DE3933718C2 - - Google Patents
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- G01N27/3271—Amperometric enzyme electrodes for analytes in body fluids, e.g. glucose in blood
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Nachweis von Wasserstoffperoxid
und dergleichen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 32 23 052 A1 ist eine elektrochemische Meßanordnung mit den
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen bekannt, die bei
spielsweise zur Untersuchung von Blutproben im Durchflußverfahren dient.
Bei dieser Meßamordnung sind eine Referenzelektrode und die eigentliche
Meßelektrode getrennt voneinander an verschiedenen Längsabschnitten ei
nes Flüssigkeitskanals angeordnet, durch den die Meßflüssigkeit hindurchge
leitet wird. Die Referenzelektrode weist einen beispielsweise aus Silber/Sil
berchlorid bestehenden Elektrostab auf, der in eine Elektrolytflüssigkeit
eintaucht. Die Elektrolytflüssigkeit ist durch eine gegenüber den im Blut ent
haltenen Enzymen inerte Membran von der Meßflüssigkeit getrennt.
Eine herkömmliche Meßvorrichtung, die speziell zum Nachweis von basi
schen Substanzen wie Wasserstoffperoxyd und dergleichen in einer Proben
flüssigkeit dient, soll nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 3 und 4 der
Zeichnung erläutert werden.
Fig. 3 zeigt eine sogenannte Enzymelektrode, in der Enzyme als Nachweis
medium für die basischen Substanzen eingesetzt werden. Die Enzym
elektrode ist als Durchflußelektrode ausgebildet, durch die die Probenflüssig
keit hindurchgeleitet werden kann. In einem Block 31 aus Kunststoff ist ein
Probenflüssigkeitskanal 32 ausgebildet, und die eigentliche Enzymelektrode
33 sowie eine Temperaturausgleichselektrode 34 sind so angeordnet, daß sie
dem Probenflüssigkeitskanal 32 zugewandt und der Probenflüssigkeit ausge
setzt sind. Ein oberer Bereich der Enzymelektrode 33 bildet einen Elektro
den-Reaktionsbereich 35, so daß basische Substanzen, die in der durch den
Probenflüssigkeitskanal 32 strömenden Probenflüssigkeit enthalten sind, im
Chargenbetrieb gemessen werden können. Der Block 32 ist durch eine Mem
bran 36 abgedeckt.
Die eigentliche Enzymelektrode 33 weist gemäß Fig. 4 eine Anode 38 aus
Platin auf, die im wesentlichen in der Mitte eines Elektrodenkörpers 37 aus
Kunststoff angeordnet ist. Die Anode ist konzentrisch von einer Kathode 40
aus Silber-Silberchlorid umgeben und von dieser durch eine Isolierschicht 39
getrennt. Die Kathode und die Anode sind so zu einer Einheit integriert. Eine
enzymbindende Membran 41 erstreckt sich sowohl über die Anode 38 als
auch über die Kathode 40 und ist mit Hilfe eines als Halteelement dienenden
O-Rings fixiert.
Zwar ermöglicht es die oben beschriebene Enzymelektrode 33, die nachzu
weisenden basischen Substanzen in einer kleinen Menge an Probenflüssigkeit
nachzuweisen, doch weist der Elektroden-Reaktionsbereich 35 ein relativ
großes Volumen auf, das mit Probenflüssigkeit gefüllt sein muß, so daß es
schwierig ist, sehr kleine Mengen an basischen Substanzen in einer sehr
kleinen Menge der Probenflüssigkeit nachzuweisen. Wenn der mit der Pro
benflüssigkeit in Berührung kommende Oberflächenbereich der Anode und
der Kathode verkleinert wird, um das Volumen des Elektroden-Reaktionsbe
reichs 35 zu verringern, so wird bei der als eine Einheit ausgebildeten
Enzymelektrode 31 zwangsläufig auch die der Flüssigkeit ausgesetzte Oberflä
che der die Arbeitselektrode bildenden Anode 38 verringert, so daß die
Elektrode nur ein entsprechend kleines Ausgangssignal liefert. Aus diesem
Grund ist es schwierig, bei sehr kleinen Mengen an Probenflüssigkeit eine
hohe Nachweisempfindlichkeit zu erreichen, so daß auch noch sehr kleine
Mengen der basischen Substanzen nachgewiesen werden können.
Dieser Nachteil tritt nicht nur bei Enzymelektroden der oben beschriebenen
Art auf, sondern auch bei ähnlich aufgebauten Meßelektroden, die keine en
zymbindende Membran aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßvorrichtung der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, die auch bei einem sehr kleinen Probenvolu
men noch ein hohes Elektroden-Ausgangssignal liefert, so daß auch noch
sehr kleine Mengen an in dem kleinen Probenvolumen enthaltenen basischen
Substanzen nachgewiesen werden können.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist in Patentanspruch 1 angege
ben. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Anode und die Kathode
der Meßelektrode getrennt voneinander angeordnet, und die Kathode ist als
zylindrisches Rohr ausgebildet, das sich in Längsrichtung des Probenflüssig
keitskanals erstreckt. Diese Bauweise hat den Vorteil, daß die Kathode eine
sehr große aktive Oberfläche aufweist und insgesamt sehr groß bemessen
werden kann, ohne daß das Volumen des Probenflüssigkeitskanals und damit
die erforderliche Menge an Probenflüssigkeit vergrößert wird. Durch diese
Gestaltung der Kathode kann trotz des unvermeidlichen Verbrauchs des
Elektrodenmaterials eine hohe Langzeitstabilität der Meßvorrichtung er
reicht werden. Da die Anode getrennt von der Kathode an einer anderen
Stelle des Probenflüssigkeitskanals angeordnet ist, kann auch ihre wirksame
Oberfläche bei unverändertem Querschnitt des Probenflüssigkeitskanals ver
größert werden. Auf diese Weise wird trotz geringster Mengen an Probenflüs
sigkeit ein hohes Elektroden-Ausgangssignal und somit eine hohe Nachweis
empfindlichkeit erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Wasserstoffperoxid-Meßvor
richtung vom Durchflußtyp gemäß einem Ausführungsbei
spiel der Erfindung;
Fig. 1a eine Gummipackung der Meßvorrichtung in der Draufsicht;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Meßvorrichtung gemäß
Fig. 1;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Durchfluß-Enzymelektrode
nach dem Stand der Technik; und
Fig. 4 einen vergrößerten Schnitt durch wesentliche Teile der
Enzymelektrode nach Fig. 3.
Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt ist, weist eine erfindungsgemäße Wasserstoff
peroxid-Meßelektrode vom Durchflußtyp ein im wesentlichen quaderförmi
ges oder würfelförmiges Gehäuse 1 aus durchsichtigem Kunststoff, beispiels
weise aus Acrylharz auf, so daß das Innere der Meßelektrode sichtbar ist. In
einer Stirnfläche des Gehäuses 1 ist ein Einlaß 2 für Probenflüssigkeit ausge
bildet, und in der gegenüberliegenden Stirnfläche befindet sich ein Auslaß 3
für die Probenflüssigkeit. Der Einlaß 3 und der Auslaß 4 sind durch einen
Probenflüssigkeitskanal 4 verbunden, der durch das als massiver Block ausge
bildete Gehäuse 1 verläuft.
Der Einlaß 2 ist konzentrisch von einem konkaven Bereich 5 umgeben, der
eine vorgegebene Tiefe und einen vorgegebenen Durchmesser aufweist. In
dem konkaven Bereich 5 ist ein O-Ring 6 als Dichtungselement angeordnet.
An dem Auslaß 3 ist ein Stopfen 8 vorgesehen, der eine die Auslaßöffnung bil
dende durchgehende Öffnung aufweist und in seiner Dicke und seinem
Durchmesser an die Tiefe und den Durchmesser des konkaven Bereichs 5 an
gepaßt ist, so daß mehrere baugleiche Elektroden-Gehäuse 1 in Serie mitein
ander verbunden werden können, indem der Stopfen 8 des einen Gehäuses
dicht und paßgenau in den konkaven Bereich 5 des anderen Gehäuses einge
setzt wird.
Ein Teil des Probenflüssigkeitskanals 4 wird durch eine zylindrische Kathode
9 gebildet, die vorzugsweise zu dem Einlaß 2 geöffnet ist. Die Kathode 9 wird
beispielsweise durch ein Rohr aus Silber gebildet, dessen Außen- und Innen
flächen mit Silberchlorid plattiert sind. Eine Kathoden-Anschlußklemme 10
ist mit der Kathode 9 durch einen Leitungsdraht 11 verbunden, der in eine
einen Hohlraum des Gehäuses 1 ausfüllende Silikonharz-Masse 12 eingebet
tet ist.
Um die Kathode 9 in der oben beschriebenen Weise anzuordnen und zu kon
taktieren wird zunächst eine nicht gezeigte Öffnung von geeigneter Größe in
dem Gehäuse 1 gebildet, und die Kathode 9 wird durch den Einlaß 2 in diese
Öffnung eingeführt. Anschließend wird die Kathode 9 durch den Leitungs
draht 11 mit der Anschlußklemme 10 verbunden, und der verbleibende Be
reich der Öffnung außerhalb der Kathode wird mit der Silikonharz-Masse 12
ausgefüllt.
Ein Anodenträger 13, der beispielsweise aus Vinylchlorid- oder Epoxyharz
hergestellt ist, ist lösbar in eine Öffnung im oberen Bereich des Gehäuses 1
eingesetzt. Der Anodenträger 13 weist etwa in der Mitte seiner unteren End
fläche einen konkaven Bereich auf. In diesem konkaven Bereich ist eine zy
lindrische Anode 14 aus Platin mit polierter Oberfläche derart befestigt, bei
spielsweise mit Hilfe von Klebeharzen eingeklebt, daß eine untere Endfläche
der Elektrode sich annähernd auf der gleichen Höhe wie die übrigen Berei
che der unteren Endfläche des Anodenträgers 13 befindet. Die Anode 14 hat
einen Durchmesser von beispielsweise 1 bis 4 mm und eine Dicke von bei
spielsweise 1 mm.
Eine Anoden-Anschlußklemme 15 ist auf der der Anode 14 gegenüberliegen
den Seite (der Oberseite) des Anodenträgers 13 angebracht und mit der
Anode 14 über einen in den Anodenträger 13 eingebetteten Leitungsdraht 16
verbunden. Der Anodenträger 13 läßt sich mit Hilfe einer Spannschraube 17
fest nach unten, also in Richtung seines mit der Anode 14 versehenen Endes
drücken. Eine Gummipackung 19 ist auf der stromabwärtigen Seite der Kat
hode 9 in dem Probenflüssigkeitskanal 4 angeordnet. Die Gummipackung 19
weist eine Öffnung 18, die gemäß Fig. 1a in der Draufsicht die Form eines
Kreises mit diametral gegenüberliegenden halbkreisförmigen Ausstülpungen
aufweist und einen Teil des Probenflüssigkeitskanals 4 bildet. Der Probenflüs
sigkeitskanal 4 bildet im Bereich der Anode 14 und der Gummipackung 19
ein rechtwinklig abgewinkeltes, nach oben vorspringendes Knie mit einem
rechtwinklig nach oben von dem koaxial zu der Kathode 9 liegenden strom
aufwärtigen Abschnitt abgewinkelten aufsteigenden Ast, einem waagerech
ten Abschnitt, einen rechtwinklig nach unten abgewinkelten absteigenden
Ast und einem koaxial zu dem Auslaß 3 verlaufenden stromabwärtigen Ab
schnitt. Der Anodenträger 13 läßt sich mit Hilfe der Spannschraube 17 fest
nach unten drücken, so daß die untere Oberfläche der Anode 14 gegen die
Gummipackung 19 gespannt wird und deren Öffnung 18 gegenüberliegt, so
daß der waagerechte Abschnitt des Knies des Probenflüssigkeitskanals 4
durch die Gummipackung 19 und die Anode 14 begrenzt wird.
Ein Thermistor 20 zum Temperaturausgleich ist unterhalb der Anode 14 in
dem Gehäuse 1 angeordnet.
Bei der oben beschriebenen Meßelektrode sind die als Arbeitselektrode die
nende Anode 14 und die Kathode 9 getrennt voneinander an verschiedenen
Stellen desselben Probenflüssigkeitskanals 4 angeordnet. Aufgrund dieser
Bauweise kann die der Probenflüssigkeit ausgesetzte Oberfläche der Anode
14 sehr groß gewählt werden, so daß sich ein hinreichend großes Ausgangs
signal der Meßelektrode ergibt.
Aufgrund der zylindrischen Gestaltung der Kathode 9 kann auch die der Pro
benflüssigkeit ausgesetzte Oberfläche der Kathode 9 vergrößert werden, so
daß die Flächenzunahme des wirksamen Bereiches der Kathode 9 der Flä
chenzunahme des wirksamen Bereichs der Anode 14 entspricht.
Ein weiterer Vorteil des oben beschriebenen Ausführungsbeispiels besteht
darin, daß der mit der Anode 14 versehene Anodenträger 13 lösbar in dem
Gehäuse 1 angeordnet ist, so daß die Anode 14 einfach gewartet, überprüft
und ersetzt werden kann.
Sofern eine enzymbindende Membran zwischen der Anode 14 und der Gum
mipackung 19 eingefügt wird, kann die oben beschriebene Meßelektrode
auch als Enzymelektrode von Durchflußtyp verwendet werden. Vorzugsweise
wird in diesem Fall ein hydrophiler Kunststoffilm mit darauf gebundenen En
zymen wie etwa Glukose-Oxidase, Alkohol-Oxidase, Urikase oder Glutamin
säure-Oxidase als enzymbindende Membran verwendet.
Da gemäß der Erfindung die Anode und die Kathode so angeordnet sind, daß
sie beide dem in dem Gehäuse ausgebildeten Probenflüssigkeitskanal zuge
wandt, jedoch voneinander getrennt sind, kann die wirksame Fläche der als
Arbeitselektrode dienenden Anode vergrößert werden, so daß ein hinrei
chend großes Ausgangssignal der Elektrode erreicht wird. Infolgedessen
wird auch bei sehr kleinen Probenmengen eine verläßliche Messung ermög
licht.
Claims (7)
1. Meßvorrichtung zum Nachweis von Wasserstoffperoxid und dergleichen
im Durchflußverfahren, mit einem Gehäuse (1), einem in dem Gehäuse aus
gebildeten Probenflüssigkeitskanal (4) und einer Kathode (9) und einer
Anode (14), die getrennt voneinander an verschiedenen Stellen des Proben
flüssigkeitskanals (4) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Ka
thode (9) als in Längsrichtung des Probenflüssigkeitskanals (4) verlaufender
Zylinder ausgebildet ist.
2. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kathode (9) und ein Anschlußdraht (11) zur Kontaktierung derselben fest in
das Gehäuse (1) eingebettet sind.
3. Meßvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Anode (14) an einem lösbar in das Gehäuse (1) ein
gesetzten Anodenträger (13) angebracht ist.
4. Meßvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anodenträger (13) gegen eine in dem Gehäuse (1) angeordnete Dicht
packung (19) spannbar ist, die zusammen mit der Anode (14) einen Ab
schnitt des Probenflüssigkeitskanals (4) begrenzt.
5. Meßvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Probenflüssigkeitskanal (4) im Bereich der Dichtpackung (19) ein in Rich
tung auf die Anode (14) vorspringendes Knie bildet.
6. Meßvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anode (14) kreisscheibenförmig ausgebildet und in einem konkaven Bereich
einer Endfläche des Anodenträgers (13) angeordnet ist.
7. Meßvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (1) im Bereich des Einlasses (2) und des
Auslasses (3) des Probenflüssigkeitskanals mit aneinander angepaßten Steck
verbindungen (5, 8) zur flüssigkeitsdichten seriellen Verbindung der Proben
flüssigkeitskanäle mehrerer gleichartiger Meßvorrichtungen versehen ist.
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