DE3627617C2 - - Google Patents
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Description
Als übliche bekannte druckempfindliche Aufzeichnungsmaterialien,
die eine Bildübertragung auf einfaches Papier ermöglichen,
werden in den JP-OS 1 21 790/1981 und 2 07 088/1982 auf
einfaches Papier übertragbare druckempfindliche Aufzeichnungsmaterialien
beschrieben. Die auf einfaches Papier
übertragbaren druckempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
gemäß JP-OS 1 21 790/1981 umfassen (a) einen Träger und
(b) eine Mischschicht, die auf einer Seite des Trägers
aufgebracht ist und aus einem elektronenabgebenden
Farbbildner, einem elektronenannehmenden Farbentwickler und
einem Wachs bestehen und sind dadurch gekennzeichnet,
daß als Wachs zwei Arten von Wachs verwendet werden, und
zwar ein Amid-Wachs und ein anderer Wachstyp.
Die in der JP-OS 2 07 088/1982 beschriebenen druckempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialien, die eine Übertragung auf ein einfaches Empfangsblatt
ermöglichen, umfassen (a) einen Träger und (b) eine
Schicht, die auf der Rückseite des Trägers aufgebracht
ist und die einen Liganden, eine Metallverbindung und
ein Wachs enthält.
Diese druckempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien für eine
Übertragung auf ein Empfangsblatt weisen eine gute
Bildübertragungsfähigkeit auf einfaches Papier auf und
ermöglichen gewünschtenfalls einen Kopiervorgang, indem
die Rückseite des Trägers ganz oder teilweise beschichtet
wird.
Mit diesen Aufzeichnungsmaterialien kann jedoch die
Bildübertragung auf einfaches Papier nur in einer Farbe
vorgenommen werden. Insbesondere wird nur ein Farbbildner
auf den Träger aufgebracht. Selbst wenn man eine Mehrzahl
von verschiedenen Farbbildnern durch Beschichtung
aufbringt, weist das Übertragungsbild lediglich eine
Mischfarbe auf.
Ein druckempfindliches Aufzeichnungsmaterial,
welches die Übertragung eines
Bildes unter Verwendung von farbigen Farbstoffen
ermöglicht, wird in der US-PS 32 19 446 beschrieben.
Gemäß der dortigen Erfindung werden ein Farbstoff und
ein polymerisierbares Monomer vermischt und eingekapselt
und die erhaltenen Mikrokapseln werden auf ein Grundblatt
aufgebracht und bilden dort eine Übertragungsschicht.
Das beschichtete Grundblatt wird dann mit einem
Empfangsblatt kombiniert und es werden lediglich die
erforderlichen Teile der Übertragungsschicht auf das
Empfangsblatt übertragen und die nicht notwendigen Teile
werden ultravioletten Strahlen ausgesetzt, wodurch die
Mikrokapseln an den unnötigen Teilen in harte Mikrokapseln
umgewandelt werden und dadurch wird die Übertragung der
Übertragungsschicht kontrolliert. In der Beschreibung
wird jedoch nur die Bildübertragung für eine einzige
Farbe erwähnt.
Aus der US-PS 37 21 557 ist es bekannt, mehrfarbige
Bilder auf ein Empfangsblatt zu übertragen. Dabei werden
verschiedene Farbauszugsbilder verwendet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein licht- und druckempfindliches
Aufzeichnungsmaterial für mehrfarbige Aufzeichnungen
und ein Verfahren zur Herstellung von farbigen Aufzeichnungen
zur Verfügung zu stellen, bei dem man alle erforderlichen
Farbauszüge in einem Arbeitsgang entwickelt bzw. überträgt.
Diese Aufgabe wird durch ein licht- und druckempfindliches
Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren
für die Herstellung von farbigen Aufzeichnungen gemäß
Anspruch 5 gelöst.
Erfindungsgemäß enthält die Schicht mit Mikrokapseln,
die einen Farbstoff oder ein Pigment und einen lichthärtbaren
Kern mit einem Polymerisationsinitiator und
einen härtbaren Polymeren enthalten, wenigstens drei
Arten von Mikrokapseln, die je einen unterschiedlichen
Farbstoff oder ein unterschiedliches Pigment, ausgewählt
aus Gelb, Magenta und Cyan, enthalten, und wobei der
Farbstoff oder das Pigment und der Fotoinitiator in
dem flüssigen fotohärtbaren Kern gelöst oder dispergiert
sind und die Schicht ein Wachs enthält.
Als Wandmaterial für die Mikrokapseln kann man
Gelatine, Gummiarabikum, Stärke, Natriumalginat,
Ethylcellulose, Carboxyethylcellulose, Polyvinylalkohol,
Polyethylen, Polyamid, Polyester, Polyurethan,
Polyethylenimin, ein Harnstoff-Formaldehydharz oder
ein Melamin-Formaldehydharz verwenden. Bevorzugt
werden Materialien, die ausreichend Licht durchlassen,
insbesondere ultraviolette Strahlen.
Die bei dem Aufzeichnungsmaterial verwendeten Mikrokapseln
können beispielsweise nach der Phasentrennmethode,
der Grenzflächenpolymerisationsmethode, der
in-situ-Methode oder der Sprühtrocknungsmethode hergestellt
werden.
Als Schichtträger, auf dem die Mikrokapseln enthaltende Schicht
ausgebildet wird, kann man einen transparenten oder
halbtransparenten oder einen nicht-transparenten Träger
auswählen. Beispielsweise kann man hierzu Papiere,
verschiedene Non-wovens, synthetische Papiere, Metallfolien,
Plastikfilme und Verbundblätter, die durch Kombination
davon erhalten werden, verwenden. Um eine die Mikrokapseln
enthaltende Lösung auf den Träger unter Ausbildung
einer Mikrokapseln enthaltenden Schicht darauf aufzutragen,
wird die gesamte Oberfläche des Trägers verwendet, z. B.
mittels eines Luftmesser-Beschichters, eines Rakelbeschichters,
eines Gravurbeschichters oder ein Teil des Trägers
wird mittels eines flexografischen Druckers oder
eines Gravurdruckers beschichtet.
Eine weitere Forderung bei dem Aufzeichnungsmaterial
der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß jede
Art der Mikrokapseln eine lichthärtbare Harzlösung enthält,
in welcher ein Pigment oder ein Farbstoff und ein
Fotopolymerisationsinitiator gelöst oder dispergiert
vorliegen.
Als Pigmente oder Farbstoffe können die nachfolgenden
erwähnt werden:
Als Weißpigment kann man Zinkweiß, Bleiweiß, basisches
Bleisulfat, Bleisulfat, Lithopone, Zinksulfid,
Titanoxid und Antimonoxid nennen. Schwarzpigmente sind
beispielsweise Ruß, Acetylenruß, Lampenruß,
Knochenkohlenruß, Graphit, Eisenschwarz, Mineralschwarz,
Anilinschwarz und Cyanidschwarz. Gelbe Pigmente sind
beispielsweise Chromgelb, Zinkgelb, Bariumchromat,
Kadmiumgelb, gelbes Eisenoxid, Ochre, Titangelb,
Bleicyanamid, Calciumplumbat, Naphthol Gelb S, Hansa Gelb 10G,
Hansa Gelb 5G, Hansa Gelb 3G, Hansa Gelb G, Hansa Gelb GR,
Hansa Gelb A, Hansa Gelb RN, Hansa Gelb R, Pigment Gelb L,
Benzidin Gelb, Benzidin Gelb G, Benzidin Gelb GR,
Permanent Gelb NCG, Vulcan Fast Gelb 5G, Vulcan Fast
Gelb R, Tartrazin Lake, Chinolin Gelb Lake, Anthragen
Yellow 6GL, Permanent Gelb FGL, Permanent Gelb H10G,
Permanent Gelb HR und Anthrapyrimidin Gelb. Orange
Pigmente sind beispielsweise Chromorange, Chromvermillion,
Sudan I, Permanent Orange, Lithol Fast Orange, Permanent
Orange GTR, Hansa Gelb 3R, Vulcan Fast Orange GG, Benzidin
Orange G, Persian Orange, Indanthren Brilliant Orange GK,
Indanthren Brilliant Orange RK und Indanthren Brilliant
Orange. Braune Pigmente sind beispielsweise Eisenoxid,
Amber, Permanent Braun und Para Braun und Rotpigmente
sind beispielsweise rotes Eisenoxid, Bleirot, Silbervermillion,
Kadmiumrot, Kadmium-Quecksilber-Rot, Antimonrot, Permanent
Rot 4R, Para Rot, Feuerrot, p-Chlor-o-nitroanilin-Rot,
Lithol Fast Scarlet G, Brilliant Fast Scarlet, Western
Vermillion, Brilliant Carmin BS, Permanent Rot F2R,
Permanent Rot F4R, Permanent Rot FRL, Permanent Rot FRLL,
Permanent Rot F4RH, Fast Scarlet VD, Vulcan Fast Rubin B,
Vulcan Fast Pink G, Light Fast Red Toner B, Light Fast
Red Toner R, Permanent Carmin FB, Pyrazolon Rot, Lithol Rot,
Lake Rot C, Lake Rot D, Anthocin B, Brilliant Scarlet G,
Lithol Rubin GK, Permanent Rot F5R, Brilliant Carmin 6B,
Pigment Scarlet 3B, Bordeaux 5B, Toluidin Maroon, Permanent
Bordeaux F2R, Helio Bordeaux BL, Bordeaux 10B, BON Maroon
Light, BON Maroon Medium, Eosin Lake, Phodamin Lake,
Rhodamin Lake Y, Alizarine Lake, Thioindigo Rot B,
Thioindigo Maroon, Permanent Rot FGR, PV Carmin HR,
Monolight Fast Red YS und Permanent Red BL. Geeignete
Violettpigmente sind beispielsweise Cobalt Violet,
Mangan Violet, Fast Violet B, Methyl Violet Lage und
Oxazin Violet. Als Blaupigmente kommen beispielsweise
Ultramarin, Preußisch Blau, Cobalt Blau, Cerulean Blau,
Asbolit, Alkali Blue Lake, Peacock Blue Lake, Pico Blue
Lake, Victoria Blue Lake, metallfreies Phthalocyanin Blau,
Phthalocyanin Blau, Fast Sky Blue, Indanthren Blue RS,
Indanthren Blue BC und Indigo in Frage. Grünpigmente sind
beispielsweise Chrom Grün, Zink Grün, Chromoxid, Virdian,
Emerald Green, Cobalt Grün, Pigment Grün B, Naphthol
Grün B, Green Gold, Acid Green Lake, Malachit Green Lake,
Phthalocyanin Green und Polychlorbromcuprophthalocyanin.
Als Farbstoffe kommen beispielsweise solche vom Monoazotyp,
Diazotyp, Metallkomplexmonoazotyp, Anthrachinontyp,
Phthalocyanintyp und Triarylmethantyp in Frage. Ausgedrückt
durch den Farbindex (Color Index) kommen als gelbe
Farbstoffe in Frage 11020, 11021, 12055, 12700, 18690,
18820, 4700; als rote Farbstoffe 12010, 12150, 12715,
26105, 26125, 27291, 45170B, 60505; als grüner Farbstoff
beispielsweise 61565, als blaue Farbstoffe 61100, 61705,
61525, 62100, 42563B, 74350; und als schwarze Farbstoffe
12195, 26150 und 50415.
Das in den Mikrokapseln einzuschließende lichthärtbare
Harz kann ein fotodimerisierbares Harz mit einer
fotoempfindlichen Gruppe, wie einem Zimtsäurerest, einem
Cinnamylidenrest, einem α,β-ungesättigten Ketonrest,
einem Cumarinrest, einem Anthracenrest, einem
o-Phenylmaleimidrest, einem Benzophenonrest oder einem
Stilbenrest sein; fotozersetzbare Harze
mit einer lichtempfindlichen Gruppe, wie einem
Diazoniumsalzrest, einem Chinondiazidrest, einem
Azidrest, einem Dithiocarbamatrest, einem Benzoinrest;
fotopolymerisierbare Harze mit einer Gruppe, wie einer
Acryloylgruppe, einer Allylgruppe, einer Vinylgruppe oder
einer Epoxygruppe. Bevorzugt werden
fotopolymerisierbare Harze. Harze in flüssiger Form
können vorteilhaft verwendet werden.
Als Fotopolymerisationsinitiator, der zum Polymerisieren
des fotohärtbaren Harzes dient, können die üblicherweise
verwendeten, bekannten Verbindungen verwendet werden,
wie Benzoinalkylether, Benzophenon, Michler's Keton,
ein Thioxanthanon oder ein Derivat davon oder ein
Acetophenon oder ein Derivat davon. Um den Wellenlängenbereich,
in welchem die verwendeten Fotopolymerisationsinitiatoren
wirksam sind, zu verbreitern, kann man zusammen mit
dem Fotopolymerisationsinitiator einen
Fotoempfindlichmacher, wie Anthrachinon oder
5-Nitrofluoren, verwenden.
Ist das Pigment oder der Farbstoff gelb, magenta und cyan
und jedes Pigment oder jeder Farbstoff ist in einer
unterschiedlichen Art von Mikrokapseln eingeschlossen,
dann wird es bevorzugt, daß der in den Mikrokapseln,
welche ein gelbes Pigment oder einen gelben Farbstoff
einschließen, enthaltene Fotopolymerisationsinitiator
ein λmax von 340 nm hat, daß der
Fotopolymerisationsinitiator, der in den Mikrokapseln
enthalten ist, welche ein Magentapigment oder einen
Magentafarbstoff enthalten, ein λmax von 300 nm hat,
und daß der Fotopolymerisationsinitiator, der in den
Mikrokapseln enthalten ist, welche ein Cyanpigment
oder einen Cyanfarbstoff einschließen, ein λmax von
250 nm hat.
Die Mikrokapseln können weiterhin ein organisches
Lösungsmittel einschließen, um das Pigment oder den
Farbstoff ausreichend in dem lichthärtbaren Harz zu
lösen. Geeignete organische Lösungsmittel sind
Alkylnaphthaline, Alkylbiphenyle, Alkylidenbiphenyle oder
Ester. Die Verwendung des organischen Lösungsmittels
in großen Mengen ist jedoch nicht angemessen, weil
dadurch das Härten des lichthärtbaren Harzes nachteilig
beeinflußt wird.
Um die Lagerfähigkeit der Mikrokapseln zu verbessern,
können die Mikrokapseln weiterhin erforderlichenfalls
einen Stabilisator (z. B. einen Radikalpolymerisationsinhibitor),
ein Modifizierungsmittel, ein Verdünnungsmittel (z. B.
ein Oligomer oder ein Monomer mit verhältnismäßig kleinem
Molekulargewicht einschließen.
In der Mikrokapseln enthaltenden Schicht
wird ein Binder und/oder ein
Latex verwendet, damit die Schicht an dem Träger anhaften
kann. Als Binder und/oder Latex kommen z. B.
wasserlösliche oder öllösliche, hochmolekulare Substanzen,
wie Gelatine, Kasein, Carboxymethylcellulose,
Hydroxymethylcellulose, oxidierte Stärke, veresterte
Stärke, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
Polyacrylsäure, ein Vinylacetat-Acrylsäure-Copolymer,
ein Acrylnitril-Butadien-Copolymer oder ein Copolymer vom
Vinylidenchlorid-Typ sowie auch Latizes
in Frage. Diese Substanzen werden ausgewählt unter
Berücksichtigung der benötigten Festigkeit der
Filmoberfläche und der Dispergierbarkeit und sie
werden einzeln oder in Kombination angewendet.
Schließlich ist eine weitere Voraussetzung bei dem erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterial, daß in der Mikrokapseln
enthaltenden Schicht ein Wachs vorhanden ist.
Diese Wachszugabe zu der Mikrokapseln enthaltenden
Schicht erhöht die Dichte des aufgezeichneten Bildes.
Als Wachse kommen in Frage tierische Wachse, wie
Bienenwachs, spermacetikinesisches Wachs, Lanolin und
dergleichen, Pflanzenwachse, wie Candellilawachs,
Carnaubawachs, Japanwachs, Reiswachs oder Zuckerrohrwachs,
Mineralwachse, wie Montanwachs,
Ozukerit, Cerosin oder Lignitwachs,
Petrolwachse, wie Paraffinwachs, mikrokristallines
Wachs, modifizierte Wachse, wie Derivate von Montanwachs,
Derivate von Paraffinwachs, Derivate von mikrokristallinem
Wachs, hydrierte Wachse, wie Castorwachs, Opalwachs,
synthetische Wachse, wie niedrigmolekulares Polyethylen
und dessen Derivate, Acrawachs, Distearylketon,
und dergleichen, gesättigte Fettsäureamide, wie
Capronsäureamid, Caprylsäureamid, Pelargonsäureamid,
Caprinsäureamid, Laurinsäureamid, Tridecylsäureamid,
Myristinsäureamid, Stearinsäureamid, Behensäureamid,
Ethylenbisstearinsäureamid, und ungesättigte Fettsäureamide,
wie Caproleinsäureamid, Myristolinsäureamid, Oleinsäureamid,
Elaidinsäureamid, Linolinsäureamid, Erukasäureamid,
Ricinolsäureamid, Linolensäureamid und dergleichen.
Diese Wachse können einzeln oder in Kombination verwendet
werden.
Die in dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial
verwendeten lichthärtbaren Mikrokapseln enthalten im
Inneren lichthärtbare Harze. Infolgedessen kann man die
Zerstörung der Mikrokapseln durch das Licht kontrollieren.
Ist beabsichtigt, den Inhalt der Mikrokapseln herauszuholen,
dann läßt man Druck auf die Mikrokapseln wie bei
normalen Mikrokapseln einwirken, wodurch die Mikrokapseln
zerstört werden und der Inhalt der Mikrokapseln ausfließt.
Ist es erwünscht, den Inhalt im Inneren der Mikrokapseln
zu behalten, läßt man Licht auf die Mikrokapseln einwirken,
wodurch das Licht, welches durch das Wandmaterial der
Mikrokapsel hindurchgeht, das lichthärtbare Harz härtet
und infolgedessen der Inhalt der Mikrokapseln von dem
ursprünglich flüssigen Zustand in einen harten festen
Zustand übergeht, und dann werden infolgedessen die
Mikrokapseln hart und selbst dann, wenn man Druck von
außen einwirken läßt, findet keine Zerstörung der
Mikrokapseln statt und auch kein Ausfließen des
Mikrokapselinhalts.
Nachfolgend wird die Methode erläutert, mittels welcher
man das lichtempfindliche, druckempfindliche
Aufzeichnungsmaterial einsetzt. Eine Vorlage wird
auf das erfindungsgemäße Aufzeichnungsblatt mit einer lichtempfindlichen
druckempfindlichen Schicht, die im wesentlichen aus
lichthärtbaren Mikrokapseln und Wachs besteht, aufgelegt.
Besteht der Träger der Vorlage aus einem Material,
welches leicht Licht hindurchläßt, insbesondere
Ultraviolettstrahlen, dann werden sie so aufeinandergelegt,
daß die beschichtete Seite des Aufzeichnungsmaterials
und die Seite der Vorlage mit dem Bild, also die
Frontseite, gegeneinanderliegen und man läßt das Licht
von der Seite der Vorlage einwirken.
Ist der Träger der Vorlage aus einem
Material, welches nur schwer Licht hindurchläßt (z. B.
ein Buch), wird das Aufeinanderlegen so durchgeführt,
daß die beschichtete Seite des Aufzeichnungsmaterials
unter Verwendung eines transparenten oder im wesentlichen
transparenten Trägers und die Seite der Vorlage
mit dem Bild darauf gegeneinanderliegen und dann läßt
man Licht von der Seite des Aufzeichnungsmaterials einwirken.
Das Belichten kann man auch so durchführen, daß man
das Licht auf die Vorlage einwirken läßt und das
reflektierte Licht von der Vorlage dann auf das
Aufzeichnungsmaterial wirken läßt. Die Belichtungszeit
wird in gewünschter Weise, je nach der Kombination des
Aufzeichnungsmaterials und der Vorlage gewählt.
Wird Licht angewendet, dann absorbiert der Bildteil
(das Muster und/oder der Buchstabenteil) der Vorlage
Licht und infolgedessen erhält der Teil des
Aufzeichnungsmaterials, welcher dem Bildteil entspricht,
kein Licht. Die anderen Teile des Aufzeichnungsmaterials
nehmen das Licht auf und infolgedessen wird der
Inhalt der in diesem Teil vorhandenen Mikrokapseln
gehärtet. Nach der Belichtung werden das Aufzeichnungsmaterial
und ein einfaches Papier übereinandergelegt und
man läßt Druck z. B. mittels einer Walze
einwirken, wodurch die in dem Teil des
Aufzeichnungsmaterials, welche dem Bild entsprechen,
vorhandenen Mikrokapseln, zerstört werden und auf diese
Weise wird der gleiche Inhalt wie der der Vorlage
auf das einfache Papier übertragungsaufgezeichnet.
Aus dem vorstehenden wird deutlich, daß man bei einem
lichtempfindlichen druckempfindlichen Aufzeichnungsmaterial
gemäß der Erfindung eine normale Vorlage vom
Positivtyp verwenden kann. Die Vorlage kann ein
handgeschriebenes Dokument oder eine Drucksache, wie ein
Buch oder dergleichen, sein. Da nur die Mikrokapseln
an dem Teil des Aufzeichnungsmaterials, welcher dem
Bildteil des Manuskriptes entspricht, zerstört werden
unter Ausbildung eines Übertragungsbildes auf dem
einfachen Papier, findet an dem Teil des einfachen
Papiers, der nicht dem Teil des Übertragungsbildes
entspricht, keine Färbung oder Farbveränderung statt
und infolgedessen erhält man ein einfaches Papier, auf
dem die Bildübertragung durchgeführt wurde, mit einer
sehr hohen Lagerstabilität.
Das erfindungsgemäße licht- und druckempfindliche
Aufzeichnungsmaterial hat die nachfolgenden Eigenschaften:
Wird beispielsweise das Aufzeichnungsmaterial zusammen
mit einer Vorlage belichtet und dann zusammen mit
einfachem Papier ein Druck darauf ausgeübt, dann bildet
sich ein deutliches Bild genau an den Stellen des
einfachen Papiers, die dem Anteil des nicht-belichteten
Aufzeichnungsmaterials entsprechen und an den anderen
Teilen des einfachen Papiers findet weder eine Übertragung
von Mikrokapseln noch eine Verschmutzung statt, weil
die Mikrokapseln, die an den Teilen des Aufzeichnungsmaterials
vorliegen, welche dem Licht ausgesetzt wurden, hart
geworden sind.
Dies ist ein Vorteil und eine Verbesserung gegenüber
den üblichen Problemen, daß bei normalen Mikrokapseln,
die eine Pigment- oder eine Farbstofflösung einschließen,
die Lösung durch Druck auf die gesamte Oberfläche
eines Aufnahmepapiers übertragen wird und dadurch eine
Verschmutzung stattfindet.
Bei dem Verfahren zur Herstellung von farbigen Aufzeichnungen
mit einem erfindungsgemäßen lichtempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial wendet man die folgenden Verfahrensschritte an:
- a) Herstellen von Farbauszugsbildern von einem vollfarbigen Bild mit blauen, grünen bzw. roten Farben, wobei jedes aus einem halbtransparenten Blatt besteht;
- b) Belichtung des Aufzeichnungsblattes durch den blauen Farbauszug mit Licht einer Wellenlänge von 340 nm;
- c) Belichten des Aufzeichnungsblattes durch den grünen Farbauszug mit Licht einer Wellenlänge von 300 nm;
- d) Belichten des Aufzeichnungsblattes durch den roten Farbauszug mit Licht einer Wellenlänge von 250 nm; und
- e) Druckübertragung des farbigen Bildes auf ein Empfangsblatt.
Mit einem lichtempfindlichen, druckempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial gemäß der Erfindung ist es
auch möglich, momentan einen desensibilisierten Teil
auszubilden unter Anwendung von Licht. Hierzu wird
der Teil des Aufzeichnungsmaterials, bei dem keine
Aufzeichnung erforderlich ist, vor der Anwendung als
Aufzeichnungsmaterial Licht ausgesetzt. Dadurch werden
die lichthärtbaren Mikrokapseln an diesem Teil gehärtet
und während der Aufzeichnung findet keine Bildaufzeichnung
auf diesem Teil statt, selbst wenn man auf diesen Teil
Druck ausübt.
Das erfindungsgemäße lichtempfindliche, druckempfindliche
Aufzeichnungsmaterial kann auch als druckempfindliches
Aufzeichnungsmaterial für die Übertragung auf einfaches
Papier verwendet werden, wodurch die Übertragung von
Mehrfarbenbildern aus wenigstens drei Farben möglich wird.
In diesem Fall wird die beschichtete Seite des
Aufzeichnungsmaterials und ein einfaches Papier
übereinandergelegt und ein Druck (z. B. mit einer Feder
oder den Typen einer Schreibmaschine) wird von der
nicht-beschichteten Seite des Aufzeichnungsmaterials
einwirken gelassen, wodurch man dann eine Kopie erhält.
Das auf dem einfachen Papier übertragene Abbild hat
eine sehr hohe Dichte.
Die Erfindung wird nachfolgend in dem Beispiel erläutert,
wobei alle Teile auf das Gewicht bezogen sind.
100 Teile einer wäßrigen Lösung, enthaltend 10% eines
Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymers, 10 Teile Harnstoff,
1 Teil Resorcin und 200 Teile Wasser, wurden zu einer
wäßrigen Lösung vermischt. Diese wäßrige Lösung wurde
mit wäßrigem Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von
3,5 eingestellt.
14,4 Teile Permanent Yellow H10G wurden gründlich in
165,6 Teilen eines lichthärtbaren Harzes vom Epoxyacrylattyp
dispergiert. Dazu wurden 0,8 Teile
2,2-Dimethoxy-2-phenylacetophenon (einem
Fotopolymerisationsintiator mit einem λmax von 340 nm)
gegeben. Die erhaltene Mischung wurde in die zuvor
hergestellte wäßrige Lösung dispergiert, unter Erhalt
einer Emulsion vom Öl-in-Wasser-Typ mit einem
Öltröpfchendurchmesser von 4 bis 8 µm. Zu dieser
Emulsion wurden 2,5 Teile einer 37%igen wäßrigen
Formaldehydlösung gegeben und dann rührte man 4 Stunden
bei 55°C. Anschließend wurde die Lösung auf Raumtemperatur
gekühlt, wodurch man die erwünschten Mikrokapseln erhielt.
Mikrokapseln, die ein Magentapigment enthielten, wurden
in gleicher Weise wie oben unter (1) beschrieben hergestellt,
wobei jedoch anstelle des Gelbpigmentes ein Magentapigment,
nämlich Permanent Carmine FB, verwendet wurde und man den
Fotopolymerisationsinitiator mit einem λmax von 340 nm
durch einen Fotopolymerisationsinitiator mit einem λmax
von 300 nm ersetzte.
Ein Cyanpigment enthaltende Mikrokapseln wurden in gleicher
Weise wie unter (1) hergestellt, mit der Ausnahme, daß
anstelle des Gelbpigmentes ein Cyanpigment, und zwar
Phthalocyaninblau, verwendet wurde und daß man anstelle
des Fotopolymerisationsinitiators mit einem λmax von
340 nm einen Fotopolymerisationsinitiator mit einem λmax
von 250 nm verwendet.
(4) Eine Überzugszusammensetzung der nachfolgenden Formulierung
wurde hergestellt und dann auf ein Grundblatt mit 50 g/m²
unter Verwendung eines Meyer-Stabs aufgetragen:
Lichthärtbare Mikrokapseln, enthaltend ein Gelbpigment | |
10 Teile | |
Lichthärtbare Mikrokapseln, enthaltend ein Magentapigment | 10 Teile |
Lichthärtbare Mikrokapseln, enthaltend ein Cyanpigment | 10 Teile |
Paraffinwachs | 10 Teile |
Weizenstärke | 20 Teile |
SBR-Latex | 10 Teile |
Unter Verwendung eines so erhaltenen lichtempfindlichen
druckempfindlichen Aufzeichnungsblattes für eine
Übertragung auf einfaches Papier wurde eine Übertragungsaufzeichnung
eines Farbbildes wie folgt durchgeführt.
Zunächst wurde ein vollfarbiges Bild einer Farbtrennung
unterworfen unter Erhalt von drei Farbauszugsbildern mit einer
blauen, einer grünen bzw. einer roten Farbe, die jeweils
aus einem halbtransparenten Blatt bestanden.
Dann wurde das blaue Farbauszugsbild und das Aufzeichnungsmaterial
übereinandergelegt, so daß die Frontseite des ersteren
und die beschichtete Seite des letzteren sich gegenüberlagen.
Unter Verwendung eines Farbfilters wurde Licht
von 340 nm von der Bildseite einwirken gelassen.
An dem Teil des Aufzeichnungsblattes, welcher dem
Nichtbildteil des blauen Bildes entsprach, wurden
die fotohärtbaren Mikrokapseln, die ein Gelbpigment
enthielten, durch das Licht gehärtet.
Anschließend wurde das grüne Farbauszugsbild verwendet und
ein Licht mit 300 nm in gleicher Weise einwirken gelassen.
An dem Teil des Aufzeichnungsmaterials, welches dem
Nichtbildteil des grünen Bildes entsprach, wurden
die lichthärtbaren Mikrokapseln, die ein Magentapigment
einschlossen, durch das Licht gehärtet.
Schließlich wurde unter Verwendung des roten Farbauszugsbildes
Licht von 250 nm in gleicher Weise einwirken gelassen.
An den Teilen des Aufzeichnungsblattes, welche den
Nichtbildteilen des roten Bildes entsprachen, wurden
die härtbaren Mikrokapseln, die ein Cyanpigment einschlossen,
durch das Licht gehärtet.
Die härtbaren Mikrokapseln an den Teilen des
Aufzeichnungsmaterials, die den Nichtbildteilen des
blauen, grünen und roten Bildes entsprachen, wurden
somit hart. Dabei blieben die lichthärtbaren Mikrokapseln,
die an den Teilen des Aufzeichnungsmaterials vorlagen, welche
dem Bildteil der drei Vorlagen entsprachen, unverändert
und behielten die Druckempfindlichkeit bei.
Nach der dreifarbigen Belichtung wurde das Aufzeichnungsmaterial
auf ein Empfangsblatt aus einfachem Papier übertragen. Dann wurde das
Ganze durch zwei Gummiwalzen geführt, wodurch ein
Übertragungsbild, welches im wesentlichen die gleiche
Farbe wie das Original enthielt, auf dem einfachen Papier
ausgebildet wurde. Das übertragene Farbbild zeigte eine
ausgezeichnete Lichtbeständigkeit, weil jeder der
verwendeten Gelb-, Magenta- und Cyanpigmente eine hohe
Lichtbeständigkeit aufwies.
Claims (5)
1. Licht- und druckempfindliches Aufzeichnungsmaterial aus
einem Schichtträger und einer Schicht mit Mikrokapseln,
die einen Farbstoff oder ein Pigment und einen
lichthärtbaren Kern mit einem Polymerisationsinitiator
und einem härtbaren Polymeren enthalten, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schicht
wenigstens drei Arten von Mikrokapseln enthält, die je
einen unterschiedlichen Farbstoff oder ein
unterschiedliches Pigment, ausgewählt aus Gelb, Magenta
und Cyan, enthalten, und wobei der Farbstoff oder das
Pigment und der Fotoinitiator in dem flüssigen
fotohärtbaren Kern gelöst oder dispergiert sind und die
Schicht ein Wachs enthält.
2. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mikrokapseln
weiterhin ein organisches Lösungsmittel enthalten.
3. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das lichthärtbare
Harz ein Epoxyacrylatharz ist.
4. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der
Fotopolymerisationsintiator in den Mikrokapseln, die
ein gelbes Pigment oder einen gelben Farbstoff
enthalten, ein λmax von 340 nm hat, der
Fotopolymerisationsinitiator in den Mikrokapseln, die
einen Magentafarbstoff oder -pigment enthalten, ein
λmax von 300 nm hat, und der
Fotopolymerisationsinitiator, der in den Mikrokapseln,
die ein Cyanpigment oder -farbstoff enthalten, ein λmax
von 250 nm hat.
5. Verfahren zur Herstellung von farbigen Aufzeichnungen
durch bildmäßiges Belichten und anschließende
Druckübertragung von einem lichtempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 4,
gekennzeichnet durch die
Verfahrensschritte
- a) Herstellen von Farbauszugsbildern von einem vollfarbigen Bild mit blauen, grünen bzw. roten Farben, wobei jedes aus einem halbtransparenten Blatt besteht;
- b) Belichten des Aufzeichnungsblattes durch den blauen Farbauszug mit Licht einer Wellenlänge von 340 nm;
- c) Belichten des Aufzeichnungsblattes durch den grünen Farbauszug mit Licht einer Wellenlänge von 300 nm;
- d) Belichten des Aufzeichnungsblattes durch den roten Farbauszug mit Licht einer Wellenlänge von 250 nm; und
- e) Druckübertragung des farbigen Bildes auf ein Empfangsblatt.
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