DE3907850C2 - Steuereinrichtung zur Zündzeitpunkt-Einstellung einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Steuereinrichtung zur Zündzeitpunkt-Einstellung einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung zur Zündzeit
punkt-Einrichtung einer Brennkraftmaschine der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
Zur Nutzung des vollen Leistungspotentials werden moderne
Brennkraftmaschinen in der Regel mit einem fast bis zur
Klopfgrenze voreilenden Zündzeitpunkt betrieben. Bei diesen
Zündzeitpunkt-Einstellungen kann jedoch bereits bei gering
fügigen Änderungen der Motoreigenschaften oder der Kraftstoff
qualität ein Klopfen auftreten, was die Leistung und auch die
Lebensdauer der Brennkraftmaschine beeinträchtigt. Insbeson
dere bei aufgeladenen Brennkraftmaschinen werden bereits
Steuereinrichtungen zur Klopfregelung eingesetzt, welche bei
Auftreten eines Klopfsignales den Zündzeitpunkt durch Rück
kopplung in Richtung "spät" verstellen, um einen kontinuier
lichen Betrieb nahe der Klopfgrenze zu ermöglichen.
Aus der JP-A-58-217773 ist eine Steuervorrichtung zur Klopf
regelung mit einem am Zylinderblock befestigten Klopfsensor
bekannt, deren Funktionsweise in Fig. 1 der Zeichnung gra
phisch dargestellt ist. Da die Schwingung des Zylinderblocks
harmonische Oberschwingungen enthält, die sich über einen
relativ großen Frequenzbereich erstrecken, werden aus dem
Ausgangssignal des Sensors mittels eines Bandpaßfilters nur
die für das Klopfen typischen Schwingungen mit Frequenzen
zwischen 6 und 8 kHz verwertet. Das Ausgangssignal SIG des
Bandpaßfilters wird nach einer Verstärkung gleichgerichtet
und bildet nach einer Glättung den in Fig. 1b dargestellten
Signalpegel BGL, welcher die Betriebsschwingungen der Brenn
kraftmaschine angibt. Wenn das SIG-Signal das BGL-Signal
übersteigt, werden die Klopfsignale zu einer Impulsfolge (Fig.
1c), wobei die Anzahl der Impulse pro Zeiteinheit die Inten
sität des Klopfens angibt. Die Zeiteinheit wird durch ein
Bezugssignal REF definiert, das einen vorbestimmten Kurbel
wellenwinkel kennzeichnet (Fig. 1a). Ein in der elektronischen
Steuereinrichtung vorgesehener Zähler zählt die Impulse der
Klopfsignale und wird durch das Bezugssignal REF gelöscht.
Der unmittelbar vor einem Löschvorgang erfaßte Zählerinhalt
kennzeichnet die Klopfintensität (Fig. 1d). Aus einer die
Zündzeitpunktswerte enthaltenden Tabelle wird der Wert ΘR
eines Zündverzögerungswinkels ausgelesen, der proportional
zur Klopfintensität n ist. Der durch eine Basis-Zündzeitpunkt-
Einstellung Θ(N,L) vorgegebene momentane Zündzeitpunkt wird
um die Proportionalitätskomponente ΘR in Richtung "spät" ver
stellt, um den tatsächlichen Zündzeitpunkt ΘIGN zu erhalten.
Danach wird dieser tatsächliche Zündzeitpunkt ΘIGN mit einer
vorbestimmten zeitlichen Zunahme ΘI auf die Basiszündzeit
punkt-Einstellung Θ(N,L) zurückgestellt (Fig. 1e). Der Gesamt
korrekturwert ΘKN wird daher durch ΘR+ΘI dargestellt. Ein
Zündsignal wird zu einem Zeitpunkt erzeugt, der gegenüber
dem Θ(N,L) entsprechenden Zeitpunkt um einen Wert ΘR ent
sprechenden Winkel verzögert ist (Fig. 1f).
Bei diesem bekannten Steuersystem wird somit der Zündzeit
punkt bei Erkennung von Klopferscheinungen entsprechend der
Intensität dieses Klopfens sofort verzögert, wodurch Klopf
erscheinungen wirksam unterdrückt und die vollen Leistungs
potentiale der Brennkraftmaschine genutzt werden können.
Diese bekannte Klopfregelung ist auf einen Kraftstoff einer
vorbestimmten gleichbleibenden Qualität ausgelegt, wobei die
für das Steuerregime erforderlichen Daten auf der Grundlage
dieser Kraftstoffqualität bereitgestellt worden sind. Wenn
zeitweise Kraftstoffe mit höherer oder niedrigerer Oktanzahl
verwendet werden, ergeben sich Differenzen zu den abgespei
cherten Steuerdaten, die sich nachteilig auf die Klopfregelung
und damit auf die Leistung bzw. die Lebensdauer der Brenn
kraftmaschine auswirken. Darüber hinaus bleiben auch die
sich während der Betriebszeit der Brennkraftmaschine ggf.
durch Verschleiß oder Alterung ändernden Betriebsparameter
unberücksichtigt.
Zur Lösung dieser Problematik ist aus der JP-A-62-58057 eine
Steuereinrichtung zur Zündzeitpunkt-Verstellung bekannt, bei
der zwei unterschiedliche Zündzeitpunkt-Tabellen verwendet
werden, welche für die jeweils eingesetzte Kraftstoffqualität
und auch für Änderungen der Betriebsparameter unterschiedli
che Daten enthalten. Entsprechend dem Klopfgrad wird eine
geeignete Zündzeitpunkt-Tabelle ausgewählt, deren Werte dann
die Steuerungs-Grundlage bilden.
Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen der Klopferscheinun
gen und auch aufgrund von z. B. Fertigungstoleranzen unter
scheidet sich die Klopfintensität von einem Motor zum anderen,
so daß die Schwellenwerte, bei deren Überschreitung von einer
Tabelle auf die andere umgeschaltet wird, relativ hoch ange
setzt werden mußten, um fehlerhafte Klopfanzeigen zu vermei
den. Ferner wurde auch die Steuerung des Zündzeitpunktes
während des Umschaltvorganges von einer Tabelle zur anderen
keine Beachtung geschenkt, so daß während eines solchen Um
schaltvorganges Klopferscheinungen auftreten konnten. Da der
Schwellenwert ziemlich hoch angesetzt worden war, bestand
darüberhinaus die Gefahr, daß die Klopferscheinungen, wenn
sie auftraten und registriert wurden, stets sehr intensiv wa
ren, wodurch der Motor ernsthaft beschädigt werden konnte.
Wenn der Motor bzw. die Brennkraftmaschine mit einem quali
tativ hochwertigerem Kraftstoff mit hoher Oktanzahl betrieben
wird, treten auch dann keine Klopferscheinungen auf, wenn
die für einen minderwertigeren Kraftstoff ausgelegte Zündzeit
punkt-Tabelle gewählt worden ist. In diesem Fall wurde beim
Stand der Technik die Zündzeitpunkt-Tabelle nicht umgeschal
tet, weil die - relativ hohe - Oktanzahl des verwendeten
Kraftstoffes nicht ermittelt werden konnte. Demzufolge konnte
auch die dem momentan verwendeten hochwertigeren Kraftstoff
entsprechende volle Leistung der Brennkraftmaschine nicht er
zielt werden.
Aus der DE-A-35 46 168 ist eine gattungsgemäße Steuereinrich
tung für die Zündzeitpunkt-Einstellung einer Brennkraftmaschi
ne bekannt, die einen am Maschinenblock befestigten Klopfsen
sor sowie eine elektronische Steuereinheit mit einem inte
grierten Prozessor aufweist. In Speichern dieses Prozessors
sind eine erste Tabelle mit Zündzeitpunkt-Werten für Kraftstoff
hoher Oktanzahl sowie eine zweite Tabelle mit Zündzeitpunkt-
Werten für einen Kraftstoff geringerer Oktanzahl abgelegt. Aus
diesen beiden Tabellen wird gleichzeitig je ein Zündzeitpunkt-
Wert auf der Grundlage eines Betriebsparameters der Brenn
kraftmaschine ausgelesen. Die Differenz zwischen diesen bei den
ausgelesenen Werten durchläuft eine Korrekturverarbeitung und
bildet die Grundlage zur Bestimmung des tatsächlichen Zünd
zeitpunktes, indem die erhaltenen Differenzwerte mit einem
vorbestimmten Proportionalitätsfaktor K in Beziehung gesetzt
werden. Eine Umschaltung der Steuerung von einer Tabelle auf
die andere erfolgt bei diesem bekannten System nicht.
Schließlich ist aus der US-A-4 586 475 eine Steuerung für die
Zündzeitpunkt-Einstellung einer Brennkraftmaschine bekannt,
die nach einem gleichen technischen Konzept wie die vorste
hend erörterte Steuereinrichtung arbeitet und bei welcher aus
zwei abgespeicherten Tabellen jeweils entsprechend einem Be
triebsparameter Werte ausgelesen und daraus ein Mittelwert
gebildet wird. Nach einer Verknüpfung mit einem Korrekturfak
tor k wird dieser Mittelwert des Zündzeitpunktes während der
gesamten Betriebszeit der Brennkraftmaschine verwendet, wobei
auch bei diesem bekannten System eine Umschaltung von einer
Tabelle auf die andere bei sich ändernden Betriebsparametern
der Brennkraftmaschine und/oder einer anderen Kraftstoff-Qua
lität nicht erfolgt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steuereinrichtung zur
Zündzeitpunkt-Einstellung für Brennkraftmaschinen zu schaffen,
bei welcher der Zündzeitpunkt entsprechend der Oktanzahl des
verwendeten Kraftstoffes einer ersten oder einer zweiten Ta
belle entnommen wird und bei der auch während des Umschalt
vorganges von einer Tabelle zur anderen eine glatte Änderung
der Zündzeitpunkt-Einstellung gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeich
nenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale ge
löst.
Die erfindungsgemäße Steuereinrichtung weist mehrere Tabellen
mit Basiszündzeitpunkt-Einstellungen auf, aus denen bei Auf
treten eines vom Klopfsensor ermittelten Klopfsignales eine
Tabelle ausgewählt und aus deren Werten die Zündzeitpunkt-
Einstellung bestimmt wird. Wenn z. B. von der Zündzeitpunkt-
Tabelle für Kraftstoff mit hoher Oktanzahl auf die Zündzeit
punkt-Tabelle für Kraftstoff mit niedriger Oktanzahl umge
schaltet wird, erfolgt eine Differenzbildung der aus der einen
und der anderen Tabelle ausgelesenen Werte, wobei diese
Differenz während einer Übergangszeit mit einer vorbestimmten
konstanten Rate verringert und die aus der einen Tabelle aus
gelesenen Basiszündzeitpunkt-Werte anhand dieser abnehmenden
Differenz korrigiert werden, bis der Wert der anderen Tabelle
erreicht ist. Durch einen Vergleich dieser abnehmenden Diffe
renz mit einem vorbestimmten Schwellenwert wird festgelegt, ob
die eine Tabelle beibehalten werden kann oder ob zur anderen
Tabelle umgeschaltet werden muß.
Mit den erfindungsgemäßen Steuereinrichtungen können auch
leichtere Klopferscheinungen unterdrückt werden, bevor diese
zu einem starken Klopfen anwachsen. Darüber hinaus erfolgt
eine glatte Einstellung der Zündzeitpunkte auch während eines
Umschaltvorganges von einer Tabelle zur anderen.
Zweckmäßig wird beim Starten der Brennkraftmaschine stets die
zweite Tabelle für Kraftstoff mit niedriger Oktanzahl verwen
det, um Klopferscheinungen bereits während des Startvorganges
zu vermeiden. Da die Umschaltung von der zweiten Tabelle für
Kraftstoff mit niedriger Oktanzahl zur ersten Tabelle für
Kraftstoff mit hoher Oktanzahl in jedem Betriebszustand der
Brennkraftmaschine erfolgt, wird eine Zündzeitpunkt-Steuerung
auf der Grundlage der zweiten Tabelle bei tatsächlicher Ver
wendung eines höherwertigen Kraftstoffes mit hoher Oktanzahl
sicher verhindert.
Wenn während eines Umschaltvorganges von einer Tabelle für
Kraftstoffe niedrigerer Oktanwerte zur ersten Tabelle für
Kraftstoffe höherer Oktanwerte ein Klopfen auftritt, kann
entsprechend der tatsächlichen Zündzeitpunkt-Einstellung zu
der zuerst verwendeten Tabelle für Kraftstoffe niedrigerer
Oktanzahlen zurückgekehrt werden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an
hand der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a-1f Kurven zur Erläuterung des Betriebes
einer bekannten Klopfsteuerung;
Fig. 2 schematisch eine Steuereinrichtung
zur Zündzeitpunkt-Einstellung einer nur
teilweise dargestellten Brennkraftmaschine;
Fig. 3 ein Diagramm der Beziehung zwischen dem
Klopfgrad und der Zündzeitpunkt-Einstel
lung;
Fig. 4a-4c Diagramme zur Erläuterung der Umschal
tung von einer der Zündzeitpunkt-Tabellen
auf eine andere;
Fig. 5 ein Flußdiagramm einer Routine zur Aus
wahl einer Zündzeitpunkt-Einstellungs
tabelle;
Fig. 6 Kurven zur Erläuterung des Erkennungs
vorganges der Oktanzahl des Kraftstoffes;
Fig. 7 Kurven zur Erläuterung des Betriebes bei
Verwendung eines zusätzlichen Digitalfilters
und
Fig. 8 Kurven zur Erläuterung einer weiteren Be
stimmung des Umschalt-Zeitpunktes.
Die in Fig. 2 gezeigte Brennkraftmaschine 10 enthält Zylinder
11 mit Kolben 13 zum Antrieb einer Kurbelwelle 15. Der Brenn
raum im Zylinder steht mit einem Ansaugrohr 17 und einem
Auspuffrohr 19 über ein Einlaßventil 21 bzw. über ein Auslaß
ventil 23 in Verbindung.
Eine Zündkerze 25 wird von einer Zündspule 27 über einen
Verteiler 29 mit Hochspannung versorgt. Der Verteiler 29 wird
von der Kurbelwelle 15 synchron angetrieben und liefert Dreh
zahlsignale bei einer Bezugsposition der Kurbelwelle 15 sowie
Drehwinkelsignale der Kurbelwelle.
Im Ansaugrohr 17 ist in der Nähe des Einlaßventiles 21 eine
Kraftstoffeinspritzdüse 31 vorgesehen, die eine vorbestimmte
Kraftstoffmenge in das Ansaugrohr 17 einspritzt.
Im Ansaugrohr 17 ist ein Luftdurchflußsensor 33 angeordnet
und an einer Wand des Zylinders 11 sind ein Temperatursensor
35 sowie ein Klopfsensor 37 befestigt. Die Ausgangssignale
dieser Sensoren werden einer elektronischen Steuereinheit 39
zugeführt, die auch die vom Verteiler 29 erzeugten Drehzahl-
und Drehwinkelsignale erhält. Die Steuereinheit 39 enthält
einen Prozessor, der eine zentrale Verarbeitungseinheit (CPU),
einen Festwertspeicher (ROM) mit gespeicherten Verarbeitungs
programmen für die CPU und anderen Parametern sowie einen
Schreib-Lese-Speicher (RAM) zur vorübergehenden Speicherung
der ermittelten Größen und Verarbeitungsergebnisse enthält,
wobei diese Bestandteile durch eine interne Busleitung ver
bunden sind.
Der Prozessor verarbeitet die oben genannten Eingangssignale
und erzeugt Steuersignale für die Zündspule 27 und die Ein
spritzdüse 31. Im folgenden wird nur die Zündzeitpunkt-Ein
stellung erläutert. Eine Anzeigeeinrichtung 38 ist mit der
Steuereinheit 39 gekoppelt und wird eingeschaltet, wenn
Kraftstoff mit geringer Oktanzahl verwendet wird.
Bekanntlich kann das Klopfen je nach Oktanzahl des verwen
deten Kraftstoffes bei verschiedenen Zündzeitpunkt-Einstellun
gen auftreten.
Wie in Fig. 3 gezeigt, wird bei einem Kraftstoff mit hoher
Oktanzahl der Voreilungsbetrag des Zündwinkels bis zur Klopf
grenze groß. Dieser Betrag des voreilenden Winkels ändert
sich mit der Temperatur der Ansaugluft, der Lebensdauer und
den Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine, weshalb ge
mäß Fig. 3 ein Überlappungsbereich für Kraftstoff niedriger
Oktanzahl und Kraftstoff hoher Oktanzahl auftritt.
Damit ein Klopfen bei einem Kraftstoff mit hoher Oktanzahl
oder einem Kraftstoff mit niedriger Oktanzahl ermittelt werden
kann, muß im Grad des Klopfens, das bei verschiedenen Arten
des verwendeten Kraftstoffes auftritt, ein signifikanter und
deutlicher Unterschied erscheinen. Bisher konnte jedoch wegen
des erwähnten Überlappungsbereiches ein schwaches Klopfen
kaum ermittelt werden.
Weiterhin werden abrupte Änderungen der Zündzeitpunkt-Ein
stellung während eines Umschaltens einer Zündzeitpunkt-
Tabelle auf eine andere geglättet, wodurch auch schwache
Klopferscheinungen ermittelt werden können.
In dem Prozessor sind zwei Zündzeitpunkt-Tabellen gespei
chert. Eine erste Tabelle für die Kennlinie des Voreilungswin
kels für einen Kraftstoff mit hoher Oktanzahl und eine zweite
Tabelle für die Kennlinie des Nachlaufwinkels für einen Kraft
stoff mit niedriger Oktanzahl. Die Auswahl und die Umschal
tung zwischen den beiden Tabellen wird durch den Prozessor
in der Steuereinheit 39 ausgeführt.
Im folgenden wird das Prinzip der Auswahl und der Umschal
tung einer Zündzeitpunkt-Tabelle mit Bezug auf die Fig. 4a
bis 4c erläutert.
Beim Anlassen der Brennkraftmaschine wird zunächst die zweite
Tabelle mit der Nachlaufwinkelkennlinie ausgewählt, die wäh
rend der Warmlaufphase beibehalten wird. Die Zündzeitpunkt-
Einstellung während dieser Warmlaufphase wird durch eine
durch die zweite Tabelle gegebene Basis-Zündzeitpunkt-Ein
stellung festgelegt.
Nach Fig. 4a ist die Warmlaufphase nach Erreichen einer Be
triebstemperatur von ca. 70°C im Zeitpunkt t₁ abgeschlossen.
In diesem Zeitpunkt t₁ wird eine Umschaltung von der bis da
hin verwendeten zweiten Zeitpunkt-Tabelle auf die erste Ta
belle eingeleitet, welche die Kennlinie für den Voreilungs
winkel und die in Fig. 4a gestrichelt dargestellte Basis-Zünd
zeitpunkt-Einstellungen enthält. Dabei wird die Differenz D₁
der Basis-Zündzeitpunkte zwischen der ersten und der zweiten
Tabelle ermittelt.
Diese Differenz D₁ wird zur Bestimmung der Verzögerungswin
kel-Korrektur verwendet, um das Klopfen während des Um
schaltvorganges von der zweiten auf die erste Tabelle zu
unterdrücken. Die Differenz D₁ wird zum Anfangswert einer
Integrationsgröße, die im Fall von Fig. 4b Null ist, addiert,
anschließend wird die so gebildete Größe zeitabhängig mit
einer vorbestimmten Rate verkleinert, wie durch die durchge
zogene Linie in Fig. 4b gezeigt ist.
Der tatsächlich benutzte Zündzeitpunkt wird bestimmt, indem
der Korrekturwert des Verzögerungswinkels von der Basis-
Zündzeitpunkt-Einstellung in der ersten Tabelle subtrahiert
wird. Diese als durchgezogene Linie in Fig. 4a gezeigte
Zündzeitpunkt-Einstellung ändert sich während der Umschal
tung mit einer vorbestimmten Rate von der Basis-Zündzeit
punkt-Einstellung der zweiten Tabelle zu der Basis-Zündzeit
punkt-Einstellung der ersten Tabelle.
Bei der üblichen Klopfkontrolle wird die vorbestimmte Rate in
vielen Fällen auf ungefähr 0,1° des Kurbelwellenwinkels pro
Motorumdrehung festgesetzt. Bei diesem Wert ist jedoch die
Voreilungsrate der Zündzeitpunkt-Einstellung zu klein. Daher
wird, wie in Fig. 4c gezeigt, zum Zeitpunkt t₁ erfindungs
gemäß eine Flagge gesetzt, wenn die vorbestimmte Betriebsbe
dingung des Motors erfüllt ist. Während die Flagge gesetzt
ist, wird die Änderungsrate auf 1,0° des Kurbelwellenwinkels
pro Motorumdrehung festgesetzt. Wenn erneut ein Klopfen fest
gestellt wird (t₂ in Fig. 4c) oder wenn der Integrationswert
Null ist (t₃ in Fig. 4c), wird die Flagge gelöscht.
Wenn vom Zeitpunkt t₁ an eine vorbestimmte Zeit verstreicht
und der Integrationswert zum Zeitpunkt t₃ Null wird, weil
kein Klopfen aufgetreten ist, wird der verwendete Kraftstoff zu
diesem Zeitpunkt als Kraftstoff mit hoher Oktanzahl angesehen,
weshalb weiterhin die erste Tabelle Verwendung findet; wenn
der Zeitpunkt t₃ erreicht wird, so wird die Zündzeitpunktein
stellung der durch die erste Tabelle gegebenen Basis-Zündzeit
punkt-Einstellung gleich.
Wenn zum Zeitpunkt t₂ ein Klopfen auftritt, bevor die Inte
grationsgröße Null wird, so wird zunächst die Flagge ge
löscht, wie durch die Strichpunktlinie in Fig. 4c gezeigt ist.
Dann wird, wie in Fig. 6 gezeigt ist, die momentane tatsäch
liche Zündzeitpunkt-Einstellung mit einem vorbestimmten
Schwellenwert verglichen. Wenn sie auf der Seite der voreilen
den Zündzeitpunkt-Einstellung oberhalb des Schwellenwertes
liegt, so wird der verwendete Kraftstoff als Kraftstoff mit
hoher Oktanzahl angesehen, so daß die erste Tabelle als
Zündzeitpunkt-Einstellungstabelle beibehalten wird. Wenn im
Gegensatz dazu die momentane Zündzeitpunkt-Einstellung unter
halb des Schwellenwertes bleibt, so wird der Kraftstoff als
Kraftstoff mit niedriger Oktanzahl angesehen, so daß wieder
zur zweiten Zündzeitpunkt-Einstellungstabelle zurückgegangen
wird.
Folglich ändert sich die Integrationsgröße in diesem Fall zum
Zeitpunkt t₂ gemäß der in Fig. 4b gezeigten Strichpunktlinie,
weshalb sich die Zündzeitpunkt-Einstellung gemäß der in Fig.
4a gezeigten Strichpunktlinie ändert. Wenn die in der in Fig.
4a gezeigten Form ausgegebene tatsächliche Zündzeitpunkt-Ein
stellung einem Digitalfilter zugeführt wird, wird die Änderung
der tatsächlichen Zündzeitpunkt-Einstellung geglättet, wodurch
die Zündzeitpunkt-Einstellungsänderung während des Umschal
tens einer Zündzeitpunkt-Einstellungstabelle weiter verbessert
werden kann.
Wie in Fig. 7 gezeigt, wird ein berechneter Wert (unterbroche
ne Linie) der tatsächlichen Zündzeitpunkt-Einstellung entspre
chend der gezeigten durchgezogenen Linie geglättet.
Auf diese Weise kann erfindungsgemäß die Oktanzahl des zu
dieser Zeit verwendeten Kraftstoffes genau bestimmt werden, da
die Bestimmung anhand der Schwelle ausgeführt wird. Wenn
nämlich Kraftstoff mit hoher Oktanzahl verwendet wird, so
tritt gewöhnlich während des Intervalles zwischen dem Zeit
punkt t₁ und dem Zeitpunkt t₃ kein Klopfen auf, weil die
Zündzeitpunkt-Einstellung relativ zum Kraftstoff mit hoher
Oktanzahl stark nacheilt.
Auch wenn aufgrund der Änderung der Betriebsbedingung des
Motors, wegen eines Rauschens oder aus anderen Gründen,
während des genannten Intervalles ein Klopfen auftritt, so
wird die Integrationsgröße zu dieser Zeit sehr klein sein,
weshalb die Zündzeitpunkt-Einstellung zu dieser Zeit unmöglich
niedriger als der Schwellenwert sein kann. Die Zündzeitpunkt-
Einstellung muß nämlich zu dieser Zeit sehr nahe bei der
durch die erste Tabelle gegebenen Basis-Zündzeitpunkt-Ein
stellung liegen. Deswegen kann die Zündzeitpunkt-Einstel
lungstabelle sicherlich zur ersten Tabelle umgeschaltet werden.
Aus der vorangegangenen Beschreibung wird deutlich, daß die
Beurteilung der Oktanzahl auf der Grundlage der Integrations
größe, d. h. der Zündzeitpunkt-Einstellung zu dieser Zeit,
ausgeführt wird und nicht durch die Klopfintensität wie in
herkömmlichen Apparaten. Daher kann sogar bei Verwendung
eines Kraftstoffes mit niedriger Oktanzahl ein Klopfen unter
drückt werden, wenn es noch in der schwachen Phase ist. Da
her besteht keine Gefahr eines Motordefektes.
Darüber hinaus ist in der vorliegenden Erfindung auch zur
Zeit des Umschaltens einer Zündzeitpunkt-Einstellungstabelle
der Wechsel der Zündzeitpunkt-Einstellung geglättet. Folglich
tritt im Motor keine Erschütterung auf.
In einem Mehrzylindermotor wird die Klopfregelung häufig für
jeden Zylinder ausgeführt, weil aufgrund von Schwankungen in
der Ansaugluftmenge der einzelnen Zylinder, ihrer unter
schiedlichen Temperaturen usw. ein Klopfen in einem Zylinder
eher als in anderen Zylindern auftreten kann. Bei der erfin
dungsgemäßen Vorgehensweise kann für jeden Zylinder ein an
derer Betrag des Nacheilungswinkels und der Umschaltzeit vor
gesehen werden, so daß sich die Umschaltungen zwischen den
Zündzeitpunkt-Tabellen in den jeweiligen Zylindern unter
scheiden.
Obwohl in einem Mehrzylindermotor die für das Umschalten
einer Zündzeitpunkt-Einstellungstabelle erforderlichen Be
dingung selten in allen Zylindern zur gleichen Zeit erfüllt
ist, werden die Zündzeitpunkt-Einstellungstabellen vorzugswei
se gleichzeitig für alle Zylinder umgeschaltet, um den Motor
vor der Gefahr des Klopfens zu schützen, selbst wenn die er
forderliche Bedingung nur in einem einzigen Zylinder erfüllt
ist.
Wie beschrieben, wird der Zeitpunkt t₁ nach der Warmlaufpha
se bei Erreichen einer stabilen Betriebsbedingung des Motors
festgesetzt. Unter besonderen Umständen läuft ein Fahrzeug
motor jedoch ständig unter sich stark ändernden Bedingungen,
so daß der stabile Warmbetrieb nicht erreicht werden kann.
Für diesen Fall ist ein Zeitzähler vorgesehen, der diejenige
Zeit, während der die notwendige Bedingung erfüllt ist, akku
muliert. Wenn die akkumulierte Zeit einen vorgegebenen Wert
erreicht, so wird das Umschalten einer Zündzeitpunkt-Ein
stellungstabelle veranlaßt.
Wie in Fig. 8 gezeigt ist, kann die Tatsache verwendet
werden, daß die Klopfkontrolle nur dann ausgeführt wird,
wenn die Motorausgabe einen bestimmten Pegel (schraffierte
Bereiche in Fig. 8) übersteigt; eine solche Zeitdauer wird
durch den Zeitzähler akkumuliert. Wenn die akkumulierte Zeit
den vorbestimmten Wert erreicht, so wird angenommen, daß der
Zeitpunkt t₁, zu dem eine Zündzeitpunkt-Einstellungstabelle
umgeschaltet werden soll, erreicht ist.
Nun wird mit Bezug auf Fig. 5 der Ablauf einer Umschalt
routine zum Umschalten einer Zündzeitpunkt-Einstellungstabelle
erläutert.
Wenn die Routine gestartet worden ist, so wird im Schritt 41
entschieden, ob die Warmlaufphase des Motors abgeschlossen
ist, während im Schritt 42 entschieden wird, ob eine vorbe
stimmte Zeit (t₁) verstrichen ist oder nicht. Wenn in beiden
Schritten die Antwort negativ ist, so endet die Verarbeitung
der Routine. Wenn jedoch die Warmlaufphase abgeschlossen ist
(Schritt 41) oder die vorbestimmte Zeit verstrichen ist (Schritt
42), so rückt die Verarbeitung zum Schritt 43 vor, wo ent
schieden wird, ob die Zustandsflagge gesetzt ist oder nicht.
Wenn die Zustandsflagge nicht gesetzt ist, so wird sie im
Schritt 44 gesetzt, woraufhin die Umschaltung einer Zündzeit
punkt-Einstellungstabelle veranlaßt wird. Zunächst wird im
Schritt 45 die erste Tabelle, die eine für den Kraftstoff mit
hoher Oktanzahl geeignete Basis-Zündzeitpunkt-Einstellung vor
sieht, als Zündzeitpunkt-Einstellungstabelle gesetzt. Dann wird
im Schritt 46 die Differenz D₁ zwischen der Basis-Zündzeit
punkt-Einstellung gemäß der bis dahin benutzten zweiten
Tabelle und der Basis-Zündzeitpunkt-Einstellung gemäß der
ersten Tabelle gewonnen, woraufhin die Verarbeitung dieser
Routine endet. Anschließend wird die gewonnene Differenz D₁
zum Umschalten einer Zündzeitpunkt-Einstellungstabelle in der
Steuerung der Zündzeitpunkt-Einstellung verwendet, wie bereits
beschrieben worden ist.
Wenn die Zustandsflagge gesetzt ist, so bedeutet dies, daß die
erste Tabelle von der vorherigen Ausführung dieser Routine
bereits als Zündzeitpunkt-Einstellungstabelle gesetzt worden
war, und daß nun die Umschaltung einer Zündzeitpunkt-Ein
stellungstabelle stattfindet. Dann wird im Schritt 47 ent
schieden, ob die Integrationsgröße bereits Null ist oder nicht,
während im Schritt 48 entschieden wird, ob ein Klopfen er
mittelt wird oder nicht. Wenn die Antwort in beiden Schritten
negativ ausfällt, so bedeutet dies, daß die Umschaltung der
Zündzeitpunkt-Einstellungstabelle fortgesetzt wird, weshalb
hier die Verarbeitung dieser Routine endet.
Wenn jedoch die Integrationsgröße bereits Null ist (Schritt 47)
oder ein Klopfen festgestellt wird (Schritt 48), so muß die
Oktanzahl des Kraftstoffes beurteilt und folglich eine Zünd
zeitpunkt-Einstellungstabelle umgeschaltet werden (Fig. 6).
Dazu wird im Schritt 49 entschieden, ob die momentane Zünd
zeitpunkt-Einstellung den Schwellenwert übersteigt. Wenn die
momentane Zündzeitpunkt-Einstellung den Schwellenwert über
steigt, so wird der Kraftstoff als Kraftstoff mit hoher
Oktanzahl angesehen, so daß die zu dieser Zeit verwendete
erste Tabelle beibehalten wird. Danach endet die Verarbeitung
dieser Routine.
Wenn im Gegensatz dazu die momentane Zündzeitpunkt-Einstel
lung den Schwellenwert nicht übersteigt, so wird der verwen
dete Kraftstoff als Kraftstoff mit niedriger Oktanzahl ange
sehen, so daß im Schritt 50 von der zu diesem Zeitpunkt ge
setzten ersten Tabelle zur zweiten Tabelle zurückgekehrt wird,
die die Nacheilungswinkelkennlinie enthält, mittels der die
Basis-Zündzeitpunkt-Einstellung für Kraftstoff mit niedriger
Oktanzahl bereitgestellt wird. Danach endet die Verarbeitung
dieser Routine.
Wie beschrieben, kann die Oktanzahl des verwendeten Kraft
stoffes genau beurteilt werden, so daß folglich eine geeignete
Zündzeitpunkt-Einstellungstabelle ausgewählt werden kann.
Damit kann auch während des Umschaltens einer Zündzeit
punkt-Einstellungstabelle die Zündzeitpunkt-Einstellung glatt
geändert werden, weshalb der Motor seine volle Leistung er
bringen kann.
Claims (4)
1. Steuereinrichtung zur Zündzeitpunkt-Einstellung in einer
Brennkraftmaschine, mit einem am Maschinenblock befe
stigten Klopfsensor (37) und einer Steuereinheit (39),
in deren Prozessor eine erste Tabelle mit Zündzeitpunkt-
Werten für Kraftstoff hoher Oktanzahl und eine zweite
Tabelle mit Zündzeitpunkt-Werten für Kraftstoff geringe
rer Oktanzahl abgelegt sind, wobei aus der ersten und
der zweiten Tabelle je ein Zündzeitpunkt-Wert entspre
chend einem Betriebsparameter der Brennkraftmaschine
ausgelesen und aus deren Differenz nach einer Korrektur-
Verarbeitung ein tatsächlicher Zündzeitpunkt bestimmt
wird,
dadurch gekennzeichnet
daß nur bei Auftreten eines Klopfsignals oder bei Er reichen eines vorbestimmten Betriebszustandes der Brenn kraftmaschine die Zündzeitpunkt-Werte aus den beiden Tabellen ausgelesen werden,
daß im Prozessor die Differenz (D₁) zwischen den Zünd zeitpunkt-Werten aus der ersten und der zweiten Tabelle mit einer vorbestimmten, konstanten und zeitabhängigen Rate verringert und einer der ausgelesenen Zündzeit punkt-Werte mit dieser sich verringernden Differenz (D₁) korrigiert wird und
daß die sich verringernde Differenz mit einem vorbe stimmten Schwellwert verglichen und entsprechend dem Vergleichsergebnis entschieden wird, ob die bisherige Tabelle beibehalten oder ob zur anderen Tabelle umge schaltet wird.
dadurch gekennzeichnet
daß nur bei Auftreten eines Klopfsignals oder bei Er reichen eines vorbestimmten Betriebszustandes der Brenn kraftmaschine die Zündzeitpunkt-Werte aus den beiden Tabellen ausgelesen werden,
daß im Prozessor die Differenz (D₁) zwischen den Zünd zeitpunkt-Werten aus der ersten und der zweiten Tabelle mit einer vorbestimmten, konstanten und zeitabhängigen Rate verringert und einer der ausgelesenen Zündzeit punkt-Werte mit dieser sich verringernden Differenz (D₁) korrigiert wird und
daß die sich verringernde Differenz mit einem vorbe stimmten Schwellwert verglichen und entsprechend dem Vergleichsergebnis entschieden wird, ob die bisherige Tabelle beibehalten oder ob zur anderen Tabelle umge schaltet wird.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Auftreten eines Klopfsignals während des ver
zögerten Umschaltvorganges von der einen auf die andere
Tabelle ein vorbestimmter Betrag (DC) zum Momentanwert
der sich verringernden Differenz (D₁) addiert wird.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Start und in der Warmlaufphase der Brennkraft
maschine (10) die Zündzeitpunkt-Werte aus der zweiten
Tabelle verwendet werden.
4. Steuereinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prozessor am Ende der Warmlaufphase von der
zweiten Tabelle auf die erste Tabelle umschaltet, welche
die Zündzeitpunkt-Werte für Kraftstoff mit geringerer
Oktanzahl enthält.
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