DE3803208A1 - Vorrichtung und verfahren fuer die wiederherstellungschirurgie - Google Patents
Vorrichtung und verfahren fuer die wiederherstellungschirurgieInfo
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf eine Vor
richtung für die Wiederherstellung des Bandes eines mensch
lichen Knies, insbesondere des vornliegenden, kreuzförmigen
Bandes.
Das menschliche Knie ist laufend einer Vielzahl von Beanspru
chungen und Belastungen ausgesetzt. Wegen der körperlichen
Belastungen, die häufig auf das Knie aufgebracht werden, zu
sammen mit der natürlichen Verwundbarkeit des Knies, sind
Verletzungen verschiedener Teile des Gelenkes recht häufig.
Jedes Jahr gibt es Tausende von Knieverletzungen.
Eine besonders schwere Knieverletzung ist die Beschädigung
des vornliegenden kreuzförmigen Bandes. Diese kann über ver
schiedene Verletzungsmechanismen mit und ohne Berührung auf
treten, insbesondere wenn ein heftiges Drehen erfolgt. Das
vornliegende kreuzförmige Band ist paarig mit dem hinteren
kreuzförmigen Band angelegt, welche als Verbindungsbänder von
Knochen zu Knochen zwischen den Enden des Oberschenkelkno
chens und des Schienbeins innerhalb des Kniegelenkes fun
gieren. Sie kreuzen einander, wie das vornliegende kreuzför
mige Band vom vorderen Teil des Endes des Schienbeines zu
einem rückwärtigen Teil des Endes des Oberschenkelknochens
durchläuft. Umgekehrt verläuft das hintere kreuzförmige Band
von einem rückwärtigen Teil des Endes des Schienbeines zu
einem vorderen Teil des Endes des Oberschenkelknochens.
Diese Bänder halten die Stabilität im Gelenk dadurch aufrecht,
daß die Vorwärts- und Rückwärtsquerbewegung des Endes des
Schienbeines bezüglich des Oberschenkelknochens beschränkt
werden. Es gibt eine Vielzahl von Problemen für den Chirugen
bei dem Versuch, ein gerissenes, vornliegendes kreuzförmiges
Band wiederherzustellen. Versuche, um dieses Band einfach da
durch wiederherzustellen, daß man die gerissenen Enden wieder
zusammennäht, haben aus vielerlei Gründen sehr beschränkten
Erfolg, einschließlich der Tatsache, daß ein lebensfähiges
Band den kontinuierlichen Blutstrom durch das Band erfordert,
und der Tatsache, daß wenn das Band reißt, die Enden erheb
lich zum Ausfasern neigen. Derzeitige Verfahren sind nicht
in der Lage, die vielen ausgefransten Fasern, welche das Band
bilden bzw. aufweisen, zu sortieren, wieder anzuordnen und
zusammenzunähen, und ein haltbares Verheilen ist nicht sehr
verläßlich.
Deshalb sind Versuche angestellt worden, das Grundnähen mit
zusätzlichem Transplantatgewebe zu vergrößern. Bei der Naht
vergrößerung wird Transplantatgewebe, in typischer Weise ein
Stück einer Sehne, längs des genähten Bandes angeordnet, um
einen Zusatz zu der Gesamtfestigkeit der Wiederherstellung
vorzusehen. Bei dem Nahtvergrößerungsverfahren gibt es jedoch
erhebliche Grenzen. Man hat entdeckt, daß die Wiederherstel
lung einer Grundnaht mit dem Nahtvergrößerungsverfahren nach
dem Reißen schnell erfolgen muß. Ferner ist die Nahtvergrö
ßerung nicht in der Lage gewesen, das Band in einem Maß wie
derherzustellen, bei welchem die Fähigkeiten des natürlichen
Knies zufriedenstellend erreicht werden. In vielen Fällen
bleibt die tägliche Benutzung des Knies funktionell be
schränkt, insbesondere bei körperlichen Fitneß- oder sportli
chen Beschäftigungen. Ein spezielles Problem liegt darin, daß
das Bandtransplantatgewebe nur in die Nachbarschaft und nicht
an die Stelle des wiederhergestellten, vornliegenden, kreuz
förmigen Bandes angeordnet werden kann. Deshalb verdoppelt
die mechanische Funktion des Transplantates nicht wirklich
die des normalen, vornliegenden, kreuzförmigen Bandes bzw.
Vorderkreuzbandes.
In Fällen, wo es nicht ausreichend oder praktisch erscheint,
entweder das Band zu nähen oder zu nähen und zu vergrößern
bzw. zu verbessern, hat man Versuche angestellt, das Band
ganz zu ersetzen oder wiederherzustellen, in typischer Weise
mit einem Transplantat, welches man aus einer Kniesehne ge
nommen hat. Versuche mit einer solchen Wiederherstellung sind
aber auf Probleme gestoßen. Um die mechanische Funktion des
ursprünglichen vorderen Kreuzbandes zu verdoppeln, ist es we
sentlich, daß jeder Ersatz bzw. Austausch innerhalb des Knie
gelenkes an der exakten Stelle des ursprünglichen vorderen
Kreuzbandes richtig angeordnet werden muß. Man hat gefunden,
daß eine Abweichung von nur einigen Millimetern von der nor
malen Bandanbringposition am Schienbein und insbesondere
am Oberschenkelknochen dazu führen kann, daß das neue Band
bei einigen Kniegelenkpositionen zu stramm und bei anderen
zu locker ist. Außerdem hat das Vorderkreuzband eine komplexe
Makrostruktur, die im Querschnitt flach bis eiförmig ist
statt rund. Dies erzeugt große Schwierigkeiten, wenn man ver
sucht, das ganze Vorderkreuzband mit einem Sehnentransplantat
wiederherzustellen, welches in typischer Weise zylindrische
Gestalt hat. Ein einziges zylindrisches Transplantat kann nur
akurat einen der zwei Hauptteile des Vorderkreuzbandes wie
derherstellen (anteromediale und posterolaterale Bänder). Ein
Paar von zylindrischen Transplantaten, die an benachbarten
Knochenstellen angebracht sind, welche die normalen Anbring
stellen der anteromedialen und posterolateralen Bänder am
Schienbein und Oberschenkelknochen passend machen, sind er
forderlich, um den komplexen Aufbau und die Funktion des Vor
derkreuzbandes wieder bzw. neu zu schaffen. Infolge der tech
nischen Schwierigkeiten beim richtigen Anordnen aller vier
Knochenanbringstellen bei einem solchen Verfahren zur Wieder
herstellung eines Doppelbandes hat man dies jedoch selten
versucht. Eine häufig verwendete Alternative mit weniger
technischen Anforderungen besteht in dem Versuch, nur den an
teromedialen Teil mit einem einzigen Sehnentransplantat wie
derherzustellen, weil dieser Teil des Bandes als der funktio
nell wichtigere der zwei erachtet wird.
Bei diesen Wiederherstellungsverfahren ist es bekannt, Tunnel
bzw. enge Gänge oder Kanäle durch die Enden des Oberschenkel
knochens und des Schienbeins zu bohren. Das Ersatzband wird
in typischer Weise durch einen Tunnel eingeführt, dann quer
durch das Kniegelenk, dann durch den anderen Tunnel heraus
und dann außen an jedem Knochen über und unter den Knie befe
stigt. Wenn die tunnelartigen Kanäle in irgendeiner und
nicht der optimalen Position gebohrt sind, wie sie in den in
neren Gelenkhohlraum eintreten, verdoppelt die Position des
Sehnentransplantates nicht genau die Position des normalen
Vorderkreuzbandes, wobei an gewissen Gelenkpositionen zu viel
oder zu wenig Bandstramme erzeugt wird. Wenn das Gelenk bei
einer gegebenen Kniegelenkposition zu lose ist, ist eine
übermäßige Quergleitbewegung zwischen dem Oberschenkelknochen
und dem Schienbein möglich. Wenn es an irgendeiner Gelenk
stelle zu stramm ist, führt dies entweder zur Fehlfunktion
des Ersatzbandes wegen Überbeanspruchung oder zu einer Be
schränkung des Bewegungsbereiches des Knies.
Die Bestimmung der richtigen Plazierung dieser Knochentunnel
ist äußerst schwierig. Dies liegt teilweise daran, daß die
anatomischen Merkpunkte im Kniegelenk, wo das beschädigte
Vorderkreuzband am Schienbein und Oberschenkelknochen ange
bracht war, oft unklar und irreführend wegen der schweren Be
schädigung des Bandes mit Stumpfausfasern und Zerstörung sind.
Dies ist besonders für den Oberschenkelknochen schwierig, wo
der ideale Tunnelplatz in der interkondylären Kerbe zur Rück
seite hin liegt. Wenn die ungeführte, visuelle Beurteilung
verwendet wird, um die Orte für die Tunneleingänge in den Ge
lenkhohlraum zu bestimmen, ist die folgerichtig genaue Tun
nelanordnung eigentlich unmöglich gewesen. Ferner fehlen chi
rurgische Vorrichtungen, die in der Lage sind, die optimalen
Tunnelstellen in wirksamer Weise zu identifizieren.
Es gibt Führungsinstrumente, die dazu vorgesehen sind, die
optimale, femorale Tunneleingangsstelle entsprechend festge
legten Abständen von speziellen Merkpunkten im Gelenk anzu
zeigen. Ihre Genauigkeit ist aber sehr widersprüchlich und
durch die Fähigkeit des Chirurgen beschränkt, die Merkpunkte
präzise zu lokalisieren, sowie durch die Tatsache, daß die
Gestalt und Größe des Oberschenkelknochens bekanntlich von
einem Patienten zum anderen variiert.
Nach einem anderen Verfahren werden enge Knochenkanäle in dem
allgemeinen Bereich der Normalbandanbringung auf der Basis
von Versuch und Fehler gebohrt, bis die richtigen Stellen ge
funden sind, und dann werden die gewünschten Kanäle erwei
tert, um das Transplantat aufzunehmen. Dieses Verfahren for
dert von dem Chirurgen, eine Wundnaht bzw. Sutura oder einen
Draht durch jede Gruppe von Pilotkanälen einzufädeln, und
wenn diese oder der ein Transplantat wäre, ihn bzw. sie am
Knochen an einem äußeren Ausgang eines Kanals zu befestigen,
Zug am gegenüberliegenden Ende aufzubringen und den Grad der
Ausdehnung der Sutura oder des Drahtes in und aus dem äußeren
Ausgang des anderen Knochenkanals zu messen, wenn der Chirurg
das Knie über einen Bewegungsbereich bewegt. Die Ausdehnung
zeigt die Länge des Verkürzens oder Verlängerns der Sutura
an, die im Gelenk aufgetreten wäre, wenn die Sutura an beiden
Enden am Knochen befestigt worden wäre, wie das Sehnentrans
plantat befestigt wird. Was nach diesem Verfahren tatsächlich
gemessen wird, ist die Änderung des Separationsabstandes zwischen
Innenkanalausgängen, wenn das Schienbein und der Oberschen
kelknochen zueinander schwenken. Beim Prüfen von in Aussicht
stehenden Knochentunnelplätzen auf diese Weise wünschen viele
Chirurgen heute, daß ihre Transplantatanbringstellen in Bezug
zueinander "isometrisch" sind, d.h. keine Veränderung beim
Anbringplatzabstand, wenn das Schienbein und der Oberschen
kelknochen schwenken, und somit kein zukünftiges Transplan
tatstrammen oder -losewerden, wenn das Knie gebeugt wird. Die
ses Fehlen der Änderung im Trenn- bzw. Separationsabstand
tritt trotz der Tatsache auf, daß kein Teil des normalen Vor
derkreuzbandes ein mechanisches, isometrisches Verhalten
zeigt.
Andere Chirurgen bevorzugen das Ersetzen normaler Vorder
kreuzmechaniken genau wie möglich dadurch, daß sie die Trans
plantatanbringstellen (Tunneleingang) auswählen, welche das
natürliche Muster des Annäherns und Trennens zeigen, wenn das
Knie gebeugt wird, wodurch ein "physiometrisches" Transplan
tatverhalten hervorgerufen wird, wie hier zum ersten Mal er
wähnt wird. Unbeachtlich der Kriterien für die verwendete
Tunnelstellenannahme ist das vorstehende Pilotkanal- und Su
turaprüfverfahren zum Auswählen der gewünschten Tunnelein
gangsstellen für die Routineverwendung nicht geeignet. Dies
liegt daran, daß das wiederholte Bohren, Suturaeinfädeln und
Prüfung der Ausdehnung bzw. Abweichung (Exkursion) ermüdend
und zeitaufwendig ist und oft unerwünschte extra Knochenlö
cher erzeugt werden.
Ein weiteres Problem besteht darin, daß es nicht nur äußerst
schwierig ist, die Orte zu finden, die man für die optimalen
Tunnelplätze hält, sondern wenn die Tunnel gebohrt sind,
bleibt das Transplantat nicht im Tunnel zentriert. Dies pas
siert, denn das Transplantatgewebe ist nicht biegsam bzw.
nachgiebig und kann sich je nach den Beanspruchungen, die es
erfährt, verdrehen bzw. verbiegen. Sobald das Bandtransplan
tat durch einen Tunnel, über das Knie und dann durch den an
deren Tunnel verläuft, ändert es in typischer Weise seine
Richtung, wenn es um die Ecken der Tunnelausgänge im Gelenk
hohlraum gebogen wird. Der von der Kante eines Tunneleingan
ges ausgeübte Druck flacht das Band ab, sobald das Transplan
tat sich um die Ecke biegt, mit der Folge, daß es beim Aus
tritt sich aus der Kanalmitte verschiebt. Hierdurch werden
in wirksamer Weise die auf der Beugeseite befindlichen (Kno
chenbefestigung) Punkte des Transplantates verändert, wodurch
das mechanische Verhalten des Bandes von demjenigen verändert
wird, welches es hätte, wenn es im Tunnel zentriert wäre.
Dies kann zu den vorstehend diskutierten Problemen führen.
Deshalb wird auch eine weitere Unsicherheit eingeführt, weil
der Chirurg, selbst wenn er die richtigen Tunnelplätze posi
tionieren kann, keine Möglichkeit hat, das neue Band an die
sen Stellen zentriert zu halten.
Deshalb ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vor
richtung zum Wiederherstellen des vorderen Kreuzbandes im
menschlichen Knie derart zu schaffen, daß ein abnormales Vor
wärtsquergleiten des Schienbeins auf dem Oberschenkelkno
chen stabilisiert wird, während die Möglichkeit geschaffen
ist, daß diese Knochen am Gelenk in einer Weise zueinander
schwenken, welche mit der vor der Verletzung vergleichbar ist.
Erfindungsgemäß werden daher Mittel in Knien aller Größen ge
schaffen, um schnell, leicht und genau die besonderen Schien
bein- und Oberschenkelknochentunnelstellen zu positio
nieren bzw. zu finden oder örtlich festzulegen, wodurch das
Bandtransplantat entweder ein isometrisches oder physiometri
sches mechanisches Verhalten bekommt, je nachdem was der Chi
rurg bevorzugt, und zwar ohne die Notwendigkeit, vorläufige
bzw. vorbereitende Kanäle zu bohren und zu prüfen.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, es dem Chirurgen
zu erlauben, die physiometrischen Tunnelstellen zu identifi
zieren und dann zu rekonstruieren bzw. wiederherzustellen,
und zwar entweder für ein einzelnes spezielles Band des vor
deren Kreuzbandes mit einem einzigen Transplantat oder für
beide Hauptbänder (anteromedial und posterolateral) des Vor
derkreuzbandes durch Verwendung zweier angenäherter aber se
parater Knochentunnel in jedem Knochen und zweier separater
Bandtransplantate durch diese hindurch.
Vorteilhaft ist es erfindungsgemäß auch, eine Vorrichtung zur Wiederherstel
ung des Vorderkreuzbandes zu schaffen, welche
entweder mit herkömmlichen offenen Einschnittechniken oder
neueren Vorrichtungen durchgeführt werden kann, die arthrosko
pisch unterstützt werden.
Erfindungsgemäß wird auch eine Vorrichtung geschaffen, die
als Knochentunnelbohrungsführung arbeitet und es dem Chirur
gen ermöglicht, die benötigten Knochentunnel derart zu boh
ren, daß sie an etwas versetzten Stellen gegenüber den ge
wünschten Transplantatbefestigungspunkten in das Gelenk ein
treten derart, daß das typische außermittige Verschieben des
Bandtransplantates, wenn es aus dem Knochentunnel austritt,
kompensiert wird.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Be
schreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit
den Zeichnungen.
Die Erfindung sieht eine Vorrichtung vor
für die permanente, chirurgische Wiederherstellung des Vor
derkreuzbandes in einem menschlichen Knie, welche bei
einem gegebenen, geeigneten Bandtransplantat die Gelenkstabi
lität wiederherstellt, während ein voller Bewegungsbereich
für das Knie ermöglicht wird, und zwar durch schnelles und
genaues Finden bzw. örtliches Festlegen entweder der isome
trischen oder physiometrischen Anbringstellen für das Aus
tauschband im Gelenk, je nachdem was bevorzugt ist, und zwar
ohne die Notwendigkeit, vorbereitende Knochenkanäle zu bohren
und zu prüfen.
Es folgt nun eine kurze Beschreibung der Zeichnungen.
Fig. 1 ist eine Vorderansicht eines teilweise gebeugten, ty
pischen menschlichen Kniegelenkes, wobei Haut und Mu
skelgewebe zusammen mit der Patella (Kniescheibe) und
allen äußeren Bändern zur Erleichterung der Ansicht
des vorderen Kreuzbandes entfernt sind.
Fig. 2 ist eine perspektivische Seitenansicht eines Teils
eines typischen Kniegelenkes, teilweise im Schnitt,
wobei der innere Kondylus (Gelenkkopf) des Oberschen
kelknochens zusammen mit allen äußeren Bändern und der
Patella entfernt sind, um beide Hauptbänder des vorde
ren Kreuzbandes besser zu sehen.
Fig. 3 ist eine Kurve des mechanischen Verhaltens (Faser ver
längern - verkürzen), welches man bei den zwei unter
schiedlichen Bändern des normalen vorderen Kreuzbandes
feststellt, wenn sich das Knie durch seinen Bewegungs
bereich bewegt.
Fig. 4 zeigt die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vor
richtung für das örtliche Festlegen und Ausrichten des
Oberschenkelknochenbohrens, wobei die Vorrichtung dazu
gedacht ist, teilweise in das Kniegelenk von rückwärts
und von der Seite einzuführen.
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht einer alternativen Vorrich
tung für das örtliche Festlegen und Ausrichten des
Oberschenkelknochenbohrens (femoralen Bohrens) gemäß
der Erfindung, wobei die Vorrichtung teilweise von der
Vorderseite in das Kniegelenk eingeführt werden soll.
Fig. 6A ist eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vor
richtung zum örtlichen Festlegen und Ausrichten beim
Schienbeinbohren (tibialen Bohren).
Fig. 6B ist eine Draufsicht der Vorrichtung zum örtlichen
Festlegen und Ausrichten beim tibialen Bohren von Fig.
6A.
Fig. 6C ist eine auseinandergezogene Ansicht der Meßfläche
für die Abweichung bzw. Ausdehnung aus Fig. 6B.
Fig. 7A ist eine perspektivische Seitenansicht eines mensch
lichen Kniegelenkes ähnlich der in Fig. 2, wobei beide
Festlege- und Ausrichtvorrichtungen für das tibiale
und rückwärtig eingeführte femorale Bohren beim Schien
bein und Oberschenkelknochen gemäß einem Verfahren
dieser Erfindung angewendet sind.
Fig. 7B ist eine auseinandergezogene Seitenansicht des intra
artikulären Teils der Festlege- und Ausrichtvorrich
tung für das tibiale und rückwärtig eingeführte femo
rale Bohren unter Darstellung eines möglichen Durch
gangsweges und eines Befestigungsverfahrens eines Ver
bindungsdrahtes zwischen den zwei Vorrichtungen.
Fig. 7C ist eine auseinandergezogene Vorderansicht unter Dar
stellung der typischen Positionslagen der intrartiku
lären Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Festlegen und Finden für tibiales und rückwärtig ein
geführtes femorales Bohren , wobei die Vorrichtung an
den Endteilen des Schienbeins und des Oberschenkel
knochens angewandt sind.
Fig. 8A ist eine perspektivische Seitenansicht eines mensch
lichen Kniegelenkes ähnlich dem in Fig. 2, wobei so
wohl die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Festlegen
und Ausrichten für das tibiale als auch frontal einge
führte femorale Bohren am Schienbein und Ober
schenkelknochen gemäß einem alternativen Verfahren
nach dieser Erfindung aufgebracht ist.
Fig. 8B ist eine auseinandergezogene Seitenansicht der intra
artikulären Teile der Vorrichtung zum Festlegen und
Ausrichten für das tibiale und frontal eingeführte fe
morale Bohren unter Darstellung eines möglichen
Durchgangsweges und des Verfahrens des Befestigens
eines Verbindungsdrahtes zwischen den beiden Vorrich
tungen.
Fig. 8C ist eine auseinandergezogene Vorderansicht unter
Darstellung der typischen Positionslagen der intra
artikulären Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Festlegen und Ausrichten für das tibiale und frontal
eingeführte femorale Bohren, wie sie auf die End
teile des Schienbeins und des Oberschenkelknochens
aufgebracht ist.
Die Darstellung der Zeichnungen wird nun im einzelnen be
schrieben.
Obwohl spezielle Ausführungsformen der Erfindung zur Veran
schaulichung in den Zeichnungen ausgewählt sind und obwohl
spezielle Begriffe bei der nachfolgenden Beschreibung benutzt
werden, ist diese Auswahl und sind diese Begriffe nicht dazu
vorgesehen, den Schutzumfang der Erfindung zu beschränken,
welcher in den anliegenden Ansprüchen definiert ist.
Gemäß Fig. 1 ist das Kniegelenk 14 am untersten Teil des
Oberschenkelknochens 16 und dem obersten Teil des Schien
beines 18 gebildet. Der äußere Kondylus bzw. Gelenkkopf 20
des Oberschenkelknochens 16 steht mit dem Schienbein 18 und
dem äußeren semilunaren Knorpel 21 in Verbindung. Der innere
Gelenkkopf 23 ruht neben dem äußeren Gelenkkopf 20 und be
rührt auch das Schienbein 18 und den inneren semilunaren
Gelenkkopf 22. Die interkondyläre Kerbe 28 trennt die Gelenk
köpfe 20 und 23. Das Schienbein 18 und der Oberschenkelkno
chen 16 schwenken an ihren Kontaktstellen. Eines der Bänder,
welche das Schienbein 18 und den Oberschenkelknochen 16
miteinander verbinden, ist das vordere Kreuzband 24, welches
mit dem Schienbein 18 an dem Anbringplatz 30 verbunden ist
und nach oben, rückwärts und auswärts verläuft und die Ver
bindung mit dem Oberschenkelknochen 16 am inneren Teil 32 des
äußeren Gelenkkopfes 20 an der Rückseite der interkondylaren
Kerbe 28 schafft.
In Fig. 2 ist das Bein 10 am Knie 14 etwas gebogen, welches
durch den Oberschenkelknochen 16 und das Schienbein 18 ge
bildet ist. Der äußere Gelenkkopf 20 berührt das Schienbein
18 und den äußeren semilunaren Gelenkkopf 21 (siehe Fig. 1).
Der innere Gelenkkopf 23 ist aus Fig. 1 entfernt worden, um
die Ansicht der interkondylären Kerbe 28 und des vorderen
Kreuzbandes 24 von der Seite zu verbessern. Das vordere
Kreuzband 24 verläuft von seiner Anbringung am Schienbein
18 längs Bereich A nach oben, rückwärts und außen in die in
terkondylare Kerbe 28 und ist am Oberschenkelknochen 16 längs
Bereich B angebracht. Die zwei Hauptteile des vorderen Kreuz
bandes, die anteromedialen 12 und posterolateralen Bänder 13,
sind getrennt durch die gestrichelte Linie 11 gezeigt.
Fig. 3 ist eine graphische Darstellung der typischen Änderung
der Länge, wie durch die Änderung des tibialen und femoralen
Anbringorttrennabstandes gezeigt, der von den zwei Hauptbän
dern des normalen vorderen Kreuzbandes im unverletzten Zu
stand gezeigt ist, wenn sich das Knie über seinen Bewegungs
bereich bewegt. Wie man aus den Kurven B (anteromedial) und
C (posterolateral) sehen kann, ist das mechanische Verhalten
dieser zwei Bänder nicht dasselbe. Keines zeigt isometrisches
Verhalten, welches theoretisch durch die Linie A veranschau
licht ist.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform einer rückwärts ein
geführten femoralen Bohrfestlege- und -ausrichtvorrichtung,
die nachfolgend zur Erleichterung und Abkürzung als hintere
femorale Führung 33 gemäß der Erfindung bezeichnet wird. Die
hintere femorale Führung 33 ist mit einem Führungsbalken 34
versehen. Eine Bohrhülsenanordnung 36 ist auf dem Führungs
balken 34 mit dem Verbinder 38 angebracht, der längs Teilen
der Länge des Führungsbalkens 34 gleitet. Eine Bohrhülse 40
ist in der Bohrhülsenanordnung 36 eingeschraubt oder ent
fernbar angebracht. Die Bohrhülse 40 kann entweder einen Boh
rer oder einen spitzen Bohrführungsstift aufnehmen, der nach
dem er einmal in den Knochen durch die hintere femorale Füh
rung 33 eingeführt ist, mit einem Kanülenbohrer übermäßig
aufgerieben werden kann, um den letztlichen Knochentunnel zu
erzeugen. Zähne 44 sind vorgesehen, um ein besseres Greifen
auf den Knochen aufzubringen, wenn die hintere femorale Füh
rung 33 aufgebracht wird.
Der Verbinder 38 gleitet längs des Führungsbalkens 34 und
über Ratschenzähne 46. Die Gleittätigkeit kann durch die Auf
bringung von Sperrmitteln 50 in die Ratschenzähne 46 betätigt
oder ausgeschlossen werden. Die hintere femorale Führung 33
ist ferner mit einem Handgriff 35 mit einem Fingerloch 37
versehen, um den Bedienungsmann beim Positionieren der hinte
ren femoralen Führung 33 in die gewünschte Position zu unter
stützen, nachdem sie in das Knie eingeführt worden ist. Am
Führungsbalken 34 ist auch ein femoraler Anlegearm 82 ange
bracht, dessen Funktion nachfolgend klar wird.
Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform einer alternativen,
von vorn eingeführten Femoralbohrfestlege- und -ausrichtvor
richtung, die nachfolgend zur Vereinfachung und Abkürzung als
vordere femorale Führung 176 gemäß der Erfindung bezeichnet
wird. Die vordere femorale Führung 176 ist mit einem Führungs
balken 178 versehen. Eine Bohrhülsenanordnung 180 ist auf dem
Führungsbalken 178 mit einem Verbinder 182 angebracht, der
längs Teilen der Länge des Führungsbalkens 178 gleitet. Eine
Bohrhülse 184 ist in die Bohrhülsenanordnung 180 geschraubt
oder lösbar angebracht. Die Bohrhülse 184 kann entweder einen
Bohrer 185 oder einen spitzen Bohrführungsstift aufnehmen,
der, nachdem er durch die vordere femorale Führung 176 in den
Knochen eingeführt ist, mit einem Kanülenbohrer übermäßig
aufgerieben werden kann, um den endgültigen Knochentunnel zu
erzeugen. Die Zähne 186 sind vorgesehen, um dem Knochen ein
besseres Greifen aufzugeben, wenn die vordere femorale Füh
rung 176 angebracht ist.
Der Verbinder 182 gleitet längs des Führungsbalkens 178 und
über die Ratschenzähne 188. Das Gleiten kann vom Aufbringen
der in die Ratschenzähne 188 federbelasteten Sperreinrichtung
190 betätigt oder ausgeschlossen werden. Die vordere femorale
Führung 176 ist weiterhin mit einem Anlegearm 192 versehen,
welcher an dieser angebracht ist. Der Anlegearm 192 hat ein
geeignetes Befestigungsteil 210 für die Anbringung auf dem
Führungsbalken 178. Ein Zwischenteil 212 erstreckt sich unter
einem Winkel vom Anbringteil 210 fort unter einem stumpfen
Winkel von etwa 125°. Ein gekrümmter Bereich 214 ist zwischen
dem Zwischenteil 212 und einer Spitze 196 mit einem Drahtka
nal 200 versehen.
Die Fig. 6A und 6B zeigen eine andere Ausführungsform einer
frontal eingeführten Tibialbohrfestlege- und -ausrichtvorrich
tung, die nachfolgend zur Vereinfachung und Abkürzung als
tibiale Führung 98 erfindungsgemäß bezeichnet wird. Die ti
biale Führung 98 ist mit einem Führungsbalken 122 versehen.
Eine Bohrungshülsenanordnung 121 ist auf einem Führungsbalken
122 über Nuten in einem Verbinder 116 angebracht, der längs
Teilen der Länge des Führungsbalkens 122 gleitet. Eine Bohr
hülse 114 ist in der gleitenden Bohrhülsenanordnung 121 ge
schraubt oder entfernbar angebracht und kann entweder eine
Bohrkrone 119 oder einen Bohrführungsstift, der darin einge
führt ist, aufnehmen. Zähne 115 sind vorgesehen, um ein bes
seres Greifen auf dem Knochen vorzusehen, wenn die tibiale
Bohrführung 98 aufgebracht wird.
Die tibiale Führung 98 weist ferner einen von einem Finger
betätigten Ratschenlösehebel 117 auf, um die Bohrhülsenanord
nung 121 vom Führungsbalken 122 für das Gleiten längs zu lö
sen. Der Riegel 120 löst die hin- und hergehende Einrichtung
123 für eine Gleitbewegung in der Nut 125 des Führungsbalkens
122. Die hin- und hergehende Einrichtung bzw. Schiffchen oder
Pendel 123 ist mit einer (nicht dargestellten) Federeinrich
tung im Führungsbalken 122 verbunden, um Zug auf den Draht
66 auszuüben, wie teilweise in Fig. 6A durch die gebrochene
Linie 127 gezeigt ist. Im Betrieb schafft der Draht 66 eine
Verbindung zu der hin- und hergehenden Einrichtung 123 an
ihrem in der Nähe befindlichen Ende am Bindepfosten 127 und
erstreckt sich längs der Nut 125 im Führungsbalken 122 zu dem
Rad 129. Nachdem der Draht 66 über das Rad 129 gegangen ist,
setzt er sich dann durch den Kopfbereich 99 des Führungsbal
kens 122 fort, um am Innenkanal in den tibialen Anlegearm 68
einzutreten, und setzt sich durch diesen für den Austritt am
Loch 76 fort. Wenn der Zug auf den Draht 66 außerhalb des ti
bialen Anlegearmes 68 aufgebracht ist, gleitet der Draht aus
dem Ausgangsloch 76 heraus und zieht die federbelastete hin-
und hergehende Einrichtung 123 nach vorn zum Kopfbereich 99
des Führungsbalkens 122. Wenn der Draht 66 außen losgelassen
wird, zieht sich die hin- und hergehende Einrichtung 123 zu
rück und läßt den Draht 66 in den tibialen Anlegearm 68 zu
rückgleiten.
Die Bohrhülsenanordnung 121 gleitet leicht nach vorn zum An
legearm 68 auf dem Führungsbalken 122 durch Aufbringen des
Daumendruckes auf den Daumenpfosten 131. Jede Zunahme bzw.
Fortschaltbetrag in der Position wird automatisch von dem fe
derbelasteten Ratschenhebel 117 gehalten für eine leichte An
bringung am Schienbein 18 mit einer Hand. Ferner kann der
Ratschenhebel 117 leicht niedergedrückt werden, um die Anord
nung 121 mit demselben Finger zu entsperren, der benutzt wor
den ist, um die Gleitanordnung 121 vom Anlegearm 68 zurück
wegzuschieben.
Die Abweichungs- bzw. Ausdehnungsmeßeinrichtung 52 (siehe
Fig. 6B und 6C) ist starr auf dem Führungsbalken 122 ange
bracht, um den Grad zu messen, um welchen der Draht 66 in den
tibialen Anlegearm 68 und aus diesem herausgezogen wird. Das
Meßgerät 52 ist mit der in dem Führungsbalken 122 gleitenden
hin- und hergehenden Einrichtung 123 gekoppelt, welcher sei
nerseits am Bindepfosten 127 mit dem Draht 66 verbunden ist.
Der aktive Meßmarkierer 54 zeigt direkt die lineare Abwei
chung bzw. Ausdehnung der hin- und hergehenden Einrichtung
123 an und bewegt die passiven Meßmarkierer 58 und 60, die
an den extremen Positionen der Bewegung der aktiven Markierer
54 in jeder Richtung verbleiben. Eine Rückstelltaste 51 setzt
alle Markierer 54, 58 und 60 in die Nullposition zurück, wie
in Fig. 6C gezeigt ist.
Man erkennt jedoch, daß trotz der Beschreibung der Meßein
richtung 52 in einer besonderen Form die Abweichungs- bzw.
Ausdehnungsmaße durch eine Anzahl von alternativen Meßein
richtungen erhalten werden können, wie z.B. elektronisch oder
dergleichen.
In Fig. 7A ist die tibiale Führung 98 als auf das Schienen
bein 18 in typischer Weise aufgebracht gezeigt. Bohrhülsezäh
ne 115 befinden sich in Kontakt mit dem Schienbein 18 am
Platz 94 und nähern sich dem Schienbein durch den Ein
schnitt 90. Der tibiale Anlegearm 68 erstreckt sich in das
Kniegelenk über eine Annäherung von vorn durch ein Tor 126
und berührt das Schienbein 18 an der Stelle 96 in einem Be
reich in der Nähe des Verbindungsbereiches des vorderen
Kreuzbandes 24 mit dem Schienbein 18. Gemäß einem Anwen
dungsverfahren einer Ausführungsform der Vorrichtung ist die
hintere femorale Führung 33 auf dem Oberschenkelknochen 16
befestigt, wobei der femorale Anlegearm 82 von der Seite her
in die interkondyläre Kerbe 28 mit rückwärtiger Annäherung
eintritt. Die Bohrhülsenzähne 44 ergreifen den Oberschenkel
knochen 16 von außen am Ort 102 und nähern sich dem Ober
schenkelknochen durch den Einschnitt 37. Der femorale Anlege
arm 82 erstreckt sich in die interkondyläre Kerbe 28 und be
rührt den Oberschenkelknochen 16 am Ort 104 in einem Bereich
in der Nähe des Verbindungsbereiches des vorderen Kreuzbandes
24 mit dem Oberschenkelknochen 16. Wie bei der tibialen Füh
rung 98 weist die hintere femorale Führung 33 einen Führungs
balken 34, einen gleitbaren Verbinder 38, Sperreinrichtung
50 und eine Bohrhülse 40 auf. Die femorale Führung 33 ist
nicht mit einer Drahtabweichungs- bzw. -ausdehnungsmeßeinrich
tung ausgestattet, wie es die tibiale Führung 98 ist. Es ist
jedoch möglich, daß die femorale Führung 33 in dieser Art
ausgerüstet ist, wobei die tibiale Führung 98 eine solche
Drahtausdehnungsmeßeinrichtung hat oder nicht.
Das Anordnen der Spitzen der Anlegearme 82 und 68 an den Or
ten 96 und 104 kann vom Chirurgen entweder dadurch durchge
führt werden, daß er in das Innere des Kniegelenkes durch
einen offenen Einschnitt hineinsieht, oder mit einem Arthros
kop in einem Arthroskopverfahren, wobei sich das (nicht ge
zeigte) Arthroskop in das Kniegelenk hineinerstreckt.
Fig. 7B zeigt eine auseinandergezogene Ansicht der Spitzen
78 und 92 der betreffenden Anlegearme 68 und 82. Der Draht
66 erstreckt sich aus dem Loch 76. Die Spitze 92 hat einen
Drahtdurchgang 112, in welchen das Ende des Drahtes 66 einge
führt wird. Das Ende des Drahtes 66 wird über den Drahtdurch
gang 112 eingeführt und am Knoten 93 verknotet, wodurch die
entsprechenden Anlegearme verbunden werden. Fig. 7C zeigt die
Positionslagen der Anlegearme 68 und 82 mit dem Draht 66,
wenn sie auf dem oberen Teil des Schienbeines 18 und dem
unteren Teil des Oberschenkelknochens 16 aufgebracht sind.
Der Draht 66 tritt aus dem Loch 76 in der Spitze 78 des ti
bialen Anlegearmes 68 aus und verläuft direkt zur Spitze 92
des femoralen Anlegearmes 82, an welchem der Draht 66 ange
bracht ist. Der tibiale und femorale Anlegearm 68 und 82 sind
auf das Schienbein 18 und den Oberschenkelknochen 16 derart
aufgebracht, daß die Orte 96 bzw. 104 (siehe Fig. 7A) von den
Spitzen 78 bzw. 96 eingenommen sind.
Wenn die Anlegearmspitzen 78 und 92 in das Schienbein 18
bzw. den Oberschenkelknochen 16 an den Orten 96 bzw. 104 ein
gebettet werden, läßt jede Abstandsänderung zwischen den Or
ten 96 und 104, welche auftritt, sobald der Chirurg das Knie
über seinen Bewegungsbereich bewegt, den Draht 66 in den ti
bialen Anlegearm 68 hinein- und herausgleiten. Dieses wiede
rum verursacht einen gleichen Grad von Abweichung oder besser
Ausdehnung der im Führungsbalken 122 hin- und hergleitenden
Einrichtung 123, welcher dann vom Chirurgen auf dem Meßgerät
52 der tibialen Führung 98 abgelesen wird. Das sich ergebende
Ausdehnungsprofil zeigt den Grad des Festziehens oder Loslas
sens des Bandes auf, der auftritt, wenn ein Bandtransplantat
am Schienbein und Oberschenkelknochen an den Orten ange
bracht würde, wo die Spitzen 78 und 92 eingebettet sind.
Wenn der Chirurg das Ausdehnungsprofil dieser Orte für akzep
tabel hält, dann werden die Bohrführungen 33 und 98 verwen
det, wie vorstehend beschrieben, um die Knochentunnel von
außen hereinzubohren, wodurch eine Führung zu Stellen erfolgt,
die bewußt etwas von den Stellen versetzt sind, wo die Anle
gerspitzen eingebettet sind. Wenn der Chirurg das Ausdehnungs
profil nicht für annehmbar erachtet, kann eine oder können
beide Anlegearmspitzen etwas bewegt werden. Zum Beispiel wird
eine Bewegung einer Anzahl von Millimeter im Bereich der Orte
96 und 104 unternommen. Die Anlegearmspitzen erlauben das Er
halten eines anderen Ausdehnungsprofils, nachdem sie wieder
auf die Knochenoberflächen aufgebracht sind.
Man hat gefunden, daß jeder Ort in weniger als etwa einer Mi
nute getestet werden kann. Dieses Verfahren setzt sich fort,
bis das gewünschte Drahtausdehnungsprofil erhalten ist (zu
künftiges Transplantatfestziehen und Lösen). Die Tunnel wer
den dann gebohrt. Wenn der Chirurg wünscht, sowohl das ante
romediale als auch posterolaterale Bandteil des vorderen
Kreuzbandes mit zwei separaten Transplantaten wiederherzu
stellen, wird dieser Prozeß zweimal durchgeführt. Einmal für
jeden Teil unter Verwendung ihrer unterschiedlichen Festzieh
löseprofile (wie in Fig. 3 gezeigt) wie eine Führung beim
Auffinden der richtigen Tunnelorte.
Die tibiale und femorale Führung 98 und 93 eliminieren eine
Schätzarbeit beim Auswählen des Tunnelortes und erlauben sy
stematisch, daß der Chirurg entweder ein isometrisches oder
ein natürliches (physiometrisches) mechanisches Bandverhal
ten erreicht, je nachdem, welches er bevorzugt.
Bei einer möglichen Anwendeart von Bohrführungen 98 und 33
wird zuerst der Draht 66 auf dem Ende einer gekrümmten (nicht
gezeigten) Einführstange angebunden. Ein Teil der Länge die
ser Einführstange mit dem angehefteten Draht 66 wird durch
das tibiale Führungstor 126 in das Kniegelenk gestoßen und
duch die interkondyläre Kerbe 28 zur Rückseite des Gelenkes
gebracht und durch den Einschnitt 37 darüber und dahinter he
rausgestoßen. Der Draht 66, der nun das Knie kreuzt und durch
den Einschnitt 37 austritt, wird von der Einführstange abge
knüpft und durch den femoralen Anlegearmspitzenkanal 112 ein
geführt und in den Knoten 93 verknotet, wodurch der Draht 66
an der Anlegespitze 92 angeheftet wird.
Die Einführstange ist mit einem Loch in ihrer Spitze ausge
stattet, welches etwas größer als die Spitze 92 des femora
len Anlegearmes 82 ist, wodurch die Spitze 92 nach Einführen
in diesen ergriffen wird. Die Einführstange wird durch den
Einschnitt 37 und zurück über das Gelenk zurückgezogen, wo
durch der femorale Anlegearm 82 in die interkondyläre Kerbe
28 gezogen wird. Das Ende der Einführstange kommt von der
Spitze des Anlegearmes 82 außer Eingriff und wird dann voll
ständig aus dem Knie herausgezogen, wobei nur der Draht 66
belassen wird, der aus dem Tor 126 austritt. Dieses Ende des
Drahtes 66 wird dann in das Loch 76 des tibialen Anlegearmes
68 eingeführt und seinen Innenkanal nach unten eingefädelt,
über das Rad 129, die Nut 125 hinunter und zum Bindepfosten
127. Der tibiale Anlegearm 68 wird dann über den Draht 66
durch das Tor 126 in die interkondyläre Kerbe hineingescho
ben. Beide Bohrführungen 33 und 98 werden dann auf den Ober
schenkelknochen 16 und das Schienbein 18 aufgebracht, wie
in Fig. 7A gezeigt ist, und dann wird der Draht 66 gespannt
und an der hin- und hergehenden Einrichtung 123 am Bindepfo
sten 127 verbunden.
Es sei jedoch bemerkt, daß das Einführen des Drahtes 66 in
das Knie und Aufbringen von Bohrführungen 33 und 98 auf die
Knochen in einer Anzahl von alternativen Arten erreicht wer
den kann.
In Fig. 8A ist die tibiale Führung 98 in einer typischen Wei
se auf das Schienbein 18 aufgebracht gezeigt. Bohrhülsen
zähne 115 stehen in Kontakt mit dem Schienbein 18 am Ort
94 und nähern sich dem Schienbein durch den Einschnitt 90.
Der tibiale Anlegearm 68 erstreckt sich in das Kniegelenk
über einen frontalen Zugang durch das Tor 126 und berührt das
Schienbein 18 am Ort 96 in einem Bereich, welcher sich dem
Verbindungsbereich des vorderen Kreuzbandes 24 am Schien
bein 18 nähert.
Gemäß einem Anwendungsverfahren einer Ausführungsform der
Vorrichtung wird die vordere femorale Führung 176 am Ober
schenkelknochen 16 angebracht, wobei der femorale Anlegearm
192 von einem medialen, vorderen Zugang in die interkondyläre
Kerbe 28 eintritt. Die Bohrhülsenzähne 186 ergreifen außen
am Ort 102 den Oberschenkelknochen 16 und nähern sich dem
Oberschenkelknochen durch den Einschnitt 37. Der femorale An
legearm 92 erstreckt sich in die interkondyläre Kerbe 28 und
berührt den Oberschenkelknochen 16 am Ort 104 in einem Be
reich, welcher sich dem Verbindungsbereich des vorderen Kreuz
bandes 24 am Oberschenkelknochen 16 nähert. Wie bei der ti
bialen Führung 98 weist die vordere femorale Führung 176
einen Führungsbalken 178, einen gleitbaren Verbinder 182,
Sperreinrichtung 190 und Bohrhülse 184 auf. Die vordere femo
rale Führung 176 ist nicht mit einer Drahtausdehnungsmeßein
richtung ausgerüstet wie die tibiale Führung 98. Es ist je
doch möglich, daß die vordere femorale Führung 176 in dieser
Weise ausgerüstet ist, wobei die tibiale Führung 98 eine sol
che Drahtausdehnungsmeßeinrichtung hat oder nicht.
Fig. 8B zeigt eine auseinandergezogene Ansicht der Spitzen
78 und 196 der jeweiligen Anlegearme 68 und 192. Der Draht
66 erstreckt sich aus dem Loch 76. Die Spitze 196 weist einen
Drahtdurchgang 200 auf, in welchen das Ende des Drahtes 66
eingeführt wird. Das Ende des Drahtes 66 wird durch den Draht
durchgang 200 eingeführt und am Knoten 202 verknotet, wodurch
die betreffenden Anlegearme verbunden werden.
Fig. 8C zeigt die Positionslagen der Anlegearme 68 und 192
mit dem Draht 66, wenn sie am oberen Teil des Schienbeines
18 und unteren Teil des Oberschenkelknochens 16 aufgebracht
sind. Der Draht 66 tritt aus dem Loch 76 in der Spitze 78 des
tibialen Anlegearmes 68 aus und erstreckt sich direkt zur
Spitze 196 des femoralen Anlegearmes 192, an welchem der
Draht 66 angeheftet ist. Der tibiale und femorale Anlegearm
68 und 192 sind auf das Schienbein 18 und den Oberschenkel
knochen 16 derart aufgebracht, daß die Orte 96 und 104 (siehe
Fig. 8A) von den Spitzen 78 bzw. 196 eingenommen werden.
Ausdehnungsmeßeinrichtungen und Profile können von den vorde
ren femoralen Führungen in derselben Weise bestimmt werden,
wie für die hintere femorale Führung, wenn die richtigen fe
moralen Orte für das Tunnelbohren bestimmt sind.
Bei einer Art der Aufbringung der tibialen Bohrführung 98
wird ein Ende des Drahtes 66 im tibialen Tor 126 angeordnet
und in das Kniegelenk gestoßen. Herkömmliche chirurgische
Zangen oder Greifeinrichtungen werden durch das femorale Tor
124 in das Kniegelenk eingeführt, um den Draht 66 durch das
femorale Tor 124 wiederzufinden. Dieses Ende des Drahtes 66
wird dann durch den Spitzendurchgang 200 des femoralen Anle
gearmes eingefädelt und in den Knoten 202 eingeknotet, wie
in Fig. 8B gezeigt ist. Durch das Ziehen des Drahtes 66 am
tibialen Tor 126 wird die femorale Anlegespitze 196 einge
führt und gleitet in das Kniegelenk 14 durch das Tor 124. Das
Ende des Drahtes 66, welches durch das Tor 126 austritt, wird
dann mittels eines Loches 76, wie nachfolgend beschrieben
wird, durch die tibiale Führung 98 eingefädelt oder in diese
eingeladen.
Mit dem Draht 66, der beide Anlegearme 68 und 192 zusammen
verbindet, wird die vordere femorale Führung 176 auf Mehrfach
orte auf dem Oberschenkelknochen 16 in einem Bereich aufge
bracht, welcher sich dem ursprünglichen Anbringbereich nähert
(Bereich B aus Fig. 3), und zwar der Anbringbereich des vor
deren Kreuzbandes 24, durch Einbetten der Spitze 196 in den
Knochen. Nachdem ein zufriedenstellender Ort gefunden ist,
wird die Bohrhülse 184 dadurch aufgebracht, daß man von Hand
den Verbinder 182 den Führungsbalken 178 hinunterschiebt und
den federbelasteten Riegel 190 auf den Ratschenzähnen 188 in
Eingriff bringt.
Die Anlegearme 68, 82 und 192 in den Fig. 6A, 4 und 5 sind
so aufgebaut, daß sie in Knien aller Größen ihre gleichzei
tige Benutzung miteinander erlauben. Es ist zwingend sicher
zustellen, daß die tibialen und femoralen Anlegearme nicht
miteinander in Berührung kommen. In gleicher Weise darf keine
Anlegearmwelle irgendeine Knochenoberfläche in einer solchen
Weise berühren, daß sie dazu neigen würde, ihre Spitze vom
Knochen zu entfernen. Der Draht 66 muß auch frei von Berüh
rung mit irgendeinem Anleger zwischen dem Austrittsloch 76
und dem Durchgang 112 oder 200 bleiben, wenn die Drahtausdeh
nung gemessen wird. Diese Erfordernisse sind insbesondere im
Hinblick auf die Tatsache beschwerlich, daß die Räume sehr
beschränkt sind und daß das Bein sich wiederholt durch seinen
Bewegungsbereich bewegen kann, während die Anlegearme in Be
nutzung sind, wodurch die Wahrscheinlichkeit eines Meßfehlers
infolge eines zufälligen Anlegearm- oder Drahtkontaktes oder
Entfernen der Spitze bei Abwesenheit eines genauen Designs
zunimmt.
In Fig. 6A ist der Befestigungsabschnitt 80 des tibialen An
legearmes 68 für die Befestigung auf dem Kopf 99 des Füh
rungsbalkens 122 vorgesehen. Der Anlegearm 68 ist für ein
leichteres Ersetzen im Falle der Beschädigung entfernbar. Ein
gekrümmter Abschnitt 74 ist speziell mit einer bestimmten Ge
staltung versehen, um eine Berührung des Anlegearmes 68 mit
dem untersten Endteil des Oberschenkelknochens zu verhindern,
wenn das Knie gestreckt wird. Der Anlegearm 68 hat längs sei
ner gesamten Länge einen Innenkanal, der weit genug ist, um
den Draht 66 zu überführen bzw. durchzulassen. Dieser Kanal
ist nicht mit einem scharfen Winkel versehen oder gekrümmt.
Dies ist notwendig, um ein freies Längsgleiten des Drahtes
66 während der Ausdehnungsmessung mit minimaler Reibung zu
erlauben. Frühere Anleger haben gemeinhin unsanfte Winkel und
Kurven, wodurch ein freier und leichter Durchtritt bzw. Aus
dehnung irgend eines Zugteiles, wenn sie mit einem solchen
verbunden wären, ausgeschlossen wäre.
In Fig. 4 hat der femorale Anlegearm 82 einen gekrümmten Ab
schnitt 90, der speziell so ausgestaltet ist, daß ein Kontakt
mit den rückwärtigen, untersten Endteilen des Oberschenkel
knochens 16 vermieden wird. Auf diese Weise krümmt sich der
Anlegearm 82 um die rückwärtige Lage des Knochens, wobei sei
ne einzige Berührungsstelle an der Spitze 92 ist.
Traditionelle Knochentunnelbohrführungen sind im allgemeinen
mit einem Anlegearm aufgebaut, der am Führungsbalken in einer
Weise angebracht ist, daß eine Bohrkrone oder ein Bohrfüh
rungsstift, der in der Bohrhülse angeordnet ist, veranlaßt
wird, genau zur Mitte der Spitze des Anlegearmes gerichtet
zu werden. Bei der vorliegenden Erfindung ist dies nicht der
Fall. Stattdessen sind die Bohrhülsen der Führungen 98, 33
und 176 derart in Flucht ausgerichtet, daß der Bohrer oder
Bohrerführungsstift zu einer Stelle gerichtet ist, die etwas
von der Spitze jedes Anlegearmes versetzt ist. Die Richtung
des Versatzes liegt entgegen der typischen Richtung der außer
mittigen Verschiebung der Transplantatsehne im Knochentunnel,
wenn sie in das Gelenk eintritt. Dieser Versatz stellt die
richtige Endposition des Transplantates sicher, und zwar
trotz seiner exzentrischen Position im Knochentunnelausgang.
Es ist jedoch möglich, einen Versatz dann nicht in den ent
sprechenden Anlegern eingebaut einzuschließen, wenn nicht de
formierbare Transplantate benutzt werden oder Transplantate
mit nicht deformierbaren Enden, die starr im Tunnel zentriert
eingesetzt sind.
Man erkennt ferner, daß deshalb, weil der richtige femorale
Platz empfindlicher und schwieriger zu bestimmen ist als der
tibiale Ort, es möglich ist, entweder gemäß den erfinderi
schen Verfahren isometrisch oder physiometrisch nur den opti
malen femoralen Platz zu bestimmen, während man traditionelle
Verfahren verwendet, um den optimalen tibialen Platz zu be
stimmen. Ein solches Verfahren weist in typischer Weise das
Bohren eines vorbereitenden Tunnels im Schienbein und An
bringen eines Ausdehnungsmessers an einem Draht auf, der
durch den tibialen Tunnel an jenem Außentunnelausgang einge
fädelt ist. Der Draht wird dann mit der gewünschten femoralen
Führung verbunden, und es wird in üblicher Weise ein Ausdeh
nungsprofil bestimmt. Obwohl weniger wirksam, ist es auch
möglich, isometrisch oder physiometrisch den optimalen tibia
len Platz erfindungsgemäß zu bestimmen und den femoralen
Platz in herkömmlicher Weise zu bestimmen.
Bislang ist es nicht möglich gewesen, zu bestimmen, ob die
anfänglichen Knochentunnelplätze akzeptabel sind, die vom
Chirurgen vor dem Bohren einiger Knochenkanäle an diesen
Stellen ausgewählt wurden. Wenn nun das mechanische Verhalten
des Sehnentransplantates, wie von den hier beschriebenen
Bohrführungen vorausgesagt, erheblich von dem abweicht was
vom Chirurgen erwünscht ist, sei es isometrisch oder physio
metrisch, dann kann der Chirurg wiederholt voraussichtliche
Tunnelorte testen, bevor er bohrt, bis die gewünschten Stel
len ermittelt sind.
Der Begriff Anlegearm bzw. Anleger ist im Sinne des Anlegens
eines Zielgerätes oder eines Richtgerätes zu verstehen. Mit
einem solchen Gerät oder Anlegeeinrichtung soll auf eine be
stimmte Stelle am Kniegelenk hingezielt werden. Der Anlegearm
wird also auf diese Stelle gerichtet. Man legt diesen Arm auf
diese Stelle an.
Claims (28)
1. Chirurgische Vorrichtung zum Bestimmen optimaler Lagen
für Tunnel in Knochen für die chirurgische
Wiederherstellung von Bändern in einem Gelenk mit zwei
bewegbaren Knochen,
gekennzeichnet durch
- - eine erste Bohrführung (33, 176) mit einer Anbringeinrichtung und einer Fixiereinrichtung, die beide an einen Knochen (16, 18) anlegbar sind, wobei die erste Bohrführung (33, 176) lösbar an dem ersten Knochen (16) an einer ersten Stelle (104) neben oder am Ende des ersten Knochens (16) innerhalb des Gelenks (14) und an einer zweiten Stelle (102) auf dem ersten Knochen (16) vom Gelenk (14) entfernt anbringbar ist und Markiereinrichtungen zum Kennzeichnen der Lage eines Tunnels in dem ersten Knochen (16) zwischen der ersten Stelle (104) und der zweiten Stelle (102) aufweist,
- - eine zweite Bohrführung (98) mit einer Anbringeinrichtung und einer Fixiereinrichtung, die beide an einen Knochen (16, 18) anlegbar sind, wobei die zweite Bohrführung (98) lösbar an dem zweiten Knochen (18) an einer dritten Stelle (96) neben oder am Ende des zweiten Knochens (18) innerhalb des Gelenks (14) und an einer vierten Stelle (94) auf dem zweiten Knochen (18) vom Gelenk (14) entfernt anbringbar ist und Markiereinrichtungen zum Kennzeichnen der Lage eines Tunnels in dem zweiten Knochen (18) aufweist,
- - einen Zugkörper, der die erste Bohrführung (33, 176) mit der zweiten Bohrführung (98) an der ersten Stelle (104) und an der dritten Stelle (96) neben oder an den Enden der entsprechenden Knochen (16, 18) innerhalb des Gelenks (14) verbindet, und
- - eine Einrichtung zum Messen der Ausdehnungen, die der Zugkörper aufweist, wenn die Knochen (16, 18) über einen bestimmten Bewegungsbereich abgewinkelt würden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fixiereinrichtung der ersten Bohrführung (33,
176) ein Verbindungsstück (38, 182), das gleitfähig auf
einem Führungsbalken (34, 118) gelagert ist, einen
Bohrhülsenarm (36, 180), der sich von dem
Führungsbalken (34, 178) nach außen erstreckt, und eine
Bohrhülse (40, 184) aufweist, die an dem Bohrhülsenarm
(36, 180) zum Führen einer Bohreinrichtung und zum
Fixieren am Knochen (16) befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Messen der
Ausdehnungen ein Dehnungsmeßgerät (52) ist, das auf
einem Teil der zweiten Bohrführung (98) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Messen der
Ausdehnungen ein Dehnungsmeßgerät ist, das auf einem
Teil der ersten Bohrführung (33, 176) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dehnungsmeßgerät (52) die Ausdehnung mit einem
bewegbaren aktiven Meßzeiger (54) auf einer abgestuften
Dehnungsskala anzeigt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dehnungsmeßgerät (52) bewegbare passive
Meßzeiger (58, 60) aufweist, die durch den bewegbaren
aktiven Meßzeiger (54) verschiebbar sind und dadurch
maximale und minimale Ausdehnungen anzeigen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrhülsen (40, 184) Zähne (44, 186) aufweisen,
um ihren Eingriff in die Knochen (16, 18) zu
verbessern.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrhülsenarme (36, 180) Sperrklinken (50, 190)
aufweisen, um die Bohrhülsenarme (36, 180) in einer
gewünschten Lage festzuhalten.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf der ersten Bohrführung (33, 176)
angeordnete Anbringeinrichtung ein derart geformter
Anlegearm (82, 192) ist, daß er den ersten Knochen (16)
nur an der ersten Stelle (104) berührt, unbeachtlich
der relativen Winkellage der Knochen (16, 18)
zueinander, wobei der Anlegearm (82, 192) einen
extraartikulären Teil, der sich über den Führungsbalken
(34, 178) hinaus geradlinig fortsetzt, und einen
intraartikulären Teil aufweist, der sich an den
extraartikulären Teil anschließt und danach in einen
bezüglich der Anbringeinrichtung derart konkav
gekrümmten Teil (90, 214) übergeht, daß sich der
intraartikuläre Teil zwischen die Knochen (16, 18)
erstrecken kann, ohne diese längs des gekrümmten Teils
(90, 214) zu berühren, und wobei der intraartikuläre
Teil in eine Spitze (92, 196) übergeht, die sich von
dem gekrümmten Teil (90, 214) aus zum Anbringen an der
ersten Stelle (104) dorthin erstreckt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf der zweiten Bohrführung (98) angeordnete
Anbringeinrichtung ein derart geformter Anlegearm (68)
ist, daß er den zweiten Knochen (18) nur an der dritten
Stelle (96) berührt, unbeachtlich der relativen
Winkellage der Knochen (16, 18) zueinander, wobei der
Anlegearm (68) einen extraartikulären Teil, der sich
über den Führungsbalken (122) hinaus unter einem
stumpfen Winkel fortsetzt, und einen intraartikulären
Teil aufweist, der sich an dem extraartikulären Teil
anschließt und danach in einen bezüglich der
Anbringeinrichtung derart konvex gekrümmten Teil (74)
übergeht, daß sich der intraartikuläre Teil über das
oberste Ende des zweiten Knochens (18) und zwischen die
Knochen (16, 18) erstrecken kann, ohne diese längs des
gekrümmten Teils (74) zu berühren, und wobei der
intraartikuläre Teil in eine Spitze (78) übergeht, die
sich von dem gekrümmten Teil (74) aus zum Anbringen an
der dritten Stelle (96) dorthin erstreckt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anlegearm (68) einen darin längs verlaufenden
Kanal mit an dessen Enden angeordneten Eingangs- und
Ausgangsöffnungen (76) zum Einführen eines gleitfähigen
Zugkörpers aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zugkörper aus einem gleitfähigen Draht (66)
besteht, der mit einem Ende an dem Dehnungsmeßgerät
(52) befestigt ist und durch den Kanal des Anlegearms
(68) der zweiten Bohrführung (98) verläuft, während das
andere Ende durch die Ausgangsöffnung (76) austritt und
mit der ersten Bohrführung (33, 176) verbindbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrführungen (33, 176, 98) eine Vielzahl von
Ratschenzähnen (46, 188) aufweisen, die die
Bohrhülsenarme (36, 180, 121) durch Einrasten einer
Sperrklinke (50, 190, 117) in einer gewünschten Lage
blockieren.
14. Vorrichtung zum Bestimmen optimaler Bandanbringstellen
in einem Gelenk (14), das schwenkbare Knochen (16, 18)
miteinander verbindet,
gekennzeichnet durch
- - einen ersten Bezugskörper, der lösbar an einem der Knochen (16) anbringbar ist, um optimale Anbringstellen (102, 104) auszuwählen,
- - einen zweiten Bezugskörper, der lösbar an dem anderen Knochen (18) anbringbar ist, um optimale Anbringstellen (94, 96) auszuwählen, und
- - eine Spanneinrichtung, die den ersten und zweiten Bezugskörper an den Anbringstellen (94, 96, 102, 104) verbindet, um ein Kürzungs/Längungs-Verhältnis zu bestimmen, das sich aus einer Änderung des Abstandes zwischen den Anbringstellen (96, 104) auf das Schwenken der Knochen (16, 18) hin ergibt, wodurch das Kürzungs/Längungs-Verhältnis mit einem optimalen Kürzungs/Längungs-Verhältnis verglichen wird, wobei mindestens einer der Bezugskörper die optimalen Anbringstellen (94, 96, 102, 104) markiert, wenn diese erfaßten und optimalen Kürzungs/Längungs- Verhältnisse eng passen und wenn die Kürzungs/Längungs-Verhältnisse nicht passen,wobei die Bezugskörper wiederholt an unterschiedlichen Stellen auf den Knochen angebracht werden, bis die erfaßten und optimalen Kürzungs/Längungs-Verhältnisse nach dem Schwenken der Knochen (16, 18) gut passen.
15. Vorrichtung zum Ersetzen eines Bandes in einem Gelenk,
das schwenkbare Knochen miteinander verbindet,
gekennzeichnet durch
- - eine Einrichtung zum wiederholten Auswählen vorgeschlagener Anbringstellen (94, 96, 102, 104),
- - ein Testband zum wiederholten Anbringen an diesen Stellen (94, 96, 102, 104),
- - eine Einrichtung zum wiederholten Bestimmen des beim Schwenken der Knochen (16, 18) sich ergebenden Kürzungs/Längungs-Verhältnisses,
- - eine Einrichtung zum wiederholten Vergleichen der beim Schwenken der Knochen (16, 18) sich ergebenden Kürzung-/Längungs-Verhältnisse und
- - ein Ersatzband zum Anbringen an den optimalen Anbringstellen (94, 96, 102, 104) .
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das optimale Kürzungs/Längungs-Verhältnis dicht an
das physiologische Kürzungs/Längungs-Verhältnis
herankommt, das bei einem natürlichen Band (12, 13) in
dem Gelenk (14) über einen ähnlichen Bewegungsbereich
auftritt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ersatzband arthroskopisch oder über
herkömmliche offene Gelenkeinschnitte anbringbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ersatzband durch Bohrtunnel in den Knochen (16,
18) zwischen den optimalen Anbringstellen (94, 96, 102,
104) und Einfädeln des Ersatzbandes durch diese
hindurch anbringbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ersatzband durch chirurgische Hefter oder
Schrauben in den Knochen (16, 18) befestigbar ist.
20. Chirurgische Vorrichtung zum Wiederherstellen eines
Bandes in einem Gelenk mit zwei bewegbaren Knochen,
gekennzeichnet durch
- - eine Einrichtung zum vorbereitenden Markieren einer ersten Tunnelendstelle (104) auf dem Ende eines ersten Knochens (16) in dem Gelenk (14),
- - eine Einrichtung zum vorbereitenden Markieren einer zweiten Tunnelendstelle (102) auf dem ersten Knochen (16) von dem Gelenk (14) entfernt, wobei die Endstellen (102, 104) auf dem ersten Knochen (16) einen Weg für einen Tunnel zwischen diesen Stellen (102, 104) bilden,
- - eine Einrichtung zum vorbereitenden Markieren einer dritten Tunnelendstelle (96) auf dem Ende eines zweiten Knochens (18) in dem Gelenk (14),
- - eine Einrichtung zum vorbereitenden Markieren einer vierten Tunnelendstelle (94) auf dem zweiten Knochen (18) von dem Gelenk (14) entfernt, wobei diese Endstellen (94, 96) auf dem zweiten Knochen (18) einen Weg für einen Tunnel zwischen diesen Stellen (94, 96) bilden,
- - ein Dehnungsmeßgerät zwischen der ersten und dritten Tunnelendstelle (104, 96) im Gelenk (14),
- - eine Einrichtung zum wiederholten Markieren einer oder beider dieser Tunnelendstellen (104, 96), bis die Veränderung des mit dem Dehnungsmeßgerät ermittelten Abstandes zwischen diesen Stellen (104, 96) beim Beugen der Knochen (16, 18) in dem Gelenk (14) über den vollen Bewegungsbereich sich dem natürlichen, physiometrischen Kürzungs/Längungs- Verhältnis nähert, das bei einem natürlichen Band (12, 13) in dem Gelenk (14) über einen ähnlichen Bewegungsbereich auftritt,
- - Einrichtungen zum Bohren eines Tunnels in jedem Knochen (16, 18) zwischen den physiometrisch bestimmten Tunnelendstellen (94, 96, 102, 104) zum Einfädeln eines Ersatzbandes in diese Tunnel und zum Befestigen des Ersatzbandes an diesen Knochen (16, 18).
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung zur arthroskopischen Anbringen des
Ersatzbandes.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung zum reinigenden Entfernen des beschädigten
natürlichen Bandes (12, 13) und etwaiger Meniskus-
Gewebstrümmer vor dem vorbereitenden Markieren der
Tunnelendstellen (94, 96, 102, 104).
23. Vorrichtung nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung zum Erweitern der interkondylären Kerbe
(28) durch Reiben vor dem vorbereitenden Markieren der
Tunnelendstellen (94, 96, 102, 104) .
24. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ersatzband durch chirurgische Hefter oder
Schrauben in den Knochen (16, 18) befestigbar ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zugkörper aus einem gleitfähigen Draht (66)
besteht, der mit einem Ende an dem Dehnungsmeßgerät
befestigt ist und durch einen Kanalteil des Anlegearms
(82, 192) der ersten Bohrführung (33, 176) verläuft,
während das andere Ende durch eine Ausgangsöffnung
austritt und eine Einrichtung aufweist, die mit der
zweiten Bohrführung (98) verbindbar ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das optimale Kürzungs/Längungs-Verhältnis dem
isometrischen Kürzungs/Längungs-Verhältnis, das bei
einem natürlichen Band (12, 13) in dem Gelenk (14) über
einen ähnlichen Bewegungsbereich auftritt, stark
nähert.
27. Chirurgische Vorrichtung zum Wiederherstellen eines
Bandes in einem Gelenk mit zwei bewegbaren Knochen,
gekennzeichnet durch
- - eine Einrichtung zum vorbereitenden Markieren einer ersten Tunnelendstelle (104) auf dem Ende eines ersten Knochens (16) in dem Gelenk (14),
- - eine Einrichtung zum vorbereitenden Markieren einer zweiten Tunnelendstelle (102) auf dem ersten Knochen (16) von dem Gelenk (14) entfernt, wobei die Endstellen (102, 104) auf dem ersten Knochen (16) einen Weg für einen Tunnel zwischen diesen Stellen (102, 104) bilden,
- - eine Einrichtung zum vorbereitenden Markieren einer dritten Tunnelendstelle (96) auf dem Ende eines zweiten Knochens (18) in dem Gelenk (14),
- - eine Einrichtung zum vorbereitenden Markieren einer vierten Tunnelendstelle (94) auf dem zweiten Knochen (18) von dem Gelenk (14) entfernt, wobei diese Endstellen (94, 96) auf dem zweiten Knochen (18) einen Weg für einen Tunnel zwischen diesen Stellen (94, 96) bilden,
- - ein Dehnungsmeßgerät zwischen der ersten und dritten Tunnelendstelle (104, 96) im Gelenk (14),
- - eine Einrichtung zum wiederholten Markieren einer oder beider dieser Tunnelendstellen (104, 96), bis die Veränderung des mit dem Dehnungsmeßgerät ermittelten Abstandes zwischen diesen Stellen (104, 96) beim Beugen der Knochen (16, 18) in dem Gelenk (14) über den vollen Bewegungsbereich sich dem natürlichen, isometrischen Kürzungs/Längungs- Verhältnis nähert, das bei einem natürlichen Band (12, 13) in dem Gelenk (14) über einen ähnlichen Bewegungsbereich auftritt,
- - Einrichtungen zum Bohren eines Tunnels in jedem Knochen (16, 18) zwischen den isometrisch bestimmten Tunnelendstellen (94, 96, 102, 104) zum Einfädeln eines Ersatzbandes in diese Tunnel und zum Befestigen des Ersatzbandes an diesen Knochen (16, 18).
28. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf der ersten Bohrführung (33, 176)
angeordnete Anbringeinrichtung ein derart geformter
Anlegearm (82, 192) ist, daß er den ersten Knochen (16)
nur an der ersten Stelle (104) berührt, unbeachtlich
der relativen Winkellage der Knochen (16, 18)
zueinander, wobei der Anlegearm (82, 192) einen
extraartikulären Teil, der sich über den Führungsbalken
(34, 178) hinaus unter einem stumpfen Winkel fortsetzt,
und einen intraartikulären Teil aufweist, der sich an
den extraartikulären Teil anschließt und danach in
einen bezüglich der Anbringeinrichtung derart konvex
gekrümmten Teil übergeht, daß sich der intraartikuläre
Teil in die interkondyläre Kerbe (28) des
Oberschenkelknochens (16) erstrecken kann, ohne den
Oberschenkelknochen (16) oder das Schienbein (18) längs
des gekrümmten Teils zu berühren, und wobei der
intraartikuläre Teil ferner eine Verlängerung aufweist,
die sich an den gekrümmten Teil anschließt und in eine
Spitze übergeht, die sich zum Anbringen an der ersten
Stelle (104) dorthin erstreckt.
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