DE3430605A1 - Verfahren und vorrichtung zur reinigung, desinfektion und sterilisation von aerztlichen, insbesondere zahnaerztlichen, instrumenten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur reinigung, desinfektion und sterilisation von aerztlichen, insbesondere zahnaerztlichen, instrumentenInfo
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Description
343C6Q5 8
Siemens Aktiengesellschaft Unser Zeichen
Berlin und München VPA ftp 3 3 4 O DE
Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung, Desinfektion
und Sterilisation von ärztlichen, insbesondere zahnärztlichen, Instrumenten
Aus hygienischer Sicht sollen die bei ärztlicher bzw.
zahnärztlicher Behandlung benutzten Instrumente, wie Zangen, Pinzetten, Bohrwerkzeuge etc., keimfrei
sein. Um diese Forderung zu erfüllen, ist es in der Praxis üblich, die Instrumente nach Gebrauch zunächst
zu desinfizieren. In weiteren Arbeitsgängen werden dann die Instrumente gewaschen und schließlich
sterilisiert. Die Desinfektion wird in der Regel mit chemischen Mitteln (Alkoholen, Phenolen) durchgeführt,
während zur Sterilisation Heißluft von etwa 180 bis
200 C oder gespannter Heißdampf Verwendung finden.
Insbesondere Instrumente (oder auch Teile davon) aus nichtmetallischen Werkstoffen halten diesen relativ
hohen thermischen Beanspruchungen beim Sterilisieren nicht stand. Um auch derartig empfindliche Instrumente
schonend zu sterilisieren, sind sogenannte Gassterilisatoren auf der Basis von Äthylenoxid im Einsatz. Nachteilig
bei dieser Methode sind die relativ lange Sterilisationszeit von einigen Stunden und, weil Äthylenoxid
stark toxisch und feuergefährlich ist, der damit verbundene, relativ hohe sicherheitstechnische Aufwand.
Der in den Ansprüchen 1 und 8 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten
Methoden zu vermeiden und ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit der die Instrumente in
Rp 2 KIi / 17.08.1984
3430505 5
-χ- VPA WP 3 3 40 DE
relativ kurzer Zeit aus hygienischer Sicht einwandfrei, dennoch aber instrumenten- und umweitschonend gereinigt
und gleichsam sterilisiert werden können.
Ein wesentlicher Vorzug der vorgeschlagenen Maßnahmen ist, daß die mit Keimen kontaminierten Instrumente nun
nicht mehr in mehreren Arbeitsgängen zunächst desinfiziert (um eine Infektion des Bedienpersonals zu verhindern)
, anschließend manuell oder in einer Waschmaschine gereinigt und schließlich in einem weiteren Arbeitsgang
sterilisiert werden müssen. Gemäß der Erfindung können diese Schritte nunmehr selbsttätig in einer einzigen
Apparatur in folgender Reihenfolge durchgeführt werden:
1. Grobreinigung in einem Ultraschallbad.
2. Feinreinigung und Sterilisation im Ultraschallbad unter Umwälzung der Flüssigkeit über eine elektrolytische
Zelle.
3. Spülen mit Sterilflüssigkeit im Ultraschallbad. ^· Trocknen mittels steriler Warmluft.
Nachfolgend wird das Verfahren sowie eine Vorrichtung nach diesem Verfahren näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer schaubildlichen Darstellung,
Figur 2 eine Prinzipskizze der Vorrichtung nach Figur 1 mit der zugehörigen hydraulischen
Schaltung,
Figur 3 einen Längsschnitt durch die in Figur 2 schematisch dargestellte elektrolytische
Zelle,
35
35
Figur k eine Prinzipschaltung der gesamten Anlage,
Figuren 5 und 6 eine weitere Ausführungsform einer elektrolytischen Zelle.
-*- VPA *Ρ 33*0 OE
1· Beschreibung der Vorrichtung:
Die Figur 1 zeigt in einer schaubildlichen Darstellung eine nach dem nachfolgend noch näher beschriebenen Verfahren
arbeitende Vorrichtung. Ein kastenförmig ausgebildetes, in zwei nebeneinanderliegende Gehäuseabschnitte
la, Ib unterteiltes Gehäuse 1, welches mittels eines scharnierartig befestigten Deckels 2 dicht abgeschlossen
werden kann, enthält im Gehäuseabschnitt la einen wannenartigen Behälter 3. Im Gehäuseabschnitt Ib ist
ein Behälter 4 zur Aufnahme eines Reinigungsmittels (Tensid) sowie ein weiterer Behälter 5 zur Aufnahme
eines Gemisches aus Natriumchlorid (NaCl) und eines Tensides untergebracht. Die beiden Behälter 4, 5 sind
durch Öffnungen 6, 7 mit der Wanne 3 verbunden. Im Gehäuseabschnitt Ib sind weiterhin noch diverse, in
Figur 2 und k aufgezeigte elektrische und hydraulische Bauteile sowie eine in Figur 3 näher dargestellte
elektrolytische Zelle untergebracht. Der Gehäuseabschnitt Ib bildet deckseitig eine Ablage 8, auf der
ein Drahtkorb 9 abgestellt werden kann, in den die zu reinigenden und zu sterilisierenden Instrumente 10
(Scheren, Pinzetten, Bohrwerkzeuge etc.) eingelegt werden. In den ebenfalls kastenförmig ausgebildeten
Deckel 2 sind eine Heizspirale 10 (z.B. Infrarotstrahler) sowie ein Miniaturlüfter 11 untergebracht.
Mittels des Lüfters 11 kann, wie später noch erläutert, von der Heizspirale 10 erwärmte Luft über im Deckel vorgesehene
Öffnungen 12 in die Wanne 3 geleitet werden. Die elektrische Versorgung der elektrischen Bauteile
erfolgt über einen Netzanschluß 13. Mittels der Leitung Ik wird Frischwasser zugeführt, mittels der Leitung
15 Abwasser abgeführt.
-*- VPA ^P 3340 OE
In Betrachtung von Figur 2 wird deutlich, daß in einem unteren Gehäuseabschnitt Ic unmittelbar unterhalb des
Behälters 3 und mit dessen Boden mechanisch gekoppelt ein in bekannter Weise aufgebauter Ultraschallschwinger
l6 befestigt ist, über den die im Behälter 3 eingefüllte Flüssigkeit mit Ultraschallenergie beaufschlagt
werden kann. Im Gehäuseabschnitt Ic ist ferner noch eine mit 17 bezeichnete Rütteleinrichtung angeordnet,
ein an sich ebenfalls bekanntes Bewegungsaggregat, welches dazu dient, den in den Behälter eingesetzten
Korb 9 bei Bedarf in eine Rüttelbewegung zu versetzen. Im Behälter 3 sind ferner zwei Füllstandsmesser, z.B. in Form von elektronischen Leitwertsonden,
vorgesehen, ein oberer Füllstandsmesser 18 und ein unterer Füllstandsmesser 19. Mit 20 ist eine
Umwälzpumpe bezeichnet, die, ebenso wie Magnetventile V21 bis V28 und eine mit 29 bezeichnete elektrolytische
Zelle, im Gehäuseabschnitt Ib untergebracht sind.
Der Aufbau der elektrolytischen Zelle 29 wird anhand der Figuren 3, 5 und 6 näher erläutert. Bei der Zelle
gemäß Figur 3 bildet ein im Querschnitt rechteckiges Gehäuse 30aus Isoliermaterial mit den Maßen von ca.
150 χ 100 χ 30 mm einen Hohlraum 31, welcher durch
eine längs eingespannte, ionenleitende Membran 32 in einen Anolytraum 33 und einen Katholytraum 34 unterteilt
ist. Die Membran besteht vorzugsweise aus sulfoniertem Polytetrafluoräthylen und kann als
Kationenaustauschermembran bezeichnet werden. Im Anolytraum 33 ist eine Anode 35» im Katholytraum 34
eine Kathode 36 angeordnet. Anode und Kathode bestehen aus gleichem Material, vorzugsweise aus aktiviertem
Titan. Sie können auch aus Platinblech mit einem oder
343CS05
AX
-jf-
VPA WP 3340 OE
mehreren aufgepunkteten Netzen aus Platin oder aus Platin und Iridium bestehen. Anstelle der Netze können,
wie in der Ausführung gemäß Figuren 5 und 6 gezeigt, auch Streckmetalle aus Titan oder Tantal
eingesetzt werden, die mit Platinmohr oder Platin- und Rutheniumoxid belegt sind. Bei Anwendung solcher
Elektroden kann auf die Trennmembran zwischen Anode und Kathode verzichtet werden.
Vorteilhaft ist es auch, gegen Chlor beständige poröse Metalle, wie Raney-Platin und porösen Titanschwamm,
oder gesinterte Metalle, die gegebenenfalls mit Edelmetallkatlaysatoren belegt sind, als Elektrodenmaterial
einzusetzen.
Mit 37 ist ein Turbulenzgitter bezeichnet, welches in den beiden Räumen 33, 3** eingebracht ist und dazu
dienen soll, die Wasserströmung in einen Turbulenzzustand zu versetzen. Als Material ist zweckmäßigerweise
ein chemikalienbeständiges Gewebe, z.B. aus Teflon, vorgesehen. Bei Verwendung von Streckmetall-Elektroden,
wie in Figuren 5 und 6 gezeigt, kann das Turbulenzgitter entfallen. Die notwendige Verwirbelung
des durchfließenden Wassers wird bereits durch den geometrischen Aufbau des Streckmetalles
erreicht.
Der Anolytraum 33 ist über einen Kanal 38 mit dem
Katholytraum 34 verbunden, wodurch die in Pfeilrichtung
über den Kanal 39 einströmende Flüssigkeit nach Durchgang durch den Anolytraum in den Katholytraum
übertreten und nach dessen Durchströmen am Auslaßkanal hO wieder austreten kann.
3430305 11
-#-
VPA WP 3 3 4 ODE
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform einer elektrolytischen Zelle ist in den Figuren 5 und 6 dargestellt.
Die äußere Form der Zelle und der Elektrodenaufbau sind im wesentlichen wie in Figur 3, d.h. in einem
Gehäuse 50 aus Isoliermaterial sind in einem Abstand von 0,5 Ms 5 mm zwei an Gleichspannung anlegbare Elektroden
51, 52 angeordnet. Im Gegensatz zu der zuvor beschriebenen Ausführung ist jedoch keine Membran vorhanden,
die den Hohl- bzw. Durchflußraum 53 unterteilen würde. Demgemäß sind Zuflußkanal 5** und Abflußkanal
55 einander gegenüberstehend angeordnet. Um einen gleiehmäßigeren Durchfluß der Flüssigkeit durch
die Zelle zu bekommen, ist es zweckmäßig, wie gestrichelt eingezeichnet, mehrere Zu- und Abflußkanäle 52Ia,
55a vorzusehen. Zur Verbesserung des Wirkungsgrades ist es außerdem vorteilhaft, zwischen Elektroden und Gehäuse
Durchflutungs- bzw. Entlüftungskanäle 56 vorzusehen,
die, wie aus der Schnittdarstellung in Figur 6 ersichtlich, in Durchflußrichtung angeordnet sind. Die Kanäle
können ebenso wabenförmig ausgebildet sein; denkbar, und im Rahmen der Erfindung liegt es, auch, die Elektroden
gegenüber dem Gehäuse durch andere geeignete Maßnahmen auf Abstand zu setzen. Vorteilhaft für einen optimalen
Durchfluß ist es, außerdem vor und nach den Elektroden einen über die Breite der Elektroden sich erstreckenden
Verteilerraum 57, 58 vorzusehen.
Wenngleich zwar der Wirkungsgrad der zuletzt beschriebenen Einkammer-Zelle nicht so gut ist, wie der der
zuerst beschriebenen Zweikammer-Zelle, so ist doch der Aufbau der Einkammer-Zelle und insbesondere auch der
hydraulische Schaltungsaufwand für diesen Zellentyp wie später noch ausgeführt - erheblich einfacher. Bei
Verwendung der Zweikammer-Zelle bei stark kalkhaltigem Wasser (Härtegrade >
10 dH) empfiehlt es sich, um Kalkablagerungen an der Trennwand zu vermeiden, der
Anlage einen Ionenaustauscher voranzuschalten.
343CS05
-JT- VPA HP33U0E
2. Beschreibung des Verfahrens;
Die kontaminierten Instrumente 10 werden in den Drahtkorb 9 eingelegt und dieser in den zunächst leeren Reinigungsbehälter
3 eingesetzt. In die Behälter h und 5 wird entweder von Hand oder über externe Dosierspender, die
in Nähe der Apparatur angebracht sein können, eine vordosierte Menge eines pulvrigen oder flüssigen Tensides
in den einen und ein Gemisch aus Tensid und Natrium-Chlorid in den anderen Behälter eingefüllt. Nach
Schließen des Deckels 2 kann der Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsprozeß beginnen.
Nach Drücken einer Starttaste kl (Figur l) wird über die
Zuleitung lh und die geöffneten Ventile 21, 22, 25 und 27 Frischwasser durch die elektrolytische Zelle 29 und
durch den Tensidbehälter h in den Behälter 3 geleitet. Der Wasserstrom spült hierbei das im Tensidbehälter befindliche
Reinigungsmittel in den Behälter ein. Nach Erreichen der notwendigen Füllhöhe, die durch den Füllstandsmesser
18 registriert wird, wird die Wasserzufuhr durch Schließen der Ventile 21 und 27 unterbrochen. Mit
dem Startbefehl wird gleichzeitig das Bewegungsaggregat 17 eingeschaltet. Das Bewegungsaggregat versetzt den
Korb 9 und die darin enthaltenen Instrumente in eine Rüttelbewegung, die eine vertikal- bzw. horizontaloszillierende
Bewegung sein kann.
Mit dem Einschalten der Ultraschallelektronik 42 mittels Schalter S42 (Figur h) wird der Ultraschallschwinger 16
(Figur 2) in Schwingungen versetzt, wodurch die im Behälter 3 befindliche Flüssigkeit mit Ultraschallenergie beaufschlagt
wird. Damit beginnt die Grobreinigung. Für die Reinigungswirkung hat sich als günstig erwiesen, wenn die
Ultraschallfrequenz unterhalb 35 kHz (etwa bei 30 kHz) liegt und die HF-Leistung mindestens 80 W/l Badinhalt
beträgt. Das verwendete Tensid sollte eine geringe Schaumwirkung aufweisen. Durch von Bewegungsaggregat 17
-M- VPA 8*P 3 3U0E
erzeugte Bewegung wird die Reinigungswirkung erheblich
unterstützt.Die erforderliche Reinigungszeit für die
Grobreinigung beträgt etwa 3 bis 5 Min.(Tl).Nach Abschalten
der Ultraschallelektronik 42 wird der Inhalt des Behälters 3 in den Abfluß gepumpt. Hierzu wird die Umwälzpumpe
20 und das Magnetventil 26 eingeschaltet.Damit die durch die Reinigung von den Instrumenten abgespülten Keime
nicht direkt in den Abfluß eingeleitet werden,ist es vorteilhaft, die Badflüssigkeit durch die geöffneten
Ventile 22 und 25 und die inzwischen an Spannung liegende elektrolytische Zelle 29 hindurchzupumpen. Bei einer
ο ο
Stromdichte, die im Bereich von 50 mA/cm bis 100 mA/cm
Elektrodenfläche liegt, erfolgt so eine elektrolytische Dissoziation, die ein Großteil der in der Flüssigkeit
enthaltenen Keime abtötet. Ist der untere Füllstand erreicht, was durch den Füllstandsmesser 19 angezeigt
wird, werden die elektrolytische Zelle 29, die Umwälzpumpe 20 und das Magnetventil 26 abgeschaltet.
Nunmehr beginnt erneut ein Füllvorgang,wobei anstelle
des Magnetventils 27 das Magnetventil 28 geöffnet wird und der Wasserstrom den ein Gemisch von Natriumchlrod
und Tensid enthaltenden Behälter 5 durchfließt und dessen Inhalt in den Behälter 3 mitreißt. Ist der Behälter
3 gefüllt, wird das Magnetventil 21 geschlossen.
Nunmehr beginnt der Verfahrensschritt der Feinreinigung
und Sterilisation. Hierbei wird bei erneut eingeschalteter Ultraschallelektronik 42, an Spannung liegender ZeI-Ie
29, geöffneten Magnetventilen 22, 25 und 28 sowie eingeschalteter Umwälzpumpe 20 der Badinhalt eine bestimmte
Zeit T2, die ebenfalls nur einige Minuten beträgt, kontinuierlich durch die elektrolytische Zelle umgewälzt.
In dieser Umwälzung liegt die Besondersheit des Verfahrens. Die in der durchlaufenden Flüssigkeit enthaltenen
Keime werden nämlich im Anolytraum der Zelle abgetötet. Der Abtötungsvorgang beruht auf Effekten,
welche durch die elektrolytische Dissoziation hervorgerufen werden. Im einzelnen sind das
343C6QS st
- #- VPA ft P 3 3 4 O DE
- direkte Oxydation der Keime durch Elektronenentzug bei Kontakt mit der Anodenfläche der
Elektrode,
- indirekte Oxydation der Keime durch naszierenden Sauerstoff,
- Oxydation der Keime durch freies Chlor,
- Denaturierung der Keime durch den Säuregehalt der Lösung bei pH-Werten im Bereich von pH r*2.
Wie Versuche gezeigt haben, wurde eine mit 10 Keime/ml der Spezies bac. subtilis in ausgesporter Form beladene
physiologische Kochsalzlösung in weniger als 3 Min. keimfrei gebracht. Mit Sporenerde (lO Keime/ml) geimpfte
physiologische Kochsalzlösung war nach 5 Min. steril.
Dabei lagen folgende Betriebsbedingungen zugrunde:
Badinhalt 1,5 Ltr.
Umwälzung 600 ml/min
Elektrodenfläche 100 cm2
Stromdichte 100 mA/cm
Elektrodenfläche 100 cm2
Stromdichte 100 mA/cm
Nach Durchströmen des Anolytraumes gelangt die Flüssigkeit in den Katholytraum. Durch Alkalisierung in Verbindung
mit Wasserstoffentwicklung wird bei hartem Wasser das Calziumkarbonat abgeschieden, ein Nebeneffekt,
der die Feinreinigung begünstigt.
Nach Ablauf der Feinreinigung und Sterilisation, d.h. nach Abschalten der Ultraschallelektronik 42 und des
Magnetventils 28, erfolgt in der gleichen, zuvor beschriebenen Weise das Entleeren des Behälters in den
Abfluß und das erneute Füllen aus dem Leitungsnetz.
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-*> - vpA WP 3 3<*0 DE
In der nachfolgenden Spülphase läuft der Behälterinhalt
bei eingeschalteter Ultraschallelektronik 42 gleichfalls kontinuierlich unter Umwälzung durch die
eingeschaltete elektrolytische Zelle 29. Die Zelle wird nunmehr jedoch mit einer reduzierten Stromdichte von
etwa 5 mA/cm bis 20 mA/cm betrieben. Diese Stromdichte ist ausreichend, um eventuell durch das Netzwasser
eingeschleppte Keime abzutöten. Die Spülphase erfolgt somit mit praktisch steriler Flüssigkeit. Nach
Beendigung der Spülphase, die etwa 2 bis 3 Min. (T3) beträgt, wird der Behälterinhalt erneut durch Abpumpen
in den Abfluß geleert.
Nunmehr erfolgt der Trocknungsvorgang. Hier wird durch die Heizwicklung 10 erzeugte und durch den Miniaturlüfter
11 über die Öffnungen 12 in den Behälter 3 eingeblasene Warmluft an das Sterilisiergut gebracht, wobei
zweckmäßigerweise während des Trocknungsvorgangs das Bewegungsaggregat 17 eingeschaltet bleibt. Auch
dieser Trocknungsvorgang beschränkt sich auf nur wenige Minuten (T4).
Die gesamte Steuerung des Verfahrensablaufes kann gemäß
der Prinzipschaltung nach Figur 4 erfolgen, wobei eine Kontrollelektronik 43, welche vorzugsweise durch einen
Mikroprozessor gebildet sein kann, den Programmablauf steuert. Als Eingangsgrößen dienen die Signale, welche
aus den Füllstandsmessern 18 und 19 gewonnen werden. Verwendet man als Füllstandsmesser elektronische Leitwertsonden,
so kann man aus dem elektrischen Leitwert der Flüssigkeit nicht nur die Steuerung des Füllstandes
ableiten, sondern auch eine Kontrolle, ob die für eine Reinigung notwendigen Mengen an Tensid- bzw. Natriumchlorid
vorhanden sind. Die Tensid- und die Natrium-Chloriddosierung kann auch aus der Zellspannung der
- Λ - VPA 84P33U DE
elektrolytischen Zelle 29 und dem Zellstrom abgeleitet werden.
Die elektrolytische Zelle 29 bekommt ihre Spannung aus einer mit 44 bezeichneten und über Schalter S44 eingeschalteten
Steuerelektronik.
Im Störungsfall, d.h. wenn die vorgegebenen Grenzwerte
der Eingangsgrößen überschritten werden, unterbricht ein Relais 48 den ablaufenden Prozeß und macht z.B.
durch ein akustisches Signal eine optische Störanzeige auf Funktions- und Bedienungsfehler aufmerksam.
Nach jedem Programmablauf erfolgt mittels eines Relais ^9 ein Umschalten der Kontakte S22, S45 und S46. Bei
z.B. ungeradzahligen Programmabläufen kann das Relais 49 angezogen, bei geradzahligen Programmabläufen in
Ruhestellung sein. Durch diese Umschaltung wird einerseits eine Umpolung der Strömungsrichtung durch die
Zelle 29 (mittels Ventile 23, 24) und andererseits ein Polaritätswechsel an den Elektroden 35 >
36 (mittels Umschaltkontakte S45, S46) erreicht. Nachdem, wie im
Prinzipaufbau der elektrolytischen Zelle gemäß Figur 3
erläutert, die einfließende Flüssigkeit zuerst Kontakt bekommt mit der Anode, wird auch bei Umpolung und Umkehr
der Strömungsrichtung die einfließende Flüssigkeit zuerst mit der Anode in Kontakt stehen. Dieser Vorgang
ist insbesondere bei Betrieb mit hartem Wasser vorteilhaft, da das Kalziumkarbonat nicht nur in die Flüssigkeit
ausfällt, sondern sich auch als Schicht auf der Kathodenelektrode aufbaut. Durch die Umschaltung findet
also eine Rückbildung statt, die auch als Regeneration der Zelle bezeichnet werden kann. Damit wird eine
gleichbleibende Funktion der Zelle gewährleistet.
- VPA Θ*Ρ 3 3 4 0 DE
Die Zudosierung von Reinigungsmittel und Natriumchlorid kann über eine Dosiereinrichtung aus größeren
Vorratsbehältnissen erfolgen. Vom elektrischen Aufbau lassen sich ebenfalls noch weitere Vereinfachungen
treffen; so lassen sich die Magnetventile V22, V235 V24 und V25 zur Umschaltung der Flußrichtung der
elektrolytischen Zelle durch Verwendung von vier Zwei-Wegeventilen in ihrer Anzahl reduzieren.
Wie bereits erwähnt, läßt sich bei Verwendung der Zelle gemäß Figuren 5 und 6 wegen des Wegfalls der
Flußrichtungsumkehr der Aufwand für die Steuerung des Medienflusses erheblich vereinfachen. In Betrachtung
des Prinzipschaltbildes nach Figur 2 ergibt sich, daß die Ventile V22 bis V25 sowie die Leitungsabschnitte
zu und von den Ventilen V23 und V24 entfallen können. In Betrachtung des Prinzipschaltbildes nach Figur 4
ergibt sich, daß darüber hinaus noch der Schalter S22 entbehrlich ist. Die übrigen Schaltungsmaßnahmen, so
auch die Polaritätsumkehr an den Elektroden, bleiben erhalten.
30 Patentansprüche
6 Figuren
6 Figuren
Claims (2)
1. Verfahren zur Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von ärztlichen, insbesondere zahnärztlichen,
Instrumenten, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) die Instrumente (lO) werden in einem mit Flüssigkeit
gefüllten und mit Reinigungsmitteln versetzten Behälter (3) unter Beaufschlagung der Flüssigkeit
mit Ultraschallenergie während einer Zeit Tl vorgereinigt,
b) nach Entleeren der Flüssigkeit wird erneut Flüssigkeit unter Beigabe von Reinigungsmittel und Natriumchlorid
(NaCl) in den Behälter gegeben und die Flüssigkeit während einer Zeit T2 unter erneuter Beaufschlagung
mittels Ultraschall über eine an Spannung liegende, nach dem Prinzip der elektrolytischen
Dissoziation arbeitenden elektrolytischen Zelle (29) umgewälzt,
c) nach Entleeren der Flüssigkeit wird Spülflüssigkeit
in den Behälter (3) gegeben und die Flüssigkeit während einer Zeit T3 erneut mittels Ultraschall
beaufschlagt und über die elektrolytische Zelle (29) umgewälzt,
d) nach Entleeren dieser Flüssigkeit werden die Instrumente
(lO) während einer Zeit T4 im Behälter (3) mittels Warmluft getrocknet.
Q / Q π ς η R "' '
- α* - VPA 8%Ρ 3 3 ^ O OE
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Flüssigkeit
bereits vor Einspeisung in den Behälter (3) durch die elektrolytische Zelle (29) geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die nach Beendigung
eines Reinigungs/Spülvorganges aus dem Behälter (3) austretende Flüssigkeit ebenfalls über die elektrolytische
Zelle (29) geleitet wird.
k. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3»
dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit vor Eintritt in den Behälter (3) durch das
Reinigungsmittel bzw. Reinigungsmittel und NaCl aufnehmende Behältnisse {k, 5) geleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß während
der Beaufschlagung der Behälterflüssigkeit mit
Ultraschall der Behälter (3) oder ein im Behälter (3) angeordneter, die Instrumente (lO) aufnehmender weiterer
Behälter (9) in eine Rüttelbewegung versetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß nach
Beendigung des letzten Verfahrensschrittes (oC) sowohl
die Polarität der an der elektrolytischen Zelle (29) anliegenden Spannung als auch die Strömungsrichtung
3D der Flüssigkeit durch die Zelle (29) umgepolt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge.kennzeichnet , daß der
elektrische Leitwert der Flüssigkeit gemessen wird und daraus Steuersignale ermittelt werden, die an eine
- te - VPA 8*P 3 3 4 0 DE
zentrale Steuereinheit, vorzugsweise an einen Mikroprozessor, gegeben werden, welcher die Verfahrensschritte selbsttätig ablaufen läßt.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet , daß in einem gemeinsamen Gehäuse (l) ein Behälter (3) zur Aufnahme der
Instrumente (lO), eine elektrolytische Zelle (29), eine Trockeneinrichtung (lO) sowie elektrische und
hydraulische Steuerglieder (21 bis 28, 40 bis 47) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse (l) unterteilt ist in einen ersten, den Behälter (3) beinhaltenden
Gehäuseabschnitt (la) und einen sich daran anschließenden, in sich abgeschlossenen Gehäuseabschnitt
(lb), in dem die elektrischen und hydraulischen Steuerglieder (21 bis 28, 40 bis 47) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Gehäuseabschnitt
(lb) deckseitig eine ebene Ablage (8) bildet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet , daß in dem zweiten Gehäuseabschnitt (lb) Behältnisse (4, 5) zur Aufnahme von
einerseits Eeinigungsmittel und andererseits Reinigungsmittel und Natriumchlorid vorgesehen sind und die Behältnisse
über Öffnungen (6, 7) mit dem Behälter (3) verbunden sind.
3A30605
- **- VPA ΛΡ 3 3 40 DE
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, gekennzeichnet durch einen das
Gehäuse (l) nach oben abschließenden Deckel (2), in dem eine Heizvorrichtung (lO), vorzugsweise ein Infrarotstrahler,
untergebracht ist.
13· Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß im Deckel zusätzlich
noch ein Lüfter (ll) zur Umwälzung der mittels der Heizvorrichtung (lO) erwärmten Luft vorgesehen ist.
Ik. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (3) Füllstandsmesser (18, 19), vorzugsweise
elektrische Leitwertsonden, zur Bestimmung eines oberen und eines unteren Füllstandpegels enthält.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis l^i,
dadurch gekennzeichnet, daß der die Flüssigkeit und/oder die Instrumente aufnehmende
Behälter (3, 9) mit einer Rüttelvorrichtung (17) mechanisch gekoppelt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der Ultraschallenergie ein Schwinger (l6)
vorgesehen ist, der mit einer Frequenz von unterhalb 35 kHz und mit einer Leistung von wenigstens 80 W/l
Behälterinhalt betrieben wird.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis l6, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Umschaltwerk (S22, S46, S45) vorhanden ist, mit dem nach
Beendigung des Programmablaufs die Spannungspolarität
an der elektrolytischen Zelle (29) umgepolt wird.
-0t9. VPA WP3310DE
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet , daß mit dem Umschaltwerk
(S22, S45, S45) auch die Strömungsrichtung der Flüssigkeit durch die Zelle bis zum Beginn des nächsten
Programms umgepolt wird.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytische Zelle (29) aus einem länglichen Körper
(30) besteht, der eine Durchflußkammer (31) bildet,
in der zwei eine Anode und eine Kathode bildende Elektroden (35, 36) in engem Abstand einander gegenüberstehen,
daß eine ionendurchlässige Trennwand (32) zwischen den beiden Elektroden vorhanden ist, die den Hohlraum
(3l) in einen die Anode aufnehmenden Anolytraum (33)
und in einen die Kathode (36) aufnehmenden Katholytraum (34) unterteilt, daß Anoden- und Kathodenraum an der
einen Stirnseite durch einen Strömungskanal (38) miteinander verbunden sind und an der anderen Stirnseite
je einen Anschluß (39, 40) aufweisen, wobei der der Anode benachbarte Anschluß den Eingang und der andere Anschluß
(40) den Ausgang der Zelle bilden.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß Anoden- und Kathodenraum (33, 34) mit einem Turbulenzgitter (37) versehen
sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß Anoden- und Kathodenraum (33, 34) der elektrolytischen Zelle (29) durch eine
Kationenaustauschermembran (32) voneinander getrennt sind.
3 4 3 G 6 O 5
- VPA WP 3 3UQE
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet , daß der Strömungswiderstand
der Membran (32) groß ist gegenüber demjenigen von Anoden- und Kathodenraum (33, 32O.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membran (32) aus sulfoniertem Polytetrafluoräthylen besteht.
24. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet , daß die Elektroden (35»
36) porös sind und den Anoden- bzw. Kathodenraum ausfüllen.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrolytische Zelle (29) aus einem länglichen Körper (50) besteht, der eine Durchflußkammer (53)
bildet, in der zwei eine Anode und Kathode bildende Elektroden (5I5 52) in engem Abstand einander gegenüberstehen,
die an ihren der Durchflußkammer (53) abgewandten Seiten mit dem Körper (50) Durchflutungs-
bzw. Lüftungskanäle (56) bilden.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektroden (35, 36, 51, 52) aus aktiviertem Titan
bestehen, vorzugsweise in Form eines Netzes oder Streckmetalles.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet , daß die Elektroden (35,
36) mit Edelmetallen aktiviert sind.
VPA WP 3 3 4 0 DE
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektroden (35» 36) Elektrokatalysatoren enthalten.
29. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Zelle (29) während der Reinigungsphase mit einer Stromdichte von 50 mA bis
100 mA/cm Elektrodenfläche und während der Spülphase
mit reduzierter, vorzugsweise zwischen 5 mA und 20 mA/cm
Elektrodenfläche betrieben wird.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß
2 die wirksame Elektrodenfläche zwischen 50 und 250 cm
2
liegt, vorzugsweise 100 cm beträgt.
liegt, vorzugsweise 100 cm beträgt.
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