DE3201111A1 - Neue waessrige polysocyanat-emulsionen sowie deren verwendung als bindemitel zur herstellung von formkoerpern - Google Patents
Neue waessrige polysocyanat-emulsionen sowie deren verwendung als bindemitel zur herstellung von formkoerpernInfo
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Description
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT 5090 Leverkusen, Bayerwerk
Zentralbereich OER/bc/c
Patente, Marken und Lizenzen
Neue wäßrige Polyisocyanat-Emulsionen sowie deren Verwendung als Bindemittel zur Herstellung von Formkörpern
Die Erfindung betrifft neue wäßrige Polyisocyanat-Emulsionen sowie deren Verwendung als Bindemittel bei
der Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten aus Lignocellulose-haltigen Materialien, wobei die
Emulgierung mit nicht-hydrophil-modifizierten Polyisocyanaten
bzw. ohne Zusatz externer Emulgatoren in Gegenwart von Paraffin-Dispersionen bewirkt wird.
Preßwerkstoffe wie z.B. Spanplatten, Verbundplatten oder andere Formkörper werden gewöhnlich so hergestellt,
daß man das anorganische oder organische Rohmaterial, z.B. eine Masse aus Holzschnitzeln, Holzfasern oder
anderen Lignocellulose enthaltendem Material, mit Bindemitteln, z.B. wäßrigen Dispersionen oder Lösungen von
Harnstoff/Formaldehyd- oder Phenol/Formaldehyd-Harzen, heiß verpreßt. Es ist auch bekannt, als Bindemittel für
Preßplatten anstelle von Harnstoff/Formaldehyd- oder Phenol/Formaldehyd-Harzen Isocyanatlösungen zu verwenden
(DE-AS 1 271 984; DE-OS 1 653 177).
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Hierbei, d.h. vor allem bei der Herstellung von Holzspanplatten, müssen zur Einhaltung der Normvorschriften
für das Bauwesen (z.B. DIN 68 763) bekanntlich Hydrophobierungsmittel in Form von. praxisüblichen wäßrigen Paraffindispersionen
separat zugesetzt werden, da eine Vermischung mit unmodifiziertem Polyisocyanat als nicht
möglich angesehen wird (Sachs/ 1977, Holz-Zentralblatt
Nr. 20, Seite 295/296; Ball/Redman, 1979, Holz-Zentralblatt Nr. 88, Seite 1291). Hierdurch ist eine universelle
Anwendung von Isocyanaten bei der Spanplattenherstellung sehr erschwert.
Weiterhin ist ein Verfahren zur Herstellung von Platten oder Formgegenständen bekannt geworden, welches darin
besteht, daß eine Mischung aus Lignocellulosematerial und einer wäßrigen Emulsion eines organischen Polyisocyanates
als Bindemittel heiß verpreßt wird (DE-OS 2 610 552, 2 703 271). Die bei der Holzspanplattenherstellung
erforderlichen wäßrigen Paraffindispersionen können hierbei separat oder in Mischung
mit der vorher fertiggestellten wäßrigen Isocyanatemulsion
appliziert werden (Ball/Redman 1979, Holz-Zentralblatt Nr. 88, Seite 1291; DE-OS 2 948 015). Diese
wäßrigen Emulsionen haben aber den wesentlichen Nachteil, daß zu ihrer Herstellung teure Isocyanatmodifizierungsverfahren
zur emulgierfähigen Hydrophilierung und/oder besondere und z.T. teure Emulgatoren
eingesetzt werden müssen, die die Bindemittelkosten um 20 bis 30 % erhöhen, wodurch die Wettbe-
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werbsfähigkeit derartiger Isocyanatbindemittel gegenüber den konventionellen Bindemitteln in Frage gestellt
wird. Darüber hinaus kommen bei den emulgierfähig modifizierten
Isocyanaten (vgl. DE-A 2 921 681, 2 921 726, 2 610 552, 2 703 271 und dort zitierte Literatur) Lagerungsprobleme
der Produkte selbst und der beleimten Späne erschwerend hinzu.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben beschriebenen Nachteile zu überwinden und neue wäßrige
Emulsionen zur Verfügung zu stellen, die auch ohne Zusatzmittel (z.B. speziellen Emulgatoren oder durch
teure Modifizierungsschritte der Isocyanate zur Hydrophilierung und Selbstemulgierbarkeit), ein Optimum hinsichtlich
einfacher Herstellung, unkomplizierter Verarbeitungsbedingungen, verminderter Reaktivität gegenüber
Wasser und guter Wirtschaftlichkeit darstellen.
Diese Aufgabe -wird in für den Fachmann"überraschend
einfacher Weise mittels der erfindungsgemäßen Emulsionen gelöst.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit wäßrige Emulsionen aus organischen Polyisocyanaten, wäßrigen
Paraffin-Dispersionen und gegebenenfalls zusätzlichem
Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß
A) 5 bis 70 Gew.-Teile, vorzugsweise 10 bis 60 Gew.-Teile,
eines nicht-hydrophil-emulgierfähig modifizierten,
emulgatorfreien Polyisocyanats und
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B) 30 bis 95 Gew.-Teile (vorzugsweise 40 bis 90 Gew.-Teile) einer wäßrigen Paraffindispersion mit einem
Paraffinanteil von 3 bis 65 Gew.-%, gegebenenfalls
C) übliche Additive in üblichen Mengen
in soviel Wasser ohne Emulgatorzusatz emulgiert sind, daß Emulsionen mit einem Feststoffgehalt aus A) + B)
von 6 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 70 Gew.-%, vorliegen.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung TO dieser Polyisocyanatemulsionen als Bindemittel zur
Herstellung von Formkörpern durch Heißverpressen einer Masse aus zerkleinerten organischen und/oder anorganischen
Rohstoffen.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Emulsionen können
z.B. praxisübliche Paraffindispersionen in vorliegender Form, gegebenenfalls in'mit Wasser weiter verdünnter
Form, mit den Polyisocyanaten gemischt werden.
Als geeignete Paraffindispersionen seien beispielhaft
durch Dispersion von Paraffinen in Gegenwart von Dispergierhilfsmitteln auf Basis von kationischen PoIyelektrolyten
gemäß DE-OS 2 948 015 erhaltene Dispersionen genannt. Jedoch können auch Dispersionen entsprechend
US-PS 2 655 496, 3 965 032 oder entsprechend entwickelte Produkte der Mobil Oil, wie Mobilcer-A,
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-ί-
-331 oder Mobil Oil-Versuchsprodukt ED 80/196 (vgl. G.W. Ball et al, Holz-Zentralblatt Nr. 88 vom 23.
Juli 1979; bzw. H.I. Sachs, Holz-Zentralblatt 103, Nr. 20, Seite 295-296 und Nr. 25, Seite 384-388
(1977)) verwendet werden.
Die wäßrigen Emulsionen werden in technischen Anlagen durch Vermischen der Ausgangskomponenten in speziellen
Mischaggregaten erzeugt, beispielsweise in Statikmischern, Rührwerksmischköpfen, Inline-Ultra-Turrax-Aggregaten,
Hochdruckmischköpfen bzw. Hochdruckinjektionsimpfblöcken.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen können sowohl chargenweise als auch kontinuierlich hergestellt und verarbeitet
werden, wobei in der Praxis kontinuierliche Verfahren wegen der damit verbundenen Erhöhung der
Produktionssicherheit bevorzugt eingesetzt werden.
Als Isocyanatkomponente kommen bei der Herstellung der
erfindungsgemäßen Emulsionen aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische, aromatische und heterocyclische
Polyisocyanate in Betracht, wie sie z.B. von
W. Siefken in Justus Liebigs Annalen der Chemie, 562,
Seiten 75 bis 136, beschrieben werden, beispielsweise solche der Formel
Q(NCO)n
in der
η 2 bis 4, vorzugsweise 2, und Q einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit
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2 bis 18, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen, einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4
bis 23, vorzugsweise 5 bis 13 C-Atomen, einen
aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 23, vorzugsweise 6 bis 13 C-Atomen, oder einen araliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 15, vorzugsweise 8 bis 13 C-Atomen,
bedeuten, z.B. 1,4-Tetramethylendiisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
1,12-Dodecandiisocyanat, Cyclobutan-1,3-diisocyanat,
Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 1-Isocyanato-SiS^-trimethyl-S-isocyanatomethyl-cyclohexan
(DE-B 1 202 785, US-PS 3 401 190), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische
dieser Isomeren, Hexahydro-1,3- und/oder -1,4-phenylendiisocyanat,
Perhydro-2,4'- und/oder -4,4'-diphenylmethan-diisocyanat,
1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische
dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,41- und/oder
-4,4'-diisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat.
Ferner kommen beispielsweise erfindungsgemäß in Frage:
Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat, Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate,
wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung erhalten
und z.B. in den GB-PS 874 430 und 848-671 beschrieben werden, m- und p-Isocyanatophenylsulfonylisocyanate
gemäß der US-PS 3 454 606, perchlorierte Ary!polyisocyanate, wie sie z.B. in der DE-AS 1 157
(US-PS 3 277 138) beschrieben werden, Carbodiimid-
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gruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der DE-PS 1 092 007 (US-PS 3 152 162) sowie in den
DE-OS 2 504 400, 2 537 685 und 2 552 350 beschrieben werden, Norbornan-Diisocyanate gemäß US-PS 3 492 330,
Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der GB-PS 994 890, der BE-PS 761 626 und der
NL-OS 7 102 524 beschrieben werden, Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der
US-PS 3 001 973, in den DE-PS 1 022 789, 1 222 067 und 1 027 394 sowie in den DE-OS 1 929 034 und 2 004
beschrieben werden, Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der BE-PS 752 261 oder in den
US-PS 3 394 164 und 3 644 457 beschrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende Polyisocyanate gemaß
der DE-PS 1 230 778, Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in den US-PS 3 124 605,
3 201 372 und 3 124 605 sowie in der GB-PS 889 050 beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen
hergestellte Polyisocyanate, wie sie z.B. in der
2^ US-PS 3 654 106 beschrieben werden, Estergruppen
aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in den GB-PS 965 474 und 1 077 956, in der US-PS 3 567 763
und in der DE-PS 1 231 688 genannt werden, Umsetzungsprodukte der o.g. Isocyanate mit Acetalen gemaß
der DE-PS 1 072 385 und polymere Fettsäureester enthaltende Polyisocyanate gemäß der US-PS 3 455 883.
Ferner ist es möglich, beliebige Mischungen der vorgenannten Polyisocyanate zu verwenden.
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Besonders bevorzugt werden in der Regel die technisch leicht zugänglichen Polyisocyanate, z.B. das 2,4- und
2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser
Isomeren ("TDI"), Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate,
wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung hergestellt
werden ("rohes MDI") und Carbodiimidgruppen, Urethangruppen, Allophanatgruppen, Isocyanuratgruppen, Harnstoff
gruppen, Biuretgruppen oder andere, der Isocya-
TO natchemie entsprechenden Gruppen, aufweisenden Polyisocyanate
("modifizierte Polyisocyanate"), insbesondere solche modifizierten Polyisocyanate, die sich
vom 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat bzw. vom 4,4'- und/oder 2,4'- und/oder 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat
ableiten.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Emulsionen
.können auch endständige Isocyanatgruppen aufweisende
Präpolymere mit einem mittleren Molekulargewicht von ca. 300 bis 2000 eingesetzt werden, wie sie durch Umsetzung
von höhermolekularen und/oder niedermolekularen Polyolen mit einem Überschuß an Polyisocyanat
in an sich bekannter Weise erhalten werden. In diesem Zusammenhang geeignete höhermolekulare Polyole
sind insbesondere zwei bis acht Hydroxylgruppen aufweisende Verbindungen, speziell solche der Molmassen
400 bis 10 000, vorzugsweise 800 bis 5000, z.B. mindestens zwei, in der Regel zwei bis acht, vorzugsweise
aber zwei bis vier, Hydroxylgruppen aufweisende Polyester, Polyether, Polythioether, Polyacetale,
Polycarbonate und Polyesteramide, wie sie bei-
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spielsweise für die Herstellung von homogenen und von zellförmigen Polyurethanen an sich bekannt sind:
a) Die in Frage kommenden Hydroxylgruppen aufweisenden Polyester sind z.B. Umsetzungsprodukte
von mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen und gegebenenfalls zusätzlich dreiwertigen Alkoholen
mit mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen, Carbonsäuren. Anstelle der freien Polycarbonsäuren
können auch die entsprechenden PoIycarbonsäureanhydride oder entsprechende Polycarbonsäureester
von niedrigen Alkoholen oder deren Gemische zur Herstellung der Polyester verwendet
werden. Die Polycarbonsäuren können aliphatischer, cycloaliphatischer, aromatischer und/oder
heterocyclischer Natur sein und gegebenenfalls, z.B. durch Halogenatome, substituiert und/oder
ungesättigt sein.
Als Beispiele für solche Carbonsäuren und deren Derivate seien genannt:
Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure,
Trimellitsäure, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanhydrid, Tetrachlorphthaisäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid,
Glutarsäureanhydrid, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure,
di- und trimerisierte ungesättigte Fettsäuren, gegebenenfalls in Mischung mit mono-
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meren ungesättigten Fettsäuren, wie ölsäure; Terephthalsäüredimethylester
und Terephthalsäurebis-glykolester.
Als mehrwertige Alkohole kommen z.B. Ethylenglykol, Propylenglykol-(1,2) und
-(1,3), Butylenglykol-(1,4) und - (2,3), Hexandiol-(1,6),
Octandiol- (1,8), Neopentylglykol, 1,4-Bis-hydroxymethylcyclohexan, 2-Methyl-1,3-propandiol,
Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6),
Butantriol-(1,2,4), Trimethylolethan, Pentaerythrit, Chinit, Mannit und Sorbit,
Formit, Methylglykosid, ferner Di-, Tri-, Tetra-
und höhere Polyethylenglykole, Di-, Tri-, Tetra- und höhere Polypropylenglykole sowie Di-, Tri-,
Tetra- und höhere Polybutylenglykole in Frage.
Die Polyester können anteilig endständige Carboxylgruppen aufweisen. Auch Polyester aus Lactonen,
z.B. 6-Caprolacton, oder aus Hydroxycarbonsäuren, z.B. V>J-Hydroxycapronsäure, sind einsetzbar.
b) Auch die erfindungsgemäß in Frage kommenden, mindestens
zwei, in der Regel zwei bis acht, vorzugsweise zwei bis drei., Hydroxylgruppen aufweisenden
Polyether sind solche der an sich bekannten Art und werden z.B. durch Polymerisation von
Epoxiden wie Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Tetrahydrofuran, Styroloxid oder Epichlorhydrin
mit sich selbst, z.B. in Gegenwart von Lewis-Katalysatoren wie BF3, oder durch Anlagerung
dieser Epoxide, vorzugsweise von Ethylenoxid und Propylenoxid, gegebenenfalls im Gemisch
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oder nacheinander, an Startkomponenten mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen wie Wasser, Alkohole,
Ammoniak oder Amine, 2.B. Ethylenglykol, Propylenglykol-(1,3) oder -(1,2), Trimethylolpropan,
Glycerin, Sorbit, 4,4'-Dihydroxy-diphenylpropan,
Anilin, Ethanolamin oder Ethylendiamin hergestellt. Auch Sucrosepolyether, wie sie z.B.
in den DE-AS 1 176 358 und 1 064 938 beschrieben werden, sowie auf Formit oder Formose gestartete
Polyether (DE-OS 2 639 083 bzw. 2 737 951), kommen erfindungsgemäß in Frage. Vielfach sind solche
Polyether bevorzugt, die überwiegend (bis zu 90 Gew.-%, bezogen auf alle vorhandenen OH-Gruppen
im Polyether) primäre OH-Gruppen aufweisen. Auch OH-Gruppen aufweisende Polybutadiene sind erfindungsgemäß
geeignet.
c) Unter den Polythioethern seien insbesondere die Kondensationsprodukte von Thiodiglykol mit sich
selbst und/oder mit anderen Glykolen, Dicarbonsäuren, Formaldehyd, Aminocarbonsäuren oder
Aminoalkoholen angeführt. Je nach den Co-Komponenten handelt es sich bei den Produkten z.B.
um Polythiomischether, Polythioetherester oder Polythioetheresteramide.
d) Als Polyacetale kommen z.B. die aus Glykolen, wie Diethylenglykol, Triethylenglykol, 4,4'-Dioxethoxydiphenyldimethylmethan,
Hexandiol und Formaldehyd herstellbaren Verbindungen in Frage. Auch durch Polymerisation cyclischer Acetale wie
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-yt-
z.B. Trioxan (DE-OS 1 694 128) lassen sich erfindungsgemäß geeignete Polyacetale herstellen.
e) Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche der an sich bekannten Art in Betracht,
die z.B. durch Umsetzung von Diolen wie Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,4) und/oder Hexandiol-(1,6),
Di-, Tri-, Tetra-ethylenglykol oder
Thiodiglykol mit Diarylcarbonaten, z.B. Diphenylcarbonat, oder Phosgen hergestellt werden können
(DE-AS 1 694 080, 1 915 908 und 2 221 751; DE-OS 2 605 024) .
f) Zu den Polyesteramiden und Polyamiden zählen z.B. die aus mehrwertigen gesättigten oder ungesättigten
Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden und mehrwertigen gesättigten oder ungesättigten Aminoalkoholen
, Diaminen, Polyaminen und deren Mischungen gewonnenen, vorwiegend linearen Kondensate.
g) Auch bereits Urethan- oder Harnstoffgruppen enthaltende
Polyhydroxyverbindungen sowie gegebenenfalls modifizierte natürliche Polyole, wie Rizinusöl
oder Kohlenhydrate, z.B. Stärke, sind verwendbar. Auch Anlagerungsprodukte von Alkylenoxiden
an Phenol-Formaldehyd-Harze oder auch an Harnstoff-Formaldehyd-Harze
sind erfindungsgemäß einsetzbar.
Geeignete niedermolekulare Polyole (Molmasse 62 bis
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399) sind z.B. die oben als Ausgangskomponenten für die Herstellung der höhermolekularen Polyole genann-'
ten Verbindungen.
Erfindungsgemäß werden ferner oft Katalysatoren mitverwendet.
Als mitzuverwendende Katalysatoren kommen
solche der an sich bekannten Art in Frage, z.B. tertiäre Amine, wie Triethylamin, Tributylamin, N-Methylmorpholin,
N-Ethyl-morpholin, N-Co-comorpholin, N,N,N1,N'-Tetramethyl-ethylendiamin, 1,4-Diaza-bicyclo-(2,2,2)-octan,
N-Methyl-N'-dimethylaminoethylpiperazin,
Ν,Ν-Dimethylbenzylamin, Bis-(Ν,Ν-diethylaminoethyl)
-adipat, Ν,Ν-Diethylbenzylamin, Pentamethyldiethylentriamin,
Ν,Ν-Dimethylcyclohexylamin, Ν,Ν,Ν',Ν1-Tetramethyl-1,3-butandiamin,
N,N-Dimethyl-ß-phenylethylamin, 1,2-Dimethy!imidazo1, 2-Methylimidazol. Als Katalysatoren
kommen auch an sich bekannte Mannichbasen aus sekundären Aminen, wie Dimethylamin, und Aldehyden,
vorzugsweise Formaldehyd, oder Ketonen wie Aceton / Methylethylketon oder Cyclohexanon und Phenolen,
wie Phenol, Nony!phenol oder Bisphenol in Frage.
Gegenüber Isocyanatgruppen aktive Wasserstoffatome
aufweisende tertiäre Amine als Katalysatoren sind z.B. Triethanolamin, Triisopropanolamin, N-Methyldiethanolamin,
N-Ethyl-diethanolaminr N,N-Dimethylethanolamin,
sowie deren Umsetzungsprodukte mit Alkylenoxiden, wie Propylenoxid und/oder Ethylenoxid.
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Als Katalysatoren kommen ferner Silaamine mit Kohlenstoff
-Silizium-Bindungen, wie sie ζ..B. in der DE-PS 1 229 290 (entsprechend der US-PS 3 620 984)
beschrieben sind, in Frage, z.B. 2,2,4-Trimethyl-2-silamorpholin
und 1,3-Diethylaminomethyl-tetramethyldisiloxan.
Als Katalysatoren kommen auch stickstoffhaltige Basen wie Tetraalkylammoniumhydroxide, ferner Alkalihydroxide
wie Natriumhydroxid, Alkal!phenolate wie Natriumphenolat
oder Alkalialkoholate wie Natriummethylat
in Betracht. Auch Hexahydrotriazine können als Katalysatoren
eingesetzt werden. Auch organische Metallverbindungen, insbesondere organische Zinnverbindungen,
können als Katalysatoren verwendet werden. Als organische Zinnverbindungen kommen vorzugsweise Zinn-(II)-salze
von Carbonsäuren wie Zinn-(II)-acetat, Zinn-(Il)-octoat, Zinn-(Il)-ethylhexoat und Zinn-(II)-laurat
und die Zinn-(IV)-Verbindungen, z.B. Dibutylzinnoxid, Dibutylzinndichlorid, Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat,
Dibutylzinnmaleat oder. Dioctylzinndiacetat in Betracht. Selbstverständlich können
alle o.g. Katalysatoren als Gemische eingesetzt werden.
Weitere Vertreter von erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatoren sowie Einzelheiten über die Wirkungsweise
der Katalysatoren sind im Kunststoff-Handbuch, Band VII, herausgegeben von Vieweg und Höchtlen,
Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z.B. auf den Seiten 96 bis 102 beschrieben.
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Die erfindungsgemäßen Emulsionen werden, wie schon erwähnt, vorzugsweise als Bindemittel für lignocellulosehaltige
Werkstoffe eingesetzt. In diesem Zusammenhang haben sich vor allem Emulsionen bewährt,
deren Polyisocyanatkomponente (s. DE-AS 2 711 958) das Phosgenierungsprodukt der nicht destillierten
Bodenfraktion ist, wie sie bei der Entfernung von 25 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 98' Gew.-% an
2,2'-, 2,4'- und/oder 4,4'-Diaminodiphenylmethan aus
einem Anilin/Formaldehyd-Kondensat entsteht, oder aber jene nicht-destillierte Bodenfraktion ist, wie sie bei
der Entfernung von 25 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise bis 85 Gew.-% an 2,2'-, 2,4'- und/oder 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan
aus dem rohen Phosgenierungsprodukt eines Anilin/Formaldehyd-Kondensates erhalten
wurde, wobei die Isocyanatkomponente 35 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 45 bis 60 Gew.-%, an Diisocyanatodiphenylmethanen
enthält, wobei der Gehalt an 2,4'-Diisocyanatodipheny!methan
zwischen 1 und 8 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 2 und 5 Gew.-%, und der Gehalt an 2,2'-Diisocyanatodiphenylmethan zwischen 0 und 2
Gew.-% beträgt, und wobei die Isocyanatkomponente eine Viskosität bei 250C von 50 bis 600 mPa.s, vorzugsweise
200 bis 500 mPa.s, und einen NCO-Gehalt zwischen 28 und 32 Gew.-% aufweist.
Wie aus dem oben Gesagten hervorgeht, werden derartige Bodenfraktionen beispielsweise bei der Entfernung
von 45 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 55 bis 85 Gew.-%, an 4,4'-Diisocyanato-dipheny!methan aus einem
rohen Diphenylmethandiisocyanat erhalten, welches
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to
mehr als 85 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 90 Gew.-%,
an 4 ,4'-Diisocyanatodiphenylmethan enthält. Ein solches rohes Diphenylmethandiisocyanat ist beispielsweise
nach dem Verfahren der DE-OS 2 356 828 zugänglich.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, aus einem rohen Phosgenierungsprodukt mit einem Gehalt an Diisocyanatodiphenylmethanisomeren
von 60 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 65 bis 75 Gew.-%, welches 20 bis 60, vorzugsweise
30 bis 40 Gew.-%, an 2,4'-Isomeren enthält, 25 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 60 Gew.-%, an 2,4-Diisocyanatodiphenylmethan
und gegebenenfalls 4,4'— bzw. 2,2'-Diisocyanatodiphenylmethan abzudestillieren.
In jedem Falle kann dabei die Destillation so geführt werden, daß der Rückstand die oben angegebene Zusammensetzung
aufweist.
Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich (und in vielen Fällen in der Praxis auch einfacher), die
gewünschte Isomeren- und Oligomerenzusämmensetzung des Polyisocyanatgemisches durch Verschneiden verschiedener
Bodenfraktionen zu erhalten.
Außer den bevorzugten unmodifizierten Polyisocyanaten
können auch selbsttrennend modifizierte Poyisocyanate zur Vermischung mit den Paraffindispersionen eingesetzt
werden. Derartige, in Richtung auf selbsttrennende Wirkung modifizierte Polyisocyanate werden z.B. in der
DE-OS 3 109 317 (US-PS 4 258 169), der DE-OS 2 932 175 (US-PS 4 257 995) und der US-PS 4 257 996 beschrieben,
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'ft-
wo man Polyisocyanate mit Phosphorverbindungen modifiziert. Eine Modifizierung von Polyisocyanaten mit 0,1
bis 30 Gew.-% an Phosphorsäure-C. -C-y-Dialkylestern, vorzugsweise
Phosphorsäure-di-n-butylester, wird in der
Deutschen Patentanmeldung P 31 08 538 beschrieben. Diese modifizierten Polyisocyanate werden erfindungsgemäß ohne
Emulgatorzusatz mit der Paraffin-Dispersion vermischt.
Geeignete lignocellulosehaltige Rohstoffe, welche mit den erfindungsgemäßen Emulsionen gebunden werden kön-
"Ό nen, sind beispielsweise Holz, Rinde, Kork, Bagasse,
Stroh, Flachs, Bambus, Alfagras, Reisschalen, Sisal- und Kokosfasern. Das Material kann dabei in Form von
Granulaten, Spänen, Fasern oder Mehl vorliegen und einen Wassergehalt von z.B. 0 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise
von 5 bis 25 Gew.-%, aufweisen. Es wird mit dem erfindungsgemäß zu verwendenden Bindemittel in einer
Menge von 1 bis 100, vorzugsweise 2 bis 12 Gew.-%', versetzt und - im allgemeinen unter Einwirkung von
Druck und Hitze - zu Platten oder Formkörpern verpreßt.
Selbstverständlich können erfindungsgemäß jedoch auch
aus anderen organischen (z.B. Kunststoffabfälle aller
Art) und/oder anorganischen Rohstoffen (z.B. Blähglimmer oder Silikatkugeln) Preßkörper hergestellt werden.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung wird das zu verpressende
Material mit dem Bindemittel vermischt, und
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- ve· -
zwar zweckmäßig durch Besprühen mit der wäßrigen Emulsion,
um so eine möglichst homogene Verteilung zu erreichen. Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsionen eine ausreichend geringe Viskosität besitzen, daß
sie mit einem Gehalt bis zu 70 % Isocyanat versprüht werden können, während die Lösungen von Harnstoff/Formaldehyd-
und Phenol/Formaldehyd-Harzen, die gewöhnlich bei der Herstellung von Preßplatten und ähnlichen Materialien verwendet
werden, im allgemeinen nur bei Feststoffgehalten von unter 40 % versprühbar sind. Die Erfindung liefert
somit ein Arbeitsverfahren, bei dem weniger Wasser zugegen ist als bisher, so daß weniger Wasser während
der Heißverpressungsstufe bzw. der nachfolgenden Konditionierung entfernt zu werden braucht. Darüber
hinaus braucht das Lignocellulosematerial nicht so stark getrocknet zu werden, bevor es mit dem Bindemittel
vermischt wird.
Da die Polyisocyanate nicht hydrophil modifiziert sind und keine weiteren Emulgatoren zugesetzt enthalten,
werden auch Holzspanplatten mit der geringstmöglichen Wasseraufnähme bzw. Wasserquelltendenz erhalten.
In der Praxis können Verzögerungsperioden zwischen den einzelnen Verfahrensstufen (Herstellung der
Emulsion; Besprühen des zu verwendenden Materials) auftreten, sowie auch Verzögerungen infolge von Arbeitsfehlern
oder infolge einer Neueinstellung der Verfahrensbedingungen. In wünschenswerter Weise ver-
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-yr-
läuft jedoch die Umsetzung zwischen dem Isocyanat und
dem Wasser in den erfindungsgemäßen Emulsionen genügend langsam, so daß eine Verzögerung von mindestens
2 Stunden bis zu mehreren Stunden zwischen Herstellung der Emulsion und dem Heißpressen in Kauf genommen werden
kann. Die Reaktionsgeschwindigkeit kann noch verlangsamt werden, indem die Reaktivität der Polyisocyanate
gegenüber Wasser verändert wird. So kann man beispielsweise durch einen erhöhten Anteil an 2,4'- und/
oder 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat die Reaktionsgeschwindigkeit
deutlich herabsetzen.
In analoger Weise können auch mehrlagige Platten oder Formteile aus Furnieren, Papieren oder Geweben hergestellt
werden. Auch mehrschichtige Platten oder Formteile aus Furnieren und Streifen-, Stab- oder Stäbchen-Mittellagen,
sogenannte Tischlerplatten, können erfindungsgemäß hergestellt werden, indem man die Furniere
wie oben beschrieben mit der Polyisocyanatemulsion behandelt und anschließend mit den Mittellagen
- in der Regel bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck - verpreßt. Vorzugsweise werden dabei Temperaturen
von 100 bis 2500C, besonders bevorzugt 130 bis
2200C, eingehalten. Der Anfangspreßdruck liegt auch
hier vorzugsweise zwischen 5 und 150 bar; im Laufe des Preßvorganges fällt dann der Druck meist bis
gegen 0 ab.
Erfindungsgemäß können die Polyisocyanatemulsionen
auch in Kombination mit den oben beschriebenen Polyhydroxy !verbindungen in einem NCO/OH-Verhältnis zwi-
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schen 1:2 und 10:1, vorzugsweise 1,5:1 bis 1:1, eingesetzt werden. Es ist dabei möglich, die beiden Komponenten
getrennt oder als reaktives Gemisch einzusetzen. Praktische Bedeutung haben derartige Kombinationen
von Polyisocyanat und Polyhydroxylverbindungen als Bindemittel z.B. bei der Bindung von Korkschrot. Es
ist auch möglich, an sich bekannte Treibmittel in einer Menge von ca. 0,5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf Bindeoder
Imprägniermittel und/oder andere die Schaumbildung oder die chemische Reaktion zwischen Polyisocyanaten,
lignocellulosehaltigern Material und gegebenenfalls Polyhydroxylverbindungen beeinflussende Additive
wie Stabilisatoren, Katalysatoren und Aktivatoren in einer Menge von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf Binde-'15
bzw. Imprägniermittel, zuzusetzen.
Die erfindungsgemäß als Bindemittel zu verwendenden Polyisocyanatemulsionen können auch mit den in der
HolzwerkstoffIndustrie bisher überwiegend eingesetzten wäßrigen Lösungen von Kondensationsprodukten aus
Formaldehyd mit Harnstoff und/oder Melamin und/oder Phenol kombiniert werden, aber auch mit anderen, bisher
weniger üblichen Binde- und Imprägniermitteln, wie z.B. Sulfitablauge (Lignin-Sulfonat oder anderen
technischen Ligninlösungen des Holzaufschlusses) oder gerbstoffartigen Verbindungen wie Tannin, wo
z.B. ein Mischungsverhältnis der erfindungsgemäßen mit diesen zusätzlichen Bindemitteln zwischen 1:10
und 10:1, vorzugsweise zwischen 1:5 und 5:1, eingehalten werden kann und wobei man die Polyisocyanatemulsion
und die zusätzlichen Bindemittel entweder
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IS
separat oder auch in Mischung einsetzen kann.
Besonders vorteilhaft sind derartige Kombinationen bei der Herstellung von mehrschichtigen Platten mit
speziellen Eigenschaften. Man kann z.B. die äußeren Schichten mit konventionellen Klebstoffen (allein
oder gemeinsam mit der Polyisocyanatemulsion) und eine oder mehrere innere Schichten mit den erfindungsgemäß
zu verwendenden Polyisocyanatemulsionen (allein oder gemeinsam mit konventionellen Klebstoffen)
versetzen und anschließend miteinander verpressen.
Infolge ihrer hervorragenden mechanischen Eigenschaften eignen sich die erfindungsgemäß hergestellten
Platten oder Formteile auf Basis von lignocellulosehaltigen oder anderen organischen und/oder anorganischen
Rohstoffen vor allem für eine Verwendung im Bauwesen. Um den Platten oder Formteilen die hierfür im
allgemeinen erforderliche Beständigkeit gegen Pilzbefall, Insektenfraß oder Feuereinwirkung zu verleihen,
kann man den Bindemitteln oder den Rohstoffen die handelsüblichen Additive (C), wie organische oder anorganische
Schutzmittel, in reiner Form oder als Lösung in einer Menge von ca. 0,05 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf gesamtes Material, zusetzen. Als Lösungsmittel kommen in Frage: Wasser
oder organische Lösungsmittel, z.B. Rückstandsöle aus der Erdölaufarbeitung, Chlorkohlenwasserstoffe u.a.
Die Verleimungsqualität wird hierdurch im allgemeinen nicht beeinträchtigt. Im Gegensatz zu Phenol/
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2(0
- SfT-
Formaldehyd-Harz-verleimten Platten treten bei den erfindungsgemäß
hergestellten Werkstoffen dabei vorteilhafterweise weder Salzausblühungen noch "Ausbluten"
ein.
Bedingt durch die hohe Klebkraft der erfindungsgemäßen Bindemittel neigen die hiermit imprägnierten bzw. gebundenen
Formkörper häufig dazu, an den Oberflächen der heißen Pressen oder Formen zu haften. Dies kann
durch Trennmittel, welche man den Isocyanatemulsionen
zusetzt, vermieden werden. Eine andere Lösung besteht darin, die Trennmittel in reiner Form oder als Lösung
auf die mit den Preßlingen in Berührung kommenden metallischen Oberflächen oder die Formlingsoberfläche
aufzubringen. Als Trennmittel kommen hierbei alle bisher
zu diesem Zweck vorgeschlagenen Substanzen in Frage. Bevorzugt sind jedoch gemäß DE-OS 2 325 926 Verbindungen,
welche bei Isocyanaten eine Isocyanuratbildiing.
katalysieren, beispielsweise Phenol-Mannichbasen, Derivate
des Hexahydrotriazins oder Alkalisalze von Carbonsäuren. Eine weitere Lösung, die Haftung auszuschalten,
besteht darin, eine Trennschicht zwischen Preßling und metallischer Pressenoberfläche anzuordnen, .
wobei die Trennschicht aus Bahnen, Folien oder Zerkleinerungsmaterial verschiedener Rohstoffe (z.B.
Kunststoffe, Papier, Holz, Metall) bestehen kann. Wie schon mehrfach erwähnt, können mit den erfindungsgemäß
zu verwendenden Isocyanatemulsionen im Vergleich zu herkömmlichen Bindemitteln auf Basis von
Phenol/Formaldehyd- oder Harnstoff/Formaldehyd-Harzen
bei der Spanplattenherstellung wesentliche Verbesse-
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- «ae -
rungen, sowohl im Hinblick auf die mechanischen Eigenschaften als auch in verfahrenstechnischer Hinsicht,
erzielt werden. So ist es im Falle von Holzspanplatten möglich, entweder bei gleicher Bindemittelmenge wie
bei Phenol/Formaldehyd- bzw. Harnstoff/Formaldehyd-Harzen
eine um bis zu 50 % erhöhte Biegesteifigkeit (neben einer Verbesserung anderer mechanischer Eigenschaften)
oder aber bei einer um etwa 25 bis 70 % erniedrigten Bindemittelkonzentration ein gleiches mechanisches
Eigenschaftsbild zu erreichen. Diese optimalen Werkstoffeigenschaften werden insbesondere dann
erzielt, wenn als Bindemittel ein Polymethylen-Polyphenyl-Polylsocyanat
mit der oben näher definierten Viskosität und Isomerenverteilung eingesetzt wird.
Es ist hierbei ohne Einfluß, ob das Polyisocyanatgemisch
durch Abdestillieren von 2,4'- und/oder 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan
aus rohem Diphenylmethandiisocyanat oder analog durch Abtrennen von reinem
Diaminodiphenylmethan aus rohem Diaminodiphenylmethan und anschließende Phosgenierung der so erhaltenen
nicht-destillierten Bodenfraktion aus Polyarylaminen hergestellt wurde.
Enthält das Polyisocyanat mehr als 75 Gew.-% an Diisocyanatodiphenylmethanen,
so wird das physikalische Werteniveau der Spanplatte in der Regel verschlechtert.
Sinkt andererseits der Gehalt an Diisocyanatodiphenylmethanen auf unter 35 Gew.-%, so wird im allgemeinen
das Bindemittel bei Raumtemperatur zu hochviskos und läßt sich schlecht emulgieren.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Wenn nicht anders vermerkt/ sind Zahlenangaben als
Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente zu verstehen.
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Aus 22 Teilen einer 65-%igen wäßrigen Paraffindispersion - Handelsprodukt ^Mobilcer 739 (Fa. Mobil OiI-AG) und
158 Teilen Wasser wird eine 8 %ige Paraffindispersion durch einfaches Verrühren hergestellt/ in die die
55 Teile Polyisocyanat A aus DE-OS 2 711 958 mittels hochtourigem Rührer innerhalb 30 Sekunden emulgiert
werden.
Anschließend werden 2900 Teile industriell hergestellte Nadelholzspäne mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 5 %
in einer Laborbeleimungsmaschine mittels Zweistoffwirbelstromdüsen mit der Emulsion besprüht und hieraus ein
Formling auf einem Stahlzulageblech, das vorher mit einer wäßrigen Kaliumacetat/Diethylenglykol-Lösung behandelt
wurde, gebildet und die Oberfläche des Formlings ebenso mit der Trennmittellösung benetzt. Nach
einer Preßzeit von 3,2 Minuten bei einer Heizplattentemperatur von 170°C und einem Preßdruck von 25 bar,
der nach 1/3 der Preßzeit auf 5 bar reduziert wird, erhält man eine Spanplatte mit einer Querzugfestigkeit
von 0,76 MPa.
Aus 63 Teilen einer 35 %igen wäßrigen Paraffindispersion
- Handelsprodukt vS/Mobilcer ED 80/229 - und 126 . Teilen Polyisocyanat B aus DE-OS 2 711 958 wird mittels
Impfblocktechnik eine Emulsion hergestellt.
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Sodann werden 2250 Teile Mittelschichtspäne, die aus einem Gemisch aus Nadelholz und Laubholz bestehen und
einen Feuchtigkeitsgehalt von 7 % aufweisen, mit 189 Teilen Emulsion versetzt. Anschließend werden 980
Teile Nadelholz-Deckschichtspäne mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 9 % mit 240 Teilen eines handelsüblichen
45 %igen schwach alkalischen Phenol/Formaldehyd-Harzes benetzt.
Aus mit PF-Harz beleimten Deckschichten und mit Isocyanatemulsion
beleimter Mittelschicht werden 3-schichtige Formlinge gebildet und bei 1700C Heizplattentemperatur
verpreßt.
Hieraus erhält man Spanplatten des Normtyps V 100
gemäß DIN 68 763 mit einer V 100-Querzugfestigkeit von 0,24 MPa und einer Dickenquellung nach 24 Stunden
Wasserlagerung von 10,5 %.
Eine Emulsion aus 143 Teilen Wasser, 17 Teilen Kaliumbifluorid
(Q^Basilit SP der Fa. Desowag-Bayer-Holzschutz
GmbH), 29 Teilen 50 %ige Paraffindispersion (v5/Mobilcer 161 der Fa. Mobil OiI-AG) und 143 Teilen
Polyisocyanat C aus DE-OS 2 711 958 wird mittels Hochdruckmischkopf
hergestellt und damit 2950 Teile einer industriell hergestellten Spänemischung aus 50 % Nadelholz
und 50 % Laubholz mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 5 % benetzt. Hieraus wird zwischen zwei
1,5 mm starken Fichtenfurnieren als Deckschichten
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- yr -
ein Formling gebildet, der wie unter Beispiel 1 erklärt zur Aushärtung gebracht wird. Man erhält eine dekorative,
pilzgeschützte Spanplatte hoher Biegefestigkeit in Faserrichtung der Furniere, die eine V 20-Querzugsfestigkeit
von 1,08 MPa und eine V 100-Querzugsfestigkeit von 0,24 MPa aufweist.
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Claims (10)
1) Wäßrige Emulsionen aus organischen Polyisocyanaten, wäßrigen Paraffindispersionen und gegebenenfalls
zusätzlichem Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß
A) 5 bis 70 Gew.-Teile eines nicht hydrophil-emulgierfähig
modifizierten, emulgatorfreien Polyisocyanate und
B) 30 bis 95 Gew.-Teile einer wäßrigen Paraffindispersion mit einem Paraffinanteil von 3 bis
65 Gew.-%, gegebenenfalls
C) übliche Additive
in soviel Wasser ohne Emulgatorzusatz emulgiert sind, daß Emulsionen mit einem Feststoffgehalt
von 6 bis 90 Gew.-% vorliegen.
2) Emulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Komponente (A) das Phosgenierungsprodukt der
nicht-destillierten Bodenfraktion ist, wie sie bei der Entfernung von 25 bis 90 Gew.-% an 2,2'-,
2,4'- und/oder 4 ,4 '-D-iaminodiphenylmethan aus einem
Anilin/Formaldehyd-Kondensat entsteht, oder die nicht-destillierte Bodenfraktion ist,, wie sie bei
der Entfernung von 25 bis 90 Gew.-% an 2,2'-, 2,4'- und/oder 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan
aus dem rohen Phosgenierungsprodukt eines Anilin/ Formaldehyd-Kondensates erhalten wurde, wobei Kom-
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ponente (A) 35 bis 70 Gew.-% an Diisocyanatodiphenylmethanen,
davon 1 bis 8 Gew.-% 2,4'-Diisocyanatodiphenylmethan
und 0 bis 2 Gew.-% an 2,2'-Diisocyanatodiphenylmethan,
enthält, eine Viskosität bei 250C von 50 bis 600 mPa.s und einen NCO-Gehalt
zwischen 28 und 32 Gew.-% aufweist.
3) Emulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Komponente (A) ein Polyisocyanat ist, welches durch Abdestillieren von 45 bis 90 Gew.-% 4,4·-
ο Diphenylmethandiisocyanat aus einem rohen Diphe- . nylmethandiisocyanat mit einem Gehalt von mehr als
8 5 Gew.-% an reinem Diphenylmethandiisocyanat als Bodenfraktion erhalten wurde oder welches durch
Phosgenierung der nicht-destillierten Bodenfraktion hergestellt wurde, wie sie beim Abdestillieren
von 45 bis 90 Gew.-% an 4,4'-Diaminodiphenylmethan
aus rohem Diaminodiphenylmethan mit einem Gehalt von mehr als 85 Gew.-% an reinem Diaminodiphenylmethan
entsteht.
4) Emulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Komponente (A) ein Polyisocyanat ist, welches
durch Abdestillieren von 25 bis 80 Gew.-% an 2,4'- und gegebenenfalls 4,4·-Dxisocyanatodiphenylmethan
aus rohem Diphenylmethandiisocyanat mit einem Gehalt an Diisocyanatodiphenylmethanisomeren von 60
bis 90 Gew.-%, welches 20 bis 60 Gew.-% an 2,4·- Isomeren enthält, als Bodenfraktion erhalten wurde
oder welches durch Phosgenierung der nicht-destillierten Bodenfraktion hergestellt wurde, wie
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sie beim Abdestillieren von 25 bis 80 Gew.-% an 2,4'- und gegebenenfalls 4,4'-Diaminödiphenylme
than aus rohem Diaminodiphenylmethan mit einem Gehalt von 60 bis 90 Gew.-% an reinem Diaminodiphenylmethan
entsteht, welches 20 bis 60 Gew.-% an 2,4'-Diaminodiphenylmethan enthält.
5) Verwendung der Emulsionen gemäß Anspruch 1 bis 4 als Bindemittel zur Herstellung von Formkörpern
durch Heißverpressen einer Masse aus zerkleinerten organischen und/oder anorganischen Rohstoffen.
6) Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 bis 100 Gew.-% des Bindemittels, bezogen
auf den Rohstoff, einsetzt.
7) Verwendung nach Ansprüchen 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsion in Kombination mit PoIyolen
in einem NCO/OH-Verhältnis von 1:2 bis 10:1
sowie gegebenenfalls zusammen mit Treibmitteln und Schäumhilfsmitteln eingesetzt wird.
8) Verwendung nach Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bindemittel 0,01 bis 10 Gew.-%
an Katalysatoren zugegeben werden.
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9) Verwendung nach Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsion in Kombination mit Phenol/Formaldehyd-
und/oder Harnstoff/Formaldehyd- und/oder Melamin/Formaldehyd-Harzen (getrennt oder
in Mischung) eingesetzt wird.
10) Verwendung nach Ansprüchen 5 bis 9 zur Herstellung
von mehrschichtigen Platten, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Schichten mit Harnstoff/Formaldehyd-
und/oder Melamin/Formaldehyd- und/oder Phenol/Formaldehyd-Harzen, gegebenenfalls in Kombination mit Emulsionen nach Anspruch 1 und die
Mittelschichten mit Emulsionen nach Anspruch 1, gegebenenfalls in Kombination mit Harnstoff/Formaldehyd-
und/oder Melamin/Formaldehyd- und/oder Phenol/Formaldehyd-Harzen, gebunden werden.
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