DE3827599A1 - Verwendung von optisch aktiven tetrahydrofuran-2-carbonsaeureestern als dotierstoffe in fluessigkristallmischungen, diese enthaltende fluessigkristallmischungen und neue optisch aktive tetrahydrofuran-2-carbonsaeureester - Google Patents
Verwendung von optisch aktiven tetrahydrofuran-2-carbonsaeureestern als dotierstoffe in fluessigkristallmischungen, diese enthaltende fluessigkristallmischungen und neue optisch aktive tetrahydrofuran-2-carbonsaeureesterInfo
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Description
Verwendung von optisch aktiven Tetrahydrofuran-2-
carbonsäureestern als Dotierstoffe in
Flüssigkristallmischungen, diese enthaltende
Flüssigkristallmischungen und neue optisch aktive
Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester.
Flüssigkristalle haben insbesondere im letzten Jahrzehnt
Eingang in verschiedene technische Gebiete gefunden, in
denen elektrooptische und Anzeigevorrichtungs-Eigenschaften
gefragt sind (z. B. in Uhren-, Taschenrechner- und
Schreibmaschinenanzeigen). Diese Anzeigevorrichtungen
beruhen auf den dielektrischen Ausrichtungseffekten in den
nematischen, cholesterischen und/oder smektischen Phasen der
flüssigkristallinen Verbindungen, wobei - verursacht durch
die dielektrische Anisotropie - die molekulare Längsachse
der Verbindungen eine bevorzugte Ausrichtung in einem
angelegten elektrischen Feld einnimmt. Die üblichen
Schaltzeiten bei diesen Anzeigevorrichtungen sind für viele
andere potentielle Anwendungsgebiete von Flüssigkristallen,
die an sich für die Technik wegen ihrer einzigartigen
Eigenschaften sehr vielversprechende chemische Verbindungen
sind, eher zu lang. Dieser Nachteil macht sich insbesondere
dann bemerkbar, wenn eine große Anzahl von Bildpunkten
angesteuert werden muß, wodurch die Herstellungskosten von
Geräten, die größere Flächen enthalten, z. B. Videogeräte,
Oszillographen oder Fernseh-, Radar-, EDV- oder
Schreibautomaten-Bildschirme, zu hoch werden.
Neben den nematischen und cholesterischen Flüssigkristallen
haben seit einigen wenigen Jahren in zunehmenden Maß auch
optisch aktive smektische Flüssigkristall-Phasen an
Bedeutung gewonnen.
Clark und Lagerwall konnten zeigen, daß die Verwendung
ferroelektrischer Flüssigkristallsysteme in sehr dünnen
Zellen zu optoelektrischen Schalt- oder Anzeigeelementen
führt, die im Vergleich mit den herkömmlichen TN ("twisted
nematic")-Zellen um bis zu einem Faktor 1000 schnellere
Schaltzeiten haben (vgl. z. B. Lagerwall et al.
"Ferroelectric Liquid Crystals for Displays", SID
Symposium, October Meeting 1985, San Diego, Ca., USA).
Aufgrund dieser und anderer günstiger Eigenschaften, z. B.
der bistabilen Schaltmöglichkeit und des nahezu
blickwinkelunabhängigen Kontrasts, sind FLC′s grundsätzlich
für die obengenannten Anwendungsgebiete, z. B. über eine
Matrixansteuerung, gut geeignet.
Einen anderen elektro-optischen Effekt, der als
elektrokliner Effekt bezeichnet wird, zeigen orthogonale
chirale smektische Phasen, z. B. SA*, SB*, SE*. Dieser
Effekt (S. Garoff et al., Phys. Rev. Lett. 38, 848 (1977))
besteht in einer feldinduzierten Neigung der Moleküle,
deren Neigungswinkel R sich proportional zum angelegten
Feld ändert. Die Moleküle der orthogonalen Phasen können
daher der Feldänderung kontinuierlich folgen, und sie
können insbesondere einem Wechselfeld bis zu einer
Grenzfrequenz f G folgen, während ferroelektrische Systeme
jeweils beim Erreichen einer bestimmten Feldstärke ihren
Neigungswinkel sprunghaft ändern und beibehalten, bis ein
entsprechendes gegensinniges Feld angelegt wird (bistabiles
Schalten).
Beide Effekte, der ferroelektrische, wie der elektrokline,
lassen sich je nach ihren speziellen Eigenschaften zum Bau
von elektrooptischen Schalt- und Anzeigeelementen ausnutzen.
Man benötigt dazu entweder Verbindungen, die geneigte bzw.
orthogonale smektische Phasen ausbilden und selbst optisch
aktiv sind, oder man kann durch Dotierung von Verbindungen,
die zwar solche smektischen Phasen ausbilden, selbst aber
nicht optisch aktiv sind, mit optisch aktiven Verbindungen
ferroelektrische bzw. elektrokline smektische Phasen
induzieren. Die gewünschte Phase soll dabei über einen
möglichst großen Temperaturbereich stabil sein.
Zur Erzielung eines guten Kontrastverhältnisses in
elektrooptischen Bauelementen ist eine einheitliche
planare Orientierung der Flüssigkristalle nötig.
Eine gute Orientierung in der SA* und SC*-Phase läßt sich
erreichen, wenn die Phasenfolge der Flüssigkristallmischung
mit abnehmender Temperatur lautet:
Isotrop → N* → SA* → SC*
Voraussetzung ist, daß der pitch (Ganghöhe der Helix) in
der N*-Phase sehr groß (größer 10 µm) oder noch besser
völlig kompensiert ist. (T. Matsumoto et al., p. 468-470,
Proc. of the 6th Int. Display Research Conf., Japan Display,
Sept. 30 - Okt. 2, 1986, Tokyo, Japan; M. Murakami et al.,
ibid. S. 344 - S. 347). Dies erreicht man, indem man zu der
chiralen Flüssigkristallmischung, die in der N*-Phase z. B.
eine linksdrehende Helix aufweist, einen weiteren optisch
aktiven Dotierstoff, der eine rechtsdrehende Helix
induziert, in solchen Mengen hinzugibt, daß die Helix
gerade kompensiert wird.
Es wurde nun gefunden, daß optisch aktive Tetrahydrofuran-
2-carbonsäureester als Dotierstoffe in geneigt smektischen
Flüssigkristallphasen schon bei geringen Zumischungen zu
kurzen Schaltzeiten und in orthogonal smektischen
Fllüssigkristallphasen zu hohen elektroklinen Koeffizienten
führen. Die durch die Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester
in der N*-Phase induzierte Helix kann von Mischungen
vorteilhaft zur gezielten Kompensation der Ganghöhe
verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von
optisch aktiven Tetrahydrofuran-2-carbonsäureestern als
Dotierstoffe in Flüssigkristallmischungen. Gegenstand der
Erfindung sind weiterhin Flüssigkristallsysteme, die
optisch aktive Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester enthalten
sowie neue optisch aktive Tetrahydrofuran-2-
carbonsäureester. Die gemäß der Erfindung einzusetzenden
Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester entsprechen der
allgemeinen Formel (I)
in der die Symbole und Indices folgende Bedeutung haben:
oder ein geradkettiger oder verzweigter
Alkylrest mit 1 bis 16 C-Atomen oder ein geradkettiger
oder verzweigter Alkenylrest mit 3 bis 16 C-Atomen,
wobei diese Reste selbst asymmetrische C-Atome
enthalten können, eine oder mehrere nicht benachbarte
-CH₂-Gruppen durch -O-, -S-, -CO-, -O-CO- und/oder
-CO-O- ersetzt sein können, und wobei ein oder mehrere
H durch F, Cl, Br oder CN ersetzt sein können
j und l null, 1 oder 2
k und m null oder 1
n null, 1 oder 2,
mit folgender Maßgabe: wenn j und/oder l = null sind, ist k = null; wenn n = null ist, ist m = null; die Summe j + l +n ist minimal 1 und maximal 3,
-A¹, -A²
j und l null, 1 oder 2
k und m null oder 1
n null, 1 oder 2,
mit folgender Maßgabe: wenn j und/oder l = null sind, ist k = null; wenn n = null ist, ist m = null; die Summe j + l +n ist minimal 1 und maximal 3,
-A¹, -A²
-M¹, -M² -CO-O, -O-CO, -CH₂CH₂, -CH=CH, -CH₂O, -OCH₂
X O oder S.
In einer bevorzugten Ausführungsform haben die Symbole in
der allgemeinen Formel (I) die folgende Bedeutung:
R¹ ein geradkettiger oder verzweigter Alkyl- oder Alkenylrest mit 4 bis 14 C-Atomen, der ein asymmetrisches C-Atom enthalten kann, oder wobei eine -CH₂-Gruppe durch -O-, -CO- oder -CO-O- ersetzt sein kann, oder wobei ein oder mehrere H durch F ersetzt sein können
j und l null oder 1
k, m, n null oder 1
R¹ ein geradkettiger oder verzweigter Alkyl- oder Alkenylrest mit 4 bis 14 C-Atomen, der ein asymmetrisches C-Atom enthalten kann, oder wobei eine -CH₂-Gruppe durch -O-, -CO- oder -CO-O- ersetzt sein kann, oder wobei ein oder mehrere H durch F ersetzt sein können
j und l null oder 1
k, m, n null oder 1
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden
Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester der allgemeinen Formel
(IV) eingesetzt
worin bedeuten:
R² einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 12 C-Atomen, der ein asymmetrisches C-Atom enthalten kann;
-M³ -O, -S, -O-CO oder -CO
-A⁴
R² einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 12 C-Atomen, der ein asymmetrisches C-Atom enthalten kann;
-M³ -O, -S, -O-CO oder -CO
-A⁴
Zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
werden mesogene Phenole bzw. Thiophenole der allgemeinen
Formel (II)
R¹(-A¹) j (-M¹) k (-A²) l (-M²) m (-A³) n -X-H (II)
mit Derivaten der Tetrahydrofuran-2-carbonsäure der
Formel (III)
umgesetzt, wobei Y eine OH-Gruppe oder Halogen bedeutet.
Für Y = OH erfolgt die Veresterung mit (II) in Gegenwart
von Brönstedt- oder Lewis-Säuren, ggf. in Gegenwart
wasserbindender Mittel, oder mit Kondensationsreagentien
wie N,N′-Carbonyldiimidazol, Dicyclohexylcarbodiimid oder
Azodicarbonsäureester/Triphenylphosphin. Für Y = Halogen
erfolgt die Umsetzung mit (II) in Gegenwart von
Säurefängern, insbesondere Pyridin oder Triethylamin.
Schließlich können auch die Alkali- oder Erdalkalisalze von
(II) mit den Säurehalogeniden [(III) mit Y = Halogen] zu
(I) umgesetzt werden. Das Reaktionsprodukt kann durch an
sich bekannte Maßnahmen, z. B. Umkristallisieren oder
chromatographische Trennverfahren, gereinigt werden.
Phenol- bzw. Thiophenolkörper der Formel (II) sind bekannt.
Ebenso sind die Methoden zur Herstellung von optisch
aktiver Tetrahydrofuran-2-carbonsäure bekannt [z. B. P. C.
Belander et al., Can. J. Chem. 61, 1383 (1983); H. B.
Kagan et al., in "Topics in Stereochemistry" (E. L. Eliel,
S. H. Wilen, Eds.) Vol 18, p. 249 f., Wiley Interscience,
New York, Chichester, Brisbanc, Toronto, Singapore, 1988].
Die Flüssigkristallmischungen gemäß der Erfindung bilden
Flüssigkristall-Phasen und enthalten mindestens einen
optisch aktiven Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester.
Unter dem Begriff "Flüssigkristall-Phase" sind nematische,
cholesterische, orthogonal smektische oder geneigt
("titled")-smektische, insbesondere SA*-, SB*- und
SC*-Phasen, zu verstehen. Die Flüssigkristallmischungen
bestehen aus 2 bis 20, vorzugsweise 2 bis 15 Komponenten,
darunter mindestens einer der erfindungsgemäß beanspruchten
chiralen Verbindungen.
Die anderen Bestandteile werden vorzugsweise ausgewählt aus
den bekannten Verbindungen mit nematischen, cholesterischen
und/oder smektischen, z. B. SA-Phasen, und/oder geneigt-
smektischen Phasen; dazu gehören beispielsweise Schiffsche
Basen, Biphenyle, Terphenyle, Phenylcyclohexane,
Cyclohexylbiphenyle, N-, S- oder O-haltige Heterocyclen
(z. B. Pyrimidine), Zimtsäureester, Cholesterinester,
verschieden überbrückte, terminalpolar mehrkernige Ester
von p-Alkylbenzoesäuren. Im allgemeinen liegen die im
Handel erhältlichen Flüssigkristallmischungen bereits vor
der Zugabe der optisch aktiven Verbindung(en) als Gemische
verschiedenster Komponenten vor, von denen mindestens eine
mesogen ist, d. h. als Verbindung, in derivatisierter Form
oder im Gemisch mit bestimmten Cokomponenten eine
Flüssigkristallphase zeigt, die mindestens eine
enantiotrope (Klärtemperatur < Schmelztemperatur) oder
monotrope (Klärtemperatur < Schmelztemperatur)
Mesophasenbildung erwarten läßt.
Insbesondere enthält die Flüssigkristall-Mischung neben
mindestens einer der erfindungsgemäß beanspruchten optisch
aktiven Verbindungen eine Esterverbindung mit SC-Phase, z. B.
einen Alkoxybenzoesäurephenylester, oder eine biaromatische
Verbindung mit einem stickstoffhaltigen Heterocyclus, z. B.
ein Alkylpyrimidinyl-alkoxy-benzol.
Von der oder den erfindungsgemäßen Verbindung(en) enthalten
die Flüssigkristallmischungen im allgemeinen 0,05 bis 70
Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 50 Gew.-%.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind insbesondere als
Dotierstoffe für geneigt-smektische Flüssigkristallphasen
geeignet, da sie diese in ferroelektrische Flüssigkristall-
Phasen umwandeln; die Werte für die spontane Polarisation
(P s ) liegen bei 10 Mol-% Dotierung und bei 25°C im Bereich
von etwa 15-35 nC/cm² und im Bereich von etwa 150-350 nC/cm²
linear extrapoliert auf die reine Verbindung, teilweise
liegen die Werte für P s sogar noch höher.
Die Schaltzeiten der neuen Systeme liegen häufig unter 100 µs
bei 10 Mol-% Dotierung, 25°C und einer Schaltspannung von
± 10 V/µm. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch
zur Erzielung des elektroklinen Effektes in orthogonalen
smektischen Phasen (SA*, SB*, SE*) eingesetzt werden.
Eine Lösung von 825 mg (4 mmol) Dicyclohexylcarbodiimid in
20 ml trockenem Dichlormethan wird unter Rühren bei
Raumtemperatur mit 901 mg (3 mmol) 4-(2-n-Octyloxypyrimidin-
5-yl)phenol, 464,5 mg (4 mmol) R-Tetrahydrofuran-2-
carbonsäure sowie 49 mg (0,4 mmol) 4-Dimethylaminopyridin
versetzt. Nach 10stündigem Rühren bei Raumtemperatur wird
die Reaktionslösung im Vakuum eingeengt. Chromatographische
Reinigung und Umkristallisation aus n-Hexan ergeben 710 mg
(59%) farblose Kristalle mit [α] = -8,8° (c = 2, CHCl₃)
Schmelzpunkt: 75°C
Schmelzpunkt: 75°C
Analog werden erhalten:
[α] = 9,2° (c = 2, CHCl₃)
Schmelzpunkt: 90°C
Schmelzpunkt: 90°C
[α] = -9,3° (c = 2, CHCl₃)
Schmelzpunkt: 68°C
Schmelzpunkt: 68°C
[α] = -9,8° (c = 2, CHCl₃)
Schmelzpunkt: 74°C
Schmelzpunkt: 74°C
[α] = -6,1° (c = 2, CHCl₃)
Schmelzpunkt: 80°C
Schmelzpunkt: 80°C
[α] = -8,2° (c = 2, CHCl₃)
Schmelzpunkt: 90°C
Schmelzpunkt: 90°C
[a] = -9,4° (c = 2, CHCl₃)
Schmelzpunkt: 119°C
Schmelzpunkt: 119°C
[α] = -6,9° (c = 2, CHCl₃)
Phasenfolge: K121(105SX*106SC*116)N* 195 I
Phasenfolge: K121(105SX*106SC*116)N* 195 I
Zur Überprüfung der Wirksamkeit der vorstehend
beschriebenen Verbindungen als ferroelektrische
Dotierstoffe in Flüssigkristall-Systemen mit geneigten
smektischen Phasen werden diese in Konzentrationen von
jeweils 10 Mol-% mit einer nicht-chiralen Grundmischung (A)
der Phasenfolge
K 12,5 SC 83 SA 95 N 100 I (A)
gemischt.
Es wurden jeweils die Werte für die spontane Polarisation
(P s in nC · cm-2), für die Schaltzeit τ (in µs) und für den
optischen Neigungswinkel der SC-Phase R (in °) der Mischung
bestimmt. Die P s -Werte werden nach der Methode von H.
Diamant et al. (Rev. Sci. Instr., 28, 30, 1957) gemessen.
Bei einer Zellenschichtdicke von ca. 2 µm wird durch
Orientierungsschichten einheitliche planare Orientierung
der Flüssigkristalle in der SC*-Phase erreicht [SSFLC-
Technik, Clark et al., Appl. Phys. Lett. 36, 899 (1980)].
Zur Bestimmung von τ und R wird die Meßzelle auf dem
Drehtisch eines Polarisationsmikroskops zwischen gekreuztem
Analysator und Polarisator befestigt. Der Schaltwinkel 2R
wird bei an der Meßzelle angelegtem statischen elekrischen
Feld gemessen. Für positive und negative Polarität dieses
Feldes wird die Meßzelle jeweils so lang gedreht bis
minimaler Lichtdurchgang auftritt. Der Winkelunterschied
zwischen den beiden so ermittelten Orientierungen ergibt
den Schaltwinkel. Mit Hilfe einer Photodiode erfolgt die
Bestimmung der Schaltzeit τ indem die Anstiegszeit des
Lichtsignals von 10 auf 90% Signalhöhe gemessen wird. Die
Schaltspannung beträgt ±10 V/µm. Neben den Werten für P s ,
τ, 2R ist der SC*-Bereich der jeweiligen Mischung angegeben;
die Werte in Klammern geben dabei die unterkühlbare untere
Temperaturgrenze des SC-Bereichs an.
Die Bestimmung der Verdrillungskraft HTP in der
cholesterischen Phase erfolgte, wie bei P. Kassubek et al.,
Mol. Cryst. Liq. Cryst., Vol. 8, Seite 305 bis 314, 1969
beschrieben, in einer Keilzelle mit Orientierungsschicht
durch Ausmessen der Versetzungslinien unter dem
Polarisationsmikroskop.
Meßmethode: Versetzt man ein (nicht-chirales) Lösungsmittel
mit einer kleinen Menge einer chiralen Verbindung, so wird
die Ebene des linear polarisierten Lichts um den
(charakteristischen) Winkel α gedreht; dieser Winkel wird
wie folgt angegeben: [α] (c = x, LM), wobei die Symbole
folgende Bedeutung haben: x = Konzentration der Lösung in
g/l, LM = Lösemittel, D = 589 nm (NaD-Linie), T =
Temperatur der Lösung. Der Drehwinkel wird in einem
Polarimeter nach 10 cm Durchgang des Lichts bestimmt.
Tabelle 1 faßt die Ergebnisse zusammen.
Claims (10)
1. Verwendung von optisch aktiven Tetrahydrofuran-2-
carbonsäureestern als Dotierstoffe in
Flüssigkristallmischungen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester der allgemeinen
Formel I verwendet werden
in der die Symbole und Indices folgende Bedeutung haben:
oder ein geradkettiger oder verzweigter
Alkylrest mit 1 bis 16 C-Atomen oder ein geradkettiger
oder verzweigter Alkenylrest mit 3 bis 16 C-Atomen,
wobei diese Reste selbst asymmetrische C-Atome
enthalten können, eine oder mehrere nicht benachbarte
-CH₂-Gruppen durch -O-, -S-, -CO-, -O-CO- und/oder
-CO-O- ersetzt sein können, und wobei ein oder mehrere
H durch F, Cl, Br oder CN ersetzt sein können
j und l null, 1 oder 2
k und m null oder 1
n null, 1 oder 2,
mit folgender Maßgabe: wenn j und/oder l = null sind, ist k = null; wenn n = null ist, ist m = null; die Summe j + l +n ist minimal 1 und maximal 3,
-A¹, -A² -A³ -M¹, -M² -CO-O, -O-CO, -CH₂CH₂, -CH=CH, -CH₂O, -OCH₂ X O oder S.
j und l null, 1 oder 2
k und m null oder 1
n null, 1 oder 2,
mit folgender Maßgabe: wenn j und/oder l = null sind, ist k = null; wenn n = null ist, ist m = null; die Summe j + l +n ist minimal 1 und maximal 3,
-A¹, -A² -A³ -M¹, -M² -CO-O, -O-CO, -CH₂CH₂, -CH=CH, -CH₂O, -OCH₂ X O oder S.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester der allgemeinen
Formel (IV) verwendet werden
worin bedeuten:
R² einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 12 C-Atomen, der ein asymmetrisches C-Atom enthalten kann;
-M³ -O, -S, -O-CO oder -CO
-A⁴
R² einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 12 C-Atomen, der ein asymmetrisches C-Atom enthalten kann;
-M³ -O, -S, -O-CO oder -CO
-A⁴
4. Optisch aktive Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester der
allgemeinen Formel (I) nach Anspruch 2.
5. Optisch aktive Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester der
allgemeinen Formel (IV) nach Anspruch 3.
6. Flüssigkristallmischung, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an mindestens einem optisch aktiven
Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester.
7. Flüssigkristallmischung, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an mindestens einem optisch aktiven
Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester der allgemeinen
Formel (I) nach Anspruch 2.
8. Flüssigkristallmischung, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an mindestens einem optisch aktiven
Tetrahydrofuran-2-carbonsäureester der allgemeinen
Formel (IV) nach Anspruch 3.
9. Elektrooptisches Schalt- oder Anzeigeelement enthaltend
eine Flüssigkristallmischung nach Anspruch 6.
10. Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven
Tetrahydrofuran-2-carbonsäureestern der allgemeinen
Formel (I) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man mesogene Phenole bzw. Thiophenole der allgemeinen
Formel (II) mit Derivaten der Tetrahydrofuran-2-
carbonsäure der allgemeinen Formel (III) umsetzt, wobei
Y eine OH-Gruppe oder Halogen bedeutet:
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AT89114602T ATE82584T1 (de) | 1988-08-13 | 1989-08-08 | Verwendung von optisch aktiven tetrahydrofuran-2- carbonsaeureestern als dotierstoffe in fluessigkristallmischungen, diese enthaltende fluessigkristallmischungen und neue optisch aktive tetrahydrofuran-2-carbonsaeureester. |
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JP1207092A JPH0780864B2 (ja) | 1988-08-13 | 1989-08-11 | 光学活性テトラヒドロフラン‐2‐カルボン酸エステルを液晶混合物においてドーパントとして用いる方法、該エステルを合有する液晶混合物および新規の光学活性テトラヒドロフラン‐2‐カルボン酸エステル |
KR1019890011500A KR900003333A (ko) | 1988-08-13 | 1989-08-12 | 액정 혼합물중의 도판트로서 광학적 활성 테트라 하이드로푸란-2-카복실산 에스테르의 용도, 이를 함유하는 액정 혼합물 및 광학적으로 활성인 테트라하이드로푸란-2-카복실산 에스테르 |
US08/065,080 US5384070A (en) | 1988-08-13 | 1993-05-20 | Use of optically active tetrahydrofuran-2-carboxylic acid esters as dopants in liquid-crystal mixtures, liquid-crystal mixtures containing same and novel optically active tetrahydrofuran-2-carboxylic acid esters |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3827599A DE3827599A1 (de) | 1988-08-13 | 1988-08-13 | Verwendung von optisch aktiven tetrahydrofuran-2-carbonsaeureestern als dotierstoffe in fluessigkristallmischungen, diese enthaltende fluessigkristallmischungen und neue optisch aktive tetrahydrofuran-2-carbonsaeureester |
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