DE3901790A1 - Verfahren zum ferngesteuerten ersetzen eines bestimmten programmteils eines fernsehprogramms durch einen gesondert gesendeten programmteil fuer bestimmte, ausgewaehlte empfaenger, haushalts-endgeraet zur durchfuehrung des verfahrens und verfahren zum betrieb eines haushalt-endgeraets - Google Patents

Description

Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum fern­ gesteuerten Ersetzen eines bestimmten Programmteils eines Fernsehprogramms durch einen gesondert gesende­ tes Programmteil für bestimmte, ausgewählte Empfänger, insbesondere eines TV-Werbespots durch einen anderen Werbespot für ein zu testendes neues Produkt, auf ein Haushalts-Endgerät als Vorschaltgerät für handelsüb­ liche Fernsehempfänger, insbesondere zur Durchführung dieses Verfahrens, und auf ein Betriebsverfahren für ein derartiges Haushalts-Endgerät mit zwei Tunern und einer Anordnung zur Erfassung des Betriebszustandes eines Videorecorders.

Für die Erstellung von Marktanalysen ist es von großem Interesse, wie bestimmte Werbeausstrahlungen in der Fernsehwerbung beim Verbraucher ankommen und wie diese das Einkaufsverhalten des Verbrauchers beeinflussen. Herkömmlicherweise war es in diesem Zusammenhang be­ kannt, einem bestimmten, ausgewählten, als etwa reprä­ sentativ anzusehenden Personenkreis in Sonderveran­ staltungen solche Werbespots vorzuführen und nach der Reaktion dieser Testpersonen zu fragen. Derartige Vor­ führungen unter herausgehobenen, nicht dem Alltagszu­ stand entsprechenden Bedingungen lassen jedoch keine Aufschlüsse über das spontane, unreflektierte Verhal­ ten der angesprochenen Zuschauer zu oder geben hierfür allenfalls einen bedingt aussagefähigen Anhalt.

In dem Bemühen, äußere Einflüsse auf das Verhalten der zu untersuchenden Testpersonen weitestgehend auszu­ schalten und die unmittelbare Kaufreaktion erfassen zu können, hat die Anmelderin deshalb eine neue Art von Testmarktforschung initiiert, bei welcher in einer Gemeinde mit weitgehend repräsentativer Bevölkerungs­ zusammensetzung und einem bestehenden Kabelanschluß für alle in Betracht kommenden Haushalte ein völlig neues Verfahren konzipiert. Bei diesem werden mittels eines auf einem zusätzlichen Datenträger aufmodulier­ ten Steuerdatentelegramms in einem Breitbandkabelnetz bestimmte bestehende Werbespots durch einen zu testen­ den, bei bestimmten, adressierten Haushalten einge­ blendeten, Werbespot mit einem durch Wiederholung be­ stimmten Werbedruck ersetzt. Um die Reaktion auf die Wirkung eines solchen neuen Werbespots für ein in der Regel neues Produkt zu messen, wird das beworbene Produkt in den örtlichen Geschäften angeboten und mit Hilfe sogenannter Scanner-Kassen der Abverkauf und so­ mit der sogenannte Werbedruck erfaßt. So kann festge­ stellt werden, ob die durch den Werbespot angesproche­ nen Haushalte im Vergleich zu den nicht angesprochenen Haushalten überproportional ein bestimmtes, beworbenes Produkt kaufen.

Der technische und damit gleichzeitig auch demoskopi­ sche Nachteil dieses Verfahrens liegt in dem Erforder­ nis eines zusätzlichen, nicht auf Dauer genehmigungs­ fähigen Steuerdatenträgers auf der BK-Anlage, so daß dieses Verfahren nur in wenigen, ausgewählten, voll verkabelten Gemeinden ausnahmsweise realisiert werden könnte, welche von den technischen Vorausssetzungen her und gleichzeitig auch von der Bevölkerungszusam­ mensetzung die erforderlichen Voraussetzungen bieten.

Demgegenüber wäre es für einen erweiterten Einsatz dieses im Prinzip demoskopisch außerordentlich inte­ ressanten Verfahrens wünschenswert, beliebige, nach rein demoskopischen Kriterien auswählbare Haushalte erfassen bzw. mit derartigen Werbespots versorgen zu können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Steuerung der adressiert verteilten Fernsehsignale für den zu ersetzenden Programmteil Datentelegramme mit speziell optimierten biphase-modulierten Start­ codes in den Bildzeilen außerhalb des auf dem Bild­ schirm sichtbaren Fernsehbildes übertragen werden. Auf diese Weise ist eine Übertragung im Rahmen des übli­ chen Farbbild-Austast-Synchronsignals (FBAS-Signal) möglich, so daß beliebige Fernsehempfänger in belie­ biger örtlicher Verteilung im Sendegebiet adressiert werden können, wobei Voraussetzung lediglich ist, daß diese Fernsehempfänger über eine entsprechende Deco­ diereinrichtung verfügen. Man macht sich bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren also den Umstand zunutze, daß z.B. gemäß den PAL-Empfehlungen über die für den Zuschauer bestimmte Bildinformation hinaus 23 Daten- und Meßsignalzeilen gesendet werden, welche herkömm­ licherweise bereits Videotext-Informationen und VPS-Informationen für die automatische Videorecorder-Pro­ grammierung enthalten. In den frei bleibenden, durch Informationen noch nicht belegten Bildzeilen kann das erfindungsgemäß vorgesehene Codesignal für das Ein- und Ausblenden eines gesonderten Programmteils unter­ gebracht werden. Neben dem demoskopischen Vorteil einer frei wählbaren Empfängerverteilung ergibt sich hierdurch auch noch der praktische Vorteil, daß zur Decodierung eines derartigen Codesignals handelsüb­ liche Decodierer verwendet werden können, wie sie z.B. bereits für das VPS-System zur Verfügung stehen, so daß die erforderlichen Vorschaltgeräte insoweit sehr kostengünstig realisiert werden können.

Vorteilhafterweise werden die Startcodes am unteren Rand des gesamten übertragenen Fernsehbildes über die bestehenden Bildinformationen überlagert, wodurch ins­ besondere bei einem nach einer europäischen Norm ar­ beitenden System zwei Datentelegramme für je ein Halb­ bild in den Bildzeilen 309, 310 und 622, 623 übertra­ gen werden können, ohne mit den bereits bestehenden Belegungsempfehlungen des CCIR für die Zeilen am obe­ ren Bildrand zu kollidieren.

Diese Anordnung der Datentelegramme bringt den Vorteil mit sich, daß dieser Bereich zwar mit Bildinformation belegt ist, jedoch in diesem Bereich wegen der übli­ chen Einstelltechniken des Fernsehbildes auch sicher­ gestellt ist, daß er außerhalb des sichtbaren Berei­ ches zu liegen kommt. Dies beruht darauf, daß Fernseh­ techniker beim Justieren des Fernsehbildes üblicher­ weise so vorgehen, daß dieses von unten nach oben auf dem Bildschirm solange verschoben wird, bis gerade die letzte Meßsignal-Zeile nicht mehr flimmernd erkennbar ist. Hierdurch ist gewährleistet, daß die am unteren Rand bestehenden Reservezeilen nicht in das sichtbare Bild gelangen.

Die Erfindung betrifft auch ein Haushalts-Endgerät als Vorschaltgerät für handelsübliche Fernsehempfänger. Derartige Vorschaltgeräte als solche sind bereits zur Erfassung des Einschaltzustandes eines zugeordneten Fernsehgeräts bzw. Videorecorders und der jeweils ein­ geschalteten Programme bekannt. Mittels eines Zwi­ schenspeichers und eines Modem können diese Geräte über eine Telefonleitung abgefragt werden. Ein erfin­ dungsgemäßes Haushalts-Endgerät zeichnet sich aus durch wenigstens zwei Tuner, deren Ausgänge mit einer Überblendbaugruppe verbunden sind, sowie eine Deco­ dierschaltungsanordnung zur Decodierung des Umschalt-Code­ signals und zur Ansteuerung der Überblendbau­ gruppe. Das Vorsehen von zwei derartigen Tunern in einem Vorschaltgerät macht es möglich, daß der jewei­ lige Haushalt sein Fernsehgerät über eine Fernsteue­ rung in gewohnter Weise betätigen kann, ohne daß beim Umschalten akustisch wahrnehmbare Phasensprünge in den Tonhilfsträgern auftreten. Allerdings wird der in dem Fernsehgerät selbst vorhandene Empfänger deaktiviert und die Kanalwahl über den ersten Tuner des Vorschalt­ gerätes vorgenommen. Der zweite Tuner des Vorschalt­ gerätes ist auf das dem Ersatzprogramm entsprechende Fernsehsignal eingestellt. Durch den Empfang eines Start-Code-Signals in der Decodierschaltungsanordnung wird eine Umschaltung von einem Tuner zum anderen ausgelöst, so daß diese nach einer derartigen Umschal­ tung das von dem zweiten Tuner empfangene Programm, also z.B. einen Test-Werbespot, empfängt und in das Fernsehgerät über den Antenneneingang einspeist.

Weiterhin umfaßt ein derartiges Haushalts-Endgerät vorzugsweise eine Synchronisationsschaltungsanordnung zur Synchronisation der Überblendbaugruppe, welche die mit dem FBAS-Signal ausgesandten Zeilensynchronimpulse detektiert. Die Synchronrahmen-Detektoranordnung kann auch dafür sorgen, daß eine gewisse Anzahl von Zei­ len-Synchronisationsimpulsen unterdrückt wird, so daß nur solche Bildzeilen ausgelesen werden, in welchen ein für das Steuerdatentelegramm spezifisches Start-Code-Signal zu erwarten ist.

Insbesondere ist vorgesehen, daß die Synchronrahmen- Detektoreinrichtung die Überblendbaugruppe von dem Originalprogramm zu dem synchron ausgestrahlten Er­ satzprogramm halbbildsynchron in der vertikalen Aus­ tastecke umschaltet. Hierdurch wird eine halbbild­ synchrone Umschaltung unter Vermeidung von Bildstö­ rungen erreicht. Grundvoraussetzung hierfür ist die Synchronität der über den Originalkanal und den Er­ satzkanal gesendeten Bildinformationen, welche in der Sendezentrale bewerkstelligt werden muß. Durch ein langsames, d.h. in der Größenordnung von 20 ms lie­ gendes Absenken des Original-Tonsignals und Anheben des Ersatz-Tonsignals wird erreicht, daß keine Knack­ geräusche aufgrund von Amplitudensprüngen wahrgenommen werden.

Ein dritter Tuner in dem Haushalts-Endgerät kann dann erforderlich und vorteilhaft sein, wenn ein Videore­ corder erfaßt werden soll, welcher keinen AV-Ausgang aufweist. In diesem Fall muß der dritte Tuner das HF-Signal des Videorecorders in das Basisband umset­ zen. Im übrigen können in dem Haushalts-Endgerät noch Steckplätze vorbereitet sein, in denen weitere Tuner für TV-Signale mit neuen Normen eingesetzt werden können.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb eines derartigen Haushalts-Endgeräts, bei welchem auch der Betriebszustand eines Videorecorders erfaßt werden soll, wobei sich ein derartiges Verfahren dadurch aus­ zeichnet, daß der erste Tuner zum Empfang des Origi­ nalprogramms und der zweite Tuner zum Empfang des Er­ satzprogramms eingestellt wird, daß der zweite Tuner die am Videorecorder eingestellte Frequenz durch einen Scanning- und Vergleichsdurchlauf erfaßt, wenn das Originalprogramm gesendet wird, wobei der zweite Tuner kontinuierlich zwischen einem Empfangsmodus und einem Scanningmodus umgeschaltet wird, und daß beim Empfang eines Codesignals für das Ersatzprogramm der Scanning-Vor­ gang durch den zweiten Tuner abgebrochen und vom ersten Tuner übernommen wird. Hierdurch kann das an dem Videorecorder eingestellte Programm mit der erfor­ derlichen Genauigkeit jederzeit erfaßt werden, ohne daß die Verwendung eines weiteren Tuners hierfür er­ forderlich wäre.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzug­ ten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen

Fig. 1 eine schematische Darstellung der wesentlichen Baugruppen im Zusammenhang mit dem erfindungs­ gemäßen Verfahren,

Fig. 2 eine blockschaltbildartige Darstellung eines erfindungsgemäßen Haushalts-Endgeräts und

Fig. 3 ein Zeit-Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens.

In Fig. 1 ist schematisch ein handelsübliches Fernseh­ gerät 1 mit einem sogenannten AV-Eingang 2 und einem Antenneneingang 3 dargestellt. Diesem ist ein als Haushalts-Endgerät bezeichnetes Gerät 4 vorgeschaltet, welches über einen Eingang 5 und einen Ausgang 6 mit dem Eingang 7 bzw. dem Ausgang 8 eines Videorecorders 9 verbunden ist. Das Haushalts-Endgerät 4 ist über ein nicht dargestelltes Modem weiterhin mit einem Telefon 10 verbunden und läßt sich über eine Fernsteuerein­ richtung 11 über einen eingebauten Empfänger fern­ steuern. Weiterhin weist das Haushalts-Endgerät Ein­ gänge und Ausgänge in Form serieller Schnittstellen 12 für weitere Haushalts-Endgeräte bzw. für Installa­ tions- und Servicezwecke auf.

Wie sich aus der blockschaltbildartigen Darstellung in Fig. 2 ergibt, umfaßt das Haushalts-Endgerät 4 einen HF-Signalaufbereitungsteil 13, einen HF-Signalverar­ beitungsteil 14, einen NF-Signalverarbeitungsteil 15, einen Steuerungsteil 16 und einen für weitere Funktionen vorgesehenen Schaltungsteil 17 auf.

Der HF-Signalaufbereitungsteil weist einen zweiten AV-Eingang 18, einen zweiten HF-(Antennen)-Eingang 19, einen Antenneneingang 20, einen Eingang 21 für den Antennenausgang des Videorecorders und einen Eingang 22 für den AV-Ausgang des Videorecorders 9 auf. Dem zweiten HF-Eingang 19 und dem Antenneneingang 20 ist eine Schaltungsanordnung 23 zur Aufbereitung der Sig­ nale nachgeschaltet, die von einem Breitbandkabelan­ schluß kommen.

Der HF-Signalverarbeitungsteil 14 umfaßt einen ersten Tuner 24 für den sogenannten Targetkanal, d.h. den Kanal, auf welchem das Ersatzprogramm gesendet wird, sowie für Steuerdaten und zur Kanalwahlerkennung des Videorecorders 9 in den nachstehend beschriebenen Weise. Weiterhin ist ein zweiter Tuner 25 für den vom Haushalt jeweils gewählten Kanal bzw. zur Kanalwahl­ erkennung des Videorecorders 9 vorgesehen. Außerdem ist ein Reservesteckplatz 26 für einen oder mehrere weitere Tuner für Kanäle mit neuen TV-Normen vorge­ sehen. Diese Tuner sind der Schaltungsanordnung 23 nachgeschaltet. Außerdem weist die Schaltungsanordnung 23 einen Ausgang auf, der mit einem Ausgang 24 zum Antenneneingang des Videorecorders verbunden ist. Ein weiterer Tuner 27 kann vorgesehen sein für den Aus­ gangskanal eines Videorecorders ohne AV-Anschluß.

Der NF-Signalverarbeitungsteil 15 umfaßt eine Deco­ diereinrichtung für das Datentelegramm für das einzu­ blendende Ersatzprogramm, d.h. im einfachsten Fall einen als solchen bekannten, jedoch modifizierten, VPS-Decoder 28. Weiterhin ist ein Detektor 29 für den Synchronrahmen des TV-Signals vorgesehen. Beide, d.h. Decoder 28 und Detektor 29 sind dem ersten Tuner 24 nachgeordnet.

Sämtlichen Tunern 24, 25 und gegebenenfalls 26, 27 nach­ geordnet ist eine Überblendungsbaugruppe 30, welche dazu dient, in Abhängigkeit von dem Eintreffen eines Datentelegramms eine halbbildgenaue Umschaltung zwi­ schen dem ersten und zweiten Tuner, d.h. zwischen dem Originalprogramm und dem Ersatzprogramm vorzunehmen.

Weiterhin umfaßt der NF-Signalverarbeitungsteil 15 einen Signalvergleicher 31 zur Erkennung der Kanalwahl des Videorecorders.

Die Steuerung 16 umfaßt im wesentlichen eine zentrale Steuerlogik mit Datenspeicher 32 und ist mit den Aus­ gängen des Decoders 28, des Detektors 29 und des Sig­ nalvergleichers 31 verbunden.

Die Überblendungsbaugruppe 30 ist direkt mit einem Ausgang 33 für den AV-Eingang des Fernsehgeräts 1 und über einen Modulator 34 für Fernsehgeräte ohne AV-An­ schluß mit einem Ausgang 35 zum Antenneneingang des Fernsehgeräts verbunden.

Der zentralen Steuerung nachgeschaltet ist im Schal­ tungsteil 17 eine Echtzeituhr 36, ein Empfänger 37 für die Steuersignale des Fernbedienungssenders 11, ein Modem 38 zum Anschluß an das Fernsprechnetz, eine An­ zeige 39 für die Programmwahl und zur Darstellung der vor dem Fernsehgerät 1 anwesenden Personen sowie die bereits angesprochene serielle Schnittstelle 12 zum Anschluß weiterer Haushalts-Endgeräte und für Instal­ lationszwecke.

Das vorstehend im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebene Haushalts-Endgerät 4 wird so betrieben, wie dies an­ hand des Zeitdiagramms in Fig. 3 dargestellt ist. Dabei ist von oben nach unten die Zeitachse aufgetra­ gen, wobei die linke Säule den Zustand des ersten Tuners, die mittlere Säule den Zustand des zweiten Tuners und die rechte Säule das an den Bildschirm aus­ gegebene Signal zeigt. Links der linken Säule sind die aufeinanderfolgenden Zustandsänderungen gekennzeich­ net. In dem Diagramm ist der Empfang des Originalpro­ gramms durch einen Tuner als "Orig." die Durchführung eines Scanning-Vorgangs zur Ermittlung des gewählten Kanals mit "Scan.", die Abfrage übermittelter Daten mit "Daten", das eingeblendete, von einem Tuner empfangene Ersatzprogramm als "Spot" und der Video­ recorder als "VCR" abgekürzt.

Der in dem HF-Signalverarbeitungsteil 14 vorgesehene erste Tuner 24 liefert den vom Haushalt gewählten Kanal, d.h. das Originalprogramm. Der zweite Tuner 25 wird dazu verwendet, den aktuellen Kanal des ange­ schlossenen Videorecorders 9 zu ermitteln. Dies ge­ schieht mit Hilfe des Signalvergleichers 31, der in der Lage ist, eine Übereinstimmung zwischen dem Aus­ gangssignal des Videorecorders 9 und des Tuners 24 bzw. 25 festzustellen, indem die Gleichheit der bei­ derseitigen Basisbandsignale ermittelt wird. Vorzugs­ weise wird dies so realisiert, daß die beiden Tonsig­ nale verglichen werden, und zwar günstigerweise nur über einen beschränkten Frequenzbereich von beispiels­ weise etwa 400 Hz bis 1 kHz. Ist die Differenz dieser beiden Signale genügend klein, kann mit relativ großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, daß bei beiden die gleiche Toninformation und damit der iden­ tische Kanal vorliegt. In der Regel kann hieraus auch darauf geschlossen werden, daß die gleiche Bildinfor­ mation gegeben ist.

Ausgehend von dem oberen Teil in Fig. 3 wird also durch den ersten Tuner 24 zunächst das Originalpro­ gramm empfangen, wobei der zweite Tuner 25 laufend mit einer fest vorgegebenen Umschaltfrequenz zwischen dem Empfang von Daten und einem Suchvorgang (Scanning-Durch­ lauf) zur Feststellung des eingestellten Video­ recorder-Kanals wechselt.

Wird nun eine Überblendung initialisiert, indem ein Start-Code ausgestrahlt wird, wird zunächst kein Scan­ ning-Vorgang mehr realisiert, um eine bildsynchrone Reaktion auf den Überblendvorgang im Wechselspiel der beiden Tuner 24, 25 zu ermöglichen.

Nach dem Anfang der Überblendung muß das Originalpro­ gramm nicht mehr empfangen werden, da ja auf dem Bild­ schirm der Ausgang des zweiten Tuners 25 gegeben wird, der den eingeblendeten Werbespot empfängt. Damit steht der erste Tuner 24 für den Scanning-Vorgang zur Verfü­ gung, welcher nun von diesem laufend durchgeführt wird. Der zweite Tuner 25 kann währenddessen ungestört, auf das Ende der Überblendung warten, wobei nach dem Ende der Überblendung das Gerät wieder in den eingangs beschriebenen, in Fig. 3 in der Mitte dargestellten Zustand zurückkehrt.

Beim Einschalten des Videorecorders, welches durch An­ wählen eines bestimmten Kanals an der Fernsteuerung 11 eingeleitet wird, ist der erste Tuner 24 für den Scan­ ning-Vorgang frei verfügbar, da ein Empfang des Origi­ nalprogramms nicht erforderlich ist. Dementsprechend kann der zweite Tuner 25 permanent in einem Wartezu­ stand zum Empfang von Daten verbleiben. Das Überblen­ den erfolgt, wie im unteren Teil von Fig. 3 darge­ stellt, analog wie beim Fernsehempfang. Nach dem Ende der Überblendung und nach einem möglichen Zurückschal­ ten auf Fernsehempfang wird der eingangs beschriebene, in Fig. 3 ganz unten dargestellte Zustand wieder her­ gestellt.

Claims (7)

1. Verfahren zum ferngesteuerten Ersetzen eines be­ stimmten Programmteils eines Fernsehprogramms durch einen gesondert gesendeten Programmteil für bestimmte, ausgewählte Empfänger, insbesondere eines TV-Werbe­ spots durch einen anderen Werbespot für ein zu testen­ des neues Produkt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der adressiert verteilten Fernsehsignale für den zu ersetzenden Programmteil biphase-modulierte Startcodes in den Bildzeilen außerhalb des auf dem Bildschirm sichtbaren Fernsehbildes übertragen werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Startcodes am unteren Rand des gesamten über­ tragenen Fernsehbildes bzw. der entsprechenden Bildin­ formation angeordnet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Datentelegramme mit spezifischen optimierten Startcodes für je ein Halbbild in den Bildzeilen 309, 310 und 622, 623 übertragen werden.

4. Haushalts-Endgerät als Vorschaltgerät für handels­ übliche Fernsehempfänger, insbesondere zur Durchfüh­ rung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, umfassend wenigstens einen Antenneneingang und wenig­ stens einen Ausgang für den Antenneneingang des Fern­ sehgeräts, gekennzeichnet durch wenigstens zwei Tuner (24, 25), deren Ausgänge mit einer Überblendbaugruppe (30) verbunden sind sowie eine Decodierschaltungsan­ ordnung (28) zur Decodierung des Umschalt-Datentele­ gramms und zur Ansteuerung der Überblendbaugruppe (30).

5. Haushalts-Endgerät nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Synchronrahmen-Detektoranordnung (29) zur Synchronisation der Überblendbaugruppe (30).

6. Haushalts-Endgerät nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Synchronrahmen-Detektoreinrichtung (29) die Überblendbaugruppe (30) von dem Originalpro­ gramm zu dem synchron ausgestrahlen Ersatzprogramm halbbildsynchron in der vertikalen Austastlücke um­ schaltet.

7. Verfahren zum Betrieb eines Haushalts-Endgeräts mit zwei Tunern und einer Anordnung zur Erfassung des Be­ triebszustandes eines Videorecorders, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der erste Tuner zum Empfang des Origi­ nalprogramms und der zweite Tuner zum Empfang des Er­ satzprogramms eingestellt wird, daß der zweite Tuner die am Videorecorder eingestellte Frequenz durch einen Scanning- und Vergleichsdurchlauf erfaßt, wenn das Originalprogramm gesendet wird, wobei der zweite Tuner kontinuierlich zwischen einem Empfangsmodus und einem Scanning-Modus umgeschaltet wird, und daß beim Empfang eines Codesignals für das Ersatzprogramm der Scanning-Vor­ gang durch den zweiten Tuner abgebrochen und vom ersten Tuner übernommen wird.