DE3927921C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Bordrechner für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bordrechner für Kraftfahrzeuge sind häufig mit einem Mikrorechner ausgestattet, der Eingangssignale von analogen oder digitalen Gebern erfaßt und auf einem Anzeigesystem zur Anzeige bringt. Häufig gehören hierzu auch Anzeigetexte oder Anzeigewerte, die in der Sprache bzw. den üblichen Wertedimensionen eines entsprechenden Landes, in das das Kraftfahrzeug geliefert wird, entsprechen sollen.

In diesem Zusammenhang ist es beispielsweise aus der DE 32 33 833 A1 bekannt geworden, in einem Programmspeicher des Mikrorechners mehrere Programme zur unterschiedlichen Verarbeitung der Eingangssignale abzuspeichern. Diese willkürlich anwählbaren Programme können über einen zusätzlichen Tastschalter angewählt werden. Im Anzeigesystem des Bordrechners wird dann ein Merkmal abgebildet, das das eingestellte Programm kennzeichnet.

Ebenso ist in VDI-Berichte 612 "Elektronik im Kraftfahrzeug", Tagung/VDI- Gesellschaft Fahrzeugtechnik, Düsseldorf: VDI-Verlag 1986, Baden-Baden, 9./10. Oktober 1986 auf den Seiten 329 bis 345 ein Informationssystem für Fahrzeuge beschrieben, bei dem die Landessprache auszugebender Texte bei der Produktion des Kraftfahrzeugs festgelegt werden kann, in dem ein entsprechender Code in einen nichtflüchtigen Speicherbereich des Informationssystems geladen wird.

Es ergibt sich somit bei beiden Systemen eine gewisse Vereinheitlichung des Informationssystems für verschiedene Lieferländer des Kraftfahrzeugs. Während im ersten Fall ein zusätzlicher Schalter zur Umstellung des Programm- oder Datensatzes notwendig ist, kann bei dem bekannten Informationssystem auf einen derartigen Schalter verzichtet werden. Jedoch wird bei der Produktion die länderspezifische Anzeige ein für allemal festgelegt und ist zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise wenn das Fahrzeug ins Ausland veräußert werden soll, nicht mehr oder nur mit sehr hohem Aufwand umprogrammierbar.

In der DE 35 40 599 A1 und in VDI-Berichte "Elektronik im Kraftfahrzeug", Tagung Baden-Baden, 8./9. September 1988, Seiten 315 bis 338 ist ferner ein Bordrechner beschrieben, dessen Anzeigesystem in einem Kombinationsinstrument eines Armaturenbretts eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Der Bordrechner bildet in Funktion und Anordnung ein Diagnosesystem für mehrere, in das Kraftfahrzeug eingebaute Steuergeräte nach. Der Bordrechner wird hierzu mittels eines Diagnosesteckers in einen Diagnosemodus umgeschaltet. Ein Funktionsumschalter dient zur Anwahl der Anzeigefunktionen im Bordrechnermodus und zur Abflaufsteuerung der Diagnose im Diagnosemodus.

Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Bordrechner für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei dem ein bestimmter Programm- oder Daten- oder Anzeigewert- oder Anzeigedatensatz mit einfachen Mitteln frei auswählbar ist, ohne daß zusätzliche Eingabeelemente am Bordrechner eingesetzt werden müssen oder der Bordrechner neu programmiert werden muß.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, die Erfindung in vorteilhafter Weise ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten. Die Vorteile der Erfindung sind in erster Linie darin zu sehen, daß ohne zusätzliche Eingabeelemente am Bordrechner oder umfangreiche Umprogrammierarbeiten am Bordrechner selbst ein bestimmter Programm- oder Daten- oder Anzeigewert- oder Anzeigedatensatz aus einer Mehrzahl von Sätzen frei auswählbar ist.

Dies wird dadurch erreicht, daß als Tastschalter zur freien Auswahl eines bestimmten, insbesondere länderspezifischen Programm- oder Daten- oder Anzeigewert- oder Anzeigedatensatz der Funktionsumschalter des Bordrechners dient und die Auswahl in einem Diagnosemodus des Bordrechners erfolgt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Bordrechner innerhalb eines Kombinationsinstruments eines Fahrzeuges mit mehreren, über ein Bussystem angeschlossenen Steuersystemen und eine Diagnose-Steckvorrichtung,

Fig. 2 eine Darstellung von auf einer Anzeigeeinheit des Bordrechners abbildbaren Schriftzügen.

In Fig. 1 ist mit 1 ein Bordrechner eines Kraftfahrzeugs gezeigt, der in Funktion und Anordnung ein Diagnosesystem für mehrere, in ein Kraftfahrzeug eingebaute Steuersysteme, wie z. B. für eine elektronische Krafteinspritzung 2 und ein Antiblockiersystem 3 umfaßt. Diese sind über einen Diagnosebus 4 mit einem Mikrorechner 5 des innerhalb eines Kombinationsinstruments integrierten Bordrechners 1 verbunden.

Ein Anzeigesystem 6 des Bordrechners 1 liegt hierbei vorzugsweise im direkten Sichtbereich des Fahrers. Das Anzeigesystem 6 soll hierbei ein oder mehrere Anzeigeeinheiten 7, 8 und 9 umfassen, auf denen Symbole und/oder alphanumerische Zeichen darstellbar sind. Die Anzeigeeinheiten 7, 8 und 9 dienen hierbei beispielsweise einer elektronischen Wegstreckenzählung 7 sowie Multifunktionsanzeigen (Funktionsanzeige 8 und Datenanzeige 9) des Bordrechners, beispielsweise zur Bestimmung von Fahrdaten, wobei eine Anzeige einer entsprechenden Funktion und zugehöriger Daten außerhalb des Diagnosemodus durch einen mehrere Schaltmöglichkeiten umfassenden Funktionsumschalter 10 vorwählbar ist.

Wie in der DE-OS 35 40 599 oder VDI-Berichte 687 "Elektronik im Kraftfahrzeug", Tagung VDI-Gesellschaft Fahrzeugtechnik. - Düsseldorf VDI-Verlag 1988. Baden-Baden, 8./9. September 1988 auf den Seiten 315 bis 338 beschrieben, ist der Mikrorechner 5 über Steuerleitungen 11 mit Kontaktbuchsen 12 und 13 einer Steckvorrichtung 14 verbunden; über diese ist der Bordrechner 1 mit dem Mikrorechner 5 und dem Anzeigesystem 6 in einen Diagnosemodus überführbar.

Es sind zwei Steuerleitungen 11 vorgesehen, wobei die erste Steuerleitung ON (Kontaktbuchse 12) zum Überführen des Diagnosesystems in eine Fahrzeugeigen-(On-board)-Diagnose und die zweite Steuerleitung OFF (Kontaktbuchse 13) zum Überführen des Diagnosesystems in eine Off-board-Diagnose (Diagnose mittels eines externen Diagnosesystems) dient. An Kontaktbuchsen 15, 16 der Steckvorrichtung 14 ist ferner der Diagnosebus 4 angeschlossen. Schließlich ist noch eine Kontaktbuchse 17 über einen Zündschalter 18 mit einem positiven Pol + einer Batterie 19 verbunden, deren negativer Pol - an einer Fahrzeugmasse 20 und einer Kontaktbuchse 21 der Steckvorrichtung 14 liegt.

Zum Einleiten und Durchführen der On-board-Diagnose, die in den beiden oben genannten Dokumenten näher beschrieben ist, wird in die Steckvorrichtung 14 ein Diagnosestecker 22 eingeführt. Der Diagnosestecker 22 umfaßt Kontaktstifte 23 bis 28, die dabei mit den entsprechenden Kontaktbuchsen 12 bis 13, 15 bis 17 und 21 in elektrisch leitende Verbindung treten. Im Falle der On-board-Diagnose weist der Diagnosestecker 22 lediglich eine Kurzschlußbrücke 29 auf, die die Kontaktstifte 23 und 27 überbrückt. Im eingeführten Zustand verbindet somit der Diagnosestecker 22 die Steuerleitung ON mit dem Pluspol + der Batterie 19, sofern der Zündschalter 18 geschlossen ist. Damit wird das Kombinationsinstrument in den Diagnosemodus überführt.

Zur freien Auswahl eines bestimmten, inbesondere länderspezifischen Programm- oder Daten- oder Anzeigewert- oder Anzeigedatensatz in diesem Diagenosemodus dient nun der Funktionsumschalter 10, mit welchem im Bordrechnermodus die Anzeigefunktionen des Bordrechners 1 angewählt werden und im Diagnosemodus der Diagnoseablauf gesteuert wird. Dies läuft wie folgt ab:

• - durch fortwährendes Betätigen einer Schaltmöglichkeit des Funktionsumschalters 10 über einen bestimmten Zeitraum (z. B. für 3 Sek.) hinweg wird nun die Auswahl des Satzes eingeleitet. Hierzu kann beispielsweise die Schaltmöglichkeit dienen, die im Diagnosemodus normalerweise zur Initalisierung eines angewählten Steuersystems bzw. zum Anstoßen der Fehlerausgabe dient.
• - Durch kurzzeitiges, erneutes ein- oder mehrmaliges Betätigen dieser Schaltmöglichkeit können ferner die zur Auswahl stehenden Programm- oder Daten- oder Anzeigewert- oder Anzeigedatensätze sequentiell vorgewählt werden. Der vorgewählte Satz kann dann durch Ziehen des Diagnosesteckers oder durch Öffnen des Zündschalters 18 ausgewählt und gespeichert werden.

Zur Ableitung und Darstellung von Anzeigewerten können dem Bordrechner 1 schließlich noch Eingangssignale von analogen oder digitalen Gebern 30 bis 32 zugeführt werden, die Betriebs- oder Fahrdaten des Kraftfahrzeugs erfassen.

In Fig. 2 sind nun einige, auf den Anzeigen 7, 8 und 9 erscheinenden Anzeigetexte dargestellt. Fig. 2a zeigt das Anzeigesystem nach Aufstecken des Diagnosesteckers 22 auf die Steckvorrichtung 14; es erscheint der Schriftzug (Porsche-Diagnose). Nach fortwährendem Betätigen der Schaltmöglichkeit des Funktionsumschalters 10 über den bestimmten Zeitraum hinweg (beispielsweise für 3 Sek.) erscheint in der Anzeigeeinheit 7 die angewählte Landessprache (beispielsweise Englisch), in der Anzeigeeinheit 8 die Nationalitätskennzeichen (UK, UF) des vorgewählten Satzes und in der Anzeigeeinheit 9 die Nationalitätskennzeichen der wählbaren Sätze (Fig. 2b).

In den weiteren Fig. 2c, 2d und 2e sind noch die Anzeigen gezeigt, wie sie durch kurzzeitiges erneutes ein- oder mehrmaliges Betätigen der Schaltmöglichkeit sequentiell vorgewählt werden können.

Die Auswahl der länderspezifischen Programm- oder Daten- oder Anzeigewert- oder Anzeigedatensätze kann somit ohne zusätzliche Eingabemedien jederzeit von hierzu befugten Personen, beispielsweise in einer Fachwerkstatt erfolgen, indem der Bordrechner des Fahrzeugs durch Aufstecken des Diagnosesteckers in den Diagnosemodus übergeführt wird. Sofern die länderspezifischen Sätze auch die Textausgaben im Diagnosemodus umfassen, ist es hiermit möglich, daß das Servicepersonal einer im Ausland besuchten Werkstatt beispielsweise die Ausgabesprache auf seine Landessprache oder einer ihm verständlichen Sprache zumindest für die Zeitdauer des Werkstattaufenthalts umstellen kann.

Claims (5)

1. Bordrechner für ein Kraftfahrzeug mit einem Mikrorechner (5), der Eingangssignale von analogen oder digitalen Gebern (30 bis 32) erfaßt und daraus abgeleitete Anzeigewerte oder Anzeigedaten auf einem dem Bordrechner (1) zugeordneten in einem Kombinationsinstrument innerhalb des Armaturenbretts des Kraftfahrzeugs angeordneten Anzeigesystem (6) zur Anzeige bringt und in einem Speicher des Mikrorechners (5) mehrere Programm- oder Datensätze zur unterschiedlichen Verarbeitung der Eingangssignale oder zur Anzeige von Anzeigewerten oder Anzeigedaten aus unterschiedlichen Anzeigewert- oder Anzeigedatensätzen abgelegt sind, aus denen mit Hilfe eines Tastschalters (10) ein bestimmter Programm- oder Daten- oder Anzeigewert- oder Anzeigedatensatz frei auswählbar ist, wobei der Bordrechner (1) ein Diagnosesystem für mehrere in ein Kraftfahrzeug eingebaute Steuersysteme, wie z. B. für eine elektronische Kraftstoffeinspritzung (2), ein Antiblockiersystem (3), u.s.w. umfaßt, und wobei der Bordrechner (1) durch Aufstecken eines Diagnosesteckers (22) auf eine mit dem Bordrechner (1) verbundene Steckvorrichtung (14) von einem Bordrechnermodus in einen dem Auslesen von Fehlermeldungen aus nichtflüchtigen Speichern der mit einer Selbstüberwachungsfunktion ausgestatten Steuergeräte (2, 3) dienenden Diagnosemodus umschaltbar ist, und der Bordrechner (1) mit einem wenigstens Anzeigefunktionen des Bordrechners im Bordrechnermodus anwählenden und den Diagnoseablauf im Diagnosemodus steuernden Funktionsumschalter (10) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Tastschalter zur freien Auswahl eines bestimmten insbesondere länderspezifischen Programm- oder Daten- oder Anzeigewert- oder Anzeigedatensatzes der Funktionsumschalter (10) des Bordrechners (1) dient und die Auswahl im Diagnosemodus erfolgt.

2. Bordrechner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswahl nach Aufstecken des Diagnosesteckers (22) auf die Steckvorrichtung (14) durch fortwährendes Betätigen einer Schaltmöglichkeit des Funktionsumschalters (10) über einen bestimmten Zeitraum hinweg eingeleitet wird.

3. Bordrechner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch kurzzeitiges erneutes ein- oder mehrmaliges Betätigen der Schaltmöglichkeit des Funktionsumschalters (10) die zur Auswahl stehenden Programm- oder Daten- oder Anzeigewert- oder Anzeigedatensätze sequentiell vorgewählt werden können.

4. Bordrechner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgewählte Programm- oder Daten- oder Anzeigewert- oder Anzeigedatensatz durch Ziehen des Diagnosesteckers (22) von der Steckvorrichtung (14) ausgewählt wird.

5. Bordrechner nach wenigstens einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgewählte insbesondere länderspezifische Programm- oder Daten- oder Anzeigewert- oder Anzeigedatensatz durch Anzeige der Landessprache in Klartext und/oder des Nationalitätenkennzeichens im Anzeigesystem (6) dargestellt ist.