DE3700713A1 - Anordnung zur schaffung von mischinfusionsloesungen - Google Patents
Anordnung zur schaffung von mischinfusionsloesungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Schaffung von
Mischinfusionslösungen gemäß dem Oberbegriff des An
spruches 1. Solche Anordnungen sind aus der DE-OS
29 07 479 und dem DE-GM 83 22 854 bekannt. Beide Vor
veröffentlichungen zeigen jeweils zwei Vorratskammern,
die je ein Bestandteil (Kompartiment) einer zu bildenden
Infusionslösung beinhalten, wobei diese Vorratskammern
aber voneinander getrennt sind, d. h. zwischen ihnen keine
Flüssigkeitsverbindung besteht. Dies ist notwendig, da
vielfach die Kompartimente einer späteren Infusionslö
sung aufgrund ihrer unterschiedlichen Struktur bzw.
chemischen Zusammensetzung je für sich aufbewahrt und
sterilisiert werden müssen. Durch Einstechen einer spe
ziellen Zulauf-Lüftungskanüle (DE-OS 29 07 479) bzw. Ein
führen einer Kanüle und Hineinstoßen eines Hilfsstopfens
in eine der Vorratskammern (DE-GM 83 22 854) werden beide
Vorratskammern mit einem demgegenüber relativ kleinen
Raum verbunden. In diesem Raum sollen sich die Inhalte der
beiden Vorratskammern mischen, um von dort aus über die
Infusionsleitung dem Patienten zugeführt zu werden.
Diese Anordnung ist in mehrfacher Hinsicht nachteilig.
In beiden Fällen ist der Raum, in dem sich die Komparti
mente der beiden Vorratskammern treffen, außerordentlich
klein, so daß in keiner Weise sichergestellt ist, daß sich
die Inhalte beider Vorratskammern auch in dem gewünschten
Mengenverhältnis miteinander mischen. Damit ist aber nicht
gewährleistet, daß dem Patienten die Infusionslösung
in der erforderlichen richtigen Mischung zugeführt wird.
Das Einstechen der Kanüle ist beim Gegenstand beider Vor
veröffentlichungen diffizil und kann zu Fehlern führen;
insbesondere einer schädlichen Kontaminierung des Inhaltes
der Vorratskammern mit Schmutz, Viren oder Bazillen.
Ferner kennt man aus einem Prospekt der Firma INFRAMED
Klinikbedarf GmbH ein Mischinfusionsbeutel-System für
die paranterale Ernährung. Hier ist ein Mischbeutel über
eine Leitung und am freien Ende dieser Leitung befindliche
Einsteckkanülen mit einer entsprechenden Anzahl von Vor
ratskammern verbindbar. Durch das Einstecken oder Einste
chen dieser Kanülen in die Vorratskammern besteht auch
dort die Gefahr einer Kontaminierung, da das Einstechen
oder Einstecken von außen her erfolgt und damit die Gefahr
einer Verunreinigung besteht. Außerdem ist die gesamte An
ordnung relativ aufwendig.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, ohne
Gefahr einer Kontaminierung eine einwandfreie, sowie ein
fach vorzunehmende Mischung getrennt aufbewahrter und steri
lisierter Bestandteile einer Infusionslösung zu erreichen.
Der Lösung dieser Aufgabe dienen zunächst, ausgehend vom
Oberbegriff des Anspruches 1, die Merkmale des Kennzei
chens dieses Anspruches 1. Der Inhalt beider Vorratskam
mern wird, sobald die Infusion vorgenommen werden soll,
in die Mischkammer geleitet und aufgrund der Größe der
Mischkammer erfolgt dort sehr schnell ein vollständige
und damit einwandfreie Vermischung der Inhalte der Vor
ratskammern. Es ist für absolute Sterilität gesorgt, da
das Öffnen der Verbindungen zwischen den Vorratskammern
und der Mischkammer, der Durchtritt der Kompartimente und
schließlich der Mischvorgang ohne jeden Kontakt mit der
äußeren Umgebung erfolgt. Insbesondere müssen nicht Kanülen
von außen eingestochen werden, wodurch die o. g. Gefahr der
Kontaminierung gegeben ist. Die von außen zu öffnenden Ver
bindungen zwischen den Vorratskammern und der Mischkammer
können von verschiedener, vorbekannter Art sein. So zeigt
z. B. das DE-GM 77 19 528 einen Infusionsbeutel, mit dessen
Hilfe mehrere Infusionslösungen getrennt voneinander auf
bewahrt und appliziert werden können. Die dort gezeigten,
getrennten Aufnahmeräume dienen sämtlich als Vorratskam
mern. Sie sind durch Schweißnähte voneinander getrennt, in
denen als von außen zu öffnende Verbindung eine Brechkanüle
angebracht ist. Dies kann eine Kunststoffröhre sein, welche
durch einen Stift verschlossen ist, der durch leichten Druck
abgebrochen werden kann. Doch ist (siehe oben) die Erfin
dung hinsichtlich der von außen zu öffnenden Verbindungen
hierauf nicht beschränkt. Das Öffnen solcher Verbindungen
ist problemlos. Fehlbedienungen sind praktisch ausgeschlossen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die An
ordnung so ausgestaltet sein kann, daß die Vorratskammern un
mittelbar an die Mischkammer grenzen und auch die Vorrats
kammern selber unmittelbar aneinander oder nebeneinander
liegen. Im einzelnen wird hierzu auf die nachfolgenden
Ausführungen verwiesen. Eine solche
Anordnung ist nicht nur in der Herstellung entsprechend
preisgünstig, sondern auch vom Verbraucher (Arzt, Klinik)
aufgrund ihres geringen Raumbedarfes in größeren Stück
zahlen in einem kleinen Raum zu lagern. Der relativ ein
fache Aufbau und der geringe Raumbedarf einer solchen An
ordnung erleichtert auch ihre Plazierung (Aufhängung) am
Bett seines Patienten.
Die Merkmale des Anspruches 2 ermöglichen die Zugabe wei
terer, in der Infusion gewünschten Bestandteile, wie z. B.
Medikamente. In diesem Fall muß das Volumen der Misch
kammer so groß sein, daß es nicht nur die Inhalte der Vor
ratskammern, sondern auch die vorgenannte Zugabe auf
nehmen kann.
Die Vorratskammern und die Mischkammer können unterschied
lich ausgebildet sein. Eine in der Fertigung und auch im
Gebrauch besonders vorteilhafte Ausgestaltung ist Gegen
stand des Anspruches 4. Dies erlaubt die fertigungstech
nisch besonders günstige und eine einwandfreie Trennung
der Behälterinnenräume voneinander gewährleistende An
ordnung gemäß Anspruch 5.
Die Merkmale des Anspruches 6 beinhalten eine räumlich be
sonders vorteilhafte Anordnung der Vorratskammern zueinan
der und zur Mischkammer.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den wei
teren Unteransprüchen, sowie der nachfolgenden Beschreibung
und der zugehörigen Zeichnung von erfindungsgemäßen Aus
führungsbeispielen zu entnehmen. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 schematisch ein Ausführungs
beispiel nach der Erfindung
in der Draufsicht,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie
II-II in Fig. 1,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung, ebenfalls in der
Draufsicht.
Das Beispiel der Fig. 1, 2 zeigt eine Anordnung, bestehend
aus zwei Vorratskammern 1, 2 und einer Mischkammer 3,
sowie Zu- und Ableitungen 4 bzw. 5 in die Vorratskammern
bzw. aus der Mischkammer.
Gemäß diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die
Kammern 1 bis 3 aus einem Kunststoffschlauch 15 gebildet, der
in der Längsrichtung L verläuft und an seinen beiden Enden
6, 7 durch Verschweißungen oder Verklebungen 8 abgeschlossen
ist. Ferner ist eine Verschweißung oder Verklebung 9 zur
Trennung der beiden Vorratskammern 1, 2 voneinander vorge
sehen. Eine weitere Verschweißung 10 trennt die Vorrats
kammern 1, 2 von der Mischkammer 3. Diese Verschweißungen
oder Verklebungen können in bekannter Weise erfolgen. Die
Art dieser Verschweißung oder Verklebung hängt auch von der
Art des verwendeten Kunststoffmateriales ab. Dies kann bei
spielsweise (ohne daß die Erfindung hierauf beschränkt ist)
sein: Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Polypropylen, Poly
urethan, Ethylen-vinylacetat, Polyamide sowie Laminate aus
zwei oder mehreren dieser Materialien.
Fig. 3 zeigt eine ähnliche Anordnung, nur sind hier drei
Vorratskammern 1, 2, 2′ vorgesehen, die nebeneinander an
geordnet und durch entsprechende Schweiß- oder Klebenaht
9 voneinander getrennt sind. Ihre Abtrennung von der an
grenzenden Mischkammer 3 wird ebenfalls durch eine solche
Schweiß- oder Klebenaht 10 gebildet. Sowohl im Beispiel
der Fig. 1, 2 als auch in dem der Fig. 3 bilden die schma
len Seitenflächen der Vorratskammern 1, 2 bzw. 1, 2, 2′
eine Linie miteinander, die durch die Schweiß- oder Klebe
naht 10 dargestellt ist. Die Mischkammer 3 liegt mit einer
schmalen Seitenfläche an den vorgenannten schmalen Seiten
flächen der Vorratskammern an. Bevorzugt ist die Anordnung
so getroffen, daß die Längen der schmalen Seitenflächen
der Vorratskammern zusammen gleich der Länge der angrenzen
den schmalen Seitenfläche der Mischkammer ist, wodurch die
Herstellung bzw. Schaffung sämtlicher Kammern aus einem in
Richtung L durchgehenden Kunststoffschlauch möglich ist.
Das Volumen der Mischkammer 3 ist zumindest so groß, daß
die Inhalte der Vorratskammern 1, 2 bzw. 1, 2, 2′ darin
Platz finden; gegebenenfalls noch zuzüglich des Volumens
einer Zugabe, die vor Beginn der Infusion in die Mischkammer
3 eingebracht wird.
Die durch die Schweiß- oder Klebenaht 10 gebildete Trennung
zwischen den Vorratskammern und der Mischkammer ist von au
ßen her zu öffnen, sofern die Mischung der einzelnen Kompar
timente der Vorratskammern in der Mischkammer 3 erfolgen soll.
Solche Kompartimente können z. B. eine Fettlösung in der Vor
ratskammer 1 und eine Lösung mit Aminosäuren in der Vorrats
kammer 2 sein. Solche, von außen zu betätigenden, Verbindun
gen sind in der Zeichnung schematisch mit 13 angedeutet. Sie
können zu ihrem Öffnen eine abbrechbare Brechkanüle oder
-zapfen 14 aufweisen.
An die Anschlüsse 5 der Mischkammer können Infusionslei
tungen angeschlossen werden, die zum Patienten führen.
Die beutelförmige Ausbildung der gesamten Anordnung aus
einem Kunststoff kann nicht nur in der dargestellten und
beschriebenen Weise aus einem Schlauch, sondern auch aus
zusammengeschweißten oder -geklebten Folien erfolgen
(nicht dargestellt).
Alle dargestellten und beschriebenen Merkmale sind erfin
dungswesentlich.
Claims (6)
1. Anordnung zur Schaffung von Mischinfusionslösungen,
wobei mindestens zwei Vorratskammern zur Aufnahme
von unterschiedlichen Kompartimenten und Mittel zur
Zusammenführung der Inhalte der Vorratskammern in
einen Mischraum vorgesehen sind, dadurch gekennzeich
net, daß der Mischraum als Mischkammer (3) von einem
Volumen ausgebildet ist, das mindestens so groß wie
die Inhalte aller Vorratskammern (1, 2; 1, 2, 2′)
zusammen ist, daß der Innenraum der Mischkammer von
den Innenräumen der Vorratskammern getrennt ist, daß
die Abtrennungen (10) der Mischkammer von den Vorrats
kammern eine von äußen zu öffnende, sich im sterilen
Bereich einer der Kammern befindende Verbindung (13,
14) aufweisen, und daß die Mischkammer Anschlußmög
lichkeiten (5) für die Anbringung mindestens einer
Infusionsleitung aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen der Mischkammer (3) zumindest gleich
dem Volumen der zugehörigen Vorratskammern und
zusätzlich in die Infusionslösung noch einzugebenden
Bestandteilen, z. B. Medikamenten, ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß sie beutelförmig ausgebildet ist und aus einer
bevorzugt in sich einstückigen Kunststoffolie, insbe
sondere einem Kunststoffschlauch (15) hergestellt ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abtrennungen zwischen den Innenräumen der Vorrats
kammern (1, 2; 1, 2, 2′), sowie zwischen den Innenräu
men der Vorratskammern und dem Innenraum der Mischkam
mer (3) durch Verschweißen, Verkleben oder dergleichen
(9, 10) der Kunststoffolie bzw. des Kunststoffschlauches
gebildet sind.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Vorratskammern
(1, 2; 1, 2, 2′) nebeneinander angeordnet sind, wobei
die schmalen Seitenflächen der Vorratskammern mitein
ander eine Linie bilden und daß sich die Mischkammer
(3) mit einer schmalen Seitenfläche an die vorgenannten
schmalen Seitenflächen der Vorratskammern anschließt.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge der schmalen Seitenflächen der Vorratskammern
gleich der Länge der schmalen Seitenfläche der daran
angrenzenden Mischkammer ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19873700713 DE3700713A1 (de) | 1987-01-13 | 1987-01-13 | Anordnung zur schaffung von mischinfusionsloesungen |
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DE19873700713 DE3700713A1 (de) | 1987-01-13 | 1987-01-13 | Anordnung zur schaffung von mischinfusionsloesungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3700713A1 true DE3700713A1 (de) | 1988-07-28 |
DE3700713C2 DE3700713C2 (de) | 1992-03-19 |
Family
ID=6318725
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873700713 Granted DE3700713A1 (de) | 1987-01-13 | 1987-01-13 | Anordnung zur schaffung von mischinfusionsloesungen |
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