstärker abgeschaltet, während das gegen Wind
geräusche unempfindliche Mikrophon an den ihm zugeordneten
Verstärker geschaltet wird oder geschaltet bleibt. Der
Vorteil für die Schallaufnahme besteht darin, daß bei
Schwankungen der Windstärke, jeweils mit dem Mikrophon
die Aufnahme erfolgt, das keine Windgeräusche überträgt,
wodurch das aufgenommene Tonmaterial frei von Stör
geräuschen bleibt.
Vorzugsweise ist das den Winddruck messende Mikrophon
ein Druckempfänger, weil in den meisten Fällen ein solches
Mikrophon vollständig ausreicht, um damit den windäquiva
lenten Schalldruck zu messen. Der Vorteil eines solchen
Mikrophons liegt darin, daß es auf einfachste Art her
stellbar ist, und für die beabsichtigte Anwendung die
billigste Ausführungsform darstellt.
Für Tonaufnahmen, die hinsichtlich der durch Windge
räusche hervorgerufenen Störungen besonders problematisch
sind, reicht als Meßmikrophon ein Druckempfänger nicht
immer aus. In solchen Fällen empfiehlt es sich gemäß
einem weiteren Merkmal der Erfindung, als das den Winddruck
messende Mikrophon einen Druckgradientenempfänger, vor
zugsweise mit kardioidförmiger Richtwirkung,vorzusehen.
Druckgradientenempfänger sind auf Grund ihrer physikalischen
Eigenschaft als elastisch gehemmt arbeitender Wandler mit
tiefer Eigenresonanz besonders windempfindlich, wodurch
sie sich als Windsensor ganz hervorragend eignen. Gegen
über einem Druckempfänger sind sie allerdings aufwendiger,
sodaß ihr Einsatz nur in kritischen Aufnahmefällen zu
bevorzugen ist.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht
noch darin, daß das den Winddruck messende Mikrophon ein
Mikrophon der Mikrophonanordnung selbst ist. Diese Aus
führung ist stets dann von Vorteil, wenn aus Kostengründen
ein eigener Winddrucksensor einzusparen ist, oder wenn
nicht ausreichend Platz vorhanden ist, neben der Mikrophon
anordnung noch zusätzlich das den Winddruck messende
Mikrophon unterzubringen.
An Hand von zwei Blockschaltbildern wird die Er
findung im einzelnen beschrieben. Dabei zeigt Fig. 1 die
Schaltung für eine aus mehr als zwei Mikrophonen be
stehende Mikrophonanordnung und Fig. 2 eine solche für
eine Mikrophonanordnung aus nur zwei Mikrophonen. Das
gemäß der Erfindung den Winddruck messende Mikrophon ist
in Fig. 1 mit Mw bezeichnet. Die vom Mikrophon Mw zur
Windströmung und zum windäquivalenten Schalldruck er
zeugte proportionale Spannung wird im Vorverstärker 4
verstärkt, ehe sie im Tiefpaßfilter 5 auf Frequenzan
teile bis etwa 250 Hz ausgefiltert wird. Diese tief
frequenten Spannungsanteile aus dem Windgeräusch werden
einer elektronischen Schaltung 11, 12 zugeführt, die in
einem Detektor 12 die Windstärke am Mikrophon Mw bestimmt
und über eine logistische Auswertung 11 jeweils den Schal
ter 6, 7, 8 einschaltet, der das für die vorherrschende
Windstärke jeweils unempfindlichste Mikrophon M1, M2, Mn
an den Verstärker schaltet, an dessen Ausgang A dann ein
störungsfreies Aufnahmesignal gelangt. Vorzugsweise ist
bei der aus Einzelmikrophonen bestehenden Mikrophon
anordnung das Mikrophon M1 ein Druckempfänger mit kugel
förmiger Richtwirkung und das Mikrophon Mn ein Rohrricht
mikrophon mit keulenförmiger Richtwirkung. Denkbar ist
aber auch eine Anordnung, bei der noch mehrere Mikropho
ne Mn vorgesehen sind, wie beispielsweise ein Druck
gradientenempfänger mit hypercardioidförmiger Richt
wirkung und dann erst ein Rohrrichtmikrophon. Bei Ver
wendung von Kondensatormikrophonen als Mikrophone der
Mikrophonanordnung sind zur Vorverstärkung die Ver
stärker 1, 2, 3 erforderlich. Die Schalter 6, 7, 8 wer
den im allgemeinen elektronisch ausgeführt und von der
logistischen Auswertung 11 so angesteuert, daß die Um
schaltung von Mikrophon zu Mikrophon knackfrei erfolgt.
Eine vereinfachte Ausführungsart ist in Fig. 2 dar
gestellt. Das den Winddruck messende Mikrophon Mw und
dessen Vorverstärker 4 geben die im Tiefpaßfilter 5
mit einer Grenzfrequenz von 250 Hz ausgefilterte, dem
Winddruck proportionale Spannung an einen Komparator 15,
der diese vom Mikrophon Mw erzeugte Spannung mit einer
Referenzspannung 16 vergleicht. Beim Auftreten des für
eines der beiden Mikrophone M1 und M2 kritischen Wind
drucks, der dann zu Windgeräuschen führt, wird das jeweils
windempfindlichere Mikrophon abgeschaltet. Die mit τ be
zeichneten Zeitverzögerungseinheiten 13, 14 haben die
Aufgabe, ein knackfreies Schalten einzuleiten. Erfindungs
gemäß kann das den Winddruck messende Mikrophon Mw ein
Mikrophon der Mikrophonanordnung selbst sein, was be
deutet, daß an die Stelle des Mikrophons M1 oder M2 das
Mikrophon Mw tritt. Im Blockschaltbild der Fig. 2 ist
dieser Fall durch gestrichelte Linien angedeutet.
Claims (4)
1. Aus zumindest zwei nahe beieinander angeord
neten Einzelmikrophonen bestehende Mikrophonanord
nung, deren Einzelmikrophone entsprechend dem für die
Schallaufnahme gewünschten Aufnahmewinkel ein Druck
und/oder ein Druckgradientenempfänger und/oder ein
Rohrrichtmikrophon sind, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines Mikrophons (Mw) mit nachge
schalteter elektronischer Schaltung (5, 11, 12) der
Winddruck während der Schallaufnahme ständig gemessen
wird und vom jeweils vorherrschenden Winddruck abhängig
durch einen verzögerungsfrei gesteuerten Schalter (6, 7, 8)
stets jenes Mikrophon (M1, M2, Mn) an dem ihm zugeord
neten Verstärker (9) geschaltet bleibt, das seinem Wand
lerprinzip, Frequenzgang und seiner Richtwirkung ent
sprechend für die vorherrschende Windstärke am unempfind
lichsten gegen Windgeräusche ist.
2. Mikrophonanordnung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das den Winddruck messende Mikrophon
ein Druckempfänger ist.
3. Mikrophonanordnung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das den Winddruck messende Mikrophon
ein Druckgradientenempfänger vorzugsweise mit cardioid
förmiger Richtwirkung ist.
4. Mikrophonanordnung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das den Winddruck messende Mikrophon
ein Mikrophon der Mikrophonanordnung selbst ist.
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