DE3828260A1 - Verfahren zur herstellung einer mit einer aussenschicht bedeckten kissens fuer einen sitz - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zur Herstellung eines mit einer Außenschicht bedeckten Kissens eines Sitzes und insbesondere ein Verfahren zur Herstellung eines mit einer Außenschicht bedeckten Kissens, das an einer Vorderseite Zierrillen aufweist.

Bisher ist auf dem Gebiet der Sitzherstellung ein sogenanntes "außenschichtbedecktes Kissen" in großem Umfang als Polsterteil eines Sitzpolsters und/oder einer Sitzlehne verwendet worden. Das außenschichtbedeckte Kissen ist auf der Sitzkonstruktion mit seiner Vorderseite zur Außenseite weisend angeordnet. Üblicherweise wird das außenschichtbedeckte Kissen dadurch hergestellt, daß ein flüssiges Material für geschäumtes Polyurethan oder dergleichen in ein in einer Form festgehaltenes taschenförmiges Außenschichtelement eingegossen und anschließend in geeigneter Weise gehärtet wird.

Zur Verbesserung des äußeren Aussehens sind einige der außenschichtbedeckten Kissen an ihren Vorderseiten mit einer Mehrzahl von Zierrillen oder dergleichen versehen.

Ein Verfahren zur Herstellung solcher Rillen wird durch die japanische (erste vorläufige) Patentveröffentlichung 60-1 60 990 offenbart. In diesem Verfahren werden die Zierrillen vorhergehend, bevor das Außenschichtelement der Formung des Polyurethanschaums ausgesetzt wird, am taschenförmigen Außenschichtelement angebracht. Das heißt, das taschenförmige Außenschichtelement mit den Rillen wird in eine Form gelegt und anschließend wird ein flüssiges Material für geschäumtes Polyurethan in das Außenschichtelement eingegossen und in bekannter Weise gehärtet. Um das Außenschichtelement korrekt festzuhalten, weist die Form an ihrem Hohlraumboden eine entsprechende Anzahl von Vorsprüngen für den Eingriff mit den Rillen des Außenschichtelementes auf.

Jedoch erhöht das Ausbilden der Rillen im Außenschichtelement vor dem Formen des Polyurethanschaums die Anzahl der Herstellungsschritte für das außenschichtbedeckte Kissen. Weiterhin ist das genaue Positionieren des Außenschichtelementes in der Form wegen der Vorsprünge an deren Hohlraumboden schwierig oder zumindest mühevoll. Tatsächlich wird unweigerlich ein minderwertiges Erzeugnis hergestellt, wenn das Formen des Polyurethans mit auf die entsprechenden Vorsprünge in der Form fehlausgerichteten Rillen des Außenschichtelementes durchgeführt wird.

Es ist deshalb ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines außenschichtbedeckten Kissens mit darin ausgebildeten Zierrillen oder -vertiefungen zu schaffen, das die vorgenannten Nachteile nicht aufweist.

Erfindungsgemäß ist ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines außenschichtbedeckten Kissens für einen Sitz geschaffen. Das Verfahren umfaßt die Schritte

• (a) des Vorbereitens einer unteren Form, die einen darin ausgebildeten Hohlraum und Vorsprünge an einem Hohlraumboden aufweist,
• (b) des Einbringens eines wärmeverformbaren taschenförmigen Außenschichtelementes in den Hohlraum,
• (c) des Aufsetzens einer eine Durchgangsöffnung aufweisenden oberen Form auf die untere Form, um den Hohlraum zu schließen,
• (d) des Einführens eines Preßelementes durch die Durchgangsöffnung hindurch in den Hohlraum hinein, wobei das Preßelement an seinem Arbeitskopf Vertiefungen aufweist, die passend zu den Vorsprüngen der unteren Form ausgebildet sind,
• (e) des Pressens des vertieften Arbeitskopfes des Preßelementes gegen die Vorsprünge der unteren Form, wobei ein Teil des Außenschichtelementes dazwischen angeordnet ist,
• (f) des Erhitzens des Arbeitskopfes des Preßelementes, um dadurch den dazwischen angeordneten Teil des Außenschichtelementes zu erweichen,
• (g) des Zurückziehens des Arbeitskopfes des Preßelementes von den Vorsprüngen der unteren Form, und
• (h) des Eingießens eines flüssigen Materials für geschäumten Kunststoff in den Hohlraum und des Härtens desselben.

Erfindungsgemäß ist weiterhin eine Form-Anordnung zum Herstellen eines außenschichtbedeckten Kissens geschaffen. Die Form-Anordnung umfaßt eine untere Form, die einen darin ausgebildeten Hohlraum und an einem Hohlraumboden ausgebildete Vorsprünge aufweist, eine obere Form, die zum Schließen des Hohlraums auf die untere Form aufzusetzen ist und eine Durchgangsöffnung aufweist, und eine Heizpresse, die durch die Durchgangsöffnung in der oberen Form hindurch in den Hohlraum einzuführen ist und an ihrem Arbeitskopf Vertiefungen aufweist, die passend zu den Vorsprüngen der unteren Form ausgebildet sind.

Andere Ziele und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigt

Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer Form-Anordnung, die für ein Verfahren gemäß der Erfindung verwendet wird, und

Fig. 2 eine teilgeschnittene perspektivische Darstellung eines mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten außenschichtbedeckten Kissens.

Das Bezugszeichen 1 bezeichnet eine untere Form mit einem Hohlraum "d", der so geformt ist, daß er der Kontur eines herzustellenden Sitzkissens angepaßt ist. Das Bezugszeichen 2 bezeichnet eine obere Form, die auf die untere Form 1 aufgesetzt ist, um den Hohlraum "d" der letzteren zu schließen.

Die Bodenfläche des Hohlraums der unteren Form 1 weist eine Mehrzahl von Rippen 3 oder Vorsprüngen auf, die einteilig an derselben ausgebildet sind. Die obere Form 2 ist mit einer Öffnung (kein Bezugszeichen) ausgebildet, durch die hindurch eine Heizpresse 4 in den Hohlraum "d" eingeführt ist. Ein Heizdraht 6 ist in der Heizpresse 4 eingebettet. Ein hydraulischer Zylinder ist, obwohl nicht dargestellt, mit der Heizpresse 4 zusammengefügt, um diese durch die Öffnung in der oberen Form 2 hindurch zu bewegen.

Die Heizpresse 4 ist an ihrem Arbeitskopf mit Rillen 5 oder Vertiefungen ausgebildet, die mit den Rippen 3 (oder Vorsprüngen) der unteren Form 1 genau passend in Eingriff bringbar sind.

Nachstehend sind die Schritte für die Herstellung des außenschichtbedeckten Kissens beschrieben.

Zuerst wird ein taschenförmiges Außenschichtelement 7 hergestellt. Das Außenschichtelement ist aus einem geschichteten Material gebildet, welches ein thermoplastisches Leder (wie beispielsweise Polyvinylleder, Polyäthylenleder oder dergleichen) und eine auf einer Seite des thermoplastischen Leders unterfütterte Polsterung umfaßt. Es ist festzustellen, daß das taschenförmige Außenschichtelement 7 im Unterschied zum vorerwähnten herkömmlichen Verfahren eine ebene Außenfläche aufweist.

Sodann wird das Außenschichtelement 7 in den Hohlraum "d" der unteren Form 1 eingesetzt, wobei seine Außenfläche in engem Kontakt mit der Wandung des Hohlraums "d" ist. Anschließend wird die obere Form 2 auf die untere Form 1 aufgesetzt. Dadurch wird der Umfangsrand des Außenschichtelementes 7 unbeweglich zwischen entsprechenden Umfangsabschnitten der zwei Formen 1 und 2 festgehalten, wie dies aus Fig. 1 zu ersehen ist.

Dann wird die Heizpresse 4 in die Öffnung der oberen Form 2 eingesetzt und um ein solches Maß in den Hohlraum "d" der unteren Form 1 eingeführt, daß die Rillen 5 des Arbeitskopfes der Heizpresse 4 genau passend mit den Rippen 3 der unteren Form 1 in Eingriff kommen, wobei das Außenschichtelement 7 dazwischen angeordnet ist. Sodann wird der Heizdraht 6 zum Aufheizen der Presse 4 unter Strom gesetzt. Dadurch werden aufgrund der Beschaffenheit des thermoplastischen Leders 7 die Teile des Außenschichtelementes 7, die zwischen den Rippen 3 der unteren Form 1 und den Rillen 5 der oberen Form 2 zusammengedrückt worden sind, erweicht und somit über die Rippen 3 der unteren Form 1 gezogen, wie dies in Fig. 1 zu erkennen ist.

Anschließend wird der Heizdraht 6 von der Stromquelle getrennt, um die Presse 4 abkühlen zu lassen. Sodann wird ein flüssiges Material für ein geschäumtes Polyurethan durch eine Öffnung (nicht gezeigt) in der oberen Form 2 in den Hohlraum "d" eingegossen, während die Presse 4 bis zu einer bestimmten Position angehoben wird, in welcher der Arbeitskopf der Presse 4 bündig mit einer inneren Wand (kein Bezugszeichen) der oberen Form 2 ist. Daher wird der Hohlraum "d" mit dem flüssigen Urethanmaterial gefüllt.

Nach dem Aushärten des Materials bis zu einem ausreichenden Grad wird die obere Form 2 von der unteren Form 1 zusammen mit der Heizpresse 4 abgenommen. Dann wird das Erzeugnis, nämlich ein außenschichtbedecktes Kissen 10 mit den Rillen 12, wie in Fig. 2 gezeigt, aus der unteren Form 1 entfernt.

Da die Rillen 12 des taschenförmigen Außenschichtelementes 7 mittels der Form-Anordnung hergestellt werden, besteht keine Notwendigkeit zur Handhabung des Außenschichtelementes 7 zwecks Positionierung desselben relativ zur unteren Form 1 vor dem Formen des Urethanschaumes. Dadurch wird die Produktivität des außenschichtbedeckten Kissens beträchtlich erhöht. Tatsächlich tritt die vorerwähnte Fehlausrichtung zwischen den Rillen des Außenschichtelementes und den Vorsprüngen auf dem Hohlraumboden der Form nicht auf.

Claims (9)

1. Verfahren zur Herstellung eines außenschichtbedeckten Kissens für einen Sitz, gekennzeichnet durch die Schritte

• (a) des Vorbereitens einer unteren Form (1), die einen darin ausgebildeten Hohlraum (d) und Vorsprünge (3) an einem Hohlraumboden aufweist,
• (b) des Einbringens eines wärmeverformbaren taschenförmigen Außenschichtelementes (7) in den Hohlraum,
• (c) des Aufsetzens einer eine Durchgangsöffnung aufweisenden oberen Form (2) auf die untere Form (1), um den Hohlraum zu schließen,
• (d) des Einführens eines Preßelementes (4) durch die Durchgangsöffnung hindurch in den Hohlraum hinein, wobei das Preßelement (4) an seinem Arbeitskopf Vertiefungen (5) aufweist, die passend zu den Vorsprüngen (3) der unteren Form (1) ausgebildet sind,
• (e) des Pressens des vertieften Arbeitskopfes des Preßelementes (4) gegen die Vorsprünge (3) der unteren Form (1), wobei ein Teil des Außenschichtelementes (7) dazwischen angeordnet ist,
• (f) des Erhitzens des Arbeitskopfes des Preßelementes (4), um dadurch den dazwischen angeordneten Teil des Außenschichtelementes (7) zu erweichen,
• (g) des Zurückziehens des Arbeitskopfes des Preßelementes (4) von den Vorsprüngen (3) der unteren Form (1), und
• (h) des Eingießens eines flüssigen Materials für geschäumten Kunststoff in den Hohlraum und des Härtens desselben.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt (g) während der Durchführung des Schrittes (h) durchgeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt (g) einen Schritt (i) umfaßt, gemäß welchem das Preßelement (4) in eine Stellung bewegt wird, in der eine Vorderseite seines Arbeitskopfes bündig mit einer Innenwand der oberen Form (2) ist.

4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt (f) durch Erregen eines im Arbeitskopf des Preßelementes (4) eingebetteten Heizdrahtes (6) durchgeführt wird.

5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das taschenförmige Außenschichtelement (7) aus einem geschichteten Material gebildet ist, das eine mit einem thermoplastischen Leder überzogene Polsterung umfaßt.

6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt (c) so durchgeführt wird, daß ein Umfangsrand des Außenschichtelementes (7) unbeweglich zwischen entsprechenden Umfangsrändern der unteren und der oberen Form (1, 2) festgehalten wird.

7. Form-Anordnung zum Herstellen eines außenschichtbedeckten Kissens, gekennzeichnet durch eine untere Form (1), die einen darin ausgebildeten Hohlraum (d) und an einem Hohlraumboden ausgebildete Vorsprünge (3) aufweist, eine obere Form (2), die zum Schließen des Hohlraums (d) auf die untere Form (1) aufzusetzen ist und eine Durchgangsöffnung aufweist, und eine Heizpresse (4), die durch die Durchgangsöffnung in der oberen Form (2) hindurch in den Hohlraum (d) einzuführen ist und an ihrem Arbeitskopf Vertiefungen (5) aufweist, die passend zu den Vorsprüngen (3) der unteren Form (1) ausgebildet sind.

8. Form-Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizpresse (4) einen in ihrem Arbeitskopf eingebetteten Heizdraht (6) aufweist.

9. Form-Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizpresse (4) durch einen hydraulischen Zylinder betätigt ist.