DE3445276A1 - Strahlungsempfindliches gemisch, daraus hergestelltes lichtempfindliches aufzeichnungsmaterial und verfahren zur herstellung einer flachdruckform - Google Patents
Strahlungsempfindliches gemisch, daraus hergestelltes lichtempfindliches aufzeichnungsmaterial und verfahren zur herstellung einer flachdruckformInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT KALLE Niederlassung der Hoechst AG
84/K093 V^- 10· Dezember 1984
WLK-Dr.N.-ur
Strahlungsempfindliches Gemisch, daraus hergestelltes
lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial und Verfahren zur Herstellung einer Flachdruckform
Die Erfindung betrifft ein positiv arbeitendes lichtempfindliches Gemisch, das insbesondere für die Herstellung
von Flachdruckplatten geeignet ist.
Positiv arbeitende lichtempfindliche Gemische auf Basis
von 1,2-Naphthochinondiaziden, die zur Herstellung von Druckplatten geeignet sind, sind seit langem bekannt. In
neuerer Zeit sind für den gleichen Zweck auch Gemische aus Verbindungen, die bei Belichtung starke Säuren bilden,
und säurespaltbaren Verbindungen, z. B. Acetalen und Orthocarbonsäureestern, beschrieben worden, z. B.
in den DE-A 26 10 842 und 27 18 254. Diese Gemische
enthalten bevorzugt ein wasserunlösliches, in wäßrigalkalischen Lösungen lösliches Bindemittel, vorzugs-
weise einen Novolak.
Druckformen, die durch Belichten und Entwickeln von derartigen lichtempfindlichen Materialien erhalten worden
sind, liefern eine wesentlich höhere Druckauflage, wenn sie nach dem Entwickeln einige Minuten auf Temperaturen
im Bereich von 200 bis 250 "C erhitzt werden. Wenn die lichtempfindlichen Schichten Novolak als Bindemittel
enthalten, entsteht bei dieser Wärmebehandlung auf den bildfreien Stellen ein oleophiler Niederschlag aus Zer-
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Setzungsprodukten der Bildstellen, der nur durch eine intensive Behandlung mit alkalischen Lösungen wieder
beseitigt werden kann.
Gemäß der EP-A 111 274 kann dieser Nachteil dadurch vermieden werden, daß als Bindemittel ein halogeniertes
Polyvinylphenol verwendet wird. Wenn eine Druckform mit einem Bindemittel dieses Typs erhitzt bzw. eingebrannt
wird, scheiden sich keine Niederschläge auf den bildfreien Stellen ab. Derartige Platten haben jedoch den
Nachteil, daß ihre Bildstellen gegenüber alkalischen Lösungen, also z. b. gegen längere Einwirkung des Entwicklers
oder gegen Feuchtwasser mit geringem Alkaligehalt, empfindlich sind und davon angegriffen werden.
Das äußert sich zumeist in einer Reduzierung der Druckauflage.
Aus der DE-C 23 22 230 (= US-A 3 869 292) ist es bekannt, das Polyvinylphenol selbst als alkalilösliches Bindemittel
einzusetzen. Es hat für-bestimmte Anwendungen Vorteile gegenüber den Novolaken.
Andere alkalilösliche Bindemittel sind nur als Bestandteile
negativ arbeitender lichtempfindlicher Materialien bekanntgeworden. So werden in der EP-A 48 876 Gemische
aus Diazoniumsalz-Polykondensationsprodukten und Polymeren, z. B. Polyvinylacetalen, mit seitenständigen
Sulfonylurethangruppen für die Herstellung von negativ arbeitenden Druckplatten beschrieben. Wie gefunden wurde,
eignen sich die dort beschriebenen alkalilöslichen Poly-
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meren nicht für positiv arbeitende Schichten, z. B. auf
Basis von 1,2-Chinondiaziden, weil sie zu leicht in wäßrigem Alkali löslich sind und deshalb den Schichten
eine zu geringe Entwicklerresistenz und Druckauflage verleihen.
Aufgabe der Erfindung war es, ein für die Herstellung von Flachdruckplatten geeignetes positiv arbeitendes lichtempfindliches
Gemisch vorzuschlagen, das eine hohe Ent-Wicklerresistenz und Druckauflage ergibt und das sich
nach dem Entwickeln einbrennen läßt, ohne daß der Bildhintergrund verunreinigt wird.
Erfindungsgemäß wird ein lichtempfindliches Gemisch vorgeschlagen,
das eine lichtempfindliche Verbindung oder eine lichtempfindliche Kombination von Verbindungen,
deren Löslichkeit bei Belichtung zunimmt, und als Bindemittel ein wasserunlösliches, in wäßrigem Alkali lösliches
Polymeres eines Styrolderivats enthält. 20
Das erfindungsgemäße Gemisch ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel Einheiten von Alkenylsulfonylaminocarbonyloxyoder
Cycloalkenylsulfonylaminocarbonyloxy-
styrölen enthält.
25
25
Erfindungsgemäß wird ferner ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial
mit einem Schichtträger und einer lichtempfindlichen Schicht vorgeschlagen, die aus einem
lichtempfindlichen Gemisch der vorstehend angegebenen
Zusammensetzung besteht.
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Erfindungsgemäß wird schließlich noch ein Verfahren zur
Herstellung einer Flachdruckform vorgeschlagen, das darin besteht, daß man ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial
der vorstehend angegebenen Beschaffenheit bildmäßig
belichtet, die belichteten Bereiche der lichtempfindlichen Schicht mit einer wäßrig-alkalischen Entwicklerlösung
auswäscht und die entwickelte und getrocknete Druckform 1 bis 20 Minuten auf eine Temperatur von 190
bis 260 0C erwärmt.
Die in dem erfindungsgemäßen Gemisch eingesetzten Sulfonylurethangruppen enthaltenden Styrolpolymerisate
werden durch Umsetzen von Polymeren, die HydroxystyroI-einheiten
enthalten, mit Sulfonylisocyanaten der Formel
R - SO2 - NCO,
worin R ein aliphatischer oder cycloaliphatischer Rest mit mindestens einer olefinischen Doppelbindung ist,
hergestellt. Der Rest R enthält- im allgemeinen 2 bis 12 Kohlenstoffatome und eine olefinische Doppelbindung. Wenn
R eine Alkenylgruppe ist, hat diese bevorzugt 2 bis 4 Kohlenstoffatome; als Cycloalkenylgruppen werden solche
mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen bevorzugt. Beispiele sind Vinyl-, Propenyl-, Allyl-, 1-Butenyl-(4)-, Cyclohex-3-en-1-yl-,
Cyclohex-1-en-yl- und Methyl-cyclohex-3-en-1-ylgruppen.
Besonders bevorzugt werden Propenyl- und Cyclohexenylreste.
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Die in dem erfindungsgemäßen Gemisch enthaltenen Polymeren
enthalten an die aromatischen Kohlenstoffatome, welche im Ausgangspolymeren die Hydroxygruppen getragen
haben, gebunden die Gruppierung
- 0 - CONH - SO2 - R,
in der das am Stickstoff stehende Wasserstoffatom durch die Carbonyl- und die Sulfonylgruppe so stark aktiviert
ist, daß es mit wäßrigem Alkali als Proton abgespalten werden kann, wodurch sich die Entwickelbarkeit mit
wäßrig-alkalischen Entwicklern ergibt.
Die für die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten
Bindemittel notwendigen Sulfonylisocyanate sind in der EP-A 48 876 und der DE-C 12 97 601 beschrieben.
Die Sulfonylisocyanate werden vorteilhaft bei einer Tem- peratur im Bereich von 20 bis 40 *C innerhalb von 3 bis
Stunden in einem inerten Lösungsmittel, z. B. Dioxan oder
Tetrahydrofuran, mit einem Polymeren umgesetzt, das Hydroxystyroleinheiten enthält. Diese Einheiten können
außer der aromatischen Hydroxygruppe weitere Substituenten, wie niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen oder Halogenatome
enthalten. Die Reaktion wird vorzugsweise derart durchgeführt, daß alle phenolischen Gruppen der Hydroxystyroleinheiten
mit dem Isocyanat umgesetzt werden. Nach
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beendeter Reaktion kann die klare Lösung zur Abscheidung des Umsetzungsprodukts bei Zimmertemperatur in die
10-fache Menge Wasser langsam eingetropft werden, wobei das Umsetzungsprodukt als farblose, amorphe, aber gut
filtrierbare Masse ausfällt. Zweckmäßig wird ein zweites Mal mit Wasser aufgeschlammt, abfiltriert und getrocknet.
Die Ausgangspolymeren können Homopolymerisate oder Mischpolymerisate
von o-, m- oder p-Hydroxystyrolen mit anderen Vinylverbindungen wie Styrol, Maleinsäureanhydrid
oder -partialestern, Acryl- oder Methacrylsäureestern
sein. Durch den Anteil an Comonomeren kann ggf. der Grad der Alkalilöslichkeit gesteuert werden. Im allgemeinen
sollten die Mischpolymerisate mindestens 50 Mol-% Hydroxystyroleinheiten enthalten. Obwohl Polymere mit
einem mittleren Molekulargewicht (Zahlenmittel) zwischen 3000 und 20000 vorzugsweise verwendet werdenJ" sind auch
Polymere mit höherem oder niedrigerem Molekulargewicht geeignet.
Die Konzentration der Sulfonylurethangruppen enthaltenden Polystyrolderivate in dem lichtempfindlichen Gemisch kann
je nach der Natur des lichtempfindlichen Systems und
dessen Anwendung sehr unterschiedlich sein. Im allgemeinen
liegt der Anteil zwischen 10 und 80, vorzugsweise zwischen 20 und 60 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der
nichtflüchtigen Bestandteile des lichtempfindlichen Gemisches.
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Die erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Gemische enthalten
ferner eine lichtempfindliche Verbindung oder eine lichtempfindliche Kombination von Verbindungen. Geeignet
sind positiv arbeitende Verbindungen, d. h. solche, die durch Belichten löslich werden. Hierzu gehören o-Chinondiazide
und Kombinationen von photolytischen Säurespendern
und säurespaltbaren Verbindungen, wie Orthocarbonsäure- und Acetalverbindungen.
Das erfindungsgemäße Gemisch und Verfahren haben besondere
Vorteile in Verbindung mit lichtempfindlichen Materialien auf Basis von o-Chinondiaziden, da deren Auflage
durch Einbrennen eine besonders große Erhöhung erfährt. Geeignete Materialien dieser Art sind bekannt und
z. B. in der DE-C 938 233, den DE-A 23 31 377, 25 47
und 28 28 037 beschrieben. Als o-Chinondiazide werden bevorzugt Naphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-4- oder 5-sulfonsäureester
oder -amide verwendet. Von diesen werden die Ester, insbesondere die der 5-Sulfonsäure, besonders
bevorzugt. Die Menge an o-Chinondiazidverbindungen beträgt im allgemeinen 5 bis 50, bevorzugt 10 bis 30 Gew.-%,
bezogen auf die nichtflüchtigen Anteile des Gemische.
Auch Materialien auf Basis säurespaltbarer Verbindungen lassen sich mit gutem Effekt einbrennen und bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren einsetzen. Kopiermaterialien
dieser Art sind bekannt und z. B. in djen US-A 3 779 778 und 4 101 323, der DE-C 27 18 254 und den DE-A 28 29 512,
28 29 511 und 29 28 636 beschrieben. Sie enthalten als säurespaltbare Verbindungen Orthocarbonsäurederivate,
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monomere oder polymere Acetale, Enolether oder Acyl-
: iminocarbonate. Als strahlungsempfindIiehe, Säure bildende
Verbindungen enthalten sie vorwiegend organische Halogenverbindungen, insbesondere durch Halogenmethylgruppen
substituierte s-Triazine, 2-Trichlormethyl-1,3,4-oxadiazole
oder Trichlormethyl-benzoylmethylenbenzthiazoline.
Von den in der US-A 4 101 323 beschriebenen Orthocarbonsäurederivaten
werden besonders die Bis-1,3-dioxan-2-yl-ether
von aliphatischen Diolen verwendet.
Von den in der DE-C 27 18 254 beschriebenen Polyacetalen
werden diejenigen mit aliphatischen Aldehyd- und Dioleinheiten bevorzugt.
Weitere gut geeignete Gemische sind in der DE-A 29 28 beschrieben. Dort werden als säurespaltbare Verbindungen '
polymere Orthoester mit wiederkehrenden Orthoestergruppen in der Hauptkette beschrieben. Diese Gruppen sind 2-Alkylether
von 1,3-Dioxa-cycloalkanen mit 5 oder 6 Ringgliedern.
Besonders bevorzugt werden Polymere mit wiederkehrenden 1,3-Dioxa-cyclohex-2-yl-alkylethereinheiten,
in denen die Alkylethergruppe durch Ethersauerstoffatome unterbrochen sein kann und bevorzugt an die 5-Steilung
des benachbarten Rings gebunden ist."
Der Mengenanteil der säurespaltbaren Verbindungen in dem lichtempfindlichen Gemisch liegt im allgemeinen zwischen
8 und 65, vorzugsweise zwischen 14 und 44 Gew.-%, bezogen
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auf die nichtflüchtigen Bestandteile des Gemische. Die
Menge der Säure bildenden Verbindung liegt zwischen 0,1 und 10, vorzugsweise zwischen 0,2 und 5 Gew.-%.
In den erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Gemischen
können zusätzlich zu den Sulfonylurethangruppen enthaltenden Polymeren noch zahlreiche andere Harze mitverwendet
werden, z. B. Vinylpolymerisate wie Polyvinylacetate, Polyacrylate, Polyvinylether, Polyvinylacetat, PoIyvinylpyrrolidone
und die Mischpolymerisate der ihnen zugrundeliegenden Monomeren. Bevorzugt werden Novolake,
besonders die höher kondensierten Kondensationsharze aus substituierten Phenolen und Formaldehyd oder Kondensationsprodukte
aus Phenolderivaten und 4,4'-Bis-methoxymethyl-diphenylether.
Der günstigste Anteil an diesen Harzen richtet sich nach den anwendungstechnischen Erfordernissen
und dem Einfluß auf die Entwicklungsbedingungen
und beträgt im allgemeinen nicht mehr als 50 Gew.-% vom Sulfonylurethangruppen enthaltenden Polymeren. In geringen
Mengen kann das lichtempfindliche Gemisch für spezielle Erfordernisse wie Flexibilität, Haftung,
Glanz, Färbung und Farbumschlag etc. außerdem noch Substanzen wie Polyglykole, Cellulosederivate wie
Ethylcellulose, Netzmittel, Farbstoffe, Haftvermittler und feinteilige Pigmente sowie bei Bedarf UV-Absorber
enthalten.
Zur Beschichtung eines geeigneten Schichtträgers werden die Gemische im allgemeinen in einem Lösungsmittel gelöst.
Die Wahl der Lösungsmittel ist auf das vorgesehene
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Beschichtungsverfahren, die Schichtdicke und die Trocknungsbedingungen
abzustimmen. Geeignete Lösungsmittel für das erfindungsgemäße Gemisch sind Ketone, wie Methylethylketon,
chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Trichlorethylen und 1,1,1-Trichlorethan, Alkohole wie
n-Propanol, Ether Wie Tetrahydrofuran, Alkoholether wie
Ethylenglykolmonoethylether und Ester wie Butylacetaf.
Es können auch Gemische verwendet werden, die zudem noch für spezielle Zwecke Lösungsmittel wie Acetonitril,
Dioxan oder Dimethylformamid enthalten können. Prinzipiell sind alle Lösungsmittel verwendbar, die mit den
Schichtkomponenten nicht irreversibel reagieren.
Als Schichtträger für Schichtdicken unter ca. 10/um werden
meist Metalle verwendet. Für Offsetdruckplatten können
eingesetzt werden: walzblankes, mechanisch oder elektrochemisch aufgerauhtes und ggf. anodisiertes
Aluminium, das zudem noch chemisch, z. B. mit Polyvinylphosphonsäure, Silikaten, Hexafluorozirkonaten, hydrolysiertem
Tetraethylorthosilikat oder Phosphaten, vorbehandelt sein kann.
Die Beschichtung des Trägermaterial erfolgt in bekannter
Weise durch Aufschleudern, Sprühen, Tauchen, Walzen, mit-,
tels Breitschlitzdüsen, Rakeln oder durch Gießer-Antrag.
Belichtet wird mit den in der Technik üblichen Lichtquellen. Auch das Bestrahlen mit Elektronen oder Laser
stellt eine Möglichkeit zur Bebilderung dar. 30
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Die zum Entwickeln der Kopiermaterialien verwendeten wäßrig-alkalischen Lösungen abgestufter Alkalität, d. h.
mit einem pH, das bevorzugt zwischen 10 und 14 liegt, und die auch kleinere Mengen organischer Lösungs- oder
Netzmittel enthalten können, entfernen die vom Licht getroffenen Stellen der Kopierschicht und erzeugen so ein
positives Abbild der Vorlage.
Bevorzugte Anwendung finden die erfindungsgemäßen lichtempfindlichen
Gemische bei der Herstellung von Druckformen, insbesondere Offsetdruckformen, mit Metallen,
insbesondere Aluminium, als Schichtträger.
Nach dem Entwickeln kann die Druckform in an sich bekannter Weise erhitzt werden. Die Einbrenntemperaturen können
im Bereich von etwa 180 bis 2500C, vorzugsweise von 200 bis 240*C, gewählt werden, wobei normalerweise Erhitzungszeiten
von 1 bis 20, bevorzugt 5 bis 10 Minuten, erforderlich sind. Wenn das Trägermaterial gegen höhere
Temperaturen beständig ist, ist es auch möglich, bei höheren Temperaturen einzubrennen und dementsprechend
kürzere Erhitzungszeiten zu wählen.
Das erfindungsgemäße Gemisch und das daraus hergestellte
lichtempfindliche Kopiermaterial zeichnen sich dadurch aus, daß sie beim Einbrennen der fertig entwickelten
Druckform praktisch keine Einbrennrückstände auf den bildfreien Bereichen des Trägers ergeben.
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Das zusätzliche Aufbringen einer wasserlöslichen Schutzschicht vor dem Einbrennen oder das nachträgliche Entfernen
der Rückstände durch Behandeln mit Entwickler können deshalb entfallen.
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Die erfindungsgemäßen Gemische lassen sich auch zur Herstellung
von Leiterplatten für gedruckte Schaltungen sowie ähnliche Erzeugnisse verwenden. Sie weisen eine
hohe praktische Lichtempfindlichkeit, eine scharfe Differenzierung
zwischen Bild- und Nichtbildsteilen, ein hohes Auflösungsvermögen, hohe Druckauflagen, eine gute
Verträglichkeit mit anderen Bestandteilen in den üblichen oben genannten Beschichtungslösungsmitteln und eine
leichte, schleierfreie Entwickelbarkeit in wäßrigen, von organischen Lösungsmitteln freien Entwicklern auf.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert, in denen Gewichtsteile (Gt) und Volumteile
(Vt) im Verhältnis von g zu cnr* stehen. Prozente
sind, wenn nichts anderes angegeben ist, Gewichtsprozente.
123 Gt eines bromierten Poly-p-hydroxystyrols mit einem
mittleren Molekulargewicht von 8000 und einem Bromgehalt von 51,6 Gew.-% werden in 200 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran
gelöst. Hierzu läßt man unter gutem Rühren 92 Gt Propenylsulfonylisocyanat (PSI) zutropfen, wobei
die Reaktionstemperatur geringfügig ansteigt. Nach Be-
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endigung der PSI-Zugabe wird eine Stunde bei Raumtemperatur
nachgerührt und anschließend die Reaktionslösung noch eine Stunde bei fortwährendem Rühren und
unter Rückfluß am Sieden gehalten. Hierauf läßt man die Reaktionslösung abkühlen, gießt sie unter heftigem Rühren
in möglichst dünnem Strahl in etwa 7000 Vt Eiswasser und rührt noch eine Stunde nach. Man läßt das Reaktionsprodukt
absitzen, gießt die überstehende Flüssigkeit ab und saugt das Produkt ab. Nach dem Trocknen hat das polymere
Reaktionsprodukt einen Schmelzbereich von 80 bis 100 eC.
Mit einer Lösung von
1,80 Gt des Veresterungsproduktes aus 1 mol
2,3,4-Trihydroxy-benzophenon und 3 mol
Naphthochinon-(1 ,2)-diaz id-(2)-5-sulfonsäurechlorid,
4,00 Gt des oben beschriebenen Bindemittels, 0,15 Gt Naphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-4-sulfon-
säurechlorid und
0,07 Gt Kristallviolett in
40 Gt Ethylenglykolmonomethylether und 50 Gt Tetrahydrofuran
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0,07 Gt Kristallviolett in
40 Gt Ethylenglykolmonomethylether und 50 Gt Tetrahydrofuran
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wurde eine elektrochemisch aufgerauhte und anodisierte Äluminiumplatte beschichtet.
Das so hergestellte vorsensibilisierte Material mit einem Schichtgewicht von ca. 2,5 g/m wurde unter einer trans-
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parenten Positiv-Vorlage bildmäßig belichtet und anschliessend
mit einer 0,25 %igen wäßrigen Lösung von Natriummetasilikat χ 9 Wasser entwickelt. Durch die
Entwicklung wurden die vom Licht getroffenen Anteile der Kopierschicht entfernt, und es blieben die unbelichteten
Bildstellen auf dem Schichtträger zurück, wobei man die der Vorlage entsprechende Druckschablone
erhielt. Von der so hergestellten Druckform konnten in einer Offsetdruckmaschine 100.000 einwandfreie Drucke
hergestellt werden.
Ersetzt man in der Beschichtungslösung das nach Beispiel
1 hergestellte Kondensationsprodukt durch Poly-p-vinylphenol
(R^7 5300), so läßt sich die damit hergestellte
lichtempfindliche Druckplatte nach dem Belichten unter einer transparenten Vorlage unter sonst gleichen Bedingungen
nicht mehr entwickeln, d. h. auch die vom Licht getroffenen Anteile der Kopierschicht bleiben auf dem
Schichtträger zurück.
Zwecks Erhöhung der Druckauflage und Verfestigung der
Druckschablone wurde die Druckform einer Wärmebehandlung unterzogen. Zu diesem Zweck wurde die getrocknete Druckform
nach dem Entwickeln in einem Einbrennofen 5 Minuten auf 23O0C erhitzt. Durch das Erhitzen der Druckform im
Ofen trat eine Verfestigung der Druckschablone ein, und
die Schicht wurde resistent gegenüber Chemikalien, z. B. Korrekturmitteln, und unlöslich in organischen Lösungsmitteln,
wie Aceton, Alkoholen, Toluol oder Xylol.
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Nach dem Erhitzungsvorgang wurde die Druckschablone mit
fetter Farbe in Gegenwart von Wasser eingefärbt, wobei nur die Druckschablone Farbe annahm, während die bildfreien
Stellen der Druckform die Farbe abstießen. In einer Offsetdruckmaschine konnten 250 000 einwandfreie
Drucke hergestellt werden.
Ersetzt man im Beispiel 1 das bromierte Poly-4-(propenylsulfonylaminocarbonyloxy)-styrol
durch die gleiche Menge eines Kresol-Formaldehyd-Novolaks und brennt die entwickelte
Druckform unter sonst gleichen Bedingungen bei 230°C ein, so resultiert im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen
Druckplatte beim Einfärben mit fetter Farbe starker Ton an den bildfreien Stellen, der nicht mehr zu
entfernen ist.
In den folgenden Beispielen werden weitere Beschichtungslösungen angegeben, wobei ähnliche Ergebnisse erhalten
wurden. Wenn nicht gesondert vermerkt, entsprechen Herstellung und Verarbeitung der damit erhaltenen Druckplatten
den in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen.
Mit. einer Lösung von
25
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1,60 Gt des Veresterungsproduktes aus 1 mol 2,3,4-Trihydroxybenzophenon
und 3- raol Naphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-5-sulfonsäurechlorid,
4,00 Gt des in Beispiel 1 angegebenen polymeren Bindemittels,
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2,00 Gt eines Kresol-Formaldehyd-Novolaks mit einem
Erweichungspunkt von 105 bis 120°C,
0,15 Gt Naphthochinone 1 ,2)-diazid-(2)-4-sulfonsäurechlorid
und
0,07 Gt Kristallviolett in
0,07 Gt Kristallviolett in
40 Gt Ethylenglykolmonomethylether und 50 Gt Tetrahydrofuran
wurde eine elektrochemisch aufgerauhte und anodisierte Aluminiumplatte beschichtet.
Die weitere Verarbeitung wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt, wobei man die der Positiv-Vorlage
entsprechende Druckschablone erhielt. 15
Mit einer Lösung von
2,40 Gt einer 50 %igen Lösung eines Polyorthoesters in
Toluol, hergestellt aus 7,7-Bis-hydroxymethyl-
5-oxa-nonanol-(1) und Orthoameisensäuretrimethylester,
0,23 Gt 2-(4-Ethoxy-naphth-1-yl)-4,6-bis-trichlormethyl-s-triazin,
5,00 Gt des in Beispiel 1 angegebenen Bindemittels und
0,23 Gt 2-(4-Ethoxy-naphth-1-yl)-4,6-bis-trichlormethyl-s-triazin,
5,00 Gt des in Beispiel 1 angegebenen Bindemittels und
0,06 Gt Kristallviolettbase in 40 Gt Ethylenglykolmonomethylether und
40 Gt Tetrahydrofuran
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wurde eine elektrochemisch aufgerauhte und anodisierte Aluminiumplatte beschichtet. Die so hergestellte Druckplatte
wurde 15 Sekunden unter einer 5 kW- Metallhalogenidlampe im Abstand von 110 cm bildmäßig belichtet
und anschließend mit einer 0,5 %i.gen wäßrigen Natriummetasilikatlösung
entwickelt.
60 Gt eines Poly-p-hydroxystyrols mit einem mittleren
Molekulargewicht von 10.000 und einem Schmelzbereich von 170 bis 185 "C wurden mit 75 Gt Propenylsulfonylisocyanat
wie in Beispiel 1 angegeben umgesetzt. Es wurde ein ockerfarbenes Kondensationsprodukt mit einem Schmelz bereich
von 115 bis 135 *C erhalten.
Mit einer Lösung von
1,60 Gt des Veresterungsproduktes aus 1 mol 2,3,4-Trihydroxy-benzophenon
und 3 mol Naphthochinon-
(1,2)-diazid-(2)-5-sulfonsäurechlorid,
Gt des oben beschriebenen Umsetzungsprodukts, Gt 2-(Acenaphth-5-yl)-4,6-bis-trichlormethyls-triazin
und
0,07 Gt Kristallviolett in
0,07 Gt Kristallviolett in
Gt Ethylenglykolmonomethylether und Gt Tetrahydrofuran
wurde eine elektrochemisch aufgerauhte und anodisierte Aluminiumplatte beschichtet, deren Oberfläche mit einer
6, | 00 |
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50 |
Io
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■X-
wäßrigen Lösung von Polyvinylphosphonsäure behandelt worden
war. Die erhaltene Druckplatte wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, weiterverarbeitet.
Mit einer Lösung von
1,50 Gt des Veresterungsproduktes aus 1 mol 2,3,4-Trihydroxy-benzophenon
und 3 mol Naphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-5-sulfonsäurechlorid, 5,00 Gt des in Beispiel 1 angegebenen Bindemittels,
0,20 Gt Naphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-4-sulfon-
säurechlorid,
0,07 Gt Kristallviolett und
1,00 Gt eines Kondensationsprodukts, hergestellt aus
3 mol 2-Methylresorcin und 2 mol 4,4'-Bis-(methoxymethyl)-diphenylether
in 1,2-Dimethoxyethan in Gegenwart von Methansulfonsäure,
mit einem Schmelzbereich von 70 bis 100 "C in 40 Gt Ethylenglykolmonomethylether und
50 Gt Tetrahydrofuran
wurde eine elektrochemisch aufgerauhte und anodisierte Aluminiumplatte beschichtet, deren Oberfläche mit einer
wäßrigen Lösung von Polyvinylphosphonsäure behandelt worden war.
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT KALLE Niederlassung der Hoechst AG
Die unter einer transparenten Positiv-Vorlage belichtete Druckplatte wurde mit einer 0,5 %igen wäßrigen Lösung
von Natriummetasilikat χ 9 1^0 entwickelt. Von der erhaltenen
Druckform konnten 100.000 einwandfreie Drucke hergestellt werden.
Claims (8)
1. Lichtempfindliches Gemisch, das eine lichtempfindliche
Verbindung oder eine lichtempfindliche Kombination von Verbindungen, deren Löslichkeit bei
Belichtung zunimmt, und als Bindemittel ein wasserunlösliches, in wäßrigem Alkali lösliches Polymeres
eines Styrolderivats enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel Einheiten von Alkenylsulfonylaminocarbonyloxy- oder von Cycloalkenylsulfonylaminocarbonyloxystyrolen
enthält.
2. Lichtempfindliches Gemisch nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Verbindung
ein 1,2-Chinondiazid ist.
3. Lichtempfindliches Gemisch nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Kombination
von Verbindungen aus einer bei Belichtung eine starke Säure bildenden Verbindung und einer Verbindung
besteht, die mindestens eine durch Säure spaltbare C-O-C-Bindung aufweist.
4. Lichtempfindliches Gemisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung mit mindestens
einer durch Säure spaltbaren C-O-C-Bindung mindestens eine Orthocarbonsäureestergruppe oder wiederkehrende
Einheiten mit Acetalgruppen enthält.
ti ·-'■■-■
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT KALLE Niederlassung der Hoechst AG
5. Lichtempfindliches Gemisch nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Alkenylsulfonylaminocarbonyloxy- oder Cycloalkenylsulfonylaminocarbonyloxygruppen
in der 4-Steilung des Styrolkerns stehen.
6. Lichtempfindliches Gemisch nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es 10 bis 80 Gew.-% Bindemittel, bezogen auf nichtflüchtige Bestandteile, enthält.
7. Lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einem
Schichtträger und einer lichtempfindlichen Schicht, die eine lichtempfindliche Verbindung oder eine
lichtempfindliche Kombination von Verbindungen, deren Löslichkeit bei Belichtung zunimmt, und als
Bindemittel ein wasserunlösliches, in wäßrigem Alkali lösliches Polymeres eines Styrolderivats
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel
Einheiten von Alkenylsulfonylaminocarbonyloxy- oder von Cycloalkenylsulfonylaminocarbonyloxystyrolen
enthält.
8. Verfahren zur Herstellung einer Flachdruckform, dadurch gekennzeichnet, daß man ein lichtempfindliches
Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 7 bildmäßig belichtet, die belichteten Bereiche der
lichtempfindlichen Schicht mit einer wäßrig-alkalischen
Entwicklerlösung auswäscht und die entwickelte und getrocknete Druckform 1 bis 20 Minuten auf eine
Temperatur von 180 bis 250 "C erwärmt.
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