DE3721237A1 - Diagnostischer testtraeger und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Diagnostischer testtraeger und verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen diagnostischen Testträger
mit mindestens zwei Schichten, die mit Abstand zu
einander befestigt sind, so daß ein Spalt zwischen
ihnen vorhanden ist. Weiter richtet sie sich auf ein
Verfahren zur Herstellung eines solchen Testträgers.
Zur qualitativen oder quantitativen analytischen Be
stimmung von Bestandteilen von Körperflüssigkeiten,
insbesondere von Blut, werden in jüngerer Zeit zu
nehmend sogenannte trägergebundene Tests verwendet.
Bei diesen sind Reagenzien in entsprechenden Schichten
eines festen Testträgers eingebettet, der mit der
Probe in Kontakt gebracht wird. Die Reaktion von
Probe und Reagenzien führt zu einem nachweisbaren
Signal, insbesondere einem Farbumschlag, welcher
visuell oder mit Hilfe eines Gerätes, meistens
reflexionsphotometrisch, ausgewertet werden kann.
Testträger sind häufig als Teststreifen ausgebildet,
die im wesentlichen aus einer länglichen Tragschicht
aus Kunststoffmaterial und darauf angebrachten Test
feldern bestehen. Es sind jedoch auch Testträger
bekannt, die als quadratische oder rechteckige Plätt
chen gestaltet sind.
Testträger der eingangs bezeichneten Art sind bei
spielsweise aus Research Disclosure, Vol. 200 (1980),
Abstrakt 22, Seite 554 bis 557 (in folgenden als RD
zitiert) bekannt. Dort werden die Schichten als
Unterteil (support member) bzw. als Deckelteil (cover
member) bezeichnet. Beide Teile sind flache Scheiben
aus einem starren Kunststoffmaterial. Zur Erzeugung
des Spaltes ist zwischen den Teilen an ihrem Umfang
ein Zwischenstück flüssigkeitsdicht eingesetzt, wobei
die Verbindung durch konventionelle Klebstoffe oder
durch Ultraschallschweißen erzeugt sein kann .
Eine ähnliche Testträgerkonstruktion wird in dem
US-Patent 44 26 451 beschrieben.
Aus der DE-A-26 41 097 bzw. der US-A-40 88 448 ist
eine testträgerförmige Küvette bekannt, bei der
ein Spalt innerhalb eines einstückigen Kunststoff
teils vorhanden ist.
In allen diesen Fällen dient der Spalt dazu, mit
Hilfe der Kapillarkraft eine Flüssigkeit in dem
Spalt zu transportieren. Dies ist bei der Kon
struktion von diagnostischen Testträgern vielfach
ein nützliches Konstruktionselement. Beispielsweise
kann der Spalt, wie in der Literaturstelle RD be
schrieben, dazu dienen, einen bestimmten Hohlraum
des Testträgers mit einer Probenflüssigkeit zu
füllen. Gegebenenfalls kann, wie ebenfalls in RD
beschrieben wird, der Flüssigkeitsstrom auch unter
brochen und aufgrund eines Druckstoßes wieder fort
gesetzt werden.
Trotz dieser Vorteile haben sich Spaltkonstruktionen
für Testträger bislang nicht in großem Umfang durch
setzen können, was darauf zurückzuführen sein dürfte,
daß die vorbekannten Testträger dieser Art aufwendig
in der Herstellung sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher,
einen diagnostischen Testträger und ein Verfahren
zu dessen Herstellung zur Verfügung zu stellen, bei
dem ein einen Flüssigkeitstransport zwischen zwei
Schichten des Testträgers ermöglichender Spalt
vorhanden ist, wobei der Testträger einfach und
kostengünstig in großen Stückzahlen herstellbar
sein soll.
Die Aufgabe wird bei einem Testträger der eingangs
bezeichneten Art dadurch gelöst, daß die Schichten
durch eine Mehrzahl diskreter Schmelzkleberbereiche
miteinander verbunden sind, wobei zwischen den
Schmelzkleberbereichen Zwischenräume vorhanden sind,
so daß ein Flüssigkeitstransport in dem Spalt
zwischen den Schichten durch die Zwischenräume hin
durch möglich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch
aus, daß der Schmelzkleber in Form der diskreten
Bereiche, zwischen denen Zwischenräume vorhanden sind,
auf ein erstes Schichtmaterial in einer Stärke, die
größer ist als der gewünschte Spalt, aufgebracht wird
und ein zweites Schichtmaterial, während der Schmelz
kleber ausreichend heiß ist um bindefähig zu sein,
derartig gegen die Schmelzkleberbereiche gedrückt wird,
daß es mit dem Schmelzkleber bindet, jedoch ein Ab
stand zwischen den Schichtmaterialen bestehen bleibt.
Die durch die Schmelzkleberbereiche verbundenen Schich
ten können praktisch aus sämtlichen Materialien be
stehen, die für die Herstellung mehrschichtiger
Testträger üblicherweise verwendet werden. In Frage
kommen insbesondere nichtsaugende Materialien, haupt
sächlich Kunststoffolien. Es können aber auch Schich
ten aus saugfähigen Materialien, wie beispielsweise
Papiere, Vliese, Gewebe, Gewirke oder poröse Kunst
stoffmaterialien als Schichtmaterialien eingesetzt
werden. Vorzugsweise besteht jedoch mindestens eine
der Schichten, die den Spalt begrenzen, aus einem
nicht saugfähigen Material.
Als Schmelzkleber können handelsübliche Produkte,
beispielsweise auf Basis von Ethylen-Vinylacetat-
Copolymeren, Polyestern oder Polyamiden zum Einsatz
kommen. Derartige Schmelzkleber wurden auch bisher
schon bei der Herstellung von diagnostischen Test
trägern verwendet, wobei sie üblicherweise voll
flächig auf die eine zu verbindende Schicht aufge
tragen werden und die andere Schicht dann gegen die
Schmelzkleberfläche gepreßt wurde.
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird ein Strei
fen von Schmelzklebermaterial verwendet, um eine oder
mehrere Testträgerschichten an ihrer Kante mit einer
Unterlage zu verbinden.
Überraschend wurde nun im Rahmen der vorliegenden
Erfindung gefunden, daß ein reproduzierbarer und
gleichmäßiger Spalt (insbesondere zum Zwecke des
Flüssigkeitstransport) in einem Testträger gebildet
werden kann, wenn man den Schmelzkleber nicht voll
flächig, sondern lediglich bereichsweise auf das
eine zu verbindende Schichtmaterial aufträgt, wo
bei die Dicke des Schmelzkleberauftrags größer als
die gewünschte Spaltbreite ist, und das zweite
Schichtmaterial mit Hilfe geeigneter Maßnahmen, die
weiter unten noch näher erläutert werden, nicht fest
dagegenpreßt, sondern nur so andrückt, daß ein Ab
stand entsprechend der gewünschten Spaltbreite be
stehen bleibt.
Bei dem Andrücken muß der Schmelzkleber ausreichend
heiß sein, daß er mit dem zweiten Schichtmaterial
bindet. Bevorzugt wird dies dadurch erreicht, daß das
zweite Material kurzfristig nach dem Schmelzkleber
auftrag, also während der sogenannten "offenen Zeit"
des Schmelzklebers aufgetragen wird. In Ausnahmefällen,
beispielsweise wenn das erste Schichtmaterial nach
dem Auftragen der Schmelzkleberbereiche mit einem Netz
mittel beschichtet werden soll, kann es jedoch auch
zweckmäßig sein, den Schmelzkleber nach dem Auftragen
der Bereiche zunächst erstarren zu lassen und vor
Aufbringen des zweiten Materials erneut zu erhitzen.
Die Schmelzkleberbereiche können sehr verschiedene
Formen haben. Sie müssen jedenfalls so gestaltet sein,
daß ausreichend große Zwischenräume bleiben, daß ein
Flüssigkeitstransport zwischen ihnen hindurch möglich
ist. Bevorzugt bedecken sie zwischen 10% und 70%,
besonders bevorzugt zwischen 15% und 50% der gesamten
Verbindungsfläche der Schichten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Figuren
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Einen erfindungsgemäßen Testträger in
perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 Einen Querschnitt durch den Testträger
gemäß Fig. 1 entlang der Linie II-II;
Fig. 3 Eine Aufsicht auf ein Stück Schicht
material mit Schmelzkleberbereichen in
Form von Streifen;
Fig. 4 Eine Aufsicht entsprechend Fig. 3 mit
Schmelzkleberbereichen in Form runder
Partikel;
Fig. 5 Eine Prinzipdarstellung eines Herstellungs
verfahrens mit Hilfe von Siebdruck;
Fig. 6 Eine Prinzipdarstellung eines Herstellungs
verfahrens mit Radauftrag.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Testträger 1
weist eine Tragschicht 2 auf, auf welcher unmittelbar
nebeneinander eine Flüssigkeitstransportzone 3 und eine
Nachweiszone 4 angeordnet sind.
Im Bereich der Flüssigkeitstransportzone 3 ist eine
nichtsaugende Deckschicht 5 und im Bereich der Nach
weiszone 4 ist eine saugfähige Nachweisschicht 6
jeweils mit Schmelzkleberbereichen 7 an der Trag
schicht 2 dergestalt befestigt, daß ein Spalt 8
zwischen der Tragschicht 2 und den Schichten 5 bzw.
6 vorhanden ist.
In dem Spalt 8 kann eine Probenflüssigkeit durch Ka
pillarkraft transportiert werden. Wird sie beispiels
weise dem von der Nachweiszone 4 abgewandtem Ende 8 a
des Spaltes 8 zugeführt, so breitet sie sich zunächst
zwischen der Deckschicht 5 und der Tragschicht 2 im
Bereich der Flüssigkeitstransportzone 3 aus, wobei
sie durch die in Fig. 2 besser zu erkennenden Zwischen
räume 9 zwischen den Schmelzkleberbereichen hindurch
strömt. Durch die Verbindung von zwei nichtsaugenden
Materialien mit einem dazwischen liegenden Spalt läßt
sich also auf einfache Weise eine Flüssigkeitstransport
strecke erzeugen. Auch bei Großserienherstellung erhält
man mit ausgezeichneter Reproduzierbarkeit ein gewünsch
tes Ausbreitungsverhalten der Flüssigkeit, ohne daß
dieses, wie bei Verwendung kapillaraktiver Flüssigkeits
transportschichten (z.B. Vliese, Gewebe) von Chargen
schwankungen des Materials abhängig ist.
Bei weiterer Zufuhr von Flüssigkeit gelangt die Proben
flüssigkeit auch in den Spalt zwischen Nachweisschicht 6
und Tragschicht 2 im Nachweisbereich 4. Dabei benetzt
sie die Nachweisschicht 6 von ihrer Unterseite her, so
daß die Probenflüssigkeit in die saugfähige Nachweis
schicht 6 eindringt und mit darin befindlichen Rea
genzien reagieren kann. Dies kann beispielsweise zu
einem für die gewünschte analytische Bestimmung
charaktertistischen Farbumschlag führen. Durch die
erfindungsgemäße Verbindung einer nichtsaugenden Schicht
mit einer saugenden Schicht läßt sich also ein Trans
port zunächst in Schichtrichtung zur Verteilung der
Probenflüssigkeit und eine anschließende Penetration
derselben in die saugende Schicht realisieren.
Einzelheiten der Reagenzzusammensetzung oder der Ana
lysemethoden sind nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung. Vielmehr kann eine Vielzahl von bekannten
Testträgerreaktionen eingesetzt werden.
Ein Testträger mit dem erfindungsgemäßen Aufbau zweier
benachbarter, durch einen Spalt voneinander getrennter
Schichten kann auch konstruktiv in sehr verschiedener
Weise aufgebaut sein. Fig. 1 ist insoweit lediglich
als Beispiel für eine mögliche Nutzanwendung zu ver
stehen, wobei der dargestellte Testträger durch be
kannte ergänzende Elemente dem jeweils gewünschten
Testablauf angepaßt werden kann.
So kann beispielsweise dem Ende 8 a des Kapillarspaltes 8
einfach ein Blutstropfen zugeführt werden, der dann in
den Kapillarspalt aufgesaugt wird. Dem Ende 8 a können
aber auch andere Testträgerschichten vorgelagert sein,
durch die die Probe in den Kapillarspalt 8 gelangt,
wobei sie beim Durchgang durch die vorgelagerten
Schichten beispielsweise Reagenzien löst und eine
Vorreaktion stattfindet.
Insgesamt wird deutlich, daß ein zwischen zwei Test
trägerschichten befindlicher Kapillarspalt, durch den
eine Probenflüssigkeit strömen kann, in vielerlei Weise
in der Testträger-Technologie eingesetzt werden kann.
Die Fig. 3 und 4 zeigen beispielhaft zwei verschie
dene mögliche Gestaltungen der Schmelzkleberbereiche.
In Fig. 3 haben die auf dem Schichtmaterial 12 aufge
tragenen Schmelzkleberbereiche die Form von Streifen 13.
Sie können, wie dargestellt in Längsrichtung eines
Testträgers verlaufen. Dabei kann es zweckmäßig sein,
daß mindestens ein Teil der Streifen 13 a und 13 b nahe
den Rändern der zu verklebenden Schichten angeordnet
sind, so daß der dazwischenliegende Hohlraum zur Seite
des Testträgers hin abgeschlossen wird.
Soweit derartige streifenförmige Schmelzkleberbereiche
verwendet werden, ist es erforderlich, daß die Zwischen
räume 9 in der gewünschten Strömungsrichtung der zu
transportierenden Probenflüssigkeit verlaufen. Außer
dem muß auf eine relativ genaue Anordnung der Schmelz
kleberstreifen 13 auf dem Schichtmaterial 12 geachtet
werden.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß sehr gute
Ergebnisse erreicht werden, wenn der Schmelzkleber
in Form von Partikeln, also beispielsweise in Form
von runden, quadratischen oder vieleckigen Punkten
auf das erste Schichtmaterial aufgetragen wird. In
Fig. 4 sind beispielhaft runde Punkte darge
stellt. Bei einem derartigen Schmelzkleberauftrag
sind keine besonderen Justierungsmaßnahmen erforder
lich. Dennoch wird ein problemloser Flüssigkeits
transport erreicht. Dies gilt selbst dann, wenn in
einem streifenförmigen Testträger eine verhältnis
mäßig große Flüssigkeitstransportstrecke realisiert
werden soll, wie beispielsweise bei dem in der deut
schen Patentanmeldung 36 43 516, auf welche hier Bezug
genommen wird, beschriebenen Testträger. Obwohl die
Seitenkanten der Flüssigkeitstransportstrecke bei
partikelförmigem Schmelzkleberauftrag offen bleiben,
wird ein zuverlässiger und vollständiger Flüssigkeits
transport erreicht. Dies erstaunt um so mehr, als die
für Schmelzkleber verwendeten Polymere hydrophob sind.
Um einen möglichst gleichmäßigen Spaltabstand zwischen
den beiden durch die Schmelzkleberbereiche verbundenen
Schichten sicherzustellen, sind die Schmelzkleberbe
reiche bevorzugt gleich groß und gleichmäßig über die
gesamte Verbindungsfläche verteilt. In besonderen
Fällen kann es jedoch zweckmäßig sein, von dieser Regel
abzuweichen. Wenn beispielsweise in einem Testträger
eine optische Auswertung der zwischen den Schichten
vorhandenen Flüssigkeit notwendig ist, muß mindestens
eine der Schichten durchsichtig sein.
In diesem Fall könnten Schmelzkleberpartikel in dem
für die optische Auswertung vorgesehenen Bereich
stören. Praktische Experimente haben ergeben, daß ein
gleichmäßiger Abstand zwischen den Schichten auch dann
noch realisierbar ist, wenn aufgrund solcher Erforder
nisse die Schmelzkleberbereiche nicht gleichmäßig ver
teilt sein können. In diesem Fall ist es zweckmäßig,
Schichtmaterialien zu verwenden, die eine ausreichende
Steifigkeit haben.
Bevorzugt haben die Schmelzkleberpartikel eine durch
schnittliche Grundfläche zwischen 0,03 mm2 und 5,0 mm2.
Besonders bevorzugt beträgt die Obergrenze 0,1 mm2.
Die Dicke der Schmelzkleberbereiche, die für die Breite
des Spaltes bestimmend ist, liegt bevorzugt zwischen
0,02 mm und 1,0 mm, besonders bevorzugt zwischen 0,02 mm
und 0,3 mm. Bei Einhaltung dieser bevorzugten Werte
ergeben sich besonders vorteilhafte Flüssigkeitstrans
porteigenschaften.
Fig. 5 zeigt in schematisierter perspektivischer An
sicht ein erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren, bei
dem die Schmelzkleberbereiche im Siebdruckverfahren
aufgebracht werden.
Ein erstes Schichtmaterial 20 wird zwischen einer Sieb
walze 21 und einer Beschichtungswalze 22, welche vor
zugsweise heizbar oder auch kühlbar ist, hindurch trans
portiert. Dabei wird Schmelzkleber mittels einer Breit
schlitzdüse 21 a durch die Löcher 23 a des Siebes 23
hindurchgedrückt, wobei die Form der dabei erzeugten
Schmelzkleberpartikel 24 durch die Form der Löcher 23 a
des Siebes 23 bestimmt ist.
Das Schichtmaterial 20 mit den Schmelzkleberpartikeln 24
wird weiter transportiert durch einen Spalt zwischen
einer unteren Andruckwalze 25 und einer oberen Andruck
walze 26. Dem gleichen Spalt werden in der dargestellten
Ausführungsform drei Bahnen 27 a, 27 b, 27 c eines zweiten
Schichtmaterials zugeführt, wobei gegebenenfalls auch
verschiedene zweite Schichtmaterialien in einem Arbeits
gang mit dem ersten Schichtmaterial verbunden werden
können. Es kann vorteilhaft sein, das zweite Schicht
material auf der dem ersten Schichtmaterial zugewandten
Seite mit einer ein Netzmittel enthaltenden Schicht zu
versehen.
Wesentlich für die Erfindung ist nun, daß das zweite
Schichtmaterial 27 a, 27 b, 27 c nicht so fest durch die
Walzen 25 und 26 zusammengepreßt wird, daß kein Abstand
mehr zwischen den Schichtmaterialien verbleibt oder die
Schmelzkleberpartikel 24 so stark auseinandergedrückt
werden, daß die zwischen ihnen bestehenden Zwischen
räume verschwinden, also eine durchgängige Schmelz
kleberschicht entsteht. Vielmehr muß das Andrücken
so erfolgen, daß ein definierter und reproduzierbarer
Abstand zwischen den Schichtmaterialien erhalten bleibt.
Dies wird bevorzugt dadurch erreicht, daß die Andruck
walzen 25, 26 auf einen festen Abstand eingestellt sind.
Es kann jedoch auch zweckmäßig sein, den Anpreßdruck
zwischen den Walzen 25 und 26 so einzustellen, daß unter
Berücksichtigung der Materialeigenschaften der Schicht
materialien und der Zähigkeit der Schmelzkleberpartikel
24 der gewünschte Abstand erreicht wird.
Die Transportgeschwindigkeit des Schichtmaterials 20
und der Abstand zwischen der Siebwalze 21 und den An
druckwalzen 25, 26 bestimmen die Zeitdauer zwischen
dem Aufbringen des Schmelzklebers und dem Andrücken
des zweiten Schichtmaterials. Es ist wichtig, daß diese
Zeit so bemessen ist, daß der Schmelzkleber noch aus
reichen heiß ist, um bindefähig zu sein, wobei er aber
andererseits bevorzugt schon so weit abgekühlt ist,
daß er eine relativ hohe Viskosität hat, die den Schmelz
kleberpartikeln 24 eine ausreichende Stabilität gibt.
In Fig. 6 ist eine andere Möglichkeit dargestellt, die
Schmelzkleberbereiche aufzutragen, nämlich mit einem
Radauftragswerk 30.
Dessen Auftragsrad 31 hat an seiner Oberfläche eine
Vielzahl von Vertiefungen 32, die in Querschnitt und
Tiefe den gewünschten Schmelzkleberbereichen entsprechen.
Sie werden dadurch mit Schmelzkleber gefüllt, daß sich
das Rad 31 in einem schmelzklebergefüllten Behälter 33
dreht, wobei ein Überschuß an Schmelzkleber durch ein
Abstreiflineal 34 abgestreift wird.
Ein erstes Trägermaterial 35 wird zwischen dem Auftrags
rad 31 und einer Umlenkwalze 36 hindurchgeführt, wobei
Schmelzkleberpartikel 37 aufgebracht werden. Das zweite
Schichtmaterial 38 wird durch die Druckwalze 39 analog
zu der Ausführungsform gemäß Fig. 6 dargestellt gegen
die Schmelzkleberpartikel 37 gedrückt, daß ein in der
Figur mit d bezeichneter Abstand zwischen den Schichten
des fertigen Verbundmaterials 40 erhalten bleibt.
Das zweite Schichtmaterial wird schräg von unten der
gestalt zugeführt, daß es die Umlenkwalze 36 teilweise
umschlingt. Dadurch wird eine besonders gute Verbindung
erreicht. Der Anpreßdruck und damit die Größe des Abstan
des d bei einer gegebenen Schmelzkleberauftragsstärke
kann in diesem Fall auch durch die Spannung kontrolliert
werden, unter der das zweite Schichtmaterial 38 zu- bzw.
abgeführt wird.
Eine nähere Darstellung der Auftragsverfahren ist nicht
notwendig, da der Auftrag von Schmelzkleber sowohl im
Siebdruckverfahren als auch der Radauftrag für andere
Anwendungszwecke bekannt sind.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einiger Bei
spiele näher erläutert.
Verbindung von nichtsaugenden Materialien.
Mit einem Radauftragsverfahren gemäß Fig. 6 wird
EVA-Schmelzkleber vom Typ Jet-Melt 3764 der 3M Company
mit einer Temperatur von 170°C aufgetragen. Die Schmelz
kleberpartikel haben dabei eine Grundfläche von 1,1×
0,5 mm. Der Andruck erfolgt über eine Druckwalze, die auf
70°C temperiert ist, wobei ein fester Spalt zwischen
den zu verbindenden Schichten von 70 µ Breite einge
stellt ist.
Die erste Schicht, auf die die Schmelzkleberpartikel
aufgetragen werden, ist eine Polyethylenterephatalat
folie von 0,35 mm Stärke. Sie wird mit Hilfe der
Schmelzkleberpartikel mit einer Polycarbonatfolie von
0,25 mm Stärke verbunden.
Die Schmelzkleberpartikel werden mit einer solchen
Dichte gleichmäßig aufgebracht, daß insgesamt etwa
26% der Verbindungsfläche mit Schmelzkleber bedeckt
sind.
Der so erhaltende Schichtverbund eignet sich ausge
zeichnet als Kapillartransportstrecke innerhalb eines
Testträgeraufbaus. Beispielsweise füllt sich ein Probe
abschnitt von 30 mm Länge und 5 mm Breite innerhalb
von 10 sec gleichmäßig mit einer versuchsweise verwende
ten marlonhaltigen Glucoselösung, wobei etwa 15 µ l
Flüssigkeit aufgenommen werden.
Verwendet man statt der Polycarbonatfolie in Beispiel 1
eine Gel-Bond-Folie der FMC-Corporation, so ergibt sich
eine schnellere Füllgeschwindigkeit des Kapillarspaltes.
Er wird mit marlonhaltiger Glucoselösung in etwa 4 sec.
gefüllt (mit Blut beträgt die Füllzeit etwa 25 sec.).
Verbindung eines saugenden und eines nichtsaugenden Mate
rials.
Mit einem Radauftragswerk wird eine Polystyrolfolie
mit einem multifilen Polyestergewebe, welches eine Rea
genzbeschichtung trägt, verbunden.
Die aufgetragenen Schmelzkleberpartikel haben einen Durch
messer von ca. 0,4 mm bis 0,5 mm und bedecken die Verbin
dungsfläche zu ca. 55%.
Verwendet wird ein EVA-Schmelzkleber vom Typ Jet-Melt
3764 der 3M Company, welcher mit einer Auftragstempera
tur von 150°C aufgetragen wird. Die Druckwalze ist auf
eine Temperatur von 40°C temperiert.
Bei diesem Beispiel wird die Kapillarspaltbreite dadurch
variiert, daß der Anpreßdruck, mit dem die beiden Schich
ten gegeneinandergedrückt werden, variiert wird.
Für eine Probenfläche von ca. 10 mm × 6 mm ergeben sich
folgende Ergebnisse:
Bei einem Anpreßdruck von 0,4 bar füllt sich der Spalt
in 6,5 sec mit insgesamt ca. 9 mg Blut.
Bei einem Anpreßdruck von 0,5 bar füllt sich der Spalt
in 9,5 sec mit ca. 8,2 mg Blut.
Bei einem Anpreßdruck von 0,8 bar füllt sich der Spalt
in 13 sec mit ca. 6,7 mg Blut.
Claims (12)
1. Diagnostischer Testträger mit mindestens zwei Schichten
(2, 5; 2, 6), die mit Abstand zueinander befestigt sind,
so daß ein Spalt (8) zwischen ihnen vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schichten (2, 5; 2, 6) durch eine Mehrzahl diskre
ter Schmelzkleberbereiche (7, 13, 14) miteinander ver
bunden sind, wobei zwischen den Schmelzkleberbe
reichen Zwischenräume (9) vorhanden sind, so daß ein
Flüssigkeitstransport in dem Spalt zwischen den Schich
ten durch die Zwischenräume hindurch möglich ist.
2. Diagnostischer Testträger nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die
Schmelzkleberbereiche (7, 13, 14) eine Dicke von 0,02
bis 1,0 mm, vorzugsweise von 0,02 bis 0,3 mm haben.
3. Testträger nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bereiche Partikel
(7, 14) sind.
4. Testträger nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Partikel (7, 14)
eine durchschnittliche Grundfläche zwischen 0,03 mm2
und 5,0 mm2 haben.
5. Testträger nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gesamtfläche der
Schmelzkleberbereiche (7, 13, 14) zwischen 10% und
70%, vorzugsweise zwischen 15% und 50% der gesamten
Verbindungsfläche der Schichten beträgt.
6. Testträger nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß er eine Tragschicht (2)
und mehrere darauf nebeneinander angeordnete Zonen
(3, 4) aufweist und daß mindestens eine der Zonen
eine Flüssigkeitstransportzone (3) ist, in der beide
durch die Schmelzkleberbereiche (7) miteinander ver
bundenen Schichten (2, 5) nicht saugfähig sind und
daß mindestens eine weitere Zone eine Auswertezone (4)
ist, in der mindestens eine der miteinander durch
Schmelzkleberbereiche (7) verbundenen Schichten (6)
saugfähig ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Testträgers nach
einem der Ansprüche 1-6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schmelzkleber in
Form der diskreten Bereiche zwischen denen Zwischen
räume vorhanden sind, auf ein erstes Schichtmaterial
in einer Stärke, die größer als der gewünschte Spalt
ist, aufgebracht wird und ein zweites Schichtmaterial,
während der Schmelzkleber ausreichend heiß ist,
um bindefähig zu sein, derartig gegen die Schmelz
kleberbereiche gedrückt wird, daß es mit dem
Schmelzkleber bindet, jedoch ein Abstand zwischen
den Schichtmaterialien bestehen bleibt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Andrücken des
zweiten Schichtmaterials so kurz nach dem Auf
tragen der Schmelzkleberbereiche auf das erste
Schichtmaterial erfolgt, daß diese noch aus
reichend heiß sind um bindefähig zu sein.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das zweite Schicht
material mit einer ein Netzmittel enthaltenden
Schicht versehen ist.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Andrücken des
zweiten Schichtmaterials mit Hilfe von zwei Walzen
erfolgt, zwischen denen die Schichtmaterialien hin
durchlaufen, wobei der Abstand durch den Abstand
der Walzen bestimmt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schmelzkleber
bereiche im Siebdruckverfahren aufgebracht werden.
12. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schmelzkleber
bereiche mit einem Radauftragswerk aufgebracht
werden.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
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Owner name: ROCHE DIAGNOSTICS GMBH, 68305 MANNHEIM, DE |
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