DE4000391A1 - Golfballabdeckung aus neutralisiertem poly(aethylen-acrylsaeure)-copolymerisat - Google Patents

Golfballabdeckung aus neutralisiertem poly(aethylen-acrylsaeure)-copolymerisat

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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Golfbälle. Genauer gesagt betrifft die Erfindung eine verbesserte Golfballabdeckung, die für die Herstellung von Golfbällen, insbesondere zweistückigen Golfbällen, geeignet ist, welche besonders gute Spieleigenschaften aufweisen.
Seit vielen Jahren sind Balata und Mischungen aus Balata mit verschiedenartigen Elastomeren oder Kunststoffmateria­ lien die Hauptmaterialien, die bei der Herstellung von Golfbällen bester Qualität verwendet werden. Balata-Ab­ deckungen und Balata-enthaltende Abdeckungen besitzen die wünschenswerten Eigenschaften, daß sie für Formvorgänge besonders geeignet sind und daher in einfacher Weise um einen speziellen Kern herum preßgeformt werden können, um auf diese Weise Golfbälle hoher Qualität herzustellen.
Die besondere Weichheit einer Abdeckung aus Balata ist insofern besonders vorteilhaft, als daß ein relativ er­ fahrener Golfer einem mit einer Balata-Abdeckung versehenen Ball ein "spin" aufprägen kann, um den Ball in seiner Flug­ bahn zu steuern und hierdurch ein "draw" oder "fade" oder "backspin" zu erzeugen, damit der Ball beim Kontakt mit dem Grün abrupt stoppen kann. Solche Spieleigenschaften sind besonders wichtig bei kurzen Schlägen, bei denen die Genauigkeit wichtiger ist als eine möglichst große Schlag­ weite. Sie werden daher insbesondere von den erfahreneren Spielern ausgenutzt.
Mit Balata-Abdeckungen versehene Golfbälle besitzen jedoch den Nachteil, daß sie sehr rasch bei Fehlschlägen Ein­ schnitte erhalten können, so daß derartige Golfbälle eine relativ kurze Lebensdauer besitzen.
Auf Grund dieser negativen Eigenschaft sind Balata und dessen synthetische Ersatzstoffe Trans-Polybutadien sowie Trans- Polyisopren heutzutage im wesentlichen durch neuartige Ab­ deckungsmaterialien ersetzt worden, in erster Linie durch ein Copolymerisat aus Äthylen und Methacrylsäure, das von der Firma E. I. duPont de Nemours and Company unter dem Waren­ zeichen SURLYN vertrieben wird. Die Neutralisation einer Reihe der funktionellen Säuregruppen normalerweise in einem Bereich von etwa 18 bis etwa 73% wird mit Metallionen, beispielsweise Zink oder Natrium, durchgeführt, wodurch ein thermoplastisches Material erzeugt wird, das diverse Vor­ teile gegenüber Balata besitzt, wenn es als Abdeckmaterial für Golfbälle verwendet wird.
Zusätzlich zu den Kostenersparnissen und der raschen Ver­ fügbarkeit können die Eigenschaften von SURLYN gesteuert und variiert werden, um Golfbälle mit unterschiedlichen Spiel­ eigenschaften sowie anderen Eigenschaften zu erzeugen, die in ihrer Härte, ihrem Schnittwiderstand, Scherwiderstand und ihrer Elastizität gesteuert werden können. Diese Eigenschaf­ ten können verändert werden durch Auswahl der geeigneten Äthylen-Methycrylsäure-Verhältnisse, des Neutralisations­ grades und des speziellen verwendeten Metallions.
Der Einsatz von SURLYN-Salzen von Poly(äthylen-Methacryl­ säure) Copolymerisaten als Golfballabdeckungen ist zu einem Hauptfaktor bei der Herstellung von zweistückigen Bällen geworden, die im praktischen Einsatz beim Spiel keine Ein­ schnitte erfahren und weiter geschlagen werden können als andere Bälle nach der USGA-Regel, wie dies durch Kontroll­ tests gemessen wurde. Hierbei bildet der Rückstellkoeffi­ zient einen wichtigen Parameter, wobei erhöhte Werte zu erhöhten Distanzen führen, über die sich der Ball bewegt.
Die Golfindustrie hat sich daher seit einer Reihe von Jahren bemüht, eine Abdeckungszusammensetzung zu entwickeln, die sowohl die Haltbarkeit der SURLYN-Salze der Poly(äthylen- Methacrylsäure) Copolymerisate als auch erhöhte Rück­ stellkoeffizienten aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Golfball zu schaffen, der gegenüber Einschnitten während des Spieles widerstandsfähig ist und einen besonders hohen Rückstell­ koeffizienten aufweist.
Erfindungsgemäß soll ferner ein Golfball zur Verfügung ge­ stellt werden, der eine besonders lange Strecke zurücklegt, wenn er mit einem Golfschläger geschlagen worden ist.
Des weiteren soll ein Golfball geschaffen werden, der eine glänzende weiße Farbe besitzt und beim Altern nicht ver­ gilbt. Schließlich soll eine Golfballabdeckungszusammen­ setzung zur Verfügung gestellt werden, die in einfacher Weise hergestellt werden kann.
Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Golfball gelöst, der einen Kern und eine Abdeckung aufweist. Die Abdeckung umfaßt ein Ionomer, das sich zu etwa 10 bis etwa 90 Gew.-% aus einem Polyäthylen-Acrylsäure- Copolymerisat zusammensetzt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es etwa 10 Gew.-% Acrylsäure enthält, wobei etwa 40% der Karbonsäuregruppen mit Natriumionen neutralisiert sind. Die Ionomere bestehen ferner zu etwa 90 bis etwa 10 Gew.-% aus mindestens einer Polyäthylen-Acrylsäure, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie etwa 11 bis 16% Acrylsäure enthält, von der etwa 10 bis etwa 40% der Karbonsäure­ gruppen durch Zinkionen neutralisiert sind.
Ionomere, die mit Lithium, Magnesium oder anderen Metall­ ionen neutralisiert sind, liegen ebenfalls im Rahmen dieser Erfindung. Gemische aus den vorstehend erwähnten Ionomeren können ebenfalls verwendet werden. Die Abdeckungszusammen­ setzung kann des weiteren etwa 2,4 Gew.-% von bekannten Additiven enthalten, beispielsweise Pigmenten, Glanzbildnern u. ä.
Beispiele von Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisaten, die für die Zwecke der Erfindung entweder allein oder als Mischungen geeignet sind, sind Ionomere, die von der Firma Exxon Chemical Company hergestellt werden und unter dem Waren­ zeichen ESCOR als ESCOR 562, 900, 906, 4000 und 4200 ver­ trieben werden.
Bei ESCOR 562 handelt es sich um ein mit Zink neutrali­ siertes Copolymerisat von Äthylen und Acrylsäure, das 16 Gew.-% Acrlysäure, wobei 40% der Säuregruppen durch Zink neutralisiert sind, enthält und durch einen Schmelzindex von 1,5 sowie eine Shore D Härte von 55 gekennzeichnet ist.
ESCOR 900 ist ein durch Natrium neutralisiertes Copolyme­ risat von Äthylen und Acrylsäure, das 11 Gew.-% Acrylsäure enthält, wobei 40% der Säuregruppen durch Natrium neutrali­ siert sind, und das durch einen Schmelzindex von 0,8 und eine Shore D Härte von 61 gekennzeichnet ist.
ESCOR 906 ist ein durch Zink neutralisiertes Copolymerisat von Äthylen und Acrylsäure, das 16 Gew.-% Acrylsäure ent­ hält, wobei 40% der Säuregruppen durch Zink neutralisiert sind, und das durch einen Schmelzindex von 15 und eine Shore D Härte von 52 gekennzeichnet ist.
ESCOR 4000 ist ein durch Zink neutralisiertes Copolymerisat von Äthylen und Acrylsäure, das 16 Gew.-% Acrylsäure ent­ hält, wobei 30% der Säuregruppen durch Zink neutralisiert sind, und das durch einen Schmelzindex von 2,5 und eine Shore D Härte von 55 gekennzeichnet ist.
ESCOR 4200 ist ein durch Zink neutralisiertes Copolymerisat von Äthylen und Acrylsäure, das 11 Gew.-% Acrylsäure ent­ hält, wobei 15% der Säuregruppen durch Zink neutralisiert sind, und das durch einen Schmelzindex von 3,3 und eine Shore D Härte von 50 gekennzeichnet ist.
Wie vorstehend in Verbindung mit einer Ausführungsform der Erfindung beschrieben, können Mischungen aus Natrium- und Zink-Ionomeren von Polyäthylen-Acrylsäure-Copolymerisaten als Abdeckungsmaterialien verwendet werden. Wenn solche Mischungen aus Natrium- und Zink-Ionomeren eingesetzt werden, kann das Verhältnis des Natrium-Ionomers zum Zink- Ionomeren von etwa 90% bis etwa 10% und von etwa 10% bis etwa 90% reichen. Ein bevorzugter Bereich beträgt etwa 75% bis etwa 25% und etwa 25% bis etwa 75%. Die be­ vorzugteste Zusammensetzung setzt sich aus 50% Natrium- Ionomer und 50% Zink-Ionomer zusammen.
Bei der Herstellung der neuartigen Abdeckungsmaterial­ gemische der Erfindung kann das mit Natrium neutralisierte Copolymerisat, vorzugsweise ESCOR 900, mit einem einzigen mit Zink neutralisierten Copolymerisat, vorzugsweise ESCOR 4000 oder mit Mischungen des mit Zink neutralisierten Copolymerisates innerhalb der vorstehend angegebenen Misch­ parameter vermischt werden, beispielsweise mit einem Gemisch aus ESCOR 900 mit ESCOR 562 und ESCOR 4000. Vorzugsweise um­ fassen die Abdeckungsmaterialien ein Gemisch aus ESCOR 900 und ESCOR 4000, am bevorzugtesten ein Gemisch, bei dem ESCOR 900 und ESCOR 4000 in einem Gewichtsverhältnis von etwa 50% zu 50% vorliegen.
Es liegt im Bereich der Erfindung, verträgliche Materialien in die Abdeckungsmaterialien einzuarbeiten, die deren neu­ artige Haupteigenschaften nicht nachteilig beeinflussen, beispielsweise solche Bestandteile wie Pigmente, Stabili­ satoren, optische Glanzbildner, Antioxidantien u. ä. Be­ sonders wünschenswerte Bestandteile sind die in der US-PS 46 79 795 beschriebenen Pigmente und optischen Glanzbildner.
Die bevorzugte weiße Grundfarbe der Golfbälle wird durch Pigmentation der ausgewählten Abdeckungsformulierung erreicht. Geeignete weiße Pigmente zum Einsatz bei der Er­ findung umfassen Titandioxid, Zinkoxid und Zinksulfid. Erfindungsgemäß können auch fluoreszierende und nicht­ fluoreszierende Farbpigmente verwendet werden. Es versteht sich, daß auch andere Abdeckungen als weiße Abdeckungen hergestellt werden können, indem man Farbstoffe oder Pig­ mente der polymeren Basismischung zusetzt.
Die Menge des in Verbindung mit dem polymeren Abdeckungs­ material eingesetzten Pigmentes hängt natürlich unter anderem von dem speziellen verwendeten Pigment ab und be­ trägt normalerweise etwa 1 Gew.-% bis etwa 3 Gew.-% auf der Basis des Gewichtes des Ionomer. Das am meisten bevorzugte Pigment ist Titandioxid, das in Mengen von etwa 0,5 bis etwa 5 Gew.-% auf Gewichtsbasis der ESCOR-Ionomeren vorliegt. Eine besonders bevorzugte Konzentration für das Titandioxid beträgt etwa 2 Gew.-% auf der Gewichtsbasis der Ionomere.
Für den Fachmann ist klar, daß es verschiedenartige Nuancen von Weiß gibt, d. h. Weißblau, Weißgelb u. ä. Vorzugsweise werden bei den erfindungsgemäßen Abdeckungsmaterialien Spuren an blauem Pigment zugesetzt, um dem Golfball eine blauweiße Erscheinungsform zu verleihen.
Erfindungsgemäß kann eine große Vielzahl von optischen Glanzbildnern eingesetzt werden.
Es muß ein optischer Glanzbildner ausgewählt werden, der mit dem als Basismaterial verwendeten Polymerisat und mit dem eingesetzten Pigment verträglich ist. Da optische Glanz­ bildner für eine große Vielzahl von Einsatzzwecken in äußerst unterschiedlichen Umgebungen viele Jahre lang ein­ gesetzt wurden, sind nicht-funktionelle optische Glanz­ bildner existent. Optische Glanzbildner sind zur Aufhellung von Textilien eingesetzt worden, um diesen eine wünschens­ werte blauweiße Erscheinungsform zu verleihen. Dem Anmelder ist nicht vollständig klar, warum einige optische Glanz­ bildner funktionell sind, während andere nicht-funktionell sind. Es liegt jedoch im Bereich des Wissens des Fachmannes, einen funktionellen optischen Glanzbildner auszuwählen, der für die Zwecke der erfindungsgemäßen Abdeckungsmaterialien eingesetzt werden kann.
Beispiele von geeigneten optischen Glanzbildnern, die erfin­ dungsgemäß verwendet werden können, sind Uvitex OB von der Firma Ciba-Geigy Chemical Company, Ardsley, N. Y., USA. Hierbei handelt es sich um 2,5-Bis(5-tert-butyl-2-benzoxa­ zoly)thiophen. Andere Beispiele von optischen Glanzbildnern sind die folgenden: Leucopure EGM von der Firma Sandoz, East Hanover, N. J. 07936, USA. Hierbei handelt es sich um 7-(2h- naphthol(1,2-d)-triazol-2yl)-3phenyl-coumarin. Ein weiteres Beispiel ist Phorwhite K-2002 von der Firma Mobay Chemical Corporation, P. O. Box 385, Union Metro Park, Union, N. J. 07083, USA, bei dem es sich um ein Pyrazolin-Derivat han­ delt, und Eastobrite OB-1 von der Firma Eastman Chemical Products, Inc. Kingsport, TN, USA, bei dem es sich um 4,4- Bis(-benzoxazoly)stilben handelt.
Viele optische Glanzbildner sind gefärbt. Die Prozentan­ teile der verwendeten optischen Glanzbildner müssen nicht übermäßig groß sein, um zu verhindern, daß der optische Glanzbildner als Pigment oder Farbstoff wirkt.
Die vorstehend erwähnten Produkte Uvitex und Eastobrite OB-1 werden für die Zwecke der Erfindung bevorzugt.
Der Prozentsatz der optischen Glanzbildner, der erfindungs­ gemäß eingesetzt werden kann, reicht von etwa 0,01% bis etwa 0,5% auf der Basis des Gewichtes des als Abdeckungs­ material verwendeten Polymeren. Ein bevorzugter Bereich reicht von etwa 0,5% bis etwa 0,25%, während der bevor­ zugteste Bereich etwa 0,05% bis etwa 0,1% beträgt. Es versteht sich, daß die vorstehend angegebenen Bereiche in Abhängigkeit von den optischen Eigenschaften des speziell verwendeten optischen Glanzbildners und von der polymeren Umgebung, von der der Glanzbildner einen Teil darstellt, eingestellt werden müssen.
Normalerweise werden die Additive mit einem Copolymerisat, das im Abdeckungsmaterial verwendet wird, eingemischt, um eine Hauptcharge der gewünschten Konzentration zu erhalten, und eine Menge der Hauptcharge, die ausreicht, um die ge­ wünschten Additivmengen zu erhalten, wird dann der Copoly­ merisatmischung zugemischt.
Ein besonders bevorzugtes Abdeckungsmaterial für die vor­ liegende Erfindung weist die folgenden Bestandteile auf:
ESCOR 4000|52,40 pbw
ESCOR 900 45,2
Titandioxid 2,35
Ultra-Blau 0,024
Uvitex OB 0,102
Golfbälle, die die erfindungsgemäße Abdeckungszusammen­ setzung aufweisen, können mit den Verfahren hergestellt werden, die momentan eingesetzt werden. Beispielsweise können ausgewählte Mischungen aus ESCOR 4000 und ESCOR 900, denen die wahlweisen Bestandteile zugemischt worden sind, auf einen vorangeordneten Kern gemäß der im Stand der Technik üblichen Spritzgießtechniken spritzgegossen werden. In entsprechender Weise können Abdeckungen durch Spritz­ gießen von Halbschalen der Abdeckung hergestellt werden, wobei zwei dieser Halbschalen dann um einen Golfballkern herum angeordnet werden. Der Kern und die diesen umgebenden Halbschalen werden dann in eine Preßform gebracht, die Halbschalen werden aneinander geschmolzen, und es werden auf den Halbschalen Vertiefungen ausgebildet nach üblichen Ver­ fahren.
Die Abdeckungsmaterialien können sowohl auf massive als auch auf gewickelte Kerne aufgebracht werden, wie sie im Stand der Technik üblich sind.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß der durchschnittliche Golfer einen glänzenden Golfball bevorzugt. Um glänzende Golfbälle herzustellen, können die erfindungsgemäßen Bälle mit einem klaren Epoxid-Urethan-Harz oder Urethan-Urethan-Harz-System beschichtet werden, nachdem sie geformt worden sind. Ein solches System besteht aus einem klaren Epoxidharz-Primer, auf den eine klare Urethan-Harzschicht folgt. Der Einsatz eines solchen klaren Beschichtungssystems nach dem Form­ vorgang ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, um die wünschenswerten Ergebnisse der Erfindung zu erzielen. Er ist jedoch besonders wünschenswert. Bei der bevorzugten Aus­ führungsform wird ein wasserführender (waterborne) Urethanharz-Primer zuerst aufgebracht, wonach eine klare Urethanharz-Schicht auf Lösungsmittelbasis folgt. Zusätzlich zu dem hohen anfänglichen Glanz erzeugt das vorstehend erwähnte System einen Golfball, der haltbar ist und seinen Glanz während des Spieles aufrechterhält. Es versteht sich jedoch, daß auch andere klare Beschichtungssysteme in ent­ sprechender Weise eingesetzt werden können.
Ein Qualitätsmerkmal für den erfindungsgemäß eingesetzten optischen Glanzbildner besteht darin, daß der entsprechende Glanzbildner mit dem verwendeten Polymersystem verträglich und bei Temperaturen beständig sein muß, die für das Spritz­ gießen der Golfballabdeckung auf einen vorangeordneten Kern erforderlich sind. Dieser Standard ist erforderlich, wenn die vorstehend erwähnte Spritzgießtechnik eingesetzt wird. Wenn bei der Herstellung des Balles eine Preßformtechnik verwendet wird, muß der erfindungsgemäß eingesetzte optische Glanzbildner bei den Temperaturen beständig sein, die für das Spritzgießen der Halbschale und das Preßformen der Halb­ schalen um einen vorgeformten Kern herum erforderlich sind.
Die Erfindung ist zur Herstellung von weißen Golfbällen ge­ eignet, wobei die Weiße des Balles durch einen klaren ab­ schließenden Überzug sichtbar ist. Es versteht sich, daß die Erfindung auch insofern besonders nützlich ist, als daß hiermit ein besonders gutes Substrat geschaffen werden kann, wenn der Golfball in herkömmlicher Weise mit einem weiß pigmentierten Anstrichsystem gefärbt werden soll. Dieses Verfahren ist insofern vorteilhaft, als daß eine Basis mit maximaler Weiße für den Anstrich vorgesehen wird. Der Anstrich einer Fläche ist in Situationen wünschenswert, bei denen durch Verschmutzung von Fremdpartikeln der fertige Golfball mit einem Anstrich versehen werden muß. Dies wird im Handel üblicherweise als "schmutziges" Herstellverfahren bezeichnet, bei dem manchmal Verunreinigungen im fertigen Produkt derart auftreten, daß die Gesamterscheinungsform des fertigen Golfballes nachteilig beeinflußt wird. Diese ge­ ringen "kosmetischen" Fehler können durch Aufbringung eines einzigen Überzuges mit weißer Farbe über die optisch glän­ zende Fläche versteckt werden, anstatt der üblicheren Auf­ bringung von zwei Überzügen mit weißer Farbe. Auf diese Weise werden die kosmetischen Defekte versteckt, und es wird ein besonders gutes Produkt erzeugt.
In der Beschreibung und in den Patentansprüchen wird der Begriff "Kern" dazu verwendet, um den mittleren Teil des fertigen Golfballes zu bezeichnen. Dieser Begriff "Kern" bezieht sich sowohl auf massive mittlere Bereiche, wie sie bei zweistückigen Golfbällen Verwendung finden, als auch auf gewickelte mittlere Bereiche, die üblicherweise bei Bällen Verwendung finden, die im Handel als dreistückige Golfbälle bezeichnet werden.
Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele dienen dazu, die vor­ liegende Erfindung besser zu verdeutlichen. Diese Beispiele begrenzen in keiner Weise den Umfang der Erfindung. In den Beispielen sind sämtliche Werte als Gewichtsteile angegeben, wenn nich anders bezeichnet.
Ausführungsbeispiele
In den folgenden Beispielen wurden Golfbälle unter Ver­ wendung der Abdeckungsmaterialien der vorliegenden Er­ findung und von Abdeckungsmaterialien zu Kontroll- und Ver­ gleichszwecken hergestellt, indem ein massiver, vorgeform­ ter vernetzter Polybutadien-Kern im Hohlraum einer Spritz­ gießform derart angeordnet wurde, daß ein gleichmäßiges Spritzgießen des ausgewählten Abdeckungsmateriales um jeden Kern herum möglich war. Sämtliche Materialien wurden im wesentlichen unter identisch eingestellten Parametern ge­ formt.
Bei der Durchführung der Vergleichstests wurden SURLYN 9910 und SURLYN 8940-Ionomere verwendet. Diese SURLYN-Ionomere wurden mit verschiedenen ESCOR-Copolymerisaten vermischt, um die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Abdeckungsmateria­ lien auswerten zu können.
Bei SURLYN 9910 handelt es sich um ein durch Zink neutrali­ siertes Copolymerisat aus Äthylen und Methacrylsäure, das durch einen Schmelzindex von 0,7 und eine Shore D Härte von 64 gekennzeichnet ist.
SURLYN 8940 ist ein durch Natrium neutralisiertes Copolyme­ risat von Äthylen und Methacrylsäure, das durch einen Schmelzindex von 2,8 und eine Shore D Härte von 65 gekenn­ zeichnet ist.
In den Beispielen der Bälle I bezieht sich SURLYN Weiß MB auf eine Hauptcharge, die die folgende Zusammensetzung be­ saß:
SURLYN 8528
50 Gew.-Teile (pbw)
Titandioxid 15,86
Ultra-Blau 0,16
Uvitex OB 0,70
Santonex R 0,025
Bei den Beispielen der Tabelle I besitzt die ESCOR-Haupt­ charge (ESCOR Weiß MB) die folgende Zusammensetzung:
ESCOR 4000
50 Gew.-Teile (pbw)
Unitane 0-110 15,86
Ultra-Blau 0,16
Uvitex OB 0,70
Santonex R 0,025
Der Rückstellkoeffizient wurde gemessen, indem der her­ gestellte Golfball in einer Luftkanone mit einer Ge­ schwindigkeit von 38,1 m pro Sekunde gegen eine Stahlplatte geschossen wurde, die in einem Abstand von 3,66 m von der Mündung der Kanone entfernt war. Die Rückprallgeschwindig­ keit wurde dann gemessen. Sie wurde durch die Aufprallge­ schwindigkeit geteilt, um den Rückstellkoeffizienten zu erhalten. Die überlegenen Rückstellkoeffizienten der Abdeckungsmaterialien der vorliegenden Erfindung sind in Tabelle I im Detail aufgeführt.
Die Shore-Härte wurde gemäß ASTM Test D-2240 gemessen.
Die Schneidfestigkeit wurde nach dem folgenden Verfahren gemessen. Ein Golfball wurde mit einer Geschwindigkeit von 41,15 m pro Sekunde gegen die Vorderkante eines Teiles geschossen, wobei der Vorderkantenradius 0,793 mm, der Bodenwinkel 51°, der Sohlenradius 63,55 mm und der Auf­ prallwinkel 7° betrug.
Die Schneidfestigkeit der hier untersuchten Bälle wurde nach einem Maßstab von 1-5 ausgewertet. 1 bedeutet, daß ein Schnitt vorhanden ist, der sich vollständig durch die Ab­ deckung hindurch bis zum Kern erstreckt; 2 bedeutet, daß ein Schnitt vorhanden ist, der sich nicht vollständig durch die Abdeckung hindurch erstreckt, jedoch die Oberfläche auf­ bricht; 3 bedeutet, daß kein Bruch der Oberfläche der Ab­ deckung vorhanden ist, daß jedoch eine permanente Vertiefung verbleibt; 4 bedeutet, daß nur ein kleiner Riß vorhanden ist, der zwar dauerhaft ist, jedoch nicht so groß wie bei 3; und 5 bedeutet, daß keine sichtbare Vertiefung oder Beschä­ digung irgendeiner Art vorhanden ist.
In der vorstehenden Tabelle werden die Eigenschaften der er­ findungsgemäß hergestellten Golfbälle (Beispiele 14, 15, 17 und 19-27) mit denen von Bällen des Standes der Technik mit herkömmlichen SURLYN-Abdeckungen (Beispiele 1, 6, 11 und 18), mit denen, die Abdeckungen auf der Basis eines einzigen ESCOR-Polymers aufweisen (Beispiele 2, 4, 5), mit denen, die verschiedenartige ESCOR-SURLYN-Gemische aufweisen (Beispiele 3, 7, 8, 12, 13, 16) und mit denen, die einzige SURLYN- Ionomere besitzen (Beispiele 9 und 10) verglichen.
Wie aus einer Durchsicht der aufgeführten Ergebnisse her­ vorgeht, besitzen die neuartigen Abdeckungsmaterialien der Erfindung eine gleich gute Haltbarkeit wie Golfbälle mit Abdeckungsmaterialien auf der Basis von SURLYN-neutrali­ siertem Poly(ethylen-Methacryl-Säure) Copolymerisat und weisen darüber hinaus einen signifikant erhöhten Rückstell­ koeffizienten auf.
Zusätzlich zu besseren Spieleigenschaften der Golfbälle führen die erfindungsgemäßen ESCOR-Gemische zu einer be­ trächtlichen Kostenersparnis im Vergleich zu Golfbällen des Standes der Technik.

Claims (13)

1. Golfball, gekennzeichnet durch einen Kern und eine Abdeckung, wobei die Abdeckung ein Ionomer umfaßt, das ein teilweise neutralisiertes Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisat ist.
2. Golfball nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisat mit Natrium- oder Zink- Ionen neutralisiert ist.
3. Golfball nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung ein Gemisch aus Natrium- und Zink-Ionomeren umfaßt.
4. Golfball, gekennzeichnet durch einen Kern und eine Ab­ deckung, wobei die Abdeckung ein Gemisch aus etwa 10 Gew.-% bis etwa 90 Gew.-% eines Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisates, das etwa 11 Gew.-% Acrylsäure aufweist, bei der etwa 40% der Karbonsäuregruppen mit Natriumionen neutralisiert sind, in entsprechender Weise von etwa 90 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-% von mindestens einem Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisat, das etwa 11 Gew.-% bis etwa 16 Gew.-% Acrylsäure enthält, wobei etwa 10% bis etwa 40% der Karbonsäuregruppen durch Zink- Ionen neutralisiert sind, und etwa 2,4 Gew.-% von damit verträglichen Additiven umfaßt.
5. Golfball nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung etwa 25 Gew.-% bis etwa 75 Gew.-% des mit Natrium neutralisierten Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisates und etwa 75 Gew.-% bis etwa 25 Gew.-% eines mit Zink neu­ tralisierten Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisates aufweist.
6. Golfball nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung etwa 45,2 Gew.-% mit Natrium neutralisiertes Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisat und etwa 52,4 Gew.-% mit Zink neutralisiertes Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisat ent­ hält.
7. Golfball nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Natrium neutralisierte Äthylen-Acrylsäure-Copoly­ merisat ESCOR 900 und das mit Zink neutralisierte Äthylen- Acrylsäure-Copolymerisat ESCOR 4000 ist.
8. Golfball nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Natrium neutralisierte Äthylen-Acrylsäure-Copoly­ merisat ESCOR 900 und das mit Zink neutralisierte Äthylen- Acrylsäure-Copolymerisat ESCOR 4000 ist.
9. Golfball nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Natrium neutralisierte Äthylen-Acrylsäure-Copoly­ merisat ESCOR 900 und das mit Zink neutralisierte Äthylen- Acrylsäure-Copolymerisat ESCOR 4000 ist.
10. Golfball nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Zink neutralisierte Copolymerisat-Komponente des Gemisches eine Mischung des mit Zink neutralisierten Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisates ist.
11. Golfball nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung ein Gemisch aus einem oder mehreren Pigmenten, einem optischen Glanzbildner und/oder einem Farbstoff umfaßt.
12. Golfball nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Additive ein Gemisch aus einem oder mehreren Pigmenten, einem optischen Glanzbildner und/oder einem Farbstoff um­ fassen.
13. Golfball nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung des weiteren ein Ionomer aufweist, das ein teilweise neutralisiertes Äthylen- Methacrylsäure-Copolymerisat ist.
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