DE3901279A1 - Verwendung von polyamidoaminen als haerter fuer epoxidharze und diese enthaltende haertbare mischungen - Google Patents
Verwendung von polyamidoaminen als haerter fuer epoxidharze und diese enthaltende haertbare mischungenInfo
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Description
Epoxidharze, insbesondere solche, die aus Bisphenol A und
und Epichlorhydrin hergestellt werden, sind bekannte Rohstoffe
für die Herstellung von qualitativ hochwertigen Gießharzen
und Beschichtungsmassen. Die mit Polyaminen gehärteten
aromatischen Epoxidharze besitzen neben guter Chemikalien-
und Lösungsmittelbeständigkeit eine gute Haftfestigkeit
auf vielen Untergründen. Lösungsmittelfrei verarbeitbaren,
möglichst niedrigviskosen Bisphenol-A-Epoxidharzen kommt
u. a. eine erhebliche Bedeutung für den Schutz und die
Sanierung von Betonbauwerken zu. Die Härtung der
Epoxidharze kann bei Verwendung von Polyaminen bei
Umgebungstemperatur erfolgen.
Häufig ist die Anwendbarkeit der Epoxidharz/Polyamin-Systeme
jedoch begrenzt durch eine unzureichende Elastizität bzw.
Flexibilität im vernetzten Zustand. Für eine dauerhafte
Rißüberbrückung werden Beschichtungsstoffe gefordert, die
aufgrund ihrer hohen Elastizität über dem Riß "arbeiten"
und dabei große Temperaturwechselbelastungen durch eine
hohe Dehnbarkeit auffangen können.
Darüber hinaus werden auf dem Klebstoffsektor elastische
Epoxidharzsysteme benötigt, die noch bei tiefen
Temperaturen (z. B. bis zu -30°C) eine ausreichende
Elastizität aufweisen.
Prinzipiell kann man zwar extern durch Weichmacherzusatz
oder intern durch Verringerung der Vernetzungsdichte die
Elastizität von Epoxidharzsystemen erhöhen. Externe
Elastifizierungsmittel sind jedoch nicht reaktiv und
werden nicht in das Duromer-Netzwerk eingebaut. Als
externe Weichmacher können Teer, Phthalsäureester,
hochsiedende Alkohole, Ketonharze, Vinylpolymere und
andere mit Epoxidharzen und Aminhärtern nicht reagierende
Produkte eingesetzt werden. Diese Art der Modifizierung
ist allerdings nur auf spezifische Anwendungsgebiete
beschränkt, da sie eine Reihe von Nachteilen aufweist. So
führen diese Zusätze zu einer starken Störung der
Duromerstruktur, sind in ihrem Weichmachungseffekt zu
tiefen Temperaturen hin begrenzt und neigen bei
Temperaturbeanspruchung und Alterung zum Ausschwitzen.
Zur internen Erhöhung der Elastizität werden mit den
Epoxidharzen oder Härtern reagierende Verbindungen, die in
die Vernetzung mit einbezogen werden, zugesetzt. Im
einzelnen wird die elastifizierende Wirkung durch Einbau
von langkettigen aliphatischen oder stark verzweigten
Zusätzen, z. B. in die Härterkomponente, erreicht. In der
Praxis läßt sich so die Elastizität der Epoxidharzsysteme
in gewissem Umfang durch den Einsatz von bestimmten
Härtungsmitteln steuern. So können die gebräuchlichen
Polyamine wie z. B. Ethylendiamin, Diethylentriamin,
Triethylentetramin durch Umsetzung mit längerkettigen
mehrbasischen Säuren in Polyamidoamine umgewandelt werden.
Diese schon lange in erheblichem Umfang gebräuchlichen
Härtungsmittel liefern ein befriedigendes Eigenschaftsbild
weicher Härter für Epoxidharze, erfüllen aber nicht die
Forderungen für ein zäh-elastisches Epoxidharzsystem, wie
es für viele Anwendungen nötig ist.
Ziel der Erfindung war es daher, Härter sowie diese
enthaltende härtbare Mischungen auf Basis von Epoxidharzen
bereitzustellen, welche die Nachteile der bekannten
Systeme nicht oder zumindest nur in vermindertem Umfange
aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß speziell Polyamidoamine,
hergestellt aus Oxalkylengruppen enthaltenden
Dicarbonsäuren oder deren Derivaten und Polyaminen oder
teilweise vorvernetzte Addukte dieser Polyamidoamine mit
epoxygruppenhaltigen Verbindungen überraschenderweise
diese Nachteile nicht zeigen. Härtbare Massen aus diesen
Härtern und epoxygruppenhaltigen Verbindungen
(Epoxidharz) liefern vielmehr gut haftende Überzüge oder
Klebstoffe, Flächengebilde, Dichtungsmassen, Formteile
u. dgl. mit hoher Schlag- und Stoßfestigkeit, hoher
Elastizität auch bei tiefen Temperaturen sowie guten
rißüberbrückenden Eigenschaften.
Die Erfindung betrifft daher die Verwendung von primäre
und/oder sekundäre Aminogruppen enthaltenden
Polyamidoaminen (A) als Härter für epoxygruppenhaltige
Verbindungen (B), dadurch gekennzeichnet, daß als
Polyamidoamine (A) solche Verbindungen eingesetzt werden,
die erhalten wurden durch Polykondensation von (a)
Verbindungen aus der Gruppe Dicarbonsäuren, die
Oxalkylengruppen enthalten, oder deren Derivate mit (b)
Polyaminen, die mindestens zwei, mit (a) kondensationsfähige
Aminogruppen enthalten.
Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf härtbare
Mischungen, enthaltend diese Polyamide (A) und
epoxygruppenhaltige Verbindungen (B) sowie gegebenenfalls
Verdünnungsmittel (C) und gegebenenfalls Zusatzstoffe (D).
Die erfindungsgemäß eingesetzten Polyamidoamine (A), die
vorzugsweise linearen Kettenaufbau besitzen, enthalten im
Durchschnitt pro Molekül mindestens 2, vorzugsweise 2 bis
4 primäre und/oder sekundäre Aminogruppen, wovon mindestens
eine Aminogruppe vorzugsweise primär ist. Vorzugsweise
enthalten diese Polyamidoamine 2 primäre Aminogruppen oder
2 primäre und 2 sekundäre Aminogruppen. Grundsätzlich sind
auch Polyamidoamine ohne primäre Aminogruppen, dafür z. B.
mit 2 oder mehr sekundären Aminogruppen, einsetzbar,
jedoch ist diese Variante in der Regel weniger vorteilhaft.
Die Aminzahl liegt im allgemeinen zwischen 8 und 900,
vorzugsweise zwischen 50 und 500, und insbesondere zwischen
100 und 400 mg KOH/g, während die Säurezahl zumeist 0,01
bis 10, vorzugsweise 0,01 bis 3 mg KOH/g beträgt. Weiterhin
besitzen diese Polyaminoamide (A)
Wasserstoffaktiväquivalente von im allgemeinen 50 bis 3500,
vorzugsweise 50-500 und insbesondere 70-300, sowie mittlere
Molekulargewichte n (Zahlenmittel) von 200 bis 15 000,
vorzugsweise 200 bis 2500.
Je nach Art der Ausgangskomponenten (a), (b) und deren
Molverhältnis sowie dem Molekulargewicht von (A) handelt es
sich bei diesen Polyamidoaminen um niedrigviskose bis
hochviskose oder feste Produkte, die ggf. je nach ihrer
Verwendung auch in einem organischen Lösungsmittel oder in
Wasser eingesetzt werden können.
Die Herstelllung der Polyamidoamine (A) erfolgt in
bekannter Weise durch Umsetzung der Verbindungen (a) mit
den Polyaminen (b) z. B. durch mehrstündiges Erhitzen der
Komponenten unter Ausschluß von Sauerstoff auf
Temperaturen von 125-250°C, vorzugsweise 150-190°C,
zunächst unter gewöhnlichem Druck und dann ggf. unter
vermindertem Druck. Verwiesen sei in diesem Zusammenhang
auf Sato, Iwabuchi, Böhmer und Kern (Makromol. Chem. 182,
Seiten 755-762 (1981)), Kern, Kämmerer, Böhmer und Bhagwat
(Angewandte Makromolekulare Chemie 113, Seiten 53-59
(1983)), Imai, Ogata, Kakimoto (Makromol. Chem., Rapid
Commun. 5, 47-51 (1984)) sowie auf die
DE-Offenlegungsschrift 26 58 714 und die
JP-Offenlegungsschrift 84/1532. Die hierin beschriebenen
Polyamidoamine können auch erfindungsgemäß eingesetzt
werden, sofern sie die weiter oben genannten Eigenschaften
aufweisen.
Die Verbindungen (a) stellen Oxalkylen-, vorzugsweise
Oxethylengruppen enthaltende Dicarbonsäuren oder deren mit
(b) reaktiven Derivate, wie Anhydride, Halogenide und
insbesondere Ester, dar. Vorzugsweise besitzen diese
Verbindungen (a) die Formel (I)
in der bedeuten
R¹ = verzweigter oder unverzweigter Alkylenrest mit 2 bis 5, vorzugsweise 2 C-Atomen;
R² = unabhängig voneinander Wasserstoff oder ein verzweigter oder unverzweigter Alkylrest mit 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 3 C-Atomen;
n = 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 300, vorzugsweise 1 bis 50 und insbesondere 1 bis 25.
R¹ = verzweigter oder unverzweigter Alkylenrest mit 2 bis 5, vorzugsweise 2 C-Atomen;
R² = unabhängig voneinander Wasserstoff oder ein verzweigter oder unverzweigter Alkylrest mit 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 3 C-Atomen;
n = 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 300, vorzugsweise 1 bis 50 und insbesondere 1 bis 25.
Beispiele für Verbindungen (a) sind:
3,6-Dioxaoctandisäure, 3,6,9-Trioxaundecandisäure, Polyglycoldisäure mit einem Molgewicht von ca. 400, bevorzugt von ca. 600 oder Mischungen dieser Säuren.
3,6-Dioxaoctandisäure, 3,6,9-Trioxaundecandisäure, Polyglycoldisäure mit einem Molgewicht von ca. 400, bevorzugt von ca. 600 oder Mischungen dieser Säuren.
Die Herstellung dieser Verbindungen (a) ist bekannt (vgl.
beispielsweise die DE-OS 29 36 123) und erfolgt z. B. durch
Oxidation von Polyglykolen in Gegenwart von Katalysatoren.
Die Polyamine (b), die mit den Verbindungen (a) zu den
Polyamidoaminen (A) umgesetzt werden, besitzen mindestens
zwei mit (a) kondensationsfähige Aminogruppen, von denen
vorzugsweise mindestens eine primär ist; besonders
bevorzugt enthält (b) 2 primäre Aminogruppen. Hierfür
geeignet sind beispielsweise solche der Formel (II)
in der bedeuten
R³ = unabhängig voneinander zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 2 bis 12 C-Atomen, vorzugsweise verzweigter oder unverzweigter Alkylenrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 2 bis 6 C-Atomen, Cycloalkylenrest mit 5 bis 12, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen oder Aralkylenrest mit 7 bis 12, vorzugsweise 8 bis 10 C-Atomen;
R⁴, R⁵, R⁶ = unabhängig Wasserstoff, Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 12 C-Atomen, vorzugsweise verzweigter oder unverzweigter Alkylrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 6 C-Atomen, Cycloalkylenrest mit 5 bis 12, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen oder Aralkylenrest mit 7 bis 12, vorzugsweise 8 bis 10 C-Atomen, wobei diese Reste auch durch Heteroatome unterbrochen sein können oder
R⁴ und R⁵ = Teil eines vorzugsweise gesättigten Ringsystems mit 3 bis 8, vorzugsweise 3 und 4 C-Atomen;
m = 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 8, vorzugsweise 0 und 1 bis 4;
Vorzugsweise steht R⁴ und/oder R⁶ für Wasserstoff.
R³ = unabhängig voneinander zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 2 bis 12 C-Atomen, vorzugsweise verzweigter oder unverzweigter Alkylenrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 2 bis 6 C-Atomen, Cycloalkylenrest mit 5 bis 12, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen oder Aralkylenrest mit 7 bis 12, vorzugsweise 8 bis 10 C-Atomen;
R⁴, R⁵, R⁶ = unabhängig Wasserstoff, Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 12 C-Atomen, vorzugsweise verzweigter oder unverzweigter Alkylrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 6 C-Atomen, Cycloalkylenrest mit 5 bis 12, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen oder Aralkylenrest mit 7 bis 12, vorzugsweise 8 bis 10 C-Atomen, wobei diese Reste auch durch Heteroatome unterbrochen sein können oder
R⁴ und R⁵ = Teil eines vorzugsweise gesättigten Ringsystems mit 3 bis 8, vorzugsweise 3 und 4 C-Atomen;
m = 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 8, vorzugsweise 0 und 1 bis 4;
Vorzugsweise steht R⁴ und/oder R⁶ für Wasserstoff.
Beispiele für derartige Polyamine (b) sind: Ethylendiamin,
1,2-Diaminopropan, 1,3-Diaminopropan, 1,3-Diaminobutan,
1,4-Diaminobutan, 1-Amino-3-methylamino-propan,
2-Methylpentamethylendiamin, Pentamethylendiamin,
Hexamethylendiamin, Trimethylhexamethylendiamin,
Neopentyldiamin, Octamethylendiamin, cyclialiphatische
Diamine wie 1,2-, 1,3- oder 1,4-Cyclohexadiamin;
4,4′-Methylen-bis-cyclohexylamin, Isophorondiamin,
Menthandiamin, 4,4′-Diamino-3,3′-dimethyl-di
cyclohexylmethan, 3-Aminoethyl-1-(3-aminopropyl-1-methyl)-
4-methylcyclohexan, N-Methylethylendiamin,
N-Aminoethylpiperazin, Xylylendiamin, Tricyclododecyldiamin,
N-Cyclohexylpropandiamin, Methyl-bis-(3-aminopropyl)-amin,
Ethyl-bis-(3-aminopropyl)-amin, N-(3-Aminopropyl)-
tetramethylendiamin, N,N′-Bis-(3-aminopropyl)-
tetramethylendiamin, Polyalkylenpolyamine, wie Di-propylen-
(1,2)-triamin, Bis-(3-amino-propyl)-amin, Tripropylen-(1,2)-
tetramin, Diethylentriamin, Triethylentetramin und
Tetraethylenpentamin, die handelsüblichen primären
aliphatischen Polyoxipropylen-di- oder triamine sowie
Etherdiamine wie z. B. 1,7-Diamino-4-oxa-heptan, 1,7-Diamino-
3,5-dioxo-heptan, 1,10-Diamino-4,7-dioxa-decan, 1,10-Diamino-
4,7-dioxa-5-methyldecan, 1,11-Diamino-4,8-dioxaundecan,
1,11-Diamino-4,8-dioxa-5-methyl-undecan, 1,12-Diamino-4,9-
dioxa-dodecan, 1,13-Diamino-4,10-dioxatridecan, 1,13-Diamin-
4,7,10-trioxa-5,8-dimethyl-tridecan, 1,14-Diamino-4,7,10-
trioxa-tetradecan, 1,16-Diamino-4,7,10,13-tetraoxahexadecan,
1,20-Diamino-4,17-dioxaeicosan. Besonders bevorzugt sind
dabei 2-Methylpentandiamin, Diethylentriamin,
Triethylentetramin, Isophorondiamin, m-Xylylendiamin und
Trimethylhexamethylendiamin. Es können auch Mischungen
dieser Amine eingesetzt werden.
Die Polyamidoamide (A) können auch einer Ausführungsform
der Erfindung bereits teilweise mit epoxygruppenhaltigen
Verbindungen, vorzugsweise den gleichen wie (B), umgesetzt
(=vorvernetzt) sein, wodurch sich in manchen Fällen
verbesserte Eigenschaften der Härtungsprodukte ergeben.
Diese Vorvernetzung erfolgt durch Umsatz mit der
epoxygruppenhaltigen Verbindung im Unterschuß, wobei im
allgemeinen 0,1 bis 50%, vorzugsweise 5 bis 25% des
aktiven Wasserstoffs, insbesondere der primären/sekundären
Aminogruppen, von (A) zur Reaktion gebracht werden.
Als epoxygruppenhaltige Verbindungen (B) kommen eine
Vielzahl der hierfür bekannten Verbindungen in Betracht,
die im Mittel mehr als eine Epoxidgruppe, vorzugsweise 2
Epoxidgruppen, pro Molekül enthalten. Diese
Epoxidverbindungen (Epoxidharze) können dabei sowohl
gesättigt als auch ungesättigt sowie aliphatisch,
cycloaliphatisch, aromatisch oder heterocyclisch sein und
auch Hydroxylgruppen aufweisen. Sie können weiterhin
solche Substituenten enthalten, die unter den Mischungs-
oder Reaktionsbedingungen keine störenden Nebenreaktionen
verursachen, beispielsweise Alkyl- oder Arylsubstituenten,
Äthergruppierungen und ähnliche. Vorzugsweise handelt es
sich dabei um Glycidylether, die sich von mehrwertigen
Phenolen, insbesondere Bisphenolen sowie Novolaken
ableiten und deren Epoxidäquivalentgewichte zwischen 160
und 500, insbesondere jedoch zwischen 160 und 200 liegen.
Als mehrwertige Phenole sind beispielsweise zu nennen:
Resorcin, Hydrochinon, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
(Bisphenol A), Isomerengemische des
Dihydroxydiphenylmethans (Bisphenol F), Tetrabrombisphenol A,
4,4′-Dihydroxydiphenylcyclohexan, 4,4′-Dihydroxy-3,3′-
dimethyldiphenylpropan, 4,4′-Dihydroxydiphenyl,
4,4′-Dihydroxybenzophenon, Bis-(4-hydroxyphenyl)-1,1-äthan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-1,1-isobutan, Bis-(4-hydroxy-tert.-
butylphenyl)-2,2-propan, Bis-(2-hydroxynaphthyl)-methan,
1,5-Dihydroxynaphthalin, Tris-(4-hydroxyphenyl)-methan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-ether, Bis-(4-hydroxyphenyl-)sulfon
u. a. sowie die Chlorierungs- und Bromierungsprodukte der
vorstehend genannten Verbindungen. Ganz besonders
bevorzugt werden flüssige Diglycidylether auf Basis von
Bisphenol A mit einem Epoxidäquivalentgewicht von 180 bis
190.
Es können auch Polyglycidylether von Polyalkoholen
verwendet werden, wie z. B. Ethandiol-1,2-diglycidylether,
Butandioldiglycidylether, Neopentylglycoldiglycidylether,
Hexandioldiglycidylether,
Polypropyylenglycoldiglycidylether,
Polyethylenglycoldiglycidylether,
Mischpolylethylenpropylenglycoldiglycidylether,
Glycidylether des Glycerins, Trimethylolpropans und des
Pentaerythrits.
In besonderen Fällen können zusätzlich zu den
Polyglycidylethern geringe Mengen reaktiver Verdünner, wie
z. B. Butylglycidylether, Ethylhexylglycidylether,
langkettige aliphatische Glycidylether, Monoglycidylether
eines höheren isomeren Alkoholgemisches,
Phenylglycidylether, Kresylglycidylether und
p. t.-Butylphenylglycidylether in Mengen bis zu 30%,
vorzugsweise 10-20%, bezogen auf Polyglycidylether
mitverwendet werden.
Weiterhin können auch Polyglycidylester von
Polycarbonsäuren eingesetzt werden, die man durch die
Umsetzung von Epichlorhydrin oder ähnlichen
Epoxyverbindungen mit einer aliphatischen,
cycloaliphatischen oder aromatischen Polycarbonsäure, wie
Oxalsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Glutarsäure,
Phthalsäure, Terephthalsäure, Hexahydrophthalsäure,
2,6-Naphthalindicarbonsäure und dimerisierte Linolensäure
erhält. Beispiele sind Adipinsäurediglycidylester,
Phthalsäurediglycidylester und
Hexahydrophthalsäurediglycidylester.
Eine ausführliche Aufzählung der geeigneten
Epoxidverbindungen findet sich in dem Handbuch
"Epoxidverbindungen und Epoxidharze" von A. M. Paquin,
Springer Verlag, Berlin 1958, Kapitel IV, und in Lee
Neville "Handbook of Epoxy Resins", 1967, Chapter 2.
Weiterhin sei hier auf die EP-Offenlegungsschriften 2 72 595
und 2 86 933 verwiesen.
Es können auch Mischungen von mehreren Epoxidharzen
verwendet werden.
Eine weitere Gruppe von Polyepoxidverbindungen, für welche
die Härter (A) einsetzbar sind, stellen
epoxidgruppenhaltige Acrylatharze dar, die in bekannter
Weise unter Verwendung von epoxidgruppenhaltigen Monomeren
hergestellt werden.
Statt der Polyepoxidverbindungen lassen sich auch deren
Umsetzungsprodukte mit CO₂ als Komponente (B) einsetzen.
Diese Produkte enthalten 1,3-Dioxolan-2-on-Gruppen
(cyclische Carbonatgruppen), die mit primären Aminen unter
Ausbildung von Urethanen umgesetzt werden können. Je nach
den Molverhältnissen von Polyepoxidverbindung und CO₂
erhält man bei der Reaktion mit CO₂ Verbindungen, die
keine Epoxidgruppen mehr enthalten, oder Verbindungen, die
Epoxidgruppen und cyclische Carbonatgruppen aufweisen.
Derartige cyclische Carbonatgruppen lassen sich ggfs. auch
über entsprechende Monomere, welche diese Gruppen
enthalten, in die Polymerenkette einführen; siehe hierzu
die DE-Offenlegungsschriften 36 44 372 und 36 44 373.
Die Polyepoxidverbindungen oder die cyclische
Carbonatgruppen enthaltenden Verbindungen können als
solche mit den Härtern (A) zur Reaktion gebracht werden;
jedoch ist es häufig vorteilhaft, einen Teil der
reaktionsfähigen Epoxidgruppen/cycl. Carbonatgruppen mit
einem modifizierenden Material umzusetzen, um die
Filmeigenschaften weiter zu verbessern. Besonders bevorzugt
ist die Umsetzung der Epoxidgruppe/cycl. Carbonatgruppen
mit einem Polyol oder einer Polycarbonsäure. So können
auch epoxidgruppenhaltige Umsetzungsprodukte von
niedrigviskosen Polyglycidylethern von Polyalkoholen und
Polyphenolen, vorzugsweise flüssiger Glycidylether auf
Basis von Bisphenol A mit einem Epoxidäquivalent von 180 bis
190 mit z. B. Dimerfettsäuren, Polyglycoldisäuren,
carboxylgruppenhaltigen Oligomeren des
Polyacrylnitrilbutadiens (Hycar-Typen), carboxyfunktionellen
Polyether-Oligomeren und carboxyfunktionellen Acryl-
Oligomeren verwendet werden.
Das Molekulargewicht (Gewichtsmittel) von Komponente (B),
bestimmt mittels Gelchromatographie (Polystyrolstandard),
liegt üblicherweise im Bereich von etwa 300 bis etwa 50 000,
vorzugsweise etwa 300 bis 20 000, und die
Epoxidäquivalentgewichte zwischen 150 und 25 000,
vorzugsweise 150 und 10 000.
Komponente (B) und Härter (A) werden im allgemeinen in
solchen Verhältnissen gemischt, daß das Äquivalent-
Verhältnis von aktiven NH-Gruppen in (A) zu Epoxid-
und/oder cycl. Carbonatgruppen in (B) 0,8 bis 1,5,
vorzugsweise 0,9 bis 1,1 beträgt. Zumeist wird hierfür die
Menge an (A) bei 5 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise bei 20 bis
70 Gew.-%, bezogen auf die Summe aus (A) und (B), liegen.
Auf diese Weise wird in der Regel eine ausreichende
Vernetzungsdichte erhalten.
Als weitere Bestandteile sind in diesen härtbaren
Mischungen gegebenenfalls auch Verdünnungsmittel (C)
vorhanden, im allgemeinen in Mengen von 1 bis 40,
vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf Komponente (A).
Der Gesamtfeststoffgehalt derartiger, (C) und
gegebenenfalls auch (D) enthaltender Systeme liegt im
allgemeinen zwischen etwa 20 und 80 Gew.-%, vorzugsweise
30 und 60 Gew.-%. Beispielsweise seien hier als (C)
genannt: Wasser sowie organische Lösungsmittel, wie
Ethylenglykol-Mono- bzw. Diether, Propylenglykol-Mono-
bzw. Diether, Butylenglykol-Mono- bzw. Diether von
Monoalkoholen mit einem gegebenenfalls verzweigten
Alkylrest von 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, Tetrahydrofuran,
aliphatische Alkohole mit gegebenenfalls verzweigten
Alkylresten von 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie Methanol,
Ethanol, Propanol, Butanol, araliphatische oder
cycloaliphatische Alkohole wie Benzylalkohol oder
Cyclohexanol, (cyclo)aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Heptan, Cyclohexan, Toluol,
Xylole, Solvesso® oder Ketone, wie Aceton
Methylisobutylketon und Cyclohexanon. Der Siedepunkt
dieser Lösungsmittel liegt bevorzugt nicht über 210°C.
Auch Gemische der verschiedenen Verdünnungsmittel sind
möglich.
Im Falle von Wasser als Verdünnungsmittel (C) kann der
Anteil an organischen Lösungsmittel 0,01 bis 20,
vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Summe aus
Komponente (A) und Wasser, betragen.
Hydroxylgruppenhaltige Lösungsmittel, wie Benzylalkohol,
2-Methylbenzylalkohol, 1-Phenylethanol, 2-Phenoxyethanol,
Furfurylalkohol, Pineöl und Alkohole mit 2 bis 18
Kohlenstoffatomen, wie n-Butanol, Ethylhexylalkohol,
Ethylglykol, Methylglykol, Methoxypropanol,
Ethoxypropanol wirken dabei im allgemeinen beschleunigend
auf die Härtungsreaktion.
Als übliche Zusatzstoffe im Sinne von (D), die eventuell
in der erfindungsgemäßen Kombination vorhanden sein
können, seien hier beispielsweise Beschleuniger bzw.
Härtungskatalysatoren, weiterer Härter und zusätzliche
härtbare Harze oder Extenderharze sowie die üblichen
Lackadditive wie Pigmente, Pigmentpasten, Antioxidantien,
Verlauf- bzw. Verdickungsmittel (Thixotropierungsmittel),
Entschäumer und/oder Netzmittel, Reaktivverdünner,
flammhemmende Stoffe u. dgl. genannt. Diese Additive können
den härtbaren Mischungen gegebenenfalls erst unmittelbar
vor der Verarbeitung zugegeben werden.
Als Beschleuniger bzw. Härtungskatalysatoren können neben
den obigen hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmitteln
beispielsweise auch Phenole und Alkylphenole mit 1-12 C-Atomen
in der Alkylgruppe wie Kresol, die verschiedenen
Xylenole, Nonylphenol, Polyphenole wie Bisphenol A und F,
OH-gruppenhaltige aromatische Carbonsäuren wie
Salicylsäure, Benzoesäure, p-Hydroxybenzoesäure sowie tert.
Amine, wie Dimethylaminobenzylamin, 1,3,5-Tris-
(dimethylamino)phenol u. dgl. eingesetzt werden.
Als zusätzliche Härter kommen die üblichen Epoxyharzhärter
in Frage, wie basische Härter (Aminhärter), beispielsweise
Polyamine, Mannich-Basen und Addukte von Polyaminen
(im Überschuß) am Polymeren, wie Polyepoxide; weiterhin
phenolmodifizierte Aminhärter sowie übliche Polyamidoamine
oder Polyimidazoline, die durch Kondensation von
einbasischen Fettsäuren und/oder polymeren Fettsäuren,
erhalten durch katalytische Polymerisation von ein- oder
mehrfach gesättigten Fettsäuren oder durch
Copolymerisation von polymerisationsfähigen Verbindungen,
wie z. B. Styrol, hergestellt werden. Bezüglich weiterer
üblicher Härter sei beispielsweise auf die
EP-Offenlegungsschrift 2 72 595 verwiesen.
Zusätzlich härtbare Harze im Sinne der Komponente (D) sind
zum Beispiel Kohlenwasserstoffharze, Phenoxyharze,
Phenolharze, Polyurethanharze, Polysulfide (Thiokole),
reaktive, flüssige Polymere des Butadiens bzw.
entsprechende Acrylnitril/Butadien-Copolymere (Hycar-Typen),
während als übliche Extenderharze hier unter anderem
nicht-reaktive Epoxidharz-Modifizierungsmittel, Teere,
Phthalsäureester und Cumaronöle genannt seien.
Geeignete Füllstoffe sind zum Beispiel Quarzmehl,
Silicate, Kreide, Gips, Schwerspat, Titandioxid, Ruß,
Metallpulver, organische und anorganische Fasern u. dgl.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen härtbaren Mischungen
werden die Komponenten (A) und (B) sowie gegebenenfalls
zusätzlich (C) und (D) gemischt. Bei Komponenten mit
niedriger Viskosität kann dies in Substanz erfolgen, wobei
gegebenenfalls auf höhere Temperaturen erwärmt wird.
Produkte höherer Viskosität werden vor der Mischung in den
erwähnten Verdünnungsmitteln gelöst oder dispergiert.
Die härtbaren Mischungen der Erfindung können vielfältig
verwendet werden, z. B. als Bestandteil von Lacken zum
Beschichten der verschiedensten organischen und
anorganischen Substrate, wie Metalle, Beton, Faserzement,
Glas, Keramik, Gummi, Leder, Holz, Textilien, Kunststoffe,
ferner zur Herstellung von dickschichtigen
Bodenbeschichtungen und Zwischenbeschichtungen.
Insbesondere eignen sich die erfindungsgemäßen Mischungen
für Überzüge, Klebstoffe, Kitte, Dichtungsmassen und
Formteile auf vielerlei Anwendungsgebieten, wo gute
Haftung, hohe Schlag- und Stoßfestigkeit und verbesserte
Flexibilität und Elastizität gefordert werden, wie z. B.
auf dem Bausektor zu rißüberbrückenden Beschichtungen und
Fugenausfüllungen sowie als Zusatz zu Kunststoffzementen.
Der Auftrag der Mischungen kann nach den üblichen Methoden
erfolgen, wie Streichen, Sprühen, Rakeln, Tauchen, Gießen,
Aufwalzen u. dgl. Die Überzüge werden dann üblicherweise bei
Raumtemperatur oder gegebenenfalls bei erhöhten Temperaturen
gehärtet.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
1) 1234 g (1,92 Mol) Polyglycoldisäure (ca. 10-12 Einheiten
-O-CH₂-CH₂-; SZ: ca. 174) wurden in einem Vierhalskolben
mit Rührer, Thermometer und Destillationsapparatur unter
Stickstoffatmosphäre mit 595 g (4,37 Mol) m-Xylylendiamin
versetzt. Dabei trat durch Exothermie ein
Temperaturanstieg auf ca. 80°C ein. Innerhalb von
30 Minuten wurde weiter auf 150°C erwärmt und 1 Stunde
bei 150°C gehalten, wobei die Destillation von Wasser
einsetzte. Innerhalb von 2 Stunden wurde dann auf 170°C
geheizt und 6 Stunden bei dieser Temperatur gehalten.
Das Reaktionsprodukt hatte eine Säurezahl von <1 mg
KOH/g, eine Aminzahl von 146 mg KOH/g und eine
Viskosität (gemessen im Brookfield-Viskosimeter) von
2900 mPa · s (25°C). Das Wasserstoffaktiväquivalentgewicht
(=HAV) betrug 177.
2) 900 g Polyamidoamin-Härtungsmittel gemäß Beispiel 1
wurden mit 100 g des Härtungsmittels C (siehe
Vergleichsversuche) verrührt. Der HAV-Wert der Mischung
betrug 178.
3) 1186 g (1,89 Mol) Polyglycoldisäure (ca. 10-12 Einheiten
-O-CH₂-CH₂-; SZ: ca. 174) wurden mit 514 g (3,78 Mol)
m-Xylylendiamin entsprechend dem Beispiel 1) umgesetzt.
Das Reaktionsprodukt hatte eine Säurezahl von <1 mg
KOH/g, eine Aminzahl von 122 mg KOH/g und eine
Viskosität von 4400 mPa · s (25°C). Der HAV-Wert betrug
216.
4) 950 g Polyamidoamin-Härtungsmittel gemäß Beispiel 3
wurden mit 50 g "Accelerator 399" (Texaco) verrührt. Die
Mischung hatte eine Viskosität von 3400 mPa · s (25°C)
und einen HAV-Wert von 227.
5) 1971 g (8,21 Mol) 3,6,9-Trioxaundecandisäure (SZ: ca.
467) wurden mit 1429 g (12,32 Mol) 2-Methyl-pentandiamin
entsprechend dem Beispiel 1) umgesetzt. Das
Reaktionsprodukt hatte eine Säurezahl von 2,5 mg KOH/g,
eine Aminzahl von 144 mg KOH/mg und eine Viskosität von
72 800 mPa · s (25°C). Der HAV-Wert betrug 189.
6) 950 g Polyamidoamin-Härtungsmittel gemäß Beispiel 5
wurden mit 50 g Accelerator 399 (Texaco) verrührt. Die
Mischung hatte eine Viskosität von 52 400 mPa · s (25°C).
Der HAV-Wert betrug 199.
7) 2204 g (3,51 Mol) Polygylcoldisäure (ca. 10-12
-O-CH₂-CH₂-Einheiten; SZ: ca. 174) wurden mit 1196 g
(7,02 Mol) Isophorondiamin entsprechend dem Beispiel 1)
umgesetzt. Das Reaktionsprodukt hatte eine Säurezahl
von 1,8 mg KOH/g, eine Aminzahl von 114 mg KOH/g und
eine Viskosität von 7370 mPa · s (25°C). Der HAV-Wert
betrug 233.
8) 950 g Polyamid-Härtungsmittel gemäß Beispiel 7 wurden
mit 50 g Accelerator 399 (Texaco) verührt. Die Mischung
hatte eine Viskosität von 6400 mPa · s (25°C) und einen
HAV-Wert von 245.
9) 1978 g (3,07 Mol) Polyglycoldisäure (ca. 10-12
-O-CH-CH₂-Einheiten; SZ: ca. 174) wurden mit 1023 g
(7,0 Mol) Triethylentetramin entsprechend dem Beispiel 1)
umgesetzt. Das Reaktionsprodukt hatte eine Säurezahl
von 1,8 mg KOH/g, eine Aminzahl von 374 mg KOH/g und
eine Viskosität von 2800 mPa · s (25°C). Der HAV-Wert
betrug 96.
Die Vergleichshärter besaßen folgende Kenndaten:
Jeweils 70 g eines flüssigen Epoxidharzes auf Bisphenol-
Basis mit einem Epoxidäquivalent (EV) von 183 wurden mit
der dem HAV-Wert entsprechenden Menge Härtungsmittel der
erfindungsgemäßen Beispiele 1 bis 9 vermischt, in runde
Metallformen von 10 mm Höhe und 75 mm Durchmesser gefüllt
und 24 Stunden bei 50°C bzw. 7 Tage bei Raumtemperatur
gehärtet.
In gleicher Weise wurden 100 g des Epoxidharzes mit der
den HAV-Wert entsprechenden Menge Vergleichshärtungsmittel
vermischt und ausgehärtet. Die erhaltenen Formkörper wurden
der Schlagprüfung nach ASTM D 2794 in 20-inch-pound-(ip)
Schritten bei Raumtemperatur und bei Werten über 160 ip
zusätzlich nach Lagerung von mind. 24 Stunden bei -28°C
(sofort nach Entnahme aus dem Gefrierschrank) unterzogen,
sowie eine Beurteilung der Oberfläche und des
Elastizitätsverhaltens (manuell) vorgenommen. Die
Ergebnisse dieser Prüfung sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Jeweils 100 g eines flüssigen Epoxidharzes auf Bisphenol-A-
Basis mit einem Epoxidäquivalent von 182 wurden mit der
dem HAV-Wert entsprechenden Menge Härtungsmittel der
erfindungsgemäßen Beispiele 1), 5), 6), 7) und 8) sowie
der Vergleichsbeispiele B und F vermischt und eine 2 mm
dicke Schicht auf eine Betonplatte mit einer Grundfläche
von 8×16 cm aufgebracht.
Nach 14 Tagen Aushärtungszeit bei Umgebungstemperatur
wurde an einer Sollbruchstelle ein 1 mm breiter Riß durch
Bruch der Betonplatte erzeugt. Die auf dem Beton
befindliche ausgehärtete Schicht wurde auf ihre
rißüberbrückende Eigenschaft beurteilt (siehe Tabelle 2).
Flüssiges Epoxidharz auf Bisphenol-A-Basis mit einem
Epoxidäquivalent von 182 wurden mit dem jeweiligen
Härtungsmittel bzw. Härtungsmittelgemisch in den in Tab. 3
angegebenen Mengen verrührt und zum Filmen vergossen bzw.
für Aluminium/Aluminium-Verklebungen eingesetzt.
Aus gegossenen Filmen von 1-2 mm Schichtdicke
(Härtungszeit 3 Tage; Raumtemperatur) wurden nach DIN 43455
Prüfkörper gestanzt und die Reißfestigkeit und
Bruchdehnung bestimmt.
Aluminiumprüfstreifen von ca. 10 cm Länge und 2,5 cm Breite
wurden nach dem pickling-Verfahren vorbehandelt und auf
einer Fläche von 2,5×1,0 cm verklebt. Die Aushärtung
erfolgte 24 Stunden bei Raumtemperatur und danach noch 30 Minuten
bei 120°C. Nach weiteren 24 Stunden
Raumtemperaturlagerung wurde die Zugscherfestigkeit nach
DIN 53283 bestimmt.
Die Ergebnisse der Prüfungen sind in Tabelle 3
zusammengestellt.
Aus den Ergebnissen der Tabelle 1 ist die höhere Schlag-
und Stoßfestigkeit und das günstigere
Tieftemperaturverhalten der erfindungsgemäß herstellbaren
Formkörper gegenüber denjenigen der Vergleichsbeispiele
ersichtlich. In Tabelle 2 werden Beispiele für die
hervorragenden rißüberbrückenden Eigenschaften und in
Tabelle 3 Beispiele für Klebstoffe mit hoher Elastizität
der erfindungsgemäß erhältlichen Produkte gegenüber dem
Stand der Technik angegeben.
Claims (14)
1. Verwendung von primäre und/oder sekundäre Aminogruppen
enthaltenden Polyamidoaminen (A) als Härter für
epoxygruppenhaltige Verbindungen (B), dadurch
gekennzeichnet, daß als Polyamidoamine (A) solche
Verbindungen eingesetzt werden, die erhalten wurden durch
Polykondensation von (a) Verbindungen aus der Gruppe
Dicarbonsäuren, die Oxalkylengruppen enthalten, oder deren
Derivate mit (b) Polyaminen, die mindestens zwei, mit (a)
kondensationsfähige Aminogruppen enthalten.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polyamidoamine (A) Aminzahlen von 50 bis 500 mg KOH/g
und Wasserstoffaktiväquivalentgewicht von 50 bis 500
aufweisen.
3. Verwendung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polyamidoamine (A) ein mittleres
Molekulargewicht n von 200 bis 2500 besitzen.
4. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindung (a) solche der
Formel
eingesetzt werden, in der bedeuten
R¹ = Alkylenrest mit 2 bis 5 C-Atomen;
R² = unabhängig voneinander Wasserstoff oder ein Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen;
n = 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 300.
R¹ = Alkylenrest mit 2 bis 5 C-Atomen;
R² = unabhängig voneinander Wasserstoff oder ein Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen;
n = 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 300.
5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
R¹ in Formel (I) einen Ethylenrest und n 1 bis 50 bedeutet.
6. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamine (b) die Formel (II)
besitzen, in der bedeutet,
R³ = unabhängig voneinander zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20, vorzugsweise Alkylenrest mit 1 bis 20 C-Atomen, Cycloalkylenrest mit 5 bis 12 C-Atomen oder Aralkylenrest mit 7 bis 12 C-Atomen;
R⁴, R⁵, R⁶ = unabhängig voneinander Wasserstoff, Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen, vorzugsweise Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen, Cycloalkylenrest mit 5 bis 12 C-Atomen oder Aralkylenrest mit 7 bis 12 C-Atomen, wobei diese Reste auch durch Heteroatome unterbrochen sein können oder
R⁴ und R⁵ = Teil eines Ringsystems mit 3 bis 8 C-Atomen;
m = 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 8.
R³ = unabhängig voneinander zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20, vorzugsweise Alkylenrest mit 1 bis 20 C-Atomen, Cycloalkylenrest mit 5 bis 12 C-Atomen oder Aralkylenrest mit 7 bis 12 C-Atomen;
R⁴, R⁵, R⁶ = unabhängig voneinander Wasserstoff, Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen, vorzugsweise Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen, Cycloalkylenrest mit 5 bis 12 C-Atomen oder Aralkylenrest mit 7 bis 12 C-Atomen, wobei diese Reste auch durch Heteroatome unterbrochen sein können oder
R⁴ und R⁵ = Teil eines Ringsystems mit 3 bis 8 C-Atomen;
m = 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 8.
7. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindungen (a) solche
aus der Gruppe 3,6-Dioxaoctandisäure,
3,6,9-Trioxaundecandisäure und Polyglycoldisäure mit einem
Molgewicht von 400 bis 600 und als Polyamine (b) solche
aus der Gruppe 2-Methylpentandiamin, Diethylentriamin,
Triethylentetramin, Isophorondiamin, m-Xylylendiamin und
Trimethylhexamethylendiamin eingesetzt werden.
8. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamidoamine (A) mit
epoxygruppenhaltigen Verbindungen vorvernetzt sind.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
0,1 bis 50% des aktiven Wasserstoffs der Polyamide (A)
mit den epoxygruppenhaltigen Verbindungen vorvernetzt sind.
10. Härtbare Mischungen, enthaltend
Polyamide (A) gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
epoxygruppenhaltige Verbindungen (B) gemäß Anspruch 1,
gegebenenfalls Verdünnungsmittel (C), sowie
gegebenenfalls Zusatzstoffe (D).
11. Härtbare Mischungen nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge an Polyamid (A) 5 bis 95 Gew.-%,
bezogen auf die Summe von (A) und (B), beträgt.
12. Härtbare Mischungen nach Anspruch 10 und/oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Epoxidäquivalentgewichte
der epoxygruppenhaltigen Verbindungen (B) zwischen 150 und
10 000 liegen.
13. Härtbare Mischungen nach mindestens einem der
Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
epoxygruppenhaltigen Verbindungen (B) im Mittel zwei
Epoxygruppen pro Molekül enthalten.
14. Härtbare Mischungen nach mindestens einem der
Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß als
Verdünnungsmittel (C) Wasser oder Gemische aus Wasser und
organischen Lösungsmitteln dienen.
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