DE3934008C2 - Füllmassen für provisorische Zahnfüllungen - Google Patents
Füllmassen für provisorische ZahnfüllungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Füllmasse für
provisorische Zahnplomben zur Zahnbehandlung, die als
vorübergehendes Abdichtmittel für die Zähne benutzt wird,
und zur Versorgung, zur Beruhigung und zur Auflösung von
Mundentzündungen benötigt wird.
Es ist schon aus DE-PS 6 60 589 eine Zahnmasse bekannt, die eine Mischung aus
einem unter Feuchtigkeit erhärtenden Agens (z. B. Zinkoxid) und einem Emulgator
(z. B. Cholin oder hochmolekulare Sulfo- und Sulfocarbonsäuren) ist.
Weiterhin bekannt sind Einkomponentensysteme zur Herstellung von Zahnzementen
unter Zusatz von Kieselsäure, Phosphorsäure und sauren Phosphaten (DE-PS
3 51 016). Außerdem ist ein Zahnkitt, der aus einer sauren Seidenlösung (Seide in
konz. Phosphorsäure gekocht) durch Zusatz von mehrwertigen Salzen gewonnen
wird, bekannt (DE-PS 82 797). In der DE-OS 29 02 713 ist ein Dentalgemisch
beschrieben, das ein Gemisch aus flüssigen sauren Phosphaten mit mind. einem
reaktiven mehrwertigen Metallsalz ist.
Provisorische Füllungen sind unerläßlich zur täglichen
Dentalbehandlung und werden als provisorische Abdichtung zur
Beruhigung von Kavitäten nach der Entfernung kariöser Zähne
und zum Abdichten von Medikamenten in Wurzelhöhlungen benutzt.
Bisher wurden provisorische Füllungen im allgemeinen in die
folgenden drei Klassen eingeteilt:
- (1) provisorische Füllungen, die hauptsächlich aus Guttapercha bestehen,
- (2) hydraulische provisorische Füllungen,
- (3) Zinkoxid-Eugenolzement (ZOE-Zement).
Die provisorische Füllung ist thermoplastisch und wird in
Form von Stäbchen oder Pellets geliefert.
Zur Verwendung wird sie durch Erhitzen erweicht und gegen
eine Höhlung in einem Zahn zur provisorischen Abdichtung
gepreßt. Wegen der leichten Handhabung werden die
provisorischen Füllungen seit langer Zeit benutzt. Die
provisorische Füllung ist jedoch nicht so wirksam zum
Verschluß von Rändern von Höhlungen aufgrund ihrer erhöhten
Kontraktion nach Erhärten durch Abkühlen und ihrer
unzureichenden Haftung am Zahn.
Die provisorischen hydraulischen Füllungen erfordern einige
Zeit (einige Stunden) zum Abbinden und zeigen schlechte
Haftung an den Zähnen. Aus diesen und anderen Gründen sind
sie nicht so wirksam zum Abdichten von Rändern von Höhlungen
und sie können aus den Höhlungen nur mit beträchtlicher
Schwierigkeit entfernt werden.
Die Anforderungen für provisorische Füllungen sind:
- (1) Sie müssen wirksam zum Abdichten der Ränder von Höhlungen sein,
- (2) sie müssen leicht aus Höhlungen entfernt werden können und
- (3) sie sollen eine kurze Abbindezeit haben.
Der Zinkoxid-Eugenolzement ist ein Material, das häufig als
provisorische Füllung verwendet wird, da er die
Eigenschaften aufweist, die im wesentlichen solchen
Anforderungen, wie sie oben erwähnt sind, genügen,
ausgezeichnete Fließfähigkeit und eine geeignete Festigkeit
und Bindekraft hat.
Zinkoxid-Eugenolzement wird in folgender Form geliefert:
- (1) Eine Kombination eines pulverförmigen Abbindemittels, das Zinkoxid enthält, mit einem Mittel auf Flüssigkeitsbasis, das Eugenol enthält,
- (2) einer Tube, in welcher eine Kombination eines zinkoxidhaltigen Härtungsmittels und eines eugenolhaltigen Basenmittels in Form einer Paste von hoher Fluidität abgefüllt ist.
Probleme mit diesem Material bestehen darin, daß Eugenol
einen ihm eigentümlichen Geruch ausströmt und daß Eugenol
als solches Schleimhäute so irritiert, daß der Schmerz
manchmal unerträglich wird, besonders in Fällen, wo eine
Entzündung oder eine Verletzung in der Mundhöhle vorliegt.
Im Gegensatz dazu ist eine Paste, die nicht auf Eugenolbasis
beruht, eine formbare Dentalmasse, die überhaupt keine
Irritationsfähigkeit hat, keine nachteiligen Einflüsse auf
Pulpagewebe hat und bei Zimmertemperatur in kurzer Zeit
abbindet und hauptsächlich zur provisorischen Füllung von
Defekten im Zahn benutzt wird. Die Nicht-Eugenolmassen mit
solchen Eigenschaften liefern Füllmassen für provisorische
Zahnplomben, die als Abdichtmittel zu bevorzugen sind.
Materialien auf Nicht-Eugenolbasis sind in Pasten/Pastenform
verfügbar und werden besonders zur Füllung von
Wurzelkanälen und als provisorische Befestigungs- und
Abdruckmaterialien benutzt.
Das Nicht-Eugenol wurde somit auch als provisorische Füllung
benutzt.
Da aber das Nicht-Eugenol in Pastenform vorliegt, haben das
Mischen und das Kneten eines Abbindemittels mit einem
Basismittel einen schwerwiegenden Einfluß auf die
Eigenschaften des abgebundenen Produktes, da sich die
Misch- und Knetzeit je nach der Geschicklichkeit des
Zahntechnikers unterscheiden und somit auch der
Verteilungszustand beider Komponenten. Wenn das Basismittel
und das zinkoxidhaltige Abbindemittel in Form einer Paste
hoher Fluidität vorliegen, ist es verhältnismäßig leicht, die
Paste gleichmäßig aus einer Tube auf die Mischunterlage zum
Mischen zu drücken. Wenn jedoch die Paste zum provisorischen
Füllen der Zähne benutzt wird, hat man beträchtliche
Schwierigkeit bei diesem provisorischen Füllen wegen der
Schwierigkeit, die Paste aufgrund ihres weichen Zustandes
anzubringen und zu formen. Somit ist die Paste gewöhnlich
schwierig handzuhaben.
Wegen der verhältnismäßig weichen Natur des abgebundenen
Produktes werden der Abrieb durch Okklusivwirkung und durch
Bürsten erhöht, was die Verformung und das Herausfallen von
provisorischen Füllungen bewirkt.
Wie oben erwähnt, wird bei Verwendung solcher Abbinde- und
Basismittel in Pulver/Flüssigkeit oder Pasten/Pastenform,
wie dies herkömmlicherweise erfolgt, ihr Mischen schwierig.
Weiter stellt die Verwendung von kittförmigem
Zinkoxid-Eugenolzement unter Verwendung von Eugenol wegen
seiner stark stimulierenden Wirkung und Schädlichkeit ein
schwierig zu lösendes Problem dar.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine Füllmasse für
Zähne bereitzustellen, die die oben beschriebenen Nachteile vermeidet, d. h. sich
leicht zusammenmischen läßt und von der keine Gesundheitsschädlichkeit ausgeht.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 3.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus Patentanspruch 2.
Es wurde gefunden, daß bei Anwendung von Abbinde-
und Basismitteln auf der Grundlage von Materialien auf
Nicht-Eugenolbasis in Kittform diese sicher ohne schädlichen
Einfluß auf die Zähne benutzt werden können, leicht in der
gewünschten Menge mittels einer Spatel entnommen werden und
sehr leicht miteinander vermischt und ohne Rücksicht auf die
Geschicklichkeit des Zahntechnikers angemacht werden können.
Das Abbinde- und Basismittel in Kittform gemäß der
vorliegenden Erfindung zeigt eine Deformation von 10% (bei
einem Durchmesser von 11 mm) oder weniger bezüglich des
ursprünglichen Durchmessers nach 30 Sekunden, wenn eine
Probe auf eine flache Platte ausgedrückt wird, bei Messung
ihres Durchmessers unter Verwendung eines Instruments (bei
10 mm Durchmesser und 0,5 ml Volumen), wie es für die
Messung der Konsistenz von Dentalzinkphosphatzement gemäß
JIS T 6602 benutzt wird, und hat somit praktisch keine
natürliche Fließfähigkeit.
Indem man die Abbinde- und Basismittel in Form eines Kittes
ausführt, ist es sehr unwahrscheinlich, daß das Material aus
einer Packung ausläuft. Ebensowenig findet ein Auslaufen
des Materials während der Anwendung oder der Lagerung statt.
Das Material hat auch überhaupt keine nachteiligen
Einflüsse auf Gewebe im Inneren des Mundes. Somit
gewährleistet die vorliegende Erfindung eine gute klinische
Anwendbarkeit und läßt keinerlei Schmerz für die Patienten
erwarten.
Um es in Form eines Kittes herstellen zu können, werden
feinverteiltes Siliciumdioxid und ein anorganischer Füller
mit einer Löslichkeit in Wasser von 0,2 g/100 g H₂O oder
weniger bei 20° zu dem Kunststoff bzw. dem Härtungsmittel
zugesetzt, wodurch die Verschleißfestigkeit des
ausgehärteten Produktes verbessert wird.
Das Material auf Nicht-Eugenolbasis wird einer begünstigten
Abbindereaktion durch Wasser und einer Säure unterworfen und
durch die Abbindereaktion eines reaktiven mehrwertigen
Metallsalzes mit einem sauren Phosphat oder die Verseifung
eines aktiven mehrwertigen Metallsalzes mit einer höheren
Fettsäure verfestigt.
Die in der vorliegenden Erfindung verwendeten sauren
Phosphate sind im wesentlichen wasserunlöslich und bei
Zimmertemperatur flüssig und umfassen sauere Monoalkyl- oder
Monoarylphosphate, sauere Dialkyl- (oder -arylphosphate) und
sauere Alkylarylphosphate, in denen 1 oder 2 der 3
Wasserstoffatome von Orthophosphorsäure durch eine Alkyl-
oder Arylgruppe oder -gruppen ersetzt ist oder sind. Ganz
allgemein ist darauf hinzuweisen, daß die
Reaktionsgeschwindigkeit um so geringer wird, je mehr
Kohlenstoffatome der Substituent hat, aber die
Wasserlöslichkeit höher und die Reaktionsgeschwindigkeit
deutlich schneller wird, je geringer die Zahl der
Kohlenstoffatome ist.
Demgemäß ist die Größe des in der folgenden Erfindung
brauchbaren Substituenten auf einen Bereich von 3 bis 13,
ausgedrückt als Anzahl der Kohlenstoffatome, begrenzt. Als
Beispiele für Substituenten seien gesättigte Kohlenwasserstoffe
der Alkylgruppe genannt, wie Propyl, Butyl, Amyl,
Hexyl, Octyl oder Isodecyl oder Arylgruppen, wie
Phenyl, Benzyl, Naphthyl, Xylyl oder Tolyl.
Die in der vorliegenden Erfindung brauchbaren reaktiven
mehrwertigen Metallsalze sind 2 oder mehrwertige
Metallsalze, wie Oxide, Hydroxide, basische Salze, Silicate
von
Barium, Strontium,
Zink, Wismut, Blei, Nickel, Eisen und Kupfer, und basisches Aluminiumacetat. Vorzugsweise
werden dafür Salze verwendet, die in Wasser im wesentlichen
unlöslich sind und mit Säuren reagieren können.
Erforderlichenfalls können kleine Mengen von
Fluorverbindungen, insbesondere nur wenig lösliche Fluoride,
Silicofluoride, Titanfluoride oder Zirkonfluoride als
Verbindungen zugesetzt werden, die die Geschwindigkeit der
Abbindereaktion der flüssigen sauren Phosphate mit den
reaktiven mehrwertigen Metallsalzen beschleunigen können.
Durch Verwendung einer flüssigen organischen Carbonsäure mit
6-54 Kohlenstoffatomen als organische Carbonsäure,
die in Wasser unlöslich und bei Zimmertemperatur flüssig
ist, ist es möglich, die Festigkeit und Zähigkeit der
abgebundenen Produkte zu verbessern und ihnen die
Wasserbeständigkeit von Fettsäureseifen zu verleihen.
Geeignet als Hilfsmittel für das Abbinden sind 1-, 2- oder
mehrwertige organische Carbonsäuren mit 5 oder weniger
Kohlenstoffatomen, und geeignet als Verstärkungsmittel zur
Erzielung von Viskosität für den glatten Verlauf der
Abbindereaktion sind carboxylgruppenhaltige
Kolophoniumsorten, Kolophoniumderivate, z. B. Rosinate,
Maleinsäureharze, sauere Maleinsäureharze.
Erforderlichenfalls können thermoplastische Harze, wie
Erdölharze, Ethylzellulose, Vinylacetat,
Ethylen/Vinylacetatcopolymere, Esterkautschuk zugesetzt
werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden feinverteilte
Kieselsäure und ein feinverteilter anorganischer Füller mit
einer Löslichkeit in Wasser von 0,2 g/100 g H₂O oder
weniger bei 20°C den Massen
zugesetzt, welche die obengenannten Komponenten enthalten,
wodurch sie in Form eines Kittes anfallen, der Verbesserungen
hinsichtlich der Handhabbarkeit und der Verschleißfestigkeit
hat.
Es wurde weiter gefunden, daß ein flüssiges organisches
Polymeres vom Typ mit nichtfunktionellen Gruppen mit einer
Löslichkeit (in Wasser) von nicht mehr als 0,2 g/100 g H₂O bei
20°C zum Abbindemittel zugesetzt wird, um die Klebrigkeit des
Materials zu beseitigen und die Adhäsion, das Aufbringen und
das Formen des Materials an den Zähnen während des
provisorischen Verschließens/Füllens zu verbessern. Dadurch
verhindert man, daß die Materialien während der Handhabung
und des provisorischen Verschließens/Füllens klebrig werden
und ihre Festigkeit wird vergrößert, so daß man sie leicht
sogar per Hand mit den Fingern an den gewünschten Platz
bringen kann.
In den Nicht-Eugenolmaterialien der vorliegenden Erfindung
ist es unzweckmäßig, für das Abbindemittel, das die
reaktiven mehrwertigen Metallsalze enthält, einen
feinverteilten anorganischen Füllstoff und ein flüssiges
organisches Polymeres vom Typ nichtfunktioneller Gruppen, die
beide eine Löslichkeit in Wasser von mehr als 0,2 g/100 g
H₂O bei 20°C haben, zu verwenden, da sonst die
provisorisch gefüllte abgebundene Plombe zur Auflösung und
zum Zerfallen neigt.
Zusätzlich kann das Basismittel, das sauere Komponenten aus
einer Kombination der flüssigen saueren Phosphate mit den
flüssigen organischen Carbonsäuren mit 6 oder mehr
Kohlenstoffatomen enthält, zu inneren Reaktionen führen oder
entglast oder getrübt und ausgefällt und isoliert werden
oder sich trennen, wenn es mit Carbonaten, Oxiden und
Hydroxiden von Metallen und Silicaten verunreinigt wird.
Somit wird die Verwendung solcher Komponenten nicht
bevorzugt. Ebenfalls nicht bevorzugt für die vorliegende
Erfindung ist die Verwendung von Diatomeenerde, da das
abgebundene Produkt zu grob werden kann, weil seine Teilchen
vergröbert werden.
In der folgenden Erfindung wird daher
feinverteilte Kieselsäure zum Basismittel (Komponente A) gegeben, das die
sauren Komponenten aus einer Kombination der flüssigen
sauren Phosphate mit den flüssigen organischen Carbonsäuren
mit 6-54 Kohlenstoffatomen enthält, und der
feinverteilte anorganische Füllstoff mit einer Löslichkeit
von 0,2 oder weniger bei 20°C (wie immer bei dieser Angabe
0,2 g/100 g H₂O) wird dem Abbindemittel (Komponente B) zugesetzt, das
das reaktive mehrwertige Metallsalz enthält. Auf diese Weise
werden das Basismittel und das Abbindemittel in Kittform
gebracht. Durch weitere Zugabe des flüssigen organischen
Polymeren mit nichtfunktionellen Gruppen mit einer
Löslichkeit von 0,2 oder weniger bei 20°C (wie oben) kann
das Material hinsichtlich Klebrigkeit, Abbindung, Aufbringen
und Formung auf dem Zahn verbessert werden. Zur
feinverteilten Kieselsäure gehören Kieselsäureanhydrid
(Kieselsäure mit einem Kristallwassergehalt plus
zusätzlichem, z. B. Fällungswassergehalt von 5% oder
weniger) und hydratisierte Kieselsäure (Kieselsäure mit
einem Kristallwassergehalt plus zusätzlichem, z. B.
Fällungswassergehalt von 5% oder mehr), die zu dem
Basismittel oder dem Abbindemittel allein oder in
Kombination zugesetzt werden können.
Selbstverständlich können für die Verwendung die
feinverteilten Pulver von Kieselsäure vorher alkyliert und
auf ihren Oberflächen mit einem Silankupplungsmittel, wie
einem alkylgruppenhaltigen Chlorsilan oder einem
alkylgruppenhaltigen Methoxysilan hydrophob gemacht werden.
Die feinverteilten anorganischen Füllstoffe mit einer
Löslichkeit von 0,2 oder weniger bei 20°C umfassen
Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Titanoxid, Calciumoxid,
Zirkonoxid, Magnesiumoxid, Aluminiumhydroxid,
Calciumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Aluminiumsilicat,
Calciumsilicat, Zirkonsilicat, Magnesiumsilicat,
Bariumsulfat und sie können dem Abbindemittel allein
oder in Kombination von 2 oder mehr zugegeben werden. Die
flüssigen organischen Polymere vom Typ mit
nichtfunktionellen Gruppen, die eine Löslichkeit von 0,2 oder
weniger bei 20°C aufweisen, umfassen chemisch stabiles
Polybuten, flüssiges Polybutadien, flüssiges Polyisobutylen,
Polypropylenglykol, flüssiges Polyisopren, alle vom Typ
mit nichtfunktionellen Gruppen, und sie können dem
Abbindemittel allein oder in Kombination von 2 oder mehr mit
dem feinverteilten organischen Füllstoff zugesetzt werden.
In den Füllungsmassen für provisorische Zahnfüllzwecke
sollten die Pulver der feinverteilten Kieselsäure und des
feinverteilten organischen Füllstoffes mit einer Löslichkeit
von 0,2 oder weniger bei 20°C eine geeignete Teilchengröße
haben, um das Basismittel und das Abbindemittel in Kittform
zu bringen und das Aufnehmen, Mischen und das provisorische
Abdichten/Füllen zu erleichtern. Das heißt, wenn die kittförmige
Füllmasse für provisorische Zahnplomben mit
feinverteilter Kieselsäure und dem feinverteilten
anorganischen Füllstoff mit einer Löslichkeit von 0,2 oder
weniger bei 20°C hergestellt wird und beide eine mittlere
Teilchengröße unterhalb 2 µm haben, neigen Basismittel
und Abbindemittel zum Kleben an der Spatel während des
Aufnehmens oder Mischens und das gemischte Produkt neigt zum
Kleben an der Hand oder den Instrumenten und bietet so
Handhabungsprobleme. Daher ist es notwendig, die minimale
mittlere Teilchengröße der feinverteilten Kieselsäure und
des feinverteilten anorganischen Füllstoffes mit einer
Löslichkeit von 0,2 oder weniger bei 20°C auf 2 µm
zu begrenzen. Wenn die kittförmige provisorische Kittmasse für
provisorische Zahnplomben mit feinverteilter Kieselsäure und
einem feinverteilten anorganischen Füllstoff mit einer
Löslichkeit von 0,2 oder weniger bei 20°C hergestellt wird,
die beide eine durchschnittliche Teilchengröße von über
2000 µm haben, wird die Mischung an der Oberfläche so
rauh, daß die Oberfläche einer abgebundenen provisorischen
Füllung zu rauh ist und leicht Fremdstoffe festhält. Die
maximale durchschnittliche Teilchengröße der Kieselsäure und
des feinverteilten anorganischen Füllstoffes mit einer
Löslichkeit in Wasser von 0,2 g/100 g H₂O oder weniger bei
20°C ist somit auf 2000 µm begrenzt.
Um die kittförmige Füllmasse für provisorische Zahnplomben
herzustellen, die leicht per Hand mit den Fingern gemischt
werden kann, sollte das flüssige organische Polymere vom Typ
mit nichtfunktionellen Gruppen und einer Löslichkeit von 0,2
oder weniger bei 20°C, welche zum Bindemittel zugegeben
wird, die richtigen viskosen Eigenschaften haben. Das heißt,
wenn die kittförmige Füllmasse für provisorische Zahnplomben
mit einem Polymer vom Typ mit nichtfunktionellen Gruppen,
nämlich chemisch stabilem Polybuten, flüssigem Polybutadien,
flüssigem Polyisobutylen, flüssigem Polyisopren und
Polypropylenglykol mit einer Löslichkeit von 0,2 oder
weniger bei 20°C und einem Molekulargewicht von 600 oder
weniger hergestellt wird, hat man Schwierigkeiten beim
Mischen und Füllen per Hand mit den Fingern, da das
Abbindemittel während des Ausbreitens oder Mischens mit dem
Basismittel starke Klebrigkeit zeigt oder seine Viskosität
und Weichheit schlecht sind. Demgemäß wird die untere Grenze
für das Durchschnittsmolekulargewicht eines solchen
flüssigen organischen Polymeren mit nichtfunktionellen
Gruppen bei 600 angesetzt. Das flüssige organische Polymere
vom Typ mit nichtfunktionellen Gruppen und einer Löslichkeit
von 0,2 oder weniger bei 20°C, jedoch einem
Durchschnittsmolekulargewicht von über 60 000, wird
ebenfalls nicht bevorzugt, da das Abbindemittel verfestigt
oder pulvrig wird und ihm somit die richtige Weichheit und
Handhabbarkeit fehlt, so daß man Schwierigkeiten beim
Mischen mit Hand und Fingern hat, und das abgebundene
Produkt nimmt stark an Festigkeit ab und wird versprödet.
Demgemäß wird die obere Grenze des Durchschnittsmolekulargewichts
dieser flüssigen organischen Polymeren mit
nichtfunktionellen Gruppen und einer Löslichkeit von 0,2
oder weniger bei 20°C bei 60 000 angesetzt.
In der Füllmasse für provisorische Zahnplomben sollte die
Menge an feinverteilter Kieselsäure mindestens 5 Gew.-%
betragen, so daß man das Basismittel in Kittform hat, was
das Aufbringen mit der Spatel erleichtert; das Verhältnis
der feinverteilten Kieselsäure, die eingemischt wird, wird
auf ein Maximum von 50 Gew.-% (also z. B. 5,0-50,0 Gew.-%)
beschränkt, um die Funktion des Basismittels beizubehalten,
ohne seine inerten physikalischen Eigenschaften zu schädigen.
Um das Abbindemittel in Kittform zu bringen und seine
Viskosität zu erhöhen, um das Aufbringen mit einer Spatel zu
erleichtern, muß die Menge an feinverteiltem anorganischem
Füllstoff mit einer Löslichkeit von 0,2 oder weniger bei
20°C mindestens 1 Gew.-% sein und die obere Grenze seiner
Menge ist 20 Gew.-% (z. B. 1,0-20,0 Gew.-%), um die
Funktion des Abbindemittels beizubehalten, ohne seine inneren
physikalischen Eigenschaften zu schädigen. Überdies sollte
das flüssige organische Polymere vom Typ mit
nichtfunktionellen Gruppen und einer Löslichkeit von 0,2
oder weniger bei 20°C zur Beseitigung der Klebrigkeit der
Zusammensetzung und zur Verbesserung der Bindung, des
Aufbringens und der Formung der Masse auf dem Zahn während
der provisorischen Schließung/Füllung in einer Mindestmenge
von 1 Gew.-%, jedoch nur in einer maximalen Menge von 10 Gew.-%
(z. B. 1,0-10,0 Gew.-%) eingesetzt werden, um die
Funktion der Zusammensetzung ohne Schädigung ihrer inhärenten
physikalischen Eigenschaften aufrechtzuerhalten.
Demgemäß sind erfindungsgemäße Ausführungsformen:
- (A) Die Menge an feinverteilter Kieselsäure mit einer Durchschnittsteilchengröße von 2 bis 2000 µm, die mit der Zusammensetzung des Basismittels gemischt wird, ist auf einen Bereich von 5 bis 50 Gew.-% begrenzt und
- (B) die Menge an feinverteiltem anorganischem Füllstoff, der eine Löslichkeit von 0,2 oder weniger bei 20°C und eine mittlere Teilchengröße von 2 bis 2000 µm hat und mit der Zusammensetzung des Abbindemittels vermischt wird, ist auf einen Bereich von 1 bis 20 Gew.-% begrenzt. Das flüssige organische Polymere vom Typ mit nichtfunktionellen Gruppen und einer Löslichkeit von 0,2 oder weniger bei 20°C und einem Durchschnittsmolekulargewicht von 600 bis 60 000, ist in seiner Menge, die mit der Zusammensetzung des Abbindemittels gemischt wird, auf einen Bereich von 1 bis 10 Gew.-% begrenzt.
Die bekannten Nicht-Eugenolfüllmassen, die in der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, umfassen die Basiszusammensetzung,
welche in Wasser unlöslich ist und
flüssiges saures Phosphat und/oder eine flüssige organische
Carbonsäure mit 6-54 Kohlenstoffatomen enthält und
die Zusammensetzung des Abbindemittels, welche ein reaktives
mehrwertiges Metallsalz enthält. Durch Mischen der
Zusammensetzung des Basismittels mit der Zusammensetzung des
Abbindemittels wird ein Metallsalz eines wasserunlöslichen
flüssigen sauren Phosphats und/oder ein Metallsalz einer
flüssigen organischen Carbonsäure mit 6-54
Kohlenstoffatomen unter exothermer Reaktion gebildet und
das Ganze verfestigt. Gegebenenfalls können bekannte
Zusätze, wie thermoplastische Harze, Abbindebeschleuniger
aus flüssigen organischen Carbonsäuren mit 5 oder weniger
Kohlenstoffatomen oder zwei- oder mehrwertige feste
organische Carbonsäuren mit einem Schmelzpunkt von 200°C
oder weniger, Härtungsbeschleunigungshilfen aus
schwachlöslichen Fluoriden, pflanzliche Öle, Färbemittel und
Parfums in Zusammensetzungen von Basismittel und
Abbindemittel zugesetzt werden. Die folgenden
Zusammensetzungen sind typisch für
Nicht-Eugenolzusammensetzungen:
Nicht-Eugenolzusammensetzung (vom Pasten/Pastentyp),
Komponenten des Basismittels (Paste):
flüssiges saures Phosphat,
flüssige organische Carbonsäure,
thermoplastisches Harz,
Komponenten des Abbindemittels (Paste):
reaktives mehrwertiges Metallsalz,
pflanzliches Öl.
Komponenten des Basismittels (Paste):
flüssiges saures Phosphat,
flüssige organische Carbonsäure,
thermoplastisches Harz,
Komponenten des Abbindemittels (Paste):
reaktives mehrwertiges Metallsalz,
pflanzliches Öl.
Erforderlichenfalls kann man einen Härtungsbeschleuniger,
wie eine niedrigmolekulare organische Carbonsäure mit 5 oder
weniger Kohlenstoffatomen oder eine 2- oder mehrwertige
feste Carbonsäure, eine Härtungsbeschleunigungshilfe aus
schwachlöslichen Fluoriden, Härtemittel, Parfums
zusetzen.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Nicht-Eugenolmasse
in Form eines Kittes bereitzustellen, basierend
auf einer Nicht-Eugenolmasse vom Typ Paste-Paste, bei welcher
feinverteilte Kieselsäure der Zusammensetzung des
Basismittels, welches das flüssige saure Phosphat und/oder
die flüssige organische Carbonsäure mit einer Löslichkeit
von 0,2 oder weniger bei 20°C (Definition wie oben
0,2 g/100 g H₂O) enthält, zugesetzt und damit
vermischt wird, und der feinverteilte anorganische Füllstoff
mit einer Löslichkeit von 0,2 oder weniger bei 20°C der
Zusammensetzung des Abbindemittels, welches das reaktive
mehrwertige Metallsalz enthält, zugesetzt und damit
vermischt wird, wodurch das Material leicht aufgebracht und
das Basismittel und das Abbindemittel A und B leicht
miteinander vermischt und von Hand und mit den Fingern für
eine begrenzte Zeitspanne gemischt werden können und das
Produkt verbesserte Abriebfestigkeit und Dauerhaftigkeit
hat. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die
Bereitstellung einer Füllmasse in Form eines Kittes, die
hinsichtlich Klebrigkeit während des provisorischen
Schließens und Füllens und der Bindung, des Einbringens und
des Formens auf dem Zahn verbessert ist, indem man weiterhin
ein flüssiges organisches Polymeres vom Typ mit
nichtfunktionellen Gruppen mit einer Löslichkeit von 0,2
oder weniger bei 20°C zusetzt und einmischt.
Das Verhältnis der Basiskomponente A und der Abbindemittelkomponente
B beträgt gewöhnlich 2 : 1 bis 1 : 2 und vorzugsweise
1 : 1 bis 2 : 3.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Komponente A | |
saures Diisodecylphosphat | |
35 Gew.-% | |
saures Monobutylphosphat | 27 Gew.-% |
feinverteilte Kieselsäure (Kieselsäureanhydrid mit einer Durchschnittsteilchengröße von 7 µm, im Handel unter der Bezeichnung Aerosil 300 erhältlich) | 38 Gew.-% |
Das saure Diisodecylphosphat, das saure Monobutylphosphat
und die feinverteilte Kieselsäure (Aerosil 300) wurden in
einem Kneter 30 Minuten unter Erzielung eines kittförmigen
Produktes verknetet, das dann als Komponente A in Dosen
gefüllt wurde.
Die Komponente A konnte leicht mit einer Spatel entnommen
werden.
Komponente B | |
basisches Aluminiumacetat | |
58 Gew.-% | |
Kamelienöl | 15 Gew.-% |
flüssiges Polyisobutylen (durchschnittliches Molekulargewicht 30 000, unlöslich in Wasser) | 10 Gew.-% |
Magnesiumoxid | 17 Gew.-% |
Das basische Aluminiumacetat, Magnesiumoxid, Kamelienöl und
flüssiges Polyisobutylen wurden in einem Kneter 1 Stunde
unter Erzielung eines Kittproduktes verknetet, das dann als
Komponente B in Dosen gefüllt wurde.
Die Komponente B konnte leicht mit Hilfe einer Spatel
entnommen werden.
Gleiche Mengen der Komponenten A und B konnten auf der
Mischunterlage nur mit der Spatel innerhalb der sehr kurzen
Zeit von 20 Sekunden vermischt werden. Sie konnten auch per
Hand mit den Fingern in wiederum nur 20 Sekunden vermischt
werden.
Eine Abbindezeit von 4,5 Minuten ergab ein abgebundenes
Produkt von geeigneter Handhabbarkeit, das weder an Hand und
Fingern noch am Instrument klebte. Der Abriebverlust
(Tiefe) betrug 80 µm, eine etwa 35%ige Abnahme gegenüber
dem Vergleichsbeispiel, was eine Verbesserung der Beständigkeit
anzeigt.
Komponente A | |
saures Dioctylphosphat | |
10 Gew.-% | |
Undecylensäure | 35 Gew.-% |
Estergummi | 45 Gew.-% |
feinverteilte Kieselsäure (hydratisierte Kieselsäure mit einer mittleren Teilchengröße von 30 µm, unter der Handelsbezeichnung Silton R-2 erhältlich) | 8 Gew.-% |
Lävulinsäure | 2 Gew.-% |
Die Undecylensäure und der Estergummi wurden in einen Kneter
eingebracht, wo sie unter gutem Rühren bei 100°C 30 Minuten
lang erhitzt und gelöst wurden. Dann wurden das saure
Dioctylphosphat, die feinverteilte Kieselsäure und die
Lävulinsäure zugesetzt und 20 Minuten eingeknetet und das
Produkt wurde in eine Dose gegossen, wo man es zur Erzielung
einer Kittkomponente A abkühlen ließ.
Die Komponente A konnte leicht mit einer Spatel entnommen
werden.
Komponente B | |
Magnesiumsilicat | |
19 Gew.-% | |
Zinkhydroxid | 62 Gew.-% |
Erdnußöl | 14 Gew.-% |
Polybuten (mittleres Molekulargewicht 650) | 5 Gew.-% |
Das Magnesiumsulfat, das Zinkhydroxid, das Erdnußöl und das
Polybuten wurden in einem Kneter 30 Minuten verknetet, was
ein kittartiges Produkt ergab, das dann als Komponente B in
Dosen gefüllt wurde.
Die Komponente B konnte leicht mit einer Spatel entnommen
werden.
Gleiche Mengen der Komponenten A und B konnten auf der
Mischunterlage nur mit der Spatel innerhalb der sehr kurzen
Zeit von 15 Sekunden vermischt werden. Sie konnten auch per
Hand mit den Fingern wiederum in nur 15 Sekunden vermischt
werden.
Eine Abbindezeit von 3,5 Minuten ergab ein abgebundenes
Produkt von geeigneter Handhabbarkeit, das nicht an Hand und
Fingern oder am Instrument klebte. Der Abriebverlust
(Tiefe) betrug 90 µm, eine etwa 25%ige Abnahme gegenüber
dem Vergleichsbeispiel, was eine verbesserte Beständigkeit
zeigt.
Komponente A | |
Pelargonsäure | |
15 Gew.-% | |
trimere Linolsäure | 30 Gew.-% |
Glutarsäure | 2 Gew.-% |
Kolophonium | 25 Gew.-% |
Lävulinsäure | 3 Gew.-% |
feinverteilte Kieselsäure (hydratisierte Kieselsäure mit einer mittleren Teilchengröße von 8 µm, unter der Handelsbezeichnung Nipsil NS erhältlich) | 25 Gew.-% |
Pelargonsäure, Trimersäure, Glutarsäure und Kolophonium
wurden in einen Kneter gegeben, wo sie unter gutem Rühren
bei 100°C 30 Minuten erhitzt und gelöst wurden. Dann wurden
Lävulinsäure und feinverteilte Kieselsäure (Nipsil NS) zugesetzt
und 30 Minuten eingeknetet und das Produkt in eine
Dose gegossen, wo man es zur Erzielung der Kittkomponente
abkühlen ließ.
Die Komponente A konnte leicht mit einer Spatel entnommen
werden.
Komponente B | |
Zinkoxid | |
70 Gew.-% | |
Olivenöl | 12 Gew.-% |
Aluminiumoxid | 10 Gew.-% |
flüssiges Polyisopren (mittleres Molekulargewicht 29 000) | 5 Gew.-% |
flüssiges Polybutadien (mittleres Molekulargewicht 4000) | 3 Gew.-% |
Zinkoxid, Olivenöl, Aluminiumhydroxid, flüssiges Polyisopren
und flüssiges Polybutadien wurden in einem Kneter 50 Minuten
verknetet, was ein Kittprodukt ergab, das dann als
Komponente B in Dosen gefüllt wurde.
Die Komponente B konnte leicht mit einer Spatel entnommen
werden.
Gleiche Mengen der Komponenten A und B konnten auf der
Mischunterlage nur mit der Spatel innerhalb der sehr kurzen
Zeit von 15 Sekunden vermischt werden. Sie konnten auch per
Hand mit den Fingern wiederum in nur 15 Sekunden vermischt
werden.
Eine Abbindezeit von 3 Minuten ergab ein abgebundenes
Produkt von geeigneter Handhabbarkeit, das nicht an Hand und
Fingern oder am Instrument klebte. Der Abriebverlust
(Tiefe) betrug 85 µm, eine etwa 30%ige Abnahme gegenüber
dem Vergleichsbeispiel, was eine verbesserte Beständigkeit
anzeigt.
Die Trimersäure, die in Komponente A dieses Beispiels
verwendet wird, hat 54 Kohlenstoffatome, was die
Obergrenze für die organischen Carbonsäuren ist.
Komponente A (Paste) | |
Dimersäure | |
56 Gew.-% | |
Caprinsäure | 10 Gew.-% |
Kolophonium | 28 Gew.-% |
Glutarsäure | 2 Gew.-% |
Essigsäure | 4 Gew.-% |
Die Dimersäure, Caprinsäure, Kolophonium und Glutarsäure
wurden in einen Kneter gefüllt, wo sie unter gutem Rühren
bei 110°C 40 Minuten lang erhitzt und gelöst wurden. Dann
wurde die Essigsäure zugesetzt und 20 Minuten eingeknetet
und das geknetete Produkt wurde in eine Tube gefüllt und
abkühlen gelassen, um die Pastenkomponente A zu erhalten.
Komponente B (Paste) | |
Zinkoxid | |
88 Gew.-% | |
Olivenöl | 7 Gew.-% |
Rizinusöl | 5 Gew.-% |
Zinkoxid, Olivenöl und Rizinusöl wurden in einen Kneter
eingebracht und 1 Stunde verknetet, was eine Paste ergab,
die dann als Komponente B in Tuben gefüllt wurde.
Gleiche Mengen der Komponenten A und B wurden aus den Tuben
auf die Mischunterlage ausgedrückt, auf welcher sie in einer
Mischzeit von 30 Sekunden vermischt werden konnten. Eine
Abbindezeit von 4 Minuten 40 Sekunden ergab ein abgebundenes
Produkt. Der Abriebverlust (Tiefe) betrug 120 µm, was
anzeigt, daß das Material zu weich war und beträchtlich
abgenutzt wurde.
: sehr leicht,
○: leicht
○: leicht
Eine Probe (von 10,0 mm Durchmesser und 5,0 mm Höhe) wurde
1000 Zyklen einer Nylonzahnbürste mit 97 Borsten/cm² eines
Durchmessers von 0,25 mm unter einer Belastung von
47 mbar und einem hin- und hergehenden Hub von 50 mm
unterzogen, um den Abriebverlust, ausgedrückt als
durchschnittliche Abreibtiefe (µm), zu messen.
: keine Leckmenge,
×: merkliche Leckmenge
×: merkliche Leckmenge
Wie aus dem Vergleich der Beispiele mit dem
Vergleichsbeispiel ersichtlich ist, nämlich aus Tabelle 1,
ermöglicht die vorliegende Füllmasse auf Nicht-Eugenolbasis
für provisorische Zahnfüllungen, in welcher die Komponenten
A und B in Form eines Kittes vorliegen, in dem jeweils
feinverteilte Kieselsäure oder feinverteilter anorganischer
Füllstoff mit einer Löslichkeit von 0,2 oder weniger bei
20°C zugesetzt ist, die leichte Entnahme des Materials in
geeigneter Menge und das Vermischen in einer Zeitspanne, die
etwa 2/3 bis 1/2 kürzer ist als sie für das herkömmliche
Produkt nötig ist, wobei rascheres Mischen und eine bessere
Verteilung erfolgen. Bei weiterer Zugabe des organischen
Polymeren vom Typ mit nichtfunktionellen Gruppen zur
Komponente B kann das Material selbst per Hand mit den
Fingern innerhalb einer kürzeren Zeitspanne vermischt werden,
und seine Klebrigkeit während des provisorischen Abdichtens
und Füllens kann beseitigt werden, wobei seine Bindung, das
Aufbringen und das Formen auf dem Zahn verbessert werden.
Es erfolgt überhaupt keine Leckage des Materials aus dem
Behälter während der Lagerung und es erfolgt keine
wesentliche Änderung in der Abbindezeit des Materials durch
die Lagerung, was somit die gute Aufrechterhaltung der
Qualität gewährleistet. Zusätzlich zeigen die Abriebverluste
des abgebundenen Produktes eine 25 bis 40%ige Abnahme, was
eine verbesserte Verschleißfestigkeit anzeigt.
Somit kann das Material gemäß der vorliegenden Erfindung
leichter ohne Rücksicht auf die Geschicklichkeit gehandhabt
werden und ergibt ein stabiles provisorisches Füllmittel mit
verbesserter Verschleißfestigkeit, bei dem jedoch keine
Gefahr der Deformation oder der Dislokation besteht.
Mit den Materialien der vorliegenden Erfindung ist es
möglich, die Stuhlzeit bei der Zahnbehandlung zu vermindern
und eine sauberere klinische Umgebung aufrechtzuerhalten,
was es den Zahnärzten, den Helfern und Assistenten und dergl.
ermöglicht, eine wirksame und schnelle klinische Behandlung
durchzuführen und dem Patienten eine bequeme und wirksame
Behandlung angedeihen zu lassen.
Claims (3)
1. Füllmasse für provisorische Zahnfüllungen, enthaltend
- a) eine Komponente A in Form einer kittförmigen Basiszusammensetzung,
worin ein Basismittel aus
- - in Wasser unlöslichem flüssigen sauren Phosphat umfassend saure Monoalkyl- oder Monoarylphosphate, saure Dialkyl- (oder -arylphosphate) und saure Alkylarylphosphate, in denen 1 oder 2 der 3 Wasserstoffatome von Orthophosphorsäure durch eine Alkyl- oder Arylgruppe oder -gruppen ersetzt ist bzw. sind und/oder
- - einer wasserunlöslichen organischen, bei Zimmertemperatur
flüssigen Carbonsäure mit 6-54
Kohlenstoffatomen,
5 bis 50 Gew.-% feinverteilte Kieselsäure enthält, die eine durchschnittliche Teilchengröße von 2 bis 2000 µm hat; und
- b) eine Komponente B in Form einer kittförmigen Abbindemittelzusammensetzung,
wobei die Komponente B enthält:
- - ein reaktives mehrwertiges Metallsalz, und
- - 1-20 Gew.-% eines feinverteilten anorganischen Füllstoffes mit einer Löslichkeit von 0,2 g oder weniger/100 g Wasser bei 20°C und einer durchschnittlichen Teilchengröße von 2 bis 2000 µm, wobei der feinverteilte anorganische Füllstoff wenigstens einer aus der Gruppe Kieselsäure, Aluminiumoxid, Titanoxid, Calciumoxid, Zirkonoxid, Magnesiumoxid, Aluminiumhydroxid, Calciumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Aluminiumsilicat, Calciumsilicat, Zirkonsilicat, Magnesiumsilicat und Bariumsulfat ist, und
- - weiterhin 1-10 Gew.-% eines flüssigen organischen Polymeren vom Typ mit nichtfunktionellen Gruppen und einer Löslichkeit von 0,2 oder weniger bei 20°C, wobei das flüssige organische Polymere ein mittleres Molekulargewicht von 600 bis 60 000 hat.
2. Füllmasse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das flüssige organische Polymere
vom Typ mit nichtfunktionellen Gruppen und einer
Löslichkeit von 0,2 oder weniger bei 20°C wenigstens
eines aus der Gruppe Polybuten, flüssiges
Polybutadien, flüssiges Polyisopren, flüssiges
Polyisobutylen und Polypropylenglykol ist.
3. Verwendung einer in eine Verpackungseinheit konfektionierten
aus zwei räumlich getrennten Zusammensetzungen
bestehenden Füllmasse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, von
denen die eine Phase, Komponente A, in Form einer
kittförmigen Basiszusammensetzung vorliegt und die andere
Phase, Komponente B, in Form einer kittförmigen Bindemittelzusammensetzung vorliegt, zur provisorischen
Füllung von Zähnen.
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