Die Mikroeinkapselung wurde auf verschiedenen Gebieten
untersucht, einschließlich Aufzeichnungsmaterialien, wie
druckempfindliche Aufzeichnungspapiere, Arzneimittel,
Duftstoffe, landwirtschaftliche Chemikalien, Klebstoffe,
Nahrungsmittel, Farbstoffe, Lösungsmittel, Rostinhibitoren,
Flüssigkristalle und gesundheitsfördernde Nahrungsmittel.
Es wurden bereits verschiedene Mikrokapseln zur praktischen
Verwendung gebracht oder werden gegenwärtig nach ihren
gewerblichen Anwendungsmöglichkeiten getestet.
Es wurden bereits verschiedene Techniken empfohlen, ins
besondere für die Mikroeinkapselung von hydrophoben Mate
rialien (sowohl öligen als auch festen Materialien). Unter
derartigen Techniken wird gegenwärtig die Koazervations
technik (Phasentrennungstechnik) unter Verwendung von Gela
tine im gewerblichen Maßstab, hauptsächlich für druck
empfindliches Kopierpapier, verwendet.
Jedoch ergeben Mikrokapseln, die durch die Koazervations
technik unter Verwendung von Gelatine und einem anionischen
Polyelektrolyten gebildet werden, unter anderem folgende
Probleme:
- (1) Da die komplexe Koazervationstechnik schwierig durchzu
führen ist, um im Prinzip eine Mikrokapselaufschlämmung
mit einer derart hohen Feststoffkonzentration wie 20% oder
mehr zu ergeben, erfordern die resultierenden Mikrokapseln
hohe Transportkosten und die Verdampfung eines großen Tei
les an Wasser, das für ihren Auftrag in druckempfindlichem
Kopierpapier unerläßlich ist. Es ist daher noch viel Raum
bereit für Verbesserungen vom Gesichtspunkt der Arbeits
geschwindigkeit und der Energiekosten her gesehen.
- (2) Die Mikrokapseln unterliegen starken Veränderungen so
wohl hinsichtlich ihrer Qualität als auch hinsichtlich
ihres Preises, da ihre Wandungen aus Naturmaterialien er
zeugt sind.
- (3) Die Mikrokapseln können nicht während längerer Zeit
räume gelagert werden, da sie der Fäulnis und der Koagula
tion unterliegen.
Es bestand daher ein starkes Bedürfnis nach der Entwick
lung von verbesserten Mikrokapseln hinsichtlich der Quali
tät und der Herstellungskosten von druckempfindlichem
Kopierpapier.
Als verbesserte Techniken, die den Anschein erwecken, der
artigen Bedürfnissen zu entsprechen, wurden in den JP-OS
9 079/1976, 84 881/1978, usw. Herstellungsverfahren für hoch
konzentrierte Mikrokapselaufschlämmungen empfohlen, wobei
jedes Verfahren Harnstoff-Formaldehyd-Harz oder Melamin-
Formaldehyd-Harz verwendet, das durch in-situ-Polymerisa
tionsverfahren als filmbildendes Material erhalten wird.
Es wurden auch verschiedene Verbesserungen zusätzlich zu
den vorstehend erwähnten Verfahren empfohlen.
In einem Verfahren unter Verwendung von Melamin-Formalde
hyd-Harz als filmbildendes Material wurde beispielsweise
in der JP-OS 84 881/1978 vorgeschlagen, als anionische Poly
elektrolyten Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymeres,
Methylvinylether-Maleinsäureanhydrid-Copolymeres, Propylen-
Maleinsäureanhydrid-Copolymeres, Butadien-Maleinsäurean
hydrid-Copolymeres, Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Copoly
meres und Polyacrylsäure zu verwenden. Diese Copolymeren
ergeben jedoch Probleme, da sie hohe Temperaturen und eine
lange Zeit für ihre Auflösung erfordern und da sie auf Grund
der hohen Viskositäten der resultierenden Mikrokapselauf
schlämmungen kaum zu Mikrokapselaufschlämmungen mit hohem
Feststoffgehalt führen können.
Andererseits beschreiben die JP-OS 49 984/1979 und 47 139/1980
einige Beispiele für die Mikroeinkapselung in einem
System aus einem Styrol-Maleinsäure-Copolymeren oder in
einem System aus einer Kombination eines Styrol-Maleinsäure-
Copolymeren und eines anderen Maleinsäurecopolymeren. Je
doch weist das Styrol-Maleinsäure-Copolymere eine schlechte
Löslichkeit in Wasser auf. Somit muß seine Auflösung bei
einer hohen Temperatur während eines langen Zeitraumes in
Anwesenheit eines alkalischen Materials erfolgen. Bei einem
pH-Wert von 4 oder darunter wird die Viskosität des Systems
erhöht und sein Dispersionszustand wird durch Abscheidung
des Polymeren zerstört. Es ist daher schwierig, Formalde
hyd im sauren Bereich zu entfernen. Darüber hinaus ergeben
die vorstehenden Mikroeinkapselungsverfahren Mikrokapsel
aufschlämmungen mit relativ hohen Viskositäten.
Die JP-OS 58 536/1891 empfiehlt das Emulgieren und Disper
gieren eines Kernmaterials, das in Mikrokapseln eingeschlos
sen werden soll, in einer wäßrigen Lösung des Homopoly
meren aus einer Verbindung, die weder Phenylgruppen noch
Sulfophenylgruppen enthält, die jedoch eine Sulfogruppe
enthält, insbesondere Sulfoethylacrylat oder -methacrylat,
Sulfopropylacrylat oder -methacrylat, Maleinimido-N-ethan
sulfonsäure oder 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure,
oder ein Copolymeres einer derartigen Verbindung und eines
Alkylacrylates, Hydroxyalkylacrylats oder N-Vinylpyrroli
don; und den anschließenden Zusatz eines Melamin-Formalde
hyd-Präkondensats in einer Menge, die mit dem
Kondensationsgrad abgestimmt ist, entweder kontinuierlich
oder nach und nach. Das vorstehend vorgeschlagene Mikro
einkapselungsverfahren ist jedoch vom Standpunkt der Durch
führbarkeit her gesehen aus folgenden Gründen nicht bevor
zugt. Das Dispersionssystem verbleibt nämlich nach Zusatz
des Melamin-Formaldehyd-Präkondensats jedoch vor der Bil
dung der Mikrokapselwandungen, während sich das Kernmate
rial in öliger Form befindet, instabil. Daher neigen die
resultierenden Öltröpfchen stark zur Agglomeratbildung zu
größeren Tröpfchen, wenn das Dispersionssystem nicht unter
sehr starken Rührbedingungen gehalten wird. Dementsprechend
ist es schwierig, die Durchmesser der emulgierten Tröpfchen
auf gewünschte Größen zu steuern. Darüber hinaus kann das
System völlig geliert werden oder kann koagulierte Teilchen
des Melamin-Formaldehyd-Präkondensates bilden, wenn das
Präkondensat nicht nach und nach unter besonderer Sorgfalt
während eines langen Zeitraumes zugesetzt wird. Darüber
hinaus ist das Mikroeinkapselungsverfahren ungeeignet, eine
Mikrokapselaufschlämmung mit hohem Feststoffgehalt von
über 50 Gew.-% zu liefern.
In der JP-OS 1 55 636/1981 wurde auch empfohlen, Filme als
Mikrokapselwandungen herzustellen durch Bereiten eines
wäßrigen Mediums, das ein Polymeres enthält, das nicht
selbst dispersionsstabil für ein flüssiges Material als
Kernmaterial bei sauren pH-Werten ist, das jedoch eine
Wechselwirkung mit einem Melamin-Formaldehyd-Ausgangskon
densationsprodukt eingehen kann unter Bildung eines Mate
rials, das dem flüssigen Material und dem Melamin-Formalde
hyd-Ausgangskondensationsprodukt Dispersionsstabilität
verleihen kann, das Kernmaterial zur Bildung einer stabilen
Dispersion nach Bildung des dispersionsstabilisierenden
Materials zuzusetzen und anschließend das Melamin-Formalde
hyd-Ausgangskondensationsprodukt mit einem sauren Kataly
sator zu kondensieren.
Für das vorstehende Mikroeinkapselungsverfahren ist es je
doch unerläßlich, eine Teilkondensation zwischen dem
Melamin-Formaldehyd-Ausgangskondensationsprodukt und dem
Polymeren bei einer niedrigen Temperatur und während eines
langen Zeitraumes vor der Einarbeitung des Kernmaterials
zu bewirken, um das dispersionsstabilisierende Material für
das Kernmaterial zu bilden. Das Kernmaterial wird anschlie
ßend emulgiert und dispergiert und das System wird dann
zur Bewirkung der Kondensation erwärmt. Wenn die Bedingun
gen für die Teilkondensation des Melamin-Formaldehyd-Aus
gangskondensationsprodukts in Anwesenheit des Polymeren
nicht genau gesteuert werden, so weist die resultierende
Emulsion eine derart schlechte Stabilität auf, daß die
resultierenden Mikrokapseln unregelmäßige Größen haben, und
die Viskosität der Mikrokapselaufschlämmung neigt zu einer
starken Vergrößerung. Das vorstehende Mikroeinkapselungs
verfahren bringt ein weiteres Problem vom Gesichtspunkt
der Steuerung der Verfahrensstufen her gesehen mit sich.
Darüber hinaus kann es nicht zu einer Mikrokapselaufschläm
mung mit einem Feststoffgehalt von 55 Gew.-% oder höher
führen.
Andererseits wird die Verwendung von Harnstoff-Formaldehyd-
Harz als Wandungsbildungsmaterial für Mikrokapseln als
Mikroeinkapselungsverfahren unter Verwendung von hydropho
ben Materialien, die in einem in situ-Polymerisationsverfah
ren erhalten werden, in den JP-OS 9 079/1976, 84 882/1978,
84 883/1978, 53 679/1979, 85 185/1979, 47 139/1980, usw.,
beschrieben.
Das Herstellungsverfahren, das in den vorstehenden Veröffent
lichungen beschrieben wird, ergibt auch verschiedene Pro
bleme. In der JP-OS 9 079/1976 wird ein Mikroeinkapselungs
verfahren für ein hydrophobes Material beschrieben, das
durch Kondensation von Harnstoff und Formaldehyd gebildet
wird, wobei ein Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymeres,
Methylvinylether-Maleinsäureanhydrid-Copolymeres oder Poly
acrylsäure als anionisches wasserlösliches Polymeres ver
wendet wird. Dieses Verfahren ergibt jedoch Probleme, da
es eine lange Zeit bei hohen Temperaturen erfordert, um ein
derartiges Polymeres in Wasser aufzulösen und die so her
gestellte Mikrokapselaufschlämmung weist eine äußerst hohe
Viskosität auf. Andererseits beschreibt die JP-OS 84 883/1978
die Herstellung von Mikrokapseln durch Kondensieren
eines Harnstoff-Formaldehyd-Ausgangskondensationsproduktes,
wie Dimethylolharnstoff, methylierter Dimethylolharnstoff
oder dergleichen, in Anwesenheit des vorstehend erwähnten
wasserlöslichen Polymeren. Dieses Mikroeinkapselungsverfah
ren weist jedoch die gleichen Nachteile auf, wie das in
der JP-OS 9 079/1976 beschriebene.
Es sei auch auf die JP-OS 53 679/1979 hingewiesen, wo ein
Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln mit Harnstoff-
Formaldehydharzwandungen in Anwesenheit eines Styrol-Malein
säureanhydrid-Copolymeren vorgeschlagen wird. Mikrokapseln
werden jedoch bei einem niedrigen pH-Wert von 4 oder weni
ger abgeschieden, wenn ein derartiges Styrol-Maleinsäure
anhydrid-Copolymeres verwendet wird. Daher weist dieses
Mikroeinkapselungsverfahren große Nachteile auf, da genaue
Bedingungen für die Herstellung von Mikrokapseln und die
Auflösung eines derartigen Polymeren in Wasser nicht nur
hohe Temperatur und lange Zeiten erfordern, sondern auch
den Zusatz eines alkalischen Materials.
Darüber hinaus beschreibt die JP-OS 51 238/1981 die Verwen
dung eines Polymeren vom Styrolsulfonsäuretyp bei der Her
stellung von Melamin-Formaldehyd-Harzwandungen. Wenn dieses
Verfahren auf Mikrokapseln mit Wandungen aus einem Harn
stoff-Formaldehydharz angewendet wurde, so war es schwie
rig, dichte Kapselwandungen zu erzielen, und das gesamte
System neigte bei leichten Änderungen der Bedingungen zur
Koagulation oder zur Gelbildung. Daher konnte dieses Ver
fahren kein stabiles Verfahren zur Herstellung von Mikro
kapseln werden, das gut durchführbar ist. Andererseits
beschreibt die JP-OS 14 942/1973 die Verwendung eines copoly
merisierten anionischen Polymeren, das aus drei oder mehre
ren Monomeren besteht, einschließlich mindestens (A) Acryl
säure, (B) einem Hydroxyalkylacrylat oder
Hydroxyalkylmethacrylat und (C) von Styrolsulfonsäure bei
der Herstellung von Mikrokapseln mit Wandungen, die aus
einem Melamin-Aldehyd- oder Harnstoff-Aldehyd-Polykonden
sationsprodukt hergestellt wurden in Anwesenheit eines
anionischen wasserlöslichen Polymeren. Es wird jedoch
nichts über das Herstellungsverfahren des copolymerisier
ten wasserlöslichen Polymeren beschrieben, und bei einer
Nachprüfung durch die vorliegenden Erfinder ergab dieses
Copolymere bei der Polymerisation eine Gelbildung, oder
copolymerisierte nicht in ausreichendem Ausmaß und enthielt
daher noch nicht umgesetzte Monomere. Daher waren zahl
reiche derartige Copolymere für die praktische Anwendung
ungeeignet und waren niemals zufriedenstellend.
Ziel der Erfindung ist es, ein Modifiziermittel für ein
Reaktionssystem zur Herstellung von Mikrokapseln bereit zu
stellen, die eine Mikrokapselaufschlämmung mit einem
hohen Feststoffgehalt und einer geringen Viskosität ergeben, wo
bei die Mikrokapselaufschlämmung über einen weiten pH-Wert-Bereich geringe
Änderungen der Viskosität erfahren und keine Neigung zur Zerstörung der
Dispersion und zur Koagulation entwickeln soll. Gleichzeitig
sollen die Mikrokapseln eine scharfe Teilchengrößenver
teilung aufweisen und mit sehr dichten Wandungen aus einem
Aminoaldehydharz ausgerüstet sein.
Diese Ziele können erreicht werden durch ein Modi
fiziermittel, enthaltend ein Mehrkomponenten-Copolymeres,
das als wesentliche Monomerbestandteile mindestens drei
Arten von Acrylmonomeren enthält, ausgewählt aus (A) Acryl
säure und Methacrylsäure, (B) Acrylnitril und Methacryl
nitril und
(C) Acrylamidoalkylsulfonsäuren und Sulfoalkylacrylaten
oder ein Salz des Copolymeren, als ein anionisches
wasserlösliches Polymeres in einem System, in dem ein hydro
phobes Material (entweder ölig oder fest) emulgiert und
dispergiert wurde.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein
Modifiziermittel für ein Reaktionssystem, geeignet zur
Verwendung bei der Herstellung von Mikrokapseln, enthaltend
ein Mehrkomponenten-Copolymeres, das als wesentliche Monomer
komponenten mindestens drei Typen von acrylischen Monomeren
enthält, die ausgewählt sind aus (A) 20 bis 70 Mol-% Acrylsäure
und/oder Methacrylsäure, (B) 20 bis 70 Mol-% Acrylnitril und/oder
Methacrylnitril und (C) 0,5 bis 30 Mol-% einer Acrylamido
alkylsulfonsäure und/oder einem Sulfoalkylacrylat.
Das erfindungsgemäße Modifiziermittel kann zu Mikrokapseln mit
Wandungen führen, die aus einem Aminoaldehydpolykondensa
tionsprodukt hergestellt sind und eine ausgezeichnete Dichte
und Flexibilität aufweisen. Es liefert auch eine Mikro
kapselaufschlämmung mit einem ultrahohen Feststoffgehalt
von über 60 Gew.-% an festen Anteilen, wobei dieser Fest
stoffgehalt bisher niemals trotz eines großen Bedürfnisses
danach erzielt wurde, und einer geringen Viskosität über
einen breiten Feststoffgehaltsbereich (bis zu 65 Gew.-%
oder höher). Die resultierenden Mikrokapselaufschlämmungen
zeigen keine Koagulationsneigung und haben niedrige und stabile Visko
sitätswerte über einen weiten pH-Wert-Bereich und zeigen
ausgezeichnete Wärmebeständigkeit.
Auf Grund der vorstehend erwähnten Eigenschaften der
Mikrokapselaufschlämmungen
können folgende zusätzliche Vorteile erreicht werden:
- (1) Es kann eine Vielzahl von Behandlungsbedingungen leicht
angewendet werden, wenn Formaldehyd aus jeder Aufschläm
mung nach der Herstellung der Mikrokapseln entfernt wird.
- (2) Mikrokapselaufschlämmungen mit Eigenschaften, wie vor
stehend beschrieben, können im industriellen Maßstab her
gestellt werden; auf Grund der Volumenwirksamkeit der
Mikrokapselherstellung können die Einrichtungen beträcht
lich verbessert und die Produktionskosten der Mikrokapseln
erheblich verringert werden. Darüber hinaus erfreut sich
das Herstellungsverfahren einer wesentlich besseren Durch
führbarkeit im Vergleich zu den bisherigen Verfahren. Zu
sätzlich können die Transportkosten beträchtlich verringert
werden.
- (3) Soll beispielsweise eine Mikrokapselaufschlämmung hergestellt werden, die
als Kernmaterial einen Farbstoff enthält, der für Kopier-
oder Aufzeichnungspapier brauchbar ist, weist die Mikro
kapselaufschlämmung eine hohe Konzentration jedoch eine
niedrige Viskosität auf. Es ist daher möglich, eine Mikro
kapselaufschlämmung mit einem höheren Feststoffgehalt
als bei üblichen Mikrokapselaufschlämmungen aufzu
schichten. Als Ergebnis wird die zur Entfernung von Wasser
beim Trocknen der so beschichteten Folie beträcht
lich verringert, wodurch eine Beschichtung mit
hoher Geschwindigkeit ermöglich wird.
- Darüber hinaus variiert die Viskosität der Mikrokapsel
dispersion selbst unter milden
alkalischen Bedingungen, denen die Mikrokapseldispersion
unterzogen wird, beim Vermischen mit einem Bindemittel
und beim Auftrag auf eine Basis wie eine
Papierbahn nicht. Daher ist die Wirksamkeit der
Beschichtungsbearbeitung sehr gut.
- Die Mikrokapseldispersion kann nicht nur
durch ein Überzugsverfahren aufgetragen werden, das bisher
weit verbreitet Anwendung gefunden hat und von einer Luft
rakel-Beschichtungseinrichtung oder einem Stabbeschichter
Gebrauch macht, sondern auch nach einer Überzugsmethode,
die geeignet ist, eine hochkonzentrierte Überzugsformulie
rung aufzutragen und ein Klingen- bzw. Rakelbeschichtungs
gerät oder einen Tiefdruckbeschichter verwen
det. Es ist auch möglich, zu wäßrigen flexographischen
Druckfarben mit hohen Konzentrationen zu gelangen. Daher kann
man vollständig bedruckte oder teilweise bedruckte CB-Bögen
für die praktische Anwendung nach derartigen Drucktechniken
erhalten, obwohl derartige CB-Bögen bisher nicht erhältlich
waren.
- (4) Da jede resultierende Mikrokapselaufschlämmung eine
ausgezeichnete Wärmebeständigkeit aufweist, ist es möglich,
die für die Trocknungsstufe erforderliche thermische Ener
gie zu verringern, beispielsweise die Sprühtrocknungsstufe
für die Mikrokapselaufschlämmung, um sie als Mikrokapsel
pulver handzuhaben, und gleichzeitig eine derartige Trock
nungsverfahrensweise wirksam zu machen, gekoppelt mit einer
im üblichen nicht erreichbaren hohen Konzentration.
Die Herstellung der Mikrokapseln in Gegenwart des erfindungs
gemäßen Modifizierungsmittels umfaßt die
Bildung von Wandungsfilmen um ein hydrophobes
Material herum, die im wesentlichen aus einem Amino
aldehydharz bestehen, in Anwesenheit einer sauren wäßrigen
Lösung des erfindungsgemäßen definierten Mehrkomponentenco
polymeren bzw. eines Salzes des Copolymeren.
Zur Herstellung der
Mikrokapseln werden Harnstoff und Formaldehyd, Melamin und
Formaldehyd, ein Harnstoff-Formaldehyd-Ausgangskondensations
produkt oder sein modifiziertes Produkt, ein Melamin-Form
aldehyd-Ausgangskondensationsprodukt oder sein modifizier
tes Produkt, ein Harnstoff-Melamin-Formaldehyd-Ausgangs
kondensationsprodukt oder sein modifiziertes Produkt oder
dergleichen um ein hydrophobes Kernmaterial herum in einer
sauren wäßrigen Lösung des vorstehend beschriebenen anioni
schen wasserlöslichen Polymeren polykondensiert, so daß
das Kernmaterial mit einem dichten Film aus dem Amino
aldehydharz bedeckt wird.
Die Acrylamidoalkylsulfonsäuren (C) sind Verbindungen, dar
gestellt durch die allgemeine Formel (I)
worin R Alkylengruppen bedeutet. Als spezielle Beispiele
für die Acrylamidoalkylsulfonsäuren (C) können Acrylamido
methansulfonsäure, Acrylamidoethansulfonsäure, Acrylamido
propansulfonsäure, 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure und
2-Acrylamido-n-butansulfonsäure genannt wer
den.
Andererseits sind die Sulfoalkylacrylate, die ebenfalls in
die Klasse (C) fallen, Verbindungen, die dargestellt wer
den durch die allgemeine Formel (II):
worin R Alkylengruppen bedeutet. Beispiele für die Sulfo
alkylacrylate sind Sulfomethylacrylat, Sulfoethylacrylat,
Sulfopropylacrylat, Sulfobutylacrylat, usw.
Es ist auch möglich, neben den vorstehenden drei Komponen
ten Hydroxyethylacrylat oder -methacrylat, Hydroxypropyl
acrylat, ein Niedrigalkylacrylat, Acrylamid, Methacrylamid,
Methylolacrylamid, ein N-alkylsubstituiertes Acrylamid
und/oder dergleichen, wann immer notwendig, zuzusetzen.
Die Anteile der vorstehend beschriebenen drei Komponenten
liegen im Bereich von 20-70 Mol-% für die
Komponente (A), von 20- 70 Mol-% für die Komponente (B)
bzw. 0,5-30 Mol-% für die Komponente (C).
Vom Standpunkt der Verfügbarkeit der Ausgangsmaterialien,
der Leichtigkeit der Copolymerisation und der Wirkung als
ein oberflächenaktives Mittel her gesehen, ist es bevor
zugt, ein Terpolymeres zu verwenden, das aus 20-70 Mol-%
Acrylsäure (A), 20-60 Mol-% Acrylnitril (B) und 0,5-30 Mol-%
2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure (C) besteht.
Als ein Polymerisationsverfahren zur Erzielung eines der
artigen Copolymeren können genannt werden die Ionenpoly
merisation, die Radikalpolymerisation, die thermische Poly
merisation, die Strahlungspolymerisation oder dergleichen.
Bevorzugt ist die Radikalpolymerisation. Allgemein gespro
chen wird die Radikalpolymerisation häufig in einem System
angewendet, in dem die vorstehend erwähnten mindestens drei
Arten von Monomeren gleichmäßig in Wasser gelöst wurden.
Als Beispiele für Polymerisationskatalysatoren können sol
che Radikalpolymerisationsinitiatoren genannt werden, wie
verschiedene organische Peroxide (z. B. Benzoylperoxid),
organische Hydroperoxide, aliphatische Azobisverbindungen
(z. B. Azobis-isobutyronitril) und wasserlösliche Persäure
salze (z. B. Persulfate). Da das anionische wasserlösliche
Polymere, das erfindungsgemäß verwendet wird, vorzugs
weise ein relativ niedriges Molekulargewicht hat (d. h.
daß es bei Bildung zu einer wäßrigen Lösung eine niedrige
Viskosität ergibt), können ein radikalbildender Redoxkata
lysator, der in Kombination mit einer wasserlöslichen Per
säure (beispielsweise Ammoniumpersulfat oder Kaliumper
sulfat) und einem wasserlöslichen Reduktionsmittel (bei
spielsweise einem Sulfit) gebildet wird, am bevorzugtesten
verwendet werden. Ein derartiger radikalbildender Redoxkatalysa
tor wird gewöhnlich als wäßrige Lösung zu dem Reaktions
system gefügt. Der Katalysator, nämlich jedes der wasser
löslichen Persäure und des wasserlöslichen Reduktionsmit
tels, können in einer Menge von 0,01-10 Teilen pro jede
100 Teile der Monomerkomponenten zugesetzt werden.
Um das Molekulargewicht eines zu erhaltenden Polymeren zu
steuern, kann die Reaktion durchgeführt werden durch Ein
arbeiten einer geringen Menge einer von verschiedenen Ver
bindungen, die als Kettenübertragungsmittel bekannt sind,
beispielsweise eines Alkylmercaptans oder dergleichen, in
das Reaktionssystem.
Bei der Polymerisation der Vinylmonomeren in der wäßrigen
Lösung können Monomere, die saure Gruppen aufweisen, als
freie Säuren oder teilweise oder gänzliche Salze der Poly
merisation unterworfen werden. Wenn derartige Monomere als
Salze verwendet werden, können sie in den Formen von Alkali
metallsalzen, Erdalkalimetallsalzen, Ammoniumsalzen, Niedrig
aminsalzen, Hydroxyalkylaminsalzen oder dergleichen verwen
det werden.
Bei der Herstellung des anionischen wasserlöslichen Poly
meren in einem wäßrigen System gemäß dem Radikalpolymeri
sationsverfahren wird die Temperatur des Systems adiabatisch
angehoben, durch plötzliche Erzeugung von Polymerisations
wärme nach der Zugabe des Katalysators, und die Polymeri
sationsreaktion wird daher in einem relativ kurzen Zeitraum
zur Vervollständigung gebracht. Wegen der von den Monomeren
abgegebenen Polymerisationswärme wird die Polymerisations
reaktion im allgemeinen unter Verwendung jedes Monomeren
als eine 5-30 Gew.-% wäßrige Lösung durchgeführt, um ein
Sieden des Systems zu verhindern.
Das so erhaltene anionische wasserlösliche Polymere weist
ein Molekulargewicht von 1000 bis 10 000 000, gemessen mit
einem Gelpermeationschromatographen (geeicht unter Verwen
dung von Dextran als ein Standardmolekulargewicht) auf. Durch
die Begrenzung der Anteile der drei Ausgangsmaterial-Kompo
nenten auf die vorstehend erwähnten Bereiche, bleibt es in
Wasser über einen weiten pH-Wert-Bereich löslich. Es ist
bevorzugt, ein derartiges anionisches wasserlösliches Poly
meres zu verwenden, daß seine wäßrige Lösung, die 20 Gew.-%
nicht-flüchtige Komponenten enthält, eine Viskosität von
3-100 000 mPa s oder vorzugsweise 5-10 000 mPa s (gemessen
bei 25°C und einem pH-Wert von 4,0, mit einem Brookfield-
Viskosimeter) aufweist. Jegliche Viskositätswerte unter
5 mPa s führen zu Mikrokapseln mit einer weiten Teilchengrößen
verteilung, da die entsprechenden anionischen wasserlösli
chen Polymeren ein etwas unzureichendes Emulgiervermögen
und eine etwas unzureichende Emulsionsstabilität aufweisen.
Wenn die Viskosität 10 000 mPa s überschreitet, so ist die
Viskosität jeder resultierenden Mikrokapselaufschlämmung
hoch, und es wird somit schwierig, Mikrokapseln mit hohem
Feststoffgehalt herzustellen und handzuhaben.
Ein derartiges anionisches wasserlösliches Polymeres wird
im allgemeinen als eine wäßrige Lösung aus der Polymeri
sationsstufe der sie bildenden Monomeren gehandhabt. Dem
entsprechend kann sie als ein oberflächenaktives Mittel in
der Form einer derartigen wäßrigen Lösung verwendet werden.
In diesem Falle ist es nicht notwendig, das Polymere erneut
in Wasser zu lösen. Es ist somit sehr zweckmäßig, das Poly
mere als solches in wäßriger Lösung zu verwenden. Es muß
nicht gesagt werden, daß es auch möglich ist, ein anioni
sches wasserlösliches Polymeres zu verwenden, das als trocke
nes Pulver erhalten wurde.
Die Viskosität einer wäßrigen Lösung des anionischen was
serlöslichen Polymeren, die erfindungsgemäß verwendet wird,
variiert äußerst wenig mit dem pH-Wert über einen pH-Wert-
Bereich von 2-14, ohne eine Abscheidung des Polymeren zu
bewirken, und daher die Lösung in dem vorstehend erwähnten
pH-Wert-Bereich trüb zu machen. Daher erfahren weder die
wäßrige Lösung, noch die resultierende Mikrokapselaufschläm
mung so wesentliche Änderungen, daß eine Viskositätssteige
rung auftreten würde, selbst wenn ihr pH-Wert angehoben
würde. Dementsprechend kann die wäßrige Lösung leicht gehand
habt werden. Die vorstehend erwähnte geringe Neigung zur
Vergrößerung der Viskosität durch eine Erhöhung des pH-Wertes
ist auch besonders geeignet vom Gesichtspunkt der Wirk
samkeit und der Bereitschaft der Beschichtungsarbeit, da
sie gewöhnlich im alkalischen Gebiet auf eine Basispapier
bahn aufgebracht wird, wenn sie verwendet wird, um druck
empfindliches Kopierpapier herzustellen, was ein geeigne
tes Anwendungsgebiet für die Mikrokapseln
ist.
Bei der Herstellung der Mikrokapseln
wird ein Aminoaldehyd-Polykondensationsharz als Material,
das zur Bildung von Wandungsfilmen zum Einschluß eines
Kernmaterials geeignet ist, verwendet. Spezielle Beispiele
für ein derartiges Aminoaldehyd-Polykondensationsharz kön
nen ein Harnstoff-Formaldehydharz, Melamin-Formaldehydharz,
Harnstoff-Melamin-Formaldehydharz, usw., umfassen. Als
Ausgangsmaterialien, die für die Bildung derartiger Wandungs
filme geeignet sind, können erwähnt werden:
- (A) Harnstoff und Formaldehyd;
- (B) ein wasserlösliches Harnstoff-Formaldehyd-Ausgangskon
densationsprodukt (beispielsweise Methylolharnstoff, niedrig
alkylierter Methylolharnstoff, oder ein wasserlösliches
geringgradiges Kondensationsprodukt davon);
- (C) ein Harnstoff-Formaldehyd-Ausgangskondensationsprodukt,
modifiziert durch ein Phenol, Melamin, Benzoguanamin, Sulf
amidsäure, ein Amin, ein quaternäres Ammoniumsalz oder der
gleichen;
- (D) Melamin und Formaldehyd;
- (E) ein wasserlösliches Melamin-Formaldehyd-Ausgangskonden
sationsprodukt (Methylolmelamin, methyliertes Methylolmela
min, butyliertes Methylolmelamin oder ein niedriggradiges
Kondensationsprodukt davon); und
- (F) ein Melamin-Formaldehyd-Ausgangskondensationsprodukt,
modifiziert durch ein Phenol, Benzguanamin, Sulfamidsäure,
ein Amin, Harnstoff, ein quaternäres Ammoniumsalz oder der
gleichen.
Es kann auch möglich sein, im Hinblick auf die Steuerung
der Dichten und der Steifigkeit der Wandungsfilme der Mikro
kapseln, eine oder mehrere verschiedene aromatische Poly
hydroxyverbindungen und ihre Derivate, in einer Gesamtmenge
von 1 bis 30 Teilen, basierend auf je 100 Teile Harnstoff-
oder Harnstoff-Formaldehyd-Ausgangskondensationsprodukt,
zu verwenden. Als Beispiele für solche Verbindungen können
genannt werden Resorcin, Orcin, meta-Methoxyphenol, Pyro
gallol, usw., wobei Resorcin eine bevorzugte Verbindung
auf Grund seiner guten Zugänglichkeit ist.
Eine derartige aromatische Polyhydroxyverbindung wird im
allgemeinen verwendet durch Mischen und Auflösen zusammen
mit Harnstoff oder dem Harnstoff-Formaldehyd-Ausgangskon
densationsprodukt in der wäßrigen Lösung des anionischen
Polymeren, vor dem Dispergieren und Emulgieren des Kern
materials.
Im Hinblick auf die Dichten der resultierenden Filme und
die Bereitschaft zur Reaktion, ist es am bevorzugtesten,
Mikrokapseln aus einem wasserlöslichen Melamin-Formalde
hyd-Ausgangskondensationsprodukt, insbesondere einem was
serlöslichen methylierten Methylolmelamin oder seiner wäß
rigen Lösung unter Mikrokapseln, die mit Wandungen aus
gerüstet sind, die aus den vorstehend erwähnten Amino
aldehydharzen hergestellt sind, zu bilden.
Die Menge des anionischen wasserlöslichen Polymeren, das
erfindungsgemäß verwendet werden soll, kann je nach dem
Typ des wasserlöslichen Polymeren, den Typen der Ausgangs
materialien, die zur Bildung der Mikrokapseln verwendet
werden sollen, dem Typ des einzukapselnden Kernmaterials,
den für die Herstellung der Mikrokapseln verwendeten Bedin
gungen, usw., variieren. Sie kann jedoch 0,5-10 Gew.-%
oder vorzugsweise 1-5 Gew.-% des Mikrokapsel-Produktions
systems betragen. Zusätzlich zu dem erfindungsgemäßen an
ionischen, wasserlöslichen Polymeren ist es auch möglich,
andere anionische wasserlösliche Polymere zu verwenden,
beispielsweise Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymeres,
Methylvinylether-Maleinsäureanhydrid-Copolymeres, Poly
acrylsäure, Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Copolymeres,
Styrolsulfonsäurepolymeres oder -copolymeres, Anion-modi
fizierte Polyvinylalkohole, Gummi arabicum, Cellulosederivate und
dergleichen, in geeigneter Kombination, je nach Bedürfnis.
Das Verhältnis des wandungsbildenden Materials zum Kern
material, das beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendet
wird, kann allgemein im Bereich von 1 : 3 bis 1 : 20 (Gew/Gew)
liegen. Dieses Verhältnis kann jedoch je nach der Art des
als Kernmaterial zu verwendenden Materials oder nach dem
Endzweck der resultierenden Mikrokapseln variieren.
Das Mikrokapselkernmaterial, das für das
Verfahren geeignet ist, ist eine mit Wasser nicht mischbare
Flüssigkeit oder Feststoff. Hydrophobe Flüssigkeiten kön
nen als geeignete Kernmaterialien genannt werden. Speziel
le Beispiele für derartige hydrophobe Flüssigkeiten können
teilweise hydriertes Terphenyl, chloriertes Paraffin, Di
allylalkane, Alkylnaphthaline, Dibenzylbenzolderivate,
Alkylbenzole, Paraffin, Cycloparaffin, verschiedene Ester,
beispielsweise Ester von Phthalsäure, Adipinsäure, Citronen
säure, Myristinsäure, Trimellitsäure, Sebacinsäure, Stea
rinsäure, Benzoesäure, Phosphorsäure und dergleichen,
Stickstoff enthaltende Verbindungen, z. B. Nitrobenzol,
Dimethylanilin, Dimethyl-p-toluidin, verschiedene Duftstof
fe, Flüssigkristallverbindungen, usw., sein. Es ist auch
möglich, als ein Kernmaterial eine hydrophobe wäßrige
Flüssigkeit zu verwenden, die erhalten wurde durch Auflösen
eines wasserunlöslichen festen Materials.
Eine Mikrokapselaufschlämmung, die für druckempfindliches
Kopierpapier geeignet ist, kann durch Anwendung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens hergestellt werden. Für derartige
Mikrokapseln kann als ein Kernmaterial eine Lösung verwen
det werden, die erhalten wird durch Auflösen eines Farb
stoffvorläufers, wie eines Phthalidderivats, Fluoranderi
vats, Acylleucophenothiazinderivats, Leucotriarylmethan
derivats, Leucoindolylmethanderivats, Spiropyranderivats
oder Phthalimidderivats in einem hydrophoben Lösungsmit
tel mit hohem Siedepunkt, wie ein Alkylnaphthalin, Diallyl
alkan, teilweise hydriertes Terphenyl oder dergleichen.
Das Verfahren kann roh gesprochen durch
geführt werden durch folgende Stufen:
- (1) Herstellung einer wäßrigen Lösung aus einem anionischen
wasserlöslichen Polymeren;
- (2) Emulgieren oder Dispergieren eines Kernmaterials in der
wäßrigen Lösung des anionischen wasserlöslichen Poly
meren;
- (3) anschließender Zusatz eines Materials, das zur Bildung
von Aminoaldehydwandungsfilmen bzw. -folien geeignet
ist;
- (4) pH-Einstellungsstufe (gegebenenfalls);
- (5) Einkapselungsstufe durch Bildung von Filmen bzw. Folien
aus dem Aminoaldehydharz; und
- (6) Behandlungsstufe für jeglichen verbleibenden Formalde
hyd (wahlfrei).
Die vorstehenden Verfahrensstufen können selbstverständlich
je nach Bedürfnis in verschiedener Reihenfolge durchgeführt
werden.
Die wäßrige Lösung des anionischen wasserlöslichen Polymer
ren, die beim vorstehenden Verfahren brauchbar ist,
ist äußerst gut handhabbar, da sie eine stabile Emulsion
oder Dispersion für ein Kernmaterial über weite pH- und
Temperaturbereiche ergeben kann, und selbst wenn ein Mela
min-Formaldehyd-filmbildendes Material eingearbeitet wird,
neigt sie nicht zu einer temporären Viskositätssteigerung
oder zur Ermöglichung der Bildung riesiger Tröpfchen oder
Teilchen durch Agglomeration oder Koagulation von Tröpfchen
oder Teilchen des Kernmaterials.
Das Emulgieren oder Dispergieren des Kernmaterials wird
durch einen Homomischer, Homogenisator, Strömungsstrahl
mischer, statischen Mischer, Reihen
mischer oder dergleichen durchgeführt.
Die geeignete Tröpfchengröße des Kernmaterials in einer
derartigen Emulsion oder Dispersion kann in Abhängigkeit
vom beabsichtigten Endzweck der resultierenden Mikrokapseln
variieren. Jedoch kann die durchschnittliche Tröpfchengröße
etwa 2-10 µm oder derart betragen, wenn die resul
tierenden Mikrokapseln beispielsweise in druckempfindlichem
Kopierpapier verwendet werden. Der Einschluß zahlreicher
grober Tröpfchen, die 15 µm überschreiten, ist
nicht bevorzugt, da sie zu einer Hintergrundverschmutzung
selbst unter milden Drücken führen.
Die Bildungsreaktion für die Mikrokapselwandung kann im
allgemeinen bei 40-80°C oder vorzugsweise 50-60°C
und bei einem pH-Wert im Bereich von 2,5-6,5 oder vor
zugsweise 4,0-5,5 durchgeführt werden.
Die Reaktion bei der Wandungsfilme bzw. Wandungsfolien
mit einem Aminoaldehydharz gebildet werden, kann im all
gemeinen bei höheren Temperaturen beschleunigt werden,
wenn der pH-Wert niedrig bleibt. In einem pH-Bereich von
unter 2,5 erfährt jede Mikrokapselaufschlämmung eine
beträchtliche Färbung, durch Entwicklung der Farbe des
Farbstoffvorläufers unter derart sauren Bedingungen. Da
her ist ein derart niedriger pH-Wert-Bereich für die Her
stellung von druckempfindlichem Kopierpapier nicht geeig
net. Wenn der pH-Wert andererseits 6,5 überschreiten
sollte, so wird die Reaktion zur Bildung der Wandung in
ungeeigneter Weise verlangsamt und die Einkapselung erfor
dert eine hohe Temperatur und einen langen Zeitraum. Daher
ist ein derartiger hoher pH-Wert-Bereich unzweckmäßig.
Allgemein gesprochen kann die Reaktion in einigen Stunden
unter Reaktionsbedingungen, wie 50-100°C und pH 3,0-5,5
zu Ende gebracht werden.
Es kann auch möglich sein, wann immer notwendig, die Dich
ten und die Anti-Lösungsmittelstabilität von Filmen bzw.
Folien beträchtlich zu verbessern, wenn man die Polykon
densationsreaktion stufenweise bei zwei oder mehreren
verschiedenen pH- und Temperaturwerten durchführt, und so
das Ausmaß der Vernetzung des resultierenden Aminoaldehyd
harzes weiter verstärkt.
Außerdem tritt kein Problem auf, wenn das Ammoniumsalz
(beispielsweise Ammoniumchlorid) einer Säure oder der
gleichen als Reaktionsbeschleuniger verwendet wird. Wenn
es aus hygienischen Gründen notwendig ist, noch verblei
benden freien Formaldehyd nach der Bildung der Wandungs
filme der Mikrokapseln zu entfernen oder zu verringern,
kann der verbleibende Formaldehyd entfernt werden durch
Umwandeln in eine harmlose Form unter geeigneten Bedin
gungen, mit Harnstoff, Ethylenharnstoff, einem Sulfit,
einem Zucker, Ammoniak, einem Amin, einem Hydroxyaminsalz
(Chlorwasserstoffsäuresalz, Schwefelsäuresalz oder
Phosphorsäuresalz), Melamin, einer Verbindung, die eine
aktive Methylengruppe enthält, einem Hydroxyalkylamin,
einem Acrylamid-Basis-Polymeren oder dergleichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Mikro
kapseln wird im folgenden genauer in den nachstehenden
Beispielen und Vergleichsbeispielen beschrieben.
Anwendungsbeispiele
Beispiel 1
In einer Stickstoffatmosphäre wurden 0,08 Mol (16,58 Teile)
2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure in
313 Teilen entionisiertem Wasser gelöst und der pH-Wert
der resultierenden Lösung wurde dann mit 20% wäßriger
Natriumhydroxidlösung auf 7,5 eingestellt. Anschließend
wurden 0,58 Mol (42,64 Teile) 98% Acrylsäure und
0,36 Mol (19,10 Teile) Acrylnitril zugesetzt. Das so
erhaltene Gemisch wurde gerührt und in eine homogene
wäßrige Lösung gemischt.
Nach dem Erwärmen des Systems auf 30°C und Einhalten
dieser Temperatur, wurden 40 Teile einer 20% wäßrigen
Ammoniumpersulfatlösung zugesetzt und 5 min später wur
den 16 Teile einer 20% wäßrigen Natriumhydrogensulfit
lösung weiter zugefügt. Anschließend wurde die Poly
merisation in einem adiabatischen Zustand gestartet.
Die Temperatur des Systems stieg auf 75°C während 30 min
durch die Polymerisationswärme an. Nach dem Halten des
Systems 1 h bei 75°C wurde das System gekühlt und sein
pH-Wert wurde mit einer 20% wäßrigen Natriumhydroxid
lösung auf 4,0 eingestellt, wobei man eine 20% wäßrige
Lösung (A) eines anionischen wasserlöslichen Polymeren
erhielt. Die wäßrige Lösung hatte eine Viskosität von
190 mPa s bei 25°C.
Die Mikroeinkapselung erfolgte auf folgende Weise, unter
Verwendung der vorstehend hergestellten wäßrigen Lö
sung (A). Zu einer wäßrigen Lösung (pH 4,0), erhalten
durch Verdünnen von 30 Teilen der wäßrigen Lösung (A)
auf 92,4 Teile mit Wasser, wurden als Kernmaterial
130 Teile Alkylnaphthaline der Formel
mit einem Gehalt von 3,0 Gew.-% Kristallviolettlacton und 0,8 Gew.-%
Benzoylleucomethylenblau, beide gelöst in den Alkyl
naphthalinen, gefügt. Das resultierende Gemisch wurde
dann vermischt und bei 11 000 Upm mit einem Homomixer
vermischt. 10 min später wurde eine stabile Emulsion
vom Öl/Wasser-Typ mit einer durchschnittlichen Tröpf
chengröße von 3,5 µm erhalten, zu der 24,4 Teile
einer wäßrigen Lösung eines methylierten Methylol
melaminharzes (nicht-flüchtige Komponenten: 80 Gew.-%) der Formel
R=CH₂OCH₃ oder H,
wobei 3 oder 4 Reste R für
CH₂OCH₃ und die verbliebenen für
H stehen
unter Rühren gefügt. Anschließend wurde das System auf
60°C erwärmt, wobei die Reaktionskomponenten 2 h konden
siert wurden. Das Reaktionsgemisch wurde dann zur Ver
vollständigung der Mikroeinkapselung gekühlt.
Die resultierende Mikrokapselaufschlämmung hatte einen
sehr hohen Feststoffgehalt von 63 Gew.-% und ihre Vis
kosität betrug 320 mPa s bei 25°C.
Um noch verbleibenden Formaldehyd zu entfernen, wurde
eine 28% wäßrige Ammoniaklösung zugesetzt, um den pH-Wert
der Mikrokapselaufschlämmung auf 8,5 anzuheben.
Die Mikrokapselaufschlämmung wurde dann vom Formalin
geruch befreit, wodurch man eine gute Mikrokapselauf
schlämmung mit keiner Koagulationsneigung und einer
Viskosität von 290 mPa s erhielt.
Die durchschnittliche Teilchengröße der resultierenden
Mikrokapseln betrug 3,6 µm. Es traten keine
groben Teilchen von über 10 µm auf.
Beispiel 2
Die Mikrokapselaufschlämmung, die im Beispiel 1 erhalten
wurde, wurde mit Wasser verdünnt, um die Beziehung zwi
schen ihrem festen Anteil und der Viskosität zu unter
suchen. Die Viskositäten wurden jeweils unter Verwendung
eines Brookfield Viskosimeters bei 25°C gemessen.
Beispiel 3
36 Teile der 20% wäßrigen Lösung (A) des anionischen
wasserlöslichen Polymeren, hergestellt im Beispiel 1,
wurden mit 84 Teilen Wasser verdünnt, der pH-Wert der
verdünnten Lösung wurde auf 4,1 eingestellt, worauf
weitere 36 Teile einer wäßrigen Lösung eines methylier
ten Methylolamins (nicht-flüchtige Bestandteile: 80%)
zugesetzt wurden. Das resultierende Gemisch wurde zur
Bereitung einer homogenen wäßrigen Lösung gerührt, zu
der 114 Teile Phenylxylylethan der Formel
die 4,0 Gew.-%
3-Dimethylamino-6-methyl-7-anilinofluoran und 0,5 Gew.-%
Kristallviolettlacton, beide gelöst in dem Phenylxylyl
ethan, enthielt, gefügt. Die resultierende Mischung
wurde bei 11 000 Upm mit einem Homomixer emulgiert, wobei
man eine stabile Emulsion vom Öl/Wasser-Typ mit einer
durchschnittlichen Tröpfchengröße von 3,5 µm
in 3 min erhielt. Die Emulsion hatte eine niedrige
Viskosität und eine sehr gute Emulsionsstabilität.
Die vorstehenden Stufen wurden durchgeführt während das
System bei 25°C gehalten wurde.
Anschließend wurde der Homomixer entfernt und das so
hergestellte System wurde allmählich unter sanftem
Rühren auf 70°C erwärmt. Bei 70°C erfolgte die Bildung
der Kapselwandungen während 1 h. Anschließend wurden
50% Essigsäure zur Einstellung des pH-Wertes auf 4,5 zu
gesetzt. Die Reaktion konnte eine weitere Stunde fort
schreiten. Das System wurde dann zur Vervollständigung
der Mikroeinkapselung gekühlt. Die resultierende Mikro
kapselaufschlämmung hatte einen hohen Feststoffgehalt
von 60 Gew.-% und eine geringe Viskosität von 90 mPa s.
100 Teile der so erhaltenen Mikrokapselaufschlämmung
wurden abgetrennt, es wurde Harnstoff in einer Menge von
einem Zehntel der des vorstehend verwendeten methylier
ten Methylolmelamins zugesetzt. Der pH-Wert des resul
tierenden Gemischs wurde mit Essigsäure auf 3,0 einge
stellt, worauf erhitzt wurde. Das Gemisch wurde bei
70°C 1 h umgesetzt, und der verbleibende Formaldehyd
wurde entfernt. Schließlich wurde der pH-Wert des so
hergestellten Gemischs auf 9,5 mit einer 20% wäßrigen
Natriumhydroxidlösung angehoben, unter Bildung einer
Mikrokapselaufschlämmung, die keinen Formalingeruch auf
wies. In der Stufe der Entfernung des Formalins zeigte
sich keine Tendenz zu einer Zunahme der Viskosität oder
Koagulation.
Beispiel 4
Nach den Arbeitsweisen für das anionische wasserlösliche
Polymere des Beispiels 1 erhielt man eine 20% wäßrige
Lösung (B) eines anionischen wasserlöslichen Polymeren
mit Monomeranteilen von 60 Mol-% Acrylsäure, 30 Mol-%
Acrylnitril und 10 Mol-% 2-Acrylamido-2-methylpropan
sulfonsäure. Die wäßrige Lösung hatte eine Viskosität
von 130 mPa s bei 25°C.
Anschließend wurde eine Lösung aus einem Gemisch aus
50 Teilen der vorstehenden wäßrigen Lösung und 156 Tei
len Wasser bereitet, zu der eine 20% wäßrige Lösung von
Natriumhydroxid gefügt wurde, um den pH-Wert der Lösung
auf 4,5 anzuheben. 200 g des gleichen Kernmaterials,
wie im Beispiel 1 verwendet, wurden zu der resultieren
den Lösung gefügt. Das so erhaltene Gemisch wurde
15 min mit einem Homomixer emulgiert, unter Erzielung
einer stabilen Emulsion vom Öl/Wasser-Typ, mit einer
durchschnittlichen Tröpfchengröße von 2,8 µm.
Anschließend wurde zu der vorstehend bereiteten Emulsion
eine wäßrige Lösung eines Melaminharz-Vorläufers gefügt,
wobei die Lösung vorausgehend hergestellt wurde durch
Erwärmen und Auflösen eines Gemischs von 26,5 Teilen
37% Formaldehyd und 20 Teilen Melamin. Das resultieren
de Gemisch wurde unter Rühren bei 60°C während 3 h zur
Fertigstellung der Mikroeinkapselung zur Reaktion ge
bracht. Die so erhaltene Mikrokapselaufschlämmung wies
einen Feststoffgehalt von 53 Gew.-% auf und ihre Vis
kosität betrug 42 mPa s (bei 25°C).
Beispiel 5
Nach der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde eine 20%
wäßrige Lösung (C) eines anionischen wasserlöslichen
Polymeren mit einer Monomerzusammensetzung von 15 Mol-%
Sulfopropylacrylat, 50 Mol-% Methacrylsäure und 35 Mol-%
Acrylnitril aus Methacrylsäure, Acrylnitril und einer
50% wäßrigen Sulfopropylacrylatlösung hergestellt. Die
wäßrige Lösung (C) wies einen pH-Wert von 4,0 und bei
25°C eine Viskosität von 240 mPa s auf.
Anschließend wurden 50 Teile einer 20% wäßrigen Lösung
des Copolymeren gerührt und mit 162 Teilen Wasser ver
mischt, und der pH-Wert wurde auf 4,3 eingestellt, und
es wurden als Kernmaterial 260 Teile teilweise hydriertes
Terphenyl der Formel
mit einem Ge
halt von 3,5 Gew.-% Kristallviolettlacton, darin gelöst,
zugesetzt. Das resultierende Gemisch wurde 20 min mit
einem Homomixer emulgiert, unter Erzielung einer Emul
sion vom Öl/Wasser-Typ, mit einer durchschnittlichen
Tröpfchengröße von 4,2 µm. Anschließend wurden
208 Teile einer wäßrigen Lösung von methyliertem Methylol
melamin der in Beispiel 1 angegebenen
Formel zu der vorstehend erhaltenen Emulsion
gefügt. Die Temperatur des Systems wurde auf 55°C ge
steigert, wobei die Reaktionskomponenten einer Kondensa
tion während 3 h unterworfen wurden. Anschließend wur
de eine geringe Menge 50% Essigsäure zugesetzt und die
Konzentration konnte kontinuierlich weitere 2 h fort
schreiten, um die Mikroeinkapselung zu vervollständigen.
Die so hergestellte Mikrokapselaufschlämmung wies einen
Feststoffgehalt von 55 Gew.-% auf und ihre Viskosität
war sehr niedrig, 75 mPa s bei 25°C.
Vergleichsbeispiel 1
50 Teile eines Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren
wurden unter Erwärmen in 450 Teilen Wasser gelöst, unter
Erzielung einer 10% wäßrigen Lösung (D). Anschließend
wurden 100 Teile der wäßrigen Lösung (D) und 200 Teile
Wasser miteinander vermischt, und der pH-Wert des resul
tierenden Gemischs wurde mit einer 10% wäßrigen Natrium
hydroxidlösung auf 4,0 angehoben. 200 Teile des gleichen
Kernmaterials, wie im Beispiel 1 verwendet, wurden mit
einem Homomixer in dem vorstehend hergestellten Gemisch,
unter Erzielung einer stabilen Emulsion vom Öl/Wasser-
Typ, emulgiert.
Unter weiterem Rühren wurden zu der vorstehenden Emul
sion 60 Teile methyliertes Methylolmelamin
der in Beispiel 1 angegebenen Formel
mit einem Feststoffgehalt von 50% gefügt. Das resul
tierende Gemisch wurde dann 2 h gerührt, wobei es bei
55°C gehalten wurde, wodurch die Mikroeinkapselung voll
ständig wurde.
Die so erhaltene Mikrokapselaufschlämmung wies einen
Feststoffgehalt von 42,9 Gew.-% auf. Die Viskosität des
Systems nahm jedoch plötzlich zu, da sich Wandungsfilme
durch Kondensation des ursprünglichen Melamin-Formal
dehyd-Kondensationsprodukts bildeten. Eine Mikrokapsel
aufschlämmung, erhalten durch Kühlen des Reaktionsge
mischs nach der Filmbildung, zeigte keine wesentliche
Koagulationstendenz, sie wies jedoch eine hohe Visko
sität von 7400 mPa s auf und verlor ihre Fließfähigkeit
fast vollständig.
Vergleichsbeispiel 2
Eine Mikroeinkapselung wurde in gleicher Weise wie im
Vergleichsbeispiel 1 durchgeführt, wobei jedoch die Was
sermenge so eingestellt wurde, daß der Feststoffgehalt
der resultierenden Mikrokapselaufschlämmung 35 Gew.-%
betrug. Nach dem Kühlen hatte die resultierende Mikro
kapselaufschlämmung einen pH-Wert von 4,8 und eine Vis
kosität von 250 mPa s.
Um verbleibendes Formalin zu entfernen, wurde eine 28%
wäßrige Ammoniaklösung zugesetzt, um den pH-Wert der
Mikrokapselaufschlämmung auf 8,5 einzustellen. Der
Formaldehydgeruch wurde vollständig entfernt, jedoch
nahm die Viskosität der resultierenden Mikrokapselauf
schlämmung auf einen Wert von 670 mPa s zu. Es zeigte sich
daher, daß die Viskosität stark von dem pH-Wert abhing.
Es war somit notwendig der Steuerung des pH-Werts wäh
rend der Beschichtung der Mikrokapselaufschlämmung große
Aufmerksamkeit zu widmen.
Vergleichsbeispiel 3
Es wurden 2,5 Teile Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copoly
meres, 2,5 Teile
eines Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren
(nicht
neutralisiert) und eine verdünnte wäßrige Lösung von
Natriumhydroxid verwendet. Die Copolymeren wurden in
Wasser unter Erwärmen gelöst, wobei der pH-Wert der re
sultierenden Lösung bei 5,0 gesteuert wurde, unter Er
zielung von 100 Teilen einer wäßrigen Lösung. Man be
nötigte 4 h bei 90°C bis die Copolymeren völlig aufge
löst waren. Anschließend erfolgte die Mikroeinkapselung
in einem Wasserbehälter mit konstanter Temperatur von
55°C.
Zu einem Gemisch von 100 Teilen der wäßrigen Lösung des
Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren und Vinylacetat-
Maleinsäureanhydrid-Copolymeren und 17,5 Teilen Wasser
wurden 100 Teile des gleichen Kernmaterials, wie im
Beispiel 1 verwendet, mit einem Homomixer emulgiert oder
dispergiert, worauf 12,5 Teile einer 80% wäßrigen Lö
sung von methyliertem Methylolmelamin der in Beispiel 1
angegebenen Formel zugesetzt
wurden. Das resultierende Gemisch wurde 2 h kondensiert
und dann zur Vervollständigung der Bildung der Mikro
kapselfilme gekühlt. Die so erhaltene Mikrokapselauf
schlämmung wies einen Feststoffgehalt von 50 Gew.-% und
eine Viskosität von 620 mPa s auf.
Um verbleibendes Formalin zu entfernen, wurde die Auf
schlämmung erneut auf 60°C erhitzt, worauf 3 Teile einer
40% wäßrigen Harnstofflösung zugesetzt wurden. Der pH-Wert
der Aufschlämmung wurde dann auf 4,0 eingestellt.
Die Aufschlämmung wurde dann völlig viskos, und es konnte
nicht mehr weitergerührt werden. Dementsprechend war es
nicht möglich den verbleibenden Formaldehyd aus der
sauren Stufe, beispielsweise durch Zusatz von Harnstoff,
zu entfernen.
Vergleichsbeispiel 4
40 Teile 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure wurden
unter Rühren in 160 Teilen Wasser gelöst, worauf mit
einer 20% wäßrigen Natriumhydroxidlösung auf den pH-Wert
5,0 eingestellt wurde. Dann wurden 3,7 Teile einer 10%
wäßrigen Ammoniumpersulfatlösung und 0,8 Teile einer 10%
Natriumhydrogensulfitlösung zugesetzt. Das resultierende
Gemisch wurde adiabatisch polymerisiert, unter Er
zielung einer 20 Gew.-% wäßrigen Lösung (D) von Natrium
poly-(2-arylamido-2-methylpropansulfonat). Die Vis
kosität der wäßrigen Lösung (D) betrug bei 25°C 430 mPa s.
(4-1) Mikroeinkapselung
25 Teile der wäßrigen Lösung (D) und 85 Teile Wasser
wurden unter Rühren vermischt. Der pH-Wert der resul
tierenden Mischung wurde auf 4,0 eingestellt. 100 Teile
des gleichen Kernmaterials, wie im Beispiel 1 verwendet,
wurden zu dem vorstehend hergestellten System gefügt.
Das resultierende Gemisch wurde 20 min mit einem Homo
mixer bei 60°C emulgiert oder dispergiert. Die resul
tierende Emulsion vom Öl/Wasser-Typ wies eine schlechte
Emulsionsstabilität auf, und es erfolgte eine Agglomera
tion der Öltröpfchen unmittelbar nach dem Beenden des
Rührens. Es war somit notwendig stärkere Scherkräfte
immer auf die Emulsion anzuwenden, um die Öltröpfchen in
kleinen Größen zu halten. Es war daher schwierig, die
Größe der emulgierten Tröpfchen zu steuern. Wenn
30 Teile einer 50% wäßrigen Lösung von methyliertem
Methylolmelamin der in Beispiel 1 angegebenen
Formel unter kräftigem Rühren zugesetzt wur
den, so wurde das System sofort stark viskos und 5 min
später koagulierte und gelierte das System vollständig.
(4-2)
Die Verfahrensweise der vorstehenden Mikroeinkapselung
(4-1) wurden durchgeführt, mit der Ausnahme, daß methy
liertes Methylolmelamin der in Beispiel 1 angegebenen Formel
sorgfältig unter kräftigem Rühren während 2 h zugetropft wurde, so
daß die Gelbildung des Systems verhindert wurde und die
Reaktion konnte dann 2 weitere Stunden zur Vervollstän
digung der Mikroeinkapselung fortschreiten. Durch die
schlechte Emulsionsstabilität für das Öl ließen sich
zahlreiche grobe Tröpfchen und koagulierte Tröpfchen in
der so hergestellten Mikrokapselaufschlämmung feststellen.
Die Mikrokapselaufschlämmung war ungeeignet zur Verwen
dung bei der Herstelllung von druckempfindlichem Kopier
papier, falls derartige grobe Tröpfchen und koagulierte
Tröpfchen nicht durch ein Sieb abfiltriert wurden.
Übrigens lag die durchschnittliche Tröpfchengröße bei
7,4 µm. Der Feststoffgehalt und die Viskosität
der Aufschlämmung betrugen 50 Gew.-% bzw. 350 mPa s.
Vergleichsbeispiel 5
Nach dem Auflösen von 8,4 Teilen Natrium-styrolsulfonat
(Reinheit: 85%) in 161,3 Teilen Wasser, wurden 29,9 Teile
98% Acrylsäure und 6,5 Teile Hydroxyethylmethacrylat zu
gefügt. Das resultierende Gemisch wurde zu einer homo
genen wäßrigen Lösung gerührt, die dann bei 40°C warmge
halten wurde. Dann wurden 12,9 Teile einer 10% wäßrigen
Ammoniumpersulfatlösung und 4,0 Teile einer 10% wäßrigen
Natriumhydrogensulfitlösung zur Initiierung der Radikal
polymerisation zugefügt. Die Innentemperatur stieg in
30 min auf 65°C an. Das Polymerisationssystem wurde bei
70°C während weiterer 30 min warmgehalten, um die Poly
merisation zu beenden, wodurch man eine wäßrige Lösung
(E) des anionischen wasserlöslichen Polymeren erhielt.
Die wäßrige Lösung (E) wies einen Feststoffgehalt von
20 Gew.-% auf. Ihre Viskosität betrug bei 25°C
4800 mPa s.
(5-1)
32,5 Teile der wäßrigen Lösung (E) des Polymeren und
125,1 Teile Wasser wurden unter Rühren vermischt. Der
pH-Wert des resultierenden Gemischs wurde mit einer 10%
wäßrigen Natriumhydroxidlösung von 2,4 auf 4,0 angehoben,
worauf 130 Teile des gleichen Kernmaterials, wie im Bei
spiel 1 verwendet, zugesetzt wurden. Das resultierende
Gemisch wurde 20 min bei 60°C mit einem Homomixer zur
Erzielung einer Emulsion vom Öl/Wasser-Typ emulgiert.
Seine Emulsionsstabilität war etwas unzureichend, so daß
die Tröpfchengröße beim Stehenlassen zu einer Vergröße
rung durch Agglomeration der Tröpfchen neigte. An
schließend wurden 16,25 Teile einer 80% wäßrigen Lösung
von methyliertem Methylolamin der in
Beispiel 1 angegebenen Formel unter Rühren zu der
vorstehenden Emulsion gefügt. Der Inhalt wurde einer
Kondensation bei 60°C unterworfen. 10 min später wurde
das System insgesamt geliert und man erhielt so keine
Mikrokapseln daraus.
(5-2)
19,88 Teile der wäßrigen Lösung (E) des Polymeren und
138,33 Teile Wasser wurden unter Rühren vermischt. Dann
wurden 6,63 Teile Harnstoff und 0,93 Teile Resorcin zu
gesetzt und in dem resultierenden Gemisch gelöst. Der
pH-Wert der so bereiteten Mischung wurde mit einer 10%
wäßrigen Natriumhydroxidlösung von 2,75 auf 3,40 ange
hoben, worauf 117 Teile des gleichen Kernmaterials, wie
im Beispiel 1 verwendet, zugesetzt wurden. Das resul
tierende Gemisch wurde 20 min bei 60°C mit einem Homo
mixer emulgiert, unter Erzielung einer Emulsion vom
Öl/Wasser-Typ. Die mikroskopische Untersuchung der
Emulsion zeigte, daß die Tröpfchen eine durchschnittliche
Tröpfchengröße von etwa 4 µm aufwiesen. Durch
die stark saure Natur war die Emulsion mit einer dunklen
rötlich-purpurnen Farbe getönt. Anschließend wurden
17,2 Teile 37% Formalin unter Rühren zugesetzt. Die Re
aktion konnte 3 h bei 60°C zur Vervollständigung der
Mikroeinkapselung fortschreiten. Das Reaktionsgemisch
wurde dann gekühlt. Die resultierende Mikrokapselauf
schlämmung wies einen Feststoffgehalt von 45 Gew.-% und
eine Viskosität von 250 mPa s auf.
Jedoch war die rötlich-purpurne Färbung der Aufschläm
mung so stark, daß die Färbung nicht verschwand, selbst
wenn die Aufschlämmung mit Natriumhydroxid oder der
gleichen alkalisch gemacht wurde. Die Oberfläche jedes
druckempfindlichen Papiers, das mit den so erhaltenen
Mikrokapseln beschichtet war, war so stark getönt, daß
das druckempfindliche Papier für die praktische Verwen
dung nicht geeeignet war.
Beispiele 6-8 und Vergleichsbeispiele 6-9
Zu 69 Teilen von jeweils 20 Gew.-% wäßrigen Lösungen der
anionischen wasserlöslichen Polymeren der Tabelle 1,
wurden 199 Teile entionisiertes Wasser gefügt. Der pH-Wert
der resultierenden flüssigen Mischung wurde mit
einer 10% wäßrigen Natriumhydroxidlösung auf 4,0 einge
stellt.
Anschließend wurden 270 Teile Phenylxylylethan, ent
haltend 3,0 Gew.-% Kristallviolettlacton, als Kernmate
rial zugesetzt. Das resultierende Gemisch wurde 30 min
mit einem Homomixer vermischt. Nach dem Zusatz von
67,5 Teilen einer 80% wäßrigen Lösung von methyliertem
Methylolmelamin der in Beispiel 1 angegebenen Formel zu der Emulsion,
wurde das System auf 60°C erwärmt, um den Inhalt 2 h
lang zu kondensieren. Anschließend wurde das System zur
Vervollständigung der Mikrokapselung gekühlt. Aus
jedem der anionischen Polymeren erhielt man eine Mikro
kapselaufschlämmung mit einem Feststoffgehalt von
55 Gew.-%.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 9
Zu 69 Teilen der 20 Gew.-% wäßrigen Lösung des anio
nischen wasserlöslichen Polymeren der Tabelle 1, wurden
175 Teile entionisiertes Wasser gefügt. Der pH-Wert
des resultierenden flüssigen Gemisches wurde mit 10%
wäßriger Natriumhydroxidlösung auf 4,3 eingestellt.
Anschließend wurden 67,5 Teile einer 80% wäßrigen Lösung
von methyliertem Methylolmelamin zugesetzt, worauf
270 Teile eines Kernmaterials zugesetzt wurden, das eine
Zusammensetzung war, die erhalten wurde durch Erhitzen
und Schmelzen von 1 Gew.-Teil Kristallviolettlacton,
2 Gew.-Teilen Bisphenol A und 30 Gew.-Teilen Laurinsäure.
Das resultierende flüssige Gemisch wurde 10 min mit
einem Homomixer emulgiert. Anschließend wurde das Sy
stem auf 60°C erwärmt, um den Inhalt 2 h zu kondensieren.
Dann wurde das System zur Vervollständigung der Mikro
einkapselung gekühlt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiele 10-11
Es wurden Mikroeinkapselungsversuche in gleicher Weise
wie im Beispiel 9 vorgenommen, jedoch wurden die anio
nischen wasserlöslichen Polymeren der Tabelle 1 verwen
det und N,N-Dimethyl-p-toluidin und die gleichen Verbin
dungen wie die im Beispiel 1 verwendeten wurden als
Kernmaterialien eingesetzt. Die Ergebnisse sind in der
Tabelle 1 aufgeführt.
Vergleichsbeispiel 10
20 Teile mit Säure behandelte Gelatine wurden unter Er
wärmen in 200 Teilen Wasser gelöst. Der pH-Wert der re
sultierenden Lösung wurde mit einer 10% wäßrigen Natrium
hydroxidlösung auf 10,0 angehoben, und es wurden
100 Teile Phenylxylylethan mit einem Gehalt von 3 Gew.-%
gelöstem Kristallviolettlacton zugesetzt. Das resultie
rende Gemisch wurde gerührt und mit hoher Geschwindig
keit bei 55°C mit einem Homomixer emulgiert. Unter
weiterem Rühren wurden 50 Teile einer 10% wäßrigen Lö
sung von Carboxymethylcellulose (durchschnittlicher
Polymerisationsgrad: 160; Veretherungsgrad: 0,70) zuge
setzt. Es wurde anschließend durch Zusatz von 1030 Tei
len warmem Wasser verdünnt, und der pH-Wert wurde auf
4,3 eingestellt, um die Koacervation einzuleiten. An
schließend wurde die Temperatur des flüssigen Gemischs
auf 8°C gesenkt, wobei weiter gerührt wurde, wobei die
resultierenden Koacervatfilme gelierten.
Nach dem Zusatz von 1,75 Teilen Formalin wurde der pH-Wert
des resultierenden Gemischs, unter Zusatz von 10%
wäßriger Natriumhydroxidlösung, allmählich auf 10,5 an
gehoben. Die Koacervatfilme wurden zur Erzielung einer
Mikrokapselaufschlämmung nach der Gelatine-Carboxymethyl
cellulose-Komplex-Koacervationsmethode gehärtet.
Vergleichsbeispiel 11
60 Teile Phenylxylylethan, enthaltend 4,5 Gew.-%
Kristallviolettlacton gelöst, und 30 Teile Phenylxylyl
ethan, enthaltend 9,78 Teile Terephthaloylchlorid ge
löst, wurden vermischt. Das Gemisch wurde zu 300 Teilen
einer 2 Gew.-% wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol
gefügt.
Das resultierende Gemisch wurde mit einem Homomixer
emulgiert, unter Erzielung einer Emulsion vom Öl/Wasser-
Typ, mit einer durchschnittlichen Tröpfchengröße von
4-5 µm. Anschließend wurde eine Lösung, die
5,58 Teile Diethylentriamin und 2,88 Teile Natriumcarbo
nat enthielt, in 60 Teilen Wasser gelöst und tropfen
weise zu der Emulsion unter Kühlen und Rühren der Emul
sion gefügt. Das resultierende Gemisch wurde 24 h bei
Raumtemperatur gerührt, unter Erzielung einer Aufschläm
mung von Mikrokapseln mit einer Polyamidwandung, die
ihrerseits durch Grenzflächenpolykondensation von Di
ethylentriamin und Terephthaloylchlorid gebildet wurde.
Beispiel 12
In 98 Teilen Wasser wurden unter Rühren 40 Teile der 20%
wäßrigen Lösung des anionischen wasserlöslichen Poly
meren, wobei die Lösung im Beispiel 3 erhalten wurde,
und 2,1 Teile einer 40% wäßrigen Lösung von Natriumdi
ethylentriaminpentaacetat
vermischt. Essigsäure wurde zu
dem resultierenden Gemisch zur Einstellung des pH-Werts
auf 4,1 gefügt.
Anschließend wurden 130 Teile Dioctylphthalat, enthal
tend 2,5 Gew.-% 4,4′,4′′-Tris-dimethylamino-triphenyl
methan und 0,7 Gew.-% 4,4′-Bis-dimethylamino-3′-methyl-
4′′-ethoxytriphenylmethan, beide gelöst in dem Dioctyl
phthalat, zugefügt. Das resultierende Gemisch wurde mit
einem Homomixer vermischt, unter Erzielung einer stabilen
Öl/Wasser-Emulsion, mit einer durchschnittlichen Teil
chengröße von etwa 4 µm. Anschließend wurden
32,5 Teile eines ursprünglichen Melamin-Formaldehyd-
Kondensationsprodukts mit einer Struktur ähnlich derjenigen
des in Beispiel 1 verwendeten methylisierten Methylolmelamins mit einem
Feststoffgehalt von 20 Gew.-% zugesetzt. Das resultierende Ge
misch wurde 4 h bei 55°C zur Kondensation der Reaktions
komponenten erwärmt. Eine 28% wäßrige Ammoniaklösung
wurde zu der resultierenden Mikrokapselaufschlämmung ge
fügt, bis ihr pH-Wert 8,0 erreichte, um verbleibenden
Formaldehyd zu entfernen, worauf 6 Teile Triethanolamin
weiter zur Vervollständigung der Mikroeinkapselung zuge
setzt wurden.
Die so erhaltene Mikrokapselaufschlämmung wies einen
Feststoffgehalt von 55 Gew.-% und eine Viskosität von
180 mPa s auf.
Die Bewertung der Materialien für druckempfindliches
Kopierpapier erfolgte in folgender Weise, unter Bezug
nahme auf die Beispiele und Vergleichsbeispiele, die
innerhalb der vorstehenden Beispiele und Vergleichsbei
spiele auf Mikrokapseln mit Kernmaterialien für druck
empfindliches Kopierpapier gerichtet sind. Die Ergeb
nisse sind in der Tabelle 2 aufgeführt.
(A) Herstellung von druckempfindlichem Kopierpapier
Jeweils 100 Teile, bezogen auf die Feststoffe, der re
sultierenden Mikrokapseln, wurden sorgfältig mit 50 Tei
len Weizenstärke (durchschnittliche Teilchengröße:
18 µm) und 70 Teilen einer 20% wäßrigen Lösung
von phosphatierter Stärke (gekochtes Produkt)
vermischt. Der pH-Wert
des resultierenden Gemischs wurde mit einer wäß
rigen Natriumhydroxidlösung auf 9,0 eingestellt. Das
so hergestellte Gemisch wurde mit Wasser verdünnt, unter
Erzielung einer wäßrigen Überzugsformulierung mit einem
Feststoffgehalt von 30 Gew.-%. Die wäßrige Überzugsfor
mulierung wurde auf eine Basispapierbahn mit einem Basis
gewicht von 50 g/m² zur Erzielung eines Trockenüberzugs
gewichts von 4,0 g/m² aufgetragen. Die so beschichtete
Papierbahn wurde dann getrocknet, unter Erzielung von
CB-Bögen für druckempfindliche Kopierpapierbögen.
(B) Bestimmung der Verschmutzungstendenz unter Druck
Der vorstehend hergestellte CB-Bogen wurde in aneinander
grenzender Weise mit einem handelsüblichen CF-Bogen zu
sammengebracht, der ein Farbentwicklungsmittel des
Phenolharztyps verwendet und zur Verwendung in druck
empfindlichen Kopierpapier geeignet war.
Beide
Bögen wurden dann 30 sec unter einem Druck von 9,8 bar
auf einer Stahlplatte
gepreßt. Das Verfärbungsausmaß der
beschichteten Oberfläche des CF-Bogens wurde durch das
Reflexionsvermögen sowohl vor als auch nach dem vor
stehenden Test mittels eines Colorimeters (ausge
rüstet mit einem Bernsteinfilter) gemessen. Je geringer
der Unterschied zwischen dem Reflexionsvermögen vor dem
Test und nach dem Test ist, um so besser ist die Bestän
digkeit gegen milden statischen Druck (beispielsweise
das Eigengewicht von gestapelten Bögen).
(C) Dichte der Filme
Der im vorstehenden Test (A) hergestellte CB-Bogen wurde
20 h in einem Ofen stehengelassen, der bei 105°C ge
halten wurde. Der so erwärmte CB-Bogen wurde in anein
andergrenzende Beziehung mit dem vorstehend genannten
CF-Bogen
gebracht. Beide Bögen wurden mit konstanter Schreib
maschinenintensität mittels einer elektrischen Schreib
maschine zur Erzielung einer
Farbmarkierung betippt. 1 h später wurde die Intensität
der Farbmarkierung durch das Reflexionsvermögen mittels
eines Colorimeters (ausgerüstet mit einem Bern
steinfilter) gemessen. Außerdem wurde ein entsprechender
CB-Bogen, der in dem Ofen nicht erwärmt worden war,
ebenfalls in aneinandergrenzende Beziehung mit dem vor
stehenden CF-Bogen gebracht. Sie wurden mit der elek
trischen Schreibmaschine zur Erzielung einer Farbmar
kierung betippt. Die Farbmarkierung wurde ebenfalls be
züglich ihres Reflexionsvermögens gemessen. Ein ge
ringerer Unterschied zwischen der Farbintensität des im
Ofen behandelten CB-Bogens und des nicht im Ofen behan
delten CB-Bogens zeigt bessere Dichten für die Mikrokap
selfilme, und daher eine geringere Neigung zur Freiset
zung des Inhalts auf, wenn eine Lagerung bei erhöhter
Temperatur erfolgt.
(D) Wasserbeständigkeit
10 Teile der Mikrokapselaufschlämmung jedes der Bei
spiele und Vergleichsbeispiele wurden mit 50 Teilen
einer Dispersion vermischt, die erhalten wurde durch
Verdünnen einer 40% Dispersion von p-Phenylphenolharz
der Formel
(die bereits praktisch als Farbentwicklungsmittel für
druckempfindliches Kopierpapier verwendet wird), mit
Wasser in zweifacher Menge der 40% Dispersion, vermischt.
Das Färbungsausmaß der resultierenden flüssigen Mischung
wurde 1 h später visuell bewertet. Mikrokapseln mit
schlechter Wasserbeständigkeit ergaben eine Farbe bei
Kontakt mit dem Farbentwicklungsmittel in den flüssigen
Gemischen. Die Verwendung derart schlechter Mikrokap
seln ist stark begrenzt, wenn selbst-enthaltende druck
empfindliche Kopierpapierbögen, in denen Mikrokapseln
und ein Farbentwicklungsmittel in übereinanderliegender
oder gemischter Weise auf die gleiche Oberfläche einer
Basis aufgeschichtet werden sollen, hergestellt werden
sollen.
Beispiel 13
50 Teile eines anionischen wasserlöslichen Polymeren
(20 Gew.-% wäßrige Lösung; Viskosität: 300 mPa s) mit einer
Monomerzusammensetzung von 55 Mol-% Acrylsäure, 40 Mol-%
Acrylnitril und 5 Mol-% 2-Acrylamido-2-methylpropan
sulfonsäure, erhalten durch Radikalpolymerisation der
Monomeren in einem wäßrigen System, 10 Teile Harnstoff,
1 Teil Resorcin und 250 Teile Wasser wurden sorgfältig
vermischt. Der pH-Wert des resultierenden Gemischs
wurde mit einer 20% wäßrigen NaOH-Lösung auf 3,3 einge
stellt. Anschließend wurden als Kernmaterialien
200 Teile Phenylxylylethan der in Beispiel 3 angegebenen
Formel mit einem Gehalt
von 3 Gew.-% Kristallviolettlacton und 0,8 Gew.-%
Benzoylleucomethylenblau, beide gelöst in dem Phenyl
xylylethan, zugesetzt. Das resultierende Gemisch wurde
unter Verwendung eines Homomixers bei 9000 Upm emulgiert.
3 min später erhielt man eine stabile Emulsion vom
Öl/Wasser-Typ mit einer durchschnittlichen Tröpfchen
größe von 4,0 µm. 25 Teile Formalin (eine 37%
wäßrige Formaldehydlösung) wurden dann zu dem vorstehen
den System gefügt. Das System wurde unter Rühren auf
60°C erwärmt. Unter Fortsetzen des Rührens wurde das
System 4 h bei dieser Temperatur gehalten, um Mikrokap
seln mit dichten Wandungsfilmen um das Kernmaterial her
um zu ergeben, die aus einem Harnstoff-Formaldehydharz
bestanden. Das System wurde dann gekühlt, und eine 28%
wäßrige Ammoniaklösung wurde nach und nach unter Rühren
zugesetzt, um den pH-Wert des Systems auf 8,5 zu stei
gern. Der Geruch des Formaldehyds wurde so vollständig
aus dem System entfernt. Die so erhaltene Mikrokapsel
aufschlämmung wies einen Feststoffgehalt von 43 Gew.-%
und eine geringe Viskosität von 85 mPa s auf. Es wurden
an der Aufschlämmung in einem pH-Wert-Bereich von
pH 3,3 (zum Zeitpunkt der Kondensation) bis 8,5 (nach
Entfernen des Formaldehyds) keine wesentliche Viskosi
tätsänderung festgestellt.
Beispiel 14
Nach Vermischen von 25 Teilen einer 20 Gew.-% wäßrigen Lö
sung (pH 2,8; Viskosität: 130 mPa s) eines Radialcopoly
meren mit einer Monomerzusammensetzung von 40 Mol-%
Acrylsäure, 20 Mol-% Methacrylsäure, 25 Mol-% Acryl
nitril und 15 Mol-% Sulfopropylacrylat, 0,5 Teilen
Resorcin und 84,4 Teilen Wasser zu einer gleichmäßigen
Lösung, wurden 21,0 Teile einer wäßrigen Lösung von
methyliertem Methylolharnstoff der Formel
R=CH₂OCH₃ oder H, wobei zwei der Reste R für
CH₂OCH₃ und die anderen für H stehen
mit einem Gehalt an nicht-flüchtigen Anteilen von 47,5%
zur Bildung einer Lösung
vermischt. Der pH-Wert der Lösung war 3,5. 100 Teile
des gleichen Kernmaterials, wie im Beispiel 13 verwen
det, wurden zugesetzt, und das resultierende Gemisch
wurde mit einem Homomixer zu einer stabilen Emulsion
vom Öl/Wasser-Typ mit einer durchschnittlichen Tröpf
chengröße von 3,4 µm vermischt. Unter Rühren
der Emulsion wurde ihre Temperatur auf 55°C angehoben,
wobei die Emulsion 10 h gehalten wurde, so daß die Bil
dung der Mikrokapseln, ausgerüstet mit Filmwandungen
aus einem Harnstoff-Formaldehydharz, vollständig wurde.
Die so erhaltene Mikrokapselaufschlämmung wies einen
Feststoffgehalt von 50 Gew.-% und eine Viskosität von
250 mPa s (bei 25°C) auf.
Beispiel 15
In 50 Teile einer 20% wäßrigen Lösung (pH 2,4; Viskosi
tät: 700 mPa s bei 25°C) eines anionischen wasserlöslichen
Polymeren, erhalten durch Radikalpolymerisation von
Acrylsäure, Acrylnitril, 2-Acrylamido-2-methylpropan
sulfonsäure und Hydroxyethylacrylat in jeweiligen An
teilen von 45 Mol-%, 40 Mol-%, 10 Mol-% und 5 Mol-%,
wurden 105,2 Teile Wasser, 2,0 Teile Resorcin und 60 Tei
le einer wäßrigen Lösung
mit einem nicht-flüchtigen An
teil von 50% und einem Gehalt von Methylolharnstoff der Formel
R=CH₂OH oder H, wobei zwei Reste R
für CH₂OH und die anderen für H stehen
vermischt und gelöst. Auf diese Weise wurde eine homo
gene wäßrige Lösung vom pH-Wert 3,3 hergestellt, zu der
als ein Kernmaterial 200 Teile Isopropyldiphenyl mit
einem Gehalt von 4,5 Gew.-% 3-Diethylamino-6-methyl-7-
anilinofluoran und 0,5 Teile Kristallviolettlacton, je
weils gelöst in dem Isopropyldiphenyl, gefügt wurde.
Das resultierende Gemisch wurde in einem Mischer
emulgiert, zur Erzielung einer stabilen Emulsion vom
Öl/Wasser-Typ, mit einer durchschnittlichen Tröpfchen
größe von 4,5 µm. Das System wurde unter Rühren
auf 55°C erwärmt, und es wurde dabei 5 h zur Vervoll
ständigung der Mikroeinkapselung gehalten.
Die so erhaltene Mikrokapselaufschlämmung wies einen
Feststoffgehalt von 58 Gew.-% und eine Viskosität von
320 mPa s (bei 25°C) auf.
Vergleichsbeispiel 12
20 Teile eines weißen Pulvers eines Ethylen-Maleinsäure
anhydridcopolymeren der Formel wurden in
180 Teilen Wasser suspendiert. Die resultierende Sus
pension wurde unter Rühren auf 95°C erwärmt. Das weiße
Pulver war 1 h später vollständig gelöst, wodurch man
eine 10% wäßrige viskose Lösung eines Hydrolysats des
Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren erhielt.
Anschließend wurden 100 Teile der 10% wäßrigen Lösung,
10 Teile Harnstoff, 1 Teil Resorcin und 200 Teile Was
ser miteinander vermischt. Der pH-Wert des Gemischs
wurde mit einer 20% wäßrigen NaOH-Lösung auf 3,5 einge
stellt, und es wurden 200 Teile des gleichen Kernmateri
als, wie im Beispiel 13 verwendet, zugesetzt. Unter
Verwendung eines Homomixers (9000 Upm) wurde das resul
tierende Gemisch in eine stabile Emulsion vom Öl/Wasser-
Typ, mit einer durchschnittlichen Tröpfchengröße von
4,0 µm umgewandelt.
Die Emulgierung erforderte 7 min, was das Doppelte der
im Beispiel 13 benötigten Zeit betrug. Formalin (eine
37% wäßrige Lösung von Formaldehyd) wurde zu dem System
gefügt. Das System wurde unter Rühren auf 60°C erwärmt,
und unter weiterem Rühren wurde das System bei der glei
chen Temperatur während 4 h gehalten, so daß Mikrokapseln
mit dichten Wandungsfilmen, hergestellt aus einem Harn
stoff-Formaldehydharz, um das Kernmaterial herum, gebil
det wurden. Nach dem Kühlen des Systems wurde eine 28%
wäßrige Ammoniaklösung langsam unter Rühren zur Ein
stellung des pH-Werts auf 8,5 zugesetzt, wodurch der Ge
ruch des Formaldehyds aus dem System entfernt wurde.
Die so erhaltene Mikrokapselaufschlämmung wies einen
Feststoffgehalt von 43 Gew.-% auf, der der Gleiche wie
der im Beispiel 13 erzielte war, hatte jedoch eine Vis
kosität von 230 mPa s. Diese Mikrokapselaufschlämmung
zeigte eine Neigung zur Steigerung der Viskosität bei
der Entfernungsstufe des Formaldehyds mit einer wäßrigen
Ammoniaklösung.
Aus den vorstehenden Beispielen und Vergleichsbeispielen
ist ersichtlich, daß Mikrokapseln und Mikrokapselauf
schlämmungen, die beide beim vorstehenden Verfahren
erhalten werden, folgende Vorteile im Hinblick sowohl
auf das Herstellungsverfahren als auch auf die Eigen
schaften aufweisen:
- (1) extrem hohe Konzentration und niedrige Viskosität;
- (2) ausgezeichnete Wasserbeständigkeit:
- (3) ausgezeichnete und dichte Filme;
- (4) leichte Steuerung der Teilchengrößen durch die
gute Emulsionsstabilität;
- (5) eine stabile Viskosität und Emulsionsstabilität
über einen breiten pH-Wert-Bereich von dem alkali
schen Gebiet bis zum sauren Gebiet, wodurch die An
wendung verschiedener Methoden zur Entfernung von
Formaldehyd möglich wird; und
- (6) extrem einfache Mikroeinkapselungsstufe im Ver
gleich mit üblichen Verfahren.
Vom industriellen Standpunkt hergesehen hat die Erfin
dung große Vorteile erbracht:
- (1) eine beträchtliche Verringerung sowohl der Produk
tionskosten als auch der Transportkosten; und
- (2) bei der Anwendung auf druckempfindliches Kopierpa
pier kann jede Überzugsformulierung der resultie
renden Mikrokapseln mit hoher Konzentration ange
wendet werden, und es ergibt sich ein beträcht
licher Kostenvorteil durch die Verbesserung der
Wirksamkeit der Überzugsarbeit (d. h. erhöhte Über
zugsgeschwindigkeit), sowie eine beträchtliche Ver
ringerung der Kosten für die Überzugsenergie.