DE3347049A1 - Verfahren und schaltungsanordnung zur simulierung eines mehrfarbendrucks auf einem farbmonitor - Google Patents
Verfahren und schaltungsanordnung zur simulierung eines mehrfarbendrucks auf einem farbmonitorInfo
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Description
Verfahren und Schaltungsanordnung zur Simulierung eines Mehrfarbendrucks auf einem Farbmonitor
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der elektronischen Reproduktionstechnik für den Mehrfarbendruck und
betrifft ein Verfahren zur Simulierung eines Mehrfarbendrucks auf einem Farbmonitor, um eine Farbbeurteilung und
Farbkorrektur des zu erwartenden Druckergebnisses vor dem eigentlichen Druckprozeß durchzuführen und eine Schaltungsanordnung,
auch Farbsichtgerät genannt.
Bei der elektronischen Reproduktion farbiger Vorlagen werden in einem Farbscanner durch punkt- und zeilenweise,
trichromatische Vorlagen-Abtastung und optoelektronische Wandlung des Abtastlichtes drei primäre Farbwert-Signale
gewonnen, welche ein Maß für die Farbanteile Rot, Grün und Blau der abgetasteten Bildpunkte sind. Ein Farbkorrektur-Rechner
korrigiert die Farbmeßwert-Signale und erzeugt im Falle des Vierfarbendruckes vier Farbauszugs-Signale für
die Farbauszüge "Gelb", "Magenta", "Cyan" und "Schwarz".
Die Farbauszugs-Signale geben die beim Druck erforderlichen Mengen an Gelb-, Magenta-, Cyan- und Schwarz-Druckfarbe an.
Von den farbkorrigierten Farbauszugs-Signalen werden die Druckformen für den Druck hergestellt. In Auflagen-Druckmaschinen
erfolgt dann der Übereinanderdruck der mit den vier Druckfarben eingefärbten Druckformen auf das Auflagenpapier.
Um das zu erwartende Druckergebnis bereits vor der Druckform-Herstellung
kontrollieren und gegebenenfalls noch korrigieren zu können, sind Farbsichtgeräte im Einsatz, bei
denen das zu erwartende Druckergebnis durch Nachbildung des Druckprozesses auf einem Farbmonitor simuliert wird. Zur
Drucksimulation werden sogenannte Farbumsetzer oder Drucknachbildungsrechner verwendet, welche die Farbauszugs-
Signale unter Berücksichtigung der Druckparameter derart in Ansteuersignale für den Farbmonitor umsetzen, daß das
Monitor-Farbbild denselben farblichen Eindruck wie der zu erwartende Mehrfarbendruck auf dem Auflagenpapier
vermittelt.
Aus der US-PS 3,128,333 ist z. B. ein Farbumsetzer bekannt, in dem die Farbauszugs-Signale durch eine analoge Signalverarbeitung
in entsprechende Ansteuersignale für den Farbmonitor umgesetzt werden. Der bekannte Farbumsetzer hat
aber den Nachteil, daß bei der Darstellung von Mischfarben auf dem Farbmonitor nur eine über den gesamten Farbraum
gemittelte Wiedergabequalität eines Mehrfarbendrucks erreicht werden kann.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung
zur Simulierung eines Mehrfarbendruckes auf einem Farbmonitor anzugeben, mit denen eine weitestgehend
farbliche Übereinstimmung zwischen Monitor-Farbbild und späterem Mehrfarbendruck erreicht wird, so daß eine hochwertige
und zuverlässige Aussage über die zu erwartende Vfiedergabequalität möglich ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Fig. 1 und 2 näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Schaltungsanordnung für ein Farbsichtgerät; und Fig. 2 eine grafische Darstellung eines Druck-Farbraumes.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Schaltungsanordnung zur Simulierung eines Mehrfarbendrucks auf einem
Farbmonitor für eine Farbbeurteilung und Farbkorrektur des zu erwartenden Mehrfarbendruckes vor dem Druckprozeß, nachfolgend
mit Farbsichtgerät bezeichnet.
Das Farbsichtgerät besteht im wesentlichen aus einer Signalquelle
1, einer Umformer-Schaltung 2, einem Farbmonitor 3 und einem Taktgenerator 4.
Die Signalquelle 1 erzeugt digitale Farbauszugswerte Y, M,
C und K für die Farbauszüge "Gelb" (Y), "Magenta" (M), "Cyan" (C) und "Schwarz" (K) eines zu druckenden Farbbildes.
Die digitalen Farbauszugswerte Y, M, C und K sind ein Maß für die erforderlichen Dosierungsmengen an Druckfarben bzw.
für die Rasterpunkt-Größen in Prozent. Die digitalen Farbauszugswerte haben z. B. eine Wortlänge von 8 bit, wobei
"Schwarz" (Rasterpunkt-Größe 100 %) der digitale Farbauszugswert 0 und "Weiß" (Rasterpunkt-Größe 0 %) der
digitale Farbauszugswert 255 zugeordnet ist und zwischen "Schwarz" und "Weiß" 254 Grauwerte unterschieden werden.
Die Signalquelle 1 kann eine elektronische Farbkamera enthalten, welche durch eine fernsehmäßige, punkt- und
zeilenweise Abtastung des zu druckenden bzw. auf dem Farbmonitor 3 darzustellenden Farbbildes Farbmeßwert-Signale R,
G und B erzeugt.
Eine der Farbkamera nachgeschaltete, einstellbare Farbkorrektur-Stufe
rechnet die Farbmeßwert-Signale R, G und B nach den Gesetzmäßigkeiten der subtraktiven Farbmischung in
die Farbauszugs-Signale Y, M, C und K um.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Signalquelle 1 aus einem Ganzbild-Speicher 5, einer Korrektur-
Stufe 6, einem Bildwiederhol-Speicher 7 und einem Adreß-Steuerwerk
8. Im Ganzbild-Speicher 5 sind die digitalen Farbauszugswerte Y, M, C und K eines Einzelbildes oder
einer bereits montierten Druckseite abgelegt. Die Farbauszugswerte Y, M, C und K eines Einzelbildes wurden z. B.
in einem Farbscanner erzeugt. Die Kombination der Farbauszugswerte von verschiedenen Einzelbildern zu den Farbauszugswerten
einer Druckseite nach einem Layout-Plan erfolgte beispielsweise durch eine elektronische Seitenmontage in
einer Bildverarbeitungsanlage nach der DE-OS 21 61 038. Die zur Darstellung des Farbbildes oder eines Bildausschnitts
auf dem Farbmonitor 3 aus beispielsweise 512 χ 512 Bildpunkten benötigten Farbauszugswerte werden aus dem gesamten
Datenbestand des Ganzbild-Speichers 5 ausgewählt oder berechnet und von dort über die Daten-Busse 9 in den
Bildwiederhol-Speicher 7 geladen» der eine der Anzahl von
Bildpunkten entsprechende Speicherkapazität für 512 χ 512 Farbauszugswerte aufweist. Zur Übertragung der Farbauszugswerte
ruft das Adreß-Steuerwerk 8 über die Adreß-Busse 10 und 11 die entsprechenden Adressen im Ganzbild-Speicher 5
und im Bildwiederhol-Speicher 7 auf und erzeugt die zugehörigen Lesetakte auf Steuer-Bussen 12 und 13.
Zur Darstellung des Farbbildes auf dem Farbmonitor 3 ruft das Adreß-Steuerwerk 8 über den Adreß-Bus 10 die Adressen
des Bildwiederhol-Speichers 7 zyklisch auf. Die adressierten Farbauszugswerte Y, M, C und K werden mit Hilfe des
Lesetaktes auf dem Steuer-Bus 12 Zeile für Zeile und innerhalb jeder Zeile Bildpunkt für Bildpunkt ausgelesen und
über die Daten-Busse 14 der Umformer-Schaltung 2 zugeführt. In der Umformer-Schaltung 2 werden die Farbauszugswerte Y,
M, C und K derart in Video-Ansteuersignale r'v, g1 und
b'v für den Farbmonitor 3 auf Leitungen 15 umgeformt, daß
das auf dem Farbmonitor 3 dargestellte Farbbild denselben farblichen Eindruck vermittelt wie das unter Fortdruckbedingungen
auf das Auflagenpapier gedruckte Farbbild.
Die punkt- und zeilenweise Aufzeichnung des Farbbildes auf dem Farbmonitor 3 erfolgt beispielsweise nach dem Zeilensprungverfahren
mit 50 Halbbildern/sec., um ein flimmerfreies
Bild zu erzeugen. Der Taktgenerator 4 erzeugt nach der beim Fernsehen üblichen Technik die horizontalen und
vertikalen Ablenksignale sowie die Zeilenstart-Impulse und Bildstart-Impulse auf Leitungen 16. Das Adreß-Steuerwerk in der Signalquelle 1 liefert entsprechende horizontale und vertikale Synchronimpulse über Leitungen 17 an den Taktgenerator 4, so daß die Monitoraufzeichnung mit dem Lesevorgang der Farbauszugswerte aus dem Bild-Wiederholspeicher synchronisiert ist.
vertikalen Ablenksignale sowie die Zeilenstart-Impulse und Bildstart-Impulse auf Leitungen 16. Das Adreß-Steuerwerk in der Signalquelle 1 liefert entsprechende horizontale und vertikale Synchronimpulse über Leitungen 17 an den Taktgenerator 4, so daß die Monitoraufzeichnung mit dem Lesevorgang der Farbauszugswerte aus dem Bild-Wiederholspeicher synchronisiert ist.
Der Bediener kann jetzt das dargestellte Farbbild
beurteilen und gegebenenfalls Farbkorrekturen durch
beurteilen und gegebenenfalls Farbkorrekturen durch
Änderung der Farbauszugswerte Y, M, C und K mit Hilfe der
Korrektur-Stufe 6 im Ganzbild-Speicher 5 vornehmen. Die im Ganzbild-Speicher 5 geänderten Farbauszugswerte Y, M, C
und K werden automatisch in den Bildwiederhol-Speicher 7
transferiert, so daß auf dem Farbmonitor 3 jeweils das
farbkorrigierte Bild erscheint.
und K werden automatisch in den Bildwiederhol-Speicher 7
transferiert, so daß auf dem Farbmonitor 3 jeweils das
farbkorrigierte Bild erscheint.
Jedes von der Signalquelle 1 gelieferte Quadrupel Farbauszugswerte
Y, M, C und K repräsentiert eine auf dem
Auflagenpapier gedruckte Farbe, nachfolgend Druck-Farbe
genannt, die durch Übereinanderdruck unterschiedlicher
Anteile der Gelb-, Magenta-, Cyan- und Schwarz-Farben und durch subtraktive Farbmischung entsteht. Jede Druck-Farbe kann durch ein Tripel von Normfarbwerten XD, YD und ZQ
genannt, die durch Übereinanderdruck unterschiedlicher
Anteile der Gelb-, Magenta-, Cyan- und Schwarz-Farben und durch subtraktive Farbmischung entsteht. Jede Druck-Farbe kann durch ein Tripel von Normfarbwerten XD, YD und ZQ
gekennzeichnet werden. Die Video-Ansteuerwerte r , g' und
b sind ein Maß für die Leuchtdichten der Einzelphosphore
Rot", "Grün" und "Blau" des Farbmonitors 3. Jedes Tripel
von Video-Ansteuerwerten r' , g' und b' repräsentiert
daher eine auf dem Farbmonitor 3 durch additive Farbmischung der Komponenten Rot, Grün und Blau gebildete Farbe, nachfolgend Monitor-Farbe genannt. Jede Monitor-Farbe kann
ebenfalls durch ein Tripel von Normfarbwerten X„, YM
daher eine auf dem Farbmonitor 3 durch additive Farbmischung der Komponenten Rot, Grün und Blau gebildete Farbe, nachfolgend Monitor-Farbe genannt. Jede Monitor-Farbe kann
ebenfalls durch ein Tripel von Normfarbwerten X„, YM
und Z-. gekennzeichnet werden.
Die Umformer-Stufe 2 besteht aus einem Farb-Geber 18,
Gradations-Stufen 19a - 19d, einem Farbumsetzer 20,
Linearisierungs-Stufen 21 und D/A-Wandlern 22. Der Farbumsetzer
20 wiederum weist eine Interpolations-Stufe 23, einen Stützwert-Speicher 24, eine Rechen-Stufe 25, eine
Meß-Stufe 26 sowie Überlagerungs-Stufen 27 auf.
In den Gradations-Stufen 19a - 19d werden die Farbauszugswerte
Y, M, C und K gemäß Gleichung (1) zunächst nach Druckgradations-Kurven
f, in Farbauszugswerte Y'f M1, C und K1
korrigiert.
Y', Mf, C, K' = fx (Y, M, C, K) (1)
Die Druckgradations-Kurven f,, auch Druck-Kennlinien genannt, berücksichtigen die Parameter des Druckverfahrens,
das Auflagenpapier sowie die echten Druckfarben. Die
Gradations-Stufen 19a - 19d sind z. B. als ladbare Speicher (RAM) ausgebildet, in denen die Druckgradations-Kurven f,
abgespeichert sind.
Die korrigierten Farbauszugswerte Y1, M', C und K1 werden
an den Farbumsetzer 20 gegeben. Im Farbumsetzer 20 wird für jedes Quadrupel von korrigierten Farbauszugswerten (Y1, M1,
C'r K1) einer Druck-Farbe dasjenige Tripel von Farbwerten
(r'r g'r b1) erzeugt, welches für die Darstellung der
farbidentischen Monitor-Farbe erforderlich ist. 30
r', g», b' = f2 (Y', M1, C, K') (2)
Im Farbumsetzer 20 werden lediglich die in den Gradations-Stufen 19a - 19e korrigierten Farbauszugswerte Y1, M'
und C über die Daten-Busse 28 an den Eingang der Interpolations-Stufe
23 gegeben werden, während die in der Gradations-Stufe 19d korrigierten Farbauszugswerte K1
- Tf-
für den Schwarzauszug über einen Daten-Bus 29 direkt an die Überlagerungs-Stufen 27 gelangen. Die Interpolations-Stufe
23 gibt zunächst gemäß Gleichung (3) für jedes Tripel von korrigierten Farbauszugswerten Y1, M1 und C, also
ohne Berücksichtigung des Schwarzauszuges, ein zur farbidentischen Darstellung erforderliches, zugeordnetes Tripel
von Farbwerten r, g und b aus.
r, g, b = f3 (Y·, M', C) (3)
Dabei ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in
vorteilhafter Weise die Zuordnung gemäß Gleichung (3) nur für ein Stützstellen-Netz des Druck-Farbraumes berechnet
und in dem Stützwert-Speicher 24 abgelegt worden, während alle für die Farbbild-Aufzeichnung auf dem Farbmonitor (3)
erforderlichen Zuordnungen durch laufende Interpolation in der Interpolations-Stufe 23 ermittelt werden. Alternativ
können die Zuordnungen auch vor der Farbbild-Aufzeichnung
für alle theoretisch möglichen Farben des Druck-Farbraumes berechnet werden. In diesem Falle wird die Interpolations-Stufe
23 durch einen entsprechend größeren Zuordnungs-Speicher ersetzt.
Die aus der Interpolations-Stufe 23 ausgegebenen Farbwerte r, g und b werden in den Überlagerungs-Stufen 27 den
Farbauszugswerten K1 für den Schwarzauszug multiplikativ
hinzugefügt, um die korrigierten Farbwerte r1, g' und b1
am Ausgang des Farbumsetzers 20 zu erhalten.
r«, g', b' = f4 (rf g, b) (4)
Die korrigierten Farbwerte r1, g1 und b1 repräsentieren die
Monitor-Farben, die auf dem Farbmonitor 3 erzeugt werden sollen, aufgrund der Monitor-Kennlinien, d. h. aufgrund der
nichtlinearen Zusammenhänge zwischen den Strahlungsdichten der Einzelphosphore und den Video-Ansteuerwerten nicht
erreicht werden. Aus diesem Grunde müssen durch eine söge-
-jr-
nannte Monitor-Linearisierung lineare Zusammenhänge zwischen der Strahlungsdichte des Rotphosphors und den
Video-Ansteuerwerten r1, der Strahlungsdichte des Grünphosphors
und den Video-Ansteuerwerten gf sowie der Strahlungsdichte
des Blauphosphors und den Video-Ansteuerwerten b' hergestellt werden.
Diese Monitor-Linearisierung erfolgt dadurch, daß die Farbwerte
r1, g1 und b1 nach Maßgabe der Monitor-Kennlinien in
den Linearisierungs-Stufen 21 in entsprechende Video-Ansteuerwerte
r , g und b umgerechnet werden. Die Linearisierungs-Stufen 21 sind z. B. als ladbare Speicher
(RAM) ausgebildet, in denen die berechneten Video-Ansteuerwerte r , g und b digital gespeichert sind. Die
gespeicherten digitalen Video-Ansteuerwerte r , g und b
werden in den D/A-Wandlern 22, welche den Linearisierungs-Stufen
21 nachgeschaltet sind, in die analogen Video-Ansteuerwerte r1 , g1 und b1 auf den Leitungen 15
umgewandelt.
Die Monitor-Kennlinien können durch eine Strahlungsdichtemessung am Farbmonitor in Abhängigkeit der Ansteuerwerte
ermittelt werden. Es können aber auch die vom Hersteller des Farbmonitors angegebenen Monitor-Kennlinien verwendet
werden. Falls die gelieferten Monitor-Kennlinien nicht genau genug sind, ließe sich eine entsprechend größere
Anzahl von Kennlinien-Werten durch Interpolation ermitteln.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Berechnung der korrigierten Farbauszugswerte Y1, M1, C1 und K1 in den
Gradations-Stufen 19a - 19d, die multiplikative Verknüpfung
der Farbwerte r, g und b mit den korrigierten Farbauszugswerten K1 des Schwarzauszuges und/oder die Linearisierung
der Video-Ansteuerwerte r , g und b bereits vor der Farbbild-Darstellung auf dem Farbmonitor 3 durchzuführen
und die entsprechenden Rechnungen im Datenbestand des Stützwert-Speichers 24 bzw. des Zuordnungs-Speichers zu
berücksichtigen.
Nachdem die Wirkungsweise des Farbsichtgerätes erläutert wurde, soll näher auf das Verfahren zur Bestimmung der für
eine farbäquivalente Farbbild-Darstellung erforderlichen Farbwerte r, g und b in Abhängigkeit der Farbauszugswerte
Y', M1 und C für das Stützstellen-Netz bzw. für
den Stützwert-Speicher 24 im Farbumsetzer 20 vor dem eigentlichen Betrieb des Farbsichtgerätes eingegangen
werden. In diese Betriebsphase befindet sich ein Umschalter 30 in der dargestellten Position, so daß der
Farbgeber 18 mit den Gradations-Stufen 19a - 19d verbunden ist.
Dabei wird davon ausgegangen, daß die Gradations-Stufen 19a - 19d und der Stützwert-Speicher 24 zunächst
linear wirken, indem Gradations-Stufen 19a - 19d sowie der Stützwert-Speicher 24 mit linearen Funktionen geladen
werden.
In einem ersten Schritt wird eine Eichung des Farbmonitors auf das hellste Weiß (max. Bildweiß) und auf das dunkelste
Schwarz (max. Bildtiefe) vorgenommen. Durch die Weiß-Eichung wird sichergestellt, daß der Farbmonitor 3 mit dem
hellsten Weiß leuchtet, wenn alle dem Farbumsetzer 20 zugeführten Farbauszugswerte Y=M=C=K= 255 (Soll-Weiß;
Rasterpunkt-Größe 0 %) bzw. die Video-Ansteuerwerte r'v,
g1 und b1 maximal sind. Zur Weiß-Eichung werden die
erforderlichen Farbauszugswerte mit Hilfe der Farbregler "Gelb", "Magenta", "Cyan" und "Schwarz" im Farbgeber
eingestellt, das dadurch erzeugte Monitor-Weiß mit einer Mustervorlage "Bildweiß" z. B. mit einem Kunstdruckpapier
visuell verglichen und die Betriebsparameter des Farbmonitors 3 solange verändert, bis das Monitor-Weiß dem
maximalen Bildweiß entspricht.
Durch ein anschließende Schwarz-Eichung soll erreicht werden, daß der Farbmonitor 3 das dunkelste Schwarz erzeugt,
wenn die Farbauszugswerte Y=M=C=K=O (Bildschwarz;
Rasterpunkt-Größe 100 %) bzw. die Video-Ansteuerwerte r' ,
g und b' minimal sind. Der Schwarz-Abgleich erfolgt
sinngemäß mit einer entsprechenden Mustervorlage "Schwarz".
Nach der beschriebenen Eichung werden in einem zweiten Schritt für die Druck-Farben F des Stützstellen-Netzes
des Druck-Farbraumes diejenigen Farbwert-Tripel r , g und b ermittelt, welche zur farbidentischen Wiedergabe der
Druck-Farben F bzw. des Mehrfarbendrucks auf dem Farbmonitor
3 erforderlich sind. Der zweite Schritt zerfällt in zwei Teilschritte. In dem ersten Teilschritt werden
zunächst die erforderlichen Farbwert-Tripel r , gn und bn
für die Druck-Eckfarben bzw. für die Eckstützstellen des
Druck-Farbraumes ausgemessen. In dem zweiten Teilschritt werden die erforderlichen Farbwert-Tripel r , g und b
für alle Druck-Zwischenfarben des Stützstellen-Netzes innerhalb des Druck-Farbraumes berechnet.
Zur Erläuterung zeigt Figur 2 einen idealisierten, würfelförmigen Druck-Farbraum 33 innerhalb des YMC-Farbkoordinaten-Systems
34 mit den acht Druck-Eckfarben, nämlich mit
den Primärfarben Gelb (Y*), Magenta (M*) und Cyan (C*), den Sekundärfarben Rot (Y*, M*), Grün (Y*, C*) und Blau (M*, C*)
und mit Schwarz und Weiß. Gleichzeitig ist ein Stützstellen-Netz 35, in welches der Druck-Farbraum 33 unterteilt ist,
mit drei Stützstellen 36 auf jeder Würfelkante dargestellt. Selbstverständlich ist die Anzahl der Stützstellen im
praktischen Ausführungsbeispiel wesentlich größer. Jede Stützstelle η einer Druckfarbe F ist im YMC-Farbkoordi-
naten-System 34 lagemäßig durch ein Farbauszugswerte-Tripel
Y'n, M'n und C'n definiert. Jeder Stützstelle η ist
nach Gleichung (3) ein Farbwert-Tripel r , g und b zuzuordnen. Die Anzahl der Speicherplätze für die zuzuordnenden
Farbwert-Tripel r , g und b im Stützwert-Speicher 24 entspricht der Anzahl von Stützstellen η im
Druck-Farbraum 33. Die Speicherplätze des Stützwert-Speichers 24 sind durch die Adressen 0 - a 0 - b und
O - c adressierbar. Jedem Speicherplatz η ist eine
entsprechende Stützstelle η in der Weise zugeordnet, daß das Adressen-Tripel a , b und c mit dem der
betreffende Speicherplatz η adressierbar ist, dem Farbauszugswerte-Tripel
Y'n, M'n und C für die zugehörige
Stützstelle η entspricht. So ist z. B. der der Druck-Eckfarbe "Weiß" zugeordnete Speicherplatz durch die
Adressen 0,0 und 0 und der der Druck-Eckfarbe "Schwarz" zugeordnete Speicherplatz durch die Adressen a , b und c
adressierbar.
In der praktischen Ausführungsform wird kein "räumlicher" Stützwert-Speicher zur Ablage von drei Farbwerten pro
Speicherplatz, sondern drei, durch die Adressen a , b
und c getrennt adressierbare Speicher verwendet, in denen jeweils ein Farbwert der zugeordneten Farbwert-Tripel
abgelegt wird.
Um die für die farbidentische Darstellung der Druck-Eckfarben als Monitor-Eckfarben erforderlichen Farbwert-Tripel
r , g und b gemäß dem ersten Teilschritt aus-η η η
messen zu können, werden die acht Monitor-Eckfarben nacheinander
auf dem Farbmonitor 3 mit Hilfe der Farbregler "Gelb", "Magenta" und "Cyan" im Farbgeber 18 eingestellt,
wobei jeweils die Leuchtdichten der zu den "Farben" der Farbregler komplementären Einzelphosphore des Farbmonitors
beeinflußt wurde. Die Einstellung der Monitor-Eckfarben
auf dem Farbmonitor 3 erfolgt beispielsweise durch einen visuellen Vergleich mit echten Druck-Eckfarben, wobei die
Reglerstellungen solange verändert werden, bis Farbidentität zwischen Monitor-Eckfarben und echten Druck-Eckfarben
festgestellt ist. Solche echten Druck-Eckfarben, d. h. Farben, die mit realen Druckfarben unter den beim
späteren Auflagendruck herrschenden Bedingungen auf Auflagenpapier gedruckt werden, liegen in Form von
Farbfeldern, auch Farbskala, Farbatlas oder Farbtafel genannt, vor.
Nachfolgend sind die beschriebenen Zusammenhänge in Form
einer Tabelle zusammengefaßt:
Eckfarben
Gelb Magenta Cyan Rot Grün Blau Weiß Schwarz
Farbregler
Cyan und Magenta
Cyan und Gelb
Gelb und Magenta
Cyan
Magenta
Gelb
Cyan, Magenta und Gelb
Cyan, Magenta und Gelb
beeinflußte Einzelphosphore
Rot und Grün Rot und Blau Blau und Grün Rot
Grün
Blau
Rot, Grün und Blau Rot, Grün und Blau
Die Monitor-Eckfarben werden beispielsweise als Farbfelder
dargestellt, die flächenmäßig nur einen kleinen Teil der Bildschirmfläche bedecken.
Die zur farbidentischen Darstellung der Monitor-Eckfarben
erforderlichen Farbwert-Tripel r , g und b werden in der Meß-Stufe 26 gemessen, wobei jeder Meßvorgang zwischen den
einzelnen Darstellungen durch Druck einer Taste 37 eingeleitet wird. Die gemessenen Farbwert-Tripel r , g und b
werden über Daten-Busse 38 und die Rechen-Stufe 25 in den Stützwert-Speicher 24 transferiert und dort unter den
Druck-Eckfarben F zugeordneten Adressen a , b und c
η η η η
abgelegt, wie dies aus nachfolgender Tabelle hervorgeht.
Eckfarbe | gemessene | der | Farbwert- | Adressen des Stütz |
Tripel | by | Eckfarben | wert-Speichers | |
Gelb Magenta |
V V V V |
bc | l'X ο" | |
Cyan | V 9C' | br | 0, 0, Cn | |
Rot Grün |
rr' V
V V |
am' V '° am' ' cm |
rb' | %' | - | bb | 1S- | O, | bm | 3 | |
rw' | V | — | bw | ¥5 - | 0, | 0, | ||
Blau | rsr | gs' | bs | am' | ' cm | |||
Weiß | 0 | |||||||
Schwarz | m' c | |||||||
Zum visuellen Vergleich von Monitor-Farben und Druck-Farben wird vorteilhafterweise ein Lichtkasten in Form eines
Lichtschachtes verwendet, der mit einer öffnung auf den Bildschirm gesetzt wird. Diese öffnung hat Form und Größe
der Bildschirmflache, so daß der Bildschirm von Außenlicht
abgeschirmt wird. Die gegenüberliegende öffnung des Lichtkastens dient als Einblicköffnung für den Bediener. Der
Lichtkasten weist zwischen den öffnungen und parallel dazu eine Trennwand mit einer Durchblicköffnung auf, durch die
der Bediener das auf dem Bildschirm erzeugte Farbfeld betrachtet. Die Vergleichs-Farbfeider werden auf der der
Einblick-Öffnung zugewandten Seite der Trennwand im Bereich der Durchblick-Öffnung angebracht. Die Vergleichs-Farbfelder
werden in vorteilhafter Weise von einer Normlichtquelle beleuchtet, deren Helligkeit an die Helligkeit des BiId-Schirmes
angepaßt wird. Dazu beleuchtet die Normlichtquelle ein Kunstdruckpapier, und die Helligkeit der Normlichtquelle
wird so eingestellt, daß das vom Kunstdruckpapier reflektierte Licht dieselbe Helligkeit wie der Bildschirm
aufweist.
Anstelle des visuellen Farbvergleichs zur Anpassung der Monitor-Eckfarben an die Druck-Eckfarben kann auch ein
Vergleich von Farb-Kennzeichnungswerten, z. B. von Normfarbwerten mit Hilfe von Farbmeß-Geräten vorgenommen
werden. Dazu werden zunächst die Normfarbwerte X , Y und "z der Druck-Eckfarben in einer Farbtafel oder dergleichen
ausgemessen. Dann werden die Normfarbwerte X,,, Y„ und Zx, auf dem Bildschirm des Farbmonitors 3 gemessen
und die Farbwerte r, g und b verändert, bis eine Überein-Stimmung der Normfarbwerte X_ = X«, Y_ = Yj. und ZD = Z~M
erreicht ist. Die dazu erforderlichen Farbwerte r, g und b werden ausgemesen und als Farbwerte der Monitor-Eckfarben
gespeichert. Die zur Darstellung der Monitor-Eckfarben
benötigten Farbwerte r, g und b ließen sich auch aus den Normfarbwerten der Druck-Eckfarben X_, Y_ und ZD und den
bekannten Normfarbwerten der Einzelphosphore des Farbmonitors
3 für maximales Bildweiß (ΧΏ, Yn, Z0), (3Γ-,, Y„,
^ K JK t\ Va Vj
ZG) und (Xg, Yg, Zg) nach Gleichungen (5) berechnen, wobei
eine erfolgte Monitor-Linearisierung vorausgesetzt wird.
rv | sr | V | = | r | • |
YM | g | ||||
2D | 2M | b | |||
ZR 2G ZB
(5)
Nach dem Meßvorgang erfolgt gemäß dem zweiten Teilschritt
die Berechnung der Farbwert-Tripel r , g und b für die
Zwischenfarben in Abhängigkeit derjenigen Druckart (Tiefdruck,
Offsetdruck), die auf dem Farbmonitor simuliert werden soll.
Die Ermittlung der Farbwert-Tripel r , g und b für die
η η η Zwischenfarben soll am Beispiel für eine Offsetdruck-Simulierung
erläutert werden. In diesem Fall werden die Farbwert-Tripel in vorteilhafter Weise durch Lösung der
bekannten Neugebauer-Gleichungen gefunden.
Beim autotypischen Dreifarbendruck entstehen durch Nebeneinanderdrucken
und teilweises Übereinanderdrucken von Rasterpunkten der Druckfarben Gelb, Magenta und Cyan die
acht Eckfarben des Druck-Farbraumes, die durch Normfarbwerte X, Ϋ und Z definiert sind. Durch Nebeneinanderdrucken
von Rasterpunkten der Druckfarben entstehen die Primärfarben Gelb (X , "Ϋ , "z ) , Magenta T "
zm) und
Cyan (X , Y , \ ) durch teilweises Überdecken von
Rasterpunkten zweier Druckfarben die Sekundärfarben Rot (Xr, Yr, Yr) , Grün (xg, Tgf Tg) und Blau (x"b, "Y^,
Z, ), durch Übereinanderdrucken von Rasterpunkten aller
-SiO--'"
drei Druckfarben Schwarz (X , Y , Z ) und für den Fall,
& b3 D
daß keine Rasterpunkte gedruckt werden, Weiß (X , Y , Z ).
W W Vi
Nach Neugebauer ergeben sich gemäß Gleichung (6) die Normfarbwerte
X, Y und Z einer Zwischenfarbe durch Addition der Normfarbwerte der Eckfarben, wobei die Normfarbwerte der
Eckfarben entsprechend den wahrscheinlichen oder statistischen Flächenanteilen ^f der Eckfarben wirksam sind.
X ' | ~ vj W | X " | "X | y | 4Jm | rx 1 | + ^c | 'X " | 'X " |
D | W | *Y | m | C | r | ||||
YD | 5W | Z | Ym | 'r | |||||
"2 | Z | . y. | % | ||||||
• D" | .WJ | ro | . C- | . r- | |||||
X " | "X " | + f | X " |
_g
V |
-s | ||
* Q" | "zb. | ||
Die wahrscheinlichen Flächenanteile^f der acht Eckfarben
sind wie folgt abhängig von den jeweiligen Rasterpunkt-Größen (%) bzw. Flächenbedeckungswerten, also abhängig von
den Farbauszugswerten X, M und C der resultierenden Farbe:
= (1 - C)- (1 - M) · (1 = Y'(l - M) -(I - C)
= M#(l - Y)-(I - C) = C«(l - Y)Ml - M)
- ΜΎ' (1 - C) = C-Y' (1 - M)
= Y'C· M
(Weiß) (Gelb) (Magenta) (Cyan) (Rot)
(Grün) (Blau) (3-Farben Schwarz)
Nach den Gleichungen (6) und (7) kann somit aus den Farbauszugswerten
Y, M und C der Druck-Zwischenfarben und den ausgemessenen Normfarbwerten der Druck-Eckfarben die
Normfarbwerte ÜL, Y_ und ~Ζ~ der Druck-Zwischenfarben
berechnet werden.
-&-■■'■'
Andererseits lassen sich die Nornifarbwerte XM, YM und Z„ der
MM M
Monitor-Zwischenfarben durch die Farbwerte r, g und b sowie
durch die bekannten Normfarbwerte der Einzelphosphore nach
Gleichung (5) bestimmen.
Somit können die für die Farbübereinstimmung zwischen Druck-Zwischenfarben und Monitor-Zwischenfarben (X_ =
YD = Y„, FD = ZM) erforderliche Farbwerte rn, gn und
b aus Gleichung (5) in der Rechen-Stufe 25 berechnet in den Stützwert-Speicher 24 überschrieben werden.
Falls die Normfarbwerte der Druck-Eckfarben nicht vorliegen,
ließen sie sich nach Gleichung (5) aus den bekannten Normfarbwerten der Einzelphosphore und den gespeicherten Farbwerten
r, g und b für die Monitor-Eckfarben berechnen. Mit den berechneten Normfarbwerten der Druckfarben können dann
mit den Gleichungen (6) und (7) die Normfarbwerte der Druck-Zwischenfarben ermittelt werden.
Nach der Füllung des Stützwert-Speichers 24 erfolgt in zweckmäßiger Weise eine Überprüfung der Speicherfüllung,
indem mit dem Farbgeber 18 Farbauszugswerte-Tripel Yf M
und C von Zwischenfarben des Druck-Farbraumes in den Farbumsetzer
20 eingegeben, in der Interpolations-Stufe 23 mit Hilfe der im Stützwert-Speicher 24 abgelegten Stützwerte
die zugeordneten Farbwert-Tripel r, g und b berechnet und in Video-Ansteuerwerte r , g und b umgesetzt werden.
Zur Vereinfachung der Überprüfung sind beispielsweise die
Farbauszugswerte-Tripel Y, M und C für verschiedene charakteristische
Zwischenfarben des Druck-Farbraumes in dem Farbgeber 18 abrufbar gespeichert.
Stellt sich bei der Kontrolle der Zwischenfarben heraus, daß eine der Zwischenfarben zu ändern ist, wird eine
partielle Korrektur der Speicherfüllung mit Hilfe der Rechen-Stufe 25 durchgeführt. Diese partielle Korrektur
erfolgt in vorteilhafter Weise nach de EP-PS 0004078. Dazu werden zunächst die Farbwert-Tripel der maximal zu
.η- ■■"'■'
korrigierenden Zwischenfarbe in gewünschtem Sinne geändert
und anschließend alle Farbwert-Tripel innerhalb eines räumlichen Korrekturbereiches uin die maximal zu korrigierende
Zwischenfarbe derart nachkorrigiert, daß ein allmählicher Korrekturverlauf zwischen den geänderten
Farbwert-Tripeln der betreffenden Zwischenfarbe und den Farbwert-Tripeln am Rande des Korrekturbereiches erzielt
wird.
- Leerseite -
Claims (11)
1. Verfahren zur farbidentischen Simulierung eines Mehrfarbendrucks
auf einem Farbmonitor, bei dem die Farbauszugswerte
eines darzustellenden Mehrfarbendrucks in die für die farbidentische Simulierung erforderlichen
Video-Ansteuerwerte des Farbmonitors umgewandelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Simulierung des
Mehrfarbendrucks
a) auf dem Farbmonitor Farben erzeugt und durch einen
meßtechnischen oder visuellen Abgleich farblich an Eckfarben des Druck-Farbraumes angeglichen werden,
die unter den Druckbedingungen des Mehrfarbendrucks hergestellt, wurden,
b) die für die farblich übereinstimmende Erzeugung der Eckfarben auf dem Farbmonitor erforderlichen Farbwert-Tripel
(r, g, b) unter Berücksichtigung des nichtlinearen Zusammenhangs zwischen den Strahlungsdichtewerten
der Einzelphosphore des Farbmonitors und den Farbwerten ermittelt werden,
c) für jede Eckfarbe das ermittelte Farbwert-Tripel (r, g, b) dem betreffenden Farbauszugswerte-Tripel (Y*f
M*, C*) der drei bunten Farbauszüge der Eckfarbe zugeordnet wird,
d) für zwischen den Eckfarben liegende Zwischenfarben
des Druck-Farbraumes jeweils aus den Farbauszugswerte-Tripeln (Y, M, C) der drei bunten Farbauszüge
die zur farblich übereinstimmenden Erzeugung der Zwischenfarben auf dem Farbmonitor erforderlichen
Farbwerte-Tripel (r, g, b) unter Berücksichtigung des Druckverfahrens für den Mehrfarbendruck berechnet
werden,
e) für jede Zwischenfarbe das berechnete Farbwerte-Tripel
(r, g, b) dem betreffenden Farbauszugswerte-Tripel (Y, M, C) der drei bunten Farbauszüge der
Zwischenfarbe zugeordnet wird, während der Simulierung des Mehrfarbendrucks,
f) die Farbauszugswerte (Y, M, C, K) der drei bunten
Farbauszüge und des Schwarzauszuges des Mehrfarbendrucks aufgerufen und nach einer beim späteren
Mehrfarbendruck verwendeten Druck-Gradationskurve geändert werden,
g) anstelle der Farbauszugswerte-Tripel (Y1, M', C) der
drei bunten Farbauszüge des Mehrfarbendruckes die zuvor zugeordneten Farbwerte-Tripel (r, g, b) ausgegeben
werden,
h) die ausgegebenen Farbwerte-Tripel (r, g, b) mit den geänderten Farbauszugswerten (K1) des Schwarzauszuges
zu korrigierten Farbwerte-Tripeln (r1, g', b') verknüpft werden, und
i) die korrigierten Farbwerte-Tripel (r1, g1, b1) in die
Video-Ansteuerwerte (r'v, 9'v' b'v) für den Farbmonitor
umgewandelt worden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtlineare Zusammenhang zwischen Strahlungsdichtewerten
und Farbwerten bei der Zuordnung von Farbwert-Tripeln (r, g, b) und Farbauszugswerte-Tripeln (Y, M, C)
berücksichtigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtlineare Zusammenhang zwischen Strahlungsdichtewerten
und Farbwerten bei der umwandlung der korrigierten Farbwerte-Tripel (r1, g'f bf) in die Video-Ansteuerwerte
(r1 , g* , b1 ) berücksichtigt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Simulierung eines im Offsetdruck
hergestellten Mehrfarbendruckes
a) die Normfarbwerte (X, Ϋ, Z~) der Zwischenfarben des
Mehrfarbendrucks nach den Neugebauer-Gleichungen durch Addition von Bruchteilen der Normfarbwerte der
acht gedruckten Eckfarben berechnet werden, wobei die Bruchteile den wahrscheinlichen Flächenanteilen der
Eckfarben entsprechen, die von den Rasterpunkt-Größen bzw. den Farbauszugswerten (Y, M, C) der gedruckten
Zwischenfarben abhängen, und
b) die zur farblich übereinstimmenden Erzeugung der Zwischenfarben auf dem Farbmonitor erforderlichen
Farbwerte-Tripel aus den Normfarbwerten der Zwischenfarben und den Normfarbwerten der Einzelphosphore des
Farbmonitors ermittelt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verknüpfung der Farbwert-Tripel
(r, g, b) mit den Farbauszugswerten (K1) des Schwarzauszugs
multiplikativ erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuordnung von Farbauszugswerte-Tripeln
(Y, M, C) und Farbwert-Tripeln (rf g, b) vor der Simulierung des Mehrfarbendrucks für alle theoretisch
möglichen Farben des Druck-Farbraumes vorgenommen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Zuordnung von Farbauszugswerte-Tripeln (Y, M, C)
und Farbwert-Tripeln (r, g, b) vor der Simulierung des Mehrfarbendrucks nur für ein Stützpunktnetz
der theoretisch möglichen Farben des Druck-Farbraumes vorgenommen wird, und
b) die zu den aufgerufenen Farbauszugswerten (Y, M, C, K) des Mehrfarbendrucks gehörigen Farbwert-Tripel (r, g, b)
durch Interpolation während der Simulierung des Mehrfarbendrucks gewonnen und ausgegeben werden.
8. Anordnung zur farbidentischen Simulierung eines Mehrfarbendrucks
auf einem Farbmonitor, bestehend aus einer Signalquelle zur Ausgabe von Farbauszugswerten eines
Mehrfarbendrucks, einer an die Signalquelle angeschlossenen Umformer-Stufe zur Umwandlung der Farbauszugswerte
(Y, M, C, K) in für die farbidentische Simulierung erforderlichen Video-Ansteuerwerte und aus einem mit den
Video-Ansteuerwerten beaufschlagten Farbmonitor, dadurch gekennzeichnet, daß die Umformer-Stufe folgende
Komponenten aufweist:
a) Gradations-Stufen (19a, 19b, 19c, 19d), welche mit
der Signalquelle (1) verbunden sind, zur Änderung der von der Signalquelle (1) ausgegebenen Farbauszugswerte
(Y, M, C, K) nach einer vom späteren Druckprozeß abhängigen Druck-Gradationskurve,
b) eine Rechen-Stufe (25) zur Berechnung von Farbwert-Tripeln (r, g, b) für ein Stützstellennetz des Druck-Farbraumes,
c) einen Stützwert-Speicher (24) , welcher an die Rechen-Stufe (25) angeschlossen ist, zur Ablage der
berechneten Farbwert-Tripel des Stützstellennetzes,
d) eine Interpolations-Stufe (23) , welche mit den Gradations-Stufen (19a, 19b, 19c), der Rechen-Stufe
(25) und dem Stützwert-Speicher (24) in Verbindung steht, zur Interpolation von Farbwerte-Tripeln
(r, g, b) aus den Farbwert-Tripeln (rn, bn,
g ) des Stützstellennetzes in Abhängigkeit der geänderten Farbauszugswerte (Y1, M1, C) der drei
bunten Farbauszüge des Mehrfarbendrucks,
e) Verknüpfungs-Stufen (27), welche mit der Interpolations-Stufe
(23) und mit der Gradations-Stufe (19d) in Verbindung stehen, zur Bildung von korrigierten Farbwert-Tripeln (r1, g1, b1) aus den
Farbwerte-Tripeln (r, g, b) und den Farbauszugswerten (K1) des Schwarzauszugs,
f) Linearisierungs-Stufen (21) , die an die Verknüpfungs-Stufen
(27) angeschlossen sind zur Erzeugung linearisierter Farbwerte-Tripel (r r g , b ) aus den
Farbwerte-Tripeln (r, g, b) nach den Strahlungsdichte-Kennlinien des Farbmonitors (3), und
g) A/D-Wandler (22), die mit den Linearisierungs-Stufen
(21) und dem Farbmonitor (3) in Verbindung stehen, zur Erzeugung der Video-Ansteuerwerte (r1 ,
g1 , b1 ) aus den linearisierten Farbwerte-Tripein
(ry, gv, by).
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verknüpfungs-Stufen (27) als Multiplizierer ausgebildet sind.
15
15
10. Anordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Meß-Stufe (26) für Farbwert-Tripel (r, g, b) vorgesehen ist, welche mit den
Ausgängen der Interpolations-Stufe (23) und mit der Rechen-Stufe (25) verbunden ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erzeugung von Farben auf dem Farbmonitor (3) ein einstellbarer Farb-Geber (18)
vorgesehen ist.
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