Fluorierte organische Verbindungen, ihrer Herstellung und Verwendung
Die Erfindung betrifft neue fluorierte Copolymerisate, die'
sich als Ausgangsmaterialien für die Herstellung von fluo-j
rierten Kationenaustauschermembranen oder fluorierten [ Kationenaustauscherharzen, die Sulfonsäuregruppen und/oder|
Carbonsäuregruppen enthalten, eignen und ein Verfahren zu I
ihrer Herstellung.
In den letzten Jahren besteht in zunehmendem Maße die Ten-'
denz zur Entwicklung von neuen chemischen Verfahren unter . Verwendung von fluorierten Kationenaustauschermembranen
oder -harzen mit ausgezeichneter chemischer Beständigkeit und Wärmebeständigkeit. Als typisches Beispiel dieser Ten- ,
denz hat ein mit lonenaustauschermembranen durchgeführtes Verfahren, bei dem Natriumhydroxid und Chlor durch Elektrolyse
von Natriumchlorid hergestellt werden, vor kurzem große Aufmerksamkeit in der Chloralkali-Industrie auf sich'
gezogen, weil es in verschiedener Hinsicht, beispielsweise' in bezug auf Umweltverunreinigung und Einsparung an Ener- j
gie, vorteilhafter ist als das bekannte Quecksrilberverfahren und Diaphragma-Verfahren und weil es die Herstellung
von Natriumhydroxid ermöglicht, das im wesentlichen die gleiche Qualität hat wie das nach dem Quecksilberverfahren
hergestellte Natriumhydroxid. ;
Der bedeutendste Faktor, der die Wirtschaftlichkeit des
mit lonenaustauschermembranen durchgeführten Verfahrens ' bestimmt, sind die Charakteristiken der verwendeten ■
Kationenaustauschermembran. Diese Kationenaustauschermem- ·
bran muß die folgenden Voraussetzungen erfüllen: :
T) Die Membran muß eine hohe Stromausbeute und einen ge-
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ORIGINAL INSPECTED
ringen elektrischen Widerstand aufweisen. Zur Erzielung .
einer hohen Stromäusbeute muß die Membran ein genügend j
hohes Ionenaustauschvermögen und einen niedrigen Wassergehalt aufweisen, wodurch sich eine hohe Konzentration von|
gebundenen Ionen in der Membran ergibt. Andererseits ist
zur Erzielung eines niedrigeren elektrischen Widerstandes !
ein höherer Wassergehalt wesentlich vorteilhafter. Da der j Wassergehalt in Abhängigkeit von den Arten der Ionen- :
austauschgruppen, dem Ionenaustauschvermögen und der Kon- :
zentration äußerer Lösungen verschieden ist, muß die opti-j male Kombination dieser Paktoren gewählt werden.
2) Die Membran muß gegen Chlor und Alkali bei höheren Tem-j
peraturen über lange Zeiträume beständig sein. Eine
Kationenaustauschermembran. aus einem fluorierten Polymeri- '
sat vermag im allgemeinen in der vorstehend genannten Um- ,
gebung genügend beständig zu sein, jedoch können gewisse
Membranen in Abhängigkeit von den darin enthaltenen Ionen-". austauschgruppen ungenügende chemische Stabilität aufwei- ,
sen. Es ist demgemäß wichtig, geeignete Ionenaustausch-
gruppen zu wählen. '
3) Die Membran muß für einen langen Zeitraum unter den verschiedensten
Beanspruchungen, die in hochkonzentriertem i Alkali bei höherer Temperatur und hoher Stromdichte auf-
; treten, beispielsweise einer Beanspruchung durch Quellen
und Schrumpfen, einer Beanspruchung, die von starker Wan- ' derung von Substanzen unter Loslösung von Schichten begleitet
ist, und einer Beanspruchung durch Schwingungen
der Membran, die in Begleitung von Gasbildung auftreten ;
und Biegerisse verursachen, haltbar und dauerhaft sein.
Allgemein gesagt, die physikalische Festigkeit der Membran ist unterschiedlich in Abhängigkeit von der physikalischen
Struktur der Membran, der Zusammensetzung des
Polymerisats, dem Ionenaustauschvermögen und den Arten
der Ionenaustauschgruppen. Daher ist eine optimale Wahl
dieser Faktoren notwendig.
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4) Die Membran muß leicht herzustellen und billig sein.
Mehrere fluoriexte Kationenaustauschermembranen für die
Verwendung bei der. Elektrolyse von wäßrigen Alkalihalogenidlösungen
sind bereits bekannt, beispielsweise eine fluorierte Kationenaustauschermeinbran, die seitenständige
Sulfonsäuregruppen enthält und durch Hydrolyse eines Copolymerisats,
das Tetrafluoräthylen und Perfluor-3,6-dioxa-4-methyl-7-octensulfonylfluorid
enthält, hergestellt wird, ■
Diese bekannte fluorierte Kationenaustauschermeinbran, die nur Sulfonsäuregruppen enthält, läßt jedoch als Folge des
durch die Sulfonsäuregruppen bedingten hohen Wassergehalts\
Hydroxylionen hindurchtreten und aus dem Kathodenraum wan-i dern und diffundieren. Aus diesem Grunde ist die Stromausbeute
einer solchen Membran gering. Insbesondere ist die Stromausbeute bei der Durchführung der Elektrolyse beispielsweise zur Gewinnung einer hochkonzentrierten Natriumhydroxidlösurig
von 20% oder mehr äußerst gering mit entsprechendem großen wirtschaftlichen Nachteil im Vergleich
zur Elektrolyse nach dem bekannten Quecksilberver- ;
fahren oder dem Diaphragma-Verfahren.
Um diesen Nachteil einer niedrigen Stromausbeute zu mildern oder zu beseitigen, kann das Ionenaustauschvermögen
der Sulfonsäuregruppen beispielsweise auf 0,7 Milliäquivalent oder weniger pro Gramm des trockenen Harzes in der
Η-Form gesenkt werden, wodurch der Wassergehalt in der
Membran erniedrigt wird und die Konzentrationen gebundener1 Ionen in der Membran höher ist als bei der Membran mit
höherem Ionenaustauschvermögen. Als Ergebnis kann eine ;
Senkung der Stromausbeute während der Elektrolyse leicht >
verhindert werden. Wenn beispielsweise die Elektrolyse von:
Natriumchlorid zur Gewinnung von Natriumhydroxid mit einer·
Konzentration von 20% durchgeführt wird, kann die Stromausbeute auf etwa 80% verbessert werden. Die Verbesserung
. der Stromausbeute durch Senkung des Iohenaustauschvermögens
der Membran verursacht jedoch einen merklichen An- |
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stieg des elektrischen Widerstandes der Membran, so daß eine wirtschaftliche Elektrolyse nicht möglich ist. Ferner j
ist es bei einem höheren Wert des elektrischen Widerstandes
der Membran sehr schwierig, eine technisch brauchbare fluorierte Kationenaustauschermembran vom Sulfonsäuretyp
mit einer bis auf etwa 90% verbesserten Stromausbeute herzustellen. I
Die japanischen Offenlegungsschriften 120492/1975 und
126398/1976 beschreiben fluorierte Kationenaustauschermem-j branen, die Carbonsäuregruppen als Ionenaustauschgruppen
enthaltek. in diesen Membranen kann die Konzentration an '
gebundenen Ionen als Folge des niedrigeren Wassergehalts I der Carbonsäuregruppen erhöht und daher die Stromausbeute
bis auf 90% oder darüber verbessert werden. Diese Membranen sind ferner unter den üblicherweise angewandten Be- :
dingungen chemisch stabil.
Ein Vergleich bei gleicher Höhe des Ionenaustauschvermögens
ergibt jedoch, daß eine Membran, die Carbonsäuregrup- .
pen enthält, einen höheren elektrischen Widerstand hat als·
eine Membran, die Sulfonsäuregruppen enthält. Insbesondere;
kann bei Einsatz bei hoher Stromdichte der Stromverbrauch in unerwünschter Weise sehr hoch sein. Ferner neigt die
Membran wahrscheinlich als Folge des niedrigeren Wasser- :
gehalts in der gesamten Membran zum Schrumpfen, wenn sie während eines langen Zeitraums in hochkonzentriertem Alkali unter strengen Bedingungen eingesetzt wird, bis sie
hart und spröde wird und als Folge hiervon sich Schichten
ablösen oder Risse bilden, wodurch die Stromausbeute in nachteiliger Weise verschlechtert wird. :
Zur Verbesserung dieser Nachteile der Membran, die nur '
Carbonsäuregruppen enthält, wurde ferner in den japanischen Offenlegungsschriften 36589/1977 und 132089/1978 und
in der US-PS 4 176 215 eine Kationenaustauschermembran beschrieben,
die hergestellt wird durch Verkleben von Folien j
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aus einem fluorierten Polymerisat, das Carbonsäuregruppen j
oder in Carbonsäuregruppen umwandelbare Gruppen (nachstehend als Vorstufen bezeichnet) enthält, und einem '
fluorierten Polymerisat, das SuIfonsäuregruppen oder deren j
Vorstufen enthält, oder durch Formung eines Gemisches die-
ser Polymerisate zu einer Folie und anschließende Hydroly- '
se. Diese Polymerisate weisen jedoch schlechte Verträglich-:
keit miteinander auf und sind schwierig vollständig zu ver-f
einigen oder zu mischen. Bei Verwendung unter strengen Be-'
dingungen neigt eine solche Membran zur Loslösung von j
Schichten oder zu Rißbildung, wodurch sich Betriebsstörungen
ergeben. Das gemischte Produkt ist ferner unzureichend;
vom Standpunkt der vollständigen Ausnutzung der höheren | Stromausbeute der Carbohsäuregruppen und des niedrigeren ;
elektrischen Widerstandes der; SuIfonsäuregruppen. Es liegt
in seiner Qualität lediglich zwischen den beiden Eigenschaften.
Die vorstehend genannten japanischen OffenlegungsSchriften
und die japanische Offenlegungsschrift 23192/1977 beschreiben
ferner eine Kationenaustauschermembran, die herge- !
stellt wird durch ternäre Copolymerisation eines Vinyl- ; monomeren, das Carbonsäuregruppen oder deren Vorstufen
enthält, eines Vinylmonomeren, das SuIfonsäuregruppen oder j
deren Vorstufen enthält, und eines fluorierten- Olefins mit
anschließender Verarbeitung zu einer Folie und Hydrolyse.
Eine solche Membran zeigt ebenfalls lediglich mittelmäßige Eigenschaften. .
Andererseits werden in den japanischen Offenlegungsschriften
24176/1977, 104583/1978, 116287/1978 und 6887/1979
Kationenaustauschermembranen beschrieben, die durch Bildung von Garbonsäuregruppen durch chemische Behandlung an
einer Oberfläche einer Sulfonsäuregruppen enthaltenden
fluorierten Kationenaustauschermembran hergestellt werden.
Diese Membranen verhindern infolge der Anwesenheit der Carbonsäuregruppen wirksam die Wanderung und Diffusion von
iß sie eine höhere Stromausbeute auf-
Hydroxylionen, so daß sie eine hc
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weisen. Pa ferner die Carbonsäuregruppen in der dünnen
Schicht auf der Kathodenseite und die SuIfonsäuregruppen '.
mit höherem Wassergehalt im restlichen Teil der Membran ι
vorhanden sind, ist der elektrische Widerstand der Membran! niedrig. Diese Membranen sind somit vom Standpunkt des
Stromverbrauchs ganz ausgezeichnet. Alle diese Membranen werden zwar stabil und konstant mit guter Leistung unter
üblichen Bedingungen während einer technisch befriedigenden Betriebsperiode verwendet, jedoch weisen sie unter >
TO strengen Bedingungen eine weiter erhöhte hohe Stromdichte
und bei hohen Temperaturen die Nachteile auf, daß sie wie ein Schwamm quellen oder Wasserblasen bilden, daß '
sich die Carbonsäureschicht von der Sulfonsäureschicht
löst oder sieh Risse in der Carbonsäüreschicht bilden, so
daß die Stromausbeute verschlechtert wird.
Es ist bisher nicht geklärt worden, wodurch solche Er-. scheinungen verursacht werden. Vermutlich ist die Polymerstruktur
der SuIfonsäuregruppen oder ihre Derivate enthaltenden
fluorierten Kationenaustauschermembran einer der Faktoren, die zu diesen Erscheinungen beitragen. Diese
Membranen werden durch chemische Behandlung eines Co- , Polymerisats eines fluorierten Olefins mit einem schwefelhaltigen
fluorierten Vinylather, wie durch die nach- ' ·
stehende Formel dargestellt, und Formgebung zur SuIfon-
■ . " ί
säuregruppen enthaltenden Membran öder deren hydrolysiertem
Produkt hergestellt:
CF3
CF2=CFO(CF2CFO)nICF2CF2SO2F
Hierin ist n' eine ganze Zahl von 0 bis 2.
Von diesen Monomeren verursacht das Monomere, bei dem η1 ί
den Wert Null hat, eine durch das folgende Reaktionsschema (1) dargestellte Cyclisierungsreaktion in der
Vinylisierungsstufe, wie in der japanischen Auslegeschrift 2083/1972 beschrieben. j
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FSO2CF2Cf2OCFCOF
?3
CF2CF2OCF + COF2 . (TJ
Zur Umwandlung des cyclischen Sulfons in CF9=CFOCFpCFpSO-F muß eine Anzahl von Reaktionsstufen
durchgeführt werden, so daß es sehr schwierig ist, dieses
Monomere im technischen Betrieb herzustellen. Ferner findet diese Cyclisierung in Abhängigkeit von den Bedingungen
auch zum Zeitpunkt der Polymerisation statt, wodurch die Eigenschaften des gebildeten Polymerisats verschlechtert
werden können.
TO Aus diesem Grunde wird bei der technischen Anwendung üblicherweise
das Monomere verwendet, bei dem n1 den Wert 1
hat. Ein solches Monomeres hat den Nachteil, daß das
Ionenaustauschvermogen der hergestellten Membran vom Sulfonsäuretyp und der Membran, bei der Carbonsäuregrup-
pen durch chemische Behandlung auf der Oberfläche der
Membran vom SuIfonsäuretyp gebildet worden sind, nur in
begrenztem Maße erhöht werden kann, wie in den vorstehendgenannten
japanischen Offenlegungsschriften beschrieben.
Ferner kann vielleicht als Folge der Anwesenheit der
seitenständigen Gruppen
CF3
-CFpCFO^- keine physikalisch oder mechanisch zähe Membran
hergestellt werden, wenn, nicht das Copolymerisationsverhältnis
des fluorierten Olefins zum schwefelhaltigen fluorierten Vinylather auf etwa 6 oder mehr'erhöht wird.
Es ist ferner zu erwarten, daß ein solches Monomeres einer der Faktoren ist, der Loslösung oder Rißbildung der
gebildeten Carbonsäureschicht verursacht, wenn, wie vor-
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stehend erwähnt, die Carbonsäuregruppen und Sulfonsäuregruppen
enthaltende Membran unter strengeren Bedingungen, als sie üblicherweise angewandt werden, eingesetzt wird.
Die vorstehend genannten Nachteile werden weiter verstärkt, wenn ein Monomeres mit höherem Molekulargewicht,
bei dem h1 den Wert 2 hat, verwendet wird.
Ein Copolymerisat eines fluorierten Vinylmonomeren, das
keine Ätherbindung enthält, z.B. Trifluorvinylsulfonylfluorid,
mit Tetrafluoräthylen, wie es in der US-PS 3 624 053 beschrieben wird/ läßt sich nur schlecht und
schwierig zu einer Membran verarbeiten.
Die japanischen Offenlegungsschriften 28588/1977, 23192/1977 und 36589/1977 beschreiben fluorierte
Kationenaustauschermembranen, die hergestellt werden aus Copolyroerisaten von fluorierten Olefinen mit fluorierten
Vinylverbindungen der Formel
CF2=CX1(OCF2CFX2ja0b(CFX3)CSO2X4 ,
worin X für F oder CF-. steht, X2 und X3 für F oder C1- ·
4 1 Ί '
C1Q-Perfluoralkyl stehen, X für F, OH, OR , OM und j
NR R stehen (worin R ein C1 - C1ri-Alkylrest ist, R und '
3 ι
R für H stehen oder einer dieser Reste für R steht und
M ein Alkalimetall oder quaternäres Ammonium ist), a eine ganze Zahl von 0 bis 3, b eine ganze Zahl von 0 oder 1 und
c eine ganze Zahl von 0 bis 12 ist. Diese Vorveröffentlichüngen
nennen kein typisches Beispiel eines Verfahrens zur Herstellung dieser fluorierten Vinylverbindungen und
machen keine Angaben über die Vorprodukte oder Vorstufe j dieser Verbindungen. Wie ferner die Beschreibungen dieser '
japanischen Offenlegungsschriften deutlich zeigen, werden i in den Beispielen und bevorzugten typischen Beispielen nur:
die Verbindungen, Copolymerisate und daraus hergestellten ■
Membrane genannt,· die üblich und bekannt sind und die :
Formel
13001870593
CF
CF2=CFO(Cf2CFO)-CF2CF2SO2F " ·
haben, in der a die vorstehend genannte Bedeutung hat,
d.h. es handelt sich um die Gruppe von Verbindungen, in
denen c den Wert 2 hat, obwohl es dort heißt, daß Ausführungsformen
bevorzugt werden, bei denen X=F, X2 = CF3, X3 = F oder CF3/ X4 = F, a = 0 bis 1,
b = 1 und c = 1 bis 3. .
Auf dem Gebiet der Ionenaustauschermembranen ist es sehr
erwünscht, eine Membran zu entwickeln, die unter strengeren Bedingungen eine hohe Stromausbeute und niedrigen
elektrischen Widerstand aufweist, eine längere Lebensdauer hat und mit niedrigen Kosten hergestellt werden kann. Es
wurde nun gefunden, daß dieses Ziel durch Verwendung einer
neuen fluorierten Vinylätherverbindung, die von Ausgangs-, materialien mit spezieller Struktur abgeleitet ist, erreicht
werden kann. Der Erfindung liegt diese Feststellung zugrunde. . ',
Ein erster Gegenstand der Erfindung ist eine fluorierte ;
Carbonsäure oder ihr Derivat mit der Formel. .
FSO2(CF2)nY , , ;
in der Y für -COY1 oder -CN /worin Y1 für ein Halogen, ;
Wasserstoff, -NH-, -OM (worin M Wasserstoff, ein Metall
3 3 ·
oder eine Ammoniumgruppe ist), -OR (worin R ein Alkylrest
mit 1 bis 10 C-Atomen oder ein Arylrest istj_7 und I"
η für eine ganze Zahl von 2 bis 4 steht. Die Erfindung um-
faßt ferner ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbin-' ■ .
düngen. ■ ' ί
Aus dem Stand der Technik ist als fluorierte Verbindung, i
die in Kombination Carbonsäurederivatgruppen und Sulfon- ■
säuregruppen oder darin umwandelbare Gruppen im gleichen ':
Molekül, z.B. die fluorierten Carbonsäurederivatgruppen S
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enthält,, nur die Verbindung FSO2CF2GOF oder die Ver-CF(
CF-
bindung FSO0CFCFO bekannt, die in der US-PS 3 301 893
beschrieben werden. Es wird kein Hinweis auf eine Verbindung gegeben, die einen fluorierten Alkylenrest mit 2 bis
4 C-Atomen -f-CF2—f zwischen den Carbonsäurederivatgruppen
und SuIfonsäuregruppen oder darin umwandelbaren Grup-!
pen enthält, wie es bei der Verbindung gemäß der Erfindung der Fall ist.
Die erfindungsgemäße fluorierte Carbonsäure oder ihr Derivat kann durch Umwandlung der nach einem die folgenden
Stufen (X)-., (B) oder (C) umfassenden Verfahren enthaltenen
Verbindungen gemäß dem Reakt ions schema (3) , (4) , (5) oder -' (6) gegebenenfalls in Kombination mit verschiedenen Reaktionen
wie Säurebehandlung, Hydrolysebehandlung oder Halogenierungsbehandlung in Carbonsäurederivate und
. Sulfensäurederivate hergestellt werden.
(A) Ein Verfahren, bei dem Tetrafluoräthylen mit einem
Kohlensäureester, der 3 bis 20 C-Atome enthält, in Gegenwart
eines Mercaptids. der Formel R'SM (worin R1 ein Alkylrest
mit 1 bis 10 C-Atomen, ein Arylrest oder ein Per-, fluoralkylrest mit 1 bis TO C-Atomen und M ein Alkalimetall,
eine Ammoniumgruppe oder eine primäre bis quaternäre
Alkylammoniumgruppe ist) umgesetzt wird. !
R4O
' ■ - 1 ' "V- 4
(3) R1SM + CF0=CF0 + C=O >
R1SCF0CF0COR
Δ Δ r /
■ * ^w
RO 0
oder
R1SCF0CF0CCF CF0SR1
0
. 4 5
(Hierin sind R und R Alkylreste oder Arylreste, während
M die bereits genannte Bedeutung hat.) ':.
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INSPECTED
(B) Ein Verfahren, das eine Stufe umfaßt, in der Tetrafluoräthylen
mit einer Verbindung der Formel A1^SO2
(worin A' ein Halogenatom oder ein Alkoxyrest mit 1 bis 5 C-Atomen ist) in Gegenwart eines Alkalicyanids·umgesetzt
wird:
(4) NaCN + CF2=CF2 +
(Hierin hat A1 die bereits genannte Bedeutung.) j
(C) Ein Verfahren, das eine Stufe umfaßt, in der Tetra- ■
fluoräthylen mit einer Verbindung der Formel Z1SO3F oderj
Z'-.CSO0F (worin Z1 ein Halogenatom mit Ausnahme von F i
- -■ ■ ■ ■ 1
ist) in Gegenwart eines freie Radikale bildenden Ini- Ί
i tiators umgesetzt wird: j
frei radika- :
oder
(5) Z'SO2F + CF2=CF2 Z.(CF
frei radikali-(6) Z'3CSO2F + CF2=CF2
32 J4SO2F
im erfindungsgemäßen fluorierten Carbonsäurederivat
FSO2(CF2) Y (worin Y und η die bereits genannten Bedeu- ;
tungen haben) hat η bei Berücksichtigung der Leichtigkeit der Herstellung und des Molekulargewichts des aus
diesem Derivat hergestellten fluorierten Vinylmonomeren ,
vorzugsweise den Wert 2. Eine Verbindung, in der Y für -COF steht, ist vom Standpunkt der Brauchbarkeit als
Ausgangsmaterial für die Synthese von fluorierten Vinyl- '
verbindungen ebenfalls zweckmäßig. Wenn Y ein anderes '
Carbonsäurederivat ist, kann diese Verbindung in eine
Verbindung, in der Y für eine Gruppe der Formel -COF
steht, umgewandelt werden. I
. ■ ■: - ' ι
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ORIGINAL INSPECTED
Die Verfahren (A), (B) und (C) werden nachstehend ausführlicher
beschrieben.
I. Verfahren (A)
Als Beispiele von Mercaptiden, die beim Verfahren (A) verwendet
werden, sind Derivate,von Methylmercaptan, Äthylmercaptan,
Propylmercaptan, Butylmercaptan, Amylmercaptan, Hexylmereaptan, Phenylmercaptan, Benzylmercaptan, Toluylmercaptan,
Perfluormethylmercaptan, Perfluoräthylmercaptan, Perfluorpropylmercaptan usw. in Form der Natriumsalze,
Kaliumsalze, Cäsiumsalze, Ammoniumsalze und primären bis guaternären Alkylammoniumsalze zu nennen, wobei Alkyl·-,
mercaptane, insbesondere solche mit 1 bis 5 C-Atomen, nämlich Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl- und Amylmercaptan
in Form der Natrium- oder Kaliumsalze bevorzugt werden.
Beispiele geeigneter Kohlensäureester sind Dimethyl-, Diäthyl-,
Dipropyl-, Dibutyl-, Diphenyl- und.Methyläthylcarbonat.
Vorzugsweise werden Dimethylcarbonat und Diäthylcarbonat
verwendet.
Das Mercaptid und der Kohlensäureester werden gewöhnlich ι
in einem inerten Medium' gemischt, jedoch ist ein inertes :
Medium nicht unbedingt erforderlich, wenn der Ester unter,
den Reaktionsbedingungen flüssig ist. Typische Beispiele ; geeigneter inerter Medien sind Diäthylather, Tetrahydrofuran,
Dioxan, Äthylenglykoldimethyläther, Diäthylengly-■
koldimethylather, Benzol und Cyclohexan, die keinen akti-,
ven Wasserstoff enthalten und den Kohlensäureester zu
lösen vermögen.
Der Kohlensäureester wird in einer Menge von 0,1 bis to Äquivalenten, vorzugsweise 0,5 bis 5 Äquivalenten,
deSMercaptids verwendet.
Das Tetrafluoräthylen wird gewöhnlich im gasförmigen Zustand
verwendet und kann unter jedem gewünschten Druck, d.h. bei Überdruck, Normaldruck oder vermindertem Druck,
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in das Reaktionssystem eingeführt werden. Das Tetrafluoräthylen
kann in einer Menge von 0,1 bis 5 Äquivalenten, '<
vorzugsweise 0,4 bis 3 Äquivalenten, des Mercaptids züge-' setzt werden.
Die Reaktion wird gewöhnlich bei einer Temperatur von
nicht mehr als 100 C, vorzugsweise im Bereich von 80 bis
0°C, durchgeführt, bis der Druck des Tetrafluoräthylens
unter den angewandten Reaktionsbedingungen im wesentlichen konstant ist. Bildung von Keton führt zu einer we-
^0 sentlichen Verschlechterung der auf das Mercaptid bezogenen
Ausbeute der Reaktion. Aus diesem Grunde wird vorzugsweise bei einer niedrigeren Temperatur gearbeitet,
um die Bildung des Ketons im Reaktionsschema (3) zu ,
unterdrücken. Die Reaktion wird unter im wesentlichen j
wasserfreien Bedingungen durchgeführt. '
Nach Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsgemisch :
durch Zusatz einer Säure angesäuert. Hierzu wird gewöhnlich eine Mineralsäure, z.B. Salzsäure, Schwefelsäure
oder Phosphorsäure, verwendet, wobei Schwefelsäure bevorzugt
wird. Die Menge der Mineralsäure muß dem ur- ; sprünglich eingesetzten Mercaptid im wesentlichen äquivalent
sein.
Bei dem vorstehend beschriebenen Reaktionsverfahren kann :
anstelle des Kohlensäureesters auch ein N,N-Dialkylformamid mit 3 bis 7 C-Atomen verwendet werden, wobei ein'
fluorierter Aldehyd erhalten wird. Als Alternative kann in gewissen Fällen auch Kohlensäuregas anstelle des
Kohlensäureesters verwendet werden.
Die Isolierung des Esters, Ketons oder Aldehyds als fluoriertes Carbonsäurederivat kann nach üblichen Trennmethoden, z.B. Phasentrennung, Destillation usw., erfol-gen.
Das fluorierte Carbonsäurederivat in Form des Esters, Ketons oder Aldehyds kann mit Hilfe geeigneter
organischer Reaktionen in verschiedene Cärbonsäurederi-
130 01B/0S93 ~ "- "
vate umgewandelt werden. Beispielsweise können Ester und
Ketone mit einem Alkali zu einem carbonsauren Salz hydrolysiert
werden, das seinerseits mit einer Mineralsäure unter Bildung einer Carbonsäure behandelt werden kann.
Ferner kann die vorstehend genannte Carbonsäure oder ihr
Salz mit einem Chlorierungsmittel, z.B. Phosphorpentachlorid oder Thionylchlorid, zu einem Säurechlorid oder
auch mit Schwefeltetrafluorid zu einem Säurefluorid umgesetzt
werden. Ferner kann mit Hilfe der bekannten Reaktion der Behandlung eines Säurechlorids mit Natrium- ;
fluorid oder Kaliumfluorid" ein Säurefluorid hergestellt "."
werden. Säurefluoride sind als Ausgangsmaterial für die ,
Synthese von fluorierten Vinylverbindungen gemäß dem nachstehenden Reaktionsschema (7) besonders vorteilhaft: ;
(7) ■ PSO0(CFJ. COP'- (p'+DCF - CF,
-'*·'&■ η ι ^V/"./ ί
CF-.
(D 3
-> FSO2(CPj)n+1O CFCP2O )plCFCOF
(II)
\CF, / CF,
FSO2(CF2)n+1ofcFCF2o)p,CF=CF2
'. , ■■ . (in) :
Hierin hat η die bereits genannte Bedeutung, und p1 hat
den Wert 0 oder 1.
In den vorstehend genannten fluorierten Carbonsäurederiva- |
ten kann die endständige-Sulfidgruppe an dem der Carbon- !
säurederivatgruppe entgegengesetzten Ende mit Hilfe geeigneter organischer Reaktionen auch in verschiedene Derivate ;
umgewandelt werden. Beispielsweise kann sie durch Behandlung mit Chlor in die Sulfenylchloridgruppe oder Sulfonylchloridgruppe
oder durch Oxidationsbehandlung in die SuI- ; fongruppe umgewandelt werden. Ferner können diese Gruppen :
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der Hydrolyse mit einem Alkalt unterworfen und hierdurch
in sulfonsaure Salze umgewandelt werden, die durch Behandlung mit Phosphorpentachlorid in Sulfonylchloridgruppen ι
umgewandelt werden können. Durch Behandlung mit Schwefel- ·
tetrafluorid können diese Gruppen auch in SuIfonyIfluorid-\
gruppen umgewandelt werden. Als Alternative können mit ι Hilfe der bekannten Reaktion der Behandlung von Sulfonylchloridgruppen
mit Natriumfluorid oder Kaliumfluorid }
Sulfonylfluoridgruppen erhalten werden. Die Umwandlung in
diese verschiedenen Derivatgruppen stört nicht die Reaktion
gemäß dem Schema (7), solange diese Gruppen keinen aktiven Wasserstoff enthalten.
II. Verfahren (B)
Als Alkalicyanide, die beim Verfahren (B) zu verwenden -j
i sind, kommen Cyanide von Lithium, Natrium, Kalium, Cäsium j usw. in Frage. Hiervon werden vorzugsweise Cyanide von Na-.
trium und Kalium-verwendet. ι
Beispiele von Verbindungen der Formel A' SO2 sind Sulfurylfluorid,
Sulfurylchlorid, SuIfurylbromid, Sulfurylchlorfluorid,
SuIfurylbromfluorid, Dimethylsulfat,
Diäthylsulfat,. Dibutylsulfat und Diamylsulfat. In gewissen
Fällen kann auch Schwefeldioxid verwendet werden.
Das Alkalicyanid wird gewöhnlich als Dispersion in einem
inerten Medium verwendet. Wenn die Verbindung A',,SO.,
(worin A1 die bereits genannte Bedeutung hat) unter den
Reaktionsbedingungen flüssig ist; muß nicht unbedingt ein solches inertes Medium verwendet werden.
Als geeignete inerte Medien sind Lösungsmittel, die keinen
aktiven Wasserstoff enthalten, z.B. Diäthyläther, Tetrahydrofuran, Diöxan, Äthylenglykoldimethylather,
Diäthylenglykoldimethyläther, Benzol und Cyclohexan zu nennen. Das inerte Medium ist zweckmäßig fähig, die Verbindung
A'2SO2 zu lösen.
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Die Verbindung A'2SO2 wird in einer Menge von 0,1 bis
10 Äquivalenten, vorzugsweise 0,5 bis 5 Äquivalenten, des Älkalicyanids verwendet.
In Abhängigkeit von der verwendeten Verbindung A' SO2
und ihren Eigenschaften wird sie im Reaktionssystem vorgelegt und dann mit dem Alkalicyanid gemischt oder
gleichzeitig mit dem Tetrafluoräthylen oder nach vorheriger Vermischung mit dem Tetrafluoräthylen in das Reaktionssystem
eingeführt.
Das Tetrafluoräthylen wird gewöhnlich im gasförmigen Zustand
verwendet und kann unter jedem beliebigen gewünschten Druck, gleichgültig ob Überdruck, verminderter Druck
oder Normaldruck, in das Reaktionssystem eingeführt werden. Das Tetrafluoräthylen wird in einer Menge von 0,1
bis 5 Äquivalenten, vorzugsweise 0,4 bis 3 Äquivalenten, des Älkalicyanids zugesetzt.
Die Reaktion wird bei einer 25O°C, vorzugsweise 1000C,
nicht überschreitenden Temperatur durchgeführt, bis der Druck des Teträfluoräthylens unter den angewandten Reak- - ·· tionsbedingungen
im wesentlichen konstant ist. Die Reaktion wird unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen
durchgeführt.
Die Abtrennung des fluorierten Nitrils kann nach Verfahren
wie Phasentrennung oder Destillation erfolgen. Ebenso wie :
im Zusammenhang mit dem Verfahren (A) beschrieben, kann das fluorierte Nitril mit Hilfe geeigneter organischer
Reaktionen in verschiedene Carbonsäurederivate oder SuI- ;
fonsäurederivate, insbesondere SuIfonylfluoridgruppen, um- ;
gewandelt werden, wobei der Fall, in dem Y für -COF steht, '
besonders bevorzugt wird. ·<
III. Verfahren (C)
Als Verbindung der Formel Z'SO2F oder Z'3CSO2F (worin Z'
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die bereits genannte Bedeutung hat), die beim Verfahren
(C) zu verwenden ist, kommen beispielsweise Sulfurylchlorfluorid, SuIfurylbromfluorid, Trichlormethansulfonylfluorid
und Tribrommethansulfonylfluorid in Frage. Hiervon
werden Sulfurylchlorid luorid und Trichlormethansulfonyl- ■
fluorid bevorzugt. ■
Als freie Radikale bildende Initiatoren können die meisten
üblicherweise in der organischen Chemie eingesetzten
Initiatoren verwendet werden. Geeignet sind beispielsweise ' 10 organische Peroxide, z.B. Benzoylperoxid, Di-tert.-butylperoxid,
Perfluoracetylperoxid und Di-tert.-amylperox.id,
und Azo-bis-Verbinäungen, z.B. Äzobisisobutyronitril,
Azobisisovaleronitril und Azobisnitril.
Im Rahmen der Erfindung kann anstelle der Verwendung des
freie Radikale bildenden Initiators bei der Reaktion auch
eine Bestrahlung mit UV-Licht vorgenommen werden. Es ist auch möglich, die UV-Bestrahlung in Gegenwart eines freie
Radikale bildenden Initiators vorzunehmen.
Die Verwendung eines Lösungsmittels unterliegt keiner be-'
sonderen Begrenzung> jedoch können beliebige Lösungsmittel, die gegenüber dem freie Radikale bildenden Initia- i
tor oder der UV-Strahlung chemisch stabil sind, verwendet: werden. Besonders bevorzugt werden 1,1,2-TrXChIOr-I,2,2-trifluoräthan
und Cyclohexan. Tetrafluoräthylen wird in wenigstens der stöchiometrischen Menge relativ zu Ϊ
Z1SO2F oder Z'3CSO2F verwendet.
Der freie Radikale bildende Initiator wird in einer Menge:
im Bereich von 0,001 bis 10%, bezogen auf Z1SO3F oder
Z'3CSO2F, verwendet.
Die Reaktionstemperatur wird in geeigneter Weise unter Berücksichtigung
der Halbwertzeit des freie Radikale bildenden Initiators oder anderer Faktoren gewählt und liegt gewöhnlich
im Bereich von j^10° bis 25O°C, vorzugsweise im
13001
- Bereich von 0° bis 15O°C. ' ·
Nach Beendigung der Reaktion werden die gemäß den Reaktionsschemas
(5) oder (6) gebildeten Zwischenprodukte gegebenenfalls durch Phasentrennung oder Destillation vom
Reaktionsgemisch isoliert. Diese Zwischenprodukte können einer Säurebehandlung unter Verwendung einer Mineralsäure,·
z.B. konzentrierter Schwefelsäure, Schwefeltrioxid oder rauchender Salpetersäure, unterworfen und in
HOOC(GF2)3SO2F oder HOOC(CF2)4SO3F umgewandelt werden.
Die vorstehend genannte Carbonsäure kann vom Reaktionsgemisch nach Methoden wie Extraktion, Phasentrennung oder ^
■ Destillation isoliert werden. Ebenso wie im Zusammenhang
mit dem Verfahren (A) beschrieben, kann die Carbonsäure nach verschiedenen Verfahren der organischen Chemie in
..verschiedene earbonsäurederivate umgewandelt werden. Be^- .
sonders bevorzugt wird der Fall, in dem Y für -COF steht.
Nach einem anderen Herstellungsverfahren ist es auch möglich,
die Reaktion zwischen einem Disulfid und Tetrafluoräthylen
in Gegenwart eines freie Radikale bildenden Ini- i
20: tiators durchzuführen, wobei, ein Zwischenprodukt, das an j
beiden Enden des Moleküls Sulfidgruppen enthält, gebildet \
und dann .einer Chlorbeihandlung unterworfen wird, wobei eine
Verbindung, die eine Sulfidgruppe an einem Ende und eine | Sulfonylgruppe am anderen Ende des Moleküls enthält, erhalten
wird. Durch Behandlung dieser Verbindung mit Jodwasser-' stoffsäure kann auch eine Verbindung, die die Sulfidgruppe .
und die Carbonsäuregruppe enthält, hergestellt werden. Durch Umwandlung der Sulfidgruppe dieser Verbindung in die
Sulfonylfluoridgruppe wird die Verbindung gemäß der Erfin- j
dung erhalten. "■:.-
Als Alternative kann eine Verbindung, die eine SuIfenylchloridgruppe
und eine Sulfenyljodidgruppe enthält, mit
Tetrafluoräthylen in Gegenwart eines freie Radikale bildenden Initiators umgesetzt und das hierbei gebildete Zwischen-"
3CWOSS 3
ORIGINAL INSPECTED
produkt anschließend mit einer Säure, z.B. konzentrierter-Schwefelsäure,
Schwefeltrioxid oder rauchender Salpetersäure, unterworfen werden, Wobei eine Verbindung, die sowohl
die Sulfidgruppe als auch die Garbonsäuregruppe enthält,
gebildet wird. Durch Umwandlung der Sulfidgruppe in
die Sulfonylfluoridgruppe wird die Verbindung gemäß der Erfindung erhalten.
Die Verbindungen gemäß der Erfindung, insbesondere die Säurefluoride, sind sehr vorteilhaft für die Herstellung
von fluorierten Vinylätherverbindungen, die endständige Gruppen enthalten, die in Sulfonsäuregruppen umwandelbar
sind, wie im Reaktionsschema (.7) dargestellt. Diese Verbindungen eignen sich auch, als Ausgangsmaterialien für
die Herstellung verschiedener Materialien, z.B. oberflächenaktiver Mittel, Faserbehandlungsmittel·, Schmiermittel,
landwirtschaftlicher Chemikalien usw.
Die fluorierten Carbonsäurederivate gemäß der Erfindung können ferner sehr vorteilhaft hergestellt werden, da
keine gefährliche Reaktion wie die Additionsreaktion zwischen Tetrafluoräthylen und SO3, die bei der Herstel- :
lung von FSO2CF2COF stattfindet, erfolgt und
keine giftigen Verbindungen wie die cyclischen Sultone als Zwischenprodukte gebildet werden.
Gemäß einem zweiten Merkmal umfaßt die Erfindung neue j
fluorierte Säurefluoride der Formel :
CF3 . CF3
FSO2 (CF2 )n+1—(-OCFCf2-M)CFCOF ,
in der η eine ganze Zahl von 2 bis 4 und ρ eine ganze Zahl
von 0 bis 50 ist, und die Herstellung dieser fluorier-ten ;
Säurefluoridverbindungen nach einem Verfahren, das dadurch;
gekennzeichnet ist, daß man eine neue Verbindung der Formel
FSO2(CF2)nCOF , :
0RiGiNAL INSPECTED
in der η die bereits genannte Bedeutung hat, mit Hexafluorpropylenoxid
in Gegenwart eines Fluoridions umsetzt.
Als fluorierte Verbindung, die in Kombination eine Säurefluor
idgruppe und eine funktionelle Gruppe, die in eine SuIfonsäuregruppe umwandelbar ist, im gleichen Molekül
enthält, z.B. die fluorierte Säurefluoridverbindung, ist
im Stand der Technik nur ein fluoriertes Säurefluorid
beschrieben der Formel
CF,.- CFo
ι -5 ι J
FSO9 (CF0) n ,-4-OCFCF0-)—pOCFCOF ,
TO in der I1 für 2 und q1 für 0 bis 50 steht. Diese Verbindung
wird in der japanischen Auslegeschrift 1664/1967 beschrieben.
Verbindungen gemäß der Erfindung, in denen I1
den Wert 3 bis 5 hat, sind aus dem Stand der Technik nicht bekannt.
Die fluorierten Säurefluoride. gemäß der Erfindung können
gemäß dem folgenden Reaktionsschema hergestellt werden:
FSO0(CF0) COF + (p + DCF0CFCF0
i i Ti - 6 \ ι Δ
' 0
CF3 CF3
—— ——5> FSO2 (CF2Jn+1(OCFCFj) OCFCOF
Hierin haben η und ρ die bereits genannten Bedeutungen.
Die Reaktion zwischen der Verbindung der Formel FSO0(CF0) COF (in der η die genannte Bedeutung hat) und
Hexapropylenoxid wird vorzugsweise in Gegenwart eines Fluoridions als Katalysator durchgeführt· Dies ist leicht
möglich durch Verwendung eines geeigneten Fluorids. Beispiele geeigneter Fluoride sind Alkalifluoride, z.B.
Cäsiumfluorid und Kaliumfluorid, Silberfluorid und
Ammoniumfluorid, und C1-C.-Tetraalkylammoniumfluorid, z.B.
Tetramethylammonxumfluorid, Tetraäthylammoniumfluorid und
Tetrabutylammoniumfluorid.
130016/0Β93
3-0 2.Q017
Der Eluoridkatalysator wird gewöhnlich zusammen mit einem '
inerten flüssigen Verdünnungsmittel, vorzugsweise einer j organischen Flüssigkeit, die wenigstens 0,001% des gewähl-j
ten Fluorids zu lösen vermag, verwendet. Der Fluoridkata- ; lysator kann in einer Menge von etwa 0,01 bis 2 Mol- ;
ι Äquivalent pro Mol der Verbindung der Formel FSO0 (CF„) COF,;
in der η die bereits genannte Bedeutung hat, verwendet
werden. Beispiele geeigneter Verdünnungsmittel sind Poly- :
äther, z.B. Äthylenglykoldimethyläther, Diäthylenglykol- j
dimethyläther und Tetraäthylenglykoldimethyläther, und ;
Nitrile, z.B. Acetonitril und Propionitril. Die Reaktion ;
ist leicht exotherm, so daß Vorkehrungen zur Abfuhr der |
Reaktionswärme zu treffen sind» I
Die Reaktionstemperatur kann im Bereich von etwa -50° bis ' 2000C liegen und liegt vorzugsweise im Bereich von etwa '<
-20° bis 150°C. Der Druck ist kein entscheidend wichtiger
Parameter. Die Reaktion kann bei vermindertem Druck, Normaldruck oder Überdruck durchgeführt werden. Die Reaktionszeit
beträgt im allgemeinen 10 Minuten bis 100 Stunden.
Das anwendbare Molverhältnis von Hexapropylenoxid zu
FSO0(CF0) COF beträgt etwa 1:20 bis etwa 100:1. Wenn die ι
Z Z Tl
-
Verbindung .. . · j
CF3 CF3 j
FSO2(CF2) +1(OCFCF2) OCFCOF einen niedrigen p-Wert bei- !
spielsweise von Q oder 1 hat, wird der Mengenanteil der ;
Verbindung FSO2(GF2). COF erhöht, wobei vorzugsweise bei
niedrigerem Druck und höherer Temperatur gearbeitet wird. \
Wenn andererseits ein Produkt mit hohem p-Wert hergestellt
werden soll, wird vorzugsweise der Mengenanteil des Hexa- !"
propylenoxids erhöht und bei höherem Druck und niedrigerer ;
Temperatur gearbeitet.
Von den erfindungsgemäßen fluorierten Säurefluoriden der
Formel ; ■ CF3 ; CF3
FSO2(CF2)rt+1(OCFCF2) OCFCOF
δ/'OBtJ
INSPECTED
: in der η und. ρ die vorstehend genannten Bedeutungen haben,
wird eine Verbindung, in der ja den Wert 2 hat, bevorzugt. '
Die aus: Copolymerisaten der beschriebenen fluorierten Vinylatherverbindungen und Tetrafluoräthylen hergestell- '
'5 ten Kationenaustauschermembranen haben zweckmäßig ein mög- !
. liehst hohes IönenaüstauschvermÖgen. Von diesem Standpunkt
hat die fluorierte Vihylätherverbindung vorzugsweise ein '
möglichst niedriges Molekulargewicht. Demgemäß wird für j ρ ein.Wert von O oder 1 bevorzugt und ein Wert von Null
TO besonders bevorzugt.
Die Verbindungen der Formel
CF3 . CF3 :
FSO2 (CE2) .. (OCFCF2) OCFCÖF , in der η und ρ die bereits
genannten Bedeutungen haben, eignen sich als Zwischenprodukte für die Herstellung von neuen fluorierten Vinylätherverbindungen,
die funktioneile Gruppen enthalten, die in SuIfons^uregruppen umwandelbar sind. Diese Verbindungen
sind ferner vorteilhaft als Ausgangsmaterialien i für oberflächenaktive Mittel, Faserbehandlungsmittel,
.Schmiermittel, landwirtschaftliche Chemikalien usw.
Gemäß einem dritten Merkmal umfaßt die Erfindung neue
fluorierte Vinylätherverbindungen der Formel
FSO9 (CF
in der η für eine ganze Zahl von 2 bis 4 und p1 für eine
ganze Zahl von Q bis 5 steht, und ein Verfahren zur Herstellung
dieser Verbindungen. i
Als fluorierte Vinylätherverbindungen mit funktioneilen ι
Gruppen, die in SuIfonsäuregrüppen umwandelbar sind, z.B. j
fluorierte Vinylätherverbindungen, ist im Stand der Technik
nur die Klasse-von Verbindungen der Formel
■ - ί
16/0193
INSPECTED ,.
FSO2(CF0J11-OCFCF0-) OCF=CF0 bekannt, in der I1 für 2 - ί
/- -L ι C* ITl £*
und m für O bis 2 steht. Über erfindungsgemäße Verbindungen,
in denen I1 einen Wert von 3 bis 5 hat, werden im
Stand der Technik keine Angaben gemacht. - ί
Die fluorierten Vinylätherverbindungen gemäß der Erfindung j
können gemäß den folgenden Reaktionsschemas hergestellt [ werden: " ' . j
■-.'■'■■' - . . ι
(I) FSO0(CF0) COF + (p'+U'CF^-CF - CF0
-» FSO2(CF2) +1 (OCFCF2) ,OCFCOF
CF3 P CF3
(II) FSO0(CF0) ,.(0CFCF0) ,OCFCOW
Z 2. η+1 , - 2. ρ ,
CF3 CF,
——**: FSO2 (CF2) η+1 (OCFCF2.) , OCF=CF2
CF0
Hierin haben η und ρ' die bereits genanntem Bedeutungen, ;
und W steht für F oder OM1 (worin M1 ein Alkalimetall ist).
" i
Die erfindungsgemäßen fluorierten Vinylätherverbindungen ;
der Formel FSO0(CF0) Λ (OCFCF0). ,OCF=CF0, in der η und p1
CF" ' - - I
die bereits genannten Bedeutungen haben, können durch '
Pyrolyse von Verbindungen der Formel . !
FSO0(CF0) Λ (OCFCF0) ,OCFCOW, in dem, p1 und W die
. CF3 CF3
bereits genannten Bedeutungen haben, gemäß dem vorstehen- j den Schema (II) hergestellt werden. Bei dieser Reaktion l
wird vom Standpunkt der leichten Durchführung der Reaktion;
vorzugsweise eine Verbindung verwendet, in der W Fluor ist.
1-3 Od.16/0.59*3
INSPECTED
Die Reaktion kann unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen bei Überdruck, Normaldruck oder vermindertem i
Druck durchgeführt werden. Im allgemeinen wird die Reaktion zweckmäßig bei Normaldruck oder vermindertem Druck durchge- '
J führt. ·
In Abhängigkeit von der Arbeitsweise bei der Reaktion kann, auch ein Verdünnungsmittel bis zu einem Verdünnungsgrad :
von O bis 100 verwendet werden. Als Verdünnungsmittel
eignen sich beispielsweise Inertgase, z.B. Stickstoff, :
Helium, Kohlendioxid und Argon, oder inerte aprotische Flüssigkeiten, z.B. Polyäther.
Wenn die endständige Gruppe eine Säurefluoridgruppe ist, .
ist es möglich und zweckmäßig, die Reaktion in Gegenwart eines Metallsalzes oder Metalloxids durchzuführen. In die-'
sein Fall wird vorzugsweise eine feste Base, die gebildetes
korrodierendes und giftiges COF- zu zersetzen vermag, z.B. Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumphosphat oder
Kaliumphosphat, verwendet. ■
Die Reaktionstemperatur kann im Bereich von 100 bis 600 C:
. liegen und liegt vorzugsweise im Bereich von 100° bis
■ 350 C. Wenn die Temperatur zu hoch ist, besteht die Gefahr,
daß außer der Vinylierung Nebenreaktionen, z.H. Zersetzung, stattfinden. Bei einer zu niedrigen Temperatur
wird der Umsatz des Ausgangsmaterials geringer. Die Reaktionszeit
kann 0,1 Sekunde bis 10 Stunden betragen und be-
^ ^ : trägt vorzugsweise 10 Sekunden bis 3 Stunden. Die Reaktionstemperatur
und die Reaktionszeit sind in geeigneter Weise so zu wählen, daß optimale Bedingungen eingestellt
werden, beispielsweise eine kürzere Reaktionszeit bei höherer Reaktionstemperatur oder eine längere Reaktionszeit
bei niedrigerer Reaktionstemperatur. ■
Bisher galt es als technisch schwierig, :
FSO2(CF2)2OCF=CF2 nach einem Verfahren der Pyrolyse von j
ORIGINAL INSPECTED
PSO0(CP0)0(OCFCF0) OCFCOF (worin m eine ganze Zahl
von
CF3 CF3
O bis 2 ist) unter Bildung der entsprechenden fluorierten
Vinylät borverbindung FSO0(CF0)0(OCFCF0) OCF=CF0 f
CF3 : - ■!
herzustellen, weil eine Cyclisierungsreaktion stattfindet,,
wenn m den Wert Null hat. Ferner kann in Abhängigkeit von ,
den Bedingungen eine Cyclisierung auch während der Poly- ! merisation unter Verschlechterung der Polymereigenschaften I
stattfinden. " ' '
Im Gegensatz hierzu wird gemäß der Erfindung das fluorier-j
te Säurefluorid der Formel FSO0(CF0) ,,(OCFCF0) ,OCFCOF,
£m
L* Xl *T* If Pl
CF3 CF3 !
in der η und p1 die bereits genannten Bedeutungen haben,
verwendet. Auf Grund des Unterschiedes in der Größe des
Ringes kann daher die Pyrolyse durchgeführt werden,' ' während keine oder nur eine unbeachtliche Cyclisierungsreaktion
verursacht wird. Es ist daher möglich, fluorierte; Vinylätherverbindungen der Formel i
FSO2(CF2) +1(OCFCF2) ,OCF=CF2, in der η und p1 die genann- i
CF3 ■■
ι ten Bedeutungen haben, leicht herzustellen, auch wenn p1
den Wert Null hat. Diese fluorierten Vinylätherverbindun- i
gen sind ferner frei von Cyclisierung während der Poly- ,
merisation, so daß keine Verschlechterung der Eigenschaften des gebildeten Polymerisats bewirkt wird. . !
In den erfindungsgemäßen fluorierten Vinylätherverbindun- :
gen der Formel |
ι 3 · - j
FSO2(CP2)n+1—f-OCFCF2-)—TOCF=CF2V in der η und p' die ge- ·
nannten Bedeutungen haben, steht vom Standpunkt der leich-}
ten Herstellung vorzugsweise η für 2. ι
Die aus dem Copolymerisat dieser fluorierten Vinylather- |
130016/0593
^3...... QR!©»WAl
verbindung mit Tetrafluoräthylen herzustellende Kationen- !
austauschermembran hat zweckmäßig ein möglichst hohes Ionenaustauschvermogen. Von diesem Standpunkt wird eine
fluorierte Vinylätherverbindung bevorzugt, in der p1 den
„5 Wert O hat.
Die fluorierten Vinylätherverbindungen gemäß der Erfindung ■
können beispielsweise mit Tetrafluoräthylen copolymerisiert werden. Mit den Copolymerisaten werden fluorierte Kationenaustauschermembranen
mit ganz ausgezeichneten Eigenschaf- ! ten, nämlich genügend hohem Ionenaustauschvermogen bei
Aufrechterhaltung guter mechanischer Festigkeit erhalten.
Die fluorierten Vinylätherverbindungen gemäß der Erfindung eignen sich auch als Zwischenprodukte für die Synthese
verschiedener fluorierter Verbindungen mit funktioneilen Gruppen, die ein Schwefelatom am Ende des Moleküls enthalten,
beispielsweise von oberflächenaktiven Mitteln, Faser-.behandlungsmitteln
und Schmiermitteln. Es ist ferner möglich, fluorierte Elastomere herzustellen, die ein Copolymerisat
der vorstehend beschriebenen fluorierten Vinylätherverbindungen
mit einem fluorierten Olefin enthalten, f wobei diese Verbindung als Bestandteil oder vernetzendes
i Monomeres.des Elastomeren verwendet wird.
Gemäß einem vierten Merkmal umfaßt die Erfindung neue fluorierte Copolymerisate, die die folgenden wiederkehrenden
Einheiten (A) und (B) enthalten: ;
(A) -4-CA1A2 -CA3A4-)- i
(Hierin stehen A1 und A2 für F oder H, A3 für F, Cl oder
H, A. für F, Cl, CF3 oder ~ORp, H oder CH3, wobei R„ ein ,
.Cj-Cr-Perfluoralkylrest ist.)
(B)
. 0 -(-CF0CFO), (CF0)ISO5F
(Hierin steht k für O oder 1 und 1 für eine ganze Zahl von ι
3 bis 5.) ι
Die Erfindung ist ferner auf ein Verfahren zur Herstellung j dieser Copolymerisate gerichtet. In diesen Copolymerisaten;
liegt das Molverhältnis der wiederkehrenden Einheiten '
(A)/(B) zweckmäßig im Bereich von 1 bis 16. ί
Wenn das Copolymerisat eine besonders hohe Hitzebeständig-;
keit und chemische Beständigkeit haben muß, wie es bei der j Herstellung von fluorierten Kationenaustauschermembranen
für die Verwendung bei der Elektrolyse von wäßrigen Alkalihalogenidlösungen
erforderlich ist, wird als wieder- ' kehrende Einheit (A) in der vorstehenden Formel eine Einheit
der Formel
bevorzugt (worin L für F, Cl > CF0, -OR1-, oder H steht, wo- <
•5 r i
bei Rp die bereits genannte Bedeutung hat). Besonders be- '
vorzugt wird der Fall, in dem L für F steht. . '
Für die Herstellung von Membranen oder Harzen mit hohem .
Ionenaustauschvermögen und hoher physikalischer oder me- \
chanischer Zähigkeit und Festigkeit hat k vorzugsweise ;
den Wert Null. Das Verhältnis (A)/(B) liegt vorzugsweise |
im Bereich von 1,5 bis 14, besonders bevorzugt im Bereich !
von 3 bis 11. i
Vom Standpunkt der Leichtigkeit der Herstellung des Mono- |
meren und der physikalischen Eigenschaften des gebildeten
Polymerisats wird ferner für .1 ein Wert von 3 bevorzugt.
Das vorstehend genannte Copolymerisat ist im wesentlichen ·
ein regelloses oder statistisches Copolymerisat mit einem ■
Molekulargewicht, das im allgemeinen im Bereich von 8000 j
bis 1.000.000 liegt, und einem Schmelzindex, der im all- j
ORiQiNAL i.MSPECTED
gemeinen Im Bereich von 0,001 bis 500 g/10 Minuten liegt,
gemessen unter Verwendung einer Düse von 2,1 mm Durchmesser und 8 mm Länge und einer Belastung von 2,16 kg bei
25O°C.
Die vorstehend genannten Copolymerisate lassen sich in einfacher Weise durch Aufnahme des Infrarotabsorptionsspek- I
trums (IR) oder Ermittlung der abgeschwächten Totalre- '
flexion (ATR) einer Folie des Copolymerisats auf die in
den Beispielen beschriebene Weise identifizieren. Ί
Die Zusammensetzung des Copolymerisats wird durch Messung
des Ionenaustauschvermögens, durch Elementaranalyse oder i
durch eine Kombination dieser Maßnahmen ermittelt, nach- . dem alle schwefelhaltigen endständigen Gruppen in Ionenaustauschgruppen,
z.B. Sulfonsäuregruppen oder Carbon-
säuregruppen, umgewandelt worden sind.
Die Struktur der im Copolymerisat gemäß der Erfindung enthaltenen
seitenständigen Gruppen kann ebenfalls durch
Aufnahme des IR-Spektrums oder der ATR des gebildeten Pro-'
dukts durch Umwandlung der schwefelhaltigen endständigen j
Gruppen in Ionenaustauschgruppen, z.B. Sulfonsäuregruppen, Carbonsäuregruppen oder SuIfinsäuregruppen, und an-
: schließende Durchführung der Reaktion zur Eliminierung
der Ionenaustauschgruppen identifiziert werden.
Die fluorierten Copolymerisate gemäß der Erfindung können
durch Copolymerisation wenigstens eines Monomeren aus der
aus Olefinen der Formel '
bestehenden Gruppe, worin A«, A3, A3 und A4 die bereits ι
genannten Bedeutungen haben, wenigstens eines Monomeren , vorzugsweise aus der aus fluorierten Olefinen der
Formel ;
CF0 = CFL !
■ ; i
130016/0S83
bestehenden Gruppe, in der L für F, Cl, CP3, ~ORp oder H - j
steht, wobei R„ ein C.-Cc-Perfluoralkylrest ist·, und wenig-r
stens eines Monomeren aus der aus schwefelhaltigen fluo- J-rierten
Vinylätherverbindungen der Formel {
CF3 '
CF2=CFO (CF2CFO) J^-(CF2J1SO2F ■ .'
"-■-.-■ I
bestehenden Gruppe, worin k und 1 die bereits genannten j
Bedeutungen haben, hergestellt werden. Hierbei ist-es auch j
möglich, daß eine geringe Menge anderer Vinylverbindungen in Mischung mit den vorstehend genannten Monomeren copolymerisiert
wird. Ferner· ist es möglich, eine Vernetzung durch Copolymerisation einer Divinylverbindung wie Perfluorbutadien
oder Perfluordivinyläther oder einer fluorierten Vinylverbindung mit endständigen Gruppen, die zu
einer Vernetzungsreaktion fähig sind, z.B. CF-J, vorzunehmen.
Vom Standpunkt der Wärmebeständigkeit und chemischen Beständigkeit
der gebildeten Copolymerisate werden für die Zwecke der Erfindung vorzugsweise fluorierte Olefine ver- I
wendet, die kein Wasserstoffatom enthalten. Hierbei wird ;
Tetrafluoräthylen besonders bevorzugt. . j
■ ." - ι
Von den schwefelhaltigen fluorierten Vinylätherverbindun- j
gen werden solche, in denen k den Wert Null hat, bevor- |
zugt, da mit ihnen Membranen mit höherem Ionenaustausch- ! vermögen und ausgezeichneter physikalischer und mechani- !
scher Festigkeit erhalten werden. Natürlich kann auch eine;
geringe Menge der Verbindung, in der k den Wert 1 hat, verwendet
werden. Die Klasse von Verbindungen, in denen 1 den j Wert 3 hat, wird auch vom Standpunkt der Leichtigkeit der j
Herstellung sowie vom Standpunkt der physikalischen' Eigen- ',
schäften der gebildeten Polymerisate bevorzugt. Verbin- i
düngen, in denen 1 einen Wert von 6 oder mehr hat, sind j
schwierig herzustellen und ergeben keine Membranen mit ;
genügend hohem Ionenaustauschvermögen, so daß sie Verbindungen, in denen 1 einen Wert von 3 bis 5 hat, unterlegen
130016/0593
sind.
Typisches Beispiel von schwefelhaltigen fluorierten Vinyl- <
ätherverbindungen, die vorzugsweise für die Zwecke der
Erfindung verwendet werden, ist 'die Verbindung j
· CP2(2)^2222
worin k für O oder 1, vorzugsweise für O steht. i
Im Vergleich zu den schwefelhaltigen Vinylätherverbindungen
der Formel '
CF
CF2=CFO(CF2CFO)1nCF2CF2SO2F (m - O bis 2), i
die üblicherweise beim Stand der Technik zur Herstellung ;
von SuIfonsäuregruppen und/oder Carbonsäuregruppen enthaltenden
fluorierten Katiönenaustauschermembranen oder
fluorierten Kationenaustauscherharzen verwendet werden,
• weisen die schwefelhältigeri fluorierten Vinylätherverbin- ,
düngen gemäß der Erfindung auf Grund des Unterschiedes
in der Zahl der den Ring bildenden Glieder im wesentlichen'
keine oder eine erheblich abgeschwächte Cyclisierungsreak-j
tion auf, wie sie" vorstehend bei der Vinylierungsstufe J beschrieben wurde, auch wenn k den Wert Null hat. Eine '
Verbindung, in der k den Wert Null hat, kann somit eben- \
falls leicht hergestellt werden. Ferner tritt während der , Polymerisation keine Verschlechterung der Eigenschaften i
des Polymerisats durch die Cyelisierungsreaktion ein.
Demgemäß kann eine Vinylätherverbindung, in der k den
Wert O hat, hauptsächlich bei der Polymerisation verwendet
werden, um ein fluoriertes Copolymerisat zu bilden,
das im wesentlichen kein oder nur eine geringfügige Menge
seitenständiges
-CF2CFO- enthält. Als Ergebnis kann der Gehalt an fluoriertem
Olefin bei gleich hohem Ionenaustauschvermögen
der Membranen oder Harze erhöht werden, wodurch Membranen
130016/0653
oder Harze mit höherem Ionenäustauschvermögen sowie mit
guter physikalischer Zähigkeit und Festigkeit erhalten
werden. ; . .. . L
Das Verhältnis des Olefins zur copolymerisierten schwefelhaltigen
fluorierten Vinylätherverbindung kann durch geeignete
Wahl des Verhältnisses der eingesetzten Monomeren ;
und der Polymerisationsbedingungen eingestellt werden.
Die Copolymerisate gemäß der Erfindung können nach bekannten
Polymerisationsverfahren, die für die Homopolymerisa- ,
tion oder Copolymer!sation von fluoriertem Äthylen angewandt
werden, hergestellt werden. Für die Herstellung der Copolymerisate gemäß der Erfindung eignet sich sowohl ein
Verfahren, bei dem die Polymerisation in einem nicht^-
wäßrigen System durchgeführt Wird, als auch ein Verfahren,
bei dem die Polymerisation in einem wäßrigen System durchgeführt wird. Die Polymerisationstemperatur kann im allgemeinen
im Bereich von 0° bis 200 C liegen und liegt vorzugsweise im Bereich von 20° bis.1000C. Der Druck kann
0 bis 196 bar, vorzugsweise 1 bis 49 bar, betragen. Die
Polymerisation im nicht-wäßrigen System kann häufig in einem fluorierten Lösungsmittel durchgeführt werden. Als
nicht-wäßrige Lösungsmittel eignen sich beispielsweise inertes 1,1,2-Trichlor-i,2,2-trifluoräthan oder Perfluorkohlenwasserstoffe,
z.B. Perfluormethylcyclohexan, Perfluordimethylcyclobutän,
Perfluoroctan und Perfluorbenzol.
Als Beispiel eines im wäßrigen System durchgeführten
Polymerisationsverfahrens zur Herstellung der Copolymerisate
ist ein Emulsionspolymerisationsverfahren, bei dem
die Monomeren mit einem wäßrigen Medium, das einen freie Radikale bildenden Initiator und einen Emulgator enthält,
in Berührung gebracht werdenr wobei eine Aufschlämmung
von Polymerteilchen gebildet wird, oder ein Suspensiönspolymerisationsverfahren
zu nennen, bei dem die Monomeren mit einem wäßrigen Medium, das sowohl einen freie Radikale
bildenden Initiator als auch einen für die Telomerisierung
inerten Dispersiohsstabilisator enthält, in Berührung ge-;
bracht werden, wobei eine Dispersion von Polymerteilchen
gebildet und -darauf die Dispersion gefällt wird. Als
freie Radikale bildende Initiatoren, die für die Zwecke
der Erfindung verwendet werden, sind beispielsweise Redoxkatalysätoren, z.B. Ammoniumpersulfat-Natriumhydrogensulfit,
organische Peroxide, z.B. tert.-Butylperoxid und Benzpylperoxid, Verbindungen vom Azo-bis-Typ, z.B.
Azobisisobutyronitril, und radikalische Fluorinitiatoren, z.B. N2P2, zu nennen.
Nach der Polymerisation kann das Polymerisat zu Membranen
oder gegebenenfalls Granulat geformt werden. Die Formung
des Polymerisats zu einer dünnen Folie oder zu Granulat durch Schmelzen des Polymerisats kann nach üblichen Verfahren
erfolgen.
Die Copolymerisate gemäß der Erfindung eignen sich als Ausgangsmaterialien für die Herstellung von fluorierten·
Kationenaustauschermembranen, die Sulfonsäuregruppen und/ ;
oder Carbonsäuregruppen enthalten. In diesem Fall können ' diese Membranen zuweilen vorzugsweise mit einer Membran laminiert
werden, die aus einem Copolymerisat mit höherem Copolymer
isationsverhältnis der schwefelhaltigen fluorierten Vinylätherverbindung hergestellt worden ist. Als zu lami- '
nierende Membran eignen sich Membranen, die aus einem ! Copolymerisat der vorstehend genannten schwefelhaltigen
fluorierten Vinylätherverbindungen mit einem Monomeren !
aus der Gruppe der fluorierten Olefine hergestellt worden j
sind. Es ist auch möglich, eine Membran zu verwenden, die aus einer schwefelhaltigen fluorierten Vinylätherverbin- i
dung der Formel .
?p3 . ;
CF2=CFOCF2CFOCF2Cf2SO2F j
hergestellt worden ist. . ;.
Die für die Laminierung zu verwendende Membran hat vor-
130018/0583
302Q017
zugsweise die 0,5- bis O,95fache Dicke des gesamten laminierten
Produkts, um dessen elektrischen Widerstand zu verringern.
Die vorstehend beschriebene Membran kann verstärkt werden,
indem sie mit einem mechanischen Verstärkungsmaterial, * :
z.B. einem Netz, hinterlegt wird. Als solche Hinterle- ! gungs- oder Stützmaterialien werden am zweckmäßigsten
Netze aus Polytetrafluoräthylenfasern verwendet. Geeignet ist auch ein poröses flächiges Material aus Polytetrafluoräthylen.
Es ist ferner möglich," die Festigkeit der Membran zu erhöhen, indem Polytetrafluoräthylenfasern während der Formung
zur Membran eingearbeitet werden. Bei Verwendung einer Membran mit Laminatstruktur wird das Verstärkungsmaterial
vorzugsweise auf der Seite der Membran mit höherem Copolymerisatiönsverhältnis der schwefelhaltigen
fluorierten Vinylätherverbindung eingebettet. Die Verstärkungsmaterialien
können in. die Membran nach Verfahren wie Laminieren, Preßkontäkteinbetten oder VakuumschmeIzeinbetten
eingebettet werden. Wenn beispielsweise ein Netz eingebettet werden soll, wird die Membran auf ein
Netz gelegt, und die Oberfläche der Membran, die der mit
dem Netz in Berührung befindlichen Oberfläche gegenüberliegt,
wird auf eine Temperatur, die um nicht-mehr als
200C über dem Schmelzpunkt der Membran liegt, erhitzt und
die mit dem Netz in Berührung befindliche Oberfläche der
• Membran wird bei einer Temperatur, die um wenigstens 60 C über dem Schmelzpunkt der Membran liegt, gehalten, während
eine Druckdifferenz zwischen den beiden Seiten der Membran eingestellt wird, wobei der Druck auf der das Netz berührenden
Seite niedriger ist als auf der gegenüberliegen-;
den Seite. j
;" f
Außer dem vorstehend beschriebenen Verfahren ist es auch ; möglich, das Netz in die Membran einzubetten, nachdem die !
Austauschgruppen auf der Seite, die der mit dem Netz in [
130018/06«
Berührung befindlichen Seite gegenüberliegt, in Carbonsäureester
umgewandelt worden sind.
Die Dicke der Membran beträgt im allgemeinen 2500 um oder
weniger, vorzugsweise 1ΌΟΟ um oder weniger, wobei eine
Dicke von 500 um oder weniger besonders bevorzugt wird. Die untere Grenze ist durch die erforderliche mechanische
Festigkeit gesetzt, liegt jedoch gewöhnlich bei 10 um oder mehr. .
Die Copolymerisate gemäß der Erfindung können während der Polymerisation oder des Pressens nach üblichen Verfahren ι
zur Herstellung von Ionenaustauscherharzen zu Teilchen ge-; formt und dann der Reaktion zur Umwandlung der Membran in '
eine fluorierte Kationenaustauschermembran zwecks Bildung fluorierter Ionenaustaüscherharzteilchen, unterworfen '■
werden.
Diese Ionenaustauscherharze können in beliebige Formen, z.B. Granulat., Membranen, Fasern, Stränge usw., gebracht
: werden. Durch Ausnutzung der Wärmebeständigkeit und chemischen
Beständigkeit, in der sie Kohlenwasserstoffharzen überlegen sind, sind sie allgemein vorteilhaft bei Trennverfahren,
die auf der Adsorption beruhen, z.B. bei der
■"-adsorptive!* Trennung von Metallionen oder bei der Trennung
von organischen hochmolekularen Stoffen. Sie eignen sich ferner als saure Katalysatoren für organische Reaktionen.
Die Copolymerisate gemäß der Erfindung können auch in Form
von Fasern oder Strängen als ionenleitendes Verstärkungsmaterial für fluorierte Kationenaustauschermembranen verwendet
werden.
Ferner können die Copolymerisate mit anderen Fluorkohlenstoff- oder Kohlenwasserstoffeopolymerisaten gemischt wer-,
den, um die verschiedensten Gemische, die sich für ver- I schiedene Zwecke eignen, zu bilden. Sie können ferner als !
solche oder in Mischung mit geeigneten Lösungsmitteln als i
130Ö16/0SS3
Schmiermittel, oberflächenaktive Mittel usw. verwendet i
werden. Außerdem eignen sie sich als Ausgangsmaterialien i
für fluorierte Elastomere.
Aus den fluorierten Copolymerisaten gemäß der Erfindung ''
können durch Umwandlung aller schwefelhaltigen endständi- ] gen Gruppen in Sulfonsäuregruppen neuartige Kationen- !
austauschermembranen oder -harze, die die folgenden wiederT
kehrenden Einheiten (C) und (D) enthalten, hergestellt | werden: .. J
(C) H-CF0-CF-*- [
L j
(Hierin steht L für F, Cl, CF3, OR51 oder Hr wobei B^ ein j
Cj-Cr-Perfluoralkvlrest ist.) ■ :
(D) H-CF CF-)-
I 3
O- (CF2CFO) J^-(CF2J1-SO3M - ;
(Hierin steht k für 0 oder 1, 1 für eine ganze Zahl von 3 I
bis 5 und M für Hr ein Metall oder Ammonium.) . ■ '■_
In der vorstehend genannten Kationenaustauschermembran be-
■ trägt das Mengenverhältnis der wiederkehrenden Einheiten ;
(C)/(D) vorzugsweise 1,5 bis 14, wobei ein Verhältnis von ; 3 bis 11 besonders bevorzugt wird. ;j
Diese Membranen eignen, sich als Diaphragmen für die Elektrolyse von wäßrigen Alkalihalogenidlösungen, für die Eleky
trolyse von Wasser und in Brennstoffelementen. Aus dem .
bereits genannten Grunde sind diese Membranen den üblicherweise
in der - Technik verwendeten fluorierten Kationen-:
austauschermembräneri, die Sulfonsäuregruppen enthalten,
überlegen.
Aus den Membranen aus den fluorierten Copolymerisaten gemäß
der Erfindung können auch neuartige fluorierte Kationenaustauschermembranen, die Carbonsäuregruppän und
130016/0893
'. 45 -
Sulfonsäuregruppen enthalten und im wesentlichen die vorstehend
genannten wiederkehrenden Einheiten (C) und (D) und die folgende wiederkehrende Einheit (E) enthalten,
hergestellt werden:
(E) -f-CF -CF->- r„
2 I ?P3
00) -CO0M
In diesen Membranen beträgt das Zahlenverhältnis der wiederkehrenden
Einheiten (C), (D) und (E) vorzugsweise (C)7/Td) + (E)_7 = 1,5. bis 14, wobei ein Verhältnis von
3,5 bis 6 besonders bevorzugt wird. Wenn die Membran für die Elektrolyse von wäßrigen Aikalihalogenidlösungen verwendet
wird, sind die Carbonsäuregruppen vorzugsweise in der Membran örtlich in der Nähe eines Oberflächenteils der
Membran verteilt. Mit anderen Worten, die Dichte der Car-'
bonsäuregruppen, die definiert wird als der Prozentsatz
' - der Zahl der Carbonsäuregruppen, bezogen auf die Gesamtzähl
aller Ionenaustauschgruppen, die in einer Schicht im wesentlichen parallel zu den Oberflächen der Membran vor- ;
handen sind, erfüllt zweckmäßig die folgenden Voraussetzungen: :
----- ι
a) Die Dichte der Carbonsäuregruppen an einer Oberfläche :
sollte wenigstens 20% betragen.
b) Die Dichte der Carbonsäuregruppen sollte von dieser ;
einen Oberfläche aus allmählich zum Innern der Membran
mit einem maximalen Gradienten von 20%/um abnehmen.
Ein besonderes Merkmal der obigen Membran liegt darin,.daß sie ausgezeichnete Leistungen bei der
Elektrolyse mit hoher Stromausbeute bei niedriger Elektrolysenspannung zeigt. Ein weiteres spezielles Merkmal der
Membran liegt in der Stabilität und Beständigkeit unter Bedingungen, die strenger sind als die gewöhnlich angewandten
Bedingungen, wodurch die ausgezeichnete Leistung bäi der Elektrolyse über lange Zeiträume aufrechterhalten
130016/0513
werden kann. Die Membran kann ferner in einfacher Weise
wirtschaftlich mit niedrigen Kosten hergestellt werden.
Das ausgezeichnete Verhalten und die ausgezeichneten Eigenschaften
der Membran gemäß der Erfindung in der Elektrolyse können der speziellen Struktur der Membran zugeschrieben
werden, die auf einer Oberfläche-Carbonsäuregruppen
in einer Dichte von 20 bis 100%, vorzugsweise von 40% oder mehr enthält, wobei eine Dichte von 60% oder mehr besonders
bevorzugt wird und die Dichte der Carbonsäuregruppen von dieser Oberfläche zum Innern, der Membran, d.h. in Richtung j
der Dicke der Membran, allmählich geringer wird. Um diese t
allmähliche Abnahme der Dichte der Carbonsäuregruppen von j einer Oberfläche der Membran zu ihrer Tiefe mengenmäßig :
als maximalen Gradienten auszudrücken, der als die größte
5 Abnahme der Carbonsäuregruppendichte pro Dickeneinheit der ! Membran definiert wird, ist festzustellen, daß der maximale Gradient vorzugsweise 20 bis 0,1% pro um der Dicke der
ι - Ϊ
Membran, insbesondere 10% bis 1% betragen sollte. Bevor- '
zugt wird eine Struktur, bei der die Dichte der Carbon- j
säuregruppe in einer Tiefe von nicht mehr als .1/2 der Ge~
samtdicke der Membran von einer Oberfläche aus im wesent-
i liehen 0% erreicht. Mit anderen Worten, die Carbonsäure- |
gruppen sollten vorzugsweise in der Membran örtlich in einer Hälfte der Membran vorliegen, wobei sie mit der Annäherung '
an die Oberfläche einer Seite allmählich dichter werden, wäh
rend die andere Hälfte der Membran andere. Austauschgruppen,1
nämlich Sulfonsauregruppen enthält. Besonders bevorzugt ! wird der Fall, in dem die Tiefe, bei der die Dichte der ϊ
Carbonsäuregruppen 0% erreicht, weniger als die Hälfte der .
Gesamtdicke der Membran, nämlich 1/4 oder weniger, beträgt,jwobei 1/6 oder weniger besonders bevorzugt wird und die \
untere Grenze bei etwa 1 ,um liegt. " .
Wird die Membran gemäß der Erfindung für die Elektrolyse
einer wäßrigen Alkalihalogenidlösung verwendet, wird '
die Membran vorzugsweise so eingesetzt, daß die Oberfläche j mit höherer Dichte der Carbonsäuregruppen der Kathode züge- ;
130Öii/OS93
■ - 47 -
wandt ist. Bei einer solchen Anordnung schrumpft die mit ,
dem . hoch konzentrierten Alkali in Berührung kommende \
Oberfläche als Folge der Anwesenheit der Carbonsäuregrup- j
pen, wodurch die Konzentration gebundener Ionen steigt. Als Ergebnis kann das Durchdringen, die Wanderung und Diffusion
von Hydroxylionen in die Membran wirksam verhindert
werden, woduroh eine hohe Stromausbeute erzielt wird.
Die Dichte der Carbonsäuregruppen auf einer Oberfläche der
Membran kann unterschiedlich sein in Abhängigkeit von ver- .
schiedenen Faktoren, z.B. dem Wert des Verhältnisses
(C)//Td) + (EJ_7, der Stromdichte, der Temperatur und der
bei der Elektrolyse angewandten Alkalikonzentration. Ihr Optimum kann durch Regelung der Herstellungsbedingungen
eingestellt werden. Im allgemeinen wird die Dichte der Carbonsäuregruppen mit steigendem Wert von
(C)//Td) +!(El/ geringer.
Gemäß einer bevorzugten AiiSiführungsform der Membran gemäß
der Erfindung sind Carbonsäüxegruppen in erster Linie in
einer dünnen Schicht auf einer Oberfläche der Membran vorhanden,
während im größten" Teil des restlichen Teils nur
SuIfönsäuregruppen vorhanden sind. Aus diesem Grunde ist j
der elektrische Widerstand für die Wanderung von Alkalimetallionen vom Anodenraum zum Kathodenraum äußerst niedrig
im Vergleich beispielsweise zu einer Membran, die nur
Carbonsäuregruppen enthält.
Ein Grund, weshalb die Membran gemäß der Erfindung dauerhafter
und stabiler als bekannte Membranen selbst unter strengeren Bedingungen als den üblicherweise angewandten ]
Bedingungen verwendet werden kann, kann in der speziellen
30' Struktur des Polymerisats liegen, das, wie vorstehend be- :
schrieben, im wesentlichen aus den wiederkehrenden Ein- j
heiten (C), (D) und (E) besteht. Um eine Membran mit hohem ;
Ionenaustauschvermögen sowie guter physikalischer Zähig-
- keit und Festigkeit zu erhalten, sollte der Wert des ,
Index k vorzugsweise Null betragen, jedoch kann teilweise !
■13.0=01 6/0-613
auch ein Polymerisat, in dem k den Wert 1 hat, zugemischt·
werden. Ferner wird vom Standpunkt der leichten Herstellung
des Monomeren, der physikalischen Eigenschaften des gebildeten. Polymerisats und des größeren veränderlichen
Bereichs der Polymereigenschaften für den Index 1 ein
Wert von 3 bevorzugt. Eine Membran mit einem 1-Wert von
6 oder mehr ist Membranen mit 1-Werten von 3 bis 5 hin- J
sichtlich der Leichtigkeit der technischen Herstellung ! des Monomeren unterlegen; ferner ist. hierbei das erzielte ■
Ionenaustauschvermögen ungenügend. Vom Standpunkt der War-j
mebeständigkeit und chemischen Beständigkeit wird eine Membran, in der L ein Fluoratom ist, besonders bevorzugt, i
■■'.'■ !
■ ·■■■ j
Dem vorstehend beschriebenen speziellen Merkmal der Poly- \
merstruktur liegt das spezielle Merkmal der Struktur des j
für die Herstellung der Membran gemäß der Erfindung verwendeten schwefelhaltigen fluorierten Vinyläthers der For-!
CF2=CFO (CF2CFO)^ (CF2)-J^-SO2F j
zugrunde, worin k"und 1 die bereits genannten Bedeutungen j
haben. j
Das vorstehend genannte Monomere unterscheidet sich in der!
Zahl der Glieder des Ringes des in der Vinylierungsstufe j
als Nebenprodukt gebildeten Produkts von dem schwefelhaltigen fluorierten Vinylather deir Formel j
CF ■ ■ i
CF0=CFO-^-CF0CFGF9CF0SO0F , !
in der n1 0 bis 2 ist, der als Ausgangsmaterial einer bekannten
Membran vom SuIfonsäuretyp oder einer Membran vom j
Sulfonsäuretyp, in deren Oberflächenschicht Carbonsäure- {
gruppen durch chemische Behandlung gebildet worden sind, .
verwendet wird, so daß es nicht möglieh ist, die vor- '
stehend genannte Cyclisierungsreaktion in der Vinylierungs7
stufe im wesentlichen ganz zu unterdrücken oder weitgehend;
zu verringern. Ein Monomeres, in dem k den Wert Null hat,' j
kann somit leicht hergestellt werden, und es findet auch
keine Verschlechterung der Polymereigenschaften durch | Cyclisierung während der Polymerisation statt.
Da es somit möglich ist, ein Monomeres mit einem k-Wert
von Null als hauptsächliches Ausgangsmaterial für die Her-·1
stellung von Membranen zu verwenden, kann das gebildete Polymerisat eine Struktur ,aufweisen, die im wesentlichen
keine seitenständigen Gruppen -CF-CFO- oder diese Gruppen
nur in einer sehr geringen Menge enthält. Demzufolge kann bei gleich hohem Ionenaustauschvermogen der Gehalt an
fluoriertem Olefin erhöht werden. Mit anderen Worten, es ist möglich, eine physikalisch und mechanisch zähe und
feste Membran mit erhöhtem Ionenaustauschvermogen herzustellen.
Ferner kann, obwohl der Mechanismus noch nicht geklärt worden ist,, eine solche Membran ihr stabiles Verhalten
und ihre stabile Leistung unter Verhinderung der Los-.
lösung oder des Reißens der Carbonsäureschicht aufrechterhalten, auch wenn sie unter strengeren Bedingungen, als
sie üblicherweise angewandt werden, eingesetzt wird.
Ein weiterer Grund dafür, daß die Membran gemäß der Erfindung
unter strengen Bedingungen beständig und "stabil
bleibt, liegt im Mengenverhältnis der wiederkehrenden Einheiten
(C), (D) und (E), d.h. im Verhältnis
(C) //Td) + IB.2.7/ das im allgemeinen im Bereich von 1,5 bis
14, vorzugsweise 3 bis 11, liegt, wobei ein Verhältnis von 3,5 bis 6 besonders bevorzugt wird. Wenn dieses Verhältnis
kleiner ist als 1,5, unterliegt die Membran der Quellung während des Gebrauchs, so daß sie keine gleichbleibende
Gebrauchsfähigkeit und Leistung über eine lange Betriebszeit aufrecht zu erhalten vermag. Wenn andererseits
das Verhältnis größer als 14 ist> unterliegt die Membran
der Schrumpfung, wodurch der elektrische Widerstand der
Membran unzulässig hoch wird.
130018/0693
Das lonenaustaüschvermögen der Membran gemäß der Erfindung '
kann durch die folgende Formel, die die Abhängigkeit von ,
der Struktur der wiederkehrenden Einheiten, dem Verhältnis j der wiederkehrenden Einheiten und der Dichte der Carbon- j
säuregruppen ausdrückt, dargestellt werden: ί
lonenaustaüschvermögen = iOOO//r (81+M^Hd(I 42+1 66k+5Om) j
+ (1-d)(178+166k+501)_7 i
(Milliäquivalent/g trockenes Harz in der H-Form) ]
Hierin ist r = (C)//(D) + (E]/, IL das Molekulargewicht
der Atomgruppe L und d die Dichte der Carbonsäuregruppen. ι
Im Stand der Technik wird das lonenaustaüschvermögen eines '\
Ionenaustauschers durch spezielle Zählenwerte ausgedrückt,r
wie in den japanischen Offenlegungsschriften 120492/1975, i
130495/1976, 365S9/1977 und 24176/1977 und in der US-PS 4 065 366 beschrieben. Gemäß einer Untersuchung der ι
Anmelderin ist jedoch das Quell- und Schrumpfverhalten !
i einer Membran mit einer gegebenen Art von Ionenaustausch- i\
gruppen nicht durch das lonenaustaüschvermögen der Membran jals
solchem, sondern durch die wichtigsten Faktoren be- I
stimmt, zu denen das das Copolymerisat bildende fluorierte
Olefin, das Copolymerverhältnis des Ionenaustauschgruppen enthaltenden fluorierten Vinyläthers und die Anwesenheit .
oder das Fehlen von Gruppen der Formel ί
CF3 : j
-CF-CFO- gehören. Um eine Membran mit genügend .
niedrigem elektrischem Widerstand und guter physikalischer;
und mechanischer Zähigkeit und Festigkeit bei geringem '
Quellen oder Schrumpfen bei Verwendung in der Elektrolyse ι
zu erhalten, ist es erforderlich, einen fluorierten Vinyl-; äther ohne . j
?F3 ."■-■ ·. ■ !
-CF^-CFO-Gruppen als Hauptkomponente zu verwenden und das .
vorstehend genannte Copolymerisationsverhältnis auf einen j Wert in einen bestimmten Bereich einzustellen. Dem durch j
130016/0593
die vorstehende Formel dargestellten Ionenaustauschvermögen
liegen diese Erwägungen zugrunde.
Es ist nicht geklärt, warum das vorstehend genannte Copolymerisationsverhältnis
einen solchen entscheidenden Einfluß auf das Quell- und Schrumpfverhalten einer Membran hat.
Eine einleuchtende Erklärung sei anhand einer Membran gegeben,
die das besonders bevorzugte fluorierte Olefin, nämlich
Tetrafluoräthylen, enthält. Die Röntgenanalyse der
Membran ergibt, daß das Tetrafluoräthylen teilweise kristallisiert erscheint. Da der Kristallisationsgrad vom
vorstehend genannten Copolymerisationsverhältnis stark abhängig ist, kann angenommen werden, daß der kristallisierte
Bereich als quasi-Vernetzungsbrücken wirksam ist, die das Quell- und Schrumpfverhalten der Membran bestimmen.
in der Membran gemäß der Erfindung kann, eine Struktur ausgebildet
werde**, die im wesentlichen keine seitenständigen Gruppen
CF3 ■
-CF2CFO- oder diese Gruppen nur in geringer Menge enthält.
Wenn eine Membran mit dem gleichen Ionenaustauschvermögen hergestellt werden soll, kann das Copolymerisationsverhältnis
des Tetrafluoräthylens- in der Membran gemäß der Erfindung gegenüber einer unter Verwendung von
CF2=CFOCF2CFOCF2Cf2SO2F als schwefelhaltigem fluoriertem
Vinyläther hergestellten Membran erhöht werden, wodurch·
eine Membran sowohl mit Ionenaustauschvermögen als auch mit guten physikalischen Eigenschaften und mechanischer
Festigkeit erhalten wird.
Wie vorstehend beschrieben, weist die aus dem Copolymeri-
-sat gemäß der Erfindung hergestellte Membran die Besonderhext
auf, daß sie eine Carbonsäuregruppendichte hat, die allmählich vorzugsweise mit einem Gradienten in einem bestimmten
Bereich von der Oberfläche nach innen geringer
130016/0593
wird. Dies ist ein. weiterer Grund, weshalb diese Membran
unter strengeren Bedingungen als sie üblicherweise angewandt werden, beständiger und dauerhafter ist als die bekannten Membranen.
Die Membran mit Laminatstruktur aus einer Carbonsäuregruppen
enthaltenden Membran und einer SuIfonsäuregruppen enthaltenden
Membran, wie sie in den japanischen Offenlegungsschriften
36589/1977 und 132089/1978 beschrieben wird, ist, wie bereits erwähnt, unbefriedigend in der Verklebung
oder Verbindung und unterliegt innerhalb kurzer Zeit der Loslösung oder der Öildung von Wasserblasen am laminierten
Teil.
Nach den Erfahrungen der Anmelderin unterliegt auch dann,
wenn die Carbonsäuregruppendxchte in einer Membran, in der Carbonsäuregruppen durch chemische Behandlung gebildet
worden sind, in einem gewissen Maße eingestellt werden kann, wie in den japanischen Offenlegungsschriften
24176/1977, 104583/1978, 116287/1978 und 6687/1979 beschrieben, die gebildete Membran im Gegensatz zur Membran j
gemäß der Erfindung der Loslösung oder Rißbildung in der |
Carbonsäureschicht, bedingt vermutlich durch das bereits j erwähnte Problem der Polymerstruktur. " . j
Wie in den Beispielen veranschaulicht, bewahrt die vorstehend
beschriebene Membran im Gegensatz hierzu eine kon- j stante Leistung und Gebrauchsfähigkeit für eine weit längere
Zeit als die bekannten Membranen,, ohne daß anomale Erscheinungen wie Loslösung oder Rißbildung in der Carbonsäureschicht
selbst unter Bedingungen hoher Stromdichte von 110
ten.
110 A/dm und hoher Temperatur von 95°C oder mehr auftre-
Auf die vorstehend beschriebene Membran kann auch auf die
Oberfläche mit der geringeren Carbonsäuregruppendichte
eine fluorierte Kationenaustauschermembran laminiert werden, die im wesentlichen aus den bereits genannten Einhei- I
ten (C) und der folgenden wiederkehrenden Einheit (F) be-·
steht:
(F) 4CF--CF-)-
-I V 3
0-(CF2CFO) „<-(CF2)^-SO3M
Hierin steht p" für 0 oder 1, q für eine ganze Zahl von
3 bis 5 und M hat die bereits genannte Bedeutung, während
das Verhältnis der wiederkehrenden Einheiten im folgenden Bereich liegt: ·
-":"■■"■■ (C)/(F)< (C)/(D) oder (C) //Jd) + (Ej_/.
Eine solche Struktur wird auch vom Standpunkt der Senkung
des elektrischen Widerstandes der Membran bevorzugt. In
diesem Fall hat zur Erzielung einer Membran mit niedrigerem
: elektrischem Widerstand bei hoher physikalischer und mechanischer Zähigkeit und Festigkeit p" vorzugsweise einen
Wert von Null, während q * 1 ist. Ferner hat die fluorier-15:
te Kationenaustauschermembran, die die wiederkehrende Einheit (F) enthält, vorzugsweise die 0,5- bis O,95fache
Dicke der Gesämtmembran. i
. Die Membran aus dem fluorierten Copolymerisat gemäß der \
Erfindung kann auch in eine im wesentlichen die wiederkehrendenEinheiten
(C) und (E) und im wesentlichen nur Carbonsäuregruppen enthaltende fluorierte Kationenaustauschermembran
überführt werden, wobei das Zahlenverhältnis ., der wiederkehrenden ,Einheiten (C)/(E) 1,5 bis 14, Vorzugs-1
weise 3 bis 11, beträgt. !
Die vorstehend genannte Membran, die Carbonsäuregruppen j
und SuIfonsäuregruppen enthält, kann aus der Membran aus
dem fluorierten Copolymerisat gemäß der Erfindung nach den nachstehend beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Fluorierte Kationenaustauschermembranen, die nur SuIfonsäuregruppen
oder Carbonsäuregruppen enthalten, können !
130016/0593
auch unter Ausnutzung eines Teils der Reaktionen bei die-' j
sen Verfahren hergestellt werden. j
Als erste Stufe für die Herstellung der Membran, die
Sulfonsäuregruppen und Carbonsäuregruppen enthält, aus der :
Membran aus dem fluorierten Copolymerisat gemäß der Erfin-' dung wird eine nach dem vorstehend genannten Verfahren !
hergestellte Membran, die im wesentlichen die nachstehend r genannten wiederkehrenden Einheiten (C) und (B) enthält: I
(C) —{—CF9CF-)— (worin L die genannte Bedeutung hat) \
*· ι i
(B) —(-ep -CP-4- r„ . i
2I ?F3 - i
O-fCF2CFO) k- (CF2 J1-SO2F ·
(worin k und 1 die bereits genannten Bedeutungen haben),
als solche oder nach Hydrolyse eines Teils der Membran :
oder der gesamten Membran mit einem Alkali der umwandlung ; der endständigen. Gruppen in Sulfonylhalogenidgruppen, vor- <
zugsweise Sulfonylchloridgruppen -CF9SO9Cl unterworfen.
2 2 ;
Die durch Hydrolyse gebildeten Sulfonsäuregruppen können
durch Umsetzung mit dampfförmigem Phosphorpentachlorid oder einer Lösung von Phosphorpentachlorid in Phosphoroxychlorid,
einer organischen Halogenidverbindüng usw. nach dem Verfahren und unter den Bedingungen, die in den japanischen Offenlegungsschriften 134888/1977 und 4289/1979
beschrieben werden, leicht in Sulfonylchloridgruppen umge-
wandelt werden. Ein Gemisch von Phosphortrichlorid mit ;
Chlor kann ebenfalls verwendet werden. j
Ferner werden als zweite Stufe ein Teil oder alle Sulfonyl-^
halogenidgruppen, vorzugsweise die Sulfonylchloridgruppen oder Sulfonylfluoridgruppen, am Ende der wiederkehrenden ;
Einheit (G) |
130016/0593
(G)
O-4CP2CFO-)-k(CF2)1-SO2X j
(worin k und 1 die bereits genannten Bedeutungen haben und ι
X ein Halogen/ vorzugsweise F oder Cl ist) in Carbonsäure-i
gruppen umgewandelt. Vom Standpunkt der Leichtigkeit der
Reaktion und der Handhabung werden Sulfonylchloridgruppen '
besonders bevorzugt. !
Eine solche Umwandlung kann 'durch Behandlung der Membran,
die die wiederkehrenden Einheiten CC) und (G) enthält, :
mit einem Reduktionsmittel und nach der Reaktionsmethode /10 und unter den Reaktionsbedingungen erfolgen, die allgemein
in den japanischen Offenlegungsschriften 24176/1977, ι
24177/1977 und 132094/1978 beschrieben werden, wodurch das' direkt an das Schwefelatom gebundene -CF2- direkt oder über
SuIfinsäuregruppen in Carbonsäuregruppen umgewandelt wird. .
Als Reduktionsmittel werden für die Zwecke der Erfindung ,-vom
Standpunkt der Reaktionsfähigkeit und leichten Hand- -habung vorzugsweise Säuren mit Reduktionsvermögen, z.B.
Jodwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, unterphosphori-Γ
ger Säure, Schwefelwasserstoffwasser, arsenige Säure, |
phosphorige Säure, schweflige Säure, salpetrige Säure, Ameisensäure, Oxalsäure usw., ihre Metallsalze, Ammonium- \
salze und Hydrazine verwendet. Hiervon werden' anorganische
Sauren mit Reduktionsvermögen besonders bevorzugt. Diese Reduktionsmittel können allein oder, falls erforderlich, !
in Mischung verwendet werden.
Die Struktur der Membran, bei der als hervorragendes spe- '
zielles Merkmal der Membran Carbonsäuregruppen nur an ,
einer Oberfläche der Membran angereichert sind, läßt sich ! leicht ausbilden, indem die erste Stufe der Reaktion oder '
vorzugsweise die zweite Stufe der Reaktion auf einer Oberfläche
der Membran durchgeführt wird. Im Falle einer Membran
mit Laminatstruktur können diese Reaktionen auf der I
130016/05^3
Oberfläche, die der Oberfläche, auf der die Laminierung " i
erfolgt, gegenüberliegt, durchgeführt werden. |
■ . - ι
Der Gradient der Dichte der Carbonsäuregruppen kann ent-
. i
sprechend einer gewünschten Form der Dichtekurve einge- :
stellt werden, indem verschiedene Faktoren bei den Reak- j
tionen in der ersten oder zweiten Stufe, z.B. Temperatur, Zeit, Druck, Lösungsmittelzusammensetzung usw., in geeig- ■
neter Weise so eingestellt werden, daß die Reaktionsge- |
schwindigkeit und die Diffusionsgeschwindigkeit eines Reagens
in die Membran gegenseitig abgestimmt werden. Zur Erleichterung der Regelung wird diese Einstellung vorzugsweise
in der zweiten Stufe vorgenommen.
Für die Einstellung der Dichte der Carbonsäuregruppen wird
ein Verfahren bevorzugt, bei dem die vorstehend genannte Behandlung mit einem Reduktionsmittel in Gegenwart wenigstens
einer organischen Verbindung aus der aus C1-C12-Alkoholen,
Carbonsäuren, Sulfonsäuren, Nitrilen oder Äthern bestehenden Gruppe durchgeführt wird, wobei
insbesondere eine Lösung dieser organischen Verbindungen
in einer wäßrigen Reduktionsmittellösung verwendet : wird. Besonders bevorzugt als organische Verbindungen werden
Carbonsäuren» Diese organischen Verbindungen können in
einer Menge, die in Abhängigkeit von der verwendeten Mem- ! bran, dem Reduktionsmittel und der verwendeten organischen
verbindung sowie von den Reaktionsbedingungen verschieden ■
ist, zugesetzt werden und liegen zweckmäßig im Bereich von i ppm oder mehr. . :
Als Beispiele von Alkoholen, die für die Zwecke der Erfin- j
dung verwendet werden, sind Methanol, Äthanol, Propanol,
Äthylenglykol, Diäthylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,8-Octan- ,
diol und Glycerin zu nennen. ;
Als typische Beispiele von Carbonsäuren und Sulfonsäuren ι
seien genannt: Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, j
Buttersäure, Isobuttersäure, n-Valeriansäure, Capronsäure, .;
n-Heptansäure, Cäprylsäüre, Laurinsäure, Fluoressigsäure,
Chloressigsäure, Bromessigsäure, Dichloressigsäure, Malonsäure,
Glutarsäure, Trifluoressigsäure, Perfluorpropion- I
säure, Perfluorbuttersäure, Perfluorvaleriansäure, Per-
fluorcapronsäure, Perfluor-n-heptansäure, Perfluorcapryl- \
- säure, Perfluorglutar'säure, Trifluormethansulfonsäure,
Perfluorheptansuifonsäure, Methansulfonsäure, Äthansulfon-,
säure, Propansulfonsäure, Bufcansulfonsäure, Pentansulfon- ;
TO säure, Hexansulfonsäure und Heptansulfonsäure. Vorzugswei-j
se werden Essigsäure, Propionsäure, Cäprylsäure, Trifluor-j
essigsäure, Perflüorcaprylsäure oder Perfluorbuttersäure
verwendet.
Typische Beispiele von Nitrilen sind Acetonitril, Propionitril und Adiponitril. Als Beispiele geeigneter Äther
• sind Diäthyläther, Tetrahydrofuran, Dioxan, Äthylenglykoldimethylather
und Diäthylenglykoldimethyläther zu nennen, j Von diesen organischen Verbindungen können einige in Ab- j
hängigkeit vom verwendeten Reduktionsmittel chemische Veränderungen
erfahren, so daß eine solche Kombination zweck-; • mäßig vermieden wird. ;
: ; '■'■■■■: ■ !
Der Gradient der Dichte der Carbonsäuregruppen in der Membran
kann auf die in den Beispielen beschriebene Weise bestimmt
werden, indem der Querschnitt einer Membran mit ■ einem geeigneten Farbstoff eingefärbt und das Ergebnis der '
Einfärbüng beobachtet wird, oder, als Alternative, indem ; die Membran im wesentlichen parallel zu ihrer Oberfläche
(gewöhnlich in einer Dicke von etwa 1 bis 5 um pro Abtra- !
gung) abgeschabt bzw. abgetragen wird, die abgetragene J
Fläche der abgeschwächten Totalreflexion (nachstehend als '
ATR bezeichnet) unterworfen wird und aus den Änderungen '
der Intensität der Absorptionspeaks die Carbonsäuregruppen j berechnet werden. . '
In der Membran gemäß der Erfindung oder in anderen fluorierten
Kationenaustauschermembranen, kann.die seitenstän-
130016/OS93
dige Struktur mit gebundenen Ionenaustauschgrüppen durch ■ Messung der ATR oder durch das IR-AbsorptionsSpektrum nach '
der Reaktion zur Eliminierung der Ionenaustauschgrüppen j
identifiziert werden. Die Zusammensetzung des Copolymeri- '
sats wird durch eine Kombination der Messung des Ionen- '
austauschvermögens mit der Elementaranalyse ermittelt. ;
Außer der vorstehend beschriebenen Methode, bei der ein Reduktionsmittel
verwendet wird, kann auch die in der japanischen Offenlegungsschrift 125936/1978 beschriebene Methode
angewandt werden, bei der Sulfonylhalogenidgruppen zunächst | in -CF3J und anschließend in Carbonsäuregruppen [
umgewandelt werden. Als Alternative kann die Membran, die : die wiederkehrenden Einheiten (B) enthält, mit UV-Strahlung!
oder Elektronenstrahlen behandelt werden, um eine direkte ;
Umwandlung in Carbottsäuregruppen vorzunehmen. Es ist auch ■
möglich, eine Carbonsäuregruppen enthaltende Membran mit mehr -CF0-, als unter Verwendung eines Reduktionsmittels ;
erhalten wird, nach dem in den japanischen Offenlegungs-Schriften
104583/1978 und 116287/1978 beschriebenen Verfah-i
ren zu erhalten. Bei diesem Verfahren wird eine Sulfonyl- j
halogenidgruppen enthaltende Membran oder eine SuIfinyl- '
säuregruppen oder -CF9J enthaltende Membran, die als !
Zwischenprodukt bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren j erhalten wird, mit einer Carbonylgruppen öder eine unge- ι
sättigte Bindung enthaltenden Verbindung unter solchen Be- j
dingungen, umgesetzt/ daß das SO-, ■ oder das Jodatom ionisch \
oder radikalisch-eliminiert wird. Bei diesen Verfahren ist ;
es jedoch sehr schwierig, den Gradienten der Carbonsäuredichte
einzustellen. Zahlreiche Stufen sind für die Reaktion
erforderlich; die Kosten sind hoch; teure Reagentien sind erforderlich; Nebenreaktionen sind schwierig zu unterdrücken;
seitenständige Gruppen können nicht in Form von Perfluorgruppen vorliegen, oder die Membran kann während
der Behandlung physikalisch beschädigt werden. In allen diesen Aspekten sind alle genannten Alternativverfahren
dem Verfahren, bei dem ein Reduktionsmittel verwendet wird,!
130 016/0893
unterlegen. Aus diesem Grunde ist für die Herstellung einer Membran, die unter strengeren Bedingungen, als sie üblicherweise
angewandt werden, verwendet werden soll, die Anwen- :
dung des mit einem Reduktionsmittel arbeitenden Verfahrens
den vorstehend genannten alternativen Verfahren vorzuziehen.
Die dritte Stufe der Herstellung der Membran besteht in der ..
Umwandlung aller restlichen schwefelhaltigen endständigen ·
Gruppen in Sulfonsäuregruppen. Dies kann leicht mit Hilfe der für die Reaktion der zweiten Stufe genannten Reaktion
oder durch Anwendung von Reaktionen wie Oxidation, Hydrolyse usw. geschehen, wie in den japanischen Offenlegungsschriften
24176/1977 und 24177/1977 beschrieben.
Wie die vorstehend beschriebenen Herstellungsverfahren deutlich zeigen, kann die beschriebene Membran, die Carbonsäuregruppen
und Sulfonsäuregruppen enthält, aus gebräuchlichen Ausgangsmaterialien mit Hilfe einfacher Reaktionen
zur Gewinnung von Garbonsäuregruppen und Sulfonsäuregrup-
"--"■"-. pen hergestellt werden. Die Membran ist somit leicht und
mit vorteilhaft niedrigen Kosten herstellbar.
Die aus den Copolymerisaten gemäß der Erfindung hergestell-.
ten Kationenäustauschermembranen können vorteilhaft für
■ die Elektrolyse von wäßrigen Alkalihalogenidlösungen verwendet werden, d.h. sie eignen sich nicht nur für die Elektro-'
lyse von Alkalihalogeniden unter üblichen Bedingungen der
■ 2
Elektrolyse, d.h. bei einer Stromdichte von 10 bis 70 A/dm ,
einer Temperatur von 20° bis 1ÖO°C, einer Alkalihalogenid- ■
konzentration von 1 bis 5 N und einer Alkalikonzentration ;
von 1 bis 15 N, sondern auch unter strengen Bedingungen, |
2 :
d,h. bei einer Stromdichte von 70 bis 200 A/dm und einer I
Temperatur von 100° bis 150°C bei konstanter Leistung und |
Gebrauchsfähigkeit für lange Zeiträume. !
Die Copolymerisate gemäß der Erfindung können auch zu körnigen
fluorierten Ionenaustauscherharzen verarbeitet wer-
130016/0583
den, indem das Polymerisat zum Zeitpunkt der Polymerisation:
oder Formgebung nach den für die Herstellung von Ionen- ''.
austauscherharzen üblichen Verfahren zu.Teilchen geformt !
wird und dann die vorstehend beschriebenen, zur Umwandlung \
der Membran aus dem fluorierten: Copolymerisat in die
fluorierte Kationenaustauschermembran angewandten Reaktionen
angewandt werden. Diese Harze enthalten die folgenden wiederkehrenden Einheiten (A) und (D) und/oder (E):
(A) —(-CA1A2-CA3A4-f-
(worin A1, A2, A3 und A4 die bereits genannten Bedeutungen ■
haben) ' ;
(D)
Ο—fCF„CFO) -(CF0) .-SO0M
(worin k, 1 und M die bereits genannten Bedeutungen haben)
(E) -{-CF^-CF-^- rv,
2 f ?F3
0—(CP2CPO) k-(CF2)^-CO2M
(worin k, m und M die bereits genannten Bedeutungen haben). j
■ " ■■ . ■ i
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele ausführ- '-lieh
erläutert. j
Bezugsbeispiel· 1
(A) In einen 3 1-Autoklaven aus nichtrostendem Stahl wer- ,
den 250 g Natriumäthylmercaptid, 530 g Dimethylcarbonat j
und 7 50 g Tetrahydrofuran gegeben. Das Reaktionsgemisch · j
wird dann unter verminderten Druck von 66., 5 bis 80 mbar j
gebracht. Während die Temperatur unter kräftigem Rühren j
des Reaktionsgemisches bei 15°C gehalten wird, wird , .!"
Tetrafluoräthylen allmählich unter vermindertem Druck in
das Gemisch geblasen. Mit fortschreitender Reaktion wird j
die aufgenommene Menge des Tetrafluoräthylens geringer, j
bis schließlich bei einem Tetrafluoräthylendruck von j
13OQ1S/OS0 3
32
|
,7
|
3
|
,6
|
34
|
,5
|
14
|
,5
|
32
|
,2
|
3
|
,9
|
33
|
,9
|
14
|
,3
|
1 bar kein Tetrafluoräthylen mehr verbraucht wird. Nach
der Reaktion wird das Reaktionsgemisch mit 300 g 98%iger Schwefelsäure neutralisiert. Das gebildete Natriumsulfat
wird abfiltriert und das Filtrat zunächst zur Entfernung von Tetrahydrofuran in einem Verdampfer verdampft, worauf
. der Rückstand destilliert wurde. Hierbei wurden 520 g
Destillatfraktion bei 84°C/4O mbar erhalten. Die Elementaranalyse und die IR- und NMR-Spektren ergaben, daß diese
Fraktion die Struktur C2H5SCF2CF2COOCH3 hatte.
Infrarotabsorptionen (Flüssigkeit):
2960, 2930, 2870 cm"1 (C2H5-), 1780 cm"1 (-CO2-),
1300 - 1100 cm"1 (-CF2-) j
Elementaranalyse: C H
berechnet für CgHnF4O2S:
15 gefunden:
(B) 330 g der gemäß dem vorstehenden Abschnitt (A) hergestellten
Verbindung C2H5SCF2CF2OOCH3 werden tropfenweise
bei Raumtemperatur innerhalb einer Stunde unter kräftigem j Rühren in einen Reaktor gegeben, der IOO ml Trifluoressig-
säure enthält, durch die vorher Chlorgas (500 ml/Minute) I
geleitet worden ist. Nach erfolgter Zugabe wird das Reak- !
tionsgemisch 10 Stunden stehengelassen, worauf das Produkt destilliert wird, wobei 310 g einer Destillatfraktion
bei 70° bis 75°C/8O mbar erhalten werden. Durch die EIe- |.
25- mentaranalyse und das IR- und NMR-Spektrum wird diese ''.
Fraktion als Verbindung der Formel CISCf2CF2CO2CH3
identifiziert. ' " ,
Elementaranalyse: . C H F S
berechnet für C4H3F4SO2Cl: 21,2 1,3 33,5 14,1 !
gefunden: 21,4 1,2 33,1 13,9 Γ
(C) Während Chlorgas in einer Menge von 500. ml/Minute :
durch vorher mit Chlor gesättigtes kaltes Wasser (200 ml) i unter kräftigem Rühren geleitet wird, werden 226,5 g des
gemäß Abschnitt (B) hergestellten SuIfenylchlorids allmählich
zugesetzt. Nach erfolgter. Zugabe wird die Reaktion weitere 5 Stunden festgesetzt. Anschließend wird die untere Schicht abgezogen, wobei 232 g einer Destillatfraktion
vom Siedepunkt 80° bis 82QC/8O mbar erhalten werden.
Durch die Elementaranalyse und das IR- und NMR-Spektrum wird diese Fraktion als Verbindung mit der Struktur ·
CF2CF2CO2Ch3 identifiziert.
IR-Absorptionsspektrum:
"1 (COOCH) 2960 cm"1
1415 cnf1 (-S-C1), 1785 cm"1 (-COOCH.), 2960 cm
Il -J
ο ■
Elementaranalyse: C H
berechnet für C4H3F4SO4Cl: 18/6 1,2 29,4 12,4 ;
gefunden: 18,7 1,0 29,1 12,6 '
(D) Das gemäß Abschnitt (C) hergestellte Perfluor-3-chlor-1
1.5 sulfonylmethylpropionat (258,5 g) wird mit 8N-NaOH neutralisiert, worauf Wasser und Methanol entfernt werden. Nach ;
dem Trocknen des Rückstandes werden 312 g Phosphorpentachlorid
und 150 g Phosphoroxychlorid zugesetzt, worauf !
die Reaktion durch Erhitzen am Rückfluß für 10 Stunden j
bei 130°C durchgeführt wird. Nach der Reaktion wird das ι
Produkt destilliert, wobei 220 g einer Destillatfraktion '
bei 7O°C/133 mbar erhalten werden. Dieses Produkt wird !
durch das IR-Spektrum, Elementaranalyse und das NMR- !
Spektrum als die Verbindung CISO2CF2Cf2COCI (Perfluor-3- '
chlorsulfonylpropionylchlorid) identifiziert.. ;
IR-Absorptionsspektrum:
1790 cm"1 (-COCl), 1415 cm'1 (-SO2Cl) Γ
Elementaranalyse: C F S Cl
berechnet für C3F4SO3Cl2: 13,7 28,9 12,2 27,0
gefunden: 13,4 28,5 12,1 27,3
13'Ot)TBZOStJ
Beispiel 1
Ein Gefäß, das 224 ml Sulforan und 336 g Natriumfluorid
enthält, wird auf dem Wasserbad bei 8O°C erhitzt, worauf
263 g des gemäß Abschnitt (D) von Bezugsbeispiel 1 hergestellten
Perfluor-3-chlorsulfonyl-propionylchlorids zügetropft
werden. Die Reaktion wird 1 Stunde durchgeführt. Nach der Reaktion wird das Produkt destilliert, wobei
218 g einer bei50° bis 55°C siedenden Destillatfraktion
erhalten wird.' Diese Fraktion wird durch die IR- und NMR-Spektren
und die Elementaranalyse als Verbindung FSO2CF2CF2COF (Perfluor-3-fluorsulfonyl-propionylfluorid)
identifiziert.
— 1 —1
IR-Absorptionsspektrum: 1890 cm (-COF), 1470 cm (-SO9F
|
Elementaranalyse: |
- |
C |
2 |
50 |
F |
1 |
3 |
S |
15 |
berechnet für C3FgSO3: |
15,7 |
|
49 |
,0 |
1 |
3 |
,9 |
|
gefunden: . |
15,5 |
|
,5 |
|
|
,8 |
|
Beispiel |
|
|
|
|
|
|
|
In einen Autoklaven werden 230 g des gemäß Beispiel T hergestellten
Perfluor-3-fluorsulfonyl-propionylfluorids ;
zusammen mit 72 ml Diäthylenglykoldimethyläther und 5,4 g .
Kaliumfluorid gegeben. Während das Gemisch bei Raumtemperatur
gerührt wird, werden 182,6 g Hexafluofpropylenoxid ;
innerhalb von 30-Minuten in den Autoklaven gedrückt, worauf
das Reaktionsgemisch weitere 30 Minuten gerührt wird. ;
Nach der Reaktion wird festgestellt, daß das entnommene Reaktionsgemisch sich in zwei Schichten trennt. Die untere ι
Schicht wird destilliert, wobei 225 g einer bei 45°C/8O mbar siedenden Fraktion erhalten werden. Diese
Fraktion wird durch die IR- und NMR-Spektren, die Elemen- ; taranalyse und Molekulargewichtstitration als Verbindung
der Formel ,
J3OCFCOF (Perfluor-6-fluorsulfonyl-3-oxa-2-methyl- '
CF3
130016/0513
hexanoylfluorid) identifiziert. "
■■."■■
IR-Absorptionsspektrum: 1880 cm" (-COF), 1465 cm" C-SO
Elementaranalyse: C F S
berechnet für C6F12SO4: 18,2 57,6 8,1
gefunden: 18,0 57,8 8,0
Molekulargewichtstitration: ."-." I
titriert: 397; berechnet: 396 ■
Beispiel 3 :
Durch einen vorher mit 932 g Natriumcarbonat gefüllten und :
bei 210 C gehaltenen Elektroröhrenofen wird Stickstoff in S
einer Menge von 100 bis 150 ml/Minute geleitet. In den
Eintritt des Röhrenofens werden tropfenweise 480 g des ge- -.
maß Beispiel 2 hergestellten Perfluor-6-fluorsülfönyl- i
3-oxa-2-methylhexanoylfluorids in einer Menge von 20 ml/
Stunde gegeben. Der Ablauf wird in einer mit kaltem Wasser j
gekühlten Vorlage aufgefangen und.dann destilliert, wobei ['
200 g einer bei 64°C/266 mbar siedenden Fraktion erhalten [
werden. Diese Fraktion wird durch die IR- und NMR-Spektran j
und die Elementaranalyse als Verbindung der Formel I FSO2(CF2J3OCF=CF2 (Perfluor-4-oxa-5-hexensulfonylfluorid) |
identifiziert. " <■
-1
IR-Absorptionsspektrum: 1840 cm (CF2=CFO-),
1460 cm"1 (-SO2F)
Elementaranalyse: |
C F |
1 |
1 |
O. |
9 |
S |
berechnet für C5F1 |
0S03: 18,2 57,6 . |
|
|
4,5 |
9 |
,7 |
gefunden: |
18,2 57,7 |
|
— ■ - |
|
Ut
|
|
. Vergleichsbeispiel· |
|
|
|
|
|
|
Der in Beispiel 3 beschriebene Versuch wird wiederholt,
wobei jedoch FSO2(CF2)2OCFCOF anstelle von
CF3 .
FSO0(CFo)5OCFCOF verwendet wird, wobei nicht das gewünsch-
CF3
te CF2=CFO(CF2)^SO2F, sondern nur das cyclisierte Produkt
CF3
CF- OCF„CF„ erhalten wird.
Beispiel 4 "j
Der in Beispiel 2 beschriebene Versuch wird wiederholt, '·
wobei jedoch das Hexafluorpropylenoxid in einer Menge von ·'
315 g verwendet wird. Das Reaktionsprodukt wird destilliert,
wobei 91 g.FSO0(CF0)-OCFCOF und 281 g
CF3 · '
FSQ0(CF0)^OCFCF0OCFCOf erhalten werden. Diese Strukturen
0OC
sind durch die IR- und NMR-Spektren und die Elementaranalyse
identifiziert worden.
Beispiel 5
29Og der gemäß Beispiel 4 hergestellten Verbindung
FSO2(CF2V3OCFCF2OCFCOf werden in einen mit Natriumcarbo-
.'■■;" CF3 CF3
nat gefüllten Röhrenofen gegeben, worauf die Reaktion bei ί
260 C durchgeführt wird. Hierbei werden 153 g FSO2(CF2)3OCFCF2OCF=CF2 (Perfluor-4,7-dioxa-5-methyl-8-'
CF3
nonensulfonylfluorid) erhalten werden. Dieses Produkt hat
einen Siedepunkt von .82°C/8O mbar. Seine Struktur wird
durch die IR- und NMR-Spektren und die Elementaranalyse identifiziert.
Beispiel 6
In einem 300 ml-Autoklaven aus nichtrostendem Stahl wird
eine Emulsion aus 10 g CF2=CFO(CF2)3SO2F, 95 ml gereinig-2-5
tem Wasser, das 1 ppm Kupfersulfat enthält, 0,28 g Ämmoniumpersulfat und 0,90 g Ammoniumperfluoroctanoat gebildet.
Nach Zusatz von 5 ml wäßriger 0,12%iger Natrium-
1 3 0 0 1B / 0 S 9 3
hydrogensulfitlösung zum Gemisch wird die Polymerisation
unter einem Tetrafluoräthylendruck von 4,9 bar durchgeführt , während die Temperatur bei 4O°C gehalten wird·.
Während der Polymerisation wird der Tetrafluoräthylendruck so geregelt, daß die Polymerisationsgeschwindigkeit
konstant bleibt. Die Elementaranalyse des gebildeten Polymerisats ergibt>
daß es 3,56 Gew.-% Schwefel enthält.
Ein Teil dieses Polymerisats wird hydrolysiert, worauf
sein Ionenaustauschvermögen .gemessen und hierbei ein Wert
von 1,08 Milliäquivalent/g des trockenen Harzes ermittelt
wird. Das Verhältnis der wiederkehrenden Einheiten von Tetrafluoräthylen und des vorstehend genannten Vinylmonomeren
—£—CF-CF™—)— / -4—GF
beträgt somit 6,0.
Das Copolymerisat hat einen Schmelzindex von 0,2 g/10 Min.,
. gemessen bei einer Temperatur von 275 C unter einer Be-
■ ι
lastung von 2,16· kg mit Hilfe einer Düse von 2,1 mm Durch-;
messer und 8 mm Länge. ί
Das vorstehend genannte Copolymerisat vom SuIfonylfluoridtyp
wird zu einer 250 "um dicken Membran geformt, die mit j
einem Alkali hydrolysiert wird, wobei eine Membran vom j
Sulfonsäuretyp-gebildet wird. Diese Membran wird getrock- ·
net und dann mit einem Gemisch: von Phosphorpentachlorid ί
und Phosphoroxychlorid im Gewichtsverhältnis von 1:1 bei
120°C behandelt..Für die behandelte Membran wird die ATR J
gemessen, wobei festgestellt wird, daß die vor der Behänd-j
lung beobachtete Absorption durch Sulfonylgruppen bei
1470 cm verschwunden ist und statt dessen die Absorption
von Sulfonylchloridg'ruppen bei 1420 cm erscheint.
Eine Oberfläche dieser Membran, die Sulfonylchloridgruppen
enthält, wird mit einem Gemisch von 57%iger Jodwasserstoff säure und Eisessig im Volumenverhältnis von 30:1
72°C16 Stunden behandelt und dann mit einem Alkali hydrolysiert. Ferner wird diese Membran 16 Stunden mit 5%iger j
wäßriger Natriumhypochloritlösung bei 9O°C behandelt. Wenn!
der Querschnitt der Membran mit wäßriger Malachitgrünlösung eingefärbt wird, färbt sich die Membran bis zu j
einer Tiefe von 12 um von der Oberfläche an einer Seite I
blau, während der restliche Teil gelb gefärbt ist. Die ' Messung der ATR der blaügefärbten Oberfläche ergibt eine i
auf das carbonsaure Salz zurückzuführende Absorption bei ',■
1690 cm , Der Gradient der Dichte der Carbonsäuregruppen |
in der blaugefärbten Schicht wird nach der folgenden Methode gemessen:
Nach der vorstehend beschriebenen Methode wird eine Mem- !
bran hergestellt, die das gleiche Ionenaustauschvermogen ;
hat und in der alle Ionenaustauschgruppen in Carbonsäure- '
gruppen umgewandelt sind. Die ATR dieser Membran wird gemessen,
und die Extinktion d&s carbonsauren Salzes bei
— T-
T69Ö cm , wird nach der Grundlinienmethode mit 100 berechnet.
Die /Oberflächenschicht auf der die Carbonsäure- j ,
salzgruppen enthaltenden Seite der Membran wird gleichmäßig
abgeschabt,, und die abgeschabte Oberfläche wird der
ATR-Messung unterworfen. Hieraus wird die Extinktion des i carbonsauren Salzes berechnet. Der Prozentsatz A % wird j
auf der Grundlage der Extinktion der Folie der nur .
Carbonsäuregruppen enthaltenden vorstehenden Membran berechnet.
Ferner wird die Dicke vor und nach dem Abscha-' . ... ben gemessen, um den Unterschied B in um festzustellen. !
Die Dichte der Carbonsäuregruppen in einer Tiefe B in um !
von der Oberflächenschicht aus wird als A % bestimmt. !
. Die in dem von der Oberflächenschicht abgetragenen Ab- ;
schnitt festgestellte Dichte der Carbonsäuregruppen in der;
Membran gemäß der Erfindung beträgt 100% und der maximale j Dichtegradient der carbonsauren Salzgruppen 4,2%/um.
Die Leistung und Gebrauchsfähigkeit dieser Membran wird nach der nachstehend beschriebenen Methode ermittelt, wo- j
130018/0S93
bei die Oberfläche, die die Carbonsäuresalzgruppen ent- "
hält, der Kathodenseite zugewandt ist.
Eine Elektrolyse-Zölle wird verwendet, deren Anodenraum und Kathodenraum durch die Membran mit einer Stromdurch-
gangsfläche von 0,06 dm (2 cm χ 3 cm) getrennt sind. Die
Membran ist so in die Zelle eingesetzt, daß die die Carbonsäuregruppert enthaltende Oberfläche der Kathodenseite
zugewandt ist. Als Anode wird eine maßhaltige Metallelektrode und als Kathode ein Eisenblech verwendet.
in den Anodenraum wird gesättigte wäßrige Natriumchloridlösung geleitet. Der pH-Wert des Anolyten wird durch Zusatz
von Salzsäure bei 3 gehalten. Während wäßrige 10 N-Natriumhydroxidlösung
zum kathodenraum geleitet wird, wird diesem Wasser zugesetzt, um die Konzentration konstant
zu halten.
Während die Temperaturen sowohl im Anodenraum als auch im ; Kathodenraum bei 95 C gehalten werden, wird Strom in einer,
2 " ■ '
Stromdichte von 110 A/dm durchgeleitet. Die Stromausbeute wird durch Dividieren der im Kathodenraum gebildeten ;
Natriumhydroxidmenge durch die aus der Menge des durchge- ',
leiteten Stroms berechnete theoretische Menge berechnet. j
Die Messung der Stromausbeute und der Zellenspannung im ι Verlaufe der Zeit hat die folgenden Ergebnisse: \
Stromdurchgangszeit, |
Std. : |
24 |
720 |
Stromausbeute, % : |
|
95 |
95 |
Spannung, V : |
|
4,9 |
4,9 |
Nach dem Durchleiten des Stroms wird die Membran über- j
prüft, wobei keine physikalische Schädigung wie Wasserbla- '■
sen, Risse oder Ablösung festgestellt werden. - ;
130016/0593
Vergleichsbeispiel 2
In einen 300 ml-Autoklaven aus nichtrostendem Stahl werden
10g
?v
CF2=CFOCF2CPOGF2Cf2SO2F , 0,1 g Ammoniumpersulfat und Wasser
gegeben. Pas Gemisch wird unter Verwendung von Ammo- j .. niumperfluoroctanoat als Emulgator emulgiert und bei 50 C j
unter einem Tetrafluoräthylendruck von 2,94 bar polymerisiert,
während Natriumhydrogensulfit als Co-Katalysator | zugesetzt wird. Die Messung des Ionenaustauschvermögens
des erhaltenen Copolymerisate nach Hydrolyse eines Teils ; des Polymerisats ergibt 1,3 Milliäquivalent/g des trockenen Harzes. Das Verhältnis der wiederkehrenden Einheiten
dieses Polymerisats, d.h.
—f-CFoCFo0
OCF2CFO (CF2) 2SO3H
CF3
wird mit 3,3 ermittelt.
Nach dem Waschen des Polymerisats mit Wasser wird es zu
einer Folie einer Dicke von 250 um geformt. Die Folie wird mit Alkali hydrolysiert. Die hierbei erhaltene Mem- :
bran hat eine zu geringe mechanische Festigkeit, um ge-2Q
prüft werden zu können.
Beispiel 7
Das gemäß Beispiel 6 hergestellte Polymerisat vom SuI-
: fonylfluoridtyp wird zu einem Strang extrudiert, der dann
mit einer Granuliervorrichtung zu Granulat einer Größe von 1 mm geschnitten wird. Das körnige Harz wird mit einer ;
Lösung von 3 N-Natriumhydroxid in 50%igem Methanol ι
Stunden bei 60°C behandelt, wobei ein fluoriertes Kationenaustauscherharz vom Sulfonsäuretyp erhalten wird. '
Dieses körnige Harz hat ein Ionenaustauschvermögen von 1,08 Milliäquivalent/g des trockenen Harzes, gemessen ;
durch Säure-Basen-Austausch.
130018/0583
Beispiel 8
Das gemäß Beispiel 7 hergestellte Harz wird getrocknet i
und dann mit einem Gemisch von Phosphorpentachlorid und f Phosphoroxychlorid im Gewichtsverhältnis von 1:1 behandelti
Das Harz wird mit Tetrachlorkohlenstoff gewaschen, ge- !
trocknet und dann- 100 Stunden in einem Gemisch von 57%iger '
Jodwasserstoffsäure und Essigsäure im Volumenverhältnis von 1:1 bei 83 C gehalten, worauf es durch Alkalibehandlung
in ein fluoriertes Kationenaustauscherharz vom Carbonsäuretyp umgewandelt wird. Die Einfärbung mit :
Malachitgrün ergibt, daß die gesamte QuerSchnittsfläche
dieses Harzes gefärbt ist. Bei der Elementaranalyse wird }
kein Schwefel nachgewiesen. Für dieses Harz wird ein j Ionenaustauschvermögen von 1,19 Milliäquivalent/g des
trockenen Harzes durch Säure-Basen-Austausch gemessen. ι
Beispiel 9
Das- gemäß Beispiel 8 hergestellte Harz wird mit Tetra-" ?
chlorkohlenstoff gewaschen und getrocknet und dann ■ 20 Stunden mit 57%iger Jodwasserstoffsäure bei 72°C be- J
handelt. Das Harz wird dann der Hydrolyse mit 3 N-Natrium-'
hydroxid/50%iger Methanollösung hydrolysiert und an- I schließend 16 Stunden bei 9O°C mit 5%iger wäßriger Natriumhypochloritlösung
behandelt, wobei ein fluoriertes
Kationenaustauscherharz, das sowohl SuIfonsäuregruppen
als auch Carbons~äuregruppen enthält, erhalten wird. Dieses;
Harz hat ein Ionenaustauschvermögen von 1 ,13 Milliäquiva- '
lent/g des trockenen Harzes. Die Einfärbung mit Malachit- ·
grün ergibt, daß in der Querschnittsfläche des Harzes der ;
mittlere Teil gelb gefärbt ist, während der Umfangsteil j
um den-mittleren Teil blau gefärbt ist.
Beispiel 10 j
Eine Emulsion wird aus 10 g CF2=CFOCF2CFO(CF2)3SO2F , ,
• CF l
UiJ3
95 ml Wasser, das 1 ppm Kupfersulfat enthält, 2,0 g Na- ;
triumhydrogenphosphat und 1,9 g Ammoniumperfluoroctanoat |
13001S/0S93
.- 71 -
gebildet. Nach Zusatz von 5 ml wäßrigem 0,16%igem Natriumhydrogensulfit
zum Gemisch wird die Copolymerisation unter j einem Tetrafluoräthylendruck von 3,9 bar durchgeführt,
während die Temperatur bei 40 C gehalten und der Tetrafluoräthylendruck
so geregelt wird, daß die Polymerisationsgeschwindigkeit
konstant bleibt.
Die Elementaranalyse ergibt, daß das gebildete Polymeri- i
. sat 2,47 Gew.-% Schwefel enthält. Ein Teil des Polymeri- ι sats wird hydrolysiert, um das ionenaustauschvermögen zu
messen, das mit 0,72 Milliäquivalent/g des trockenen Har- >
zes ermittelt wird. Das Verhältnis der wiederkehrenden ;
Einheiten von Tetrafluoräthylen und dem Vinylmonomeren !
des Polymerisats·, d.h.
—f-CF-CF,,--}— 7 —f-CF,CEH—
ZZ
Z ι ι
OCF2CFO(CF2J3SO2P
CF3
beträgt 8,9.
Das vorstehend genannte Polymerisat vom Sulfonylfluoridtyp
wird zu einer 250 ,um dicken Membran gepreßt, die an- j
schließend auf die in Beispiel 6 beschriebene Weise behandelt
wird, wobei eine Kationenaustauschermembran, die ''
Carbonsäuregruppen in der Oberflächenschicht auf einer i Seite der Membran enthält, erhalten wird. Die Leistung
und Gebrauchsfähigkeit in der Elektrolyse wird auf die in Beispiel 6 beschriebene Weise bei einer Natriumhydroxid-
:.-■■"■" 2
. konzentration von 6,5 N und einer Stromdichte von 100 A/dm
gemessen, wobei die Carbonsäuregruppen enthaltende Ober- !
fläche der Membran der Kathodenseite zugewandt wird. Hier-] bei wird eine Stromausbeute von 96% ermittelt.
Beispiel 11
[
Das gemäß Beispiel 6 hergestellte Polymerisat wird zu
einer 200 um dicken Folie gepreßt. Ein Gewebe aus PoIytetrafluoräthylenfasern
wird in der nachstehend beschrie- , benen Weise in diese Folie eingebettet. Die zum Einbetten j
130018/0593
verwendete Vorrichtung besteht aus zwei Aluminiumplatten " [ (2 cm), die beide an der Oberseite durch mechanische Be- [
arbeitung mit einer Reihe von Rillen versehen sind, um } eine Druckdifferenz zwischen den beiden Seiten der Platte \
zu erzeugen. Die Druckdifferenz wird durch ein durch die ' Seitenfläche der Platte gebohrtes Loch, das die Rillen aufί
der Oberseite der Platte verbindet, angelegt. Auf diese j
Platte wird ein Drahtnetz mit einer Maschenweite von 0,25 mm so gelegt, daß die Druckdifferenz an jeder Stelle
auf der Oberfläche herrscht.. Ein Blatt Asbestpapier wird
auf die Oberseite des Drahtnetzes gelegt, und auf dieses Blatt wird ein etwa 0,15 mm dickes Leno-Gewebe aus PoIytetrafluoräthylenfasern
mit 25 MuIti-filamenten von
444,5 dtex als Schußfäden und 25 Hultifilamenten von 222,3
dtex χ 2 als Kettfaden pro Zoll gelegt. Auf das Gewebe,
wird dann die vorstehend beschriebene Folie gelegt. Die
Folie wird etwas größer gehalten als die anderen Teile,
und die Ränder der Folien aus dem fluorierten Polymerisat
werden auf den Aluminiumplatten mit Klebstreifen befestigt, so daß eine luftdichte Packung entsteht.
Die Einbettungsvorrichtung wird zwischen elektrischen
Heizplatten angeordnet, wobei die die Aluminiuraplatte be- j
rührende Heizplatte 5 Minuten bei 300 C und die die Folie J
berührende Heizplatte 5 Minuten bei 185°C gehabten wird. ;
Dann wird, durch das Loch an der Seitenfläche der Aluminium^
platte die Evakuierung so vorgenommen, daß eine Druck- „ '
differenz von 133 mbar ausgebildet wird. Unter diesen Be- (
dingungen wird die gesamte Anordnung 3 Minuten gehalten. !
Die Temperatur der Heizplatten wird dann auf Raumtempera- j
tür gesenkt und die Druckdifferenz aufgehoben. Die Unter- I
suchung der Querschnittsfläche der Folie ergibt, daß das j
Gewebe vollständig in die Folie eingebettet ist. \
Die in dieser Weise behandelte Membran wird auf die in t
Beispiel 6 beschriebene Weise behandelt, wobei eine Mem- :
bran erhalten wird, deren Bewertung bei dem beschriebenen j
130016/0S93
Elektrolyse-Versuch ergibt, daß sie eine ähnliche Stromausbeute
aufweist.
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