DE3614336A1 - Fluessige waessrige reinigungsmittel fuer harte oberflaechen - Google Patents
Fluessige waessrige reinigungsmittel fuer harte oberflaechenInfo
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- C11D3/3796—Amphoteric polymers or zwitterionic polymers
Description
Für die Reinigung harter Oberflächen in Haushalt und Gewerbe
sind Reinigungsmittel auf Basis von Tensiden mit oder ohne Zusatz
von Gerüstsubstanzen gebräuchlich. Es ist bekannt, derartigen
Reinigungsmitteln zur Steigerung des Reinigungsvermögens
natürliche oder synthetische Polymere zuzusetzen. So
werden in den deutschen Patentanmeldungen 28 40 463 und
28 40 464 der Einsatz hochmolekularer Polyethylenglykole und in
der deutschen Patentanmeldung 29 13 049 Polyvinylalkohole, Poly
vinylpyrrolidone, Celluloseether, Polysaccharide, Proteine und
Polyacrylamide als Reinigungsverstärkerzusätze beschrieben.
Nach der britischen Patentschrift 10 73 947 verbessern u. a.
Polyacrylamide das Schmutztragevermögen von flüssigen
Reinigungsmitteln für harte und schwer zugängliche Oberflächen.
In der deutschen Patentanmeldung 22 20 540 werden Polymere aus
Monovinyl-aromatischen Monomeren mit ungesättigten Dicarbonsäuren
und in der europäischen Patentanmeldung 66 342 dieselbe
Verbindungsklasse, jedoch in teilveresterter Form, zur
Verbesserung des visuellen Rückstandbildes der gereinigten
Oberflächen bzw. zur Vermeidung des Beschlagens von Glas durch
Wasserdampf beschrieben.
Aus der britischen Patentanmeldung 21 04 091 sind schließlich
flüssige Reinigungsmittel bekannt, die zusammen mit üblichen
anionischen, nichtionischen, kationischen oder amphoteren
Tensiden einen Zusatz an einer amphoteren Polymerverbindung,
hergestellt durch Polymerisieren eines kationischen Vinylmonomeren
mit einem anionischen Vinylmonomeren enthalten. Dieser Zusatz,
der gegenüber dem Tensid in untergeordneten Mengenanteilen
eingesetzt wird, bewirkt eine Verbesserung der Waschkraft.
Alle diese bekannten flüssigen Reinigungsmittel können aber nicht
verhindern, daß frisch gereinigtes Kunststoffmaterial aus der Luft
wieder Staubteilchen anzieht und dadurch wie ungereinigt
erscheinen kann.
Für die zunehmende Zahl von Kunststoff-Oberflächen im Haushalt
würde es daher eine erhebliche Erleichterung der Reinigungsarbeit
und -effizienz bedeuten, wenn die Oberflächen gleichzeitig
mit der Reinigung antistatisch ausgerüstet werden würden. Ein
weiterer Nutzen für den Verbraucher wäre dann gegeben, wenn
er ein und dasselbe Reinigungsmittel für einen breiten Anwendungs
bereich benutzen und damit optimale Effekte sowohl an
hydrophoben Oberflächen (Antistatik-Effekte) als auch an
hydrophilen Oberflächen (Antibeschlageffekte) erzielen könnte.
Aufgabe der Erfindung war es daher, Reinigungsmittel zur
Verfügung zu stellen, die zur Reinigung aller feucht behandelbarer
harter Oberflächen in Haushalt und Gewerbe geeignet sind und
die gleichzeitig sowohl eine gute Reinigung als auch eine
antistatische Ausrüstung von zur statischen Aufladung neigenden
Oberflächen sowie Antibeschlageffekt auf Spiegeln bewirken, wobei
auf den behandelten Oberflächen keine sichtbaren Rückstände in
Form von Streifen, Flecken oder dergleichen zurückbleiben. Mit
den nach dem Stand der Technik bekannten Polymeren und deren
endgültigen Formulierungen ist es nicht möglich, alle diese
genannten Forderungen mit einem einzigen Reinigungsmittel zu
erfüllen.
Überraschenderweise ist es gelungen, die Aufgabe durch die
Verwendung von ausgewählten amphoteren Co-Polymeren, die im
Molekül sowohl anionische als auch kationische Zentren enthalten
und sich durch bestimmte Hydrophilierungseigenschaften
auszeichnen, zusammen mit Tensiden in bestimmten kritischen
Mengenverhältnissen zu lösen.
Es ist damit ein besonderes Merkmal der erfindungsgemäßen
Reinigungsmittel, daß sie mengenmäßig weniger Tensid als
Polymerverbindung, allenfalls gleiche Mengen von Tensid und
Polymerverbindung aufweisen.
Bevorzugte erfindungsgemäße Mittel enthalten die amphotere
Polymerverbindung in Mengen von 0,02 bis 5 Gewichtsprozent.
Bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel auf den zu
reinigenden harten Oberflächen wird nicht nur ein guter
Antistatikeffekt, sondern ebenfalls ein guter Antibeschlageffekt,
verbunden mit gutem Rückstandsverhalten beobachtet.
Es können praktisch alle für derartige Reinigungsmittel bisher
schon übliche Tenside und Tensidgemische eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt sind nichtionische Tenside vom Typ der
Aminoxide mit mindestens einem Alkylrest mit 10 bis 20 Kohlen
stoffatomen. Typische Vertreter sind beispielsweise die
Verbindungen N-Dodecyl-N,N-dimethylaminoxid, N-Tetradecyl-N,N-
dihydroxyethylaminoxid und N-Hexadecyl-N,-N-bis (2,3-dihydroxy
propyl)-aminoxid.
Gute Effekte erreicht man auch mit anderen nichtionischen Tensiden,
zum Beispiel mit Anlagerungsprodukten von 4 bis 40, vorzugsweise
4 bis 20 Mol Ethylenoxid oder Ethylenoxid und Propylenoxid
an 1 Mol Fettalkohol, Alkandiol, Alkylphenol, Fettsäure,
Fettamin, Fettsäureamid oder Alkansulfonamid. Besonders wichtig
sind die Anlagerungspunkte von 5 bis 16 Mol Ethylenoxid oder
Ethylen- und Propylenoxid an Cocos- oder Talgfettalkohole, an
Oleylalkohol oder an sekundäre Alkohole mit 8 bis 18, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen, sowie an Mono- oder Dialkylphenole mit
6 bis 14 C-Atomen in den Alkylresten. Neben diesen wasserlöslichen
Nonionics sind aber auch nicht bzw. nicht vollständig
wasserlösliche Polyglykolether mit 1 bis 4 Ethylenglykoletherresten
im Molekül von Interesse, insbesondere wenn sie zusammen mit
wasserlöslichen nichtionischen oder anionischen Tensiden
eingesetzt werden.
Weiterhin sind als nichtionische Tenside die wasserlöslichen, 20
bis 250 Ethylenglykolethergruppen und 10 bis 100 Propylenglykol
ethergruppen enthaltenden Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid
an Polypropylenoxid, Alkylendiaminpolypropylenglykol und Alkyl
polypropylenglykole mit 1 bis 10 C-Atomen in der Alkylkette
brauchbar, in denen die Polypropylenglykolkette als hydrophober
Rest fungiert.
Auch anionische Tenside können, allein oder in Kombination mit
nichtionischen Tensiden eingesetzt werden. Bevorzugt verwendet
man Tensidkombinationen aus anionischen Tensiden aus der
Gruppe der Sulfonat- und Sulfattenside und nichtionischen
Tensiden vom Typ der ethoxylierten Alkanole, Alkenole und
Alkylphenole.
Als anionische Tenside sind zum Beispiel Seifen aus natürlichen
oder synthetischen Fettsäuren, gegebenenfalls auch aus Harz-
oder Naphthensäuren brauchbar. Geeignete synthetische
anionische Tenside sind solche vom Typ der Sulfonate und der
synthetischen Carboxylate.
Als Tenside vom Sulfonattyp kommen Alkylbenzolsulfonate
(C9-15-Alkyl), Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus Monoolefinen
mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit
gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder
saure Hydrolyse erhält, in Betracht. Weiter eignen sich Alkan
sulfonate, die aus Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxydation
und anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation bzw.
durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind. Weitere
brauchbare Tenside vom Sulfonattyp sind die Ester von alpha-
Sulfofettsäuren, z. B. die alpha-Sulfonsäuren aus hydrierten
Methyl- oder Ethylestern der Kokos-, Palmkern- oder Talgfett
säure.
Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester
primärer Alkohole (z. B. aus Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen
oder Oleylalkohol) und diejenigen sekundärer Alkohole. Weiterhin
geeignet sind sulfatierte Fettsäurealkanolamide, Fettsäuremono
glyceride oder Umsetzungsprodukte von 1 bis 4 Mol Ethylenoxid
mit primären oder sekundären Fettalkoholen oder Alkylphenolen.
Ebenso geeignete anionische Tenside sind die Fettsäureester
beziehungsweise -amide von Hydroxy- oder Aminocarbonsäuren
beziehungsweise -sulfonsäuren, wie z. B. die Fettsäuresarcoside,
-glykolate, -lactate, -tauride oder -isethionate.
Die anionischen Tenside können in Form ihrer Alkali-, Erdalkali-
und Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie
Mono-, Di- oder Triethanolamin vorliegen. Die Natriumsalze werden
meist aus Kostengründen bevorzugt.
Die weiterhin einsetzbaren kationischen Tenside enthalten
wenigstens eine hydrophobe und wenigstens eine basische,
gegebenenfalls als Salz vorliegende wasserlöslich machende Gruppe.
Bei der hydrophoben Gruppe handelt es sich um eine aliphatische
oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit vorzugsweise
10 bis 22 C-Atomen oder um eine alkyl- beziehungsweise cyclo
alkylaromatische Gruppe mit vorzugsweise 8 bis 16 aliphatischen
C-Atomen. Als basische Gruppen kommen in erster Linie basische
Stickstoffatome in Frage, die auch mehrfach in einem Tensid
molekül vorhanden sein können; bevorzugt handelt es sich um
quartäre Ammoniumverbindungen wie beispielsweise N-Dodecyl-
N,N,N-trimethylammoniummethosulfat, N-Hexadecyl- beziehungs
weise N-Octadecyl-N,N,N-trimethylammoniumchlorid, N,N-Dicocos
alkyl-N,N-dimethylammoniumchlorid, N-Dodecyl-N,N-dimethyl-N-
benzylammoniumbromid, das Umsetzungsprodukt von 1 Mol Talg
alkylamin mit 10 Mol Ethylenoxid, N-Dodecyl-N,N′,N′-trimethyl-
1,3-diaminopropan, N-Hexadecylpyridiniumchlorid. Selbstverständlich
ist bei Einsatz kationischer Tenside in üblicher Weise deren
Verträglichkeit mit weiteren Rezepturbestandteilen zu überprüfen.
Bei den erfindungsgemäß eingesetzten amphoteren Co-Polymeren
handelt es sich um Co-Polymere mit anionischen und kationischen
Zentren im Molekül, die gemäß der britischen Patentanmeldung
21 04 091 aus jeweils zwei oder drei der folgenden Monomeren:
ASAcrylsäure bzw. deren Salze
DMAEMDimethylaminoethylmethacrylat
DMANADimethylaminoneopentylacrylat
DMAPMADimethylaminopropylmethacrylamid
EAEthylacrylat
MAPTACMethacrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid
MASMethacrylsäure bzw. deren Salze
MMAMethylmethacrylat
hergestellt wurden und mindestens 1 Mol eines stickstoffhaltigen
Acrylsäurederivats, bezogen auf 1 Mol Acrylsäure enthalten. Bei
den Salzen handelte es sich um die Alkali-, die Ammonium
und/oder die Alkanolaminsalze.
Die Messung der irreversiblen Hydrophilierung von Kunststoffen
erfolgte mit Hilfe von Benetzungsspannungsmessungen wie sie in
Colloid & Polymer Science, 264, (1986), 56-64 beschrieben
werden. Die Polymeren wurden dabei in 0,01%iger Lösung in
16°d-hartem Wasser auf PVC geprüft.
Der Einsatz wasserlöslicher oder lösungsvermittelnder Lösungs
mittel ist nicht essentiell für die erfindungsgemäß erzielten
Effekte, jedoch kann deren Gegenwart das Abdunstverhalten von
Reinigungsmittelresten auf den behandelten Oberflächen positiv
beeinflussen. Als Beispiele kommen lineare, verzweigte und
cycloaliphatische C₂-C₁₂-Alkohole sowie Ether aus gleich- oder
verschiedenartigen mehrwertigen Alkoholen oder die Teilether aus
mehrwertigen Alkoholen in Betracht. Hierzu gehören beispielsweise
Di- oder Triethylenglykolpolyglycerine sowie die Teilether aus
Ethylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol oder Glycerin mit
aliphatischen, 1 bis 4 Kohlenstoffatome im Molekül enthaltenden
einwertigen Alkoholen.
Als wasserlösliche oder mit Wasser emulgierbare organische
Lösungsmittel kommen auch Ketone, wie Aceton, Methylethylketon
sowie aliphatische, cycloaliphatische, aromatische und chlorierte
Kohlenwasserstoffe, ferner die Terpene in Betracht.
Außerdem kann man an sich bekannte Lösungsvermittler einarbeiten,
wozu außer den wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln
wie insbesondere niedermolekularen aliphatischen Alkoholen mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen auch die sogenannten hydrotropen Stoffe
vom Typ der niederen Alkylarylsulfonate, beispielsweise Toluol-,
Xylol- oder Cumosulfonat gehören. Sie können auch in Form ihrer
Natrium und/oder Kalium- und/oder Alkylaminosalze vorliegen.
Die Mengen der wasserlöslichen oder lösungsvermittelnden
Lösungsmittel liegen bei 0 bis 15, vorzugsweise bei 0 bis 10
Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte Mittel.
Gegebenenfalls können den erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln
in Mengen von 0 bis 3, vorzugsweise von 0 bis 2 Gewichtsprozent,
bezogen auf das gesamte Mittel, auch noch bekannte
Gerüstsubstanzen zugesetzt werden, insbesondere anorganische
oder organische Komplexbildner, die bevorzugt in Form ihrer
Alkali- oder Aminsalze, insbesondere der Kaliumsalze vorliegen.
Zu den Gerüstsubstanzen zählen hier auch die Alkalihydroxide.
Als organische komplexbildende Gerüstsubstanzen eignen sich
besonders die alkalisch reagierenden Polyphosphate, insbesondere
die Tripolyphosphate sowie die Pyrophosphate. Sie können ganz
oder teilweise durch organische Komplexbildner ersetzt werden.
Weitere erfindungsgemäß brauchbare anorganische Gerüstsubstanzen
sind beispielsweise Dicarbonate, Carbonate, Borate, Silikate
oder Orthophosphate der Alkalien.
Zu den organischen Komplexbildnern vom Typ der Aminopolycarbon
säuren gehören unter anderem die Nitrilotriessigsäure, Ethylen
diamintetraessigsäure. N-Hydroxyethyl-ethylen-diamintriessigsäure
und Polyalkylen-polyamin-N-polycarbonsäuren sowie Di- und Poly
phosphonsäuren.
In jüngerer Zeit sind in der Literatur verschiedenste, meist N-
oder P-freie Polycarbonsäuren als Gerüstsubstanzen vorgeschlagen
worden, wobei es sich vielfach, wenn auch nicht ausschließlich,
um Carboxylgruppen enthaltende Polymerisate handelt. Eine große
Zahl dieser Polycarbonsäuren besitzen ein Komplexbildungsvermögen
für Calcium. Hierzu gehören zum Beispiel Citronensäure,
Weinsäure, Benzolhexacarbonsäure, Tetrahydrofurantetracarbon
säure, Gluconsäure usw. Da die beanspruchten Mittel vorzugsweise
neutral bis schwach alkalisch eingestellt werden sollten,
kann zur Regulierung des pH-Wertes ein Zusatz saurer oder
alkalischer Komponenten erforderlich sein.
Als saure Substanzen eignen sich übliche anorganische oder
organische Säuren oder saure Salze, wie beispielsweise Salzsäure,
Schwefelsäure, Bisulfate der Alkalien, Aminosulfonsäure, Phosphor
säure oder andere Säuren des Phosphors, insbesondere die
anhydrischen Säuren des Phosphors bzw. deren saure Salze oder
deren sauer reagierende feste Verbindungen mit Harnstoff oder
anderen niederen Carbonsäureamiden, Teilamide der Phosphorsäuren
oder der anhydrischen Phosphorsäure, Citronensäure,
Weinsäure, Milchsäure und dergleichen. Sofern der Gehalt an
alkalischen Gerüstsubstanzen nicht zur Regulierung des pH-Wertes
ausreicht, können auch noch alkalisch wirkende organische oder
anorganische Verbindungen wie Alkanolamine, nämlich Mono-, Di-
oder Triethanolamin oder Ammoniak zugesetzt werden.
Weitere in Reinigungsmitteln übliche Additive wie zum Beispiel
Viskositätsregler, antimikrobielle Wirkstoffe, Farb- und Duftstoffe
können ebenfalls in den beanspruchten Reinigungsmitteln zugegen
sein, sofern deren Verträglichkeit mit den übrigen Rezeptur
bestandteilen sichergestellt ist.
Zuerst wurden in einem 2-l-Kolben mit aufgesetztem
Dosiergefäß unter Außenkühlung 306 g Wasser, 26,8 g (0,17
Mol) Dimethylaminoethylmethacrylat und 2,46 g (0,034 Mol)
Acrylsäure eingewogen. Durch Zugabe von ca. 21 g
30%iger Schwefelsäure wurde ein pH-Wert von ca. 6
eingestellt. Die Innentemperatur wurde unter 25°C gehalten.
In das Dosiergerät wurde eine wie vorstehend hergestellte
Lösung aus 346 g Wasser, 241,2 g (1,54 Mol) Dimethylamino
ethylmethacrylat, 22,5 g (0,31 Mol) Acrylsäure und ca.
200 g 30%iger Schwefelsäure gefüllt.
Die Vorlage im Kolben wurde nun auf eine Temperatur von
80°C gebracht und die Polymerisation durch Zugabe einer
Lösung von 2,6 g Ammoniumperoxydisulfat in 20 g Wasser
gestartet.
Darauf wurde die Lösung aus dem Dosiergefäß innerhalb
einer Stunde zudosiert. Die Innentemperatur wurde durch
Außenkühlung zwischen 78 und 83°C gehalten. Nach beendetem
Zulauf wurde eine Lösung von 1,3 g Ammoniumperoxydisulfat
in 10 g Wasser zugesetzt und der Ansatz ca. eine
Stunde bei 80°C nachgerührt.
Nach Erkalten erhielt man eine klare, gelbe, mäßig viskose
Polymerlösung.
Bei geringerer Konzentration kann die Reaktion auch ein
stufig geführt werden, weil dann die Reaktionsexothermie
geringer ist. Diese Vorgehensweise wird nachfolgend
beschrieben.
In einem 2-l-Kolben wurden 95,4 g Dimethylaminoethylmethacrylat
(0,61 Mol), 60,8 g Methylmethacrylat (0,61 Mol),
0,7 g Azodi(isobuttersäurenitril) und 159 g Isopropanol
eingewogen. Unter Rühren wurden 43,8 g Acrylsäure (0,61
Mol) in 635 g Wasser zugesetzt. Durch äußere Kühlung
wurde dabei eine Erwärmung über 25°C vermieden. Die
Mischung wurde dann vorsichtig durch Zufügen von ca. 5 g
30%iger Schwefelsäure auf einen pH-Wert von ca. 6,0
gebracht und unter einer Stickstoffatmosphäre 2,5 Stunden
bei 65 bis 80°C gerührt. Nach Erkalten erhielt man eine
farblose, klare, leicht viskose Polymerlösung.
Die Herstellung der anderen Substanzen erfolgte analog und
für den Fachmann jeweils leicht durchführbar.
Die Eigenschaften der beanspruchten Mittel wurden nach
folgenden Testverfahren geprüft:
15 cm × 15 cm große Platten aus PVC, PE und Acrylglas
wurden mit den Prüfprodukten behandelt, im Normklima
(20°C/65% rel. Feuchte) akklimatisiert und mit der
Ringelektrode nach DIN 54 345 Teil I der elektrische
Oberflächenwiderstand gemessen. Je Prüfprodukt kamen je 3
Platten desselben Materials zum Einsatz. Als Vergleich
dienten gleichartige Platten, die entweder nur mit Wasser
oder mit den jeweils empfohlenen Gebrauchslösungen
handelsüblicher, polymerhaltiger Reinigungsmittel behandelt
worden waren.
Die ermittelten Widerstandsgrößen (in Ohm) der mit den
erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln behandelten Platten
lagen um mehrere Zehnerpotenzen niedriger als die
Blindwerte und erheblich günstiger als die Vergleichswerte
mit dem Reinigungsmittel nach dem Stande der Technik.
Als schnell durchzuführender Vortest wurde die Neigung,
Rußpartikeln anzuziehen, überprüft. Der Ruß wurde durch
Verbrennen von Zellstoff hergestellt. Die unter a1)
beschriebenen, mit den Reinigungsmitteln behandelten und
getrockneten Platten wurden mit einem Wolltuch abgerieben
und im Abstand von 5 cm über den Ruß gehalten. Während
die mit dem Reinigungsmittel nach dem Stand der Technik
behandelten Platten den Ruß anzogen, blieben die mit den
erfindungsgemäßen Produkten behandelten Platten sauber.
30 cm × 40 cm große Spiegel wurden mit den erfindungs
gemäßen und im Vergleich dazu mit dem Reinigungsmittel
nach dem Stand der Technik behandelt und in einen Haus
haltskühlschrank gelegt. Nach 1/2 Stunde wurden die
Spiegel visuell beurteilt.
Während die erfindungsgemäßen Mittel das Beschlagen der
Spiegel verhinderten, waren die mit dem Vergleichsmittel
behandelten Spiegel beschlagen.
Flächen aus Spiegelglas, glasierten Kacheln, PVC, PE
Acrylglas und Resopal wurden mit den erfindungsgemäßen
Mitteln und im Vergleich dazu mit dem Reinigungsmittel
nach dem Stande der Technik nach jeweiliger Gebrauchs
empfehlung behandelt.
Nach dem Trocknen der Flächen wurde das homogene Aussehen
visuell beurteilt. Die erfindungsgemäßen Mittel
zeigten in allen Fällen ein deutlich günstigeres
Rückstandsbild als das Vergleichsprodukt.
Zur Prüfung der Reinigungswirkung wurde das zu
prüfende Reinigungsmittel auf eine künstlich angeschmutzte
PVC-Kunststoffoberfläche gegeben. Als künstliche Anschmutzung
wurde ein Gemisch aus Ruß, Maschinenöl, Triglycerid
gesättigter Fettsäuren und niedersiedendem
aliphatischen Kohlenwasserstoff verwendet. Die Testfläche
von 26 × 28 cm wurde mit Hilfe eines Flächenstreichers
gleichmäßig mit 2 g der künstlichen Anschmutzung
beschichtet.
Ein Kunststoffschwamm wurde jeweils mit 12 ml der zu prüfenden
Reinigungsmittellösung getränkt und maschinell auf
der Testfläche bewegt. Nach 6 Wischbewegungen wurde die
gereinigte Testfläche unter fließendes Wasser gehalten und
der lose sitzende Schmutz entfernt. Die Reinigungswirkung,
d. h. der Weißgrad der so gereinigten Kunststoff
oberfläche wurde mit einem photoelektrischen Farbmeßgerät
LF 90 (Dr. B. Lange) gemessen. Als Weiß-Standard diente
die saubere weiße Kunststoffoberfläche.
Da bei der Messung der sauberen Oberfläche auf 100%
eingestellt und die angeschmutzte Fläche mit 0 angezeigt
wurde, waren die abgelesenen Werte bei den gereinigten
Kunststoff-Flächen mit dem Prozentgehalt Reinigungsvermögen
(% RV) gleichzusetzen. (Qualitätsnormen des Industrie
verbandes Putz- und Pflegemittel (IPP), veröffentlicht
in Seifen, Öle, Fette, Wachse, 108, Nr. 16, S. 527
(1982)).
Wäßrige Lösung aus 7,0 Gewichtsprozent eines gerad
kettigen primären C₉-C₁₁-Alkanols, umgesetzt mit 5 Mol
Ethylenoxid, 2 Gewichtsprozent Natriumlaurylethersulfat,
1 Gewichtsprozent eines Partialesters aus Styrol-Malein
säureanhydrid-Polymeren und 0,45 Gewichtsprozent Hydroxy
ethylcellulose.
Die folgenden Beispiele wurden durch einfaches Mischen der
genannten Komponenten hergestellt. Alle Prozentangaben beziehen
sich auf Gewichtsprozent.
0,1 %Kokosalkyldimethylaminoxid
0,15 %Amphopolymer DMAEM/AS (Molverhältnis 10 : 1)
4 %Ethanol
2 %Isopropanol
1 %Propylenglykolbutylether
0,1 %Duftstoffe
ad 100 %vollentsalztes Wasser
Das Reinigungsmittel zeigte einen sehr guten Antibeschlageffekt
auf Spiegelglas. Er rüstete PVC und PE-Oberflächen antistatisch
aus, wobei die behandelten Oberflächen keine sichtbaren Rückstände
aufwiesen. Das Reinigungsvermögen nach IPP-Norm ist
erheblich besser als dasjenige einer Gebrauchslösung eines
handelsüblichen Reinigungsmittels für harte Oberflächen auf Basis
eines nichtionischen und eines anionischen Tensids und eines
partiell veresterten Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymers gemäß
EP 66 342.
In der Grundrezeptur des Beispiels 1 wurde das amphotere
Polymere wie folgt variiert:
DMAEM/ASMolverhältnis 1 : 1
DMAEM/ASMolverhältnis 2 : 1
DMAEM/ASMolverhältnis 5 : 1
DMAEM/MASMolverhältnis 2 : 1
DMAEM/MASMolverhältnis 5 : 1
DMAEM/AS/MMAMolverhältnis 1 : 1 : 1
DMAEM/AS/MMAMolverhältnis 3 : 1 : 1
DMAEM/AS/MMAMolverhältnis 5 : 1 : 1
DMAPMA/ASMolverhältnis 2 : 1
In allen Fällen resultierten Reinigungsmittel, die sich über
handelsübliche Sprühpumpen versprühen ließen und bei der
Prüfung von Antibeschlageffekt, Antistatic-Effekt, Rückstands
verhalten und Reinigungsvermögen ähnlich gute Ergebnisse lieferten
wie Beispiel 1.
0,05 %sek. C₁₁-C₁₈-Alkansulfonat
0,1 %Fettalkohol + 5EO + 4PO (Kokosbasis)
0,04 %EDTA
7 %Ethanol
1 %Isopropanol
0,01 %Pineöl
0,15 %Polymer DMAEM/AS
ad 100 %vollentsalztes Wasser
Das Molverhältnis der Monomeren des Polymers aus Beispiel 11
betrug 3 : 1 und lag im Fall des Beispiels 12 bei 5 : 1.
Beide Reiniger zeigten auf PVC eine irreversible Hydrophilierung,
die zu guten Antistatik-Wirkungen und hohen Reinigungseffekten
führten. Das Rückstandsverhalten auf Glas und Kunststoffober
flächen war sehr gut.
Claims (4)
1. Flüssige wäßrige Reinigungsmittel für harte Oberflächen, die
wenigstens eine amphotere Polymerverbindung, erhalten durch
Co-Polymerisation eines kationischen Vinylmonomeren mit einem
anionischen Vinylmonomeren, in einer Menge von 0,01 bis 10
Gewichtsprozent, sowie ein anionisches, nichtionisches, kationisches
oder amphoteres Tensid oder deren Gemische enthalten,
dadurch gekennzeichnet, daß die amphoteren Polymer
verbindungen mit anionischen und kationischen Zentren im Molekül
aus solchen Polymerverbindungen ausgewählt sind, die in 0,1-
%iger Lösung in Wasser von 16 °d eine irreversible Hydrophilierung
von PVC mit Inkrementen der Benetzungsspannung von
mindestens 3 mN/m bewirken, und wobei die Tensidmenge so
ausgewählt ist, daß das Gewichtsverhältnis von Polymer zu
Tensid bei 20 : 1 bis 1 : 1, vorzugsweise bei 10 : 1 bis 1 : 1
liegt.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
0,02 bis 5 Gewichtsprozent der amphoteren Polymerverbindung
enthalten.
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis von Polymer : Tensid bei 10 : 1
bis 1 : 1 liegt.
4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Co-Polymer-Bestandteile mindestens 1 Mol eines
stickstoffhaltigen Acrylsäurederivats, bezogen auf 1 Mol
Acrylsäure, enthalten.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
DE19863614336 DE3614336A1 (de) | 1986-04-28 | 1986-04-28 | Fluessige waessrige reinigungsmittel fuer harte oberflaechen |
TR230/87A TR23338A (tr) | 1986-04-28 | 1987-04-01 | Sert uest yuezeylere mahsus sivi,sulu temizleme maddeleri |
AT87105777T ATE77403T1 (de) | 1986-04-28 | 1987-04-18 | Fluessige waessrige reinigungsmittel fuer harte oberflaechen. |
DE8787105777T DE3779816D1 (de) | 1986-04-28 | 1987-04-18 | Fluessige waessrige reinigungsmittel fuer harte oberflaechen. |
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