DE3927360A1 - Intraokulare hinterkammerlinse - Google Patents
Intraokulare hinterkammerlinseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine intraokulare Hinterkammerlinse
für eine Implantation im Kapselsack eines menschlichen
Auges.
Bei den bekannten Intraokularlinsen, insbesondere Hinter
kammerlinsen, bei denen mit Hilfe von Fixationsschlaufen
die Linse im Auge fixiert wird, wird bei intraokulärer
Implantation der Kapselsack des Auges im äquatorialen
Bereich stark deformiert. Dies beruht darauf, daß die derzeit
bekannten Intraokularlinsen bezüglich Ihres Gesamtdurch
messers nicht den anatomischen Verhältnissen des Kapsel
sackes, sondern denjenigen des sulcus ciliaris (dem Übergang
Iris zum Ziliarkörper) angepaßt sind. So kommt es zu einer
starken, ovalären Ausdehnung des Kapselsackes, was einmal
die Gefahr in sich birgt, daß die Schlaufen der Intraokular
linse den Kapselsack durchstoßen und sich in den Ziliar
körper bohren und somit zu schweren Reizzuständen führen
können, zum anderen kann die Linse aus dem Kapselsack her
ausgedrängt werden, was zu einer Verringerung der optischen
Leistungsfähigkeit der Linse führt und oft eine Explantation
der Linse nötig macht. Außerdem können die vorderen offenen
Kapselblätter durch den erhöhten Druck bzw. die überhöhte
Spannung der Intraokularlinse nach rückwärts gezogen werden,
so daß keine mechanische Barriere mehr für die Proliferation
von Zellen im äquatorialen Bereich besteht und somit ver
mehrte Nachstar-Bildung zu verzeichnen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine intraokulare
Hinterkammerlinse für eine Implantation im Kapselsack eines
menschlichen Auges zu schaffen, die spannungsfrei im Kapsel
sack implantiert werden kann und somit den physiologischen
Verhältnissen der natürlichen Augenlinse am nächsten
kommt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In vorteilhafter Weise läßt
sich durch die Erfindung eine Linse schaffen, die einen
Linsenkörper mit großer Querschnittsfläche hat, der span
nungsfrei im Kapselsack fixierbar ist. In vorteilhafter
Weise kann die Linse so ausgebildet sein, daß an den kreis
runden optischen Linsenkörper, aus einem Stück mit dem Lin
senkörper bestehend, zwei etwa kreisbogenförmige, sich in
gleichen Umfangsrichtungen erstreckende Fixationsschlaufen
in Anformungsstellen an diametralen Umfangslagen des Linsen
körpers tangential angeformt sind, wobei der Abstand jeder
Fixationsschlaufe vom Umfang des Linsenkörpers sich von der
Anformungsstelle bis zum freien Ende der Fixationsschlaufe
vergrößert.
Insbesondere sind die kreisbogenförmigen Fixationsschlaufen
dem Äquator des Kapselsackes, in welchen die Linse implan
tiert wird, angepaßt. Vor allem ist es bei der erfindungs
gemäßen Intraokularlinse möglich, bei der Implantation den
Außenumfang der Fixationsschlaufen auf den Umfang des opti
schen Linsenkörpers, der bevorzugt etwa 7 mm beträgt, zu ver
ringern, so daß man mit einer relativ geringen Abmessung der
Öffnung auskommt, die für die Implantation der Linse an der
Vorderseite des Kapselsackes vorzusehen ist. Nach dem Einset
zen der Linse in den Kapselsack nehmen die Fixationsschlaufen
wieder etwa ihre ursprüngliche Stellung ein und passen sich
dabei an den Äquator des Kapselsackes an. Sie liegen dann
an ihrem gesamten Umfangsbereich am Äquator des Kapselsackes
spannungsfrei an. Ausbeulungen im Äquatorbereich des Kapsel
sackes sind damit vermieden. Da die Öffnung in der Vorder
seite des Kapselsackes relativ klein bemessen sein kann, be
steht auch keine Gefahr des Herausfallens der Linse aus dem
Kapselsack. Man erreicht trotz radialer Aufspannung der
Fixationsschlaufen eine spannungsfreie Implantation der
Linse im Kapselsack, da der Außenumfang der Fixations
schlaufen sich an den Äquator des Kapselsackes anpaßt.
Anhand der Figuren wird an einem Ausführungs
beispiel die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung; und
Fig. 2 eine Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
einer intraokularen Hinterkammerlinse besitzt einen kreis
runden Linsenkörper 1 als optischen Teil. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Linsenkörper 1 bikonvex ausge
bildet und besitzt eine relativ große Dicke, die der eines
Scheitelbrechwerts in der Größenordnung von 25,00 dpt ent
spricht. Es ist natürlich auch möglich, den Linsenkörper 1
für geringere Scheitelbrechwerte, beispielsweise von
10,0 dpt, dünner auszubilden. Der Durchmesser des Linsen
körpers 1 beträgt bevorzugt 7,0 mm.
Als Linsenkörpermaterial eignet sich jedes augenverträgliche
Material. Bevorzugt kommt hochpolymeres Polymethylmethacrylat
zum Einsatz. Das Linsenkörpermaterial kann z. B. durch Ein
polymerisieren mit einem UV-Absorber versehen sein.
In diametral am Linsenkörperumfang liegenden Anformungs
stellen 4, 5 sind tangential zwei Fixationsschlaufen 2 und 3
an den Linsenkörper 1 angeformt. Diese Anformungsstellen
4 und 5, welche Erweiterungen gegenüber der Kreisform
(strichlierte Linien in Fig. 1) des Linsenkörpers 1 darstel
len, liegen symmetrisch zu einer Geraden G, welche durch eine
Linsenkörperachse LA und zwei Mittelpunkte M1 und M2 ver
läuft. Die Mittelpunkte M1 und M2 sind Mittelpunkte von
Kreisbögen, entlang welcher sich die beiden Fixations
schlaufen 2 und 3 erstrecken. Die äußeren Umfänge dieser
Kreisbögen der Fixationsschlaufen 2 und 3 liegen jeweils
auf Kreisen mit gleichem Radius R (ca. 4 mm) um die Mittel
punkte M1 bzw. M2. Die beiden Mittelpunkte M1 und M2 be
sitzen von der Linsenkörperachse LA gleiche Abstände
(ca. 1 mm). Der Umfang des Linsenkörpers 1 liegt auf einem
Kreis um die Linsenkörperachse LA mit einem Radius r (beim
dargestellten Ausführungsbeispiel r = 3,5 mm). Die beiden in
Bezug auf die Linsenkörperachse LA äußersten Kreisbogen
segmente der Fixationsschlaufen 2 und 3 liegen auf einem
Kreis um einen auf der Linsenkörperachse LA liegenden Mittel
punkt, der einen Durchmesser von etwa 9,5 mm bis 11,5 mm
aufweist. Bevorzugt ist dieser Durchmesser mit 10,0 mm be
messen. Die Fädchendicke beträgt ca. 1,5 mm beim Ausfüh
rungsbeispiel.
Der Abstand, den die jeweilige Fixationsschlaufe 2 bzw. 3
im Bereich der Anformungsstelle 4 bzw. 5 gegenüber dem dort
vorhandenen Umfangsteil des Linsenkörpers 1 aufweist, ist
kürzer bemessen als der Abstand, den die freien Enden 6 bzw.
7 der Fixationsschlaufen 2 bzw. 3 gegenüber dem dortigen
Umfangsbereich des Linsenkörpers 1 haben. Der Abstand b der
jeweiligen Fixationsschlaufe im Bereich der Anformungsstelle
4 bzw. 5 beträgt beim Ausführungsbeispiel ca. 0,4 mm und der
Abstand c im Bereich des freien Endes 6 bzw. 7 beträgt
beim Ausführungsbeispiel ca. 1,1 mm.
Wie aus der Fig. 1 ferner zu ersehen ist, weicht der Linsen
körper 1 im Bereich der Anformungsstellen 4 und 5 etwas
von der Kreisform ab und besitzt hier gering bemessene Aus
nehmungen, die die optische Funktion des Linsenkörpers je
doch nicht beeinträchtigen. Es wird auf diese Weise auch
gewährleistet, daß in Zusammenwirkung mit der flexiblen An
formung der beiden Fixationsschlaufen 2 und 3 beim Implan
tieren der Linse in den Kapselsack die beiden Fixations
schlaufen 2 und 3 bis auf den Durchmesser des Linsenkörpers
1 in Richtung zur Linsenkörperachse LA hin gebogen werden
können, so daß sich der Gesamtdurchmesser der Intraokular
linse bei der Implantation wesentlich verringern läßt. Die
Fixationsschlaufen 2 und 3 erweitern sich nach dem Einsetzen
der Linse in den Kapselsack und liegen am Äquatorbereich
des Kapselsackes ohne Spannung an, da sie an den Äquator
bereich des Kapselsackes an ihren Außenumfängen angepaßt
sind.
Wie die Fig. 2 zeigt, sind die Fixationsschlaufen 2 und 3
gegenüber einer Ebene E, in welcher der kreisförmige Umfang
des Linsenkörpers 1 liegt, um einen spitzen Winkel nach
vorne, d. h. im implantierten Zustand in Richtung zur Horn
haut des Auges hin, abgewinkelt. Dieser spitze Winkel α
beträgt bevorzugt 10°. Auch hierdurch wird eine einwandfreie
Fixation, die insbesondere gegen Herausrutschen nach vorne
gesichert ist, gewährleistet.
Claims (14)
1. Intraokulare Hinterkammerlinse für eine Implantation im
menschlichen Auge mit einem optischen Linsenkörper und einer
in Form von elastisch verformbaren Fixationsschlaufen an
diesem Linsenkörper vorgesehenen Haptik zur Fixierung der
Linse im Auge, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixations
schlaufen (2, 3), aus einem Stück mit dem Linsenkörper (1)
bestehend, an diesen in der Weise flexibel angeformt sind,
daß im implantierten Zustand im wesentlichen der gesamte
Außenumfang einer jeden Fixationsschlaufe, beginnend an einer
jeweiligen Anformungsstelle (4, 5), bis zum Ende der Fixa
tionsschlaufe auf einem dem Äquator des Augenkapselsackes
entsprechenden Kreis liegt.
2. Intraokulare Hinterkammerlinse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand jeder Fixationsschlaufe
(2, 3) vom Umfang des Linsenkörpers (1) von ihrer Anfor
mungsstelle (4, 5; 13) bis zum freien Ende (6, 7; 18, 19)
hin sich vergrößert.
3. Intraokulare Hinterkammerlinse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anformungsstellen (4, 5)
an diametralen Umfangsstellen des Linsenkörpers (1) liegen.
4. Intraokulare Hinterkammerlinse nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei etwa kreisbogen
förmige Fixationsschlaufen (2, 3) an den Linsenkörper (1)
angeformt sind.
5. Intraokulare Hinterkammerlinse nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Fixations
schlaufen (2, 3) tangential an den Linsenkörper (1) ange
formt sind und sich in gleiche Umfangsrichtungen erstrecken.
6. Intraokulare Hinterkammerlinse nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Fixations
schlaufen (2, 3) sich entlang von Kreisbögen erstrecken,
deren Mittelpunkte (M1, M2) diametral zur Linsenkörperachse
(LA) liegen und gleichen Abstand von der Linsenkörperachse
(LA) haben.
7. Intraokulare Hinterkammerlinse nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Fixations
schlaufen (2, 3) bezüglich einer Ebene (E), in welcher der
Linsenumfang liegt, nach vorne einen spitzen Winkel (α)
aufweisen.
8. Intraokulare Hinterkammerlinse nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der spitze Winkel 10° beträgt.
9. Intraokulare Hinterkammerlinse nach einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der äußer
sten diametral zueinander liegenden Umfangspunkte der
Fixationsschlaufen voneinander 9,5 bis 10,0 mm beträgt.
10. Intraokulare Hinterkammerlinse nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des
Linsenkörpers (1) etwa 7,0 mm beträgt.
11. Intraokulare Hinterkammerlinse nach einem der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Linsenkörper
material hochpolymeres Polymethylmethacrylat ist.
12. Intraokulare Hinterkammerlinse nach einem der Ansprüche
1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Linsenmaterial
einen UV-Absorber aufweist.
13. Intraokulare Hinterkammerlinse nach einem der Ansprüche
1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Linsenkörper (1)
bikonvex ausgebildet ist.
14. Intraokulare Hinterkammerlinse nach einem der Ansprüche
1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixationsschlaufen
in der Weise verformbar sind, daß ihr Gesamtumfang auf einem
Kreis mit einem Durchmesser von etwa 10 mm liegt.
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