DE3813678C2 - - Google Patents
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- C08K5/54—Silicon-containing compounds
Description
Die Erfindung betrifft eine Kautschukmischung zur Herstellung
von Reifen mit verbessertem Wärmeaufbau-Verhalten und hoher
Temperaturfestigkeit.
Zur gleichzeitigen Verbesserung des Wärmeaufbau-Verhaltens
und der Verstärkung von Gummimischungen in Reifen und Gummi
gegenständen wurden bereits verschiedene Wege beschritten. So
wird nach der JP-OS 62-1 84 463 die Dispersibilität von Ruß
durch Begrenzung der Bildung von Gruppen starker Säuren, wie
der -COOH-Gruppe, an der Oberfläche des Rußes und bevorzugte
Bildung von -OH-Gruppen erreicht durch eine Behandlung mit einem
Niedertemperatur-Plasma, wodurch die Widerstandsfähigkeit gegen
Wärmeaufbau und die Verstärkung von Gummimischungen verbessert
werden sollte.
Andererseits wird nach der JP-OS 50-88 150 eine bestimmte Menge
zumindest eines aktiven Silicat-Füllstoffs und Bis(alkoxy
silylalkyl)-oligosulfid Naturkautschuk oder Synthesekautschuk
zugesetzt und gegebenenfalls 0,1 bis 50 Gew.-Teile - auf 100 Gew.-Teile
Kautschuk-Komponente - Ruß eingebracht. Auch bei der
JP-OS 61-2 87 802 geht es um die Herstellung von Reifen mit be
sonders guter Widerstandsfähigkeit gegen das Einschneiden und
den Wärmeaufbau, wobei als Kautschuk-Komponente für die Lauf
fläche bei Grund- und Deckstruktur eine Kautschukmischung
enthaltend 30 bis 50 Gew.-Teile Ruß mit einer spezifischen
Oberfläche von nicht weniger als 100 m²/g (Jodadsorption), 5
bis 30 Gew.-Teile Kieselsäure oder Silicat, 0,5 bis 6 Gew.-Teile
eines Silan-Kupplungsmittels der Formel
(OR)₃SiC n H2n S m C n H2n Si(OR)₃ oder (OR)₃SiC n H2n X angewandt wird, wobei R eine Alkylgruppe, X eine Mercaptogruppe, eine Aminogruppe oder eine Epoxygruppe sein kann und n und m eine ganze Zahl ist. Auch kann sich zusätzlich zu der Kautschuk-Komponente ein Weichmacher in diesen Mischungen befinden.
(OR)₃SiC n H2n S m C n H2n Si(OR)₃ oder (OR)₃SiC n H2n X angewandt wird, wobei R eine Alkylgruppe, X eine Mercaptogruppe, eine Aminogruppe oder eine Epoxygruppe sein kann und n und m eine ganze Zahl ist. Auch kann sich zusätzlich zu der Kautschuk-Komponente ein Weichmacher in diesen Mischungen befinden.
Aus der JP-OS 61-2 91 659 kennt man einen modifizierten Ruß
mit verbesserter dynamischer Wärmestabilität durch Behandeln
eines elektrisch leitenden Rußes mit einer Siliciumverbindung
in einem Lösungsmittel und aus der JP-OS 62-1 97 429 eine
Masse für einen leitenden schrumpffähigen Überzug aus
- (a) 10 bis 50 Gew.-Teilen leitendem Ruß und
- (b) 0,5 bis 5 Gew.-Teilen eines organischen Kupplungsmittels in Form eines Silans und/oder eines Imidazols - bezogen auf 100 Gew.-Teile Polybutadien.
Alle diese bekannten Maßnahmen erwiesen sich jedoch als un
zulänglich im Hinblick auf eine gleichzeitige weitgehende Ver
besserung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Wärmeaufbau und
der Verstärkung, wie dies nach vorliegender Erfindung ange
strebt wird. Nach der JP-OS 62-18 446 wurde versucht, gleich
zeitig Wärmeaufbau und Verstärkbarkeit einer Kautschukmischung
zu verbessern durch bevorzugte Bildung von Hydroxylgruppen an
der Oberfläche des Rußes, so daß die Dispergierbarkeit des
Rußes verbessert ist, und zwar mit Hilfe der Behandlung mit
einem Niedertemperatur-Plasma. Dieses Verfahren erwies sich je
doch ebenfalls für Ruß unzulänglich, der in Wechselwirkung mit
einem Gummi steht, selbst im aktiven Zustand, weil die Ruß
oberfläche modifiziert ist und folglich bei Anwendung der Kautschuk
mischung für die Herstellung von Reifen zeigt sich, daß diese
unter Betriebsbedingungen besonders wenig in der Praxis zufrieden
stellen im Hinblick auf hohe Verstärkbarkeit bei
erhöhten Temperaturen, also eine Temperatur-Verstärkbarkeit.
Andererseits werden nach der JP-OS 50-88 150 und 61-2 87 802
Silicate und Silan-Kupplungsmittel sowie weiter verstärkender
Ruß angewandt, jedoch entspricht die chemische Bindung
des Kupplungsmittel mit dem Ruß nicht, selbst wenn das
Kupplungsmittel mit dem Ruß gemischt wird oder wenn der Ruß
damit modifiziert ist. Damit ergibt sich aber auch, daß die
Bindung zwischen den Elastomeren über Ruß und Silan nicht
ausreicht. Man ist daher der Ansicht, daß es auf diese Weise
nicht möglich ist, ausreichende Verbesserungen hinsichtlich
Zugfestigkeit bei hoher Temperatur und Wärmeaufbau in Reifen
aus solchen Gummimischungen zu erreichen. Diese Methoden finden
natürlich ihre Grenze, wo es um Hochleistungsreifen mit
Hochtemperatur-Verstärkbarkeit geht.
Aus der US-PS 45 19 430 ist ein Gürtelreifen mit einer Lauffläche
bekannt, in deren Kautschukmischung 18 bis 50 Gew.-Teile
auf 100 Gew.-Teile Kautschuk-Komponente einer feinen, amorphen,
hydratisierten Kieselsäure zusammen mit 0,333 bis 2 Teilen Ruß
je Teil Kieselsäure zur Anwendung gelangten, wobei die Summe
an Kieselsäure und Ruß bezogen auf 100 Teile Kautschuk-Komponente
50 bis 85 Teile ausmachen sollten. Zusätzlich war als
Kupplungsmittel für den verstärkenden Füllstoff Kieselsäure
ein mercapto-substituiertes Silan erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist die Verbesserung der Oberflächenaktivität
des Rußes und des Widerstands gegen Wärmeaufbau in
Gummimischungen von Reifen, insbesondere der Kautschukmischungen
für Laufflächen von Reifen, wobei gleichzeitig eine wesentliche
Verbesserung des Wärmeverhaltens (insbesondere tan δ)
und der Warmfestigkeit (insbesondere Zugfestigkeit) erreicht
werden soll.
Diese Kautschukmischungen zur Lösung der obigen Aufgabe geht aus
obigem Hauptanspruch hervor; die Unteransprüche geben spezielle
Ausgestaltungsformen wieder.
Bei der erfindungsgemäßen Kautschukmischungen wird ein spezieller
Ruß mit einem speziellen Silan-Kupplungsmittel kombiniert,
wobei die Silanmenge von der Rußmenge und der spezifischen
Oberfläche des Rußes beeinflußt wird. Bei der Anwendung der
erfindungsgemäßen Kautschukmischung ergeben sich die verbesserten
thermischen Eigenschaften aufgrund einer synergistischen
Wirkung des speziellen Rußes und des speziellen Silan-Kupplungsmittels.
In der erfindungsgemäßen Kautschukmasse können als Kautschuk-
Komponente Isopren-Kautschuk, Styrol/Butadien-Kautschuk, Butadien-Kautschuk,
Butyl-Kautschuk, Ethylen/Propylen-Dienterpolymere,
Polychloroprene und Nitril-Kautschuk verwendet werden.
Ruß mit Hydroxylgruppen an der Oberfläche erhält man durch
eine Vakuumbehandlung mit Niedertemperatur-Plasma, wie sie
beispielsweise in der JP-OS 62-1 84 463 beschrieben ist, oder
durch Behandlung mit Oxon oder dergleichen.
Die in die Kautschukmischung einzubringende Menge an Kupplungs
mittel ergibt sich aus der Beziehung der zugesetzten Rußmenge
und liegt vorzugsweise im Bereich von 1,16 · 10-4 bis
1,16 · 10-3 obiger Dimension. Wenn die erfindungsgemäße Kaut
schukmischung Silicat enthält, so hängt die Menge an Kupplungs
mittel auch von der Menge an Silicat ab, und zwar soll das
Kupplungsmittel in der 0,05- bis 0,2fachen Menge des zugege
benen Silicats zur Anwendung gelangen.
Wenn Ruß zusammen mit Kupplungsmittel zur Anwendung gelangt,
so wird der zur Einführung von Hydroxylgruppen behandelte Ruß
einer modifizierenden Vorbehandlung mit dem Kupplungsmittel
unterworfen. Für diese modifizierende Behandlung gibt es zwei
Möglichkeiten, nämlich
- 1) Ruß wird mit dem Kupplungsmittel in einem Mischer bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur und 80°C während 5 bis 20 min gemischt und
- 2) der oxidierte Ruß wird in einer methanolischen Lösung des Kupplungsmittels zwischen Raumtemperatur und 80°C 5 bis 20 min gerührt.
Selbstverständlich enthalten die erfindungsgemäßen Kautschuk
mischungen übliche Mengen an Vulkanisationsmittel wie Schwefel,
Vulkanisationsbeschleuniger, Antoxidationsmittel, Weichmacher,
Füllstoffe und dergleichen.
Die Bestimmung der spezifischen Oberfläche geschieht nach
ASTM D3037 und der Dibutylphtalat-Adsorption nach ASTM D3493.
Der in der erfindungsgemäßen Kautschukmischung anzuwendende
verstärkende Ruß soll eine Dibutylphthalat-Adsorption DBP von
80 bis 150 cm³/100 g und eine spezifische Oberfläche von 70
bis 250 m²/g besitzen. Unterhalb dieser beiden Grenzwerte ist
die Verbesserung der Dispergierbarkeit gering, während ober
halb der beiden Grenzwerte die Dispergierbarkeit schlecht
wird und der Wärmeaufbau in unerwünschter Weise ansteigt.
Der in der erfindungsgemäßen Kautschukmischung vorzusehende
Ruß soll eine Konzentration der Gesamtsäuregruppen an der Oberfläche
von 0,25 bis 2 µÄq./m² aufweisen, wobei der Anteil der
Gruppen schwacher Säuren an den Gesamtsäuregruppen zumindest
65% betragen soll. Ist die Konzentration der Gesamtsäuregruppen
geringer als die untere Grenze, sinkt die Zugfestigkeit bei
hoher Temperatur, während bei Überschreiten der oberen Grenze
die Bruchdehnung ungebührlich absinkt. Die bevorzugte Konzen
tration beträgt 0,3 bis 0,8 µÄq./m².
Der pH-Wert durch Einführung der Hydroxylgruppen soll 3 bis
5,5 betragen. Liegt er unter 3, wird die Vulkanisation unzweck
mäßigerweise verzögert, während bei über 5,5 die Anzahl der
Hydroxylgruppen herabgesetzt ist und man mit einem solchen Ruß
nicht die angestrebten Verbesserungen erreicht.
In der erfindungsgemäßen Kautschukmischung liegt der Ruß obi
ger Eigenschaften in einem Mengenanteil von 30 bis 150 Gew.-
Teilen - bezogen auf 100 Gew.-Teile Kautschuk-Komponente -
vor. Bei geringerer Rußmenge ist der verstärkende Effekt auf
die Gummimischung unzureichend, während bei über 150 Gew.-
Teilen die Dispergierbarkeit des Kautschuks in der Mischung
verschlechtert wird. Die bevorzugte Rußmenge liegt zwischen
40 und 100 Gew.-Teilen.
Wird zusammen mit Ruß auch Silicat angewandt, so ist die Sili
catmenge auf 40 Gew.-Teile zu begrenzen, da bei mehr als
40 Gew.-Teilen die Abriebfestigkeit und das Bruchverhalten bei
hoher Temperatur in unerwünschtem Maße absinkt. Die erfindungs
gemäß angestrebten Verbesserungen werden auch mit Kautschuk
mischungen ohne Silicat-Füllstoff erreicht.
Die in die erfindungsgemäße Kautschukmischung einzubringende
Menge an Kupplungsmittel wird durch die Rußmenge und gegebenen
falls Silicatmenge bestimmt. Sie errechnet sich aus dem Produkt
der Gewichtsteile Ruß und der spezifischen Oberfläche des
Rußes, wobei dieses Produkt - wie oben angegeben - zwischen
4,65 · 10-5 und 4,65 · 10-3 liegen soll. Entspricht die zu
gegebene Menge an Kupplungsmittel einem geringeren Wert, so
ist der Kupplungseffekt sehr gering und der verbessernde Ein
fluß auf Wärmeaufbau ist nicht zu beobachten, während bei
Übersteigen des oberen Grenzwerts die Verstärkbarkeit uner
wünscht nieder wird.
Bisher war es nicht üblich, Ruß mit Hydroxylgruppen an der
Oberfläche und ein Silan als Kupplungsmittel in Kautschuk
mischungen zu verwenden. Auf der Tatsache, daß eine feste
primäre chemische Bindung zwischen der durch Einführung von
Hydroxylgruppen aktiven Rußoberfläche und dem Kupplungsmittel
erreicht wird, beruht die Verbesserung der Verstärkbarkeit und
des Verhaltens beim Wärmeaufbau, wobei zusätzlich das Kupplungsmittel mit
dem Elastromeren in Wechselwirkung tritt unter Bildung einer starken Bin
dung zwischen Ruß, Kupplungsmittel und Elastomeren, selbst bei hoher Tempe
ratur.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter. Vorweg
wird das Vakuumverfahren mit Niedertemperatur-Plasma für den
Ruß erläutert und anschließend die Bestimmungsmethoden der
einzelnen Parameter.
In einer kolbenförmigen Plasmakammer von 500 cm³ aus Pyrexglas
werden 50 g Ruß eingebracht und das Ganze mit einer Geschwindig
keit von zumindest 5 UpM gedreht, um eine gleichmäßige Behand
lung und Vermeidung einer Veraschung zu gewährleisten.
Als Plasmagas wurde bei den Beispielen das in Tabelle 1 ange
gebene Gas verwendet, wobei das Plasma gebildet wird mit Hilfe
eines Stroms von 25 W und 13,56 MHz in einem Vakuum von 0,4 mbar
und einer Strömungsgeschwindigkeit des Gases von 50 cm³/min.
Die Konzentration der Hydroxylgruppen auf der Rußoberfläche
wird bestimmt durch deren Neutralisieren mit Natriumhydrogen
carbonat und Natriumhydroxid nach der von Boehm in "Angewandte
Chemie, Int. Edit., 5, 533, (1966) und 3, 669, (1964)" beschrie
benen Methode.
Eine Probe von 1 g wird zu 100 cm³ von ionenausgetauschtem
Wasser gegeben, dann 15 min gekocht, worauf das Ganze 48 h
stehen bleiben kann und dann der pH-Wert der Suspension mit
einem üblichen pH-Meter ermittelt wird.
Die entsprechend Tabelle 1 behandelten Rußsorten wurden zu
sammen mit einem Silan als Kupplungsmittel und Kautschuk und
dergleichen gemischt und die Eigenschaften der mit diesen
Kautschukmischungen erhaltenen Gummiproben ermittelt (Tabelle
2 und 3).
Die Zugfestigkeit wurde bei 100°C nach JIS K6301 und der
Modul, also die Zugspannung bei 300% Dehnung, bei 100°C
nach der gleichen Standardmethode ermittelt. tan δ wurde bei
30°C unter einer dynamischen Scherspannung von 1% und einer
Schwingung von 1 Hz mit Hilfe eines mechanischen Spektro
meters (z. B. von Rheometrix Co.) bestimmt. Je geringer der
Wert, umso besser ist die Dispergierbarkeit.
100 g Ruß ISAF (spezifische Oberfläche 117 m²/g - Stickstoff
methode -, DBP-Adsorption 115 cm³/100 g - d. h. ISAF Ruß A
Tabelle 4) wurde zu 1 l einer wäßrigen Lösung von 2 g H₂O₂
zugesetzt und unter Rühren 30 min bei 60 bis 70°C gehalten.
Nach beendeter Umsetzung wurde die Ruß-Suspension filtriert, und
der Filterkuchen 12 h bei 120°C getrocknet. Der erhaltene
oxidierte Ruß - ISAF Ruß C - hatte einen Anteil an Gesamt
säuregruppen von 0,34 µÄq./m², wobei der Anteil der Gruppen
schwacher Säuren 0,28 µÄq./m² oder 82% betrug.
Die gleiche Vorgangsweise, jedoch mit 0,1 g, 5,0 g, 20,0 g
bzw. 30,0 g H₂O₂ wurde zur Herstellung von Rußen unterschied
lichen Oxidationsgrades - ISAF Ruße B, D bis F - verwendet.
Ruß HAF - HAF J - wurde ebenfalls obiger Behandlung mit 5 g
H₂O₂ unterworfen und ergab den oxidierten HAF Ruß K.
Der Ruß aus der 1. oxidativen Behandlung wurde mit einer
1%igen wäßrigen Salpetersäure - anstelle einer Wasserstoff
peroxidlösung - behandelt und ergab ISAF Ruß G.
Über 100 g des Rußes aus der 1. oxidativen Behandlung wurde
ozonhaltige Luft aus einem Ozongenerator während 30 min mit
einer Strömungsgeschwindigkeit von 5 l/min geleitet, so daß
man den ISAF Ruß H erhielt. In diesem Fall betrug die vom
Generator gebildete Ozonmenge 3,6 g/h.
1 g Ruß wurde eingewogen und mit 50 cm³ 1/250 normaler Natron
lauge versetzt und unter Rückfluß bei 100°C 2 h gekocht.
Dann wurden 10 cm³ der überstehenden Flüssigkeit mit einer
0,05 normalen Salzsäure titriert und gleichzeitig ein Blind
versuch durchgeführt. Der Anteil an Gesamtsäuregruppen ergibt
sich aus der Differenz zwischen beiden Werten, wobei der Be
trag an Gesamtsäuregruppen je Flächeneinheit sich aus der
obigen bestimmten spezifischen Oberfläche des der Untersuchung
unterworfenen Rußes errechnet.
Dieser ergibt sich aus folgender Beziehung:
Der Anteil an Gruppen schwacher Säure in µÄq./m² entspricht dem Anteil der Gesamtsäuregruppen µÄq./m² abzüglich des An teils an Gruppen starker Säuren in µÄq./m².
Der Anteil an Gruppen schwacher Säure in µÄq./m² entspricht dem Anteil der Gesamtsäuregruppen µÄq./m² abzüglich des An teils an Gruppen starker Säuren in µÄq./m².
2 g Ruß wurden zu 100 cm³ einer 1/50 normalen Natriumhydrogen
carbonat-Lösung versetzt und 4 h bei Raumtemperatur geschüt
telt. Dann wurden 20 cm³ der überstehenden Flüssigkeit mit
21 cm³ 1/50 normalen Salzsäure versetzt und 15 min gekocht,
worauf die überschüssige Salzsäure mit 1/500 normalen Natron
lauge unter gleichzeitiger Durchführung eines Blindversuchs
rücktitiert wird. Der Anteil an Gruppen starker Säuren er
gibt sich aus dem Unterschied beider Versuche, wobei sich die
Menge je Flächeneinheit aus der oben bestimmten spezifischen
Oberfläche des untersuchten Rußes - Stickstoffmethode - er
rechnet.
Die Bestimmung der spezifischen Oberfläche nach der Stick
stoffmethode geschieht entsprechend ASTM D 3037-78.
Die Bestimmung des pH-Wertes geschieht entsprechend ASTM
D 1512-75 und die der flüchtigen Bestandteile nach JIS
K6221.
Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefaßt.
Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefaßt.
Die Ruße aus der Tabelle 4 wurden mit den Kupplungsmitteln
aus der Tabelle 2 zur Kautschukmischung - Tabelle 5 - ver
arbeitet. Die Vulkanisation erfolgte in 30 min bei 145°C.
An den mit diesen Kautschukmischungen erhaltenen Gummiproben
wurden die ebenfalls in Tabelle 5 angegebenen Werte für Zug
festigkeit, Modul, Verschleißwiderstand und tan ermittelt.
Der Antrieb wurde mit Hilfe eines "Lambourn abrasion tester"
ermittelt und aus diesem Wert der Index für die Verschleiß
festigkeit berechnet:
Verschleißfestigkeitsindex=Abrieb bei Probe aus Vergleichs beispiel 9, gebrochen durch Abrieb der zu prüfenden Masse · 100. Je größer der Indexwert, umso besser ist die Ver schleißfestigkeit.
Verschleißfestigkeitsindex=Abrieb bei Probe aus Vergleichs beispiel 9, gebrochen durch Abrieb der zu prüfenden Masse · 100. Je größer der Indexwert, umso besser ist die Ver schleißfestigkeit.
Sie wird bei 25°C unter einer dynamischen Scherspannung mit
Amplitude 1% und Frequenz 50 Hz mit Hilfe eines dynamischen
Viskoelastizitätsmessers, wie "VES-S viskoelastischer Spektro
meter von Iwamoto Seisakusho" gemessen.
Je kleiner der Wert, umso besser ist das Verhalten gegen
Wärmeaufbau.
Die Rückprall-Elastizität wurde bestimmt nach JIS K6300-974.
Die Meßergebnisse sind in der Tabelle 5 zusammengefaßt.
Aus den Tabellen 3 und 5 ergibt sich, daß die erfindungs
gemäßen Kautschukmischungen, enthaltend Ruß mit oberflächi
gen Hydroxylgruppen und Silan-Kupplungsmitteln, gleichzeitig
verbesserte Verstärkbarkeit bei hoher Temperatur und ver
bessertes Verhalten gegenüber Wärmeaufbau bei Raumtempera
tur (tan δ) zeigen, und zwar für alle Dienkautschukarten.
Insbesondere die Zugfestigkeit bei erhöhter Temperatur ist
um weitere 30 bis 40% erhöht und tan δ um 10 bis 20%, was
als ausgesprochen überraschend bezeichnet werden muß. Die
ser überraschende Effekt ergibt sich durch die synergisti
sche Wirkung des modifizierten Rußes mit einer bestimmten
Silanmenge als Kupplungsmittel.
Claims (4)
1. Kautschukmischung für Reifen aus
- a) 40 bis 100 Gew.-Teilen Kautschuk-Komponente in Form von Naturkautschuk und/oder Dienkautschuk,
- b) 30 bis 150 Gew.-Teile Ruß mit einer spezifischen Oberfläche von 70 bis 250 m²/g - Stickstoffmethode - und einer Dibutylphthalat- Adsorption von 80 bis 150 cm³/100 g,
- c) 0 bis 40 Gew.-Teilen Silicat - bezogen auf 100 Gew.-Teile Kautschuk-Komponente - und
- d) Kupplungsmittel in Form eines Silans der Formel: Y₃-SI-C n H2n S m C n H2n Si-Y₃, Y₃-SiC n H2n X oder Y₃-SiC n H2n S-m X′- worin X eine Nitroso-, Imido-, Amido-, Mercapto-, Epoxy- oder Vinylgruppe oder ein Chloratom, Y eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Chloratom ist und n und m jeweils eine ganze Zahl von 1 bis 6 ist und X′ den Gruppierungen: entspricht -,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ruß eine Konzentration an Säuregruppen an der Oberfläche
von 0,25 bis 2 µÄq./m² besitzt, von denen der Anteil an Gruppen
schwacher Säuren zumindest 65% ist, und der pH-Wert 3 bis
5,5 beträgt und das Kupplungsmittel in einer Menge von
4,65 · 10-5 bis 4,65 · 10-3 des Produkts aus Gewichtsteilen
Ruß und spezifischer Oberfläche des Rußes enthalten ist.
2. Kautschukmischung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Menge an Kupplungsmittel 1,16 · 10-4 bis 1,16 · 10-3
des Produkts von Gewichtsteilen Ruß und spezifischer Oberfläche
des Rußes ausmacht.
3. Kautschukmischung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration der Säuregruppen 0,3 bis 0,8 µÄq./m² beträgt.
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