DE3729189A1 - Analytisches verfahren - Google Patents
Analytisches verfahrenInfo
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- G01N21/78—Systems in which material is subjected to a chemical reaction, the progress or the result of the reaction being investigated by observing the effect on a chemical indicator producing a change of colour
Description
Die Erfindung betrifft ein analytisches Verfahren, mit
dem eine spezielle Komponente bzw. ein spezieller Bestand
teil in einer fluiden Probe, basierend auf einer opti
schen Änderung, bestimmt wird, wie beispielsweise Kolori
metrie. Insbesondere betrifft die Erfindung das Verkürzen
der Analysierzeit in einem solchen analytischen Verfahren.
Die kolorimetrische Analyse ist ein Verfahren, das auf
einer optischen Änderung basiert, wie Färbung oder Farb
änderung, welche durch die Reaktion eines geeigneten Rea
gens mit der zu detektierenden Zielsubstanz (Analyt) verursacht
wird. In einer konventionellen Analyse, bei der eine che
mische Reaktion in Lösung erfolgt, wird ein Reagens, das
mit dem Analyt zum Erzeugen einer optischen Änderung
reagiert, zu der Probenlösung hinzugefügt. Andererseits
wird in einem Trockenverfahren, wie es kürzlich ent
wickelt worden ist, eine flüssige Probe punkt- bzw.
fleckenförmig auf ein analytisches Element aufgebracht,
welches das Reagens enthält, und die in dem Element auf
tretende optische Änderung wird gemessen. Beispiele von
analytischen Elementen vom Trockentyp sind in der US-Pa
tenschrift 39 92 158, der US-Patentschrift 42 92 272,
etc. beschrieben und dargestellt. Der Begriff "punkt- bzw.
fleckenförmig aufgebracht" bedeutet im Rahmen der vorlie
genden Beschreibung insbesondere "aufgetüpfelt oder auf
gesprenkelt".
Wie oben beschrieben, ist es, wenn ein Reagens zu einer
Probenlösung hinzugefügt wird oder wenn eine Probenlösung
auf ein analytisches Element vom Trockentyp aufgetüpfelt
oder aufgesprenkelt wird, so, daß der Analyt in der Probe
mit dem Reagens reagiert, um eine Färbung o. dgl. zu er
zeugen. Wenn z. B. eine Blutprobe oder eine Blutplasma
probe auf ein analytisches Element vom Trockentyp, wie
es in der US-Patentschrift 42 92 272 beschrieben ist, auf
getüpfelt oder aufgesprenkelt wird, reagiert die Glucose
in der Probe mit dem Reagens unter Bildung einer gefärb
ten Substanz, wie beispielsweise einer rotgefärbten Sub
stanz. Die optische Dichte des analytischen Elements vom
Trockentyp entspricht dem Betrag an gefärbter Substanz,
der erzeugt worden ist. Daher wird die optische Reflexions
dichte nach einer vorgeschriebenen bzw. vorbestimmten Zeit
gemessen, und sie bzw. ihr Meßwert wird in Glucosekonzen
tration (Blutzuckerwert) umgewandelt, indem man eine
vorher erhaltene Kalibrierungs- bzw. Eichkurve verwendet.
Im Naßverfahren wird gewöhnlich die optische Transparenz-
bzw. Durchlässigkeitsdichte gemessen.
Nach dem Stande der Technik erfolgte eine Messung der op
tischen Dichte nur einmal nach einer vorbestimmten Zeit
vom Auftüpfeln oder Aufsprenkeln der Probenlösung oder
der Hinzufügung des Reagens aus, ausgenommen die Raten-
bzw. Verhältnisauswertung zur Bestimmung der Enzymaktivi
tät o. dgl. Jedoch endet die Reaktion im Falle einer nied
rigeren Analytkonzentration in einer relativ kurzen Zeit
dauer, und es ist generell nicht notwendig, zu warten,
bis die obige vorgeschriebene bzw. vorbestimmte Zeit
vergangen ist. Andererseits wird bei höherer Analytkon
zentration die analytische Genauigkeit herabgesetzt, wenn
die Reaktionszeit kurz ist, weil die Neigung der Kali
brier- bzw. Eichkurve in diesem Falle klein ist und
infolgedessen der Änderungskoeffizient der bestimmten bzw.
ermittelten Konzentration zunimmt.
Ein Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verfügung
zu stellen, welches fähig ist, die Reaktionszeit auf das
bzw. ein Minimum zu verkürzen, ohne daß die analytische
Genauigkeit in der Kolorimetrie vermindert wird.
Dieses Ziel wird gemäß der Erfindung durch ein Verfahren
erreicht, welches die folgenden Verfahrensschritte um
faßt:
- (a) Messen der optischen Dichte während zweier oder mehrerer Zeiten bzw. Male in geeigneten Zeitinter vallen bzw. zu Zeitpunkten, zwischen denen geeignete Zeitintervalle liegen, nach dem Beginn der Reaktion, um der Variation bzw. Änderung der optischen Dichte zu fol gen,
- (b) Beurteilen, basierend auf der optischen Dichte, die bei der früheren Messung erhalten worden ist, ob die Reaktion weiter fortschreitet bzw. fortschreiten soll oder nicht,
- (c) wenn geurteilt bzw. gefolgert wird, daß die Fortsetzung der Reaktion in Größen der analytischen Ge nauigkeit nicht notwendig ist, Auswählen der Kalibrier- bzw. Eichkurve, welche der Reaktionszeit entspricht,
- (d) wohingegen, wenn geurteilt bzw. gefolgert wird, daß die Fortsetzung der Reaktion notwendig ist, weiter mit der Reaktion fortgefahren wird und
- (e) Wiederholen der Verfahrensschritte (b) und (d), bis die Beurteilung bzw. Folgerung erhalten wird, daß die Fortsetzung bzw. Weiterführung der Reaktion nicht not wendig ist.
Die Erfindung sei nachstehend in näheren Einzelheiten und
unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung anhand von
besonders bevorzugten Ausführungsformen und -beispielen
näher beschrieben; es zeigt
Fig. 1 eine Schnittansicht einer Analysier
einrichtung, die in einem Beispiel der Erfindung verwen
det wird;
Fig. 2 eine Aufsicht auf den Objektträgerlade
hebel der Analysiereinrichtung;
Fig. 3 ein repräsentatives Ablaufdiagramm;
Fig. 4 das Logikdiagramm, das in dem Beispiel
angewandt wird;
Fig. 5 eine Kurvendarstellung, welche die Be
ziehungen zwischen der Reaktionszeit und der optischen
Reflexionsdichte, die unter Verwendung von Serumproben
gemessen wurde, welche Glucose in verschiedenen Konzen
trationen enthielten, wiedergibt; und
Fig. 6 eine Kurvendarstellung, welche die
Kalibrier- bzw. Eichkurven für jede Reaktionszeit zeigt.
In dem analytischen Verfahren nach der Erfindung wird zu
nächst die Beziehung zwischen der Reaktionszeit und der
optischen Dichte für verschiedene Analytkonzentrationen
gemessen. Unter einem Analyt soll hier insbesondere die
zu detektierende Zielsubstanz der Reaktion verstanden
werden, die wiederum insbesondere ein Reaktionsprodukt
sein kann, das in dem Bereich, in welchem die Reaktion
stattfindet, die optische Dichte verändert; der Analyt
kann auch die Substanz sein, die bei der Reaktion derart
verbraucht wird, daß dadurch die optische Dichte im Reak
tionsgebiet verändert wird. Bezüglich der besonders be
vorzugten Definition des Analyten wird auf die vorlie
gende Beschreibung des Standes der Technik verwiesen.
Durch die obigen bzw. vorstehenden Beziehungen kann die
obere Grenze der Reaktionszeit, die fähig ist bzw. in
der man fähig ist, die effektive Veränderung der opti
schen Dichte für jede Analytkonzentration zu erhalten,
bestimmt werden. Dann wird die optische Grenzdichte als
der Index für die Beurteilung, ob die Reaktion fortgesetzt
werden sollte oder nicht, für jede Reaktionszeit bestimmt,
und zwar basierend auf der Gesamtzunahme oder -abnahme
der optischen Dichte danach. Nachfolgend werden die Kali
brier- bzw. Eichkurven für die jeweiligen Reaktionszeiten
erhalten.
Wenn eine Probe mittels des Trockenverfahrens analysiert
wird, wird die Probe auf ein analytisches Element getupft
oder gesprenkelt, um eine Farbreaktion einzuleiten. Im
Falle eines Naßverfahrens wird ein Farbreagens zu der Pro
benlösung hinzugefügt. Die Sprenkel- bzw. Tüpfel- oder
Hinzufügungszeit wird angenähert als die Zeit zum Einlei
ten bzw. Starten der Farbreaktion festgelegt bzw. einge
stellt. Das analytische Element oder die Reaktionslösung
wird unter konstanten Bedingungen gehalten. Die Zeitin
tervalle zur Messung der optischen Dichte sind vorzugs
weise gleich. Nach der ersten vorgeschriebenen bzw. vor
bestimmten Zeit wird die optische Dichte des analytischen
Elements oder der Reaktionslösung gemessen. Wenn die
optische Dichte bei der ersten vorgeschriebenen bzw. vor
bestimmten Reaktionszeit nicht die kritische optische
Dichte erreicht, dann wird die optische Dichte bei dieser
Zeit unter Verwendung der Kalibrier- bzw. Eichkurve für
diese Reaktionszeit in die Analytkonzentration umgewandelt.
Dann kann die Analyse der nächsten Probe begonnen werden.
Wohingegen dann, wenn die optische Dichte größer als
die optische Grenzdichte ist, die Reaktion weiter bis zu
der zweiten vorgeschriebenen bzw. vorbestimmten Zeit
fortgesetzt wird, und dann wird die optische Dichte er
neut gemessen. Wenn die optische Dichte zu bzw. bei der
zweiten vorgeschriebenen bzw. vorbestimmten Reaktionszeit
nicht die optische Grenzdichte erreicht, wird die optische
Dichte zu bzw. bei dieser Zeit unter Verwendung der Kali
brier- bzw. Eichkurve für diese Reaktionszeit in die
Analytkonzentration umgewandelt. Dann kann die Analyse
der nächsten Probe begonnen werden. Wohingegen dann, wenn
die optische Dichte größer als die optische Grenzdichte
ist, die Reaktion weiter bis zu der dritten vorgeschrie
benen bzw. vorbestimmten Zeit fortgesetzt wird, und diese
Schritte werden wiederholt. Andererseits ist es nicht
notwendig, diese Schritte zu wiederholen, wenn die Färbung
ausreichend wird, um die optische Dichte genau messen zu
können. Demgemäß wird vorzugsweise eine maximale Reak
tionszeit vorherbestimmt. Diese maximale Reaktionszeit
ist im Falle eines Naßverfahrens gewöhnlich eine konven
tionelle Reaktionszeit.
Das Verfahren nach der Erfindung ist auf verschiedene
Kolorimetrien anwendbar, und es ist besonders effektiv in
den Kolorimetrien, in denen verschiedene integrale ana
lytische Elemente vom Trockentyp verwendet werden, weil
es hier notwendig ist, daß eine große Anzahl von Proben
leistungsfähig gemessen wird. Zum Beispiel ist dieses
Verfahren auf Kolorimetrien (hierunter sollen besondere
kolorimetrische Verfahren verstanden werden), welche die
folgenden Farbreaktionen benutzen, anwendbar:
- 1. Verschiedene Farbreaktionen, welche das Wasser
stoffperoxid, das direkt oder indirekt durch die Reaktion
mit dem Analyten erzeugt worden ist, detektieren. Zum Bei
spiel:
- (a) Die Kopplungsreaktion zwischen einem Phenazon, wie beispielsweise 1-Phenyl-2,3-dimethyl-4-amino pyrazolin-5-on oder 1-(2,4,6-Trichlorphenyl)-2,3- dimethyl-4-aminopyrazolin-5-on, und einem Phenol, wie beispielsweise Phenol, α-Naphthol oder 1,7 Dihydroxynaphthalin, in der Gegenwart von Per oxidase oder anderen Substanzen, die Peroxid- Katalysierungsaktivität haben;
- (b) die Farbänderungsreaktion eines Chromogens vom Benzidintyp, wie beispielsweise Benzidin, o-Toluidin, o-Dianisidin oder Tetramethylbenzi din, in der Gegenwart von Peroxidase, etc. (siehe beispielsweise US-Patentschrift 29 81 606);
- (c) die farberzeugende Reaktion von einem Leuco-Farb stoff, der einen Imidazolring hat, wie beispiels weise 2,4,5-Triarylimidazol oder 2,4-Diaryl-5- alkylimidazol;
- 2. die Fomazan-Farbstoffbildungsreaktion von einem Tetraziumsalz bzw. Tetrazdiumsalz durch ein wahl- bzw. elektronenüber tragendes Mittel, welches konjugiert mit der Oxidations-Reduk tions-Reaktion zwischen NAD und NADH oder NADP und NADPH (siehe beispielsweise das japanische Patent KOKAI 59- 88 097);
- 3. die azobilirubinerzeugende Reaktion durch Binden eines aromatischen Diazoniumsalzes und Bilirubin (siehe bei spielsweise die US-Patentschrift 28 54 317, die US-Pa tentschrift 38 80 588, die europäische Offenlegungs- bzw. Patentschrift 01 15 873 A, etc.);
- 4. die azofarbstoffbildende Reaktion mittels Vanill mandelsäure und Diazoniumsalz, wie beispielsweise p-Nitro benzoldiazonium;
- 5. die farbbildende Reaktion von Creatinin und einem Picrat (Jaffe's Verfahren);
- 6. die Farbdissoziation von einem selbstfärbenden Substrat in der Gegenwart einer enzymatischen Aktivität. Zum Beispiel die Hydrolyse, welche p-Nitrophenol von einem p-Nitrophenol-substituierten Oligosaccharid erzeugt (US-Patentschrift 42 33 403), und die Hydrolyse, welche p-Nitrophenol von q-Glutamyl-p-nitroanilid oder p-Nitro phenolphosphat erzeugt;
- 7. die Reaktion eines Naphthylamins, wie N-(1-Naph thyl)-N′-diethylethylendiamin mit o-Phthalaldehyd und Harnstoff in einer sauren Umgebung (siehe beispielsweise ja panische Patente KOKAI 55-69 038 und 58-1 17 457);
- 8. die chelatfarbbildende Reaktion zwischen einem Metallion, beispielsweise einem Calciumion, und einem chelatierenden bzw. chelatbildenden Reagens, wie bei spielsweise 3,3-Bis[(di(carboxymethyl)amino)methyl]-o- kresolphthalein;
- 9. die Farbänderung eines Säure-Base-Indikators durch pH. Zum Beispiel die Farbänderungen von Phenolsulfo phthalein, Bromkresolgrün und Bromkresolpurpur;
- 10. die Farbänderung eines Säure-Base-Indikators durch Protein bzw. Eiweiß. Zum Beispiel die Farbänderun gen von Bromkresolgrün, Bromkresolpurpur, Tetrabromphenol blau u. dgl. durch Albumin, insbesondere bei der Verwen dung für die Analyse von Ammoniak oder Harnstoff;
- 11. die Färbung von Biuret-Reagens in einer alkali schen Umgebung, insbesondere bei der Benutzung für die Analyse von Gesamtprotein bzw. -eiweiß.
Das Verfahren nach der Erfindung ist nicht nur für
Farbbildung oder Farbänderung, sondern auch für Entfär
bung oder Abnahme von gefärbtem Material geeignet, wie bei
spielsweise bei der Analyse von Glucose durch Messen der
Abnahme von NADH oder NADPH und bei der Analyse von Glu
cose durch Messen der Abnahme von Ferricyanid bzw. Eisen-(III)-cyanid.
Das Verfahren nach der Erfindung ist auch verwendbar für
das Messen der Fluoreszenz, die durch Anregung unter Ver
wendung von elektromagnetischen Wellen emittiert wird,
welche kurze Wellenlänge haben, wie beispielsweise Ultra
violettstrahlung oder radioaktive Strahlen, und zum Mes
sen der Lumineszenz, wie beispielsweise Chemilumineszenz
und Biolumineszenz, einschließlich der Lumineszenz von
Luminol durch die Wechselwirkung von Wasserstoffperoxid.
Durch Verwendung des Verfahrens nach der Erfindung kann
die Zeit für eine Analyse verkürzt werden, ohne daß die
Genauigkeit bei der Bestimmung eines Analyten in einer
flüssigen Probe vermindert wird, beispielsweise in der
Kolorimetrie. Im Falle der konventionellen Endpunktmetho
de wird nur eine einzige Zeit für die Reaktion von Proben,
welche den Analyten in einem weiten Konzentrationsbe
reich enthalten, festgesetzt bzw. eingestellt. Infolge
dessen ist die Reaktionszeit übermäßig für Proben, die
eine niedrigere Konzentration des Analyten enthalten. Da
das Verfahren nach der Erfindung das Warten auf ein sol
ches Übermaß von Reaktionszeit bei niedriger Analytkon
zentration ausschaltet, wird an der Gesamtzeit für die
Analyse gespart. Diese Zeiteinsparung ist besonders vor
teilhaft in der Trockenverfahrenanalyse, in welcher die
Verkürzung der für die Analyse erforderlichen Zeit wesent
lich bzw. wichtig ist.
Andererseits ist eine längere Zeit für Reaktionen des Ana
lyten erforderlich, wenn dieser von höherer Konzentration
ist, um eine genügend hohe Genauigkeit der Analyse zu
erzielen, weil eine kürzere Reaktionszeit eine geringere
Neigung der Kalibrier- bzw. Eichkurve bewirkt, was zu
ungenügender Genauigkeit bei größerem Änderungskoeffizien
ten führt. Da diese Tendenz in der Trockenverfahrenana
lyse vorherrscht, ist die Auswahl der Reaktionszeit wich
tig. Durch die vorliegende Erfindung kann eine beträcht
liche Verkürzung der Analysezeit erzielt werden, ohne
daß die Genauigkeit der Analyse beeinträchtigt wird, und
zwar nicht nur aufgrund einer einfachen Verkürzung der
Reaktionszeit, sondern auch basierend auf der Wahl einer
minimalen Reaktionszeit, was von der Konzentration des
Analyten in der Probe abhängt, um genügend Genauigkeit
zu erzielen.
Ein chemisch-analytischer Objektträger vom Trockentyp
für die Analyse von Glucose wurde wie folgt hergestellt:
Der verwendete Träger war ein farbloser transparenter
Polyethylenterephthalatfilm, der eine Dicke von 180 µm
hatte, auf welchem eine Gelatineunterbeschichtung vorge
sehen war. Die folgende wäßrige Lösung wurde so auf den
Träger aufgebracht, daß seine Trockendicke 15 µm wurde,
und getrocknet, um eine Reagensschicht auszubilden.
Gelatine20 g
Peroxidase2500 IE
Glucoseoxidase1000 IE
1,7-Dihydroxynaphthalin0,5 g
4-Aminoantipyrin0,5 g
Polyoxyethylennonylphenylether0,2 g
Wasser200 ml
Die folgende wäßrige Lösung wurde so darauf aufgebracht,
daß die Trockendichte 7 µm wurde, und getrocknet, um eine
lichtblockierende Schicht auszubilden.
Gelatine10 g
Titandioxid100 g
Wasser500 ml
Die folgende wäßrige Lösung wurde auf die lichtblockieren
de Schicht so aufgebracht, daß ihre Trockendichte 2 µm
wurde, und zum Ausbilden einer klebenden Schicht getrock
net.
Die obige klebende Schicht wurde mit 30 g/m2 Wasser ange
feuchtet, und ein breitgewebter Baumwollstoff wurde
leicht darauf gedrückt, um ihn als Ausbreitungsschicht
aufzulaminieren, gefolgt von Trocknen.
Der Film für die Analyse von Glucose wurde in Stücke ge
schnitten, die eine Abmessung von 15 × 15 mm hatten, und
jedes Stück wurde in einer Kunststoffanbringung bzw. -fassung von
24 × 28 mm angeordnet, so daß ein analytischer Objekt
träger erhalten wurde.
Es wurde die in Fig. 1 gezeigte Analysiereinrichtung ver
wendet. Der analytische Objektträger 8 wurde in die Lade
stelle 6 eines Objektträgerladehebels 5 eingebracht bzw.
geladen, welcher die Form der Fig. 2 hatte, und zwar
erfolgte das Einbringen bzw. Laden des Objektträgers in
der Objektträgerladeposition 2, und es wurden 10 µl
einer Probenlösung auf den Film für die Analyse von Glu
cose 4 des analytischen Objektträgers 8 unter Verwendung
einer Mikropipette aufgebracht, insbesondere aufgespren
kelt oder aufgetüpfelt. Sofort wurde der Objektträger
ladehebel 5 in die photometrische Position 3 gedrückt,
und dadurch wurde der analytische Objektträger 8 in einem
Inkubator 7 plaziert, wie in Fig. 1 gezeigt ist. In
Fig. 1 ist mit 9 eine schwarze Platte und mit 10 eine
weiße Platte bezeichnet. Diese Platten werden zum Einstel
len des Kolorimeters verwendet. Mit 11 ist ein Hilfshei
zer bezeichnet, der den analytischen Objektträger 8 von
der Unterseite her erwärmt. Der analytische Objektträger
8 wurde inkubiert, und die optische Reflexionsdichte
wurde von der Seite des Trägers her gemessen, auf der
sich der Film befand, und zwar erfolgte die Messung
automatisch für je eine Minute mittels eines Zeitgebers,
der in der Analysiereinrichtung vorgesehen war. Das
Licht für die Messung wurde von einer Lichtquelle 16
emittiert, die in einem photometrischen Kopf 12 angeord
net war, und mittels einer Linse 13 auf die Position des
analytischen Objektträgers 8 verdichtet. Das reflektier
te Licht wurde von einem photometrischen Teil 14 empfan
gen und mittels eines Verstärkers 17 vervielfältigt bzw.
verstärkt. Andererseits wurde das Licht für die Referenz
bzw. den Vergleich von dem anderen photometrischen Teil
15 empfangen und durch den anderen Verstärker 18 verviel
fältigt bzw. verstärkt. Mit 19 ist ein Schalter bezeich
net, während 20 ein Analog-zu-Digital-Umsetzer und 21 ein
Computer ist. Nach der Messung wurde der analytische Ob
jektträger herausgenommen, indem der Objektträgerlade
hebel in die Objektträgerablös- bzw. -herausnehmposition
1 herausgezogen wurde, und der herausgenommene Objekt
träger wurde in einen Objektträgerentladetrog 23 entladen.
Mit 22 ist eine Grundplatte bezeichnet.
Unter Verwendung dieser Analysiereinrichtung und des vor
stehend beschriebenen analytischen Objektträgers wurde
die Beziehung zwischen der optischen Reflexionsdichte
und der Reaktionszeit gemessen, und zwar mit einem Kon
trollserum, das Glucose in einer Konzentration von 0, 50,
100, 150, 200, 250, 300, 350, 400, 450, 500, 550 und/oder
600 mg/dl enthielt (ein kommerzielles Kontrollserum und
die Proben, zu denen Glucose jeder Konzentration hinzu
gefügt worden war). Die optische Reflexionsdichte von
jedem analytischen Objektträger wurde jede einzelne Mi
nute bis 6 Minuten nach dem Aufbringen, insbesondere Auf
tüpfeln oder Aufsprenkeln, von jedem Kontrollserum ge
messen. Die Ergebnisse sind in Fig. 5 gezeigt. Aus diesen
Ergebnissen sieht man, daß optische Grenz- bzw. Grenz
schichtdichten wie folgt bestimmt wurden: 0,400 bei 2
Minuten später, 0,600 bei 3 Minuten später, 0,700 bei
4 Minuten später und 0,850 bei 5 Minuten später. Die Glu
cosekonzentrationen von allen übrigen Proben, die durch
die optische Schwellendichte bei 5 Minuten später hin
durchgingen, wurden bei 6 Minuten später gemessen.
Nachfolgend wurden die jeweiligen Kalibrier- bzw. Eichkur
ven bei 2, 3, 4, 5 und 6 Minuten später bzw. nach Reak
tionsbeginn gemessen, und sie sind in Fig. 6 gezeigt.
Das in dem Beispiel verwendete Logikdiagramm ist in
Fig. 4 gezeigt.
Jeder analytische Objektträger wird in den Objektträger
ladehebel eingeladen, und 10 µl einer Probenlösung werden
aufgebracht, insbesondere aufgetüpfelt oder aufgespren
kelt. Sofort wird der Objektträgerladehebel in die photo
metrische Position gedrückt, und dadurch wird die Inkuba
tion begonnen.
Die optische Reflexionsdichte wird automatisch nach 2 Mi
nuten durch den Zeitgeber gemessen, der in der Analysier
einrichtung vorgesehen ist. Wenn die optische Reflexions
dichte geringer als 0,400 ist, wird die Glucosekonzentra
tion der Probe aus dieser optischen Dichte dadurch be
rechnet, daß die Kalibrier- bzw. Eichkurve benutzt wird,
die sich bei 2 Minuten später (siehe oben in Verbindung mit
Fig. 5) ergibt. Der analytische Objektträger wird aus
dem Inkubator herausgenommen und in den Trog entladen.
Alle Kalibrier- bzw. Eichkurven werden im Computer ge
speichert, und alle Berechnungen werden im Computer aus
geführt. Wenn dagegen die optische Reflexionsdichte nicht
geringer als 0,400 ist, wird die Reaktion weiter fortge
setzt.
Die optische Reflexionsdichte wird erneut 3 Minuten nach
dem Aufbringen gemessen. Wenn die optische Reflexions
dichte geringer als 0,600 ist, wird die Glucosekonzentra
tion aus dieser optischen Dichte dadurch berechnet, daß
man Kalibrier- bzw. Eichkurve bei 3 Minuten später ver
wendet. Der analytische Objektträger wird herausgenommen
und in den Trog entladen. Wenn dagegen die optische Re
flexionsdichte nicht geringer als 0,600 ist, wird die
Reaktion weiter fortgesetzt.
Nach 4 Minuten und 5 Minuten werden entsprechende Vorgän
ge wiederholt.
Nach 6 Minuten wird die Glucosekonzentration aus der op
tischen Reflexionsdichte bei 6 Minuten später ohne Beur
teilung berechnet, und der analytische Objektträger wird
entladen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Analysieren eines Analyten, insbeson
dere eines Reaktionsteilnehmers oder -produkts, der bzw.
das detektiert werden soll, durch Beobachten einer oder
mehrerer optimaler Änderungen aufgrund des Analyten, insbesondere
des Reaktionsteilnehmers oder -produkts, der bzw. das de
tektiert werden soll, dadurch gekennzeich
net, daß es die folgenden Verfahrensschritte um
faßt:
- (a) Messen der optischen Dichte oder Emissionsin tensität während zweier oder mehrerer Zeiten zu bzw. in geeig neten Zeitintervallen nach dem Beginn der Reaktion, um der Variation bzw. Veränderung der optischen Dichte oder der Emissionsintensität zu folgen,
- (b) Beurteilung, basierend auf der optischen Dichte oder Emissionsintensität, die bei der früheren Messung erhalten worden ist, ob die Reaktion weiter fortschreitet oder nicht bzw. weiter fortschreiten soll oder nicht,
- (c) wenn geurteilt bzw. gefolgert wird, daß das Weitergehen bzw. Fortschreiten der Reaktion nicht not wendig ist, und zwar insbesondere in Größen der analyti schen Genauigkeit, Auswählen der Kalibrier- bzw. Eich kurve entsprechend der Reaktionszeit,
- (d) wohingegen, wenn geurteilt bzw. gefolgert wird, daß das Weitergehen bzw. Fortschreiten der Reaktion not wendig ist, weiter mit der Reaktion fortgefahren wird und
- (e) Wiederholen der Verfahrensschritte (b) und (d), bis die Beurteilung bzw. Folgerung erhalten wird, daß die Fortsetzung bzw. Weiterführung der Reaktion nicht notwendig ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Analysieren unter Verwendung
eines analytischen Elements (4, 8) im Trockenverfahren
ausgeführt wird.
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---|---|---|---|
JP61205604A JPH0672845B2 (ja) | 1986-09-01 | 1986-09-01 | 分析方法 |
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JP (1) | JPH0672845B2 (de) |
DE (1) | DE3729189A1 (de) |
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