DE3632185A1 - Vorrichtung zur herstellung von kunststoff-formkoerpern - Google Patents
Vorrichtung zur herstellung von kunststoff-formkoerpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung
von Kunststoff-Formkörpern mit einer Außenhaut vorzugs
weise aus treibmittelfreiem Kunststoff und mit einem
Kern, vorzugsweise porigen Kern aus treibmittelhalti
gem Kunststoff, bestehend aus einem Spritzkopf mit
einem in eine Ausspritzöffnung übergehenden Hauptkanal,
zwei mit axialem Abstand von der Ausspritzöffnung und
voneinander sowie gegeneinander winkelversetzt in den
Hauptkanal mündenden Zuführkanälen für die beiden
Kunststoffe sowie einer axial im Hauptkanal verschieb
baren Schließnadel, mit der die beiden Zuführkanäle vom
Hauptkanal abtrennbar sind, wobei in der Schließnadel
ein im wesentlichen in axialer Richtung verlaufender
Verbindungskanal angeordnet ist, der einerseits aus der
Stirnfläche und andererseits radial zum entfernteren
Zuführkanal hin aus dem Umfang der Schließnadel
herausführt.
Ein Spritzkopf dieser Art ist bereits bekannt durch die
DE-OS 32 47 000. Dieser Spritzkopf zeichnet sich dabei
nicht nur dadurch aus, daß der in der Schließnadel
vorgesehene Verbindungskanal - in der geschlossenen
Stellung der Schließnadel und in axialer Richtung von
der Ausspritzöffnung aus gesehen - radial vor dem
entfernteren Zuführkanal aus der Schließnadel austritt.
Vielmehr ist er auch noch dadurch gekennzeichnet, daß
die vordere Kante der inneren radialen Austrittsöffnung
des Verbindungskanals von der freien Stirnfläche der
Schließnadel einen Abstand aufweist, der einerseits
größer als der kleinste axiale Abstand zwischen der
Vorderkante des vorderen Zuführkanals und der Vorder
kante des hinteren Zuführkanals und andererseits
kleiner als der größte axiale Abstand zwischen der
Vorderkante des vorderen Zuführkanals und der Hinter
kante des hinteren Zuführkanals ist.
Hierdurch wird gegenüber anderen, bspw. durch das DE-GM
80 34 352 ebenfalls bekannten Spritzköpfen der Vorteil
erreicht, daß unter Verringerung des Herstellungsauf
wandes für den Spritzkopf beim Spritzvorgang ein
kontinuierlicher Übergang von der einen Kunststoffmasse
auf die andere Kunststoffmasse und umgekehrt ohne die
Benutzung besonderer Absperrvorrichtungen möglich ist.
Auch können einerseits treibmittelfreie Kunststoffmasse
und andererseits treibmittelhaltige Kunststoffmasse bei
Bedarf ohne Benutzung besonderer Absperrvorrichtungen
getrennt voneinander in die Form gespritzt werden.
Eine Unzulänglichkeit bei der gattungsgemäßen Vorrich
tung zur Herstellung von Kunststoff-Formkörpern besteht
darin, daß bei der Durchführung eines Spritzvorgangs
mit dem treibmittelhaltigen Kunststoff nur dann ein
sogenannter Nachdruck auf das bereits in der Form
befindliche Kunststoffmaterial ausgeübt werden kann,
wenn mit einem Zwischenstop im Zuführbereich für den
treibmittelfreien Kunststoff gearbeitet, der Spritzkopf
also mit einer besonderen Steuerung - auf Versiegeln
- gefahren wird.
Es hat sich aber herausgestellt, daß aufgrund der aus
dieser Steuerungsart resultierenden trägen Bewegungen
die Reproduzierbarkeit des gewünschten Arbeitsergebnis
ses - Versiegeln - nicht immer gewährleistet ist.
Eine weitere Unzulänglichkeit bekannter Vorrichtungen
zur Herstellung von Kunststoff-Formkörpern, wie sie
bspw. durch die DE-PS 2 23 42 789 zum Stand der Technik
gehören, liegt darin, daß als Folge des Nachdrückens
mit treibmittelfreiem Kunststoff die betreffende
Schließnadel das vor ihr befindliche Kunststoffmaterial
in den Anguß drücken muß. Während dies bei relativ
dickwandig geschäumten Formteilen noch ohne weiteres
möglich ist, kann das bei dünnwandigen Formteilen nicht
mehr erreicht werden, weil dort nämlich der Anguß zu
diesem Zeitpunkt in der Regel bereits abgefroren ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zur Herstellung von Kunststoff-Formkörpern der
eingangs spezifizierten Art so weiterzubilden, daß
unter Beibehaltung einer kostengünstigen Herstellung
das Nachdrücken mit treibmittelfreiem Kunststoff
ermöglicht wird und das Verschließen des Hauptkanals
mittels der Schließnadel bei geringer zu verschiebender
Schmelzevolumina stattfinden kann. Zugleich wird eine
optimale rheologische Auslegung des Spritzkopfes sowie
auch die Möglichkeit des Arbeitens mit unterschiedlich
temperierten Masseströmen aus verschiedenen Kunststof
fen, bspw. aus treibmittelfreiem Kunststoff und
treibmittelhaltigem Kunststoff angestrebt.
Erreicht wird das gesteckte Ziel nach der Erfindung
grundsätzlich durch die Kennzeichnungsmerkmale des
Anspruchs 1, nämlich dadurch, daß die radiale Umfangs
öffnung des Verbindungskanals sowohl in der geschlos
senen Axialstellung als auch in zumindest einer
teilweise geöffneten Axialstellung der Schließnadel auf
etwa gleicher Höhe mit der inneren radialen Austritts
öffnung des entfernteren Zuführkanals liegt, und daß
die Schließnadel bzw. deren radiale Umfangsöffnung in
jeder Axialstellung um die Längsachse des Spritzkopfes
relativ zur Austrittsöffnung winkelverdrehbar vorge
sehen ist.
Der besondere Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin,
daß die Zufuhr des zur Bildung der kompakten Außenhaut
der Formteile dienenden, treibmittelfreien Kunststoffs
mit Hilfe der Schließnadel unterbrochen werden kann,
ohne daß hierbei eine Verdrängung der betreffenden
Kunststoffmasse in den Anguß der Form stattfindet.
Ein weiterbildendes Erfindungsmerkmal liegt nach
Anspruch 2 darin, daß die axiale Ausdehnung der
radialen Umfangsöffnung des Verbindungskanals an der
Schließnadel etwa gleich dem Doppelten der axialen
Ausdehnung der Austrittsöffnung am zugehörigen Zuführ
kanal bemessen ist.
Zumindest über einen Teilabschnitt der Axialverschie
bung der Schließnadel bleibt damit der Verbindungskanal
derselben an den zugehörigen Zuführkanal angeschlossen.
Währenddessen ist dann die Möglichkeit gegeben,
gleichzeitig treibmittelhaltigen Kunststoff und
treibmittelfreien Kunststoff in die mit dem Spritzkopf
verbundene Form einzuspeisen.
Zur Optimierung der Arbeitsweise eines erfindungsge
mäßen Spritzkopfes hat es sich bewährt, wenn gemäß
Anspruch 3 der Verdrehwinkel der Schließnadel im
Spritzkopf begrenzt ist. Damit kann der Verbindungska
nal in der Schließnadel auf einfachste Art und Weise an
den zugehörigen Zuführkanal angeschlossen bzw. von
diesem abgetrennt werden.
Eine besonders einfache Bauart für den Spritzkopf wird
erfindungsgemäß dann erreicht, wenn nach Anspruch 4 der
Verbindungskanal mit seiner radialen Umfangsöffnung
unmittelbar einstückig in die Schließnadel eingear
beitet ist. Andererseits könnte es sich aber in manchen
Fällen aber auch als zweckmäßig erweisen, die Ausge
staltung nach Anspruch 5 vorzusehen, wonach nämlich die
radiale Umfangsöffnung für den Verbindungskanal sich in
einer Hülse befindet, die die Schließnadel an ihrem
Umfang verdrehbar umfaßt. In diesem Falle braucht die
Schließnadel selbst nur axial verschiebbar vorgesehen
zu werden, während andererseits die die radiale
Umfangsöffnung enthaltende Hülse lediglich verdrehbar
im Gehäuse des Spritzkopfes sitzen kann.
In baulicher Hinsicht hat es sich bei der Erfindung
bewährt, wenn nach Anspruch 6 der axiale Abstand
zwischen den Mündungen der beiden Zuführkanäle in den
Hauptkanal etwa doppelt so groß bemessen ist wie die
axiale Ausdehnung der Mündungen dieser Zuführkanäle.
Nach Anspruch 7 ist erfindungsgemäß die Möglichkeit ins
Auge gefaßt, daß Translations- und Rotationsbewegung
der Schließnadel wahlweise gleichzeitig oder zueinander
zeitversetzt ausführbar sind. Nach Anspruch 8 können
aber auch Translations- und Rotationsbewegung der
Schließnadel miteinander gekoppelt werden bzw. koppel
bar sein.
Schließlich wird durch Anspruch 9 noch angeregt, daß
die Schließnadel lediglich axial verschiebbar und die
Hülse lediglich begrenzt winkelverdrehbar im Gehäuse
des Spritzkopfs angeordnet sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich sowohl als
Maschinendüse als auch als Düse für ein Heiß-Kanalsy
stem für das Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren
einsetzen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert, wobei die Fig. 1 bis 6 jeweils im
Längsschnitt den erfindungswesentlichen Bereich eines
Spritzkopfs in verschiedenen Funktionsstellungen
zeigen.
In der Zeichnung ist von einer Vorrichtung zur Herstel
lung von Kunststoff-Formkörpern mit einer kompakten
Außenhaut aus treibmittelfreiem Kunststoff und einem
porigen Kern aus treibmittelhaltigem Kunststoff
lediglich der Spritzkopf 1 gezeigt, der über sein
Düsenmundstück 2 an die Angußbuchse 3 einer (nicht
gezeigten) Spritzform angelegt ist.
Vom Düsenmundstück 2 aus erstreckt sich koaxial durch
das Gehäuse 4 des Spritzkopfs 1 ein Hauptkanal 5, der
eine Schließnadel 6 aufnimmt. Diese Schließnadel 6 hat
dabei einen nach hinten durch den Spritzkopf 1 geführ
ten Schaft 7, an dem ein (nicht gezeigter) Verschiebe
antrieb angreift, der bspw. durch Druckmittel, insbe
sondere hydraulisch, betätigt werden kann.
Das Ende der Schließnadel 6 ist mit einem Dichtkonus 8
ausgestattet, welcher mit einem entsprechend angepaßten
Dichtkonus 9 im Düsenmundstück 2 in der vorgeschobenen
Abdichtstellung der Schließnadel 6 zusammenwirkt, wie
das die Fig. 1, 2, 5 und 6 deutlich erkennen lassen.
Mit einem größeren Abstand von dem eine Austrittsöff
nung 10 enthaltenden Düsenmundstück 2 mündet unter
einem vorgegebenen Winkel - bspw. von 30 bis 40° - ein
Zuführkanal 11 in den Hauptkanal 5 des Gehäuses 4 ein,
welcher an seinem aus dem Spritzkopf 1 nach hinten
herausgeführten Ende mit einer (nicht gezeigten)
Spritzeinheit in Verbindung steht.
Mit geringerem Abstand vom Düsenmundstück 2 mündet in
den Hauptkanal 5 des Gehäuses 4 am Spritzkopf 1 ein
weiterer Zuführkanal 12 ebenfalls unter einem vorgege
benen Winkel - bspw. zwischen 30 und 40° -. Auch dieser
Zuführkanal 12 ist dabei vorzugsweise nach hinten aus
dem Spritzkopf 1 herausgeführt und steht dort mit einer
(nicht gezeigten) Spritzeinheit in Verbindung.
Die Mündungen 13 und 14 der beiden Zuführkanäle 11 und
12 in den Hauptkanal 5 befinden sich vorzugsweise an
sich gegenüberliegenden Umfangsbereichen des Haupt
kanals 5 und sind dabei gegeneinander um den Abstand 15
axial versetzt vorgesehen, welcher vorzugsweise etwa
doppelt so groß bemessen ist, wie die axiale Ausdehnung
der beiden Mündungsöffnungen 13 und 14 der Zuführkanäle
11 und 12.
Das Ausmaß 16 der möglichen Axialverschiebung für die
Schließnadel 6 ist mindestens so groß gewählt, daß der
Querschnitt der Mündungsöffnung 14 des Zuführkanals 12
in den Hauptkanal 5 einerseits vollständig geschlossen
(Fig. 1, 2 und 5, 6) werden kann, während er sich
andererseits aber auch nahezu vollständig freigeben
läßt (Fig. 3 und 4).
Koaxial zur Längsachse ist in die Schließnadel 6 ein
Verbindungskanal 17 eingearbeitet, wobei sich dessen
Mündungsöffnung 18 am freien Ende der Schließnadel 6 in
Achsfluchtlage mit der Ausspritzöffnung 10 des Düsen
mundstücks 2 befindet.
Das andere Ende des Verbindungskanals 17 ist unter
einem vorgegebenen Neigungswinkel - von bspw. 30 bis
40° - radial zum Umfang der Schließnadel 6 geführt und
bildet dort eine Umfangsöffnung 19, deren axiale
Ausdehnung 20 größer bemessen ist als die axiale
Ausdehnung der Austrittsöffnung 13 am zugehörigen
Zuführkanal 11. Bewährt hat es sich, wenn die axiale
Ausdehnung 20 der radialen Umfangsöffnung 19 etwa
doppelt so groß bemessen wird wie die axiale Ausdehnung
der Austrittsöffnung 13 des Zuführkanals 11. Hierdurch
kann sichergestellt werden, daß die Strömungsverbindung
zwischen dem Zuführkanal 11 und dem Verbindungskanal 17
auch bei einer Axialverschiebung der Schließnadel 6
aufrechterhalten werden kann, wie das der Vergleich
zwischen den Fig. 2 und 4 der Zeichnung deutlich
macht.
Damit sich aber die Strömungsverbindung des Zuführ
kanals 11 zum Verbindungskanal 17 jederzeit auch
unterbrechen läßt, ist die Schließnadel 6 nicht nur
axial verschiebbar, sondern auch winkelverdrehbar im
Gehäuse 4 bzw. im Hauptkanal 5 des Spritzkopfes 1
untergebracht. Das Ausmaß der Verdrehbarkeit der
Schließnadel 6 kann dabei winkelbegrenzt werden, und
zwar so, daß einerseits die radiale Umfangsöffnung 19
des Verbindungskanals 17 von der Austrittsöffnung 13
des Verbindungskanals 11 abgetrennt ist (Fig. 1, 3 und
6), während sie andererseits hiermit in Verbindung
steht (Fig. 2, 4 und 5).
Ein Verdrehwinkel von bspw. 90° dürfte in den meisten
Fällen ausreichen, um die Strömungsverbindung des
Zuführkanals 11 mit dem Verbindungskanal 17 herbeizu
führen und zu unterbrechen.
Im einfachsten Falle werden Axialverschiebung und
Winkeldrehung der Schließnadel 6 unabhängig voneinander
über getrennte Antriebe herbeigeführt und gesteuert.
Hierbei wäre es dann bedarfsweise möglich, Transla
tions- und Rotationsbewegung der Schließnadel 6
wahlweise gleichzeitig oder zueinander zeitversetzt
auszuführen.
Allerdings besteht auch ohne weiteres die Möglichkeit,
die Translations- und Rotationsbewegung der Schließ
nadel 6 miteinander zu koppeln und dadurch in vorgege
benen Abhängigkeitsverhältnissen auszusteuern. Hierzu
können ohne weiteres Kurven- bzw. Kulissentriebe
eingesetzt werden, die sich dann auf unterschiedliche
Bedarfsfälle abstimmen lassen.
Denkbar wäre es allerdings auch, die Schließnadel 6
lediglich axial verschiebbar im Gehäuse 4 des Spritz
kopfes 1 vorzusehen und sie mit einer Hülse zu umgeben,
die winkelverdrehbar, jedoch axial unverschiebbar im
Gehäuse 4 des Spritzkopfes 1 gehalten wird. In diese
Hülse wäre dabei dann die radiale Umfangsöffnung 19 mit
der axialen Ausdehnung 20 eingearbeitet, welche je nach
ihrer Winkeldrehlage, die Strömungsverbindung zwischen
dem Zuführkanal 11 und dem Verbindungskanal 17 her
stellt oder unterbricht.
Bei dem aus der Zeichnung ersichtlichen Spritzkopf 1
dient der Zuführkanal 11 im Gehäuse 4 zusammen mit dem
Verbindungskanal 17 in der Schließnadel 6 zur Zuführung
der treibmittelfreien Kunststoffschmelze, während durch
den Zuführkanal 12 die treibmittelhaltige Kunststoff
schmelze an den Hauptkanal 5 herangeführt wird.
Bei der aus Fig. 1 ersichtlichen Betätigungsstellung
des Spritzkopfes, nämlich in der geschlossenen Grund
stellung der Schließnadel 6, gelangen die beiden
Schmelzeströme durch die Zuführkanäle 11 und 12
lediglich bis an den Umfang der Schließnadel 6 heran.
Sie können also weder in den Hauptkanal 5 noch in das
Düsenmundstück 2 gelangen. Bei der aus Fig. 2 ersicht
lichen Bedienstellung befindet sich die Schließnadel 6
zwar noch in ihrer vorgeschobenen Schließstellung. Sie
wurde jedoch in Umfangsrichtung so gedreht, daß die
Austrittsöffnung 13 des Zuführkanals 11 über die
radiale Umfangsöffnung 19 mit dem Verbindungskanal 17
in der Schließnadel 6 korrespondiert. Die im Zuführka
nal 11 anstehende treibmittelfreie Kunststoffmasse kann
daher nun durch den Verbindungskanal 17 und die
Ausspritzöffnung 10 des Düsenmundstücks 2 in die Form
gelangen.
Sobald eine gewisse Menge an treibmittelfreier Kunst
stoffmasse in die Form gelangt ist, wird die Schließ
nadel 6 aus ihrer der Fig. 2 entsprechenden Stellung
axial in die Stellung nach Fig. 3 zurückgefahren.
Hierdurch wird dann die Austrittsöffnung 14 des
Zuführkanals 12 in den Hauptkanal 5 freigebeben und
zugleich auch die Mündungsöffnung 18 des Verbindungs
kanals 17 von der Ausspritzöffnung 10 des Düsenmund
stücks 2 weg in den Hauptkanal 10 zurückgezogen. Es
findet dann die gleichzeitige Zufuhr von treibmittel
freier Kunststoffmasse und treibmittelhaltiger Kunst
stoffmasse durch den Hauptkanal 5 in die Anspritzöff
nung 10 des Düsenmundstücks 2 statt.
Nunmehr wird die Schließnadel 6 in ihrer aus Fig. 3
ersichtlichen Axialstellung um ihre Längsachse in die
Grundstellung zurückgedreht, so daß die Austrittsöff
nung 13 des Zuführkanals 11 außer Strömungsverbindung
mit der radialen Umfangsöffnung 19 des Verbindungska
nals 17 kommt. Die Zufuhr von treibmittelfreier
Kunststoffmasse wird hierdurch unterbrochen, so daß
nunmehr lediglich treibmittelhaltige Kunststoffmasse
aus dem Zuführkanal 12 in den Hauptkanal 5 und von dort
aus durch die Ausspritzöffnung 10 des Düsenmundstücks 2
in die Form gelangt.
Sobald die gewünschte bzw. erforderliche Menge der
treibmittelhaltigen Kunststoffmasse in die Form gelangt
ist, wird die Schließnadel 6 aus der Stellung nach Fig.
4 sowohl verdreht als auch axial verschoben, so daß
sich zunächst wieder ein Betriebszustand entsprechend
der Fig. 3 und dann ein solcher entsprechend der Fig. 5
einstellt. Mit der treibmittelfreien Kunststoffmasse
wird dabei in der Schaltstellung nach Fig. 5 der
erforderliche Nachdruck auf das in der Form befindliche
Kunststoff-Formteil ausgeübt, so daß der Formhohlraum
seine optimale Füllung erhält. Gleichzeitig wird die im
Düsenmundstück 2 bzw. in dessen Ausspritzöffnung 10
befindliche, treibmittelfreie Kunststoffmasse heraus
gespült, so daß der Spritzkopf für den nächsten Schuß
vorbereitet ist.
Nunmehr wird die Schließnadel 6 in die Stellung gemäß
Fig. 6 gedreht, so daß die Funktionsstellung nach Fig.
1 wieder erreicht ist.
Nach Ablauf der Kühlzeit kann dann die Form geöffnet
und das Formteil aus ihr herausgenommen werden.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Funktionsstel
lungen nach den Fig. 1 und 6 in manchen Fällen nicht
benötigt werden. Dies ist bspw. immer dann der Fall,
wenn mit ständig geöffneter Düse für treibmittelfreie
Kunststoffmasse gearbeitet wird. In diesem Falle nimmt
dann der Spritzkopf 1 lediglich Arbeitspositionen
entsprechend den Fig. 2, 3 und 5 der Zeichnung ein.
Für Kunststoff-Formkörper mit einer Außenhaut und einem
Kern wird vorzugsweise für die Außenhaut ein treibmit
telfreier Kunststoff verwendet, der eine glatte,
kompakte Umhüllung des Kerns gewährleistet, für den in
der Regel ein treibmittelhaltiger Kunststoff benutzt
wird, um eine porige Struktur zu erzielen. Es ist aber,
falls dies aus bestimmten Gründen erwünscht ist, auch
die umgekehrte Kunststoffgruppierung oder bspw. der
Einsatz zweier treibmittelfreier oder -haltiger
Kunststoffe möglich.
Die Erfindung ist nicht auf eine Vorrichtung be
schränkt, bei der in dem Hauptkanal nur zwei Zuführka
näle münden. Bei entsprechender Modifikation des
Spritzkopfes und der Schließnadel kann auch mit mehr
als zwei Kunststoffen gearbeitet werden.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Kunststoff-Formkör
pern mit einer Außenhaut vorzugsweise aus treibmit
telfreiem Kunststoff und mit einem Kern, vorzugswei
se porigen Kern aus treibmittelhaltigem Kunststoff,
bestehend aus einem Spritzkopf mit einem in eine
Ausspritzöffnung übergehenden Hauptkanal, zwei mit
axialem Abstand von der Ausspritzöffnung und
voneinander sowie gegeneinander winkelversetzt in
den Hauptkanal mündenden Zuführkanälen für die
beiden Kunststoffe sowie einer axial im Hauptkanal
verschiebbaren Schließnadel, mit der die beiden
Zuführkanäle vom Hauptkanal abtrennbar sind, wobei
in der Schließnadel ein im wesentlichen in axialer
Richtung verlaufender Verbindungskanal angeordnet
ist, der einerseits aus der Stirnfläche und anderer
seits radial zum entfernteren Führungskanal hin aus
dem Umfang der Schließnadel herausführt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radiale Umfangsöffnung (19) des Verbindungs
kanals (17) sowohl in der geschlossenen Axialstel
lung (Fig. 1, 2, 5 und 6) als auch in zumindest
einer teilweise geöffneten Axialstellung (Fig. 3 und
4) der Schließnadel (12) auf etwa gleicher Höhe mit
der inneren radialen Austrittsöffnung (13) des
entfernteren Zuführkanals (11) liegt,
und daß die Schließnadel (6) bzw. deren radiale
Umfangsöffnung (19) in jeder Axialstellung um die
Längsachse des Spritzkopfes (1) relativ zur Aus
trittsöffnung (13) winkelverdrehbar vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Ausdehnung (20) der radialen Umfangs
öffnung (19) des Verbindungskanals (17) an der
Schließnadel (6) etwa gleich dem Doppelten der
axialen Ausdehnung der Austrittsöffnung (13) am
zugehörigen Zuführkanal (11) bemessen ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrehwinkel der Schließnadel (6) im
Spritzkopf (1) begrenzt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbindungskanal (17) mit seiner radialen
Umfangsöffnung (19) einstückig in die Schließnadel
(6) eingearbeitet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radiale Umfangsöffnung (19) für den Verbin
dungskanal (17) sich in einer Hülse befindet, die
die Schließnadel (6) an ihrem Umfang verdrehbar
umfaßt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der axiale Abstand (15) zwischen den Mündungen
(13 und 14) der beiden Zuführkanäle (11 und 12) in
den Hauptkanal (5) etwa doppelt so groß bemessen
ist, wie die axiale Ausdehnung der Mündungen (13 und
14) dieser Zuführkanäle (11 und 12).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Translations- und Rotationsbewegung der Schließ
nadel (6) wahlweise gleichzeitig oder zueinander
zeitversetzt ausführbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Translations- und Rotationsbewegung der Schließ
nadel (6) miteinander gekoppelt bzw. koppelbar
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1, 2, 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließnadel (6) lediglich axial verschieb
bar und die Hülse lediglich begrenzt winkelverdreh
bar im Gehäuse (4) des Spritzkopfs (1) angeordnet
sind.
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