DE3336834C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein elektronisches Kompaktgerät gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

In jüngerer Zeit sind elektronische Geräte, die nur einem bestimmten Zweck dienen, wie beispielsweise Funktions­ rechner und dergleichen, und kombinierte elektronische Geräte wie etwa ein Währungs-Umrechner mit einem elektronischen Spiel und einer Uhr und dergleichen entwickelt worden. Vielfach verfügt eine Person über mehrere Arten elektro­ nischer Rechner oder Geräte.

Aufgrund des erhöhten Platzbedarfs für mehrere elektronische Geräte ist es jedoch schwierig, verschiedene Arten elektronischer Geräte gleichzeitig mitzuführen. Dies führt unvermeidlich dazu, daß lediglich dasjenige Gerät mitgeführt wird, das häufig benutzt wird, während die übrigen Geräte nicht mitgenommen und daher kaum be­ nutzt werden. Es ist daher umständlich und unökonomisch, verschiedene Arten elektronischer Geräte anzuschaffen.

Andererseits haben kombinierte elektronische Rechner, die über zusätzliche Funktionen, beispielsweise die eines Spiels oder einer Uhr, verfügen, den Nachteil, daß die für die Benutzung des Rechners benötigten Tasten bei der Verwendung des Geräts für ein Spiel oder als Uhr andere Bedeutungen haben, so daß sich die Bedienung eines derartigen Gerätes schwierig gestaltet. Da die Eingabe-Tasten häufig verwechselt werden, kommt es zu Fehlern und die erzielten Ergebnisse sind nicht zuverlässig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengün­ stiges und leicht zu bedienendes elektronisches Kompakt­ gerät der eingangs genannten Gattung zu schaffen, das einen raschen und einfachen Wechsel der Funktionen ge­ stattet.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1.

Nach dem Vorschlag der Erfindung sind die funktionsunabhän­ gigen Teile des Gerätes, nämlich das Spannungsversorgungs­ teil und die Anzeige in einer Haupteinheit untergebracht, während die speziell an eine bestimmte Funktion angepaßten Geräteteile wie etwa die Eingabetastatur, ein Programm­ speicher und/oder die Zentraleinheit, zu einem lösbar in die Haupteinheit eingesetzten Funktionsmodul zusammenge­ faßt sind, so daß sich die Funktion des Gerätes einfach durch Austausch des Funktionsmoduls verändern läßt.

Aus der DE-OS 23 54 042 ist bereits ein Tischrechner be­ kannt, der ein Tischgerät als Haupteinheit und eine lösbar in dieser Haupteinheit eingesetzte Untereinheit in Form eines Taschenrechners aufweist. Bei diesem System ist jedoch der die Untereinheit bildende Taschenrechner mit einer eigenen Spannungsversorgung und einer eigenen Anzeige ausgerüstet, so daß er ein autonomes, auch unabhängig von der Haupteinheit funktionsfähiges Gerät bildet. Das erfin­ dungsgemäße Gerät hat demgegenüber den Vorteil, daß die Funktionsmodule kompakter gestaltet werden können, da für ihren Betrieb die in der Haupteinheit untergebrachten Baugruppen genutzt werden.

Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfin­ dung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines elektronischen Kompaktgerätes gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines von mehreren Funktionsmodulen des erfindungsgemäßen Gerätes;

Fig. 3 einen Schnitt durch das in Fig. 1 gezeigte Gerät in dem Zustand, in dem eines der lösbaren Funktionsmodule mit einer Haupteinheit ver­ bunden ist;

Fig. 4 einen Schnitt durch das in Fig. 1 gezeigte lösbare Funktionsmodul; und

Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines elektronischen Kompaktgerätes gemäß einem anderen Aus­ führungsbeispiel der Erfindung.

Gemäß Fig. 1 umfaßt eine Haupteinheit 1 wenigstens ein Spannungsversorgungsteil 2 mit mehreren elektrischen Batterien oder Zellen, eine Anzeige 3 wie etwa eine Flüssigkristallanzeige zur Anzeige von Punkten, Ziffern­ segmenten oder dergleichen und einen Aufnahmebereich 4 zur lösbaren Halterung eines Funktionsmoduls 5.

Das lösbare Funktionsmodul 5 umfaßt ein Tasten-Eingabe­ feld 6, einen Speicher 7 und Anschlußklemmen 8 zur Über­ mittlung von Signalen an die Anzeige 3 der Haupteinheit 1. Zur Verbindung des Funktionsmoduls 5 mit der Hauptein­ heit 1 wird das Funktionsmodul 5 in Richtung eines Pfeiles 4 a in den Aufnahmebereich 4 eingeführt. Durch einen Vorsprung 4 b wird das Funktionsmodul in dem Aufnahme­ bereich 4 der Haupteinheit 1 gehalten.

Der Speicher 7 umfaßt einen integrierten Schaltungsbau­ stein (LSI) mit wenigstens einer Speichergruppe.

Das Funktionsmodul 5 und die Haupteinheit 1 sind getrennt voneinander ausgebildet, und das Funktionsmodul 5 kann lösbar in dem Aufnahmebereich 4 der Hauptein­ heit 1 befestigt werden. Für die Haupteinheit 1 sind mehrere lösbare Funktionsmodule vorgesehen, die jeweils unterschiedliche Funktionen aufweisen und zusammen mit der Haupteinheit beispielsweise einen Taschenrechner, ein elektronisches Spiel, eine Uhr und dergleichen bilden. Dadurch, daß jedes der Funktionsmodule ein eigenes Tasten-Eingabefeld und einen eigenen Speicher aufweist, werden die Vielseitigkeit des Systems und der Bedienungs­ komfort erhöht, und die Funktion der einzelnen Varianten des Gerätes wird verbessert.

Wenn das Funktionsmodul 5 flach, nach Art einer Karte ausgebildet ist, so soll sie als "micon-Karte" oder kurz als "Karte" bezeichnet werden. Wenn der Benutzer die Haupteinheit und mehrere Karten gleichzeitig mit sich führt, so kann ein und dasselbe elektronische Gerät eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben erfüllen und bei­ spielsweise als Prozessor zur Durchführung bestimmter Funktionen, als Spielgerät, als Uhr und als Rechner dienen. Bei dem in Fig. 1 gezeigten lösbaren Funktions­ modul 5 handelt es sich um einen Rechner.

Der Baustein (LSI) 7 des lösbaren Funktionsmoduls 5 um­ faßt beispielsweise eine Zentraleinheit und einen Nur- Lese-Speicher (ROM). In einer anderen Ausführungsform umfaßt der LSI-Baustein 7 des Funktionsmoduls 5 lediglich den ROM-Speicher, während die Zentraleinheit in der Haupteinheit 1 untergebracht ist. In diesem Fall benutzt das Funktionsmodul 5 die Zentraleinheit der Haupteinheit 1. In dem ROM-Speicher ist ein Programm zur Steuerung der Zentraleinheit in der vorgegebenen arithmetischen Ordnung oder Befehlsfolge gespeichert. Anstelle des in Fig. 1 gezeigten, als Rechner dienenden Funktionsmoduls 5 kann in die Haupteinheit 1 ein in Fig. 2 gezeigtes Funktionsmodul 5′ eingesetzt werden, das beispielsweise als elektronisches Spiel dient. In diesem Fall umfaßt das Funktionsmodul 5′ einen LSI- Baustein 7′, der die Spielfunktion aufweist. Die für das Spiel benötigten Tastensymbole, Buchstaben und Zahlen sind auf das löbare Funktionsmodul 5′ aufgedruckt.

Fig. 3 ist ein Schnitt durch das elektronische Kompaktgerät, bei dem eines der verschiedenen Funktionsmodule in die Haupteinheit eingesetzt ist. Jede der Elektroden 8 a der Anschlußklemmen 8 des Funktionsmoduls 5 ist durch eine Klemmen-Andruckplatte 1 a mit der entsprechenden Elektrode der Flüssigkristallanzeige 3 verbunden. Die Andruckplatte 1 a übt einen Druck auf die Elektroden aus und gewährleistet so einen zuverlässigen elektrischen Kontakt.

Fig. 4 ist ein Schnitt durch das in Fig. 1 gezeigte Funktionsmodul. Eine Beschriftungsfolie 5 b ist auf eine Trägerschicht 5 a aufgeklebt. Die Beschriftungs­ folie 5 b ist beispielsweise aus Polyester hergestellt. Auf der Beschriftungsfolie 5 b befindet sich ein Eingangs­ tasten- und Schaltungs-Träger 5 c mit Kontakten 5 d und einem LSI-Baustein 5 e. Der Baustein 5 e ist zur Verstärkung in ein Harzmaterial 5 f wie etwa Expoxyharz oder dergleichen eingegossen. Der Träger 5 c weist eine Öffnung zur Aufnahme des als Flachbaustein ausgebildeten LSI-Bausteins 5 e auf. In einer anderen Ausführungsform ist der LSI-Baustein 5 e als integrierte Schaltung auf einer Trägerfolie ausgebildet und unmittelbar auf die Unterlage aufgeklebt, so daß sich eine noch flachere Packung ergibt. Im Rahmen der Erfindung sind unterschiedliche Packungen oder Formate der LSI- Bausteine einsetzbar.

Oberhalb des Trägers 5 c ist eine Beschriftungsfolie 5 h mit Eingabe-Kontakten 5 i vorgesehen. Die Eingabe-Kontakte 5 i liegen jeweils den Kontakten 5 d des Trägers 5 c gegen­ über. Zwischen dem Träger 5 c und der Beschriftungsfolie 5 h sind Abstandshalter 5 g vorgesehen. Die Beschriftungs­ folie oder -schicht 5 h besteht aus Polyester oder einem ähnlichen Material, und die Tastensymbole, Buchstaben und Zeichen sind in der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Weise auf die Beschriftungsfolie 5 h aufgedruckt.

Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Gerätes, das in einer Hülle untergebracht ist.

Herkömmliche flach ausgebildete oder kartenförmige elektronische Rechner sind in einer Hülle untergebracht, während sie von dem Benutzer mitgeführt werden. Üblicher­ weise besteht die Hülle aus nicht-leitendem Folienmaterial wie Vinylchlorid, Nylon oder dergleichen. Die nicht­ leitende Folie wird nach einem Klebe- oder Schweißver­ fahren wie Ultraschall-Schweißen, Hochfrequenz-Schweißen oder dergleichen nach Art eines Notizbuches geformt.

Das erfindungsgemäße Kompaktgerät umfaßt die Haupteinheit 1 und mehrere lösbare Funktionsmodule, die mit den Klemmen zur Übertragung von Signalen an die Anzeige der Haupteinheit 1 versehen sind. Wenn die einzelnen Teile des erfindungsgemäßen elektronischen Gerätes, das heißt, die Haupteinheit 1 und die lösbaren Prozessor­ einheiten in einer herkömmlichen Hülle aus elektrisch isolierender Folie aus Vinylchlorid, Nylon oder der­ gleichen untergebracht würden, so bestünde die Gefahr, daß der hoch integrierte arithmetische Baustein (LSI) der lösbaren Prozessoreinheit durch statische Aufladung zer­ stört würde. In dem Fall, daß der LSI-Baustein einen Speicher enthält, könnte die Information in dem Speicher aufgrund der statischen Aufladung gelöscht werden.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden daher Gegenmaßnahmen gegen die statische Aufladung vorgesehen. Eine notizbuchförmige Hülle 9 umfaßt einen Deckel 9 a und eine mit diesem verbundene Rückwand 9 b. Halter 9 c bis 9 e zur Aufnahme der mit den verschiedenen Funktionsmodulen verbindbaren Haupteinheit 1 sind auf der Innenfläche des Deckels 9 a vorgesehen. Halter 10 zur Aufnahme der ver­ schiedenen Funktionsmodule 5 a und 5 b sind auf der Innenfläche der Rückwand 9 b vorgesehen. Wenigstens einer der Halter 10 ist aus einer leitfähigen Folie, beispiels­ weise aus Vinylchlorid hergestellt, das eine Kohle­ elektrode enthält. Die leitfähige Folie wird beispiels­ weise durch ein Klebe- oder Schweißverfahren wie Ultra­ schall-Schweißen, Hochfrequenz-Schweißen oder dergleichen nach Art eines Notizbuchs geformt.

Wenn der Halter 10 aus einer leitenden Folie besteht, so wird die Zerstörung des LSI-Bausteins oder die Löschung des Speicherinhalts vermieden. Ferner wird verhindert, daß sich infolge der statischen Aufladung Staub an den Klemmen der Funktionsmodule absetzt. Es ist eine einwandfreie elektrische Verbindung zwischen den Klemmen des Funktionsmoduls und der Haupteinheit gewährleistet.

Claims (9)

1. Elektronisches Kompaktgerät mit ein oder mehreren Spezialfunktionen, insbesondere Taschenrechner, elek­ tronisches Spiel, elektronische Uhr oder dergleichen, das ein Spannungsversorgungsteil (2), eine Anzeige (3) und wenigstens eine Zentraleinheit, einen Speicher und eine Eingabetastatur (6) umfaßt, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Spannungsversorgungs­ teil (2) und die Anzeige (3) für das gesamte Gerät in einer Haupteinheit (1) untergebracht sind und daß jeweils eine Eingabetastatur (6), ein Programmspeicher und/oder eine Zentraleinheit in einem lösbar in die Haupteinheit eingesetzten Funktionsmodul (5) zusammen­ gefaßt sind, der über Anschlußklemmen (8) elektrisch mit der Haupteinheit (1) verbunden ist.

2. Elektronisches Kompaktgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für sämtliche Funk­ tionen eine gemeinsame Zentraleinheit vorgesehen ist, die in der Haupteinheit (1) untergebracht ist.

3. Elektronisches Kompaktgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktions­ module (5) kartenförmig ausgebildet sind.

4. Elektronisches Kompaktgerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine Hülle (9) zur Aufnahme der Haupteinheit (1) und der Funktionsmodule (5, 5 a, 5 b).

5. Elektronisches Kompaktgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (9) eine erste Wand (9 a) zur Aufnahme der Haupteinheit (1), in die eines der Funktionsmodule (5) eingesetzt ist, und eine mit der ersten Wand (9 a) verbundene zweite Wand (9 b) aufweist.

6. Elektronisches Kompaktgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Wand (9 b) die übrigen Funktionsmodule (5 a, 5 b) aufnimmt.

7. Elektronisches Kompaktgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der Auf­ nahmebereich der Hülle (9) aus antistatischem Material besteht.

8. Elektronisches Kompaktgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das antistatische Material ein leitfähiges Material ist.

9. Elektronisches Kompaktgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das leitfähige Material karboniertes Vinylchlorid ist.