DE3819736C2 - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A62—LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
- A62B—DEVICES, APPARATUS OR METHODS FOR LIFE-SAVING
- A62B19/00—Cartridges with absorbing substances for respiratory apparatus
-
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- A62B—DEVICES, APPARATUS OR METHODS FOR LIFE-SAVING
- A62B9/00—Component parts for respiratory or breathing apparatus
Description
Die Erfindung betrifft ein Notfall- und Flucht-Atem
schutzgerät, insbesondere eine komplette Notfall-Atem
schutzgerät-Einheit, welche im Gebrauch die Sicht des
Benutzers nicht beeinträchtigt.
Es gibt viele Situationen, in denen Notfall-Atemschutz
geräte erwünscht oder sogar erforderlich sind. Bei
spielsweise arbeiten Bergleute oder Feuerwehrleute stän
dig unter Bedingungen, bei denen ein hohes Risiko für
das plötzliche Auftreten von Giftstoffen in der Atemluft
besteht. Innerhalb eines Augenblickes kann eine Situati
on entstehen, die es erforderlich macht, daß sich der
Bergmann bzw. der Feuerwehrmann von einer Stelle ent
fernt, an der tödliche Gase oder Rauch und/oder Dämpfe
entstehen, die die Augen reizen, und die Sicht beein
trächtigen.
Viele Notfall-Atemschutzgeräte oder -Atemschutzmasken,
die derzeit im Handel erhältlich sind, bieten keinen
angemessenen Schutz gegen gefährliche Gase und schädli
che Dämpfe, welche die Sicht beeinträchtigen. Außerdem
sind viele der derzeit verfügbaren Notfall-Atemschutzge
räte in der Herstellung und ihrer technischen Ausfüh
rung sehr kompliziert.
Aus der US-PS 28 52 023 ist ein sogenanntes Pendel-Atem
schutzgerät bekannt, d. h. ein Atemschutzgerät, bei dem
die ausgeatmete Luft und die aufbereitete, einzuatmende
Luft wechselweise in unterschiedlicher Richtung durch
dieselbe Anordnung strömen. Dabei besitzt das bekannte
Gerät ein Mundstück, an dem ein KO2-Behälter und ein
Atembeutel befestigt sind. Der Behälter befindet sich
dabei außerhalb des Atembeutels und liegt zwischen dem
Mundstück und dem Atembeutel. Ein Sauerstoffvorrat er
gänzt die Sauerstoffmenge, welche durch chemische Aufbe
reitung der ausgeatmeten Luft in dem KO2-Behälter er
zeugt wird. Das bekannte Atemschutzgerät besitzt keine
Haube, welche das Gesicht und die Augen des Benutzers
erforderlichenfalls gegen Gift- und Reizstoffe aus der
Umgebung schützt.
Die US-PS 38 93 459 beschreibt ein Notfall-Atemschutzge
rät mit einem Atemluftkreislauf. Dabei ist ein Atemluft
beutel an dem einen Ende einer Chemikalienpatrone befe
stigt, um die aufbereitete, ausgeatmete Atemluft aufzu
nehmen. Das Atemschutzgerät umfaßt eine Maske mit einer
Atemöffnung, welche über Nase und Mund und gegebenen
falls über das Gesicht eines Benutzers paßt. Die Atem
öffnung steht mit einem Rückschlagventil in Verbindung,
welches von einer perforierten Wand umgeben ist. Die
ausgeatmete Luft passiert die Atemöffnung und die perfo
rierte Wand und gelangt von dort zur Aufbereitung in die
Chemikalienpatrone. Nach der Aufbereitung sammelt sich
die Luft in dem Atembeutel. Der Sauerstoff bzw. die
sauerstoffreiche Luft wird dann aus dem Atembeutel über
das Rückschlagventil eingeatmet, welches beim Einatmen
öffnet, sowie über einen Atemschlauch, und gelangt zu
Mund oder Nase des Benutzers.
Die US-PS 44 11 023 offenbart eine Rauchschutzhaube, die
den Träger gegen giftigen Rauch und gefährliche Dämpfe
schützt. Diese Haube bildet jedoch keine selbständige
Einheit in Form eines Atemschutzgerätes, und es ist auch
kein Atembeutel vorgesehen. Der Schutz, der durch diese
bekannte Atemschutzhaube geboten wird, beschränkt sich
auf giftige Gase, welche von Absorptionsmaterialien, wie
Aktivkohle (aus Kokosnüssen), Kieselerde oder Almondin
absorbiert werden. Diese Materialien sind an einer Stel
le vor dem Mund des Benutzers in bzw. an der Maske ange
ordnet.
Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Notfall- und Flucht-Atemschutzge
rät anzugeben, welches eine komplette Einheit bildet und
eine gute Sicht des Benutzers gewährleistet. Dabei soll
das Atemschutzgerät gleichzeitig leicht herzustellen und
einfach aufgebaut sein, insbesondere so zusammengelegt
werden können, daß es bequem in eine kleine Tasche paßt,
die von dem Benutzer für den Notfall mitgeführt wird.
Die gestellte Aufgabe wird bei einem erfindungsgemäßen
Atemschutzgerät durch die Realisierung der Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Es ist ein besonderer Vorteil des Atemschutzgerätes
gemäß der Erfindung, daß das Mundstück, der Chemikalien
behälter mit seinem Anschlußstutzen, der Atembeutel und
die Haube sowie gegebenenfalls die Nasenklammer mittels
einer einzigen, insbesondere nach Art einer Schlauch
schelle ausgebildeten Klammer zumindest weitgehend gas
dicht zu einer einzigen kompletten Atemschutzeinheit
verbunden sind.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind
Gegenstand von Unteransprüchen und werden nachstehend
anhand von Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische perspektivische Gesamtan
sicht eines Atemschutzgerätes gemäß der Erfin
dung;
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Chemikalienbe
hälter des Atemschutzgerätes gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine perspektivische Expansionsdarstellung des
Chemikalienbehälters gemäß Fig. 2;
Fig. 4 eine schematische Gesamt-Seitenansicht des
Atemschutzgerätes;
Fig. 5 einen Querschnitt durch die Anordnung gemäß
Fig. 4 längs der Linie A-A in dieser Figur;
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung eines Nasen
clips für das Atemschutzgerät und
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung eines Beutels
zur Aufnahme des Atemschutzgerätes.
Im einzelnen zeigen die Zeichnungsfiguren, in denen
entsprechende Elemente durchgehend mit denselben Bezugs
zeichen bezeichnet sind, und zwar insbesondere Fig. 1,
ein Atemschutzgerät 10 mit chemischer Luftaufbereitung.
Das Atemschutzgerät 10 umfaßt eine transparente Haube
38, die im Gebrauch, insbesondere in Notfallsituationen,
in denen die Umgebungsluft toxisch ist, über den Kopf
eines Benutzers paßt. Ein Mundstück 36 im Inneren der
Haube 38 wird vom Benutzer in den Mund genommen, während
ein Nasenclip 42 auf die Nase des Benutzers geklemmt
wird, so daß das Einatmen und Ausatmen nur über das
Mundstück 36 erfolgen kann. An dem im Gebrauch vom Be
nutzer abgewandten Ende des Mundstücks 36 befindet sich
ein Chemikalienbehälter 11, der die ausgeatmete Luft in
Sauerstoff umwandelt. Eine Haubenöffnung 39 dient als
Durchlaß für das Mundstück 36 und steht mit dem Kanister
11 in Verbindung. Der Behälter 11 ist außer im Bereich
einer Beutelöffnung 34, durch die das Mundstück 36 pas
send hindurchgeführt ist, vollständig vom einem Atembeu
tel 30 umschlossen, in dem sich die behandelte Atemluft
und der Sauerstoff derart sammeln, daß sie anschließend
eingeatmet werden können. Jeglicher Überdruck im Inneren
des Atembeutels 30 wird über ein Entlüftungsventil 32
abgebaut. Beim Einatmen kehren der Sauerstoff und die
behandelte Atemluft aus dem Atembeutel 30 über densel
ben Weg, den die Luft beim Ausatmen nimmt, zum Benutzer
zurück, d. h. über das Mundstück 38 und den Behälter 11.
Der Behälter 11, das Mundstück 36, die Haube 38 und der
Atembeutel 30 werden durch eine Klammer 46 zusammenge
halten.
Wie speziell aus Fig. 3 deutlich wird, umfaßt der Behäl
ter 11 einen äußeren Gehäuseteil 12, von dem ein innerer
Gehäuseteil 14 aufgenommen wird. Der äußere Gehäuseteil
12 ist an seiner Oberseite offen, besitzt eine umlaufen
de Wand und eine feste Rückwand. Der äußere Gehäuseteil
12 und der innere Gehäuseteil 14 können aus Weißblech
oder einem äquivalenten Material bestehen, wobei der
innere Gehäuseteil einen Außendurchmesser von etwa
9,14 cm hat, während der äußere Gehäuseteil einen Innen
durchmesser von etwa 9,52 cm besitzt. Der äußere Gehäu
seteil besitzt einen Anschlußstutzen 16, über den aus
geatmete Luft bzw. Sauerstoff fließen können. Vorzugs
weise ist der Anschlußstutzen 16 elliptisch und mit
einem Rand versehen, damit er besser erfaßt werden kann.
Der innere Gehäuseteil 14 besitzt eine umlaufende Wand,
welche an ihrer Basis mit einem nach innen abgewinkelten
Flansch versehen ist, wie dies aus der Querschnittsdar
stellung des Behälters in Fig. 2 besonders deutlich
wird. Ein erstes Gitter 18 paßt in das Innere des inne
ren Gehäuseteils 14 und liegt auf dem Flansch desselben
auf. Eine erste Filtermatte 20, die vorzugsweise aus
Glasfasern oder einem äquivalenten Material besteht,
paßt in das Innere des inneren Gehäuses 14 und liegt auf
der Oberseite des ersten Gitters 18 auf. Ein chemisches
Aufbereitungsmaterial 22, beispielsweise KO2 paßt in das
Innere des inneren Gehäuses 14. Wenn KO2 verwendet wird,
kann es in einer Körnung von beispielsweise etwa 3,3 bis
2,0 mm (6-10 mesh) und in einer Menge von 70 bis 80 g
verwendet werden. Eine zweite Filtermatte 24, die mögli
cherweise ebenfalls aus Glasfasern oder einem äquivalen
ten Material besteht, paßt über dem Material 22 in das
Innere des inneren Gehäuseteils 14.
Ein zweites Gitter 26 paßt in eine ringförmige Kappe 28
mit einer umlaufenden Seitenwand und einem Flansch am
oberen Ende (vergl. Fig. 2). Das zweite Gitter 26 paßt
in das mit dem Flansch versehene Ende der Kappe 28 und
wird dort eng festgehalten. Die Kappe 28 mit dem zweiten
Gitter 26 wird über das innere Gehäuseelement 14 gesetzt
und liegt auf dem oberen Ende der umlaufenden Wand des
inneren Gehäuseteils 14 auf und dichtet dessen obere
Öffnung ab. Dabei ist zu beachten, daß das erste Gitter
18, die erste Filtermatte 20, das chemische aktive Mate
rial 22, die zweite Filtermatte 24 und das zweite Gitter
26, die sämtlich in den inneren Gehäuseteil 14 passen,
sowie die Kappe 28 sämtlich dieselbe ebene Form haben
und den von der umlaufenden Wand des inneren Gehäuse
teils 14 umschlossenen Raum vollständig füllen sollten.
Dies ist erforderlich, um zu verhindern, daß irgendein
Fluid den inneren Gehäuseteil 14 und die Kappe 28 pas
siert, ohne jede der oben aufgeführten Schichten zu
passieren und ohne chemisch vollständig behandelt zu
werden, wie dies weiter unten noch näher erläutert wird.
Der innere Gehäuseteil 14 paßt in den äußeren Gehäuse
teil 12, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Der innere
Gehäuseteil 14 liegt dabei nicht auf dem geschlossenen
Boden des äußeren Gehäuseteils 12 auf, sondern endet in
geringem Abstand über dem Boden. Dieser Abstand dient
dazu, daß ein Fluid durch das erste Gitter 18 strömen
und in den inneren Gehäuseteil 14 eintreten bzw. aus
diesem austreten kann. Der innere Gehäuseteil 14 wird
dabei durch die Kappe 28 oberhalb des Bodens des äußeren
Gehäuseteils 12 gehaltert, wobei sich die Kappe dicht an
den oberen Rand der umlaufenden Wand des äußeren Gehäu
seteils 12 anlegt. Die dichte Passung zwischen der Kappe
28 und dem oberen Rand der Wand des äußeren Gehäuseteils
12 dient auch dazu, den Fluidkanal dichtend zu ver
schließen, der sich rings um den inneren Gehäuseteil 14
und unterhalb desselben ergibt (aufgrund der Tatsache,
daß der innere Gehäuseteil 14 kleiner und flacher als
der äußere Gehäuseteil 12 ist), so daß ein Fluid, wel
ches den Behälter 11 verläßt oder in diesen eintritt,
den Anschlußstutzen 16 oder den inneren Gehäuseteil 14
und die Kappe 28 mit den darin vorgesehenen Elementen
passieren muß. Vorzugsweise beträgt die Gesamthöhe des
Behälters 11 etwa 3 cm.
Der Behälter 11 ist in dem Atembeutel 30 angeordnet, wie
dies in Fig. 3 und 4 gezeigt ist. Der Atembeutel 30
sollte den Behälter 11 locker umschließen und genügend
Raum bieten, damit ein Fluid bzw. der Atem leicht durch
den Behälter 11 fließen kann. Ferner sollte das Volumen
des Beutels groß genug sein, um einen angemessenen Sau
erstoffvorrat aufnehmen zu können, um das Leben des
Benutzers in einer Notfallsituation zu retten. Vorzugs
weise sollte der Atembeutel 30 aus einer Urethanfolie
mit einer Dicke von etwa 76 µm bestehen und ein
Fassungsvermögen von etwa 3 l haben. Der Atembeutel 30
besitzt, wie erwähnt, ein Entlüftungsventil 32, aus dem
das Fluid entweichen kann, wenn der Druck in dem Beutel
einen vorgegebenen Wert übersteigt. Dies verhindert, daß
sich ein Benutzer beim Ausatmen anstrengen muß, wenn der
Beutel 30 bereits aufgeblasen ist und der Druck in dem
Beutel 30 gleich oder größer als der Druck ist, der vom
Benutzer beim Ausatmen erzeugt werden kann.
Der Atembeutel 30 besitzt eine Öffnung 34, durch die der
Anschlußstutzen 16 nach außen vorsteht, welcher mit dem
Mundstück 36 kommuniziert. Das Mundstück 36 paßt sicher
und dichtend über den Anschlußstutzen 16. Vorzugsweise
ist das Mundstück 36 ein Beißmundstück aus Gummi. Das
Mundstück 36 endet im Inneren der Haube 38, die groß
genug ist, um über den Kopf eines Benutzers zu passen
und diesen gegenüber einer rauhen Umgebung zu schützen.
Das Mundstück 36 durchgreift das Haubenmaterial im Be
reich einer Haubenöffnung 39, um außerhalb der Haube mit
dem Anschlußstutzen 16 verbunden zu werden. Die Haube 38
sollte aus einem transparenten Material bestehen, durch
welches der Benutzer hindurchsehen kann. Außerdem hat
die Basis der Haube eine elastische Öffnung 40, die es
dem Benutzer ermöglicht, die Haube über seinen Kopf zu
ziehen, und deren Rand sich dichtend um den Hals des
Benutzers legt. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
daß rings um die Öffnung 40 eine Kordel vorgesehen ist,
die es ermöglicht, die Haube dicht um den Hals des Be
nutzers festzuziehen. Vorzugsweise besteht die Haube aus
einem klar durchsichtigen Kunststoff, insbesondere aus
MYLAR, mit einer Dicke von etwa 100 µm, während die Öff
nung 40 durch einen Rand aus dauerelastischem Material
begrenzt ist. Im Inneren der Haube befindet sich ferner
der Nasenclip 42, der mit der Haube über eine Schnur 44
verbunden ist. Vorzugsweise wird ein Nasenclip verwen
det, wie er auch von Schwimmern benutzt wird. Ein sol
cher Nasenclip ist in Fig. 6 gezeigt.
Der Atembeutel 30, der Anschlußstutzen 16, das Mundstück
36, die Haube 38 und der Nasenclip 44 werden durch eine
Klammer 46 insbesondere nach Art einer Schlauchschelle
zusammengehalten, wie dies in Fig. 5 besonders deutlich
gezeigt ist. Dabei findet sich der Anschlußstutzen 16
ganz innen innerhalb der Beutelöffnung 34, wobei das an
die Öffnung 34 angrenzende Material des Atembeutels im
wesentlichen in Längsrichtung des Anschlußstutzens 16
verläuft. Dieses Material wird seinerseits von dem an
die Haubenöffnung 39 angrenzenden Material der Haube
umgeben, welches zu diesem Zweck nach innen umgelegt
ist. Über diese Materialschichten ist das Material des
Mundstücks 36 gelegt. Ferner ist das eine Ende der
Schnur 44 für den Nasenclip 42 an der Außenseite des
Mundstücks 36 angeordnet. Die Klammer 46 preßt die
Schnur 44 gegen das Mundstück 36 und preßt auch die
übrigen Schichten zusammen und gegen den Anschlußstutzen
16, so daß alle genannten Teile sicher zusammengehalten
werden.
Dadurch, daß der Behälter 11 über seinen Anschlußstutzen
16 direkt mit dem Mundstück 36 verbunden ist, entfällt
erfindungsgemäß die Notwendigkeit für die Verwendung
eines Verbindungsschlauches, wie er für die vorbekannten
Atemgeräte typisch ist. Außerdem sind der Behälter 11
und das Mundstück 36 derart tragend miteinander verbun
den, daß der Behälter 11 im Abstand von dem Material des
Atembeutels 30 und von der Brust des Benutzers gehalten
werden kann. Dies ist wichtig, da die chemische Reaktion
der ausgeatmeten Luft mit den Chemikalien in dem Behäl
ter 11 eine große Wärmemenge erzeugen kann, welche durch
Wärmeleitung zu Verbrennungen des Benutzers führen könn
te. Dadurch, daß der Behälter 11 im Abstand von der
Brust des Benutzers gehalten wird, sorgen die erste
Filtermatte 20 und die zweite Filtermatte 24 in bekann
ter Weise für Wärmeübertragungseigenschaften, durch die
ein großer Teil der bei der chemischen Reaktion entste
henden Wärme abgeleitet wird. Diese Kühlwirkung wird
dadurch gefördert, daß das Fluid bzw. die Luft in dem
Atembeutel das chemische Material 22 auf allen Seiten
umgibt und nicht nur auf einer Seite, wie dies der Fall
wäre, wenn der Behälter 11 auf der Brust des Benutzers
aufliegen würde. Der für den Benutzer erzeugte Sauer
stoff ist somit kühl genug, um problemlos eingeatmet zu
werden. Eine zusätzliche Kühlung kann erreicht werden,
indem man ein Kupfersieb in dem Zwischenraum zwischen
dem inneren Gehäuseteil 14 und dem äußeren Gehäuseteil
12 anordnet.
Im Gebrauch wird das Atemschutzgerät 10 zunächst aus
seiner Tragtasche 50 herausgenommen, die in Fig. 7 ge
zeigt ist, und die zu diesem Zweck aufgerissen wird. Die
Tragtasche 50 kann beispielsweise aus einem Beutelmate
rial des Typs 580 der Firma Marvelseal hergestellt wer
den und besitzt vorzugsweise eine Größe von etwa 11,4 cm × 10 cm
und eine Öffnung von etwa 3,2 cm, durch die das
Atemschutzgerät herausgezogen und eingeführt werden
kann. Die Tragtasche 50 wird vom Benutzer am Körper
getragen. Nach dem Herausnehmen des Atemschutzgeräts 10
wird die Haube 38 über den Behälter 11 und den Atembeu
tel 30 zurückgezogen, so daß das Mundstück 36 erfaßt und
der Nasenclip 42 auf die Nase geklemmt werden kann. Die
Haube 38 wird dann nach hinten über den Kopf des Benut
zers gezogen, wobei sich der elastische Rand der Hauben
öffnung 40 von selbst eng um den Hals des Benutzers
legt. Da die Entfernung zwischen dem Mund des Benutzers
und dem Behälter 11 bei dem erfindungsgemäßen Atem
schutzgerät sehr kurz ist, fördert die Atemwärme, die im
wesentlichen erhalten bleibt, eine schnelle Reaktion bei
der chemischen Aufarbeitung der ausgeatmeten Atemluft in
dem Behälter 11.
Der Behälter 11 wird abwechselnd von der ausgeatmeten
Luft und der aufbereiteten, einzuatmenden Luft durch
strömt. Wie in Fig. 2 angedeutet, strömt die Luft dabei
durch den Anschlußstutzen 16 hindurch über eine runde
Sammelkammer 52 mit einer Höhe vorzugsweise etwa 2 mm
nach oben durch das erste Gitter 18 und die erste Fil
termatte 20, wo eine Abkühlung erfolgt, und von dort
durch das chemische Aufbereitungsmaterial 22, wo der
CO2-Anteil der Atemluft gegen O2 ausgetauscht wird,
durch die zweite Filtermatte 24, wo eine Kühlung er
folgt, durch das zweite Sieb 26 und schließlich in den
Atembeutel 36. Beim Einatmen verläuft die Strömung in
umgekehrter Richtung, wobei die aufbereitete Luft in dem
Beutel 30 durch den inneren Gehäuseteil 14 mit seinen
Einsätzen hindurch in den Anschlußstutzen 16 gesaugt
wird. Beim Einatmen ergibt sich erneut die Möglichkeit
für eine Aufbereitung der Atemluft, die diesmal aus dem
Atembeutel zugeführt wird. Im Idealfall arbeitet das
erfindungsgemäße Not-Atemschutzgerät 10 für die Dauer
von fünf Minuten bei einer mäßigen Arbeitsgeschwindig
keit und einem Gewicht von etwa 320 g. Dieses geringe
Gewicht gestattet das Tragen des Atemschutzgeräts durch
Erfassen des Mundstücks 36. Das erfindungsgemäße Atem
schutzgerät kann lange aufbewahrt werden, wobei kein
Austreten von Sauerstoff auftritt. In der nachfolgenden
Tabelle sind 13 Versuche beschrieben, die mit dem be
schriebenen Atemschutzgerät durchgeführt wurden. Zu
jedem Test ist die Versuchsdauer angegeben sowie die
Aktivität des Benutzers während der Benutzung, und der
prozentuale Anteil von O2 und CO2 in der aufbereiteten
Atemluft. Diese Versuchsdaten sind durch weitere Bemer
kungen ergänzt.
Bezüglich der einzelnen Spalten der Tabelle wird - soweit
die Spaltenüberschriften nicht aus sich selbst vollständig
verständlich sind - folgendes angemerkt:
In der Spalte "Körnung" ist die Maßangabe "Mesh" für die
Siebgröße verwendet, wobei der jeweils eingetragene Wert an
gibt, wie viele Öffnungen das Sieb pro 2,54 cm (pro Zoll)
besitzt. Beispielsweise ist das gemäß Versuch 8 verwendete
Material ein Material, welches Siebe mit 6 bis 10 Öffnungen pro
Zoll passiert hat und eine entsprechende Körnung besitzt.
Die Spalte "CO2/O2" gibt das Verhältnis des Volumens des
absorbierten CO2 zu der Menge an erzeugtem O2 an. Die Spalte
"O2-Ausbeute" gibt an, welcher Prozentsatz an O2 von dem ins
gesamt in dem Reagens enthaltenen O2 genutzt wurde.
Die in der Tabelle genannten prozentualen O2- und CO-Konzen
trationen gelten für das Luftgemisch in dem Atembeutel.
Bei dem Versuch 1 wurden die Meßwerte mit folgendem Prüf
verfahren ermittelt: Der Träger bewegte sich auf einer Stufe
auf und ab, wobei nach jeweils einer Minute "Treppensteigen"
eine Pause von einer Minute eingelegt wurde. Nach drei Minuten
ergab sich in einer Gasprobe aus dem Atembeutel ein CO2-Gehalt
von 3,8%. Das Mundstück war nicht direkt mit dem Behälter
verbunden.
Versuch 2: Die Versuchsperson stand still (kein Laufen oder
Steigen); die Gasproben wurden dem Atembeutel entnommen, die
CO2-Konzentration der eingeatmeten Luft war niedriger als im
Atembeutel.
Versuch 3: Die Versuchsperson stand zunächst 1,5 Minuten,
anschließend "Treppensteigen" für 1,5 Minuten. Der Behälter
war direkt am Mundstück befestigt.
Versuch 4: Stehen, einige Schritte auf und ab. Am Mundstück wurden
mit Injektionsspritze Gasproben entnommen. Die CO₂-Konzentration
lag bei 50% der CO2-Konzentration im Atembeutel.
Versuch 5: Die Versuchsbedingungen entsprachen den Bedingungen
gemäß US-Standard CFR30, Teil II, Tabelle 4, Personentest 4.
Der Versuch wurde nach 2,5 Minuten abgebrochen. Der CO2-Gehalt
war hoch. Der Versuch war für den Behälter zu anstrengend.
Es ergab sich eine hohe Temperatur des eingeatmeten Luftge
misches.
Versuche 6 bis 13 - die Versuchsbedingungen entsprachen jeweils
dem US-Standard CFR30, Teil II, Tabelle 1, Personentest -
laufen mit Geschwindigkeit von ca. 4,8 km/h.
Bei Versuch 6 wurde der Test nach vier Minuten und einer
CO2-Konzentration von 4% gestoppt.
Bei Versuch 7 zeigte sich, daß die feinere KO2-Körnung die
Leistung verbesserte.
Bei Versuch 8 zeigte es sich, daß eine KO2-Körnung entsprechend
einer Maschenweite von 6 bis 10 Mesh eine weitere Verbesserung
ergab.
Bei Versuch 9 löste sich das Mundstück vom Behälter; die Ein
atmungstemperatur wurde abgesenkt.
Bei Versuch 10 war wegen der verringerten Bettiefe für das
Reagens weniger KO2 vorhanden.
Bei Versuch 11 war wegen des geringeren Behälterdurchmessers
weniger KO2 vorhanden.
Bei Versuch 12 zeigte es sich, daß die verringerte KO2-Menge
bei einem Chemikalienbett-Durchmesser von 7 cm zu klein ist.
Es wird mindestens ein Behälterdurchmesser von etwa 7,9 cm
benötigt.
Bei Versuch 13 wurde die Einatmungstemperatur durch Verwendung
eines Kupfergitters um etwa 6°C abgesenkt.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß
ausgehend von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
zahlreiche Änderungen und/oder Ergänzungen möglich sind,
ohne daß der Fachmann bei der Realisierung dieser Vari
anten den Grundgedanken der Erfindung verlassen müßte.
Claims (7)
1. Notfall- und Flucht-Atemschutzgerät
mit Schutzeinrichtungen, die dem Schutz eines Benutzers gegen Rauch und giftige Dämpfe dienen und die eine Öffnung zur Aufnahme des einen Endes eines Mundstücks besitzen,
mit chemischen Aufbereitungseinrichtungen, mit deren Hilfe aus der vom Benutzer ausgeatmeten Atemluft Sauerstoff erzeugbar ist und die einen Anschluß besitzen, der derart mit dem anderen Ende des Mundstücks verbunden ist, daß die ausgeatmete Luft durch das Mundstück über den Anschluß in die Aufbereitungseinrichtungen fließt,
mit Sammeleinrichtungen für sauerstoffreiche Luft, welche mit den chemischen Aufbereitungseinrichtungen zur Aufnahme der von den Aufbereitungseinrichtungen aufbereiteten Luft verbindbar sind und aus denen die aufbereitete Luft beim Einatmen des Benutzers durch die Aufbereitungseinrichtungen und das Mundstück hindurch ansaugbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sammeleinrichtungen (30) eine Öffnung (34) aufweisen, welche bezüglich der Öffnung (39) der Schutzeinrichtungen fluchtend ausrichtbar ist, und daß eine Klammer (46) vorgesehen ist, welche das vom Benutzer abgewandte, andere Ende des Mundstücks (36), den Anschluß (16) der Aufbereitungseinrichtungen (11) und das Material der Schutzeinrichtungen (38) und der Sammeleinrichtungen (30) im Bereich ihrer Öffnungen (39, 34) umschließt und relativ zueinander gasdicht festlegt.
mit Schutzeinrichtungen, die dem Schutz eines Benutzers gegen Rauch und giftige Dämpfe dienen und die eine Öffnung zur Aufnahme des einen Endes eines Mundstücks besitzen,
mit chemischen Aufbereitungseinrichtungen, mit deren Hilfe aus der vom Benutzer ausgeatmeten Atemluft Sauerstoff erzeugbar ist und die einen Anschluß besitzen, der derart mit dem anderen Ende des Mundstücks verbunden ist, daß die ausgeatmete Luft durch das Mundstück über den Anschluß in die Aufbereitungseinrichtungen fließt,
mit Sammeleinrichtungen für sauerstoffreiche Luft, welche mit den chemischen Aufbereitungseinrichtungen zur Aufnahme der von den Aufbereitungseinrichtungen aufbereiteten Luft verbindbar sind und aus denen die aufbereitete Luft beim Einatmen des Benutzers durch die Aufbereitungseinrichtungen und das Mundstück hindurch ansaugbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sammeleinrichtungen (30) eine Öffnung (34) aufweisen, welche bezüglich der Öffnung (39) der Schutzeinrichtungen fluchtend ausrichtbar ist, und daß eine Klammer (46) vorgesehen ist, welche das vom Benutzer abgewandte, andere Ende des Mundstücks (36), den Anschluß (16) der Aufbereitungseinrichtungen (11) und das Material der Schutzeinrichtungen (38) und der Sammeleinrichtungen (30) im Bereich ihrer Öffnungen (39, 34) umschließt und relativ zueinander gasdicht festlegt.
2. Atemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzeinrichtungen (38) eine transparente,
flexible Haube (38) umfassen, die groß genug
ist, um über den Kopf eines Benutzers zu passen,
wobei die Haube (38) die erste Öffnung (39) aufweist,
über die das zweite Ende des Mundstücks (36) mit dem
Anschluß (16) der chemischen Aufbereitungseinrichtungen
(11) verbindbar ist, und wobei die Haube (38)
eine zweite Öffnung (40) aufweist, deren Größe variabel
ist, und die es ermöglicht, die Haube (38) über
den Kopf eines Benutzers zu ziehen.
3. Atemschutzgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Sammeleinrichtungen (30) einen flexiblen
Atembeutel (30) umfassen.
4. Atemschutzgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die chemischen Aufbereitungseinrichtungen
(11) einen Behälter (11) umfassen, der ein chemisches
Aufbereitungsmaterial enthält, welches Kohlendioxid
aus verbrauchter Atemluft entfernt und Sauerstoff
erzeugt, und daß der Behälter (11) einen Anschluß
(16) aufweist, der an dem zweiten Ende des Mundstücks
(36) befestigt ist.
5. Atemschutzgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Schutzeinrichtungen einen Nasenclip (42)
umfassen, der im Inneren der Haube (38) angeordnet
ist, und der an einer Schnur (44) befestigt ist,
deren anderes Ende durch die Klammer (46) gehaltert
ist.
6. Atemschutzgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Atembeutel (30) mit einem Entlüftungs
ventil (32) versehen ist, über welches ein Überdruck
in dem Atembeutel (30) abbaubar ist.
7. Atemschutzgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net,
- - daß der Behälter (11) einen äußeren Gehäuseteil (12) mit einem Boden und einer umlaufenden Wand aufweist, wobei die umlaufende Wand mit dem nach außen offenen Anschluß (16) versehen ist,
- - daß der Behälter (11) einen inneren Gehäuseteil (14) aufweist, der von dem äußeren Gehäuseteil (12) umschlossen wird und eine umlaufende Wand besitzt, die an ihrem unteren Ende mit einem umlaufenden Flansch versehen ist, und die oben offen ist,
- - daß im Inneren des inneren Gehäuseteils (14) ein erstes Gitter (18) angeordnet ist, welches auf dem Flansch des inneren Gehäuseteils (14) aufliegt und dessen Bodenöffnung bedeckt,
- - daß im Inneren des inneren Gehäuseteils (14) eine erste Filtermatte (20) angeordnet ist, die auf dem ersten Gitter (18) aufliegt und dieses bedeckt,
- - daß im Inneren des inneren Gehäuseteils (14) ein chemisches Aufbereitungsmaterial (22) angeordnet ist, welches CO2 entfernt und Sauerstoff erzeugt und auf der ersten Filtermatte (20) aufliegt und diese bedeckt,
- - daß im Inneren des inneren Gehäuseteils (14) eine zweite Filtermatte (24) angeordnet ist, welche auf dem Aufbereitungsmaterial (22) aufliegt und dieses bedeckt,
- - daß im Inneren des inneren Gehäuseteils (14) ein zweites Gitter (26) vorgesehen ist, dessen eine Seite auf der zweiten Filtermatte (24) aufliegt, und dessen zweite Seite die offene Oberseite des inneren Gehäuseteils (14) bedeckt, und
- - daß eine Kappe (28) vorgesehen ist, welche über den oberen Rand der umlaufenden Wand des inneren Gehäu seteils (14) paßt und derart offen ist, daß die Oberseite des inneren Gehäuseteils frei bleibt, wobei die Kappe (28) das zweite Gitter (26) in seiner Lage sichert, und
- - daß der innere Gehäuseteil (14) und die Kappe (28) derart in den äußeren Gehäuseteil (12) eingesetzt sind, daß die Kappe durch den oberen Rand der um laufenden Wand des äußeren Gehäuseteils (12) in einer solchen Lage gehalten wird, daß der innere Gehäuseteil (14), welcher kleiner ist als der äuße re Gehäuseteil (12) oberhalb des Bodens des äußeren Gehäuseteils (12) gehaltert wird, so daß sich unter dem inneren Gehäuseteil (14) eine Luftkammer (52) ergibt, durch die die Atemluft nach Passieren des ersten Gitters (18), der ersten Filtermatte (20), des Aufbereitungsmaterials (22), der zweiten Fil termatte (24) und des zweiten Gitters (26) über den Anschluß (16) in den Atembeutel (30) strömen kann.
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Family
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