DE3306657A1 - Implantat zur wirbelsaeulenkorrektur mit einem distraktionsstab - Google Patents
Implantat zur wirbelsaeulenkorrektur mit einem distraktionsstabInfo
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Description
PATENTANWALT DIPL.-PHYS. DR/HERMANN FAY
Firma · - S'
Heinrich C. Ulrich
Münsterplatz 15
7900 Ülm/Donau
Münsterplatz 15
7900 Ülm/Donau
790O-UlIn, 11.02.83 Akte PG/5850 f/sr
Implantat zur Wirbelsäulenkorrektur mit einem Distrak
tionsstab.
Die Erfindung betrifft ein Implantat zur Wirbelsäulenkorrektur mit einem Distraktionsstab und mit Anschlußstücken
zum Ansetzen des Distraktionsstabes an den Wirbeln des zu korrigierenden Wirbelsäulenbereichs, wobei
der Distraktionsstab an den Enden mit der Stabachse koaxiale Gewindezapfen zur zug- und druckfesten Halterung
der Anschlußstücke aufweist.
Bei einem aus der DE 31 21 271 A1 bekannten Implantat
dieser Art ist der Distraktionsstab einstückig von entsprechend den individuellen Erfordernissen des
Patienten ausgesuchter fester Länge, die nicht verändert werden kann. Die Anschlußstücke sind Schrauben,
die einen zum Einschrauben in die Wir'belkörperspongiose
geeigneten Gewindeschaft und einen im Vergleich zum Gewindeschaft verbreiterten Schraubenkopf mit einem
zur Schraubenachse parallelen Schlitz besitzen, in den der Distraktionsstab mit seinen endseitigen Gewindezapfen
eingelegt ist. An beiden Enden dieses Schlitzes ist der Schraubenkopf mit zylindrischen
Aussparungen versehen, die im Vergleich zur Breite des Schlitzes radial erweitert sind und in die einerseits
der im Vergleich zum Gewindezapfen dickere Distraktionsstab selbst und andererseits eine auf
- r-
dern Gewindezapfen sitzende Mutter mit einem gegen
den Schraubenkopf vorstehenden Kragen greift. Im Ergebnis können die Schraubenköpfe zwischen dem
Distraktionsstab einerseits und der jeweiligen Mutter andererseits eingespannt werden. Durch den
Eingriff in die zylindrische Aussparung des Schraubenkopfes wird der Distraktionsstab gegen ein postoperatives Herausspringen aus den Schraubenkopfschlitzen
gesichert. - Jedoch kann der Distraktionsstab wegen seiner festen Länge nur zur Fixierung
der bereits korrigierten Wirbelsäule Verwendung . finden, d. h. er kann über die Anschlußstücke nur
mit den Endwirbeln des schon endgültig korrigierten Wirbelsäulenbereiches verschraubt werden. Für
die eigentliche Wirbelsäulenkorrektur selbst dagegen ist ein nicht als Implantat· verwendbares
Distraktionsgerät erforderlich, das ebenfalls aus einem Distraktionsstab und aus Anschlußstücken zum
Ansetzen dieses Distraktionsstabes an den Wirbeln des zu korrigierenden Wirbelsäulenbereiches besteht.
Im Gegensatz zu dem bekannten Implantat ist aber bein Distraktionsgerät, abgesehen von der auch
anderen Ausbildung und Anordnung der Anschlußstücke, der Distraktionsstab längenveränderlich
und besteht dazu aus zwei in Stablängsrichtung gegeneinander längenverstellbaren Stabteilen, die
einen sie gegen Längenverstellungen im·Sinne einer Stabverkürzung sichernden, auf die Jeweilige Stablänge
einstellbaren Anschlag aufweisen und je mit einem Widerlager derart versehen sind, daß sich
beide Widerlager in Stablängsrichtung in verstellbarem Abstand gegenüberliegen. Zum DistraktionsVorgang
wird eine Spreizzange zwischen ueiden Widerla-
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gern angesetzt. Durch Schließen der Zangenhandgriffe
werden beide Teile des Distraktionsstabes im Sinne einer Stabverlängerung auseinandergedrückt. Die mit
Jeder Zangenspreizung erreichte Stabverlängerung . wird durch jeweiliges Nachstellen des Anschlages
fixiert. Indem auch der Abstand beider-Widerlager
entsprechend nachgestellt wird, kann die Spreizzange erneut angesetzt werden. Im Ergebnis erfolgt die
Distraktion in mehreren Schritten, bis der Wirbelsäulenabschnitt vollständig korrigiert ist und mit
dem anzuschraubenden Distraktionsstab fester Länge als bleibendes Implantat fixiert werden kann. Der
Distraktionsstab des Distraktionsgerätes selbst ist zur Fixierung des korrigierten Wirbelsäulenabschnittes
schon deswegen nicht geeignet, weil er nicht zur Übertragung von Zugspannungen geeignet ist und daher
keine für die Fixierung zumeist erforderliche komprimierende Wirkung auf den korrigierten Wirbelsäulenbereich
ausüben kann.
Schließlich sind aus der DE 31 21 272 A1 Implantate zur Wirbelsäulenkorrektur durch Distraktion bekannt,
die ebenfalls Distraktionsstäbe fester Länge aufweisen, die mit auf den Stäben verstellbaren Haken
an den.beispielsweise seitlichen Wirbelfortsätzen eingehängt werden. Auch die Distraktionsstäbe
dieser bekannten Implantate ermöglichen für die Fixierung des korrigierten Wirbelsäulenabschnittes keine
Kompressionswirkung.
Abgesehen von dieser fehlenden Möglichkeit, eine komprimierende Wirkung auf den korrigierten Wirbelsäulenabschnitt
auszuüben, ist bei den bekannten Implantaten vor allem auch die Tatsache nachteilig, daß
• ■ -8 -
sie, einmal, implantiert, keine Nachstellung ihrer Länge mehr gestatten, allenfalls nur die Möglichkeit
eines Austauschs des Distraktionsstabes oder der Distraktipnsstäbe gegen solche anderer. Länge ■
bieten, was aber in jedem Fall einen neuen aufwendigen operativen Eingriff erfordert. Die bekannten Implantate sind daher insbesondere .nicht
geeignet, Wirbelsäulenkorrekturen bei noch nicht ausgewachsenen Patienten vorzunehmen, beispielsweise
Korrekturen angeborener Skoliosen bei Kleinkindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Implantat der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit dem es möglich ist, nicht nur den Distraktionsvorgang selbst, sondern auch die anschließende
Fixierung des korrigierten Wirbelsäulenabschnittes vorzunehmen und zu letzterem Zweck auch eine Kompressionswirkung
auf den korrigierten Wirbelsäulenabschnitt auszuüben. Darüber hinaus soll das Implantat
auch in situ leicht verstellbar sein, so daß es zur Wirbelsäulenkorrektur auch bei Kindern
verwendet und in diesem Fall entsprechend dem Wachstumfortschritt des kindlichen Körpers laufend
nachgestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Distraktionsstab aus drei gegeneinander
um die Stablängsachse drehbaren Stabteilen besteht, von welchen die beiden Stabendteile jeweils
einenends zug- und druckfest mit dem Stabmittelteil verbunden sind und andernends außer dem-Gewindezapfen
eine Einrichtung zur Sicherung der Anschlußstücke gegen Verdrehungen um die Stabachse
aufweisen, und daß mindestens eines der Stabendteile
am Stabmittelteil in einer Gewindeverbindung geführt ist, die durch Drehen des StabmitteltejIs
eine Verstellung seines axialen Abstandes gegenüber dem Stabendteil und dadurch eine Veränderung der Gesamtlänge
des Distraktionsstabes ergibt.
Der durch die Erfindung erreichte Fortschritt besteht im wesentlichen darin, daß die Gesamtlänge
des Distraktionsstabes allein durch Verdrehen des Stabmittelteiles je nach Drehrichtung vergrößert
oder verkleinert werden kann, und zwar vor allem auch bei an den Wirbeln befestigten Anschlußstücken.
Dazu ist im implantierten Zustand ein Zugriff nur am Stabmittelteil erforderlich, den - jedenfalls
bei dorsalem Zugang - jeweils neu zu schaffen keinen schwerwiegenden operativen Eingriff erfordert.
Das erfindungsgemäße Implantat ist daher bei entsprechender Gestaltung der Anschlußstücke
beispielsweise geeignet, an Kindern mit skoliotischen "Wirbelsäulenbereichen bei dorsalem Zugang
zur Wirbelsäule subcutane temporäre Wirbelsäulenstabilisierungen zur Vermeidung vorzeitiger Versteifungsoperationen
vorzunehmen, weil der implantierte Distraktionsstab entsprechend dem Wachsen des Kindes immer wieder nachgestellt werden
kann. Mit anderen Anschlußstücken ist das erfindungsgemäße Implantat beispielsweise geeignet, Kyphosendistraktionen
mit anschließender Fixierung durch Kompression des mit Hilfe zwischen die distrahierten
Wirbel eingesetzter Knochenspäne korrigierten Wirbelsäulenbereichs durchzuführen, weil der Distraktionsstab
in der Länge auch verkürzbar ist und dabei Zugkräfte übertragen kann. In diesem Fall erfolgt der
Zugang zur Wirbelsäule ventral und der Anschluß des Distraktionsstabes an die Wirbelkörper von lateral.
Im Ergebnis ist ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Implantates darin zu sehen, daß es sehr vielseitig
in der Wirbelsäulenchirurgie verwendbar ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß für beide Stabendteile
je eine Gewindeverbindung mit dem Stabmittelteil vorgesehen ist und die Gewindeverbindungen entgegengesetzten Gewindesinn aufweisen. Das hat den Vorteil,
daß die Stabendteile jeweils gleiche Axialbewegungen in Bezug auf das Stabmittelteil ausführen,
also sich in der einen Drehrichtung des Stabmitüelteils
von diesem axial entfernen, in der anderen Drehrichtung .sich dem Stabmittelteil axial nähern.
Zweckmäßig ist die Gewindeverbindung aus einem Kerngewinde und einem Muttergewinde in zur Stabachse
koaxialer Anordnung gebildet, wobei sich- das. Kerngewinde
am Stabendteil und das Muttergewinde im Stabmittelteil befinden, das dazu zumindest in
seinen Endbereichen rohrartig hohl ausgebildet ist und zumindest den mit dem Kerngewinde versehenen
Abschnitt des Stabendteiles aufnehmen kann. Im übrigen besteht in einfacher Weise die Möglichkeit,
eine einmal eingestellte Gesamtlänge des Distraktionsstabes zu fixieren, sollte dies aus dem einen
oder anderen Grund gewünscht werden. Dafür kann eine die Gewindeverbindung fixierende Feststellmutter
im Sinne einer Kontermutter vorgesehen sein, mit der das Kerngewinde gegen das Muttergewinde
verspannt werden kann.
~ μ-
Die Einrichtung zur Sicherung der Anschlußstücke gegen Verdrehen auf dem Stabendteil soll verhindern,
daß sich beim Verdrehen des Stabinittelteiles die
Stabendteile mitdrehen, wodurch eine axiale Längenverstellung des Distraktionsstabes verhindert würde.
Zweckmäßig besteht diese Einrichtung aus einer radialen Nase am Stabendteil und einer die Nase formschlüssig
aufnehmenden Aussparung am Anschlußstück.
Vorzugsweise erfolgt die Befestigung der Anschlußstücke an den Stabendteilen in ähnlicher Weise,
wie sie aus der eingangs schon genannten DE '31
21 271 A1 für die Befestigung des Distraktionsstabes an den Schraubenköpfen an sich bekannt ist.
Das bedeutet im Rahmen der Erfindung, daß die Anschlußstücke zur Befestigung an den Stabendteilen
je einen Anschlußkopf aufweisen, der einen zur Achse des Distraktionsstabes parallelen Schlitz besitzt,
in den der Gewindezapfen des Stabendteiles eingelegt ist, und daß der Anschlußkopf an beiden Enden des
Schlitzes mit zylindrischen Ausnehmungen versehen ist, die im Vergleich zur Breite des Schlitzes
radial erweitert sind und in die einerseits das im Vergleich zum Gewindezapfen dickere Stabendteil
selbst und andererseits eine aif dem Gewindezapfen sitzende Mutter mit einem gegen den Anschlußkopf
vorstehenden Kragen greift. Diese Anordnung verhindert auch hier, daß der Distraktionsstab postoperativ
aus dem Schlitz im Anschlußkopf herausspringen kann. Diese Ausbildung der Befestigung
zwischen den AnschlußstUcken und den Stabendteilen ermöglicht im übrigen auch eine besonders, einfache
Ausbildung der die Stabendstücke gegen Verdrehung an den Anschlußstücken sichernden Einrichtung. Inso-
-r-
weit ist nach der Erfindung vorgesehen, daß die Nase
auf der den Gewindezapfen gegen das dickere Stabendteil absetzenden radialen Ringschulter angeordnet
ist und der Schlitz die die Nase aufnehmende Aussparung bildet.
Eine für die'DistraWion kyphotischer Wirbelsäulenbereiche
und. für die anschließende Kompression des korrigierten Wirbelsäulenbereichs besonders günstige
Ausführungsform des Anschlußstückes ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlußstück als Schraube mit zum Einschrauben in die Wirbelspongiosa geeignetem
Schraubenschaft und mit dem Anschlußkopf als Schraubenkopf ausgebildet ist. Die Schrauben werden
bei ventralem Zugang von lateral in die Wirbel eingeschraubt, also in gleicher Weise, wie es aus der
eingangs erwähnten DE 31 21 271 A1 bekannt ist. Soll
das Implantat dagegen für subcutane temporäre kindliche Wirbelsäulenstabilisierungen verwendet werden,
empfiehlt es sich, daß das Anschlußstück eine lateral beidseits vom Anschlußkopf abstehende Halteplatte
aufweist, die beidseits des Anschlußkopfes je einen Gelenkzapfen mit zur Achse des Distraktionsstabes
etwa parallelen Zapfenachsen trägt, und daß drehbar auf dem Gelenkzapfen Hakenstücke gelagert sind, die
einerseits gegen die Halteplatte abgestützt sind und zur anderen Seite hin sich öffnende Haken aufweisen,
die zum Unter- oder Übergreifen der Pedikeln (Wirbelbogenfüße) eingerichtet sind. Die Drehbarkeit der
Hekenstücke auf den Gelenkzapfen ermöglicht dabei Mikrobewegungen der Wirbelsäule. Um die Pedikeln
für die Haken besser zugänglich zu machen, kann es zweckmäßig sein, die Gelenkzapfen unter einem Winkel
330665'
von Ms zu 20°, vorzugsweise 15°, nach dorsal gegen die Achse des DistraktionsStabes zu neigen und/oder
die Anordnung so zu wählen, daß die Gelenkzapfen mit ihren Zapfenachsen in einer Ebene liegen, die
ventral geringfügig vor der Achse des Distraktionsstabes liegt.
Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert;
es zeigen:
Fig. 1 ein Implantat zur subcutanen temporären kindlichen Wirbelsäulenstabilisierung in einer Ansicht
von dorsal, teils im Schnitt,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Gegenstandes nach Fig. 1,
teils im Schnitt,
Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 2 in einer anderen Ausführungsform,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Gegenstand der Fig. 1 und 2,
Fig. 5 einen Schnitt durch den Gegenstand in Fig. 1 in Richtung V-V, Jedoch ohne Anschlußstück,
Fig. 6 einen Schnitt durch den Gegenstand nach Fig.
in Richtung VI-VI,
Fig. 7 ein Anschlußstück des Implantats nach den Fig. 1 bis 3 in vergrößerter Darstellung,
- -μτ-
■ - Λ '
Fig. 8 in den Teilfiguren a und b Seitenansichten des Anschlußstückes nach Fig. 7 in zwei verschiedenen
Ausführungsformen,
Fig. 9 ein Implantat Zur Kyphosendistraktion mit anschließender Kompression in Seitenansicht
entsprechend Fig. 1,
Fig. 10 eine der Schrauben des Implantates in Fig. in einer gegenüber Fig. 9 vergrößerten Darstellung
in Seitenansicht.
Bei den in der Zeichnung dargestellten Implantaten zur Wirbelsäulenkorrektur ist der Distraktionsstab
allgemein mit 1 und sind die Anschlußstücke zum Ansetzen
des Distraktionsstabes an den in der Zeichnung nicht dargestellten Wirbeln des zu korrigierenden
Wirbelsäulenbereiches allgemein mit 2 bezeichnet. Der Distraktionsstab 1 besitzt an den Enden Gewindezapfen
3 zur zug- und druckfesten Halterung der Anschlußstücke 2. Die Gewindezapfen 3 sind koaxial mit der
Stabachse 4.
Die beiden in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele unterscheiden sich im wesentlichen nur in
der Ausbildung der Anschlußstücke 2, während die Distraktionsstäbe 1, abgesehen von ihrer u. U. unterschiedlichen
Länge, übereinstimmen. So besteht der Distraktionsstab 1 in beiden Ausführungsbeispielen
aus drei gegeneinander um die Stablängsachse drehbaren Stabteilen. Von diesen Stabteilen sind die beiden
Stabendteile 1.2 jeweils am einen Ende zug- und druckfest mit dem Stabmifctelteil 1.1 verbunden und am anderen
Ende außer mit dem Gewindezapfen 3 mit einer Einrich-
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-yT-
tung zur Sicherung der Anschlußstücke 2 gegen Verdrehungen um die Stabachse 4 versehen, wobei diese
Einrichtung in den Ausführungsbeispielen aus einer radialen Nase 5 am Stabendteil 1.2 und einer die .
Nase 5 formschlüssig aufnehmenden Aussparung am Anschlußstück 2 besteht. Beide Stabendteile 1.2 sind
am Stabmittelteil 1.1 in einer Gewindeverbindung geführt, die durch Drehen des Stabmittelteils 1.1
eine Verstellung der axialen Abstände der Stabendteile 1.2 gegenüber dem Stabmittelteil 1.1 und dadurch
im Ergebnis eine Veränderung der Gesamtlänge des Distraktionsstabes Ί ergibt. Diese Gewindever- ·
bindungen an den beiden Stabendteilen 1.2 besitzen entgegengesetzten Gewindesinn, so daß in der einen
Drehrichtung des Stabmittelteils 1.1 sich beide Stabendteile 1.2 axial vom Stabmittelteil 1.1 beispielsweise
entfernen, in der entgegengesetzten Drehrichtung sich dagegen dem Stabmittelteil 1.1
nähern. Im.einzelnen bestehen die Gewindeverbindungen
jeweils aus einem Kerngewinde 6 und einem Muttergewinde 7 in zur Stabachse 4 koaxialer Anordnung,
wobei sich das Kerngewinde 6 am Stabendteil 1.2 und das Muttergewinde 7 im Stabmittelteil
1.1 befinden, das dazu zumindest in seinen Endbereichen, in den Ausführungsbeispielen allerdings,
über seine gesamte Länge, rohrartig hohl ausgebildet ist und die das Kerngewinde 6 tragenden Abschnitte
der Stabendteile 1.2 aufnehmen kann. Das Stabmittelteil 1.1 ist im übrigen mit Schlüsselflächen
8 versehen, welchen verdrehungssicher ein zum Verdrehen des Stabmittelteiles 1.1 dienender,
in der Zeichnung nicht dargestellter Schlüssel angesetzt
werden kann. Außerdem ist in den Ausführungsbeispielen eine Feststellmutter 9 vorgesehen, die
auf dem Kerngewinde eines oder beider der Stabend-· teile 1.2 geführt ist und mit der das Stabendteil
1.2 gegen das Stabmittelteil 1.1 gekontert werden kann, so daß eine einmal eingestellte Länge des
Distraktionsstabes 1 fixiert werden kann.
Die Anschlußstücke 2 besitzen zur Befestigung an den Stabendteilen 1.2 je einen Anschlußkopf 10, der
e.inen zur Achse 4 des Distraktionsstabes 1 parallelen Schlitz 11 besitzt, in den der Gewindezapfen 3 des
Stabendteiles 1.2 eingelegt ist. Der Anschlußkopf 10 ist weiter an beiden Enden des Schlitzes 11 mit
zylindrischen Ausnehmungen 12 versehen, die im Vergleich
zur Breite des Schlitzes 11 radial erweitert sind und in die einerseits das im Vergleich zum Gewindezapfen
3 dickere Stabendteil 1.2 selbst und andererseits eine auf dem Gewindezapfen 3 sitzende
Mutter 13 mit einem gegen den Anschlußkopf 10 vorstehenden
Kragen (14 greift. Die schon erwähnte Nase 5 ist auf der den Gewindezapfen 3 gegen das
dickere Stabendteil 1.2 absetzenden radialen R.ingschulter 15 angeordnet, während der Schlitz 11 unmittelbar
die die Nase 5 verdrehungssicher aufnehmende Aussparung bildet. Im Ergebnis wird eine sowohl
zug- und druckfeste als auch verdrehungssichere
Verbindung des Anschlußstückes 2 mit dem Stabendteil 1.2 geschaffen. Bei an den Wirbeln befestigten
AnSchlußstueken 2 sind daher auch die Stabendteile
1.2 beim Verdrehen des Stabmittelteils 1.1 gegen Mitdrehen gesichert.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 8 besitzen die Anschlußstücke 2 eine lateral beidseits
vom Anschlußkopf 10 abstehende Halteplatte 16, die
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beidseits des Anschlußkopf es i10 je einen Gelenkzapfen 17 mit zur Achse 4 des Distraktionsstabes
1 etv/a parallelen Zapfenachsen tragt. Drehbar auf den Gelenkzapfen 17 sind Hakenstücke'118 gelagert,'
die einerseits gegen die Halteplatte 16 abgestützt
sind und zur anderen Seite hin sich öffnende Hpken 19 aufweisen, die zum Unter- oder Übergreifen der
Wirbel-Pedikeln (Wirbelbogenfüße) der nicht dargestellten Wirbel eingerichtet sind. Während die
Fig. 8a den Fall zeigt, in der die Zapfenachsen genau parallel zur Achse 4 des Distraktionsstabes
1 ausgerichtet sind, zeigt Fig. 8b die Möglichkeit, die Gelenkzapfen 17 unter einem Winkel 20 von bis
zu 20°, im AusfUhrungsbeispiel 15°, nach dorsal gegen die Achse 4 des Distraktionsstabes 1 geneigt
anzuordnen. Im übrigen liegen in beiden· Fällen die Gelenkzapfen 17 mit ihren Zapfenachsen in einer
Ebene, die ventral, d. h. in Fig. 2 und 3 links geringfügig vor der Achse 4 des Distraktionsstabes
1 liegt.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 9 und 10 sind dagegen die Anschlußstücke 2 als Schraube mit zum
Einschrauben in die Wirbelkörperspoi giosa geeignetem
Schraubenschaft 21 und mit dem ifoschlußkopf 10 als gegenüberdem Schraubenschaft i^r^verbre it ertem
Schraubenkopf ausgebildet. . . ^
- Leerseite
Claims (11)
- PATENTANWALT' DIPL.-PHYS. DR. HERMANN FAYFirmaHeinrich C. Ulrich
Münsterplatz 15
Ulm/Donau7900 Ulm, 11.02.83 Akte PG/5850 f/srPatentansprüche:Implantat zur Wirbelsäulenkorrektur.mit einem Distraktionsstab und mit Anschlußstücken zum An- · setzen des Distraktionsstabes an den Wirbeln des zu korrigierenden W^£b£|.£äul:enbereichs, wobei der Distraktionsstab an den.Enden,mit der Stabachse ko axiale Gewindez'^'fen zur 'zug- und druckfesten Halterung der AnschlußSTbÜGke-1··"aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Distraktionsstab (1) aus drei gegeneinander um die Stablängsachse (4) drehbaren Stabteilen besteht, von welchen die beiden Stabendteile (1.2) jeweils einenends zug- und druckfest mit dem Stabmittelteil (1.1) verbunden sind und andernends außer dem Gewindezapfen (3) eine Einrichtung zur Sicherung der Anschlußstücke (2) gegen Verdrehungen um die Stabachse (4) aufweisen, und daß mindestens eines der Stabendteile (1.2) am Stabmittelteil (1.1) in. . einer Gewindeverbindung (6, 7) geführt ist, die durch Drehen des Stabmittelteils (1.1) eine Verstellung seines axialen Abstandes gegenüber dem Stabendteil (1.2) und dadurch eine .Veränderung der Gesamtlänge des Distraktionsstabes (1) ergibt.Postscheckkonto Bankkonto - 2. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für beide Stabendteile (1.2) je eine Gewindeverbindung (6, 7) mit dem Stabmittelteil (1.1) vorgesehen ist und die Gewindeverbindungen entgegengesetzten .Gewindesinn aufweisen.
- 3. Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindeverbindung aus einem Kerngewinde (6) und einem Muttergewinde (7) in zur Stabachse (4) koaxialer Anordnung gebildet ist, wobei sich das Kerngewinde (6) am Stabendteil (1.2) und das Müttergewinde (7) im Stabmittelteil (1.1) befinden, das dazu zumindest in seinen Endbereichen rohrartig hohl ausgebildet ist.
- 4. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Gewindeverbindung (6, 7) fixierende Feststellmutter (9)- vorgesehen ist.
- 5. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Sicherung der Anschlußstücke (2) gegen Verdrehen auf dem Stabendteil (1.2) aus einer radialen Nase (5) am Stabendteil (1.2) und einer die Nase (5) formschlüssig aufnehmenden Aussparung am Anschlußstück (2) besteht.
- 6. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußstücke (2) zur Befestigung an den Stabendteilen (1.2) je einen Anschlußkopf (10) aufweisen, der einen zur Achse (4) des Distraktionsstabes (1) parallelen Schlitz330665(11) besitzt, in den der Gewindezapfen (3) des Stabendteiles (1.2) eingelegt ist, und daß der Anschlußkopf (10) an beiden Enden des Schlitzes (11) mit zylindrischen Ausnehmungen (12) versehen ist, die im Vergleich zur Breite des Schlitzes (11) radial erweitert sind und in die einerseits das im Vergleich zum Gewindezapfen (3) dickere Stabendteil (1.2) selbst und andererseits eine auf dem Gewindezapfen (3) sitzende , , Mutter (13) mit einem gegen den Anschlußkopf(10) vorstehenden Kragen (14) greift.
- 7. Implantat nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Nase (5) auf der den Gewindezapfen (3) gegen das dickere Stabehdteil (1.2) absetzenden radialen Ringschulter (15) angeordnet ist und der Schlitz (11) die die Nase (5) aufnehmende Aussparung bildet.
- 8. Implan-tat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußstück (2)"·*■ als Schraube mit zum Einschrauben in die Wirbelet . körperspongiosa geeignetem Schraubenschaft (21)und mit dem Anschlußkopf (10) als Schraubenkopf ausgebildet ist. . .
- 9. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußstück (2) eine lateral beidseits vom .Anschlußkopf (10) abstehende Halteplatte (16) aufweist, die beidseits des Anschlußkopfes (10) je einen Gelenkzapfen (17) mit zur Achse (4) des Pistraktionsstabes (1) etwa parallelen Zapfenachsen trägt, und daß drehbar auf den Gelenkzapfen (17) Haken-stücke (18) gelagert sind, die einerseits gegen ■ die Halteplatte (16) abgestützt sind und zur anderen Seite hin sich öffnende Haken (19)„aufweisen, die zum Unter- oder Übergreifen der Pedikeln (Wirbelbogenfüße) eingerichtet sind.
- 10. Implantat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich-. net, daß die Gelenkzapfen (17) unter einem Winkel (20) von bis zu 20° nach dorsal gegen die Achse (4) des Distraktionsstabes (1) geneigt sind. .
- 11. Implantat nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkzapfen (17) mit ihren Zapfenachsen in einer Ebene liegen, die ventral geringfügig vor der Achse (4) des Distraktionsstabes (1) liegt.
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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