DE3619606A1 - Verfahren zur erzeugung einer elektrisch leitfaehigen oberflaechenschicht auf formkoerpern aus kunststoffen - Google Patents

Verfahren zur erzeugung einer elektrisch leitfaehigen oberflaechenschicht auf formkoerpern aus kunststoffen

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/16Nitrogen-containing compounds
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B1/00Conductors or conductive bodies characterised by the conductive materials; Selection of materials as conductors
    • H01B1/06Conductors or conductive bodies characterised by the conductive materials; Selection of materials as conductors mainly consisting of other non-metallic substances
    • H01B1/12Conductors or conductive bodies characterised by the conductive materials; Selection of materials as conductors mainly consisting of other non-metallic substances organic substances
    • H01B1/121Charge-transfer complexes

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Erzeugung einer elektrisch leitfähigen Oberflächenschicht auf Formkörpern aus in organischen Lösungsmitteln löslichen oder quellbaren Kunststoffen, deren Leitfähigkeit auf einem hierin eingelagerten System von
  • - organischen Elektronenakzeptoren (I) einerseits und
  • - organischen Elektronendonoren (II) und/oder Jodiden (III) als Elektronendonoren andererseits
beruht.
Kunststoffe haben im allgemeinen eine geringere spezifische elektrische Leitfähigkeit als 10-13 S/cm und sind daher gute elektrische Isolatoren. Formkörper aus Kunststoffen können sich daher stark elektrostatisch aufladen, was für viele Anwendungsbereiche unbedingt vermieden werden muß. Dieses trifft insbesondere dort zu, wo explosive Gas- oder Staubgasgemische durch Funkenentladung gezündet werden können.
Um Kunststoffe antistatisch auszurüsten, ist eine große Zahl von Zusätzen entwickelt worden. Diese Stoffe werden auf die Oberfläche von Formteilen aufgebracht (G. Balbach, Kunststoffe 67, (1977) 3). In der Regel verlieren sie aber nach kurzer Zeit ihre Wirksamkeit. Man hat auch Antistatika in die Kunststoffe eingearbeitet. Häufig verschlechtern sich dann die Eigenschaften des Kunststoffes oder die Zusätze diffundieren aus. Die Antistatika verleihen der Kunststoffoberfläche eine gewisse Hydrophilie, so daß sich ein von der Luftfeuchte abhängiger Wasserfilm an der Oberfläche bilden kann, der die Aufladung verhindert.
Um Kunststoffe antistatisch zu machen, bedarf es mindestens einer spezifischen Leitfähigkeit von 10-11 bis 10-10 S/cm.
Diese zur Verhinderung der elektrostatischen Aufladung erforderlichen Mindestleitfähigkeiten reichen jedoch für zahlreiche Zwecke der Elektrotechnik und Elektronik nicht aus; vielmehr verlangt man hier "echte" Leitfähigkeiten von mindestens 10-8 S/cm. So werden z. B. in zunehmendem Maße Formteile benötigt, die elektromagnetische Felder abschirmen können. Natürlich richtet sich hier die Anwendung nach der erzielten Leitfähigkeit. Hierbei kommt es darauf an, daß die übrigen Eigenschaften der Kunststoffe, wie thermische und mechanische Beständigkeit, durch leitfähig machende Zusätze nicht beeinträchtigt werden.
Um Polymere elektrisch leitfähig zu machen, hat man versucht, anorganische, elektrisch leitende Substanzen, z. B. Metalle, Metalloxide, Metallsulfide, Ruß oder Graphit einzuarbeiten. Durch die für eine erwünschte Leitfähigkeit benötigte Menge von in der Regel 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf den Kunststoff, verschlechtern sich die mechanischen Eigenschaften des Kunststoffes jedoch entscheidend.
Es wurden auch organische Zusätze mit hoher elektrischer Leitfähigkeit, die mit Kunststoffen besser verträglich sind, eingesetzt. Dazu gehören die sogenannten Charge-Transfer-Komplexe (CT-Komplexe) und Radikalionensalze. Bei den CT-Komplexen handelt es sich um Zweikomponentensysteme aus bestimmten organischen Verbindungen, die als Elektronenakzeptoren bzw. Elektronendonoren fungieren und die zusammen meist kristalline Komplexe mit frei beweglichen, die Leitfähigkeit bewirkenden Elektronen oder Defektelektronen bilden. Ähnlich verhält es sich bei den aus Jodiden und Elektronenakzeptoren gebildeten Radikalionensalzen. Hierbei gibt das J--Anion eine Ladung an den Elektronenakzeptor ab und wird zum elementaren Jod oxidiert. Es entsteht ein Elektronenakzeptor-Anion, in welchem das aufgenommene Elektron wiederum frei beweglich ist, so daß ein Kristallit eines solchen Salzes eine hohe elektrische Leitfähigkeit aufweist.
Aus der DE-A-31 31 251 sind in bestimmter Weise hergestellte Formkörper aus Polystyrol bekannt, in welches 0,8 bis 1,6 Gew.-% eines CT-Komplexes eingearbeitet wurden. Die spezifische Leitfähigkeit dieses Materials liegt zwischen 10-6 und 10-2 S/cm, jedoch hat es den grundsätzlichen Nachteil, daß der CT-Komplex über die gesamte Masse verteilt ist, wie es meistens, z. B. für Abschirmungszwecke, nicht erforderlich ist.
Weiterhin ist es aus der DE-B-15 44 976 bekannt, stickstoffhaltige Polymere durch Massezusatz von Radikalionensalzen leitfähig zu machen.
Nach der EP-A-1 34 026 sind Kunststoff-Formkörper mit hoher Oberflächenleitfähigkeit erhältlich, indem man zu ihrer Herstellung Polymere verwendet, die in der Masse 0,2 bis 5 Gew.-% eines Elektronenakzeptors enthalten. Nach der Formung wird der Formkörper sodann in ein Bad getaucht, welches einen Elektronendonor enthält. Der Elektronendonor diffundiert in den Formkörper hinein und bildet in der Oberflächenschicht zusammen mit dem bereits vorhandenen Elektronenakzeptor den die Oberflächenleitfähigkeit bewirkenden CT-Komplex. Auch dieses Verfahren ist evident nachteilig, da der Großteil des teuren Elektronenakzeptors nicht nur ungenutzt bleibt, sondern auch die sonstigen Eigenschaften des Polymeren beeinträchtigt.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, Formteile mit elektrisch leitender Oberflächenschicht herzustellen und die bisher hiermit verbundenen Nachteile zu vermeiden.
Demgemäß wurde ein Verfahren zur Erzeugung einer elektrisch leitfähigen Oberflächenschicht auf Formkörpern aus in organischen Lösungsmitteln löslichen oder quellbaren Kunststoffen, deren Leitfähigkeit auf einem hierin eingelagerten System von
  • - organischen Elektronenakzeptoren (I) einerseits und
  • - organischen Elektronendonoren (II) und/oder Jodiden (III) als Elektronendonoren andererseits
beruht, gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Formkörper mit organischen Lösungen dieser Komponenten behandelt.
Außerdem wurde gefunden, daß die besonderen Ausgestaltungen der Erfindung gemäß den Unteransprüchen vorteilhaft sind.
Dieses Verfahren ist auf Formkörper aus allen Kunststoffen anwendbar, die löslich oder quellbar sind und somit eine Diffusion der Behandlungslösungen in die Oberfläche der Formteile ermöglichen. Geeignete Kunststoffe sind daher in erster Linie Thermoplaste oder deren Gemische, aber auch solche Materialien, die nur leicht vernetzt sind und deswegen noch quellbar sind. Geeignet sind Homo- und Copolymerisate, die Vinylacetat, Vinylcarbazol, Vinylchlorid, Vinylpyridin, Vinylpyrrolidon, Vinylidenchlorid, Vinylidenfluorid, p-Methylstyrol, Olefine, Acrylsäure, Acrylsäureester, Acrylamid, Methacrylsäure, Methacrylsäureester, Methacrylamid, Maleinsäure oder Maleinsäureester enthalten, und/oder in deren Hauptkette Verknüpfungseinheiten wie Urethan-, Carbonat-, Ester-, Amid-, Ether-, Thioether-, Acetale-, Keton- oder Sulfongruppierungen wiederkehren, insbesondere Homo- und Copolymerisate des Styrols, α-Methylstyrols, Butadiens, Acryl- oder Methacrylnitrils, von C1-C18- Alkylacrylaten oder -Methacrylaten. Beispiele sind Pforpfcopolymerisate aus Styrol, Acrylnitril, Butadien und/oder C1-C18-Alkylacrylaten oder deren Gemische mit Polymerisaten, die in der Hauptkette Carbonatgruppen enthalten. Diese Kunststoffe sind dem Fachmann bekannt und z. B. in H. Saechting, "Kunststoff- Taschenbuch", 22. Ausgabe, Carl Hanser Verlag 1983, beschrieben.
Die Lösungsmittel sollen sowohl ein ausreichendes Lösungs- bzw. Quellungsvermögen für die Kunststoffe als auch für die Komponenten I bis III haben. Derartige Lösungsmittel sind dem Fachmann bekannt oder durch einige Vorversuche unschwer zu ermitteln. Da es sich bei den Komponenten I und II um Verbindungen mit hochkonjugiertem Charakter handelt, kommen in erster Linie aromatische Verbindungen wie Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol oder Dichlorbenzol, aber auch nichtaromatische Lösungsmittel wie Dichlormethan oder 1,1,1-Trichlormethan in Betracht, zumal diese meist auch ein gutes Lösungsvermögen für Kunststoffe aller Art haben. Die Lösungsmittel für III sollten eher polaren Charakter haben wie beispielsweise Acetonitril, Nitromethan, Dimethylformamid, Dichlormethan, Chloroform, 1,1,1-Trichlorethan oder Tetrahydrofuran. Häufig ist es von Vorteil, Lösungsmittelgemische zu verwenden wie Toluol/Acetonitril, Chlorbenzol/Dimethylformamid oder Xylol/Tetrahydrofuran.
Die Konzentrationen von I, II bzw. III liegen vorzugsweise zwischen 0,01 und 20 Gew.-% können aber, je nach den Applikationsbedingungen höher, etwa bis zu 30 Gew.-% sein.
Die Behandlung mit den Komponenten I bis III kann entweder aus derselben Lösung oder aus getrennten Lösungen nacheinander in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden. Das Formteil kann bevorzugt durch Tauchen, aber auch durch Besprühen oder Bestreichen mit den Lösungen in Berührung gebracht und anschließend getrocknet werden. Die Behandlung kann auch mehrfach mit derselben Lösung, bevorzugt mit Zwischentrocknungen, durchgeführt werden.
Die Verweilzeit des Formteils in den Lösungen sollte so gewählt sein, daß der Kunststoff oberflächlich anquillt, so daß einerseits ein Teil von I bis III in die Oberfläche des Formteils eindiffundieren und dort die elektrisch leitfähigen Kristalle bilden kann und andererseits das Formteil nicht irreversibel beschädigt wird. Die Verweilzeit wird daher bei Raumtemperatur üblicherweise zwischen 0,5 und 120 Minuten, vorzugsweise zwischen 1 und 30 Minuten liegen. Durch Erhöhung der Temperatur werden physikalische Vorgänge, wie Diffusion und Quellung, bekanntermaßen beschleunigt, so daß die Verweilzeit beim Arbeiten oberhalb von Raumtemperatur entsprechend verkürzt werden kann. Die Trocknungen können in üblichen Verfahren, z. B. durch Behandlung mit Wärme oder Vakuum, durchgeführt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden I bis III üblicherweise in einer Konzentration von 10-3 bis 20, insbesondere 10-2 bis 10 g/m2, auf die Oberfläche des Formteils gebracht, so daß die Oberflächenleitfähigkeit des Formkörpers im allgemeinen auf 10-8 bis 10-2 S/cm ansteigt.
Als Elektronenakzeptoren I haben sich die Tetracyanchinodimethane
und die N,N′-Dicyanchinondiimine
die aus der DE-A-34 37 814 bekannt sind, bewährt, als Elektronendonoren II eignen sich die Tetrachalkogenafulvalene
und als Jodide III finden üblicherweise die Salze
M m+J m -
Verwendung, wobei R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Pentoxy, Methylsulfido, Fluor, Chlor, Brom, Cyan oder insbesondere für Wasserstoff stehen oder einer der Reste R1 oder R2 und/oder einer der Reste R3 oder R4 für Phenyl oder Butyl oder R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen für einen Rest der Formel
stehen, worin die ankondensierten, aromatischen Ringe gegebenenfalls durch ein oder zwei Chlor- oder Bromatome oder Methoxy- und/oder Methylgruppen substituiert sind, R5, R6, R7 und R8 unabhängig voneinander für Methyl, Ethyl, Phenyl, Methylphenyl, Methoxyphenyl oder insbesondere für Wasserstoff, oder R5 und R6 und/oder R7 und R8 zusammen jeweils für einen
und X, Y, W und Z für Selen oder insbesondere für Schwefel, M für ein m-wertiges Alkali-, Erdalkali- oder Übergangsmetall, Zinn, Blei, Thallium, Ammonium, Phosphonium, Arsonium oder Stibonium, insbesondere für Kupfer, Silber, Pyridinium, N-Methylpyridinium, Chinolinium, N-Methylchinolinium, Phenazinium, N-Methylphenazinium, Tetramethylammonium, Tetraethylammonium, Tetrabenzylammonium, Trimethylbenzylammonium oder Triethylbenzylammonium und m für 1, 2 oder 3 stehen.
Ferner sind als Elektronenakzeptoren I auch Metallkomplexe der Formel
oder deren Ammoniumsalze, worin Me Pt oder Pd und R9 -CN, -CH3 oder -CF3 bedeuten, 2,4,5-Trinitro-9-(Dicyanmethylen)-fluoren oder Tetracyanethylen und als Elektronendonoren II N-Methyl-carbazol, Tetracen, Pentacen, Tetrathiatetracen
oder die Diazoverbindung
verwendbar. Diese und andere geeignete Verbindungen sind in R. C. Wheland et al, Journal American Chemical Society 98 (1976) 3916 beschrieben.
Üblicherweise werden Formkörper wie Fasern, Folien, Platten oder durch Kalandrieren, Extrudieren, Spritzguß oder Schleuderguß hergestellte Teile dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen, um als elektromagnetische Abschirmung und/oder zur Ableitung elektrostatischer Aufladungen oder als elektrische Leiterbahnen zu dienen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich ohne Verlust an Wirksubstanz an der Oberfläche leitende Formteile aus Kunststoffen herstellen, dessen übrige Eigenschaften nicht durch Fremdstoffe im Inneren des Formteils verschlechtert werden. Das Verfahren ist praktisch auf beliebige Formteile aus beliebigen quellbaren Kunststoffen anwendbar, wobei die erfindungsgemäß aufgebrachte elektrisch leitfähige Schicht fest in der Oberfläche des Formstückes haftet.
Beispiel 1
Ein Formkörper aus einem handelsüblichen ABS-Kunststoff aus einem Emulsionspfropfmischpolymerisat aus 54 Gew.-% Styrol, 18 Gew.-% Butadien und 28 Gew.-% Acrylnitril mit einer Vicat-Erweichungstemperatur von 99°C, gemessen nach DIN 53 460 (VST/B/50) und einem Schmelzindex von 14 g/10 min, gemessen nach DIN 53 735 (220/10), wurde 5 Minuten in eine Lösung von 1,7 g N,N′-Dicyan-p-benzochinondiimin in 250 ml Toluol getaucht. Nach dem Trocknen an Luft wurde derselbe Formkörper in eine Lösung von 30 g Kupfer-I-Jodid in 200 ml Acetonitril getaucht, wobei er sich mit einer blau-schwarzen Schicht überzog. Anschließend wurde an Luft getrocknet. Die Oberflächenleitfähigkeit des Formkörpers stieg von 10-13 S/cm vor der Behandlung auf 10-6 S/cm nach der Behandlung an.
Beispiel 2
Ein Formkörper aus einem handelsüblichen ASA-Kunststoff aus 55 Gew.-% Styrol, 17 Gew.-% n-Butylacrylat und 28 Gew-% Acrylnitril mit einer Victat- Erweichungstemperatur von 98°C, gemessen nach DIN 53 460 (VST/B/50) und einem Schmelzindex von 8 g/10 min, gemessen nach DIN 53 735 (220/10), wurde 5 Minuten in eine Lösung von 1,7 g N,N′-Dicyan-p-benzochinon-diimin in 250 ml Toluol getaucht. Nach Trocknen an Luft wurde der Formkörper 1 Minute in eine Lösung von 2 g Kupfer-I-jodid in 200 ml Acetonitril getaucht, wobei er sich mit einer blauschwarzen Schicht überzog. Die Oberflächenleitfähigkeit des Formkörpers stieg von 1,4 · 10-14 S/cm vor der Behandlung auf 2,4 · 10-6 S/cm nach der Behandlung an.
Beispiel 3
Ein Formkörper aus einem handelsüblichen Blend aus 60 Gew.-% Polycarbonat auf Basis Bisphenol A und 40 Gew.-% eines ASA-Polymers aus 30 Gew.-% Butylacrylat, 53 Gew.-% Styrol und 17 Gew.-% Acrylnitril mit einer Vicat- Erweichungstemperatur von 121°C, gemessen nach DIN 53 460 (VST/B/50) und einem Schmelzindex von 4 g/10 min, gemessen nach DIN 53 735 (220/10), wurde wie in Beispiel 2 behandelt. Die Oberflächenleitfähigkeit stieg durch die Behandlung von 1,4 · 10-14 S/cm auf 1,4 · 10-6 S/cm an.
Beispiel 4
Ein Formkörper aus dem in Beispiel 3 verwendeten Kunststoff wurde 5 Minuten in eine Lösung von 1,7 g N,N′-Dicyan-p-benzochinondiimin und 0,6 g 2,5-Dimethyl-N-N′-dicyan-p-benzochinondiimin in 250 ml Toluol getaucht. Nach Trocknen an der Luft wurde der Formkörper eine Minute in eine Lösung von 2 g Kupfer-I-jodid in 200 ml Acetonitril getaucht, wobei er sich mit einer blauschwarzen Schicht überzog. Seine Oberflächenleitfähigkeit stieg durch die Behandlung von 1,4 · 10-14 S/cm auf 2,4 · 10-6 S/cm an.
Beispiel 5
Ein Formkörper aus dem in Beispiel 2 verwendeten Kunststoff wurde wie in Beispiel 4 behandelt. Seine Oberflächenleitfähigkeit stieg dabei von 1,4 · 10-14 S/cm auf 4,2 · 10-6 S/cm an.

Claims (10)

1. Verfahren zur Erzeugung einer elektrisch leitfähigen Oberflächenschicht auf Formkörpern aus in organischen Lösungsmitteln löslichen oder quellbaren Kunststoffen, deren Leitfähigkeit auf einem hierin eingelagerten System von
  • - organischen Elektronenakzeptoren (I) einerseits und
  • - organischen Elektronendonoren (II) und/oder Jodiden (III) als Elektronendonoren andererseits
  • beruht, dadurch gekennzeichnet, daß man die Formkörper mit organischen Lösungen dieser Komponenten behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Lösungen verwendet, welche die Komponenten I und II, I und III bzw. I, II und III jeweils gemeinsam enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung in beliebiger Reihenfolge mit Lösungen vornimmt, die jeweils nur eine der Komponente I bis III enthalten.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Formkörper zwischen den Behandlungsschritten trocknet.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als organische Elektroakzeptoren I Tetracyanchinodimethane (Ia) und/oder N,N′-Dicyanchinondiimine (Ib) oder deren kernsubstituierte Derivate verwendet.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als organische Elektronendonoren (II) Tetrachalkogenafulvalene (IIa) worin X, Y, W und Z unabhängig voneinander Schwefel oder Selen bedeuten, oder deren Derivate verwendet.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Jodide III Kupfer-, Silber-, Pyridinium-, N-Methylpyridinium-, Chinolinium-, N-Methylchinolinium-, Phenazinium-, N-Methylphenazinium-, Tetramethylammonium-, Tetraethylammonium-, Tetrabenzylammonium-, Trimethylbenzylammonium- oder Triethylbenzylammoniumjodid verwendet.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man es auf Formkörper aus Homo- oder Copolymerisaten des Styrols, α-Methylstyrols, Butadiens, Acryl- oder Methacrylnitrils, von C1-C18-Alkylacrylaten oder -Methacrylaten anwendet.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man es auf Formkörper aus Pfropfcopolymerisaten aus Styrol, Acrylnitril, Butadien und/oder C1-C18-Alkylacrylaten oder deren Gemischen mit Polymerisaten, die in der Hauptkette Carbonatgruppen enthalten, anwendet.
10. Verwendung der nach den Ansprüchen 1 bis 8 erhältlichen Formkörper für solche Einsatzzwecke, in denen sie eine elektromagnetische Abschirmung bewirken sollen und/oder als antielektrostatische Formkörper oder elektrische Leiterbahnen.
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