DE3805773A1 - Enzymelektrodensensoren - Google Patents
EnzymelektrodensensorenInfo
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- G01N27/3271—Amperometric enzyme electrodes for analytes in body fluids, e.g. glucose in blood
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- Y10S435/00—Chemistry: molecular biology and microbiology
- Y10S435/817—Enzyme or microbe electrode
Description
Die Erfindung bezieht sich auf Enzymelektrodensensoren und
insbesondere auf analytische Verfahren unter Verwendung sol
cher Sensoren.
Enzymelektroden werden zunehmend in medizinischen und anderen
Laboratorien verwendet, insbesondere zur Bestimmung von Mate
ralien, wie z.B. Glucose oder Harnstoff, in Blutproben und
anderen physiologischen Flüssigkeiten. Solche Elektroden sind
in vielen Publikationen beschrieben, insbesondere in einem
Artikel von Clark & Lyons (Annals of the New York Academy of
Science, 102, 29-45, 1962) und US-PSen 35 39 455 und 39 79 274
im Namen von Clark bzw. Newman. Enzymelektroden werden im all
gemeinen zum Bestimmen von Materialien verwendet, die selbst
nicht elektrochemisch aktiv sind, die aber in Gegenwart von
geeigneten Enzymen an Reaktionen teilnehmen, welche Spezies
erzeugen, die leicht durch die Elektroden bestimmt werden
können. Bei Enzymelektroden sind die Enzyme häufig innerhalb
polymerer Materialien in dichter Nachbarschaft zur darunter
liegenden Elektrode angeordnet.
Es wurde eine beträchtliche Forschungsarbeit ausgeführt, um
die Eigenschaften von Membranen für die Verwendung in Enzym
elektroden zu verbessern, und viele Membranen wurden für diesen
Zweck veröffentlicht. Ein Beispiel für einen Membrantyp, der
oftmals verwendet wird, ist die laminierte Membrane, die von
Newman in der US-PS 39 79 274 beschrieben wird. Diese Membrane
besitzt eine erste oder innere Schicht aus einem im wesent
lichen homogenen Material, wie z.B. Celluloseacetat, das den
Durchgang von Materialien mit niedrigem Molekulargewicht ver
hindern kann, welche das Enzymsignal stören könnten, eine dicht
haftende Schicht des Enzyms selbst (das gegebenenfalls auch
andere Materialien enthalten kann, die eingemischt sein können),
und eine zweite Schicht (dies ist in diesem Fall die äußere
Schicht) aus einem porösen Trägerfilm, der den Durchgang von
cellularen oder kolloidalen Materialien verhindern kann.
Die Bestimmung von Glucose kann als Beispiel für die Bestim
mung eines Materials durch eine Enzymelektrode angesehen wer
den. In Anwesenheit des Enzyms Glucoseoxidase findet die
folgende Reaktion statt:
Das bei dieser Reaktion gebildete Wasserstoffperoxid geht
durch die erste Schicht der Membran, wie z.B. derjenigen der
US-PS 39 79 274, hindurch und kann unter Verwendung der Elek
trode bestimmt werden. Da das gebildete Wasserstoffperoxid
von der in der Probe anwesenden Glucose abhängt, kann die
Glucosekonzentration unter Verwendung eines geeigneten kali
brierten Sensors bestimmt werden.
Bis jetzt haben eine Anzahl von Schwierigkeiten die Verwendung
von Enzymelektroden beschränkt, und die Skala ihrer Verwendung
bei Routineanalysen, wie z.B. Blutproben, verringert.
Eine dieser Schwierigkeiten ist die beschränkte Linearität
des Ansprechens der Elektrode auf Analyten, wie z.B. Glucose
oder Lactate, wobei es sich um Substrate für die enzymkata
lysierte Reaktionen handelt. Das Ansprechen ist nur in einem
beschränkten Bereich niedriger Konzentrationen der Analyte
linear, und infolgedessen müssen die Konzentrationen der zu
bestimmenden Materialien niedrig sein, so daß im allgemeinen
verdünnte Proben bei der Analyse unter Verwendung von Enzym
elektroden verwendet werden müssen. Es ist nicht immer prakti
kabel, für Routineanalysen außerhalb des Labors verdünnte
Proben herzustellen, und dies wäre für ausgedehnte Bestimmun
gen unmöglich. Diese Schwierigkeit kann in gewissem Ausmaß
zumindest durch geeignete Behandlung der äußeren Schichten der
Enzymelektrodenmembranen, wie es in der EU-PA 2 04 468 beschrie
ben ist, oder durch Verwendung von Enzymmembranen erleichtert
werden, welche polymere Schichten beschränkter Durchlässig
keit zwischen den Enzymschichten und zu analysierenden Proben
enthalten, wie es in der EU-PA 2 16 577 beschrieben ist.
Eine weitere Schwierigkeit ist der Einfluß störender Spezies
in der zu testenden Probe, welche selbst zu einem Signal An
laß geben können, wodurch das Gesamtsignal verstärkt wird und
eine Elektrode dazu veranlaßt wird, eine zu hohe Ablesung zu
ergeben. Wenn beispielsweise eine Enzymelektrode verwendet
wird, um Glucose im Blut zu messen, dann kann das über das
Enzym erzeugte Signal geeignet sein, aber das beobachtete
Signal kann durch eine Anzahl von anderen Spezies im Blut, wie
z.B. Ascorbinsäure, erhöht sein, welche direkte elektrochemi
sche Signale an der Wasserstoffperoxidmeßelektrode geben kön
nen. Diese Schwierigkeit kann zumindest in gewissem Ausmaß
durch die Verwendung von Membranen in Elektroden erleichtert
werden, in denen die Membranen aus anderen polymeren Materia
lien hergestellt sind, wie es in der EU-PA 86 308 918.1 beschrie
ben ist. Darüber hinaus beschreibt die britische Patentanmeldung
20 19 580A ein Verfahren zur Bestimmung des Zuckergehalts in
einer Flüssigkeit, die eine störende Fremdsubstanz enthält,
indem ein elektrokatalytischer Zuckersensor verwendet wird,
der eine Meßelektrode aufweist, der alternativ ein statisches
Reaktivierungspotential und ein statisches Meßpotential zuge
führt wird, wobei der fließende Strom während der Meßperiode
gemessen wird, und indem anschließend die störende Fremdsub
stanz zur Meßelektrode geleitet wird, die durch eine Membrane
abgeschirmt wird, die vor der Meßelektrode angeordnet ist, so
daß ein die Diffusion beschränkender Strom in der Reaktivie
rungsphase während der Oxidation der Fremdsubstanz eingestellt
wird, wobei die Messung des Stroms nach einer Zeitverzögerung
bezüglich des Beginns der Meßperiode durchgeführt wird.
Eine weitere Entwicklung von Enzymelektroden könnte die Massen
produktion von billigen Instrumenten möglich machen, die bei
spielsweise Wegwerfelektroden oder Wegwerfmembranen besitzen.
Dies würde rasche Routinemessungen, z.B. Glucose im Blut, er
möglichen, die regelmäßig zu Hause oder in der Praxis des
Doktors, in Gesundheitszentren und Tageskliniken durchgeführt
werden, und würde eine raschere Diagnose von vielen ernsten
Zuständen erleichtern. Eine solche Entwicklung ist jedoch be
hindert, da, wenn Messungen unter Verwendung von Enzymelek
troden gemacht werden, Probleme auftreten, und zwar hinsicht
lich der Länge der erforderlichen Zeit bis zur Erzielung eines
stabilen Signals. Mit den gegenwärtigen Enzymelektroden sind
Zeiten von 10 min und darüber oftmals erforderlich, bevor eine
stabile Basislinie erzielt werden kann. Dies ist akzeptabel,
wenn das Instrument ein Sensor für vielfache Verwendung ist,
der konstant aktiv gehalten wird. Dies ist jedoch für inter
mittierende Messungen auf einer regelmäßigen Basis nicht
akzeptabel, wenn Elektroden/Membrane-Sets für mehrfache Ver
wendung zur Verwendung gelangen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß Enzymelektroden in einer solchen
Weise betrieben werden können, daß die zur Erzielung eines
stabilen Signals erforderliche Zeit stark verringert wird, wo
durch ein verbessertes analytisches Verfahren unter Verwendung
von Enzymelektroden geschaffen wird. Es ist hervorzuheben, daß
zwar die Erfindung der GB-PS 20 19 580A auf die konstante Entfer
nung von verstopfenden Absorptionsprodukten von der Elektroden
oberfläche während der Reaktivierung der Elektrodenoberfläche
durch anodische Oxidation gerichtet ist, wodurch ein Langzeit
betrieb ermöglicht wird, die vorliegende Erfindung jedoch auf
die Verringerung der vor der analytischen Messung erforder
lichen Zeit gerichtet ist, bevor ein ausreichend stabiles
Signal erreicht wird, um die Messung durchführen zu können.
Gegenstand der Erfindung ist also ein analytisches Verfahren
unter Verwendung eines Sensors vom Typ der Enzymelektrode zur
Bestimmung der Konzentration eines Analyts in einer Probe,
wobei der Analyt mit einem auf dem Sensor vorhandenen Enzym
reaktiv ist, um eine elektrochemisch aktive Spezies zu er
zeugen, die durch den Sensor nachweisbar ist, bei welchem
Verfahren ein Potential an den Sensor angelegt wird, um einen
elektrischen Strom hindurchfließen zu lassen, der Sensor mit
der Probe in Berührung gebracht wird, wodurch eine Änderung
im Stromfluß hervorgerufen wird, und, wenn ein Arbeitspotential
an den Sensor angelegt ist, die Konzentration des Analyts als
Funktion der Änderung im Strom bestimmt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine gewisse Zeit vor dem Anlegen des Arbeits
potentials und der Bestimmung der Konzentration des Analyts
ein Potential beträchtlich über dem Arbeitspotential angelegt
wird, wodurch die Zeitdauer verringert wird, die erforderlich
ist, ein ausreichend stabiles Signal für die Durchführung der
Bestimmung zu erzeugen.
Es wird hervorgehoben, daß, wenn eine zeitabhängige Kurve
erhalten wird, die vorhersehbar ist, es dann möglich ist, die
gewünschte Bestimmung unter Verwendung bekannter numerischer
Analysentechniken durchzuführen, wie z.B. Kurvenstrippen und
nicht-lineare Optimierungstechniken.
In geeigneter Weise wird der Sensor mit der Probe in Berührung
gebracht, bevor das angelegte Potential auf den Wert wesent
lich über dem Arbeitspotential erhöht wird und hierauf auf
das Arbeitspotential zur Bestimmung der Konzentration des
Analyts gesenkt wird. Jedoch kann das Potential über dem
Arbeitspotential angelegt werden, bevor der Sensor mit der
Probe in Berührung gebracht wird.
Die vorliegende Erfindung ist somit insbesondere auf ein
rasches Adaptieren des elektrochemischen Verhaltens einer
frischen Elektrode für die Verwendung in einem oben definier
ten analytischen Verfahren gerichtet. Eine solche frische
Elektrode wird im allgemeinen die Charakteristiken, insbe
sondere die Oberflächencharakteristiken, einer Elektrode
haben, die nicht irgendeiner wesentlichen elektrischen Akti
vität unterworfen worden ist und welche somit nicht die ge
wünschte oxidierte Oberfläche aufweist, die nötig ist, ein
ausreichend stabiles Signal zu erzeugen, um die gewünschte
Bestimmung durchzuführen. Im allgemeinen wird die Elektrode
außer dem Test vor dem Verkauf keiner elektrischen Aktivität
unterworfen worden sein. Beispielsweise in bezug auf Metall
elektroden, insbesondere Platinelektroden, kann die oxidierte
Oberfläche nicht mehr als ungefähr 1 Molekül Sauerstoff je
2 Moleküle Metall, insbesondere Platin, enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein bevorzugtes ana
lytisches Verfahren unter Verwwendung eines Sensors vom Typ
der Enzymelektrode zur Bestimmung der Konzentration eines
Analyts in einer Probe, wobei der Analyt mit einem auf dem
Sensor vorhandenen Enzym reaktiv ist, um eine elektrochemisch
aktive Spezies zu erzeugen, die durch den Sensor nachweisbar
ist, bei welchem Verfahren ein Potential an den Sensor ange
legt wird, um einen elektrischen Strom hindurchfließen zu
lassen, der Sensor mit der Probe in Berührung gebracht wird,
wodurch eine Änderung im Stromfluß hervorgerufen wird, und,
wenn ein Arbeitspotential an den Sensor angelegt ist, die
Konzentration des Analyts als Funktion der Änderung im Strom
bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Inberüh
rungbringen des Sensors mit der Probe das angelegte Potential
auf Null verringert wird und dann ausreichend erhöht wird,
worauf es dann auf Arbeitspotential zur Bestimmung der Kon
zentration des Analyts verringert wird.
Es ist darauf hinzuweisen, daß der Ausdruck "das angelegte
Potential wird auf Null verringert" sowohl ein Abschalten als
auch einen Kurzschluß der elektrischen Verbindungen umfaßt.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Steuervorrichtung
für einen Sensor vom Typ der Enzymelektrode mit einer elektri
schen Schaltung, die an den Sensor und an eine Aufzeichnungs
einrichtung anschließbar ist, wobei die Schaltung folgendes
aufweist: a) eine programmierbare konstante Spannungsquelle
(PCVS), b) eine Steuerschaltung für die PCVS, c) eine Strom
meßschaltung (CMC) und d) einen Schalter, der den Sensor in
die Schaltung einschalten kann, wobei a), b), c) und d)
in einer geeigneten Weise in der Schaltung verbunden sind,
wobei das Kennzeichen darin liegt, daß, wenn die Vorrichtung
mit dem Sensor verbunden ist, diese folgende Programmstufen
automatisch ausführen kann:
- 1) Anlegen eines Potentials an den Sensor, um einen elektri schen Stromfluß durch diesen zu veranlassen;
- 2) beträchtliches Erhöhen des Potentials, wenn eine Änderung im Stromfluß festgestellt worden ist, nachdem der Sensor mit einer Probe in Berührung gebracht worden ist, die einen durch den Sensor zu bestimmenden Analyt enthält; und
- 3) Verringern des Potentials auf ein vorbestimmtes Arbeits
potential und Bestimmen der Konzentration des Analyts;
wobei die Erhöhung des Potentials und die Zeitdauer, während der das erhöhte Potential angelegt ist, derart sind, daß beim Ge brauch die zur Einstellung eines ausreichend stabilen Signals für die durchzuführende Bestimmung erforderliche Zeitdauer ver ringert wird.
Bei der Anwendung der Erfindung wird die zur Erzielung eines
stabilen Signals erforderliche Zeit in den meisten Fällen auf
eine Zeitdauer von 20 s bis 3 min reduziert.
Die Stufen beim bevorzugten Verfahren der Erfindung können wie
folgt aufgelistet werden:
- 1) Anlegen einer Spannung an den Sensor;
- 2) Aufbringen der Probe auf den Sensor;
- 3) nach Feststellung durch die Steuerschaltung, daß die Probe auf den Sensor aufgebracht worden ist, jegliche Spannung am Sensor auf Null (die Verbindung kann auch abgebrochen oder kurzgeschlossen werden) während einer Zeitdauer ein gestellt wird und hierauf auf einen Wert wesentlich über der vorgesehenen Arbeitsspannung während einer vorbestimm ten Zeit erhöht wird;
- 4) nach der vorbestimmten Zeit die an den Sensor angelegte Spannung auf Arbeitsspannung gesenkt wird; und
- 5) der Analyt in der Probe bestimmt wird,
wobei die Stufen 1) und 2) in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig ausgeführt werden.
In der Stufe 3) des oben definierten zweiten Verfahrens sollte
die Zeitdauer, während der die Spannung auf Null gehalten wird,
kurz sein, vorzugsweise im Bereich von 1 bis 3 s.
Der beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Enzymelektroden
sensor besitzt im allgemeinen eine Anode, die eine Arbeits
elektrode ist, und eine Kathode, die eine "Pseudobezugs"-
Elektrode ist. Diese Elektroden werden üblicherweise aus iner
ten Materialien hergestellt, wie z.B. Platin und Silber, auf
denen unstabile Oxidschichten und Kohle sich bilden. Zwischen
den Elektroden und der Probe, die den zu bestimmenden Analyt
enthält, befindet sich eine Membrane, die in sich eine enzym
haltige Schicht aufweist. In ihrer einfachsten Form besteht
die Membrane in einem solchen Sensor aus einer Enzym enthal
tenden Schicht und einer Schicht, die üblicherweise aus einem
polymeren Material gebildet wird, mit beschränkter Permeabili
tät. Die Schicht mit beschränkter Permeabilität ist in dieser
einfachsten Membranform die äußere Schicht und wird beim er
findungsgemäßen Verfahren direkt mit der Probe in Berührung
gebracht, in welcher der Analyt bestimmt wird. Vorzugsweise
ist die Membrane jedoch eine laminierte Membrane solcher Type,
wie sie in der US-PS 39 79 274 beispielsweise beschrieben ist.
Eine solche Membrane, wie bereits festgestellt, besitzt eine
erste oder innere Schicht aus einem Material, das zwischen
der enzymhaltigen Schicht und der Elektrode angeordnet ist,
nämlich die enzymhaltige Schicht, und eine zweite Schicht aus
einem Material auf der anderen Seite der enzymhaltigen Schicht,
welche zweite Schicht die Schicht mit beschränkter Permeabili
tät ist. Die Membranen in den Enzymelektroden können mehr als
zwei Materialschichten zusätzlich zur enzymhaltigen Schicht
enthalten. Beispielsweise ist die zweite Schicht nicht not
wendigerweise die äußerste Schicht der Membrane. Es kann eine
weitere Schicht oder können weitere Schichten aus einem Mate
rial, d.h. dritte, vierte usw. Schichten, zwischen der zweiten
Schicht und der Probe vorliegen. Oftmals wird jedoch die zweite
Schicht die äußere Schicht sein, wobei ihre äußere Oberfläche
mit der Probe in Berührung kommt.
Das in der Enzymelektrode vorhandene Enzym kann in der Membrane
in jeder geeigneten Weise angeordnet sein. Vorzugsweise ist es
in einer laminierten Membrane zwischen der ersten und zweiten
Schicht aus porösem Material anwesend und bildet die Bindung
zu den beiden. In dieser Situation und auch allgemein wird
das Enzym vorzugsweise durch Mischen mit einem Material immo
bilisiert, welches eine Vernetzung verursacht. Ein sehr geeig
netes Material für diesen Zweck ist Glutaraldehyd; Proteine,
wie z.B. Albumin und andere Materialien können ebenfalls ein
geschlossen werden. Um die Erzielung einer raschen stabilen
Ablesung vom Sensor zu erleichtern, wird es bevorzugt, daß die
enzymhaltige Schicht dünn ist, d.h. nicht mehr als 5 µm dick
ist. Das im Sensor zu verwendende Enzym hängt vom Analyt ab,
dessen Konzentration bestimmt werden soll. Wenn der Analyt
aus Glucose besteht, dann wird das Enzym beispielsweise
Glucoseoxidase sein. Andere Enzyme die anwesend sein können,
sind z.B. Uricase und Lactatoxidase zur Bestimmung von Harn
säure bzw. Milchsäure. Enzymsysteme, die zwei oder mehr Enzyme
enthalten, können ebenfalls vorliegen. Enzymelektroden sind
näher in bezug auf die porösen Materialien beschrieben, die
in den Membranen in den europäischen Patentanmeldungen
EP 2 04 468A und 2 16 577A, in der europäischen Patentanmel
dung 86 308 918.1 und in der GB-PA 86 26 026 verwendet werden.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann auf
verschiedene Weise verändert werden, aber eine sehr geeignete
Reihe von Operationen ist wie folgt: Zuerst wird die Enzym
elektrode oder ein anderer Sensor und eine Aufzeichnungsein
richtung mit dem Steuerapparat verbunden, hierauf wird, vor
zugsweise unter Verwendung eines Schalters, die Arbeits- und
die Bezugselektrode (d.h. die Pseudobezugselektrode, die
oben erwähnt wurde) verbunden. Es fließt kein Strom, und
keine Spannung wird zu diesem Zeitpunkt angelegt. Hierauf
wird eine Spannung angelegt, vorzugsweise positiv an der
Anode, und der Strom wird überwacht. Diese Spannung kann
entweder Wechselstrom oder Gleichstrom sein, und ihre Größe
ist nicht kritisch. Beispielsweise kann es sich um die Ar
beitsspannung oder um eine niedrigere Spannung handeln. Die
Probe, die den zu bestimmenden Analyt enthält, wird dann auf
den Sensor aufgebracht. Alternativ kann dies getan werden,
bevor die Spannung angelegt wird. Nach einer Verzögerung wird,
um die Nässe auf dem Sensor diffundieren zu lassen, die durch
Aufbringen der Probe verursacht wird, eine wesentliche
Änderung im Strom festgestellt. Jetzt wird die
angelegte Spannung auf nahe Null während einer bestimmten
Zeit abgesenkt, worauf eine Zunahme der Spannung folgt. Die
Spannung, die nunmehr angelegt wird, ist Gleichspannung.
Nach einer vorbestimmten Zeit, wenn die Oxidschicht auf der
Elektrode abgeschieden ist, vorzugsweise in einem Ausmaß, die
abschließend bei der Arbeitsspannung erreicht wird, wird die
Spannung auf die Arbeitsspannung abgesenkt. Die Ablesung am
Schreiber ist nunmehr ausreichend stabil für die Durchführung
einer Messung.
Bei einer anderen, weniger bevorzugten Alternative des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ist die zuerst in der Stufe 1) an
gelegte Spannung eine Spannung, die beträchtlich über der
gewünschten Arbeitsspannung liegt. Diese Spannung wird dann
während einer vorbestimmten Zeitdauer aufrechterhalten, bevor
sie auf Arbeitsspannung abgesenkt wird.
Die Steuervorrichtung kann in nützlicher Weise eine Einrich
tung zur Feststellung von Änderungen in der Leitfähigkeit
oder irgendeines davon abgeleiteten Parameters umfassen, um
anzuzeigen, wenn leitende Lösung die Elektrode im Sensor er
reicht hat.
Eine bevorzugte Arbeitsspannung liegt im Bereich von 0,4 Volt
bis 0,75 Volt. Die beträchtlich höhere Spannung liegt vor
zugsweise im Bereich von 0,8 bis 1,9 Volt und wird vorzugs
weise während eines Zeitraums von 15 s bis 1 min, insbeson
dere annähernd 30 s, aufrechterhalten. Im allgemeinen sind
kürzere vorbestimmte Perioden bei höheren Spannungen nötig.
Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher
erläutert, bei der es sich um ein vereinfachtes Schaltungs
diagramm der Steuervorrichtung handelt, die mit einer Enzym
elektrode und einem Schreiber verbunden ist.
Die Steuervorrichtung, die in den Zeichnungen dargestellt ist,
besitzt eine programmierbare konstante Spannungsquelle (PCVS)
1 mit einem programmierbaren Eingang bei 2, eine Steuerschal
tung 3 für die PVCS, eine Strommeßschaltung (CMC) 4 und einen
Ausschalter 5. Ein Schreiber oder ein Datenverarbeiter 6 und
eine Enzymelektrode 7 sind mit der Steuervorrichtung verbun
den. Die durch die PCVS 1 zugeführte konstante Spannung fließt
durch CMC 4 zur Elektrode 7. Ein Signal, das eine definierte
Funktion des Stroms ist, der durch die Elektrode 7 hindurch
geht, fließt zum Schreiber 6 und wird durch eine Steuerschal
tung 3 überwacht, welche eine Interpretation des durch die
Elektrode hindurchgehenden Stroms machen kann und in
geeigneter Weise reagiert.
Bei Betrieb ist die Abfolge der Stufen wie folgt:
- (i) Der Schalter 5 wird in die Stellung "ein" bewegt, wodurch eine Spannung an die Schaltung angelegt wird und eine Anfangsspannung an die Arbeitselektrode der Enzymelektrode 7 angelegt wird;
- (ii) eine Probe wird auf die äußere Oberfläche der Membrane auf der Enzymelektrode 7 aufgebracht;
- (iii) eine Zunahme der Spannung, die durch die Elektrode hindurchgeht, wird durch die Steuerschaltung 3 bemerkt, wenn die Membrane auf der Enzymelektrode 7 benetzt ist;
- (iv) die Steuerschaltung 3 reprogrammiert die PCVS 1, so daß eine Spannung von nahezu Null während einer kurzen Zeit erzeugt wird, worauf eine wesentlich über der Arbeitsspannung während einer vorbestimmten Zeit liegende Spannung erzeugt wird.
- (v) nach der vorbestimmten Zeit wird die Steuerschaltung 3 wieder auf PCVS 1 umprogrammiert, diesesmal auf die Arbeitsspannung;
- (vi) die Messung des elektrischen Stroms, der durch die Enzymelektrode 7 fließt, wird durchgeführt und auf einem Schreiber oder einem Datenverarbeiter 6 festgehalten; und
- (vii) die Schaltung schaltet sich ab. Wenn eine weitere Probe geprüft werden soll, dann kann die Vorrichtung wieder auf (i) oben zurückgebracht werden, oder wird, ohne daß das Instrument in der Stufe (vii) abgeschaltet wird, direkt zu (ii) zurückgebracht.
Bei dem obigen Verfahren kann die Betätigung des Schalters
automatisch oder manuell erfolgen.
Claims (9)
1. Analytisches Verfahren unter Verwendung eines Sensors vom
Typ der Enzymelektrode zur Bestimmung der Konzentration eines
Analyts in einer Probe, wobei der Analyt mit einem auf dem
Sensor vorhandenen Enzym reaktiv ist, um eine elektrochemisch
aktive Spezies zu erzeugen, die durch den Sensor nachweisbar
ist, bei welchem Verfahren ein Potential an den Sensor ange
legt wird, um einen elektrischen Strom hindurchfließen zu
lassen, der Sensor mit der Probe in Berührung gebracht wird,
wodurch eine Änderung im Stromfluß hervorgerufen wird, und,
wenn ein Arbeitspotential an den Sensor angelegt ist, die
Konzentration des Analyts als Funktion der Änderung im Strom
bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine gewisse Zeit
vor dem Anlegen des Arbeitspotentials und der Bestimmung der
Konzentration des Analyts ein Potential beträchtlich über dem
Arbeitspotential angelegt wird, wodurch die Zeitdauer ver
ringert wird, die erforderlich ist, ein ausreichend stabiles
Signal für die Durchführung der Bestimmung zu erzeugen.
2. Analytisches Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß nach dem Kontaktieren des Sensors mit der Probe das
angelegte Potential auf Null (wie hier definiert) verringert
und dann beträchtlich erhöht wird, bevor es auf ein Arbeits
potential zur Bestimmung der Konzentration des Analyts abge
senkt wird.
3. Analytisches Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Zeitdauer, während der das Potential auf Null ge
halten wird, im Bereich von 1 bis 3 s liegt.
4. Analytisches Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor vom Typ der Enzymelektrode
ein Wegwerfsensor ist.
5. Analytisches Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsspannung im Bereich von 0,4
bis 0,75 V liegt.
6. Analytisches Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das wesentlich über dem Arbeitspotential
liegende Potential im Bereich von 0,8 bis 1,9 V liegt und während
eines Zeitraums von 15 s bis 1 min aufrechterhalten wird.
7. Steuervorrichtung für einen Sensor vom Typ der Enzymelektrode
mit einer elektrischen Schaltung, die an den Sensor und an eine
Aufzeichnungseinrichtung anschließbar ist, wobei die Schaltung
folgendes aufweist: a) eine programmierbare konstante Spannungs
quelle, b) eine Steuerschaltung für die programmierbare konstante
Spannungsquelle, c) eine Strommeßschaltung und d) einen Schalter,
der den Sensor in die Schaltung einschalten kann, wobei a), b),
c) und d) in einer geeigneten Weise in der Schaltung verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn die Vorrichtung mit dem
Sensor verbunden ist, diese folgende Programmstufen automatisch
ausführen kann:
- 1) Anlegen eines Potentials an den Sensor, um einen elektrischen Stromfluß durch diesen zu veranlassen;
- 2) beträchtliches Erhöhen des Potentials, wenn eine Änderung im Stromfluß festgestellt worden ist, nachdem der Sensor mit einer Probe in Berührung gebracht worden ist, die einen durch den Sensor zu bestimmenden Analyt enthält; und
- 3) Verringern des Potentials auf ein vorbestimmtes Arbeits
potential und Bestimmen der Konzentration des Analyts;
wobei die Erhöhung des Potentials und die Zeitdauer, während der das erhöhte Potential angelegt ist, derart sind, daß beim Ge brauch die zur Einstellung eines ausreichend stabilen Signals für die durchzuführende Bestimmung erforderliche Zeitdauer ver ringert wird.
8. Steuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
sie, wenn sie an den Sensor angeschlossen ist, folgende Programm
stufen automatisch ausführen kann:
- 1) Anlegen einer Spannung an den Sensor;
- 2) Aufbringen der Probe auf den Sensor;
- 3) nach Feststellung durch die Steuerschaltung, daß die Probe auf den Sensor aufgebracht worden ist, jegliche Spannung am Sensor auf Null (wie hier definiert) während einer Zeit dauer eingestellt wird und hierauf auf einen Wert wesentlich über der vorgesehenen Arbeitsspannung während einer vorbe stimmten Zeit erhöht wird;
- 4) nach der vorbestimmten Zeit die an den Sensor angelegte Spannung auf Arbeitsspannung gesenkt wird; und
- 5) der Analyt in der Probe bestimmt wird,
wobei die Stufen 1) und 2) in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig ausgeführt werden.
9. Steuervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuervorrichtung so programmiert ist, daß die Zeitdauer,
während der die Spannung auf Null gehalten wird, im Bereich von
1 bis 3 s liegt.
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